Auf Grund des 5 J75a des , in der Deaf des Gesetzes vom 10. April 1892 Reichs⸗ gesebbl. S. 379) ist der Zentral⸗Krankenkasse der Maurer, Gipser, Weißbinder und Stuckateure
Deutschlands „Grundstein zur Einigkeit“ (6. H.) in Altona von neuem die Bescheinigung erteilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des S 75 des Keankenversicherungsgesetzes genügt. Berlin, den. 18. August 1908. Der Reichskanzler. Im Auftrage:
Wuermeling.
In Timmel wird am 17. September 1908 mit einer Seesteuermannsprüfung und in Rostock am 21. Sep⸗ tember 1908 mit einer Seeschifferprüfung für große Fahrt, mit der eine Seesteuermannsprüfung verbunden wird, begonnen werden.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen außeretatsmähigen Geologen bei der Geologischen Landesanstalt und Privatdozenten an der Berg— akademie zu Berlin Dr. phil. Arnold Bode zum etats⸗ mäßigen Professor der Bergakademie zu Clausthal zu er⸗ nennen, den Regierungs und Forsträten Cusig in Breslau, n , in Oppeln und Schaefer in Koblenz den harakter als Geheimer Regierungsrat zu verleihen sowle der Wahl des Direktors Dr. Rosen boom an dem Progymnasium in Geldern zum Direktor des Gymnasiums in Eschweiler die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht: dem mit der Leitung des Königlichen Theaters in Han⸗ nover betrauten bisherigen Direktor des Königlichen Schau⸗ spiels in Berlin Ludwig Barnay den Charakter als Ge⸗ heimer Intendanzrat zu verleihen.
Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf 8 4 der allgemeinen Vorschriften für die Markscheider im preußischen Staate vom 21. Dezember 1871 bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß dem Mark⸗ scheideraspiranten Walter Nehm aus Limburg Lahn die onzessi oön zum Betriebe des Gewerbes der karkscheider von uns erteilt worden ist. Walter Nehm wird seinen Wohnsitz in Limburg Lahn nehmen. Bonn, den 19. August 1908. Königliches Oberbergamt. Baur.
Nichtamtliches
Dentsches Reich.
Prensßen. Berlin, 21. August.
Der englische Schatzkanzler Mr. Lloyd George ist, „W. T. B.“ zufolge, heute von Frankfurt hier eingetroffen und gedenkt sich einige Tage in Berlin aufzuhalten, um sich über die Einrichtung der Alters- und Invalidenversorgung zu unterrichten. Er hat am heutigen Morgen zu diesem Zwecke den Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. von Beth⸗ mann Hollweg im Reichsamt des Innern aufgesucht.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist der R-P-D. „Prinz⸗ Regent“ mit den von S. M. S. „Bu ssard“ und „See⸗ adler“ abgelösten Besatzungsteilen am 19. August in Neapel eingetroffen und hat gestern die Reise nach . fort⸗
S. M. S. „Bu ssard“ ist am 18. August in Sadani eingetroffen und geht heute von dort nach Pangani in See.
S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Canton nach Hongkong in See gegangen.
Cronberg, 20. August. und König, der gegen 3 Uhr Nachmittags mit dem Prinzen
. scheins bedarf nicht; wer im Schutzgebiet durch eigene landwirtschaft⸗
liche oder gewerbliche igkeit gewonnene Nahrungg. oder Genuß⸗
oder selł gewonnene Erjeugnifse des Urwaldes,
mittel, oder
der Land 6 schaft, der Jagd und Fischerei oder der Hausindustrie fellbietet. — 3. er Wandergewerbeschein wird auggestellt durch die f den Stammesbezrk oder
ständigen Wohnort zuständige Lokalverwaltungsbehörde (Benrtgamt, Station). Will der Wanderhändler in einem anderen Bezirke Handel treiben, so hat er sich vorher bei der für diesen Besnk zu⸗ ständigen Lokalbehörde zu melden. — 54. Der Wandergewerbeschein wird ausgestellt für die Dauer eines Rechnungsjahreg. Für das diesem Rechnungsjahr folgende Rechnungshalbjahr sowie für die zweite Hälfte eines Rechnungejahres sind auf Antrag Scheine mit halbjähriger Gültigkeit auszustellen. Ist die Zeit für Ausstellung eines Wander- gewerbescheins 9 ohne daß der nicht eingeborene Händler oder der im Dienste einer europäischen Firma stehende Wanderhändler aus gzschäftlichen oder aug anderen Gründen imstande gewesen ist, seine Tätigkeit rechtzeitig abjubrechen, so kann er bei weiter Ent
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fernung vom Sitze der ausstellenden Bebörde den Handel vorläufig
fortsetzen, wenn er oder die Firma stellung eines Erneuezungescheins für ein halbeꝛ oder für ein ganzes Rechnungsjahr bei der zuständigen Behörde beantragt. — Fz 65. Die Erlaubnis zum Wanderhandel kann versagt werden: LI. wenn der Antragsteller wegen strafbarer Handlungen gegen das Eigentum, das Leben, die Freiheit oder die Gesundbeit anderer Per- sonen bestraft ist; 2 wenn er wesentliche Bestimmungen dieser Ber= ordnung vorsätzlich verletzt hat; wenn er die seitens der Behörden ge⸗ troffenen Anordnungen, betreffend die Gewinnurg oder den Vertrieb von Produkten oder betreffend die Verhütung von Seuchen, nicht ein⸗ gehalten hat; 4) wenn Tatsachen vorliegen, auf Grund deren zu be—
unverzüglich die Aus⸗
balten. Charakter dadurch, daß mit ihr die Feier der hundertsten VR
sorgen ist, daß die Zulassung weiterer Wanderhändler in einem Be⸗ zirke die Gefahr von Unruhen oder Aufständen nach sich ziehen würde.
Die Grünze sind in der die Versagung aussprechenden Verfü . 6 gabe und Pflicht der Genossenschaften erklären, den Postschez.;
ausdrücklich anzugeben. — S 6. Für die Ausstellung des Scheinz ist im voraus eine Gebühr zu zahlen (Wandergewerbesteuer). Die Höhe der Gebühr beträgt 25 6. Wird die Ausstellung eines Wander- gewerbescheins nur für die Hälfte des Rechnungsjahres beantragt, so ist die Hälfte der Gebühr zu entrichten. — 5 7. Der Wander⸗ händler hat den Wandergewerbeschein stets bei sich zu führen und den Behörden des Schutzgebiet oder deren Beauftragten auf Verlangen jederzeit vo czujeigen.
Kommt en Schein abhanden, so wird ein neter
Schein (Ersatzschein) für die Gültigkeitsdauer des abhanden ge⸗
kom menen nur ausgestellt, wenn das Abhandenkommen nachgewiesen
oder glaubhaft gemacht wird. Dasselbe gilt, wenn nach Ablauf der
Gültigkeitsdauer eines Scheins die Ausstellung eines neuen (Erneue⸗ rungeschein) beantragt wird, ohne daß der alte Schein abgegeben
wird. Für beide Fälle sinden die S§ 3 bis 5 und 5 entsprechende
Anwendung. — J5 8.
übertragbav. — 5 9. Die erteilte Erlaubnis kann ent⸗ zogen werden aug den in § 5 angeführten Gründen, wenn diese Gründe nach Erteilung der Erlaubnis eintreten oder be— kannt werden. Zuständig ist die usstellende Behörde und in dringenden Fällen die Behörde n Bezirks, in welchem der Wanderhändler sein Gewerbe auzübt. letzterem Falle ist alsbald der ausstellenden Behörde en,. zu machen. — 5 10. Kaufleute und Händler dürfen in ihrem Geschäftebetriebe nur solche Wanderbändler verwenden, welche im Besitze des Wandergewerbescheins sind. In diesem Wander⸗ ewerbeschein muß nicht nur der Name deg Wanderhändlers selbst, . auch dessenigen Kaufmanns oder Händlers eingetragen sein, n dessen Dienst der Wanderhändler stebt. — 5 11. Ein durch Zeit⸗ ablauf oder Entziehung erloschener Wandergewerbeschein sst der ausstellenden Behörde oder der nächsten 20kalperwaliungsbehörde unverjüglich abzuliefern — 5 12. Zawiderhandlungen gegen die vorstehenden mungen werden im ersten Falle mit Geldstrafe bis . 30 46 oder bis zu 14 Tagen Haft, im Wieder⸗ holungsfasie mit Gelbffrafe bs ju Loo , oder mit Gefangnig bis zu drei Monaten oder, soweit eg sich um Eingeborene handelt, mit Seldstrafe oder Gefängnis mit Zwangzaibeit bis ju drei Monaten bestraft, sofern nicht nach anderen Gesetzen eine höhere Strafe ver— wirkt ist. Bei Hinterziehung der Steuer ist daneben der fünffache Betrag derselben verfallen. Bei Zuwiderhandlungen gegen § 11 der Verordnung haftet der Dienstherr für den wegen Hinterzie hung der— fallenen Betrag sowle wegen Geldstrafe und Kosten ats Gesamt. schuld'er. — 5 15. Diese Verordnung tritt am 1. April 1508 in Kraft. Für bestimmte Berrke und unter besonderen Verhältnissen kann durch B'Ranntmachung des Gouverneurs das Inkrafttreten auf einen späteren Zeityunkt verschoben werden. — 5 14 Die Ausführung der voꝛstehenden Bestimmungen wird durch Bekanntmachung des Gouverneurs geregelt.
Eine zur Ausführung dieser Verordnung, betreffend das Wander- gewerbe, ergangene Bekanntmachung des Gouverneurs von Kamerun dom gleichen Tage bestimmt: 1) Die Srenzen der Gemarkung des Seimatedorfs oder Wohn ortsbeꝛirks ( 1 der Verordnung) werden nach Be⸗ darf durch die juständige Lokalverwal tungs beborde (Bentrksamt, Station) bestimmt. 2) Der Wandergewerbeschein wird ausgeslellt nach einem den Llensistellen jugehenden Formular. 3) Der die Erlaubnis nach⸗ suchende Wanderhändler hat seinen Antrag persönlich bei der zu⸗ ständigen Bebörde anzubringen. Steht ein Wanderkändler im Dienste eines Kausmanng oxer Händlers, lo ist der Antrag auch von diesem schriftlich oder mündisch zu stellen. Händler im Bienste ciner eure pãischen Firma können bei Gesuchen um Ausstellung eines Ersatzscheins (6 7 Satz 2) oder eines Erneuerungsscheins (57 Saz 35 auf Antrag der Ficma vom persönlichen Eischeinen enthunden werden. 4) Kommt ein Schrein abhanden, so kann ein Häindler im Dlenfte einer europäischen Firma bei weiter Entfernung vom Sitze der aus— stellenden Behörde den Handel bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer
des ihm erteilten Scheins fortsetzen, alls er oder die Firma under=
Seine Majestät der Kaiser
züslich die Ausstellung eines neuen Scheins unter Entbindung vom
persönlichen Erscheinen bei der zuständigen Behörde beantragt und
und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und den griechischen
Herrschaften in Automobilen von Mainz abgefahren war, ist um 3*/, Uhr hier eingetroffen.
Belgien.
Die Kammer hat die Zusatzakte zum Congo⸗An— gliederungs vertrag und hierauf den Gesetzent wurf,
betreffend die Uebernahme des Congostaates durch
Belgien, mit 83 gegen 55 Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen angenommen. Hierauf wurde
in zweiter Lesung angenommen.
; Serbien. . Die außerordentliche Session der Skupschtina ist durch einen Königlichen Ukas gestern geschlossen worden.
Koloniales.
Der Kaiserliche Zouverneur des Sckuzgebiets Kamerun hat am 4 März d. J. eine Verordnung, betreffend daß Wander⸗ gewerbe, erlassen, die Folgendes bestimmt:
§1. seines Wohnorts für eigene oder fremde Rechnung Handel treiben will (Wanderhändler), bedarf der Gelaubnis. Unter den Begriff Wander dandler' fallen nicht die Inhaber oder Leiter von Saktoreien, die dauernd betrieben werden. Erlaubnis wird ertellt durch Aus— stellung eines Wandergewerbescheins. — 5 2. Gines Wandergewerbe—
bier von gleichjeitig der Behörde desjenigen Bezirks, in welchem er sein Gewerbe ausübt, Anzeige macht. Vie letztere Behörde fann auf Antrag eine Bescheinigung über Lie erfolgte Anzeige ausstellen. 8) Anträge auf Ausstellung von Wandergewe bescheinen werden schon
vor dem Inkrafttreien der Verordnung nach den Bestimmungen der- selben von den Bebörden angenommen und erledigt. 6) Die Ver⸗ ordnung vom 4. März 1898 tritt noch nicht in Kraft in den Benken der Residenturen Garua, Kusseri und der Station Barjo.
Wegebau in Südkamerun. Die oft beklagten mißlichen Wegeverhälinisse Südkameruns haben,
wie das „Deutsche Kolonialblatt- berichtet, nunmehr eine wesentlich=
— uf n das gesamte Kolonial⸗ gesetz mit 99 gegen 48 Stimmen bei 7 Stimmenthaltungen
im April d. J. die erfie, 665 m lange Strecke bis Bipindi fertiggestellt. Lolodorf
Wer außerhalb der Fer arkung seines Heimatedorfes oder
Förderung erfahren. Auf der Straße Kribi— Jaunde, wo die Wegebauarkeinten seit längerer Zeit energisch betrichen wurden, war
Für den Juli stand die Beendigung der Arbeiten bis zu erwarten, das etwa 1065 km von Kribi entfernt liegt. Der Weg ist zunächst für leichtere, vierrädrige Laft⸗ wagen berechret und soll sräͤter für schwere Lastkraftwagen aug. gebaut werden. In technischer Hin sicht hatte man dielfache Gelänrdeschwierigkeiten durch Herstellung jablreicher Brücken und Durchlãsse sowle durch Ueberwindung fumpfiger Gegenden zu be— wältigen. Die Leitung und Beaufsichtigung der Bauarbeiten lag in
den Händen von Weißen, während die eigentlichen Arbeiten von ein⸗
6 Personel ausgefübrt wurden. Die genügende Anzabl von rbeitern konnte ohne größere Schwierigkeit und ohne ju hohe Kosten 2 66. é
Der Eifolg des Wegebaues fär die Kultivlerung des Landes zeigte sich solort. Während vor Beginn der Arbeiten ie Strecke . nt wie unbewohnt war, siedelten sich im Laufe der Zest mebrere tausend Eingehorene in der Nähe der neuen Verkehrgader an, und ihre Zahl ist noch in ständigem Wachstum begriffen.
Der Wandergewerbeschein hat Gültigkeit nur für die Person des Wanderhändlers und seiner Träger und ist nicht
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rung, fast 25 59. Die Zabl der geschlachteten
. des ellen e n rr n enn,
b r. m der offen rbeiten, vom 15. Aug * . Inhalt: Genebmigungsurkunde vom 31. Hin tre fend Ausgabe von 1 500 600 M zu 4 vom Hundert bangen Schuldverschteibungen auf den Inhaber durch die din Barmstedt. Alderloer Eisenbabn Aktien gesellschaft, Aus gabe bon 1808. — Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 30. Jm betreffend Aenderung der Anlage B zur Eisenbahnverkehrgoczn Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. Juli 1508, die Anzeigepflicht für die als Influenza der Pferde bezeichneten heiten. — Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten; * 30. Juli 18908, betreffend Kleiderkassenordnung. — Nachrichten
Statistik und Volkswirtschaft.
Allgemeiner deutscher Genossenschaftst in Frankfurt a. M. kitten Wie schon kurz mitgeteilt wurde, werden in der Zeit — bis 29. August dieses Jahres die Genossenschaften 365 4 Verbandes deutscher Erwerbe, und Wiritschafts genossenschaften 6 Delitzschschen Verbandes) in Frankfurt a. M. ibre nächste Tann Die diesjährige Versammlung erhält ihren ben,
kehr des Gehurtztages von Schulze Deligsch, des großen 8 sators und Begründers des deutschen Gen ossenschafts wee bunden wird. Nach dem Acheiteprogramm für die 4. werden die Vertreter der Ge ossenschaften des Allen Verbandes sich ingbesondere mit der bald in Kraft treter scheckordnung beschäftigen. Ein Antrag des Anwalts des Ven schlägt vor, der Allgemeine Genossenschaftstag möge es für n,
im Kreise ihrer Mitglieder einzubürgern, um die auf Verheß unseres Zahlungswesens gerichteten Bestrebungen zu unterstũgze zweifelhaft ist die Mitwirkung der Genossenschaften böchst schaͤtzba.n nicht geradezu unentbehrlich zur Einbürgerung des Posts checkberkehtz Kreisen der mittleren und kleineren Gewerbetreibenden, sodaß irg greifen der Genossenschaften hier mit Freuden zu begrüßen t eine andere wichtige Tagesfrage, die Versicherung der Prihathen wird den Genossenschaftstag beschäftigen, da der Verband sen Jahren eine sehr segensreich wirkende Rubegehalts. und Witwe
Waisenpensiongtasse besitzt, also aus privater Initiatipe schen Teil erreicht hat, was jetzt mit Hilfe staatlicher Mittel an wird; die Versammlung wird über die Frage der Regelung der hältnisses dieser privaten Kaffe zur künf igen flaatliche⸗ sicherung beraten. Zur ‚Entschuldungsfragen will der sch⸗ Unterverband einen Antiag stellen, nach dem den CGa— schaften von der Gewährung unkündbarer und nur Amortisations raten tilgbarer Kredite zur Entschuldung des län Grundbesitzes und von der Uebernahme von Bürgschaften für der Kredite dringend abgeraten werden soll. Die Genossenschafte allerdings nach ihrem ganzen Wesen wirtschaftlich nicht in da sich an der sogenannten Entschuldung des ländlichen Grundbesg beteiligen. Von den Verhandlungsgegenstaänden der Konsumg dürfte für weitere Kreise die Behandlung des Schlächtereiberrtetg Konsumvereinen von Interesse sein. Infolge der Fleischtenerm so oft die Frage aufgeworfen worden, ob es nicht mög, durch Selbsthilfe der Konsumenten eine Preigermäßigung zu en daß eg gewiß von Bedeutung ist, über Aussichten und Erfaknng auf diesem schwierigen Gebiete die Meinungen erprobter Fachlag bören. Das für die Baugenoffenschaften wichtige Thema de: schaffung von Betriebskapital! und ein Antrag, der den Baug̃ schaflen für die Berechnung der Wohnungamteten (Mietenkall⸗ bestimmte Grundsätze zur Beachtung empfiehlt, werden das Im für die Frankfurter si dieser Genossensche erwecken. Daneben wird noch eine Reihe von Thematen kei werden, die, wenn fie auch im großen Kreise des Publikum einem gleich bohen Interesse begegnen werden, doch für die Gen schaften und die weiter mit ihnen in Verbindung stehenden Sch der Bevölkerung von erkeblicher Bedeutung stud; wit n daraug nur hervor einen Vortrag über Bilanzgrundsätze, einen se über Organtsationeftagen, wenn der Wirkungekreis einer Kreditzenr schaft sich über eine größere Anzahl von Orten erstreckt, Ver über Kreditgewährung an industrielle Unternehmungen, Über die; dität der Fonsumbereine, Berechnung von Wohnungsmieten, ? werkergen ossenschaften usw. Daß die Genossenschaften nicht an rein Geschäftliche sich beschränken wollen, zeigen ein in Aussthh nommener Vortrag über die grundfätzlichen Voraussetzungen fa sonale Tätigkeit der Genossenschaften und ein Antrag, der den Ker dereinen die alljährliche Bewilligung von Beiträgen zur Förn⸗ gemeinnütziger Beslrebungen empfiehlt.
Welche große Bedeutung den Genossenschaften des Allgans Verbandes in den verschiedenen Zweigen ihrer Tätigkeit ujm ist, mögen einige Zahlen dartun, die dem Jahrbuch des Allzen— Verbandes entnommen sind.
Von den zur Zeit dem Allgemeinen Verbande angeschlef 9öß Kreditgenossenschaften haben SI7 zur Statistik bericht S657 451 Mitglieder aufweisen. Die Gesamtsumme der genit Kredite und Prolongetionen betrug im abgelaufenen Geschähh 3475 758 030 46. Das Gesamtbetriebskapital bellef sich am In schluß auf 1209 653 549 6; biervon entfielen auf daz eigene Vera— 260 040 293 66 (Heichäfteguthaben und Reservefonde), auf Gelder 948 625 296 6. Die Gesamtaktiven betrugen 1 1533 1332 der Sesamtumsatz 11 362 139 478 . .
Von den dem Allgemeinen Verbande angeschlossenen 285 Kern vereinen haben 271, die einen Stand von 252 615 Mitgliedem! stellen zur Statistik berichtet. Diese hatten in os eizenen * einen Verkaugerlöß von 61 643 455 66. Das Gesamtbetriebela betrug 11 327 371 6 und bestand aus 6 980 174 M eigenem mögen und 43537197 60 aufgencmmenen frenden Geldem. Reingewinn betrug 6 975216 .
Außerdem haben sich 137 Baugenossenschaften mit 42375 gliedern an der Statistik beteiligt. Seit der Grrichtung tieser nossenschaften wurden 3767 Häuser erbaut. Von diesen entfallen das Jahr 19807 2753 Häuser. Tem eigenen Vermögen der Gerch schaften (Geschäftsguthaben und Reservefonds) in Höbe 16405372 * standen 78 176 064 ½ fremde Gelder gegenüber, sich das Gesamtbetriebs kapital auf 88 581 436 S0 pbelief.
Fleischproduktion und „verbrauch in den Vereinizt Staaten von Amerika.
In der Fleischindustrie der Vereinigten Staaten von Am sind insgesamt rund 10 625 Mill. Dollar angelegt. Hierdon ent. I) auf den Wert der Schlachttiere auf den Farmen und in den beiirken nach dem Stande vom 1. Januar 19607 2152 Mill. De 2) des gleiche außerhalb der Farmen und Landbeniike (1. Juni. 49 Mill Dollar, 3) auf den Wert des lebenden Indentars (Herb 1. DBö5l Mill. Dollar, 4) auf den Wer des jur Vieh ucht erforderlichen kt Indentarg (ö. Juni 1900) 235 Mill. Dollar, 55 auf die Schläbt Tleisckpackereien, Sch malzstedereien und Dleomargarle fabt ken . 238 Mill. Dollar. Der Wert der unter 1 genannten Sc lat ist von rund 1881 Ml. Dollar im Jahre 1809 auf rund 216? Dollar im Jahre 19907 gestiegen. Im Vergleich mit der Zuma der Berölkerung ist dagegen ein Rückgang in der Fleischprodulnif⸗ berteichnen. In der Zeit von 1885 bis id betrug der Ris in der Fleischproduktion, verglichen mit der een. der Ber
⸗ iere betrug im 1809: 12 78000 Rinder und Kälber, 24 545 00 * 30 145 000 Schweine. Außerdem wurden im Jahre 18900 Rinder lebend exportiert. Inggesant wurden im Jabre! 16550 Millionen Pfund Flessch auf den Markt gebracht. ne 2433 Millionen Pfund exportiert wurden.
*
19 1
9.
Von dem Flelschkonsum entfallen auf Rindfleisch 470/09, auf Schweinefleisch 6 0609, auf Schaffleisch 7 069. Der Fleischverbrauch betrug im Jahre 1907 angeblich 185 Pfund auf den Kopf der Be völkerung. (Nach G. K. Holmes, Leiter der im Landwirtschafts« departement eingerichteten Abteilung für auswärtige Märkte: Meat supply and surplus ete. L. S. department of agriculture, bureau of statisties, bull. No. 55, Washington 1907.)
Zur Arbeiterbewegung.
Nachdem in einer vor kurzer Zeit in Manchester abgehaltenen Besprechung jwischen den Baumwollspinnern und ihren Ar⸗ beitern dle letzteren um eine Aufschiebung der vorgeschlagenen Lohn⸗ verringerung von 5 oo ersucht haben, sind, wie die „Köln. Ztg.“ be⸗ richtet, die Spinnereibesitzer nochmals zusammengetreten, um diesen Vorschlag der Arbeiter in Berücksichtigung zu ziehen. Nunmehr hat am 15. d. M. eine Versammlung der Baumwollspinner von Lancashire mit einer Mehrheit von 920 ;0 aller Spindeln sich dahin erklärt, sie wolle die Lohnverringerung von 5 O aufrecht erhalten und vom 21. September an in Kraft treten lassen. Ea wurde 200 000 Ar⸗ beltern gekündigt, was einer Spindeljahl von 36 Millionen gleichkommt.
ige am 18 d. M. zu Hornu abgehaltene Hauptversamm⸗ lung des Bergarbeiterverbandes des Borinage, auf. der 90 oso der Mitglieder durch 60 Abgeordnete vertreten waren, beschäftigte sich, wie die Köln. Ztg. erfährt, mit der Lage des Kohlengewerbes und mit der Ausstandsfrage. Nach lebhaften Auseinandersetzungen, bei der eine Partei sich für einen sofortigen Teilausstand jur Verminderung der Kohlenvorräͤte und als Antwort auf Anmaßungen der Arbeitgeber“, die noch weitere Lohnherabsetzungen wollten, aussprach, während die Gegenpartei den allgemeinen Ausstand verlangte, beschloß die Ver⸗ sammlung mit großer Stimmenmehrheit, für den 30. August einen . der Bergleute des Borinage nach Hornu ein— zube rufen.
Wohlfahrtspflege.
Armenpflege und Jugendfür sorge.
Zwei Vereinigungen kommen für die Interessen der Armenpflege und Wohltätigkeit in Deutschland hauptfächlich in Betracht: der „Deutsche Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit“ und die Abteilung für Armenpflege und Wohltätigkeit des Deutschen Vereins für Volkswohlfahrt?. Mit dem Ziele, eine als zeitgemäß erscheinende Reform der Armenpflege anzuregen und ihr zur Durchführung zu verhelfen, bildete sich 1889 der erstgenannte Verein. Die Veröffentlichungen desselben, über 809 Bände, geben ein getreues Bild seines Wirkens, sie bilden mit ihren Verhandlungs— berichten, Monographien, Denkschriften und Erbebungsresultaten ein Repertorium für alle Fragen der Armenpflege und Wohltätigkeit. Die Vereinsleitung hat es verstanden, stels die Füblung mit den neuen Anforderungen unserer sozialen Zeitrichtung zu behalten und die leitenden und berufensten Kräfte für die Veresnsaufgaben zu inter⸗ essieren. So merkt man trotz fast dreißigjährigem Alter keine Stagnation in der Vereinswirksamkeit Auch daz Programm für die 28. Jahresversammlung, die vom 16. bis 18. September in Hannover abgehalten werden soll, gibt den Beweis hierfür. Ueber die Finanzftatistik der Atmenvderwaltungen wird der Direktor des Statistischen Amts der Stadt Berlin, Professor Dr. Silbergleit berichten. Die Frage der Fürsorge für die schul⸗ entlafsene Jugend werden Stadtrat Dr. Slum (Dortmund) und
stor Clemens Schulz (Hamburg) behandeln. Letzterer hat als
rganisator des Hamburger Lehrlingswesens durch Lebrlings⸗ vereine und Lehrlingswanderungen vorbildlich auf diesem Gebiete gewirkt. Für die richtige Behandlung erwerbsbeschränkter und erwerbs⸗ unfähiger Wanderer werden Syndikus Dr. Luppe (Frankfurt a. M.) und Pastor Sell (Leipzig) eintreten, wäbrend die Norkämpferin für berechtigte Fraueninteressen, Fräulein Dr. Allee Salomon, die im Begriff steht, eine moderne soziale Frauenschule zu eröffnen, über Mutterschutz und Mutterschaftsversicherung referieren wird.,
Was die Abteilung für Armenpflege und Wolltätigkeit der Zentralstelle für Volkewohl fahrt anlangt, so gehören ihr nach dem Jahresbericht 1807/08 gegenwärtig 26 politische Gemeinden und Körper⸗ schaften, 3 Vereine und 5 Private als Mitglieder an. Ihre Bibliothet zählt 2175 Nummern, deren Inhalt durch das Halten von 938 Zeit— schriften ergänzt wird. In der Auskunfterteilung auf dem Geblete der Für⸗ sorgetätigkeit sieht die Abteilung eine ibrer Hauptaufgaben. Während sich diese Tätigkeit im Begründungsjahre 1898 auf 67 Fälle be⸗ schränkte, wurden im letzten Berichtsjahre 382 Auskünfte erteilt, von denen 314 auf Deutschland und 68 auf das Ausland entfielen. Leiter der Abteilung ist Stadtrat Dr. Muensterberg, der auch das beiden Vereinigungen dienende Organ, die „Zeitschrift für das Armenwesen“, nunmehr bereits im neunten Jabrgang herauszibt. ; ;
Die praktische Fürsorgetãtigkeit wendet sich sowobl auf amtlichem, als auch auf privatem Gebiete in neuerer Zeit besonders der Tugend zu. Im Anschluß aneinander tagten vom 5. bis 10. Juli in Stra ß—⸗ burg zwei Kongresse, die sich ausschließlich diesem Fürsorgezwei widmen. Der Kongreß deutscher Berulsvormünder . unter dem Vorsitz von Professor Dr. Klumker (Frankfurt a. M.) auf An⸗ regung von Direltor Dr. Petersen (Hamburg), in Verbindung mit den Städtestatistikern eine einheitliche Statistik der öffentlich bevormundeten Kinder zu bearbeiten, sodaß man über den Umfang dieses Fürsorge⸗ gebieis bald im klaren sein wird. Ueber die Bedeutung des Pflege- wechsels für das Wohl der Pflegekinder sprach Privatzozent Dr. Svann (Hrünn), bekannt durch seine Studien über die Verhältnisse der unehelichen Kinder. Mit dem eingehend begründeten Vorschlage des Redners, daß tunlichst wenig mit der Pflegestelle gewechselt, die gewählte Stelle in hyglenischer und pädagogischer Hinsicht kontrolliert, die Alimentation vom Vormundschaftsgericht dauernd im Auge behalten und eine etwaige Berufe vormundschaft nach Möglichkeit bis zur Volljäbrigkeit durchgeführt werde, war der Kongreß einverstanden. Ueber die durch den Erfolg der amerikanischen Kindergerichte neuer⸗ dings in Deutschlaad angeregte Frage der Organisation und Wirksam⸗ keit der Jugendgerichte sprachen die Vormundschaftsrichter Dr. Roth⸗ schild Gee ffn a. M. und Lan daberg (Lennep). Beide Redner erklärten sich für ein systematisches Zusammenarbeiten der Gerichte mit den Ver⸗ tretern der Berufs vormundschaft und der freiwilligen Jugendfürsorge organe. An praktischen Vorschlägen zur Durchführung solcher Ocganisation war die Diekussion sebr reich. Beigeordarter Coßmann Straßburg) entwickelte die Organisation einer städtischen Zammelvormundschaft und bot in seinem Vortrage sehr instruktive Finzelheiten, namentlich aug der erfolgreich wirkenden Straßburger Einrichtung dieser Att. Die Behandlung einer Reibe rechtlich praktischer Fragen in der Vor⸗ mundschaftgtätigkeit bildete den Beschluß des Kongresses.
Der Allgemeine Fürsorgeerziebungstag war unter Leitung des Direktors der brandenburglschen Provinsialersiehungsanstalt, Pastors Sefffert zunächst gleichfalls der Pflege bevormundeter Kinder, inskesondere der Waisen gewidmet. Der Waisenbausdirektor Dr. Petersen (Hamburg) behandelte die Licht⸗ und Schattenseiten der
amiltenpflege. Die Tätigkeit der Griehungsbereine wurde hinsicht· ich der evangelischen von Pastor Siebold (Bethel ber Bielefeld) und hinsichtlich der katholischen vom Prälat Dr. Werthmann (Freiburg) beschrieben. Ueber die gruppenweise Unterbringung von ürsorgezöglingen (Fürsorgekolonien) gab ein Referat von Pastor
obr (Sieversdoerf) nähere Information. Aus allen vier Referaten ging klar hervor, welche Bedeutung die Verteilung der öffentlichen Erztehungspflegliage in Familien — besonders auf dem Lande — für die Zöglinge felbst und, für das gesamte Volkswohl hat. Auf die rechtliche Seite der Fürsorgeerzehung ging Direktor Dr. Polliakeit (Frankfurt a. M ein und verlangte eine Aenderung des Armen⸗ rechtz dahin, daß die Aufwendungen für die notdürftige Er⸗
ziehung eines Kindes als gesetzliche Aufgabe der Armenpflege zu gelten
hätten. Für die Durchführung dieser Aufgabe müßten NRechtsgarantien
m werden. Der Redner forderte ferner eine Ausgestaltung der
trafrechtlichen Behandlung Jäagendlicher, nsbesondere durch die Herauf⸗ setzung der Grenzen für die bedingte Strafmündigkelt und die Zu—⸗
, TLasten geäußert, welche die Ausführung der Anregungen des
Literatur.
Zum jwanzigsten Geburtstage der Akademischen Sektion Wien des D. u. De. Alpen vereing hat die Zeitschrift Natur und Kun st*, 8. Jahrgang der Deutschen AMpenzeitung', ein Sonderkeft berauzgegeben, das als prächtige Monographie der Langkofelgruppe, des Arbeitsgebiets der Sektion, gelten ang. Es traf sich recht traurig, daß kurz vor dem Feste der Erschließer des Langkofels, der erste Bezwinger des trotzigen Berges, sterben mußte, ohne den Jubel gehört ju haben, der ihm am 14. August aus dem herrlichen Grödener Tale jweifellos entgegengeschallt wäre. Paul Grohmann schied am 29. Juli; im Langkofelheft der Alpen⸗ zeitung aber finden wir seine letzte Arbeit, eine schlichte Schilderung jener ersten Ersteigung. Beredt preist Hanns Barth in einem kurzen Nachruf die Verdienste des Dahingegangenen, und so mancher, der ihn gekannt, erzählt auß den Bergen, mit denen Groh⸗— manng Name für alle Zeiten verbunden ist. A. Pfreimbtner gibt die Geschichte der Sektion, namentlich ihrer beiden Hüttenbauten (die erste Hütte fiel bekanntlich einer Lawine zum Opfer) im Langlofelkar. Der Fünffingerspitze widmet Walter Palme eine längere Arbeit, und die Langkofelkarspstze wird von Paul Fiedler wohl jum ersten Male nach ihrem wahren Wert als Aussichtsberg gewürdigt. Emil Stumme ist mit jwei Arbeiten (Grohmannespitze und Langlofel ˖ Nord- oflwand) vertreten, eine, launige Studentenfahrt nach St. Ulrich schildert A. Gütl. Auf die Illustration des Heftes wurde besondere Sorgfalt verwendet. Ein glänzender Dreifarbendruck nach Compton (Einstieg in den Schmittkarnin), vorzügliche Aufnahmen aus dem Langkofelgebiet und geologisch charakteristische, packende Kletterbilder beweisen, daß die Tradition der Alpenzeitung auch unter dem neuen Titel fortlebt. Die Beilage Sport und Gesundheit“ bringt einen Artikel über ästhetische Körperkultur aus der Feder Hermann Obrists, des kekannten Münchner Bildhauerg und Aesthetikers. Natur und Kunst“ mit Beilagen ist durch jede Buchhandlung oder durch die Hof. buchhandlung Moritz Perles, Wien JI, Seilergasse 4, für 4,80 Kr. das Vierteljahr zu beziehen.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ernteaussichten in Dalmatien.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Triest berichtet unterm 12. d. M.: Ueber die Ernteautsichten in Dalmatien bringt die Triester Zeitung“ folgende Nachrichten:
Tabak. Aus Gravosa meldet man, daß jwar der Anbau ein sebr umfangreicher war, die Pflanzen aber unter der Dürre gelitten haben. Man schätzt das Ergebnis um die Hälfte geringer als das—⸗ jenige des Jahres 1907, das aber ein ganz besonders ergiebiges war. Nach den Meldungen aus Metkovich und den der Narentamündung vorgelagerten Inseln sind die Tabakpflanzen daselbst infolge der lang⸗ anhaltenden Trockenheit im Wachstum zurückgeblieben und zum Teil gänzlich verdorrt. Die diesjährige Ernte dürfte gegen das Vorjahr um den vierten, wenn nicht gar den dritten Teil zurückbleiben.
Oel. Mitteilungen aus Gravosa besagen, daß der Olivenfrucht⸗ ansatz durch starke Stürme und anhaltende Dürre sehr beeinträchtigt wurde. Man schätzt den Ausfall an Oel gegen das Vorjahr auf 50 bis 60 /o. Auch in der Gegend von Metkobich erwartet man eine weniger gute Crnte, weil die heftigen Frübjahrsstürme die Blüten- ansäßße wie auch die jungen Fruchtansatze von den Bäumen rissen und die noch verbliebenen Oliven in ihrem Wachstum beeinträchtigten. Besser
lauten die Nachrichten aus Spalato, wo man vielleicht noch einem
günstigen Ausfall der Ernte entgegensehen kann. ; Wein. In der Gegend von Gravosa glaubt man, daß die Lese sich wesentlich günstiger gestalten wird, als man noch vor kurjem an= genoꝛ men hatte. Der Weinstock entwickelt sich schön. In manchen Zegenden rechnet man sogar auf das doppelte Erträgnis desjenigen vom Jahre 1907, anderseits haben einige Distrikte gelitten. Aus Metkovbich wird gemeldet, daß die Reben dort vorzüglich stehen und durchweg mit sehr gut entwickelten Trauben schwer beladen sind, so⸗ daß man, wenn nicht noch schwere Regen nachteiligen Einfluß aus⸗ üben, auf eine Ueberproduktion rechnen kann. In der Gegend von Spalato sollen die Weinstöcke einen guten Ertrag versprechen.
Weizenernte in Südaustralien.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Sydney berichtet Lunterm J. v. M.: Ueber das Ergebnis der letzten Weizenernte in Süd australien hat das dortige Statistische Amt kürzlich Angaben ver oͤffentlicht Darnach betrug die Ernte 19 09898 547 Bußshel gegen 17 466 301 im Vorjahre laut amtlicher Schätzung. Indes sei das vorjährige Ernteergebnis, wie eine neuere Untersuchung ergeben habe, in Wirklichkeit um einige Millionen Bushel größer gewesen. Unter diesem Gesichtzpunkt seien die Zahlen für 1807/08 nicht so günstig, als sie sich im Vergleich mit den unzenauen statistischen Aufzeich⸗ nungen für das Vorjahr darstellen. Das Feststellungsverfahren leide immer noch an dem Mangel, daß die Landwirte in den von ihnen ausjufüllenden Formularen absichtlich oder fahrlässig die Ernte zu . schãtzen. ᷓ
us der vorerwähnten amtlichen Veröffentlichung sind noch folgende
Angaben hervorzuheben: . ; Bebaute und abgeerntete Fläche im Jahre 1906107 1 5536 374 Acres Bebaute Fläche im Jahre 190708. . 17498 107
Abgeerntete Fläche im Jahre 1990708. 1723488 . Durchschnittsertrag per Acre in 1306 077. 19,36 Bushel
= der bebauten Fläche in 1907/08 .
der abgeernteten Fläche 1907/08 1
Nach Schãtzung des Statistischen Amts dürften von der dies men Grnte eiwa 17 800 000 Bushel für die Ausfuhr verfügbar eiben. Zu erwähnen ist noch, daß nach elner vom Adelaider Register! veröffentlichten Vergleichung, die fich allerdings nicht durchweg auf amtliche Zahlen stützt, die abaeerntete Fläche fräher wiederholt größer
gewesen ist, am größten im Jahre 1884/05, nämlich 1ö 942 453 Aeres.
a — . 8 nn, ,mRußland⸗ , . Die Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat für cholera⸗
H esundheitswesen Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ ., , masfregelln. . .
bedroht erklärt: Die Stadt Nishn⸗Nowgorod, die Kreise Wassilssursk,
Makarjew, Semenow, Nishni, Balachna und Gorbatow des Gouver⸗
nements Nishni⸗Nowgorod, die Kreise Tschebokssary und Kosmodem⸗
jansk des Gouvernements Kasan, das Kubangebiet, das Gouvernement Stawropol und das warimeergouvernement. . Tüůr kei Der internationale Gesundheitgrat in Konstantinopel hat folgende Quarantäneverfügung erlassen: I) Die Herkünfte von Rostow und von Ta gan rog unter⸗ liegen im Lajarett von Sinope einer fünftägigen Quarantäne nebst
Des,infektion. 2) Die 3 voWn dem Küstenstrich zwischen Kertsfch und Batum, diese beiden Häfen eingeschlossen, unterliegen
in dem ersten türkischen Hafen, wo sich ein Sanitätgzarzt befindet, k Untersuchung. (Vergl. R. ⸗Anj.“
vom 17. d. M.
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗ Ungarn.
10. September 1908, 12 Uhr. 1) K. K. Staats bahndirektion in Lemberg: Liefeuung von Holjmaterialien jür das Jahr 1909. Näheres bei der genannten Direktion und b Reich? anzeiger). 2) K. K. Staatshahndirektion in Krakau. Lieferung von Hel imate⸗ rlalien für das Jahr 1998 zum Bau von Waggons. Brücken, für Konservierungs, und Heijzwecke usw. Näheres bei der genannten Direktion.
22. September 1908, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion in Krakau: Bau eines neuen Hauptgebäudes und Abtragung des alten Hauptgebäudes auf der Eisenbahnstation in Neu Sandec. Die Gesamt⸗ kosten des neuen Gebäudes betragen ungefähr 256 000 Kronen. Näheres bei der genannten Direktion. ;
10. September 19068, 12 Uhr. K. K. Betriebsleitung in Czernowitz: Lieferung von Holimaterialien und Ausrüstungsgegen⸗ ständen für das Jahr 1909. Näheres bei der genannten Betriebs⸗ leitung und beim ‚Neichsanzeiger'. . .
10. September 1908, 12 Uhr. 8K. K. Nordbahndirektion Wien: 1 Lieferung von Schwellen und Extrahöljern bezw. von Bau- und Schnitthöljern für Bahnerhaltungt zwecke. — Näheres im Bureau III/6 der genannten Direktion und beim Reichsanzeiger'. 2) Lieferung von Brennhol bejw. von Werkstättenschnittholi. Naͤheres im Bureau 1IVI2 der genannten Direktion (II. Nordbahndirektion und beim Reichs⸗ anzeiger. 3) Lieferung harter und weicher Holjkohle. — Näheres im Bureau TVI der genannten Direktion und beim Reichsanzeiger“. 4) Lieferung von Waggonvorlegeteilen, Bremsknütteln und Hebel⸗ beißern. Näheret bei der genannten Tirektion (Bureau II/ 3 und beim Reichsanzeiger“.
10. September 1908, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Lieferung bon Schwellen, von Extra- und Brückenhölzern, von Schnitt⸗ höljern für Bahnerhaltungszwecke, von Wagenbauschnitthöljern sowie von Holzkohle, Brennholz und diberser Holzkohle. Die gleichnamigen Materialien sind auch für die K. K. Staatsbabndirektion: Linz, Innsbruck, Villach, Triest, Pilsen Prag, Olmütz, Krakau, Lemberg, Stanislau und die K. FR. Betriebsleitung Czernowitz ju liefern. Näheres bei jeder genannten Dienststelle und beim „Reischsanzeiger“.
Aegypten. Staattzeisenbabhnverwaltung in Kairo: 28. September 1908, 12 Uhr Mittags. Vergebung der Lieferung von 30 200 000 unbedruckten Eisenbahnbilletten. Lastenheft beim „Reichsanzeiger“.
Theater und Musik. ;
Im Königlichen Opernhause wird morgen Puceinis Oper Madame Butterfly aufgeführt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Gaston und Rothauser, der , Maclennan, Philipp, Griswold, Kirchhoff und Krasa. Den Konsul Sharpleß gibt Ferr Kase vom Stadttheater in Leipzig als Gast. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Besl.
m Königlichen Schauspielhause werden morgen Wallen⸗ steins Lager und „Die Piccolomini“ gegeben. Den Wallenstein spielt Herr Molenar, in den anderen Hauptrollen sind die Herren Ober- länder, Patry, Boettcher, Geisendörfer, Eggel ing, Vallentin, Kraußneck, Staegemann, Arndt, Zimmerer, Pohl, Zeisler und die Damen Butze, von Arnauld, Wachner und Lindner beschäftigt.
Das Schillertheater 0. (Wallnertheater) eröffnet die dies⸗ jäh rige Spielzeit am 1. September. Die Erneuerung der alten Abonnementshefte, sowie die Ausgabe neuer Abonnements findet täglich in der Billettabteilung des Theaters während der üblichen Arbeitsstunden statt. — Im Schillertheater Charlottenburg wird morgen, Sonnabend, jum ersten Male der Mosersche Schwank Das Stistungefest ! gegeben. 3 j
Das Neue Theater wird die fünfaktige Komödie „Der deutsche 9 von Karl Vollmoeller noch in der ersten Hälfte dieser Spieleit aufführen.
Das Rhein⸗Mainische Verbandstheater hat im ver⸗ flossenen Winter 90 009 Personen, denen wegen ihrer materiellen Lage oder wegen örtlicher Entfernung der Besuch eines groß städtischen Theaters unmöglich gewesen wäre, in 62 Städten und Dörfern diesen Genuß jugänglich gemacht. Die Leistungen der Gesellschaft sind nach den zahlreich vorliegenden kompetenten Kritiken ausgejeichnet. Die Honorarverhältnisse sind so geregelt, daß Orte unler 25 000 Einwohner 125 S½, Orte über 25 060 Ein wohnern 140 S und größere Städte 150 S zahlen. Den fehlenden Betrag für die Besoldung der Schauspieler jahlt der Unternehmer, nämlich der Rhein Mainische Verband für Volksbildung (Vorsitzender: Professor Dr. Kobelt in Schwanheim, Geschäftsführer:
S. Volk in Frankfurt a. M. Stiftstraße 32). In den den, Gemeinnützigen Blättern für Hessen und Nassau“ regelmäßig angehängten Mit⸗ teilungen“ des Verbandes ist bereits das Spielprogramm für den Winter 1908 69 mitgeteilt. Es lautet, wie folgt: Trauerspiele: Schiller, Kabale und Liebe; „Die Räuber“. GSrillparjer: Medea“; ‚Sappho“. Heijer⸗ mann, „Die Hoffnung auf Segen“. Schauspiele: Goethe, Iphigente“. Gutzkow, „Der Königsleutnant?. Halbe, Der Strom“. Sudermann, Glück im Winkel). Lustspiele: Lessing, Minna bon Barnhelm“. Shake⸗ sveare, Der Wider spenstigen Zähmung“. Molisre, „Der eingebildete Kranke ; Der Geizige'. Shertdan, Die Nehenbuhler'. Hans Sachs, Vier Schwanke. Der Verband stellt sein Schauspielensemble auch Einzel⸗ mitgliedern gegen billige Bedingungen jur Verfügung. Das Ber⸗ bandétheater hat sich so beliebt gemacht, daß es immer mehr sich zum Räckgrat des ganzen Verbandes herausbildet, weil die Beitrltts⸗ erklärungen von Stadt und Ortsverwaltungen und von anderen Ver- einen oft im Hinblick auf die Mitbenutzung des Theaters erfolgen. Von den Nachbildungen ist das Verbandstheater der Mark Branden burg hervorzuheben, das gleichfalls als Volksbildungsfaktor sich äußerst a iz entwickelt.
Mannigfaltiges.
Berlin, 21. August 1908.
Das Motorluftschiff Parsevgl unternahm gestern abend einen Aufstieg, nachdem eg am Nachmittag nach Charlottenburg gefahren war. Es fuhr bis Hermsdorf. Aufstieg und Landung gingen glücklich von statten. An der Abendfahrt nahm Herr ,. vom Aeroklub teil, der sich zum Motorballonführer aug⸗ bilden will.
Der HI internationale Wettbewerb um den Aero nautischen Gordon⸗Bennett⸗Prels wird organisiert durch den
Berliner Verein für Luftschiffabrt die erforderlichen Vor- bereitungen und Veranstaltungen übernommen und hierfür einen DOrganisattonsausschuß erwählt hat. Das Wettfliegen, um den Gordon. Bennett ⸗Preis wird am Sonntag, den 11. Oktober 1908,
Deutschen Luftschiffervemrband, als dessen Beauftragter der
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