1908 / 176 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Jul 1908 18:00:01 GMT) scan diff

wurde, ist durch die noch nicht völlig beendeten Ausgrabungen beute schon als jweifellos festgestellt zu erachten. Es ist indessen nicht sowohl der Gewinn dieser geschichtlichen Wahrheit von hervorragendem Interesse, als die Methode, nach der die Beweise erzielt worden sind, und nächstdem die beträchtliche Zabl besonderer Aufschlüsse über die Anlage und Benutzungsweise, ja selbst über die Schigsale des Ver— teidigungswerkes in bielen Jahrhunderten seines Besteheng. Von letzteren gibt vor allem das häufige Vorkommen ganzer Schichten verbrannten Holjeg an den verschiedenften Stellen Kunde, Reste böliserner Bauten oder Befestigungen. Sieht man ihnen auch nicht an, ob sie im Frieden begangenen Unvorsichtigkeiten zum Dpfer gefallen oder bei feindlichen Angriffen vernichtet worden sind, so gestatten sie doch der Phantasie, auf Zerstörungen in heißem Ringen der Kämpfer ju schließen. Bei vielen anderen Dingen bedarf man indessen jum Glück nicht der Phantasie, sondern der verständigen Ueberlegung, um die Zusammenhänge zu enträtseln, und diese Fälle sind die bei weitem interessantesten.

Man hat juerst durch einen etwa 2 m breiten radialen Ein schnitt, den man bis auf den gewachsenen Boden führte, festgestellt, daß sich der künstlich aufgeworfene Wall heute noch 3 m über den natürlichen Boden erhebt, aber wahrscheinlich ursprünglich die doppelte Höhe besaß. Da der 4 m breite Wall zwischen parallelen Spundwänden aus Gichenbol geschüttet war, so ibt die Menge des Erdreiches, das an der äußeren Seite der hölzernen

nd berabgestürzt ist, einen Anbalt dafür, wie hoch sich der Wall ursprünglich über seine heutige Oberfläche erhoben haben muß. Die Holikonstruktion der horizontalen eichenen Querriegel, an welche die vertikale Spundwand angelehnt war, ist zu einem großen Teil noch erhalten, Teile der Spundwand denkt man bei sieferem Graben auch noch in gleich gutem Grhaltungsjustande ju sinden; das Holj ist nicht schwarz, sondern lichtbraun. Beweise für diese konstruktive Anlage geben auch die vielen im gewachsenen Boden sich deutlich markierenden Pfostenlöcher. An zwei Stellen sind bereits ausgesparte Täröffnungen entdeckt worden. Ein merk⸗ würdiger Zufall hat bei dem Freilegen des oben erwähnten radialen Einschnité gewaltet; denn hier ist man gerade auf eine Oeff nung im Wall gestoßen, die rechts und links durch schräge hölzerne Streben begrenzt war. Daß der Wall äußerlich durch Flechtwerk und dann noch mit Lehm bekleidet war, jeigen aufgefundene Stücke erharteten Lehms mit dem Abdruck des Flechtwerks darauf. Interessant sind auch die Beweise dafür, daß die Wenden auf die Erhaltung des Ring⸗ walles geringere Mübe verwandt haben als die Germanen. An zwei Stellen der Innenseite ist an Pfostenlöchern, die nur für schwache Pfoffen Raum boten, nachgewiesen worden, daß dort kleine Hätten gestanden baben. Daß sie wendischen Ursprungs gewesen, bewelsen die autschließlich wendischen Scherben, welche auf dem Boden dieser Hütten gefunden worden sind. Aehnlich deutlich als mit geringerer Sorgfalt ausgeführt, zeigen sich Ausbefferunggarbeiten und Aenderungen jum Ersatz beschaͤdigter oder geänderter Teile des Walles. Scherben finden sich außer an den vorgedachten Stellen nur in den oberen und in den abgeglittenen Schichten des Walle, ein wahr⸗ scheinlicher Beweis dafür, daß sie von Wächtern, Patrouillen gän gern usw. auf der Walllante berrũhren. Aufs deutlichste sind slavische von germanischen Scherben zu unterscheiden; letztere sind von viel beffer aufgearbeitetem Ton, teilweise regelmäßig gemustert, meist schwar und innen poliert, während die slapischen Scheiben, obgleich junger, von schlecht gemengtem Ton, rauher Oberflãche und bestenfalls mit einem rohen Kratzmuster, wie es für wendische 6 ,. kennzeichnend ist, versehen sind. Die germanischen Scherben geben durch Analogien die Wahrscheinlichkeit an die Hand, daß die Anlage, wie eingehend erwähnt, mit unserer Zeitrechnung gleichaltrig ist. Der Ringwall liegt nicht hart an der Havel, von wo sich das Terrain allmählich erhöbt, sodaß auf allen Seiten noch außerhalb des Verteidigungswerkes i wenigftens für einen Graben geblieben ist. Das Terrain außerhal des Ringwalles jeigt auch heute noch die Spuren eines solchen Wall- grabens. Alles in allem, wird man in der Annahme nicht fehlgehen, daß die Römerschanze eine Verteidigungestellung war, die zu ibrer Zeit bei tapferer Abwehr selbst einem nr. Angreifer schwere Mähe zu ihrer Bewältigung bereitet haben muß. 6 ist es ein dankenswertes Unternebmen, daß endlich volles Licht über ein Menschen⸗ werk der Vorzeit geschaffen wird, das ju den ältesten der Art gehört, und erfreulich ist eg, seinen Ursvrung mit Sicherheit auf unfere germanischen Vorfahren jurücgeführt zu sehen. Die Ausgrabungen erfolgen unter der versönlichen Ueberwachung des Direktors des Museumg für Völkerkunde, Professors Dr. Schuchhardt.

Die Ausstellung der Berliner Seiession bleibt beute und morgen wegen der Beisetzangsfeierlichkeiten für den ver— storbenen Professor Walter Leistikow geschlossen.

Bauwesen.

Preisausschreiben für ausgeführte Jändliche Wohn und Arbeiterhäuser im Sinne der bäuerlichen Heimatpflege wurden erlafsen vom Benrkzausschuß der Amtsbauptmannschaft Dels nitz Sa.) mit Feststellung der Baukosten bis zur Höhe von 7500 , bis

nde August 1909 gültig, und von dem Kreis amt Gießen für die Zeit vom 1. August 1908 bis dahin 1803.

Land und Forftwirtschaft.

Bauamt der Landwirtschafts kammer für die Provinz; Ostpreußen.

Am 1. Juli 1908 ist in Verfolg eines Beschlufses der Plenar⸗ versammlung der Landwirtschafte kammer vom 1. Februar d. J. für Die Prodinz Ostpreußen ein Bauamt eingerichtet worden. Mit der Leitung desselben ist der Regierungebaumeister Eschner, der für diesen

weck junächst bis zum 1. April 1809 vom Minister der öffentlichen rbeiten beurlaubt worden ist, beauftragt. Das Bureau befindet fich in Königsberg, Lange Reihe 3.

Das Bauamt, dessen Inanspruchnahme sämtlichen Landwirten der Provinz Ostpreußzen freisteht, hat folgende besondere Aufgaben:

I) bei der Verwaltung, Vorbereitung und Ausführung ländlicher Bauten schriftlich wie mündlich und durch Vorträge in den Kreig— vereinen Rat zu erteilen;

2) Bauylãne, Kostenanschläge, Bauverträge und Bauabrechnungen aufjustellen, bezw. zu prüfen und ju begutachten;

3) bei der Aufsicht von Bauausführungen und Bauabnahmen mitzuwirken;

4 die dauernde Beaufsichtigung von Gebäuden ju übernehmen, bei Uebergaben mitjuwirken, Taxen aufzustellen und dergl. mehr;

do) bewährte landwirtschaftliche Bauausführungen und Betriebe, sowie deren Einjelbeiten aufjunehmen, zu fammeln und zu verbreiten.

Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft bat für ihre 25. Wanderausstellung, die vom 17. Kis 22. Juni 1909 in Leipnig stattfinden wird, wieder ein Preisausschreiben für Dau er⸗ waren für das In. und Ausland und insbesondere für den Schlfftz⸗ bedarf erlafsen. Dieser Preisbewerb, mit dem eine mehrmonatige Reise der Dauerwaren über den. Atquator verbunden ist, wurde im Jahre 1891 erstmalig veranftaltet und dann 1 alljährlich wiederholt. Die stets rege Beteiligung hat gezelgt, daß diese Veranstaltung als eine für die Landwirtschaft, den Handel und die Industrie in gleichem Maße bedeutungsvolle Ein- richtung angesehen werden kanr, der außerdem seitens verschiedener staatlicher Verwaltungen sowie von Schiffahrtsgesellschaften das größte Interesse entgegengebracht wird. Der Zweck der Ver⸗ anftaltung befteht einerseils darin, den Produjenten und Fabri⸗ kanten Gelegenheit ju geben, ihre Waren vorurteilslos mit denen der inländischen Konkurrenz in bejug auf Güte, Preis, Verpackungs. art und ltbarkeit, besonders in den heißen Zonen, und auf Seetüchtigkeit vergleichen zu können, um auz den Grgebnissen des Preisbewerbes zu lernen und danach die Herstellungsweise und den Verkauf der Dauerwaren entsprechend zu verbessern. Anderer- seits soll den staatlichen Behörden und sonstigen Interessenten die Auswahl der für ihre Zwecke in Betracht kommenden Waren erleichtert werden. Es dürfte daher diese Veranstaltung für alle Verfertiger von Erzeugnissen auf dem Gebiete der Dauerwaren⸗ induftrie eine günstige und willkommene Gelegenheit bieten, ihre Waren einwandfrei Trüfen zu laffen, um nachher ein günstiges Ergebnis in geschäftlicher Beziehung vorteilhaft verwerten ju können. Zugelassen werden Dauerwaren aller Art, die sich in 41 verschiedenen Klassen um Preise bewerben. Als Preise sind Preis⸗ münzen mit Urkunden und außerdem für die Klassen der Fleischkon- serven 3 Siegerehrenpteise vom Reichzmarineamt in Höhe von je 250 M ausgesetzt. Anmeldungen können der Prüfungsreife wegen nur bis jum 31. Auguft d. J. entgegengenommen werden; die Bedingungen sind mit den Anmeldepapleren kostenfrei von der Hauptstelsle der 32 Landwirtschaftsgesellschaft, Berlin SW., Dessauer Straße 14, ju beziehen.

Sandel und Gewerbe.

In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank bemerkte der Vorsitzende, Vizepraͤsident Dr. von Glasenapp, daß die zum Vortrag gebrachte Wochen⸗ übersicht vom B. d. M. eine fortschreitende Kräftigung des Bankstatus erkennen lasse. Der Metallbestand sei auf 1146 Mill. Mark gestiegen und stelle sich somit um 2X). Mill. Mark höher als im Vorjahre, um 138 4 Mill. Mark höher als im Jahre 1906sund um 141 Mill. Mark höher als im Jahre 1965. Der Noten⸗ umlauf überschreite mit 1455 Mill. Mark die vorjährige 5 um 17,7 Mill. Die Wechselanlage weise mit 8873 Mill. Mark gegen das Vorjahr einen Rückgang um 162 Mill. Mark auf, die Lombardanlage sei mit 57 Mill. Mark gegen das Vorjahr um 12 Mill. Mark zurückgegangen. Die fremden Gelder hätten mit 708 Mill. Mark einen Stand er— reicht, der die vorjährige Ziffer um 1217 Mill. Mark über⸗ steige. Die steuerfreie Notenreserve stelle sich hiernach auf 258. 4 Mill. Mark, dem Vorjahre gegenüber um 181,8 Mill. Mark günstiger. In den beiden Tagen nach Aufstellung des Wochen⸗ ausweises sei allerdings ein wenn auch nicht erhebliches Anwachsen der Inanspruchnahme der Reichsbank eingetreten. Im übrigen könne der Stand der fremden Wechselkurse nach wie vor als ein günstiger bezeichnet werden; der Privatdiskont an der hiesigen Börse habe sich auf 253 Proz. ermäßigt. Nach alledem liege zu einer Aenderung der Bankrate zur Zeit keine Veranlassung vor. Der Zentralausschuß war mit diefen Aus—⸗ führungen einverstanden. Schließlich wurden noch einige Gattungen von Schuldverschreibungen zur Beleihung im Lombardverkehr der Reichsbank zugelassen.

(Weitere Nachrichten über ö und Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Verdingungen im Auslande.

; Dester reich Ungarn.

10. August 1908, Mittags 12 Uhr. F. K. Staatsbahndirektion in Krakgu: Lieferung von 56 009 Stück eichener Schwellen Type für das Jahr 1998. Die Schwellen müssen in der Zeit vom 1. Sep— tember bis Ende Dejember 1808 geliefert werden. Näheres bei der genannten Direktion. i

Türkei.

Generaldireltion der Dstte Publique Ottomans in Kon- stantinopel: Ankauf einer Anzahl von Wagen jum Wiegen von Sal; mit einer Leistung von 500. 1000, 1500 und 2000 Eg. Nähere Auskunft bei der obengenannten Generaldirektion.

Bulgarien.

Berirkefinanzverwaltung in Sofia, 30. Juli 1908. Vergebung der Lieferung von 89 000 kg Räböl für das Bergwerk „Pernit“‘. Ungefäbrer Wert 86 000 Fr.; Kaution 50.

Verkehrsanftalten.

In Nanga (Kamerun) ist in Verbindung mit der daselbst bereits bestehenden Reichstelegraphengnftalt eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annabme und Aus— gabe von e,, und eingeschrie benen Briefsendungen sowie auf die Ausgabe von gewöhnlichen Paketen erstreckt.

In Kanus in Deutsch⸗Südwestafrika ist am 20. Juli eine Telegraphenanstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Kanus liegt an der Telegrapbenlinie Kectmans hoop-— Warmbad etwa 170 Km sũdlich von Keetmaneboop. Die Worttaxe für Telegramme nach Kanug ist dieselbe wie für Telegramme nach den übrigen Anstalten des Schutzgebiets.

Vom 1. August ab können Briefe und Kästchen mit Wertangabe nach Tanger (Marokko) zur Auzlies erung durch das dortige deutsche Postamt auf dem Wege über Frank= reich versandt werden. Die bisherige Beförderung auf dem Seewege ũber ben, bleibt daneben besteben. Die Wahl des Leitweges ist in das Belieben des Absenders gestellt. Hierbei ist ju beachten, daß die Taxen für den Weg über Frankreich zwar etwag

Theater.

Nenes flöͤnigliches Operntheater. (Erol) Direktlon: Hermann Gura. Mittwoch: 29. Vor stellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georgeg Bijet. Text von Henry Meilbhae und Ludohse DMlsby, nach einer Novelle des Prosper Merime. (Franceschina Prevosti, als Gast.) Anfang 74 Uhr. (Gewöhnliche Preise.)

Donnergttag: 30. Vorfstellung. Lohengrin. Ro⸗ mantische Oper in 3 Akten von Richard HBagner. fe, mne Heinrich Knote, als Gast.) Anfang

t.

Bendiner.) Anfang 8 Uhr.

brinzessin.

Denutsches Theater. Mittwoch: Vaudeville⸗ Gnsemble Arnold ⸗Waß mann. Gastspiel Fedak. Die Brettlgrãfin. Ansang 8 Uhr.

Donnerztag und folgende Tage: Die Brettlgrãftn.

roi.)

Neunes Schanspielhaus. Sastspiel des Neuen Dverettentheaters in Hamburg. (Direktion: Wil belm Mittwoch: Tie Dollarprinzessin.

Donnerstag und folgende Tage: Die Dollar⸗

Custspielhaus. (Friedrichstraße 236 Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die blaue Maus. Donnerstag bis Sonnabend: Die blaue Mans.

Schillertheater. Morwitz. Oper. Mittwoch, Abende 8 Uhr: Zum 19. Male: König für einen Tag. Gi j'ẽtais Komische Oper in 4 A. Dennery und J. Bresil.

Donnertztag, Abends 8 Uhr: Die Afritanerin.

Walzertraum.

Freitag. Abends 8 Ubr: Gastspiel von Heinrich Bötel. Martha, oder: Der Markt zu Richmond.

Theater des Meslens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abendg 8 Uhr:

Donnerstag bis Sonnabend: Ein Walzertraum.

böher sind als für den Seeweg über Hamburg, daß aber die Be, förderung erheblich schneller erfolgt. Briefe und Kästchen mit Wen angabe nach Tanger müssen den Leitvermerk über Hamburg“ ode äber Frankreich. owie== bei der Leitung über Frankreich z Zusatz Deutsches Postamt“ tragen.

Theater und Mufit.

Neues Königliches Operntheater. (Direktion Hermann Gura.)

Die gestrige Aufführung von Verdis Trou ba dour⸗, die scho als Gesamtleistung auf sehr achtbarer Stufe stand, bot durch di Mitwirkung jweier hervorragender Gäste: . Franceschin; Prevosti als Leonore und Herrn Heinrich Knote als Manrie erhöhten Genuß. Die erstgenannte Künstlerin wußte ihre Aufgaz⸗ gesanglich wie darstellerisch gleich wirksam zu lösen und hob dam diese Koloraturpartie welt über die sonst übliche Dpernschablone hinam Herrn Kammersänger Knotes herrliches Organ und vornehme G., Angekunst erweckten, unterstützt durch seine intelligente und lebend Darstellungs weise, wahre Beifallsstũrme, die sogar zu einer Wir de bolung der Stretta“ führten. Vor allem aber war es wieder de Adel seiner Tongebung, der dag Ohr des Zuhörers m, widerstehlich gefangen nabm. Allerdings läßt die Großzügigken Wagnerscher Mustk die Vorzüge dieses deutschen Gesangstünftlers noch hellerem Lichte erstrablen. Frau Langendorff bot als Aeujer⸗ eine scharfgeprägte Leistung, die auch gesanglich einen tiefe Eindruck machte und die schon früher gerügten Mängel ihre Stimmhbehandlung diesmal fast vergessen ließ. Herr Herper (zunn setzte den Reichtum seiner stimmtichen Mittel alljufebr in de Vordergrund; in der tieferen Lage erschien sein Srgan noq used ger als sonst. Vorteilhafter dürfte es sein, wenn er me Gewicht auf den mußtkalischen Ausdruck legte und die einzelne Tonfiguren nicht so oberflächlich behandelte. Die Dyer wurde von Herrn Kapellmeifler Wolfram umsichtiger gelestet alg neulich de Traviata“ -Aufführung und darf entschieden zu den besten Darbietungen der Sommerspieljeit nter Gutas Direktion gerechret werden.

Mannigfaltiges. Berlin, 28. Juli 19038.

Ein ijwöl ftägiger wirtschafts wissenschaftlicher Vor, tragskursut findet in der Zeit vom 5. bis 17. Oktober d. J. in Dresden statt. Er wird veranstaltet von der Gesellschafi fi: wirtschaftliche Auebildung zu Frankfurt . M. mit Unterstützung der Gehe ⸗Stiftung.. Der Kursus ist für Leiter und Beamte industriesle und kommerzieller Unternehmungen, insbesondere für Ingenieure Chemiker und Kaufleute, ferner für Verwaltungebeamte, Tehrer un Studierende bestimmt und wird Vorträge über die wichtigsten Gebien⸗ der Handelswissenschaften, der Privat und der Volkswirtschaftslebr⸗ bieten, die in der Technischen Hochschule, Dresden, Bismarckplatz stattfinden. Die Teilnehmergebühr beträgt 30 ½ für den ganze Kursus, für Studierende 10 6, für einzelne Vorträge die Stund 1 *6. Programme versen det kostenlos das Sekretariat der Gesellschan für wirtschaftliche Ausbildung zu Frankfurt a. M., Jordanstr. 17715 sowie das Sekretariat der Technischen Hochschule ju Dresden.

Im wissenschaftlichen Theater der Urania“ wird der Vortrag „Ueber den Brenner nach Venedig“, der den Beschauer am der Hand jahlreicher farbiger Bilder und Wandelpanoramen aus den Dochgebirge durch Italien bis nach Venedig führt, am Mittwoch und Sonnabend noch einmal wiederholt.

Düsseldorf, 28. Juli. (B. T. B) Am tlich wird gemeldet: Heute morgen 66 Uhr, bei Ginfahrt des von Duisburg kommende⸗ PDersonenzuges in das Kopfgleis 12 Ost in Däffeldorf ber fußt die Spitze des . mit der Zugmaschine die am Ende den Bahnsteigs liegende Dr ebscheibe. Die Maschine drang fodann n das Lortstebende Abort gebäude und zerstörte eg fast vollständig, Menschen sind nicht verletzt und der Betrieb nicht gestört.

Neu ß, 27. Juli. (W. T. B) Auf der Aachener Chaussee, eine Stunde von Neuß entfernt, fuhr gestern abend ein mit großer Schnelligkeit daherkommendes Automobil bei dem Versuche, rinen Kinde auszuweichen, gegen einen Baum. Das Kind wurde getötet, einem Insassen des Kraftwagens wurde der Brust, korb eingedrückt, ein ande rer erlitt eine schwere Kreuj— quetschung, der Chauffeur eine Beinverletzung.

Lübeck 27. Juli. (W. T. B.) Bei der heutigen Hundert jahr feier der Navigationsschule in Lübeck fyrach im Ramen der Reichsregierung der Reicht kommissar Dr. Schrader Glüg— wünsche aus. Glückwünsche und Stiftungen wurden ferner dargebracht dom Senat, der Handelskammer, der Deutschen Seewarte in Ham, burg, dem Nautischen Verein und der Schiff ergesellschaft. Vorm sttazz fand Flaggenparade und Festakt statt. Nachmittags wurde eine Fabn an den Ostseestrand unternommen. Abends ist Kom merg im Haufe der 50 jährigen Schiffergesellschaft.

Inngbruck, 27. Juli. (W. T. B.). Bei einer Kahn fahtt auf dem Inn stieß ein mit fünf Personen besetztes Boot an einen Brückenpfeiler bei Brirlegg und sank. Alle In— ide n re. sind ertrunken. Die Leichen konnten noch nicht geborge⸗ werden.

Nantes, 27. Juli. (W. T. B.) Nach einem erneuten Aufstiez des lenkbaren Luftschiffg „Röpubliq ue sprach sich di Militärkommission einstimmig für dessen endgültige Ueber= nahme aus.

Stockholm, 27. Juli. (B. T. B) Der schwedische Ge, sandte in Lon don teilte dem Minifterlum des Aeußern mit, det nach einer Nachricht des Maharadscha von Nepal a lhn man vor drei oder vier Monaten in einem Srt der Nordgrenje Nepalg gewußt habe, daß Sven Sedir kurje Zeit vorber bei Diagotsch möglicherweise Schi gate gewesen sei. Er hätte die Absicht gehabt, über Gjangise Indien zu erreichen, sei aber von den tibetanischen Behörden geiwungen worden, auf dem gleichen Wege, den er gekommen, wieder zurückzukehren. Der Maharadscha habe versprochen, sis wegen weiterer Nachrichten über Sen Hedin zu bemühen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

Gestorben: Fr. Helene von Zangen, geb. Frein von Roeder (Darmstadt)z.

m

Verantwortlicher Redakteur:

J. V.: Weber in Berlin. Verlag der Exppedition (Heidrich) in Berlin— Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag;

1 ; ä

Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

lobt: O. (Wallnertheater.) 6 (Voßberg). Akten. Text Geboren: Ein Sohn:

Musik von A. Adam.

von

ZJamiliennachrichten.

l Frl. Lotte Agath mit Hrn. Referendar Erich von Schiller (Breslau). Menger mit Hin. Oberleutnant Ferdinand Preußer

Hrn. Major bausen (Königsberg, Pr). Eine Tochter: Hrn. Grich Nette (Rittergut Grüningen).

Sechs Beilagen (einschlleßlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachung en), betreffend Kammanditgesellschaften . .

und Aktien gesellschaften, für die Woche vom 20. bis 25. Juli 1908.

tl. Margarethe

Winkel⸗

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Pr

Erste Beilage

28. Juli

Fruchtmãrkten.

mittel

Gejahlter Preis für 1 Dopp

hoͤchster

niedrigfter

eußischen Stantsanzeiger.

Am vorigen Markttage

m

Soepperientuer Fa. unhelannn

g, Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. 1 Meßkirch. Altkirch * 2 . 1

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b 22 1 Scl rehlen 2 berg 1. Scl

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u . res lau 8 ? ai. ö t Strehlen i. 53 Neuß 1 . * L

Aalen Altkirch .

Bres lan Strehlen i. Schl. Vwenberg i. Schl. Oppeln . .

Riedlingen Altkirch

Berlin, den 28.

kungen. Die verkaufte Menge wird auf volle D en , Tir . Fe , Ill

13,60 15, 00 13, S0 15,60

17,60 16.60 16,40 17.78

Juli 1808.

L 6 22

—— 382331 .

888

888

18.67

2 8

Raiserliches Statistisches Amt.

Verkaufgwert guf volle Marl abgerundet mit

28 für Preise hat d ,, 4 der betreffende Preig nicht vorgekommen ist, ein

222 SSSS8

11381

32

J. V.: Dr. Zacher.

Der Dur ittgzpreis wird aus den un 22 *) * 2 sechß Spalten, entsprechender

1524

15, 19 17,00

1722 17,42 7. 16,22 17,8 J.

18,95 ö. ö. ö deten Zablen berechnet. * ericht fehlt.

1528

15, So 17,00

. 1525 1912

680

688 1066 614

Sandel und Gewerbe.

im Reichsamt des Inn 26 den n n m! für Handel

Säüdafrikanischer Zollverein.

Weiterbestehen des Zollvere hat ihre Absicht, am 30. Juni d. X. 49 verein aus zufcheiden, gufgegeben. Auf in Kapstadt am 29. Mal d. J. Zollverein bis um

Rate vor oder nach dem Ablaufe dieser

t ju, eine Revision des Vertrags o 2 (The Board of Rrade Journal.)

ist der Beschluß gefaßt worden, den 35. Juni 180g aufrecht ju erhalten. Drei Mo.

ern zjusammenge stellten und In dustrie ).)

ins. Die Trangvaalregierung us dem Südafrikanischen Zoll der interkolonialen Konferenz

rift steht jedem Teile das 9 ein Aufgeben desselben ju

ö äiͤöungsbestimmungen des japanischen ö * ehrsministeriums.

Ma 3 ; ichte der Kaiserlich japanische Ver⸗ an se, Mai B . dernen, Te se er g, r, eme,

kehrgminister eine Verordnung Mr. die Ausschreibungsbedingungen für Lie er,,

Verordnungen end Nr. 14 vom Jahre 1901, der Verordnung über die Rechnungel abgedruckt ist.

ö Diese Bestimmungen bild missionen für die Staatsbahnen, verwaltung, die Verwaltung der Len sprechen den in Deutschla.d üblichen a

ief ur den Staat. : . . frre ger Behörden der japanischen Ver⸗

s ür jeden einzelnen Fall vorgeschrieben. , . e in, j der Verordnung Nr. 20 vom

werden von den einzelnen

waltun t 3 Bestimmung ju 3

Jahre 1900 schafft große Schwierigkeiten fũr af ischen Staats —⸗ en , n, m, ö eine dortige Importfirma für

, die den genannten Ansprüchen genägt. 2 und 3 Firmen des öfteren 3

1

in das e 2 sofern es ihnen nicht gelingt ihre Vertretung zu ge 2 36. aber bei den er Fall.

59 einzelnen Behörden, beson Listen der Grund der genannten

misstongbewerber, der sogenannten , ,

nahme in diese Liste gewahrt indessen Die Grundlage des gesamten

bestimmt wird, daß alle A

tli im Wege der öffentlichen n

die stehenden Ausnahmen enfsänren, Ttockche durch Patent,

I) Lieferung von Gegen oder ah n gesetzlich 3 sind; 2 Arbeiten oder Lieferungen, di Staates nicht öffentlich bekannt und

3) Arbeiten oder Lieferungen, welche öffentliche Ausschreibung eine unzulãssige e , re:

I Arbeiten eder Lieferungen, Firmen in anerkannt guter Qualität

5) Arbeiten oder Lieferungen, tausend Jen beträgt;

6) Arbeiten oder Lieferungen stimmte Arbeiten und

t und nachstehend 1 Verkehrs ministers, Nr. 20

en jetzt die Grundlage aller Sub- die . Telephon. und Telegraphen· chttürme und Seejeichen und ent⸗

ü Ir. 4 vom Jahre 18855, in dessen 8 2 ö , n 2 und TÄeserungen für die Regierung

Ausschreibung ju berg

an das Ressort des samt den darin an⸗ vom Jahre sowie dem Artikel 69 Absatz 1 egung in deutscher Uebersetzung

ferungen

Ügemeinen Bedingungen für die Die besonderen Bedingungen

irmen, welche neu hn hinein kommen

ders die Staatsbahnen führen

ĩ elassenen Sub⸗ Bedingungen zugelass 8 **

Augschreibungswesens in Japan

ö . nach en für; ——— Musterschutz

e im Interesse des japanischen geheim gehalten werden sollen; che eilig sind und für die die

erung bedeuten würde; ein elner

Vergebung

we sind;

deren Wert weniger als ein⸗

bestimmungen.

fenbauten unterstehen, und der essort Fluß⸗, Straßen.

Einzelfa

Behörden ausgearbeitet.

Abnahme der Arbeiten

namentlich die Post⸗ und Telegrap macht, die nicht, wie j. B. Deutschland hat.

vom 22. Mai

Waren an Behörden, die dem

nehmen will (ausgenommen ministeriums Nr. 20 vom Jaht. 1900 fallenden), hat außer den im Abfatz 1 über die Rechnungslegung beftimmten juweisen.

d 1808. Den 22. Mai An. 1.

genden 2 * sein:

1) Bei als 2000 Jen beträgt:

betrãgt: ahr

3) Für einen . fũr . .

ch Für einen Segenstand, für 20 000 Yen beträgt: do 000 Jen beträgt:

6) Für einen i m, do 000 Jen betr

keiten aufjuweisen: betreffende Gebot,

keiten besitzen. 2) Bei . r enscheften mindestens zweimal

für Versuche zwecke. Ferner be⸗

Lieferungen für Heer und Flotte.

für dag Gesetz trifft die

,,,

Kaiserlicheß Verordnung Nr. 60 vom

des eingejahlten un ro sein wie das Gebot ' * i unbeschrãnkter da Fahigkeiten besitzen.

Die Kaiserliche Verordnung wieder wird näher er. rr durch die vorbeschriebenen Verordnungen des BVerlebremin ters für seinen Amtebereich, während der 1 dem die See⸗ und

und Brücenbauten gehören,

ngen allgemeinen Inbalts getroffen en die Bedingungen : Die befonderen Bedingungen werden auch hier von den

gschreibung sowie die Ueberwachung und ö * 3. *. in Deutschland üblichen.

Durch besonders scharfe e,. . 2

die Staatsbahnen,

Verordnung des Verkehrsministeriums Nr. 24

im Submissionswege ausgeschriebenen Lieferungen von , , Verkehrs min ifterium unterste ben, teil die unter die Verordnung des Verkehrs-

Ginjelper sonen müssen Zabler direkter Staatssteuern nach fol⸗ jeferung eines Gegenstandes, für den das Gebot weniger

Jährlicher Steuerbetrag über 19 Jen. 2) Für einen Gegenftand, für den das Gebot weniger als 5000 Jen

Jährlicher Steuerbetrag über 150 Jen. 5) Für einen Gegenstand, für den das Gebot weniger als

äbrlicher Steuerbetrag über 200 Yen. m, den daz Gebot mehr als

36 Jährlicher Steuerbetrag über 250 Yen.

Art. 2. . Juriftische Personen baben je nach Art derselben folgende Fähig⸗

ĩ Handelg. und Kommanditgesellschaften soll das ö. ,, ,, jweimal so groß sein wie das der es mu z r unbeschrãnkter nnr f n die in dem Art. 1 erwähnten Fähig⸗

soll das eingezahlte f Ft 3 irn een Gesamtbetrag

itgesellschaften au en soll der ; 6 n nn, Kapitals mir destens mweimal

inifter des Innern, zu dessen ** 3 keine Be⸗

haben, sondern für jeden durch Sondererlasse regeln. justandigen

Abnahmebeamte in

1908.

sowie Nr. 14 vom Jahre 1901 des Artikel 69 der Verordnung Fähigkeiten noch folgende auf⸗

Der Verkehrsminister.

cher Steuerbetrag über 25 Yen. den das Gebot weniger als

Steuerbetrag über 50 Yen. *. das Gebot weniger als

5 einer der Gesellschafter mit

Altienkaxit al

oder es muß einer der Gesell⸗ ftpflicht die im Art. 1 erwähnten

Die gemäß Artikel 35 des bürgerli Gesetzbuchs gegründeten ö. K müssen die gleichen 3 . aufweisen wie die

5) . Gesellschaften müssen vorschriftsmäßig ein

d dieselben Fähigkeiten wie die der oben er⸗ * Gen n, bejw. die diesen ähnlichen Gesellschaften

aufweisen. 29

Art. 3. .

Lieferunggkonkurren eines Leuchtturms für die Eisen⸗

bahn i e. 9 mn. 636 den Artikeln 1 und 2 er⸗

ä ähigkeiten noch folgende ju besitzen: . t

, . . leeren Raum auf dem Grundstücke seiner Werk⸗

statt oder in deren 1 itzen, auf dem ein 60 Shaku

im Quadrat großes * S0 Shaku hohes Gebäude ungehindert tergebracht werden kann. ö

2) . * Schmeljofen befitzen, in dem über 1 Tonne

ĩ U geschmolsen werden kann. . 3) 1 8. k in seiner Werkstatt besitzen, womit eine

15 Sbaku lange eiserne Säule abgedreht werden kann. 4) Er 2. in k Werklstatt eine ,. besitzen, womit man eine Sbaku breite Gisenplatte biegen kann.

1 (Stellt eine weitere Bedingung für diejenigen, welche sich an ausgeschriebenen Lieferungen von Petroleum für Seezeichen beteiligen en. .

2 Zusatzbestimmung: ö. Diese Verordnung tritt am 1. Juli 1908 in Kraft. ie Ministerialverordnung Nr. 19 vom Mai 1800 wird an dem

Tage des Inkrafttretens dieser Verordnung aufgehoben.

8 dnung des Verkebrsm inisste riums Nr. 20 . vom Mai 1900.

enn ha von solcken Waren für

ich an ausgeschriebenen Lieferungen von ͤ ar die 1 welche in Europa oder in den Vereinigten Staaten von Nordamerika bergestellt werden und deren Art und eschaffenheit vor der Verschiffung untersucht werden müssen, beteiligen will, muß außer den im Absatz 1 des Artikels 69 der Rechnungslegung verordnung bestimmten Fähigkeiten noch folgende Bedingungen auf⸗

wein g g. muß in Japan eine Zweigniederlassung oder eine Agentur

haben. in Europa oder in den Vereinigten Staaten von ) rn, n entweder eine Zweigniederlassung oder eine Agentur baben. eine Bescheinigung darüber beibringen, daß er vom 1 8 de e g er erechnet seit drel Jahren wenigstens innerhalb eines Jahres mit gin. oder Eisenbahngesellschaften Lieferungg verträge über ausländische Waren im Mindestbetrage von 100 000 Jen vollstãändig ausgeführt hat.

Art. 2. J

iese Verordnung tritt am 1. Juni 1800 in Kraft. . 3 Verordnun arr. Verkehrsministe riums Nr. 28 dom 28 1895 verlssert am Rage des Inkrafttretens dieser Verordnung hre

Gültigkeit. ; Artikel 68, Absatz 1. .

Wer sich an im Submissionswege ausgeschriebenen *

von Rrbeiten oder Waren beteiligen oder für derartige 3 ?

träge abschließen will, muß eine Bescheinigung darũber ngen,

daß er sich feik wei Jahren mit derartigen Arbeiten oder Lieferungen . hat.