kurzem Rabat anzugreifen und seinen Bruder zu züchtigen, werde aber zum Beweis seines guten Willens alle Europäer rechtzeitig davon in Kenntnis setzen, um ihnen zu ermõglichen, mit ihrer Habe die Stadt zu verlassen. 32
Die in Mogador lebenden Engländer haben auf die durch das dortige englische Konsulat bekannt gegebene Er⸗ klärung der englischen Regierung, daß sie in Zukunft nicht mehr in der Lage sei, für englische Staatsangehörige, falls sie in die Hände von Räubern fielen, Lösegeld vorzustrecken oder sie aus gefährlichen Lagen zu befreien, in die sie durch ihren Aufenthalt in Marokko gerieten, eine Eingabe an den englischen Gesandten in Tanger Sir Gerard Lowther gerichtet, in der es, W. T. B.“ zufolge, heißt: .
Länger als ein Jahrhundert haben Engländer in diesem Lande unter dem Schutze ihrer beimischen Regierung auf Grund der mit Marokko geschloffenen Verträge ung bindert leben und Handel treiben dürfen, und es ist ibnen gelungen, mit Hilfe von Kapiialisten in der Heimat den englischen Handel an die erste Stelle zu bringen. Ünter diesen Umständen richten wir angesichts der von der englischen Regierung, ketreffend die Sicherkeit ihrer Staats. angebörigen in Marckko, abgegebenen Eiklärung an Eure Erjellen; die Frage, ob die Regierung wänscht, daß wir das Land verlassen und unseren Handel in. Marokko auf. geben, und welche Maßrahmen wir, im Falle diese Frage bejaht wird, den mit uns in Verbindung stebenden Handelsbäusern in Eng- land zur Weiserführung und Sicherung ihres Einfuhrgeschäfts nach Marolko anraten sollen. Außerdem möchten wir wissen, an wen, falls aug irgend welchen Gründen es einem Engländer nicht möglich sein sollte, Marokko zu rerlassen, er sich auf Grund der zwischen Marokko und Eagland bestehenden Verträge um Schutz wenden soll.
Parlamentarische Nachrichten.
Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten emer. Erzpriester Hoheisel (3entr. . Vertreter des Kreises Striegau, des Stadt⸗ und Landkreises Schweidnitz im Regierungsbezirk Breslau, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ am 10. d. M. in Schweidnitz gestorben.
Nr. 20 des Eisenbabnverordnungsblatts“, heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 8. d. M. bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. Aenderung der F§ 30 und 38 der Eisenbahnverkehrserdnung. Vom 25. April 1903. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom . April 1908, betr. anderweite Festsetung eines Sren punktes zwischen den Ver valtungeberntrken der Cisenhahndtrektionen Cassel und Frfurt; vom 30. April 1303, betr. die Hinterbliebenenbezüge aaf Srund des 5 zl des Militärbinterblie bene ngesetzes vom 17. Mat 19897; vom 4 Mal 19058, betr. Verfahren bel Anmeldung der für die bestehen den Bahnen zu beschaffenden Güterwagen. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Deutscher Außenhandel im Jahre 1907.
Das Kaiserliche Statiftische Ant bat auf Grund der dies jährigen Beratungen des handelsstatistischen Beirats und der Wertan meldungen die Ergebnisse des deutschen Außenhandels im Jahre 1907 berechnet und zun eine tabellarische Uebersicht derselben in Nr. 97 des Reichganzeigerg veröffentlicht. Nach dieser Nebersicht — ju der indessen erkt werden muß, daß bei der späteren, landerweise erfolgenden eingehenden 2 des deutschen Außenhandels sich noch mehr oder weniger erhebliche Aenderungen infolge von Berichligungen ergeben — beträgt der Bert der x Gdelmetalle und Wertyaxiere 57498 Millionen ark gegen S025 Millionen im Jabre 1866 der Wert der Ausfuhr ohne den erwähnten Verkehr 6S50 97 gegen 6359.0 Millionen Mark. Der Wert der Edelmetalle macht in der Einfuhr 256,8 gegen 416,7? Mil. ssonen Mark, in der Ausfuhr 249,7 gegen 119,5 Millionen Mack auz; der Wert der ein. und ausgefüäbrten Wertpapiere ist noch micht ermittelt. Der Sesamtwaren. und Edelmetallverkehr erreichte in Ein und Ausfuhr 16, Milliarden Mark gegen 14,9 Milliarden, ohne Gdelmetalle 15,6 gegen 144 Milliarden Mark im Vorjahr. Die Zunahme gegen 1506 ergibt mit und ohne Edelmetalle für Sin— uünd Auzfubr jusammen 12 Milliarde Mack, für die Ein fuhr allein mit und obne Edelmetalle 1,9 Milliarde Mark, für die Ausfuhr mit Edelmetallen ebensoviel, ohne Edelmetalle 1,7 Milliarde Mark. Ein Teil, allerdings der geringste, dieser Zunghme ist auf die Einbeziehung des Freihafenverkehrg, der jum Seeschiff bau usw. ver wendeten Waren, des Bedarfg deutscher Schiffe an ausländischen Waren in die Handelsstatistik äberbaupt oder in den Sxezial handel und in die Einfuhr und des Bedaris fremder Schiffe an inländischer Ware in die Ausfubr usw. seit dem 1. März S0 zurückzuführen, Siervon abgesehen, hat der Gesamtrerkebr eine Steigerung um 7428 D. H., der reine Warenverkehr in der Einfuhr eine solche um , 67 v. H,
in der Ausfuhr um 773 p. H. erfahren. Der Umsatz wit den Ländern Europas sst am erbeblichften; er macht in Ein, und Ausfuhr 102
gegen g,5 Milliarden Mark im Vorjahr aus. Der Verkehr mit
Amerika betrãgt 35 gegen 33 Mllliarden, mit Asien 1,1 Milliarde gegen 926,7 Millionen Mark, mit Afrika 439,7 gegen 3803 Millionen
Mark, mit Auffralien 3077 gegen 2523 Millonen Mark. Bei allen Eidteilen ist eine Zunahme des Verkehrs wahrnehmbar.
Die Einfubr aus 65 Ländern erfuhr eine teilweise recht be. 29 Ländern und
deutende Wertjurahme, während diejenige aus 29 Landesteilen, zu denen auch die deutschen Zollausschlüsse Helgoland und an der Grenje gegen die Schweij gehören, einen Ausfall er⸗ litten bat.
In der Ausfuhr bat der Verkehr mit 71 Ländern zus, der mit Unter den letzteren befinden sich nament⸗ lich Großbritannien mit einem Ausfall von 6,8, Belgien mit 132, Sũdwest ⸗
25 Ländern abgenommen.
Rufland und Asten mit 4, Britisch⸗Südafrika mit 3,8, afrika mit 44, Marokko mit O6, Portugiesisch⸗Ostafrlka mit EC, 3, DVeutsch⸗Ostafrika mit 92, Togo mit (6,1, China mit 45, ongkong mit 1,8, Kiautschot mit O05, Korea mit (, Salvador mit O2, „übriges britsischs Australien mit 93, Deutsch⸗
Reuguinea mit 0,3, Sam cainseln mit O., Gibraltar, Malia, Cypern
mit 5, j, Bulgarien mit 2.5 Millionen Mark Ausfall. Der Rückgang ist indeffen zum Teil rein technischer Art und auf die sckärfere Erfessung des Verbrauchslandes seit dem 1. März 1906 jurückjuführen. Dies
trffft inebesondere für Großbritannien und Belgien zu. Die ost⸗ Hongkong,
asiatischin Gebiete, das asiatische Rußland, China, . Kiautfchou, Korea hatten während und unmittelbar nach dem ru ssisch⸗
japaniscken Krieg einen starten Bedarf an allen möglichen Waren.
Die Nachfrage ließ nach 1905 nach. Der Ausfall im Jahre 1907 ist
ingkefendere bei China geringer als von 1905 auf 18066. Südafrika
hat eine schlimme geschaͤft liche Lage, Südwestafrika nach der Niederwerfung
des Aufffands und der Verminderung der dort verwendeten Heeresteile richt mehr den gleich hohen Bedarf wie vorher immerbin ist die Ausfuhr dahin ö
zusammen.
lum 73 Millionen), nach Japan (lum 144 Millionen), nach Brasilien (um 15,3 Millionen), nach Canada (um 5,1 Millionen), nach Chile lum 12,3 Millionen), nach Mexiko lum 10,1 Millionen), nach Uruguay
In 13193
können und den deutschen . ,
Gewerbegericht
ärker gewesen als in den zwei Jahren 1803 und 19604 Einen kräftigen Aufschwung nahm die Ausfuhr nach Frank reich lum 66 Millionen), noch Italien (um 72 Millionen), nach Desterreich⸗Ungarn (lum 67 Millionen), nach Rußland in Europa (um IZ5 Millionen), nach Finnland (um 11.6 Millionen), nach der Schwein
nien (um 9 Millionen), nach den Ver⸗ In (um 16 Millionen Mark. inf ragen n. 3 Sir le mn Eillionen gegen 1236, onen Ma a uß⸗ land in Curopa mit 10929 23 1033 6 Millionen, Großbritannien mit 976,5 gegen 8244 Milliogen, allo einer Zunahme um 1652 Millionen — jast 20 v. H., ferner DOesterreich Ungarn mit 8123
Milltonen, Frankreich mit 454,2 gegen 133,3 Millionen, gegen 372,2 Millionen — 70,3 Millionen, * gegen 322,7 Millionen — — 849
Italien, der Australische Bund, die Nieder⸗ ö Bra ilien kbervor. Die Einfuhr aus den Niederlanden fiel wohl wegen besserer Erfassung des Grjeugung · oder stellungslandes um 13.83 Millionen, diejenige aus der Schweiz um 6 Millionen, aus Spanien um 11 Millionen. Das sen der Bezüge aus dem asiatischen Ruß⸗ land um über 25 Millionen Mark ist nur deshalb so hoch, weil der Verkehr im Vorjahr nur für zehn Monate nachweiskar ist.
Die Einfuhr aus europäischen Ländern stieg weniger als die Aus fuhr dahin (4 295 gegen 4 350,5 Millionen); umgekehrt wuchs die Einfubr aus Afrika mwebr als die Ausfuhr dabin (rund 4 57 gegen 2 Millionen). Asten lieferte fü 141 Millionen Mark Waren mehr als im Veörjahre, während es aus Deutschland nur für 27,6 Milltonen Mark mehr bejog als 1996. Bei Amerita beträgt die Zunahme der don da gelieferter Waren 177 Millonen Mark, die der dahin ab⸗ gesetzten 9 Millonen Mark. Australien sandte für 53 Millionen Mark mehr als im Vorjahr, die Sendungen dahin hoben sich aber nur um 2,6 Milllonen Mark.
(um 77 Millionen) nach A einigten Staate n
Herr n ndr, * ö Millionen, Belgien, lande, die we
Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel im Monat April 1908
betrugen in Preußen nach der Stat. Korr. für 1009 kg: Weizen 203 (im d. J. 205, im April 1807 187) 6, Roggen 185 (185 beiw 1727) 6, Jerste 163 (165 beim. 164) 6, Hoefer 159 (158 bezw. 180) 6, gelbe Erbsen zum Kochen 262 (263 benw. 455 S6, weiße SVeisebohnen 258 (2989 beiw. 311) 16, Linsen 5I1 (620 bejw. 57) 6, Eßkartoffeln 625 (637 bezw. 63, 9) „, Richtstroh oi, 6 (5.2 bezw. 48.8) 6, Heu 743 (25 beiw. sö,5) 6, Rindfleisch im Großhandel 1229 (1224 beiw. 1276) ; iim RKleinhandel für 1 kg: Rindfleisch von der Keule L58 (1.58 beiw. 162) S6, vom Bauche 1,33 (1,34 hejw. 1.58) 6. Schweinefleisch 144 (146 beiw 1,413) 66, Kalbfleisch 1636 (1,58 bew. 1,63) Bammelsleisch 160 (1,60 bezw. 1,62) 6, inländischen ergicherten Speg 1.39 (ißt be, i s M6, Gßtutter 251. C&55 bejw. 2.44) 416, inlandisches Schweineschmal; 164 (1,64 bezw. 1, S5) , Welenmehl zur Speisebereitung 36 E6 beim. 32) 4, Roggenmehl 37 (32 bezw. 28) I; für 1 Schock Eier 3 59 (3,81 bejw. 3 48) .
Die Hreise von Weijen, Roggen und Gerste zeigen im Durch schnitt der 23 bedeutendsten preußischen Märkte eine weitere Abwärts— bewegung. Die igungen betragen beim Weijen in Bromberg und Posen 10, in Stralsund 6, in Gleiwitz und Breslau 5, in Cassel 4, in Köslin 3, in Hanau 2, in Magdeburg, Halle a. S., Koblenz und Neuß 1' 6, beim Roggen in Strelsund 9, in Gleiwitz, Berlin und Magdeburg 8, in Bromberg, Görlitz, Stettin und Halle a. S. 6, in Posen, Breslau und Frankfurt 4. O. 5, in Königsberg i. Pr. Danzig und Trier 4, in Köslin und Hanau 3, in Kiel und Osnabrück 2 S6. — Die Kleinbandelspreise der verschiedenen Fleischsorten haben sich vielfach nicht verändert; im übrigen ieigen sie teils Erhöhungen, iells Ermäßigungen. Die Schw einefleischpreise inebesondere sind in Danzig um 4 und in Hannover um 3 3 ge⸗ stiegen; dagegen sind sie in Gleiwitz um 8. in Frantfurt a. O., Magte burg und Kiel um 5, in Breslau, Gölitz und Stettin um 4, in Berlin um 3, in Posen um 1 gesunken.
Arbeitsnachweise in Hamburg-Altona.
Im Bericht des Arbeitgeberverbandes Hamburg Altona über das Jahr 19067 wird mitgeteilt, daß durch die zum Verhande ge börenden , , des genannten Jahres ine gesamt . a 2 v 4 6 worden ö. de
amburg ⸗ Altona treffend ö ff 3 n f ache der im Jahre jgo6 vermittelten Einstellungen dar, eine Steigerung, die in der Hauptsache auf die Tätigkeit des Arbeitsnachweises des im vergangenen Jahre gegründeten Hafen⸗ betriebsbereins in Hamburg jurückjuführen ist. Durch diesen Nach⸗ weis erhielten Arbeiter in nicht weniger als 245 152 Fällen Be⸗ schäftigung. Die Arbeilsnachweise der Hamburg ⸗Amerika Linie ver⸗ mittelten insgesamt 60 418 Einstellungen, und ijwar nahm das Heuerbureau, dem die Anmusterung der Schiffsbesatzungen obliegt, 26 7509, der Stauereibetrieb, der die Schauerleute einstellt, 16 055 und der Kaibetrieb, der die Kaiarbeiter beschäftigt, 17 604 Arbeiter an. Es folgten dann der Arbeits nachweis des Verbandes der Eisen—⸗ industrie Hamburgs mit 30 174, der Verein Hamburger Reeder mit 20123 und der Verein der Arbeitgeber für Harburg und Umgegend mit 16053 Einstellungen. Vie Nachweise aller übrigen Verbände und Einzelbetriebe hatten weniger als je 6000 Arbeiter angenommen.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Breslauer Arbeitgeberbund beschloß, wie die ‚Post“ erfährt, von der geplanten Aussperrung der Maurer und Zimmerer abjuseben, nachdem die Vertreter der Zentralvorstände des Maurer- und Zimmererverbandes persönlich erklärt haben, daß der Schiedespruch auch die Unterorganisationen binde und daß sich auch die dortigen Arbeitrehmer fügen würden. ⸗
Wegen der Lohnstreltigkeiten im Pflasterergewerbe in Rheinkand und Westfalen fand am Sonnabend vor dem Cölner ein nochmaliger Ginigungsversuch statt. Das Gewirbegericht fällte einen Schiedsspruch, nach welchem, wie dle Köln. Itg. berichtet, bis 31. März 1909 der Lohn für Pflafterer auf 65, für Rammer auf 55 4 für die Zelt vom 1. April 1909 bis
31. Mär 1910 auf 67 keiw. 57 3 mit der pon den Arheitnebmern lugestandenen Einschränkung für nicht vollgältige Pflasterer oder
Rammer festgesetzt werden soll. Die Arbeitgeber unterwarfen sich diesem Schiedaspruch, während sich die Arbeitnehmer bis zum 15. d. M. Bꝛidenkzeit erbaten.
Die jur Zelt in Leipiig tagende Hauptversammlung des Verbandes deutscher Textilarbeiter erörterte, der Köln. Itg.“
zufolge, die Frage der Errichtung von Arbeit snachweisen und faßte eine Resolution, in der es heißt, daß die Regelung des Ange⸗
bots der Arbeitekraft auf dem Arbeit markt der deutschen Textil⸗ industrie eine dringende Aufgabe der Organifation sei. Der Zentral- vorstand habe daher gemeinsam mit den Gau⸗ und Ortaverwaltungen
die Regelung des Arbeitenachweises sofort nach dem Gewerkschafts⸗
kongreß in Hamburg in die Hand zu nehmen.
In der am 9. d. M. in Ham burg abgehaltenen Versammlung sämtlicher Sektionen des Deutschen Holjarbeiterverbandes wurde, wie der Frkf. Ita. gemeldet wird, die Annabme des neuen
Tarifvertrages beschlessen. Der Tarif sieht einen Zuschlag von 2 3
für die Stunde vor. Vom 12. Februar 1909 ab erhöht sich dieser Zuschlog um einen weiteren Pfennig. Von diesem Zeitpunkt wird die Arbeite eit um wöchentlich eine Stunde verkürzt. Der Tarifvertrag gilt bis jzum 12. Februar 1911. Mit der Annahme dieses Tarifs ist eine in 2 Städten angedrohte Aussperrung abgewendet.
In n,, d,. die Köln. Itg? erfährt, die Gipser und Maler wegen Lohnstreitigkeiten im Auestand.
Wohlfahrtspflege. Die in Cöln verstorbene Frau Kommerzienrat Grüneberg vermachte, der Kölnischen Zeitung“ zufolge, zu Wohltätigkeitsjwedken 148 006 , darunter für die Schule und Kirche der evangelischen
Gem'lnde in Meran und für die Waldenser Misfion je Sooo 4, för den Erziehungefonds der Heilsarmee 10 000 .
Kunst und Wissenschaft.
A. F. Die außerordentliche Sitzung der Berliner Gesell.«. schaft für Anthropologie vom letzten Sonnabend war insofern wirklich eine außerordentliche“, als in ihr den Mitgliedern und zahl reichen, als Gäste eingeführten Damen etwas ganz Ungewöhnliches geboten wurde. Nach Begrüßung der Gäste (unter denen auch Dr. Holland vom Carnegie - Institut ia Pittsburg befand, der sich in Berlin aufbält, um ein Modell des Diplodocus im natur- wissenschaftlichen Museum aufzustellen) teilte der Vorsitzende, Professor Dr. Karl von den Steinen, in Kürze das Programm des Abends, wie folgt,
mit: Der als Gast aawesende Herr Walter Mac Clintock aus Pittsburg hat in e en n, Verkehr mit den Schwarjfuß. .
indtanern, dte teils in Canada, teils im angrenzenden Staat Montana lebenden Algonkinstamm angehören, deren Leben, Bräuche, Legenden genau kennen gelernt und ist imstande gewesen, gan; ungewöhnliche Beobachtungen und rhotographische Auf. nahmen ju machen. Er hat bierüber hochinterefsante Aufieich- nungen ju Papier gebracht und selche dem Voꝛisitzenden übergeben, um daraus der Gesellschaft für Anthropologie mitjutellen, was er hierfür als geeignet erkennen würde. Profe ssor von den Steinen hat dielem Wunsche bereitwillig entsprochen, die Auf⸗ zeichnungen Moc Clintocks übersetzt und bot davon das Wichtigfte, zum Tell wörtlich, zum Teil freigestaltend als Erläuterungen zu Lichtbildern in großer Zahl, die ju dem Zweck aus der großen Samm. lurg seiner Aufnahmen von Herrn Mae Clintock zur Verfügung ge stellt waren. Profeffor von den Steinen glaubte um so mehr des Beifalls der Zuhsrerschaft zu dieser Veranstaltung sicher zu sein, als anzu⸗˖ nehmen ist, daß ein beidiesem Indianerstam z ausnahmsweise noch ziem lich unberührt vorbandenes ursprüngliches Volkstum schon in wenigen Denerationen vollständig verblaßt und verschwunden sein wird. Eine Nachlese auf diesem Gebiet zu halten, ebe es zu spät ist, gebört seit lange zu den eifrig betriebenen Bemühungen der Gesellschaft für An⸗ thropologie und des Museums für Völkerkunde. Diesen Bestrebungen ist die schon im Museum vorhandene indianische Sammlung ju ver danken, bei der Professor Boas in boch aazuerkennender Art hilfreich gewesen ist. Herr Mac Clintock ist nicht Ethnograph von Beruf; er kam 1396 nach Montana, um den Wald zu untersuchen, und lernte bei dieser Gelegen beit Angehörige des Stammes kennen, die ibn aufforderten, ihre Reservationen zu besuchen. Nach Beendigung seiner Waldstudien entsprach er dieser Anregung und fand so viel Gefallen an diesen Naturmenschen, daß er fortan jeden So amer bei ihnen zubrachte. Sein Verhältnis zu den Schwarzfüßen* Co benannt nach dem ihre Moccassins schwarj färbenden dunkeln Boden) wurde bald so eng, daß er, vom Häuptling ‚Toller Wolf' als Sohn adortiert und unter vielen Zeremonlen mit einem dem indianischen Brauch entsprechenden Namen ausgezeichnet, genaue Auskunft und rückhalrlose Giklärungen über alles emr fing, was ihn irtcressierte. Diß Herr Mac Clintock tiefe Ein- blicke getan, bezeugten die mit Erläuterungen vorgeführten Lichtbilder. Von vornherein entstand für diese bei der Versammlung die änstigste Meinung, als einleitend Landschaftebilder aus den Rocky Mountains von Montana vorgeführt wurden, — von Künstlerband kolorierte Diapostiive — die ju dem Schönsten gehören, was bisher in diesem Genre in Berlin gesehen worcen ist. Dies Urteil bestätigten auch alle folgenden Bilder, die nach der Skinierung der Umgebung, in denen diese Indianer leben, dem schneebedeckten, an den Abhängen waldreichen Hechgebirge des Cat⸗Back und der ihm nördlich vorgelagerten endlosen Prärie, ihre Lager, das Weußere und Innere ihrer Wigwams, das Leben und Treiten bei den alltäglichen Beschäftigungen und vor allem bei den Feftlichkeiten schilderten. Eine besondere Ueberraschung brachte es, als Herr Mac Clintock sich herbeiließ, den Bericht Professor von den Steinens über Kriegsgesänge, über Festhymnen, die am großen Fest der Sonne gesungen werder, und über indianische Liebeslieder, mit denen der Mann um sein Mädchen wirbt, durch den Vortrag diestr drei Proben indianischer Sangeskunst dem Verständnis näher zu bringen. Herr Mac Clintock verfügt über einen schönen Bariton. So konnte es nicht feblen, daß er mit allen drel Darbietungen großen Beifall 2 . 9 2 22 e 8. aus . — 90 — bestehenden Gesang Empfindungen so Verschiedener Art, wie Bedrohung der Feinde, weiderosler Auft lick zum Himmel und Liebessehnfucht in ansprechender und eindringlicher Art ausgedrückt werden können. dem Kriegs zesange glaubt! man die Stimmen der Tiere des Waldes und zuletzt ein kräftiges Hundegebell zu hören, ohne daß es ästhetisch unschön wirkte. Von hervorragendem Interesse waren die jahlreich in Porträts ge—⸗ zeigten Volkeippen, ferner die Vorführung der Männer als Relter und Jäger, der Frauen in der häuslichen Beschäftigung der Fell⸗ und Lederbearbeitung, der Maler in der Arbeit des Bemalens der Zelt⸗ leinwand mit symbolischen Figuren, worunter Sonne und Mond eine Rolle spielen, oder auch mit naturalistischen Tierbildern, endlich der in bunten, phantastischen Gewändern ausgeführten Tänze und der in tiefem Ernst stattfindenden Festversammlungen. Zwei in wortgetreuer Uebersetzung vorgetragene Legenden behan- delten merkwürdige Phantasien über die Beziehungen des Menschen zu den Sternen, besonders dem Morgenstern, sie gleichen im übrigen den schlichten Volksmärchen, wie sie alle Völker auf einer niederen Stufe ihrer Entwicklung erfinden. Gegebenenfalls ist die Beÿeichnung einer sehr entfernten Vergangenbein durch den Hinweis charakteriftisch, als wir uns noch der Kieselsteine statt der Holm pflöcke zum Bau des Wigwams bedienten. Der Aberglaube ist bei den Schwarjfußindianern sebr verbreitet, der Medizinmann erfreut sich des größten Einflusses, . Medizin! und Zauber gelten als gleich inhaltliche Begriffe.
Im Architektenverein zu Berlin sprach am 4. Mai der Regierungsbauführer Cd. Jobst Siedler über Gärten und Gartenarchitekturen Friedrichs deg Großen. Er wies vor allem darauf hin, daß der künftlerische Anteil, der Friedrich dem Großen selbst an der Gestaltung seiner Gärten zuzuschreiben sei, außerordentlich bideutend wäre. Wie seine Schlöͤsser, so pflegte Friedrich auch seine Gärten stizjenbaft selbst zu entwerfen, ja er kümmerte sich bei ihrer Ausfübrung so um die Einielbesten, daß er eme Zeitlang die Rechnungen sür seine Gärtner und für die Pflanzenbeschaffungen selbst an zuweisen pflegte. Friedrichs des Großen Gärten, die in einer Zeit entstanden, wo die englische Landschafts⸗
äartnerei ihren Siegeslauf durch die Welt begann stehen in direktem
Gee zu der damals aufkommenden Mode. Wir sehen in ibnen Kunstprodukte der individuellsten Ait, die Friedrichs Genialität zu harmonischer Einheit zu gestalten verstand. Daß die Gärten sich in den großen Zügen ihrer Planung an fran zösische Vorbilder anlebnen, ist bei der Vorliebe Friedrichs für französtsch⸗ Bildung und Kultur natürlich. An der Hand von Lichtbildern, die Grundrisse und Einzelheiten der Anlagen in Rheinsberg, im Tier— garten, in Potsdam und Sans souei darstellend, ging Herr Siedler des näheren auf die verschiedenen Anlagen ein und verbreitete sich besonders über die Gärten von Rheinsberg und Sanssouct, die beide viel Ver— wandtes mit einander haben und in denen die Art Friedrichs des Großen besonders stark zum Ausdruck kommt. Der Vortragende schloß mit dem Bedauern, daß die Mode der Landschastsgärtnerei die Macht besessen habe, die so originellen und künstlerisch wertvollen Gärten Friedrichs umjugestalten.
Am Montag wird in demselben Verein, Abends 79 Uhr, der Regierungsbaumeister Bruno Jautschus einen Vortrag über die Döberitzer Heerstraße und ihre Bedeutung für die städtebaukünst⸗ lerische Entwicklung von Groß ⸗ Berlin halten.
Die Verbreitung von Mikroorganismen in der Luft wurde, wie die Umschau“n berichtet, von dem Stabsarzt Flemming bei Gelegenheit von Ballonfahrten unterfucht. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die bisherige Lehre von der Keim
freiheit der höheren Luftschichten irrig ist, daß gi vielmehr Bakterien, wenn auch in geringerer Zahl n über 4000 m erheben können und dort lebensfähig bleiben. Die Anzahl der Bakterien nimmt nicht einmal, wie man erwarten möchte, mit steigender Höhe ab, sondern bleibt von den ersten 500 m über der Erdoberfläche ab ziemlich unverändert. Während auf den Liter Luft innerhalb der ersten 509 m 12,9 Keime kommen, fallen auf den Liter aus Luftschichten von bo m bis über 4000 m etwa (C, 387 Keime, d. B. also auf je 3 Liter Lutt etwa ein Keim. Der Reichtum der Luft schwankt ö. nach der Sonnenscheindauer; Einfluß der Niederschläge konnte nicht estgestellt werden. Auffallend ist, daß sich in den Höhenschichten bauptsächlich farbstoffbildende Arten finden. Wahrscheinlich hangt dies mit der Sonnenbestrahlung zusammen, da die Farbstoffbildung als eine Schutzäußerung gegen die ultravioletten Strahlen aufgefaßt werden muß, eine Erscheinung, die ihr Gegenstück findet in dem Dunkelwerden der Haut bei Hochtouren.
Literatur.
Die Pflege der hochentwickelten Dreifarbendrucktechnik hat sich mit Erfolg besonders die Verlagsbuchhandlung E. A. Seemann in Leipzig zur Aufgabe gemacht, und ihre bisherigen Veröffentlichungen sind mit Recht in weite Kreise unseres kunstliebenden Pablikums ge⸗ drungen. Seit Anfang dieses Jahres tritt sie abermals mit einer neuen Sammlung auf den Plan, die den Titel führt: Deutsche Mulerei des 19. Jahrhunderts“, einhundert farbige Wiedergaben von Gemälden (vollständig in 20 Lieferungen zum Abonnementspreis von je 2 ) Das Werk beabsichtigt einen Ueberblick darüber zu geben, was seit Beginn des 19. Jahr⸗ hunderts auf dem Gebiete der Malerei in Deutschland geleistet worden ist. Es werden also auch Künstler vertreten sein, deren künstlerische Tatigkeit um Jahrzehnte zurückliegt, deren Arbeiten aber unverdient vergesffen sind, denn auch unter ihnen befinden sich Perlen der Malerei, die in der neuen Sammlung mit Recht ans Licht gezogen werden. Ohne jede Einseitigkeit solQl die Bllanz deutschen Schaffens im vorigen Jahrhundert gejogen werden. Wir finden in dem eisten Hefte neben bekannten Namen wie Hasemann, Feuerbach und Klinger auch weniger gehörte wie die von Burnitz und Schuch. Bie Schwarzwälderin! ven Hasemann ist von so viel ge⸗ winnender Anmut, daß sie mit Recht das neue Unternehmen einleitet und ihm seinen Stempel au drückt. Hieran reihen sich — berühmtes Kinderbild „ Schlummerlied?ꝰ aus dem eiwiiger Museum und eine schlichte, wahrgesehene Landschaft Weiden am Bache“ von Peter Burnitz, die auf der Jahrhundert⸗ ausstellung bewundert wurde. Dann folgt Max Klingers „ Gesandt⸗ schaft! und in dem „Stilleben von Charles Schuch, einem 1903 verstorbenen Maler, klingt das Heft aus. Hervorgehoben sei noch, daß alle in der Sammlung wiedergegebenen Bilder zum ersten Male farbig erscheinen und sich in den Üübrigen Unternehmungen der Ver— lagsbuchhandlung nicht wiederholen. Dem Besitzer der vor einigen Jahren erschienenen Hefte Hundert Meister der Segenwart“ wird die Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts“ besonders willkommen sein, da sie eine dankenswerte Ergänzung und ein historisches Supplement dazu bildet.
— Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nach- schlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und dermehrte Auflage. Mehr als 145 000 Artikel und Verweisungen auf über 18240 Seiten Text mit mehr als 11 000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text und auf über 1400 Illustrationstafeln (darunter etwa 190 Farbendrucktafeln und 300 selbftändige Karten⸗ beilagen) sowie 130 Textbeilagen. 20 Bände in Halbleder gebunden zu je 16 1M oder in Prachtband ju je 12 S6. (Verlag des Biblio⸗ graphischen Instituts in Leipiig und Wien.) — Die Neu— auflage von Meyrrs Großem Konversationslexiton steht kur vor ihrer Vollendung, nachdem soeben der mit seinen 1024 Seiten besognders umfangreich geratene XIX., von Sternberg bis Vector reichende Band ausgegeben worden ist. Die Text und Illustration in gleicher Weise zutell gewordene Sorg⸗ falt zeichnet auch diesen Band aus, der ein geradezu glänzendes Material von 43 schwarzen und 12 farbigen Tafeln in feinster Aus⸗ führung, 21 topographischen, politischen, geologischen und Sternkarten und 31 mehr oder weniger umfangreichen, zum Teil auch noch illustrierten Textbeilagen aufweist. Ein Verweilen bei diesen ist besonders deshalb interessant, weil durch sie die Vielseitigkeit des Großen Meyer“ bestätigt und zugleich das Bestreben des Verlags gekennzeichnet wird, den Benutzer des Lexikons nicht nur über Einzelheiten aufzuklären, sondern ihm auch abgerundete Zusammenfassungen und Uebersichten zu geben. So seien aus juristischem Gebiet die Beilagen Die deutschen Urhebergesetze sowie Oesterreichischhsz und Internationales Urheberrecht“ oder Die Unfallversicherung in Deutschland und den wichtigsten übrigen Ländern“ genannt. Handel und Industrie gebören an die Beilagen über die Geschichte der Textilindustrie ', Tabakverarbeitung“, To nwarenfabrikation', ‚Torfgewinnung'; aus den Zweigen der Technik mögen die über ‚Elektrische Uhren“ und ‚Astronomische Kunst⸗
uhren“, Thermometer, Tele raphenaprarate“, „Torpedo. Tief⸗ Fernd fend
bohrer! hervorgehoben werden; aus der Baukunde solche über Theaterbaur, Sternwarten, Straßenbahnbau', Talsperren“, Tunnelbau. Die Naturwissenschaften sind mit folgenden Sonder⸗ beilagen vertreten: ‚Tiergeographische Regionen“, Einteilung der Haustauben', Tiefsee forschung', „Pflanzen, Tiere, vulkanische Pro—⸗ dukte und nutzbare Mineralien der Tertiär⸗ und Triasformation .. Ferner sind auch den „Studentenderbindungen und Vereinen“ sowie dem Turnunterricht und den Turnvereinen in Deutschland und im Ausland übersichtliche und lehrreiche Beilagen gewidmet. Eine andere besckäfüigt sich mit der Frage der ‚Totenbestattung bei den Naturvölkern“, während wieder eine andere Die Geschichte des süd⸗ , Krieges 1899— 1960 in übersichtlicher Darstellung andelt.
Fischerei.
Von Kopenhagen ist eine bon der dänischen Regierung unter be⸗
trächtlichen Kosten ausgerüstete Fischereiexpedition nach Grön-⸗
land abgegangen, die ein wichtiges Glied in den Bestrebungen bildet, der grönländischen Bevölkerung der Westküste neu: Erwerbsjweige zu eröff nen. Anfänglich beabsichtigte man, wie die Köln. Ztg. mitteilt,
die Grönländer zu Viehlüchtern zu machen und zu diesem Zwecke
Renntiere aus Norwegen einzuführen, wir dies mit großem Erfolg in Alaeka geschehen ist, doch jeigten die angestellten Unter⸗ suchungen, daß Grönland für eine Renntierzucht keine günstigen Aus⸗ * bietet. Barum will man es nun mit dem Fischereibeirieb ver uchen. Der uralte nationale Erwerb der Grönländer, Robbenfang, geht infolge der vordringenden Kultur immer mehr zurück. Fischerei jedoch betreiben die Grönländer nur in ganz primitiver Weise. Heringe z. B. werden von ihnen mit — Harpunen gefangen. Die auggesandte Fischereiexpedition ist vraktisch wissenschaftlicher Art und stebt unter der Leitung des Biologen Adolf Jensen. Als Hydrograph nimmt J. A. Riehen tell, der u. a. die Unlersuchungen über Temperatur und Salzgehalt des Meeres ausführt. Daz Eypeditisnsschiff.. Tialfa. wird von Kapitän N. P. Szrensen geführt. Die Fischereiversuche leitet der . Meyer, dem eine Anzahl Fischer zur Seite stehen. In
rönland werden einige Eingeborene an Bord genommen, um als Dol metscher ju dienen. Das Schiff selbst ist natürlich mit allen er⸗ forderlichen Apparaten und Geräten, sowie mit einem Laboratorium ausgerüstet. Gs soll die ganze grönländische Westküste bis zu den nördlichsten daͤnischen Kolonlen hinauf befahren und insbesondere der
Bestand und die Fischgrunde der nutzbaren Fische fesigestellt werden.
Führen die Untersuchungen zu günstigen Eigebnissen, dann wird die däntsche Regierung eine Anzahl Grönländer im rationellen Fischerei⸗ betrieb mit Motorbooten ausbilden lasen, denn die Fellboote der Grönländer sind natürlich für einen ergiebigen Fischfang nicht geeignet. 6 wird die Expedition ermitteln, ob sich die Anlegung ciner
alfischfangstation in Grönland lohnt. Vermutlich wird dies der
i sein, ka die schottischen Fangschiffe in der Baffinsbai bis zur
elvlllebucht hinauf einen lebhaften Walfischfang ausüben.
Stocfboln
berg: Lieferung von ungefähr 1000 Ballen Kainit und
Verdingungen im Auslande. . Niederlande. 9. Mai 1908. Landbouwmvereeniging Domgberg⸗Hersten in Do ms⸗
500 Ballen Thomasschlacken mehl und ö
find bel dem Sekretãr G. Deyen daselbst ju erhalten.
Rumänien.
Direktion der rumänischen Staatsbahnen in Bu kure st. 16. Juni
1808: Vergebung der Lieferung d
bei der obengenannten
n.
on 800 t Mineralschmierbᷣ. Nãheres
kö // / / /
Wetterbericht vom 16 Mai 1908, Vormittags 94 Uhr.
Wetterbericht vom 11. Mai 1908, Vormittags 9 Uhr.
77 ö 3
—
Temperatur
Wind⸗ richtung, Wind⸗
stãrke
Witterungs⸗
der letzten er 24 Stunden
cchlag in
Name der Beobachtungt⸗. ftation
in Celsius
1629 * 2 wollig 751.3 SB Tbeiter 71634 WSW? wolkig 761,1 NW 2 wolkig
Bockum Keitum Hamburg Swinem nde Rãgenwalder⸗
mũnde Neufahrwasser
meist bewölkt
Nachts Niederschl. me ss bewoltt
60.3 WSW bedect 759.3 WSW bededt
Name der Beobachtunge⸗ station
Varometerstand auf O0“ Meere g⸗
nivean u. Schwere
in 45 Breite
V
ug,
Wind⸗ Wetter stãrke
ẽ— elsius
in
8 — in
Witterungs. verlauf der letzten 24 Stunden
tunden
758.5 SSW 2 wolkig 7640 S I halb bed. 764,1 W IL woltig 762,5 W W delter 763, WN W wolkig
Memel Aachen.... Hannover Berlm .. Dres den
mmeist bewoltt meist bewollt xjiemlich heiter iemlich beiter nemlich heiter
Borkum
*
2 heller 1 1
Keitum
W
1'wolkig
21
O
ziemlich heiter
82
Hamburg.
WSW bedeckt
Swinemünde
W
L heller
100
—ᷣ 2
Nachm. Nieder schl.
272
—1—
anhalt. Niederschl. Nachm Niederschl.
RNũgenwalder mũnde
Vorm. Niederschl.
WN W A4 bedeckt
Nachm. Niederschl.
Neufahrwasser Memel
WSW Dunst
Aachen
SW
j WSW 8 bededt
2 bedeckt
Hannover
SW
6219 d bel kee n
Nachts Mederschl. Nachts Niederschl. meist bewölkt
.
63 K
3 wollig 147
5 wolli 175
ö
EJ
meift bewölkt Gewitter
Gewitter
Bromberg
Meß
wolfig 1635
Nachm. Niederschl.
meist bewölkt
Frankfurt, M.
Karlgruhe, B. 78
Nalin Head
Valentia
meist bewoltt
—
Gewitter
de — 0
Nachts Niederschl.
762,0 W (bedeckt 751,5 W W 3 bedeckt 763,8 NNO 2 wolkig 7647 SO 1wolkig Rarlsrube, S. 7635 NO 1 bedeckt NMuͤnchen 7644 NO 3 bedeckt
met wolf messt bewöollt liemlich beiter Nachm. Nieder chl. Nachm. Niederschl. Nachts Nieder chl. ( Wilhelmshaꝝ.) Nachts Niederschl. (Kiel) iiemlich heiter ¶ Wustroꝝ i. M.) iemlich beiter (Königsbg., Pr. Sr ?
& - GI GL 0 . win.
wolkig halb bed.
Storno ay 755,5
Malin Head 754.6
Valentia
756,1 wolkig
Seillyy 760,5 2 wolkig
. ( Gasseh0 7580 ; 11. Schauer Magdeburg) meist bewölkt ¶ Grũnberg Schl.) Gewitter
Aberdeen Shields Holyhead
759,
J,
71600
.
( Wiüelmshav.) mwmeist bewölkt
M äaskans. Fis)
Jele dAir . 75957 3 bedeckt 6 Gewitter
Seill y
Aberdeen Sbielde
Holyhead
863 SWB
3 halb bed.
.
3667 Sw
A heiter 22
Isle d' Air
St. Methien 618 Sa3s 4 bededt
160 Budi
been
(Ciel) ziemlich beiter
EFriedrichshaf.]
St. Mathieu 761,3 D 2 bedeckt 3 0 Gewitter
¶ Wustrow i. M.) meift bewölkt
(Bamberg) Grisnei
¶ Kõönigsbg.. Pr.) anhalt. Niederschl. (Cassel Nachm Niederschl.
Magdeburg) d (GrũnbergSchl.) Gewitter
¶ Nũlhaus.. Els.) Wetterleuchten
ses SS Q 2 bededt O Yiachm. r cerschl. 36 8 NJ bededr —
35 bal bed 6 Sd Jener Bodo J7d05 36 N beiter 20 Fremen d T J walten. 55 Stcdesne DDs JL Windst. Regen 55 Sagen T7575 SG 3 Dunst 772 Vestervig 589.7 SW 4 wollenl. 83 Ropenhagen 7s ? WK d wosfig 77
36 Vlissing nnn
Gris ne
1606 SW
3 wolkig
763 5 8
1 bedeckt
(CEFriedrichshaf.) ziemlich heiter
( Bamberg) O Wetterleuchten
Vlissingen
7s WSW J wostig
Helder
758.3 We- W halb bed. s b
Bodoe⸗⸗
5d TWS
Gkhristiansund
7551 N
Ilan ber. IL wollig
1 . —
ä,,
Skude snes
T5 7 FMN W 1 woltnig
Skagen
od BR W J walken.
Vester dĩg
755,8
WN WT halb bed.
Kopenhagen
755.1
WNW öoswolkig
757 NS
2 balb ed
KRarlsiad .
756 5 S
2 bedeckt
Wiaby ...
71495 SO
4 Regen
2
ö NR
2 wolkenl.
Daparanda
76 Wind wolkenl.
mne,
dis Bind. dect
Wilna
, Wind f. bededt
Pins ; ö
7d 5 TG
3 bedeckt
Petersburg
, d d ü ede
me Prag
757 R
2 wolkig
Jö ld Wind ff. dab bed
—
7653 N
1 wolken].
Florent.
65 8 S
1I wolken.
CTagliari 76498 T5363 Wr R * bedeckt
Warschau .
648 NW
5 wolken.
ö Seo dis fsord
Dan S8
5 Regen
7.7 NG
I bededt
Therbonrg
fol 5 SW
2 Regen
Clermont
76235 NO
I halb bed.
Bilar; Nita
a SM S 1 Funst
7ö5 7 Windst. bedeckt
Rrakau
7593 Fs G s end red
demherg
757 5 W
3 halb bed.
Hermanstadt
os S8
2 wolkfg
Trlest
7ös 8 Windst. woltenl.
Bendst—
763,8 O
J wollen.
Livorno
Tö5 rb No
L wolkig
Belgrad
7618 W
3 wol ig
Helsingfors Kuopio
Rn
7öõo d NW 1 wolken.
1 bedeckt
.
763,4 NB
heiter
Genf
263.6 SW
I helfer
Lugano
765,9 N
heiter
Säntis
55s 5 RS WJ woltig
Dunroßneß
703.5 D
3 bedeckt
Porssand Bsũ
79,5 SW
Iwosiũig
—
Ein Maxlmum über 765 mm liegt, wenig verändert, über dem Mittelmeer, ein solches über 755 mm., dem e n , Meer; ein verflachtes
sindet sich we Finnland.
üdostwärts verlagert, über nimum von 7506 mm be⸗
tlich von Schottland, ein solches unter 747 mm über In Deutschland ist das Welter wolkig bei gerin
er Wärmeänderung; vielfach ist Regen gefallen. Es wehen schwache, 9
Nordosten frische Westwinde.
Deutsche
eewarte.
Warschau⸗=
Dunroßneß 6. 8 Portland Bill
Farad D . J dalß bed, Stod hem Böss T , woltenl. 335 3 Viebt sd Wind Nebei 18 = 7 Rede-, . n, .
ö 15
e 0 r de o de — w O
Sadarandae 33 5 W N rolfens. Riga 588 N 1 beiter 58 3,8
Wilna dd ö d J hem bed. 38 Yinst᷑ dd d W W l balb bed. 335 Velerẽburg JIör d Rewe eden, 3683 Bien Tes, W bebe ss . Prag J redet 148 90 Rom JTös T N NJ wollen. 135 Foren NNI6s 2 8
Cagliari 5.5
C — — — 0 0
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3 W menen, n . WD ieren, , 8. S bededĩ? d Ro J bedeãt 3
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* 228 963 56
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Thors hayn I5 Seydis ford 761. Cherbourg Clermont
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J Regen ln =.
3 wollig 139
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i Wind., ellen, , ,.
171 38 63 5 4
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Dermanftadt Triesst Brindisi 7645 Siworno 76566 S 1 Del grad? 6 BSW . SGuobio dd R Zũrich 646 SW l Gen? JIö8565 S88w⸗à , . Sãntis S67, 1 WSW bedeckt 2 heiter 762, 1 O 1woltig — Hochdruckgebiete über dem Nordmeer und vom Mittelmeer bis Mitteleuropa reichend haben zugenommen, Maxima von 765 mm siegen über Süddeutschland und Italien. Eine ojeanische Depression weftlich von Schottland ist verflacht, ein neuer Ausläufer unter 760 mm befindet sich über Südfrankreich. In Deutschland ist das Wetter bei leichten Inlandswinden und geringer Wärmeänderung wolkig; es haben verbreitete Gewitter und Regenfälle stattgefunden. Deutsche Seewarte.
Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 9. Mai 1908, 6 bis 7 Uhr Vormittags
6 12 m 500 m 1000 m 1500m 1600m]
Temperatur (0 124 112 387 70 559 Rel. 3 . G/ ch 35 1665 160 160 166 Wind ⸗ Richtung WSw wSr Ww W W Geschw. mp8 7 A 33 22 22
Trübe. Untere Wolkengrenje bei 300 m Höhe.