1908 / 147 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Jun 1908 18:00:01 GMT) scan diff

vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221 ff) in Anwendun

gebracht werde. Der r erlin, den 37 ir e n Lageplan erfolgt anbei zurũ

lossen. Wilhelm R. *,,

An den Minister der öffentlichen Arbeiten. an . ien und Irland

Fin anzminister iu m. In terpar la men tar ijchen Uni DM Ren tmeister telle bei d öni ĩ ein, , . obe um gr e ö in Er furt, Regierungsbenirt Erfurt, * ö Kreiskasse s an be, , r Tt

London

Minister ium für

Zu Berginspektoren assesshren Elaufert im B Ber ginspektion

illenburg, Rit

286, 6 . bels 3 sachn Steinkoh OS., ch . als tat ächlicher V ‚: darguf vorherel ter Steinkohle Algeciras akte e eee.

zu Innsbruck at die Streik⸗

Gestern hat eine Versammlung der britischen Gruppe der

in den sehör irdale hm zu angekündigt, in 3 am des Reichstags die die bell h Unverlezlicht ü ö

Signatar⸗ l men zu treten, um die

shle

ch die A sien.

„St. Petersburger

günstigere

5 dienen. Sie schreiben daß ; fnaändischen Bewegung elnfem'en äabei die Schuld Henerc ge rfin fu bestimmten Personen, eldungen Londoner Blätter aus zerteidiger des

1s Sultan zu erlangen.

Ministerium der geist lichen, Unterrichts—⸗ und ö , nn erte 8

ed iz in alangelegenheiten absichti ten R 6

n ihn gerichtete F

en Mitteilungen, oche in der R

Bekannt

Bei der am 10. Notars stattgehabten

Der Senat verhan

Gegenwart eines Königlichen den n tau senbahn.

ng der vorm als Han irn . 33 r e g rf n gin der gf b folgenden Nummern gezogen e e nngesahr bos find die ö e

geen , 3 ür eine 96 . 1II5 173 210 444 574 bb8 673 über je 1000 Tlr.

ld un Nr. 756 1001 1013 101 1513 1589 1646 erdurch auf den 2. Ja⸗

ionen Arbeiter fehl

Rouvter erklã ctaug, se 1

äampfen

1740 1995 2015 üb Diese werd ,,,, deren Rückzah . hne len, auf Gold, . Swährung nach d im⸗ mit di 5. 63 6. errn he e n e nn, teilen 1er. Wenn Sie . . , erh setz ing der Landes ,, n 6. . eine gänstige Ab 299, f . aber ein Gefälligkeltebo: um ab

cht mehr benen, Darauf wurde die Sitzung geschlossen.

Nuszland.

er Regierungsha s für Volk

ö. en n. . nioösung der Schuldverschrei euer, ,. eg enn de fingen, un ef mg e ,, . sowie bei a4. M. geschehen. chuldverschreibungen h den zugehörigen

anweisungen scho ö. dom 1. Dezember 5. J. es

K chen. Nach erf g durch bir uszahlung von! den

hiesige Negierungshauptkasse n ag 6 Kassen a r ref, mird . e Einsendung der Schu ldver schreibun gen R chein anweifungen und

ertangabe muß portofrei

kann auch bei

der. Staats⸗ der eig a ĩ Zu dem Zwecke sin

rach. Volksschule fei der em d fie ae. 29 n. auf de eutschen olks Redner betonte, ne

1

Chefs des G fürworteten, obiger von 93 Millionen

die erste Rate in

Hannover, den 10. Juni 1908. ahre.

er Negierungspraͤsident. In Vertretung: ey er.

ufolge, samtsichen . . chen Staats, Land

staats feindlichen

afts⸗

Angekommen:

Seine Exzell 8 2 offentlichen Aire ent der. Staatsminister und

hat gestern, W 1. des Geseßentwurfes, Fer der Zivilbeam ten, K— j immung mit 239 m setz f im ganzen angenommen!

heutigen Nummer des Spanien.

. Ministe en Breiten bach, von Dienstreisen. .

In der Zweiten Beila In. geilage zur „Reichs⸗ und , n wird eine Geneh migungs⸗

urkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Coötn, de

veröffentlicht. B.“, den

n, 8

Namen Jalme erhalten

eine ͤ aus U

Nichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Juni. Serbien

Majestät der Kai Der Köni e t g hat die Demissi an Bord Paschitsch angenommen ö

1

von Baudissi von Müller Geheimen R

W. T. B.“ gen Kabinettsbildung betraut Amerika.

daß der Seschäftsträger der V

————

W. T. B. ist S. M. giußttt hat und zur Zeit eine diplomatische Ve

. nicht vorhanden ist. Abreise des Geschi . ten eingetroffen. 32 zufolge, in Washington a f uslsern in Mozambique ein- baß die Vereinigten Staaten die von dem G oreninfeln in Ses gegangen. nu gtuung von dem Praͤsidenten Castro 4 en. Wie d . stellvertretende 4

gegeben,

meldet, erklärte Kriegssekretar

Debatte trat gestaltun

wandte sich sod . des ; monopolistische einem Stam des. Desterreichisch n Lloyds. Er verlangte, daß 3 2 steigen e mn aus Freiwill

übrigen Schiffahrtsgese l haften eine freie FRontutren/ ern e licht e en lerer e , man,, was über⸗ waren.

cht großen

gestrigen Sitzung über

ö . gen seßte gestern die Beratung über den

Eine e e r n verbietet, W. T. B.“

ö ; ; und Kommunal e Zu , zur Kadettenpartei und anderen

. Ur gstern geborene Prinz hat, nach einer Meldung

Kabinetts

M Altraditalen elfmkr ht im lbunß *

Das amerikanische Staats departement hat amtlich bekannt

1 e ; mit dem Dampfer „Marietta“ en, ,.

är

Sir Edward ir die britische Regierung, orge hen die rage an⸗

die der ammer ge⸗ worden sei, nichtz hinju⸗

bardement h t die größte iten,

ierung hat,

6 53

. der Ent wick

d e a

u Hindernis in

Punkten der und diese

Eisenbahn verbinden.

Telegraphen ö n de erreicht . h hat die gllgeme in? .

Wendun

estern versicherten Ving liebe Che ge sowie früher der Revolutions parte]

m Schah telegraphisch ihre Bereitwij

ein schtieß fhhe e en verhaftet 4

aufs ti

̃ „W. T. B.“ eking angewiesen, der gin gf h

mit einigen

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestern stattgehabten Stich wa lbezirk erhielt W. T. B.“ Hoffmann (Soz) 55, Prediger

Stimmen. Hoffmann i mithin gewaͤyl

Statiftik und Voltswirtschaft.

Die Geburten und Sterbefall i

deut schen Sta bken * 3 ,, sc 6 Statistische Amt der Stadt München ha ; 24 . , , ö ö Mitteilungen · He n in diese r Tl , bee e , n, 2 k enen in ende Uebe cht über die Gebu

und

theit d

Sitzung der i 1 Sitz n n, beteiligten 83 sich nach den

1893 2355 do) und ein auf je 1050 G

oßengruppen der

1000 Einwohner Stã dte ergeben

für das Jahr 1906 d

Städte von über 200 0090 1006 3

28, 1 ooo

ziffern: Städte von Einwohnern

Is 7 0 15,7 o o

17.4 oo 1,5 osoo

Deburtenziffer 3 Sterblichtelts iffer 16.9 o eburtenũberschuß 11,2 osoo e n r e ei

au ebendgeb. 0 Sterli chr fra deb) 186 c Lungentuberkulose ;

31, 5 0 / 18. ce 13,4 ooo

19,6 oso

2, 0 oo 1,8 o/

und des 16j4hri 7 . e, , Zeitraum 1851 - 1806 fur d

und mehr Einwohnern mit.

ie Geburtenzi f Lift gr, mit 5! * 3 3 g. 66), u ,, ortmund (47 ) ĩ 93 ern g. ner Crefeld und Mies lin mit 24,9 auf.

rtenziffer 1wischen

das Jahr 1906 18 Gro urtenziffern aufju 44,3 1965: 45 Breme

4 Königsberg (30.2 ö. 8),

6,9 gegen 32,9) und Rixdorf Geburten jffer I909)

Gebu

Duis bu

6 von

auf 37,?, Müũn

Stettin bon 3

3 29 den von 26, auf

. Zeitraum 1891 —1 ĩ l el Tra ff i 97 k Rückgang 53 1 mie . . Berlin zu, er a, anal bon m 6 . emnitz .

25,2 ꝛc. In

rg, Essen,

auen, Strgh⸗

kungen die Geburten ff er

Die h J ziffer hat unt Großstãdten 59 dann folgt Lernen g e e ferner noch in Danzig, Dortmund, Bochum,

t vor kurzem, wie

Grund hon jetzt vorliegenden bis I906

en NMütelstart· * 6 1,5, Elberfeld

. sich auf j id Leben er er sbemw. bei. der Säuglinge sterbiichteit auf

e nachstehenden Ver haͤltni⸗⸗

o 290 000 50 0. 100 000

Im folgenden teilen wir noch einige Ei fe . 4 1906 einjelnen Groß⸗

4), (i 4. J. R

egangen; 9

Sterbefälle (auf nlirchen mit 30,3,

außerehelichen

ch wie vor sehr

roß; Wien mit 30,3 und ö. sten übrigen Städten bewegt Sehr gering sst der rojentsatz der

rem mn,

Durch (11,9), Zürich (12.27), 12.7 oo).

chleit, die ja von großem Elnfluß auf die

chkeitsziffer im allgemeinen ist, hat im Jahre

der Großstädte, zum Teil sogar erheblich, ab⸗

genommen; nur einige wenige Städte weisen eine kleine Zunahme

auf. Am stärksten ist der Rückgang in Pofen: bon 28,2 auf 19, 1 co

(der Satz von 1965 war übrigens der höͤchste des Zeitraum 18616 1565). r

In den Jahren 189151906 ging die Sãuglingssterblichkeit

besonderg erheblich zurück in München von 360 9 auf 196, Königsberg

bon 27,5 (1893) auf 18,5, Leipzig von 27, S auf 19,1, Düsseldorf von

28,0 guf 19.5, Posen von 26,5 auf 18,1, Stettin bon Il. 8 auf 24,1.

Auch die lauf 1000 der Bevölkerung berechnete) Ziffer der an

Lungenschwindsucht verstorbenen Personen jeigt für 1906 in faßst

allen Städten einen weiteren Rückgang. Eine geringe Zunahme haben .

nur Karlsruhe und Kiel ju verzeichnen. Wenn auch die Aenderung der Altersverteilung auf die 86 der Ziffer von Einfluß ist, so liefern die festgestellten Zahlen der Todes fälle infolge von Lungenschwindsucht doch einen erfreulichen Beweis von den Erfolgen, die im Kampfe gegen die Tuberkulose in den letzten Jahren erreicht wurden. Auch die absolute Zahl der an Tuberkulose Verstorbenen ist für die Gesamt⸗ heit der Städte trotz der Vermehrung der Einwohnerzahl zurückgegangen.

Gegen 1894 jeigt das Jahr 1906 einen Rückgang der Tuber⸗ kulosesterblichkeitsziffer bei Aachen von 2.3 auf 1,s, Altona von 2,4 auf 1,3, Barmen von 2.5 auf 1,8, Beezlau von 3,5 auf 2,6, Cassel von 2,1 auf 13, Chemnitz von 2,3 auf 14, Can von 28 auf 147, Crefeld von 25 auf 1,4, Dresden von 2, 6 auf 18. Düsseldorf von 2565 auf 1,4 Duisburg von 2,4 auf von 2,7 auf 1,4, ssen von 27 auf 1,4,

nober von 2.7 auf 1,4, Kiel von 2.4 auf 1,2, Leipzig von 4 auf »8, Mannheim von 28 auf 1,3, Nürnberg von 3,9 auf 2, 3, Plauen bon 2.3 auf 12, Posen von 3.1 auf 2,1, Straßburg von 238 auf 36, Wien von 4,5 auf 2.9, Zürich von 26 auf 17 osoo u. s. f. Im Jabre 1293 starben in 63 Städten mit 102 Millionen Einwohnern 30 736 Personen an Lungentuberkulose, 1966 dagegen in 82 Städten mit 165 Milliogen Einwohnern nur 36 555 . Zahlen, die ju weiterer energischer Bekämpfung der Tuberkulose anspornen.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Verhandlungen über die Aufstellung eines Tarifve ttrag s für das Sch reine rgewerbe, die ir dem Verein der Arbelt⸗ geberverbände für das Baugewerbe in Rheinland und Westfalen und den Holjarbeiterorganisationen in den letzten Tagen gepflogen wurden, haben, wie der Köln. 32 aus Essen 1. wird, ju keinem Ergebnis geführt, weil die Ar eitnehmer die ihnen in 17 Srten 2 Lohnjulagen von durchschnittlich 5. v. . ablehnten. Die Arbeitgeber zogen darauf die schon gemachten Zugestandnisse zurück

Auf ähnliche Weise wie der Ausftand in der Gothaer Waggon⸗ fabrik (pergl. Nr. 144 d. Bl.) ist auch der jetzt 14 Tage andauernde Streik bei der Firma Adolf Hopf in Tambach beigelegt worden. Die Arbeiter haben, der ‚Voss. Ztg. jufol e, ihre For⸗ derungen: Freigabe des 1. Mat, Herabsetzung der Arbelts zeit von 10 auf 975 Stunden, 20 0n½ Lohnerhöhung fallen lassen, dafür hat sich der Inhaber der Firma berest erklärt, die Aktordprelse, die einen befrie⸗ digenden Vergienst nicht zulaffen sollten, fofort zu prüfen, und wenn nötig aufjubessern. Die Arbeiter und Arbeiterinnen verpflichteten sich bei Strafe sosortiger Entlaffung, die während des Ausstands in der Fabrik verbliebenen Mitarbeiter nicht zu beläͤstigen, sondern friedlich mit ibnen weiterjuarbeiten.

Der Köln. Sig zufolge haben die ausständigen Bauarbeiter in Frankfurt a. M. dem Schiedsspruche, dag cinen neuen zwei jährigen Lohnvertrag vorsteht, jugestlmmt. Die Arbeit ist gestern wieder aufgenommen worden.

In Parma dauern die Unruhen aus Anlaß des Land⸗ arbeite rausstan di fort. Gestern wurde dort, W. X. B.“ zufolge, eine Patrouille von Carabinseri von mehreren Individuen, die vor dem Tor einer Schankwirtschaft standen, mit Steinen beworfen. Die Carabinieri feuerten einige e r m r. ab, ohne jemanden zu her— letzen. Die Angreifer schlossen sich in die Schankwirtschaft ein. Daz Tor wurde jedoch erbrochen und die Ruhestörer wurden verhaftet.

unst und Wiffenschaft.

. E. In der ordentlichen Monatssitzung der Gesellschaft für Anthropologie am 20. Juni gedachte der Vorsitzende, Pro. sefsor von den Steinen einer in den letzten Tagen eingelaufenen, das Museum für Völkerkunde alg einen schweren Schlag treffenden Trauernachricht, der zufolge Marinestabgarzt Dr. Em il Stephan am 25. Mai in Neu-Guinea plötzlich gestorben ist. Dem Veremt ten sind als Ergebnig seiner Teilnabmẽ als Schiffs arjt an der 1904 im ö. marck . Archlpel ausgeführten Entdeckungsfahrt von S. M. S. Möwe so wertvolle Erwerbungen fuͤr daz Museum aug Neu Mecklenburg! zu verdanken, daß von seiner soeben begonnenen zweiten Resse in dieg Hebiet neue reiche Erfolge ju erhoffen waren. Ein so schmerzliches Ende dieseg Unternehmen; war bei der ausgezeichneten Gesundhest von Dr. Stephan nicht vorguszusehen. Vor EGintrstt in bi- Tages. ardnung sprach nech Dr. Staud in ger: Et müsse die wor 22 Jahren nach Rückkehr von seiner i ge For chung reise gusgesprochene Ansicht, in Afrika habe es keine Steinzeit gegeben, alg einen Irrtum zurücknehmen; sie set nach den epochemachenden Gntbeckun gen sn westlichen Sudan, wo Dolmen und Steingräͤber in beträchtlicher Anzahl gefunden worden sind, nicht mehr haltbar. Es dürfte erinnerlich fein, aus welchen Gründen die bigherige Ünsicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen konnte? Man nahm an, daß Afrika eine sehr frühe autonome Gisenzeit gehabt und die Gewinnung pon Gisen aus ge⸗ wissen, leicht uuf lt hben, Erjen sowie ihre Bearbeitung ganz unabhängig von anderen Völlern erfunden habe, wodurch

sich die Entbehrlichkeit steinerner Werkzeuge und Geräte erklären könnte. Es scheinen die oben erwähnten Funde indessen zu beweisen, daß man mindestens den Beginn der afrikanischen Eisenzeit bisher in ein erbeblich zu hohes Alter zurückverlegt hat. Daß sich neuerdings auch in Afrika steinerneg Gerät gefunden hat, bewies Dr. Staudinger durch Vorlage eines selten schönen und großen Steinbelles in 212 form, das auß Westsudan stammt und Fort bon Negern beim Ackern efunden worden ist. Auffällig an ihm ist nur, daß es fast gar eine Syur von Abnutzung jeigt Professor von den Steinen machte iur Erklärung dieses Unslandes darauf aufmerksam, 0 das vor⸗ elegte Stüc, wofür ähnliche in Amerik⸗ gemachte Erfahrungen

prechen, ein Zeremonialbeil gewesen sein könne, das nur ju Kult.

jwecken Verwendung fand.

Den ersten 666 des Abends hielt Dr. Carl Schuchhardt J,, . bon Direktor Voß in der Verwaltung des Museumt ür Völkerkunde) über die Bauart unserer germanischen Gräber in der Stein und Bronzeieit .. Das Thema durfte ; in diesem Augenblick beanspruchen, weil sich die Gesellschaft für Anthropalogie für den 77. und s. Juni ju einem Ausflug Über Stendal nach Salzwedel rüstet, der die Besichtigung der Steinkammergrãber bei Bieg⸗ dorf, Molmke, Drebenstadt, Bornsen, Nieps, Stöckheim und eine Ausgrabung in Hohentramm oder Stapen ins Auge faßt. Der Redner hat dem Gegenstande feit lange eingehendes Studium ge—⸗ widmet und vor allem den megalithischen Gräbern bei Buxte⸗ hude und Oldendorf Aufmerksamkein iugewandt. Von mehreren legte er Skizzen vor, die eine gewisse Ueberenstimmung in der Anlage wenigstens an solchen' Stellen jeigen, wo sich diese ältesten Gräber zu bestimmten Gruppen zusammenschließen. Stets ist über der eigentlichen Grabkammer ein Sandhüũgel getürmt, stets ist sie zugleich eingefaßt durch einen Kranz von Steinen, der ein langgestrecktes Rechteck mit scharfen Gcken bildet. Innerhalb dieses Steinkranzes und ju beiden Seiten der seinen Mittelpunkt ein⸗ nehmenden Grabkammer findet sich eine Steinpflasterung, die an= scheinend unbeeinflußt ist von der Ausdehnung des Hügels, aber er⸗ sichtlich auch zur Bettung von Leichen benutzt wurde, wie u. a. die Auffindung von sechs Skeletten in einem be⸗ sonders gut erbaltenen Grabe an diesen Stellen des Stein— kran zes, außerhalb der inneren Grabkammer, beweist. Wie die jetzt nahezu einheitlich aussehende Erdbedeckung (e. Grabstaͤtte ent. ständen ist, darüber belehren die Stellen. wo im Steinkranze Lücken vorhanden sind. Hier finden sich die Steine regelmäßig nach außen umgestürjt und lassen erkennen, daß sie so gewählt und , . waren, um nach außen eine flache, möglichft glatte Front zu bilden. Daß die Kranzsteine nur nach außen umgefallen, beweist, daß auf dieser Seite nicht, wie heute, ein Dindernis durch ein vorhandenes Sandpolster vorlag, wogegen nach innen“ das Umfallen durch die Grabfüllung verbindert war. Es folgt hieraus, daß die jetzt einheitlich erscheinende Erdbedeckung einschließlich des an der Außenseite des Steinkran jeg angesammelten Sandes ursprünglich nicht da war, sondern sich erst allmählich unter der Mitwirkung von Wind und Wetter so herausgebildet hat. Häufig mögen mehrere kleine Hügel allmählich zu einem größeren derschmol en sein. Der Eingang zu der bon einem Steinkranze der geschilderten Art umschlossenen Grabstätte, die außer dem in der eigentlichen Grabkammer Bestatteten somit einer kleineren oder größeren Anzahl von Toten als Ruhe⸗ stätte diente, befand immer an einer der Schmalfeiten des Rechteckeß und war hier durch einen größeren Stein in der Gin⸗ fafssung sowie durch eine Linie kleinerer, nach rechts und links die Schmalseite des Rechteckes auf eine kurze Entfernung fortsetzender Steine bezeichnet. Gine merkwürdige Entdeckung ist fangst an einem von Professor Götze in Langenstein bei Halberstabt erschlossenen Grabe gemacht worden. Hier lag in ziemssch enger, 2 m auf 14 m messender Grabkammer, inmitten eines rechteckigen kranzes und bedeckt von Brocken der herabgefallenen Decke, eine Hockerleiche, an der ein Teil der feineren Knochen fehlte, die sich aber als Knöchelchen noch im Grabe fanden, ver⸗ mutlich losgelöst durch kleine, in daz Grab eingedrungene Tiere. Die Hodckerleiche hatte nicht die ganze Grabkammer ausgefüllt, es blieb nach beiden Seiten noch ein schmaler Raum. Womit dieser ursprünglich ausgefüllt war, zeigte sich bald an deutlich in der Stein⸗ umbüllung erkennbaren Löchern für Pfosten oder Dübel, woraus bervorgebt, daß die Grabkammer fehr wahrscheinlich ausgefüttert ge⸗ wesen war mit festen Holjbohlen. Ez entsteht hierdurch die Frage, ob wohl die auf dem Pflaster außerhalb der Grabkammer beigesetzten Toten, deren Skelette man zuweilen noch findet, nicht auch in

olisãrgen beigesetzt wurden. Eine andere Art der Toten⸗

stattung in der Steinzeit jeigen die ältesten Rundgraäber. Ein sehr bemerkenswertes Spejimen eines solchen ist auf einem Landgut der Königin von Holland bei Amsterdam entdeckt und sorgfältig untersucht worden. Es bildete 4ußerlich einen flachen Hügel, hielt 20 m im Durchmesser und enthielt nicht bloß den äußeren Steinkranj, sondern auch im Innern Steinsetzungen und an diesen deutlich erkenn. bar noch fünf Pfostenlöcher. Ja, noch mehr, es wurde auch, abweichend von andern ahnlichen Gräbern, altes Hol“ funden. In der Mitte lag ein wohlerhaltenes Hocker⸗ kelett. An einem äbnlichen Rundgrab aus der Bronzezeit, das 1804 bei Kranichstein (essen · Darmstadt) erschloffen wurde und Reste unverbrannter Knochen und Bronzen enthielt, wurden innerhalb des des Steinktanzes noch sechz ungleichmäßig über den Raum verteilte Grabstãtten bestimmt, vor allem aber an der Steinsetzung des Kranzes eine beträchtliche Anzahl abwechfelnd in jwei Reihen gestellter Pfosten. löcher gefunden, sodaß auf eine vorhanden gewesene Holiberkleidung geschlossen werden muß. Vor genauerer Untersuchung dieses undes hatte man auf die Reste eines r. oder auf einen eichenverbrennungsort geschloffen. Beide Vermutungen konnten der genauen Untersuchung gegenüber nicht ftandhalten. m übrigen hat sich in der deutschen Sage die Kunde von einer solchen Bestattungsart erbalten. Sie findet ein Analogon auch in dem bekanrten Tantalus. Grabe bei Smyrna und in einer Reihe von Gräbern in Nordafrika; vergleichbar sind auch gewisse Rundballen für Totenbeisetzung in Ost⸗ afrika sowie die von . Lissauer gesehenen und beschriebenen Kegelgräber, die stels außer einem hohen Mittelpfosten einen Kranz nie⸗ drigerer Pfosten aufweisen. Es ist bezuglich diefer Form von Grabankagen noch darauf aufmerksam ju machen, ö 1 die indogermanische

ein besonderes Intereffe

Rundhalle in ihrer ältesten Form das oli benutzte. Im übrigen wird sich diese Bauweise wahrscheinlich nicht auf die älteste Bronzejeit beschränkt haben, sonderen älteren , sein. Auf alle Fälle ber- mitteln diese Untersuchungen, deren sorgfä tigere Weiterführung und Pflege wünschenswert ist, undergleichlich freundlichere Bilder von dem Rulturzustande unserer altesten germansschen Vorfahren, als wir bis t don ihnen hegen durften. Grschlenen deren Fertigkeiten in der Kleinkunst, ihre Leistungen in Keramik und Bronjeguß, ihre daraus abgeleitetete Kultur böhe schon schwer vereinbar mit der Gefühlsroheit, die wir bei ihnen in der Totenbestattung zu gewahren glaubten, so ist dieser Widerspruch durch die über die wirkliche Bestattungsweise gewonnene Aufklärung nunmehr aufgehoben, und ungleich harmonischer als bigher gestalten sich unsere Vorstellungen über Bräuche; Sit en und Wesenheit der Vorfahren. In der ch an den se r beifallig aufgenommenen Vortrag anschließenden Disku sion wurde junächst unter . des Vortragenden festgestellt, daß kein Grund vorliegt, dem viereckigen Haufe und der viereckigen Srabanlage ein eringereg Alter zuzuschreiben als dem Rundbau. Dagegen erhoben . zunächst un⸗ lösbare Melnungtverschledenhelten über die Frage, in welchem Verhaͤl mig die Nachbestattungen in einer der steinumfriedigten Grabanlagen megall⸗ thischer Gräber zu der urf rünglichen Beisetzung in der eigentlichen Grab⸗ kammer standen. Professor Kossinna nimmt eine beträchtlich spätere Benutzung dieser Räume an und vermißt in jedem Falle die chrono⸗ n e Begründung der vom Vortragenden angenommenen ungefähren Gleichreitigteit der Benutzung. Dem gegenüber hält der Vortragende dafür, 3 die Anlagen in der Taf etwa von einem Gutsherrn in der Absicht gemacht waren, ihm selbst und zugleich seinen An. ehörigen, Lebens. und Dienstleuten als Grabstätte ju dienen und daß . auch in dieser Art, also etwa im Zeitraum bon jwei Menschenaltern,

ihre Verwendung und Ausfüllung fanden. Hieraus erklärt sich auch,

Stein ·

führte Konservator Eduard Krause aus, daß sich fast bei allen Nach⸗

tattungen das waren sie alle im Verhaltnis zu dem in der Grabkammer Bestaticsen keinerlei Beigaben finden. Gg waren eben geringere Leute, die hier ihre Ruhestätte fanden. Uebrigens sind die ähnlich beschaffenen Kuppelgräber! von Mykene historisch als die Grabhstätten von Vorneßmen beglaubigt.

Den jweiten Vortrag des Wöends hielt der Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Hans Virchow lber Gesichts muskeln und Gesichtsausdtucks. Wie erinnerlich, wurde vor einigen Monaten dem Vortragenden als ein Beitrag ju eln en Studien über vor- edachtes Thema der wohlkonferbierie Kopf eines Indianers durch

rofeffor Dr. Lehmann Nitsche in? Buenos Aire jum Beschenk gemacht. Leider hatte die erfolgte Präparatien des Kopfes alle, an sich lehr zarten Gesicht zmugkel so Derandert daß sie eine juverlaffige a . nicht juließen. Lehnlich schwierig gestalteten sich die pier hun bei den Is Stuysen⸗ material gelegentlich mut Verfügung stehenden, meift von armen Personen, deren Ernährunggzustand dürftig gewesen war, herrũhrenden Köpfen, während alles e otische Material, meist von kräftigen, etwa im Kampfe gefallenen enschen herrährend, nach anderer? Seite zu unrichtigen Schlüssen verführe und falsche Vergleiche ergebe. Eg ist aus diesen Gründen das Thema 3. 3. nur andeutungsweise zu be⸗ handeln. Zunaͤchst ist darauf gufmerkfam zu machen, wie außer— ordentlich verschteden unsere Mußkeln unter der Herrschaft des Willens funktionieren. Man bermag die Stirn in Falten zu legen, aber die Muskeln des Handrückeng' vermö en ähnliches nicht über diesen. Auch am Schädel sind die Mus kelbefãhlgungen fehr verschleden. Oberhalb der Ohren liegt ein Muskelgebiet mit beschranktet. Ke herrschunge fähigkeit durch den Willen. Wie groß ist diese Fahigkeit aber auf, dem vorderen Teil des Gesichts und welcher große Unter- schied besteht in diesem Punkte zwischen dem Menschen und schon seinen nächsten Verwandten in der Tierwelt, geschweige denn den ent. fernteren Gliedern dieser! Die Mechanik, geyguer die Mikromechanit des Gesichtsausdrucks zu studieren, ist von höchstem Intereffe. Die Gesichtsmuskeln hängen vielfach jusammen, ja sie durchflechten sich sogar, und ihre anatomische Untersuchung, ihre funktionell. Be⸗ trachtung, die Prüfung ihrer Innervation ift wahrhaft intellektuelle Erbauung. Welche Gründe für die Variationen der Gesichtamugkeln in Betracht kommen, ist schwer zu sagen; aber von sich und seiner Beschäftigung mit dem Gegenstande kann' der Vortragende sagen, daß r unter der Präparation in den Gesichern zu lefen gelernt bat, ohne 1 seiner objeltlben Urteilsgründe bewußt ju werden. an erinnere

ch nur der Gestaltungskraft einiger Mugkelsysteme des Gesichts des den Augenausdruck regierenden Ringmut kelg, der Augdruckzfãhlg⸗ keit der die Brauen beherrfschenden Muskel, der beschrãnkteren, aber doch vorhandenen entsprechenden Fähigkeit der Nase, der Aaugbrus— vollen Labialfurche rechlg und links, der merkwürdigen Abhängigkeit, in der sich Nase, Lippen, Kinn zueinander befinden, während nur die vorderen Partien der Wangen dem Willen zu gehorchen vermögen, die weiter rückwärtz gelegenen nicht mehr. Der Vortragende (ing dann daju über, an einer großen Reihe don Eschtbisdern die überaus interessanten Strukluren und Verschlingungen der verschiedenen Gesichtsmuskeln, wie sie sich nach geschickter Präparation deutlich er⸗ geben, zu zeigen, mit der Wirkung auf seine Zuhörer, daß ihnen hier eine Welt des Kleinen, aber deshalb doppenn und dreifach Wunder⸗ baren aufging, weil sie sich bewußt waren, den Ausdruck der Be⸗ wunderung in ibren Mienen unter Benutzung detselben Apparate hervorzurufen, dessen sinnreiche Konstruktion ihnen soeben gezeigt und erklärt wurde.

Bauwesen.

Der Neunte Tag für Denkmalspflege wird am 24. und 25. September d. J. in Lübeck stattfinden. In der ersten Sitzung werden nach Erstattung des Jahres berichts durch den Vorsitzenden des geschãfts führenden Ausschusses Geheimen Hofraf Vr. von Dechel haͤuser⸗ Varlsruhe folgende Referate gehalten werden: Ueber die neuerlichen Verwaltungs maßnahmen auf dem Gebiete der Denkmalpflege in Bayern, von Ministerialtat G. Katz. München; über die Freilegung und Um⸗ hbauung alter Kirchen, von Geheimen Hofrat Professor Dr. Gurlitt Dresden; über den Schutz der Grabdenkmäler und Friedhöfe, von Professor Dr. P Clamen⸗ Bonn; über die Erhaltung von Goldschmiede. arbeiten, von Direktor von Bezold. Nürnberg. Nach Schluß der Sitzung findet eine Besichtigung der Augftellung in der Katha rin'en— kirche statt. Am Abend des 24. sodann wird in einer öffentlichen Sitzung Baurat Gräbner. Dresden über Beispiele praktischer Denkmalg⸗ pflege aus neuster Zeit sprechen, und Baudirektor Baltzer ˖ Lübeck einen Vortrag über Versuche zur Erhaltung des Läbeder Stadt. bildes halten. In der Vormittagesitzung des 25. September werden, nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten und Beschlußfassung über den Ort für die näͤchste Tagung, referieren: ihr Drtsstatute Amterichter Dr. Bredt⸗Bremen woran sich Berichte über die Drtz⸗ statute in Preußen, Bayern, f usw. anschließen werden); über städtische Kunstkommisstonen Professor Dr. P. Weber Jena; über Wismar und seine Bauten Baudirektor Haman⸗Schwerin. Am Abend sindet ein gemeinschaftliches Festeffen der Teilnehmer des Tageg für He ml pff und des Bundes Heimatschutz, statt am 25. ein Ausflug nach Wismar. Auch Nichtmitgliedern steht die Teilnahme an der Tagung frei. Zu den Koften wird von jedem Teilnehmer ein Beitrag von s ½ erhoben, wofür der stenographische Bericht der Ver⸗ handlungen geliefert wird. Schriftführer des Ortsausschusses ist Rat Dr. Linde in Lübeck, Mählenstr. 73.

Land und Forstwirtschaft.

Der Ausschuß des Deutschen Landwirtschaftsratg hat bel ar . Tagung am 19. und 260. Juni v. J. folgende Be⸗ ũsse gefaßt:

Der Augschuß des Deutschen Landwirtschaftg ratz beschließt, die landwirtschaftliche Unterweisung der Soldaten in allen Garnisonen des Reichs als ein bedeutsames Mittel, die mãnnliche Jugend dem Lande zu erhalten, zu empfehlen. Wo zur Zeit genũgende Lehrkräfte noch nicht jur Verfügung steben, ist für die Anstellung der⸗ falten mit Unterftätzng der länd irt schaftiiche n Behörde n, bald Sorge zu tragen. Bel dem Bundczrat Und Reichstag ist ju be⸗ Aantragen, in den Etat der Herresverwal tung Mittel für ni Förderung des obigen Unterrichts einzustellen.

Der Ausschuß des 6 Landwirtschaftgratg vermißt in dem Weingesetzent wurf Vorschriften äber di Ausdehnung der gleich⸗ mäßigen Kontrolle im Hauptamt über das gesamte n e T gich und die Deklaration des Rot- Weißwein verschnitté? Gr erbilgr rer sonst in dem Entwurf eine wesentliche Besserung gegenüber dem jetzt gel⸗ tenden Recht.

Der Ausschuß des Deutschen Landwirtschaftg rats erklärt: Neben den Arbeitsnachweisen der landwirtschaftlichen Körperschaften ersche int die Einrichtung kommunaler ünd vrovinzieller Arbeits- vermittlungsstellen (Arbeitsämter) für die Landwirt“ schaft als ein geeignetes Mittel zur Beseltigung des Mangels an Landarbeitern und Bienstbolen, indem die Arbeitsämter Ke richtiger Erfassung ihrer Aufgabe den Abjug ländlicher Arbeitskräfte ver- hindern, ebenso deren Rückzug aufg Land fördern kz anen. Mehrere stärtische Ärbeitzämter haben in anerkenneng wert- Weise auch die landwirtschaftliche Arbeitg vermittlung in stetz steigendem Umfang besorgt, ohne jedoch dem bestehenden Bedürfnis einer folchen dollkommen und in jeder Hinsicht ju entsprechen. Eine spstematische Regelung der Arbeits nachweis organ isation erscheint nicht als geeignete Aufgabe der Reichsgesetzgebung; vielmehr tst dieselbe im Hinblick auf die Verschiedenheit der lokalen Bedürfnisse, der vol kã. ur d lanzwirtschaftlichen Verhaäͤltniffe fowie der Grundbesitz· und Be⸗ pölkerungsverteilung und bewegung in den einzelnen Staaten Kandegteilen) des Reichs beffer der Landesgesetzgebung ju ü n Der vom Regierungsrat Dominicus verfaßte Entwurf eines Reichsgesetzes, betreffend den Arbeitgnachwelg, irgt underkenn! bare Gefahren für die Landwirtschaft in sich, jedoch ersche inen die Bestimmungen des § 3 des Entwurfs, betreffend Ein schrãn kung