1908 / 207 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Sep 1908 18:00:01 GMT) scan diff

expe und Kalku⸗ i berzahlmeistern akowsky

r. 37, Prehn

r vom In⸗ v

dem Geheimen lator im Kriegsministe

d

verleihen.

Urkunde, betreffend die Errichtung einer dritten Pfarrstelle in der evangelischen wer crmarions-Kirchengemeinde zu Berlin, Di zese Berlin⸗Stadt II.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Sberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird Jon den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

über

sei, trotz der Gegen hätten die Grenze Fälle 5 sei. vor Ruhe herrsche. Wie General Dig) telegraphiert, zeigte ie Harka bisher keine Ein Erkundigungszug wurde unternommen u Die französische anfangs vom Wie die hof Alvarez, in keinem französischen auch nicht beabsichtigen und wolle so lange dort eregelt sei. strengungen gegen r keine

om

Truppen ammenziehungen bei Bu Denib. Mann auß von den Reserven abgesehen besetzt, sodaß man . General d' Amade telegraphiert daß im Schaujagebiet nach

August,

Anzeichen eines eabsichtigten Angriffs bis 3ü, km über die fen hinaus nd einige Kanonenschüsse abgegeben. kehrte sodann ins Lager zurück,

dann ebenfalls zurückzog. Agence Havas / ferner meldet, wird der acht⸗ bem Bbdul Asis Quartier genommen, von en Militärposten bewacht. bdul Asis soll das Vorgehen der Franzosen zu stören, bleiben bis sein Schicksal endgültig Man glaubt auch, daß er keine neuen An⸗ Mulay Hastd unternehmen werde; er besitze Mittel dazu. g

Abteilun , Feinde verfolgt, der sich

Mithin haben si

§1. . n der evangelischen Refolmmatione · Fiichen gemeinde zu Berlin wird eine dritte Pfarrstelle erich,

Diese Urkunde tritt mit dem 6. Seytember 1808 in Kraft.

Berlin, den 14. August 1908. Berlin, den 20. August 1908. L. S.) 94. 8. Der

Das Mit Wirklicher Ge wie hiesige Zeitungen melden, gestorben.

Parlamentarische Nachrichten.

lied des Herrenhauses, Landeshauptmann a. D., eimer Therregierungsrat Dr. Klein⸗Bonn ist,

Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg, Abteilung Berlin. n

Königliche Polizeipräsident. von Stuben rauch.

Urkunde, ; betreffend die Errichtung einer dritten Pfarrstelle in der ev angelischen Stephanus⸗Kirchengemeinde zu Berlin, Dizese Berlin-Stadt II.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Mebizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats fowie nach Anhörung der Beteiligten wird don den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

In der evangelischen Stephanus. Kirchen gemeinde zu Berlin wird eine diitte Pfarrstelle errichtet. . Diese Urkunde tritt mit dem I5. September 1808 in Kraft. Berlin, den 14. August 1908. Berlin, den 20. August 1908. 6, ( S.) Königliches Konsistorium Der der Provinz Brandenburg, Königliche

Abteilung Berlin. Polizeipräsident. Steinhausen. von Stubenrauch.

Aichtamtliches.

Deuntsches eich.

Preußen. Berlin, 2. September.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten, W. T. B.“ zufolge, heute vormittag im hiesigen Koͤniglichen Schloß den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Geheimen Fabinettsrats von Valentini. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin be⸗ suchten heute mit Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Griechenland das Mausoleum in Potsdam.

des Kaiserlichen Patentamts, Wirkliche

Der Präaͤsident ̃ hat einen Urlaub ange⸗

Geheime Sberregierungsrat Sauß treten.

Der Direktor beim Rechnungshofe des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Dberregierungsrat Fritsch ist von seiner üÜrlaubsreise nach Potsdam zurückgekehrt.

Der Oberrechnungekammerdirektor, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Koch ist vom Urlaub zuruͤckgekehrt.

Der Wirkliche Geheime DOberregierungsrat bei der Ober⸗ rechnungskammer von Frangois ist vom Ürlaub zurückgekehrt.

Laut Meldung des „W. T. B. ist der Reichs postdampfer Prinz⸗Regent⸗ mit den von S. M. SS. „Bussar d⸗ und „Seeadler“ abgelösten Besatzungsteilen am 31. August in Southampton eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise fortgesetzt. .

S. M. S Zanzibar

„Bussard“ ist am 31. August in dort nach

September von

eingetroffen und geht am 4. Daressalam in See, ; . . S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist am 31. August in Kiukiang (JYangise) eingetroffen und geht am 4. September von dort nach Nanking ab. ; S S. „Jaguar“ ist gestern von Schanghai nach

S. M. S. Tschingkiang (HYangtse) abgegangen.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin sind, „W. T. B.“ zu⸗ folge, gestern mit ihren Kindern aus Peterhof auf der Jacht Alexandria nach Kronstabt abgereist. In Kronstadt gingen sie an Bord der Jacht „Standart“, um eine Reise nach dem finn ländischen Meerbusen anzutreten.

Türkei. des „Wiener K. K. Telegr⸗Korresp.⸗ Großwesir dem persischen Botschafter Ministerratsbeschluß mit, betreffend die Zurückziehung der türkischen. Truppen vom persischen Territorium in der strittigen Zone und be⸗ treffend Verhandlungen über die Grenzfrage.

Nach Meldung Bureaus“ teilte der offiziell einen sanktionierten

Frage

einer weiter

dem

Das soeben erschienene Septemberheft Organ des Kolonial wirtschaftlichen einen größeren Aufsa winnung des Paralauts der im

der dort zen Kautschulprodu ; alle beiten, die mit dieser Frage zusammenhängen die Landberhältnisse am

Amajonenstrom, das

nehmer, u. a. m.

späteren Jahren, g und Malalka volle Grträge liefern, au

abnebmen wird. Gesichtspunkten aus verneinen iu

Plantagen

schildert L. Friderici Tordoba den heutigen Stand der Weinkultur in landwirtschaftlich e nti r 16. Jabrhundert bereits in großer Blüte stand und später wieder in Verfall geriet. teilungen

deutschen . uber Kausschuk, sowie Statistiken und Handels nachrichten.

goloniales.

des Tropenpflanzer;, enhält an erster Stelle

bon B. Sandmann, Berlin, ühzr die Ge⸗ uks am Amgionas und feine Zulunst. Sandmann, tropische Brasilien, hauptsaͤchlich zum Studium siion, besuchte schil dert ausfuhrlich alle Einzel⸗

Komitees,

Jahre 1807 das

Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeit ˖ die Art, wie der Kautsch ak gewonnen und verarbeitet wird, Interessant ist die Stellungnahme, die der Verfasser jzur einnimmt, ob die Rautschukhßroduktion am Amazonas in wenn die gewaltigen Heveaplantagen auf Cevlon Grund böberer Unkosten t Sandmann pon mehreren und rät, angesichts wahrscheinlich kommenden U- berproduktion, hel Anlage von minderwertiger Kautschulpflanzen zur Vorsicht. In einem Artikel Zur Lage der argentinischen Welnproduktion

Diese Frage glaubt S* mũüssen

en

jmmer mehr aufn rebenden Argentinien, die im

Dle Nummer bringt ferner wieder interessante Mit-

hem Gesamtgebiete der troxischen Agrilultur in den

aus fremden Produktionsgebieten, besonders auch

Kolonien und

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kom und auf

Afrika.

Eine Note der „Agence Havas⸗ a rische Grenze gegenüber von Sudschda genügend bewacht

erklärt, daß die alge⸗

28.

In

Deutschen Reichs lands im Paraguay und Urug 1 Argen J im Vergleiche mi fu und die Ausfuhr um 5,3

von 372,2 auf 442,5 al . e mithin um 8,9 Millionen

Weizen 133,4, rohe Nais 26,3 und Kleie z Fisenbabnschwellen 8,2 baumwollene Gewebe, gefarbt usw. 8, 9, Eisen⸗

bahnschienen 8,5, Goldwaren Mark oder O8 gegen gegen 145.0 gehoben. ; . salpeter, von dem Den tschland im Mark 1,4 Millionen Mark eingingen.

Wolltuche mit 5, 9, Baumwoll serümpfe, ⸗Iocken mit 34. naturfarbiges

2,1 Millionen

1 mehr 03 oder 115 v. H. viel,

bewerteten Jich 1907 Ausfuhr stellten sich

Kupferwaren auf

Schweiß wolle 2,1 Freun ucht Schwei hwolle 1,7,

bedruckte verzinkter usw. Eisendraht 1 Million Mark.

16 der preußis llanzen für

jahr) ergibt; dem größten Telle jwei Drit vollstãndig mit

Statistik und BVolkswirtschaft.

mn Heft des 180. Band der t herausgegebenen = atistik des Handel Deutsch⸗ rgentinien, Chile,

Ralf Jahre

ben im Spezialhandel br um 18,9 v. H. e hob sich im Werte von 1702 auf 179.2 Mark. Von den Hauptwaren der und Ausfuhr hatten 1807 folgende Werte; in der Einfuhr Schafwolle 1123, Leinfaat 73.5. Rindshãute 34,91, Bh, in der Aus fuhr Maschinen 12,5, eiserne

8, , wollene Rleiderstoffe usw. 6.2 und Speʒial bandel bat die Ginfuhr um 1,1 Millionen das Vorjahr nachgelassen, da sie 1957 nur 143,9 Millionen Mark erreichte, Dagegen hat sich die Ausfuhr 72.4 auf 84 8, also um 17 Millionen Mart oder 17,1 v. H. Die Haupt einfubrware bildete nach wie vor Chile- Berichts jahre für 127, 1, Millionen das sind 88,8 v. H. des Gesamteinfuhrwertes bezog; ben sind als Einfubtartikel noch Wolle, Sohlleder, Kleie, Borax⸗ Jod zu nennen, von denen 1507 für 5.3 1,8 1,5/ 14 In der Ausfubr ragten 1907 Maschinen mit 8, 1, gefärbte usw. Baumwollgewebe mit ;,

1

or:

mit 2,3 und schmiedeeiserne Eisenbauteile mit

Mark Wert. ; Der auswärtige Handel Deutschlands mit er betrug im Spezialhandel in Millionen Mark 2.9 und 1906: 2,6, und mithin im Berichts- in der Ausfuhr aber beinahe ebenso 25, also 1907 mehr 0.2. oder Hauptein fuhr waren sind Rindshäute und Rohtabak; sie auf 25 und O2 Millionen Mark. Bei der die Werte der hier hauptsäcklich in Betracht mer den Waren in tausend Mark wie folgt: bei Sattler, Täschner⸗ anderen Lederwaren auf 333, bei bedeutenden Baumwollgeweben 2853, bei 4 6 auf 211, bei Zucker auf 145 und bei groben 1 Im Spenal handel betrug der Wert der Einfuhr Aut fuhr Millionen Mack 22,6 33,4

157 255

D 7.7 oe er 21 v. D. 7. oder 30,5 v. S.

genannten Werten haben beigetragen: Rindsbäute 9,1. Fleischextralt 7, Merino⸗

5s, Holdwaren 31, elektrische Kabel 3, Baumwollstrümpfe und socken 1,B1,

Hohlglas

3) Paraguav. aguay ist gering; er Einfuhr 1907:

nämli 1907: 2,5 und 1906:

v. H.

4 Uruguav.

1807. 1906

also 1907.

Zu den für 1907 in der Ginfuhr

Ausfuhr Zucker Baum wollgewebe 1,4

in der

Geschäftsergebnis der Aktiengesellschaften in Preußen 1806.)

Im folgenden behandeln wir die finanzielle Geschäfts⸗ en , n, , . wie sie sich aus den

geschlossene Geschãfte jahr Bilanz. Gesellschaften (mit Aktienkapitals)

das im Jahre 1906 a letzteres trifft bei der Mehrjahl der teln des gesamten

dem Kalenderjahre jusammen.

in Betracht kommenden Aktien gesellschaften mit

alle Akssenkapital von inegesamt dbb. 75h schlofsen im Bilan zjahre 1806 nach der Stat. Korr.. 217 los), also 82,1 GI,3) v. wie ogg. 3 5 Mill. Mark, je mit , , MNS 06 (812.46) Aktienkapitals ab; dagegen (14.9) v. Mark, d. J. 5.6 (6,3) v. Reinverlust und jwar

besser bewährt al ordentlich günstige

d. f. 12.5 v. d

erzielte

geringer als bei letzterer

Gewerbtarten) von

Von den 2650 (im Vorjahre 2584) für die Bllanibeschreibung einem eingezahlten

( osl, 70) Millionen Marl n) 6 (1805

H die über ein Aktienkapital von 7523, 66 g3, 4 (92, 3) v. S. des gesamten, verfügten, in der Gesamthöhe von H. ibres eingezahlten AUschaften, also 146 1075,84) Mill.

a ßigen

. Reingewinn und ill. Mark

H. aller, mit e

183 (15.33 v. 8.

Ma wäbrend 85 (93) Gesellschaften, a

Mill. Mark Kapital, d. s. 10 (l, 4) v. Blilanzabschlusse weder Reingewinn noch Reinverluft ju ver⸗

hiernach den bilanzmãßigen Gesamtbetrag des Rein⸗ inver benffferte sich der Ueber⸗ also der bilanzmäßige Mehr⸗

(im Vorjahre 19, 46) Millionen eingezahlten Aktiengesamtkapitals. ktiengesellschaften 1906 nicht unwesentlich Geschãfts jahre, was der n., ur des Berichtsjahres

ark, d. s.

ng der Bilanz

die in

und zwar i

des gesamten je einen Jah von Zo 62 Mill. Mark oder 827 Gesellschaften, d. J

Kapital = O5 v. S.

verlust abschlossen.

Mehrgewinn

reingewinns über den Jahꝛegrein

112 v. S. des einge ablien Akt Mark oder rund O, 1 v. H. des Kapita aufstellung. J Berücksichtigt man also für 1305 lediglich die im letzten Seschãft⸗ jahre erzielten Ergebnisse der Geschãftstätigkeit der Aktiengesellschaften (d. h. ohne die Gewinn und Verlustvornrage aus Vorjahren), so erscheint der Abschluß im ganzen etwas gũnstiger als bei Zugrunde legung der gesamten bilan mäßigen Angaben über Gewinn und Ve lust. Ramentlich tritt hervor, daß sich bei ersterer Berechnungsweise die Zahl der mit Rein gewinn abschließenden Gefellschaften um 50 höher, fie der Reinverlust aufweis enden dagesen, um 25 und ihr Verlust im Verhältnisse zum eingezahlten Aktienkapital um etwa diei Fünftel Berechnung weise stellt.

Von dem Reingewinne für 1906 wurden insgesamt 77,57 Mill. Mark auf neue Rechnung vorgetragen, sodaß von dem gesamten bilanz mäßigen Reingewinn von NS,06 Mill. Mark 9900, 4 Mill. oder 95,1 v. H, von dem gesamten Jahres rein gewinne für 1906 in Höhe von 930,54 Mill. Mari So2z, N Mill. oder 517 v. H als Divi-

dende, Reserverũctlagẽ, Tantieme usw. zur Verteilung gelangten. . gewerbe⸗

Die am Schluß folgende Uebersicht macht auch gruppen weis das finanzielle Ergebnis der Geschaͤftstatigkeit der Aktiengesellschaften ersichtlich, und zwar sowohl das rein bilan jmãßige Ergebnis wie insbesondere unter Ausscheidung der Gewinn · und Verlustreste aus Vorjahren das Eigebnis des letzten Geschãfts⸗ jahres. Danech schlossen das Verßsicherunge gewerbe und demnãächst die chemische Industrie mit dem verhältnismäßig böchsten Mehrgewinn ab, der bilanzmãßig wie insbesondere auch fur das letzte Geschäftsjabr bel ersterer Gewerbegruppe noch wesentlich über ein Viertel, bei letzterer über ein Fünftel ihres gesamten LAttlenkavitals ausmachte; mit einem Gewinnüberschufse von äber einem Achtel bis zu einem Siebentel ihres Gesamtkapitals folgten der Bergbau usw., die Metall Verarbeitung sowie die Lederindustrle und noch mit über einem Zehntel die Industrie der Steine und Erden, die Maschinenindustrie, das Handelsgewerbe (insbesondere die damn gehörigen Banken mit 11,4 v. S. hres Kapitals) sowie besüglich des im letzten Geschãfisjahre ernelten Ergebnisses auch das Beherbergung: gewerbe. :

Das ungünftigste Seschãfts ergebnis findet man bei der allerdings nur 8 Gesellschaften umfassenden Gruppe Landwirtschaft und Gãͤrtnerti, wo der Reinverlust den Reingewinn übersteigt, bei den sonstigen Gesellschaften, wo der Mehrgewinn weniger, und beim Verkehrs- gewerbe, wo er etwas mehr als ein Fun fundzwan gstel des Aktien⸗ kapitals betrug. Von den in

g. 82 Millionen M mitbin 4,25 Mill. ls nach der Bilanz⸗

der Uebersicht nicht aufgeführten Uatergrupgen Aktiengesellschaften, deren Geschãftsergebnis im Berichts jahre besonders unvorteilhaft bervortritt, seien angeführt aus der Industrie der Stein? und Erden die Stein gewinnung. die mit einem bilanzmäßigen Mehrverlust von 19,, bei Ausscheidung der votsährigen Gewinn und Verlust vorträge (pon C, 14 bezw. 2 Mill. j aber immerhin noch mit einem Jahregmehrgewinn von 0,7 v. H. ihres eingezahlten Gesamtkapitals abschloß, ferner aus dem Bergbaugewerbe Lie Sal gewinnung, deren Mehrgewinn sich bilanzmäßig auf 2.4, soweit er im letzten Geschäfts jahre erzielt wurde, auf 28 v. S. de? Kapitals beÿff erte, aus der Industrie der Nahrung und Genußmittel die Getreidemühlen uad Brotfabriken, bei denen die entsprechenden Mehrgewinneziffern 18 bezw. 2.5 v. ., und aus dem BVertebrzgemerbe die Eisenbahn. uad GCienbah nbau. Gesellschaften, bei denen sie 3,4 bezw. 309 v. H. ausmachten. .

Wenn bei der Sesamtheit der Aktiengesellschaflen der Unter⸗ schied iwischen dem bilanjmäßigen Ergebnisse und dem Jahresergeb⸗ nisse ihrer Deschãftetãtigkeit nicht bedeutend ist, so findet man anderer⸗ seits gewerbegruypen weine einige recht betracht lich' Verschiebungen, so bei der Landwirtschaft und Gärtnerei, wo sich der bilanzmãßige Mehrverlust von 12,4 v. H. des gesamten Aktienkapitals dieser Gruppe auf O04 v. S. bei Nichtberüchsichtigung der Gewinn⸗ und BVerluftreste aus Vorjahren vermindert, ferner bei dem Beherbergun gs⸗ und Giquickungs gewerbe, wo der Mebrgewinn sich entsprechend von 5, g auf 10,8 v. D, und bei den sonstigen· Gesellschaften, wo er sich pon O5 auf 377 v. X. Des Rapsltals erhöht. Bei einigen Gewerbe⸗ gruppen ist auch das ahregergebnis etwas ungünstiger als das bilan;⸗= rd gg o ingbesondere bei der Papier⸗, der Leder · und der chemischen

ndustrie.

Gegen das vorangegangene Geschäftejahr hat sich das finanztelle Geschaftẽergebnis sehr erheblich gebessert bei der Gruppe Tier jucht und Fischerei, wo im Vorjahre ein bilanjmäßsger Mehrverlust von 6.5, im Berichta jahre hingegen ein Gier fn von 8, 9 v. H. ihres gesamten Aktienkapitals errielt wurde, ferner bei der Metall⸗ Verarbestung, wo von 1909 auf 1906 der bilanjmäßige Mehrgewinn von 3,5 auf 12,8 v. H., bei der Industrie der Steine und Erden, wo er von 5,5 auf 101 v. H, beim Bergbau usw., wo er von 10,1 auf 13,8 v. H. und bein Beherbergungs gewerbe, er von 3,3 auf 5,9 v. H. des Kapitals stieg. Anderseits hat sich das Ergebnis ziemlich wesentlich verschlechtert beim Versicherungs gewerbe, wo der Mehrgewtan von 34 auf 25,1 v. H, sowie bei der Papierindustrie, wo er von 11,6 auf 9,5 v. H. des AItiienkapitals sank.

In einem weiteren Artikel werden wir uns mit dem Geschãftẽ⸗ ergebnisse der Aktiengesellschaften, soweit es den in Dividenden

) Vergl. Nr. 176 des Reichg · und Staats an jeigers vem Juli d. J.

bestehenden Gewinn der AIttionäre betrift, beschäftigen.

Geschäftsergebnis der Aktiengesellschaften nach Gewerbegruppen für das Bilanzjahr 1806. Ergebnis, b = Ergebnis des letzten Geschäftsjabres )

a = bilanzmãßiges

Der ohne Gewinn

und Verlust ab⸗ schließenden

Gesellschaften

Der mit Reingewinn abschli Gesellschaften 1

Nebrgewinn (4 bejw. Mehr⸗ verlust (=)

Der mit Rein verlust abschlie ßenden Gesellschasten

Aktien⸗

Gewerbe⸗ 6

Zahl

Attienkapital Reingewinn

Rein verlust

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des ge⸗ samten Aktien kapi⸗ tals

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v. H. ihres v. H Aktlenkay

Aktienkapital überhaupt überhaupt Mill. 0

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überhaupt

Tron nrschaft und Gãaͤrtnerei 1b Tierzucht und zischere ?

Bergbau, Hütten und sa Salinen... 1b Industrie der Steine a und Erden. b

Metallverarbeitung .

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A) d. h. unter Auescheidung der Gewinn und Verlustvorträge aus Vorjahren.

Zur Arbeiterbewegung.

Die erste Versammlung der ausständigen Robrleger un Helfer Groß ⸗Berlins, soweit sie dem Deutschen lee mn derbande angeschlossen sind, fand, wie die ‚Voss. Ztg. mitteilt, gestern statt. Es wurde bekannt gegeben, daß in der unmittelbar vorher⸗ gegangenen Vertrauen amän nerver san m Jung festgestellt worden sei, daß gestern früh 1300 Rohrleger und Helfer bei 11II1 Firmen, die in der Versammlung namhast gemacht wurden, die Arbeit nicht wieder auf⸗ genommen haben, wäbrend 17 Firmen, die 105 Arbeiter beschãftigen den neuen Lohntarif bewilligt haben. (Vgl. Nr. 200 d. 51.)

Weil in der Oden wãlder Kaminfabrik zu Oberram stadt zwei Arbeitern wegen ungebührlichen Benehmens gekündigt wurde, sind, der Köln. Zig. zufolge, die übrigen Arbeiter in den Ausstand getreten, obwohl der Gauleiter des Hol jarbeiterverbandes abgeraten hatte. ö In Ham burg ist die Unterjeichnung des neuen Vertrags durch die Ton rattschaugrleute, wie der Hafenbetriebsverein der Frkf. gig mitteilt, ohne Schwierigkeiten vor sich gegangen, Die fruheren öh Kontraklarbeiter haben mit verschwindenden Ausnahmen den neuen Vertrag unterschrieben. (Vgl. Nr. 200 d. BI)

Kunst und Wissenschaft.

¶Nrofessor Dr. Adolf Schulten . Erlangen ist seit Jahren erfol tei ,, ,, dem von Seipio zerstörten . ö Sästigt. Nachdem 6 im Jahre 1905 dem Forscher gelungen war, die mage der Stadt zweifellos sestzustellen, wurden im Jahre darauf sieben seipio⸗ nische Kastelle entdeckt, von denen schon damals vier ausgegraben wurden. Sie untersckieden sich von den sonst aufgedeckten älteren Tagern dadurch, daß sie nicht wie diese aus Erd und Holzwerken be⸗ e, ,. Steinbauten aufwiesen, wie die Lagerbauten aus der 3 Nunmehr hat Professo. Schulten einen aus fũhrlichen 3 über seine letzte Ausgrabungzkampagne, die in die Zeit vom 1. Juni bie jum 15. Sktober v. J. fiel, im Archäologischen 1 veröffentlicht. Danach gelang es, die drei noch fehlenden ö. sicherjuftellen und daß früher Gewonnene so zu ergänzen, daß .. . ganje, 3 kin lange Umwallungelinie aufgedeckt ist. Die zur t sãchlichsten Ergebniffe dieser letzten Arbeitsperiode waren im 6 folgende; 1 Bel dem Lager Travesadas wurde die Um⸗ 9 ung, die zugleich Frontmauer des Lagers war, bis zum nächften Lager 8 . verfolgt und auch eine bei Appian genannte zur, (Wasser⸗ , , auch jwischen zwei Plätzen nicht entschieden ö 57 ann, itgestellt 2) Nach dem Hügel Baldevorron ju wurde * eil der Ringmauer, jedoch nicht der Anschluß gefunden. Das 6 Valdevorron hat ungefähr 109 ha bedeckt. Drei oblonge 7 m große Gebäude müssen Geschügstände gewesen sein. An ihm Barackenplaß fand fich eine Menge Keramik, Muschel⸗= een 2 andere Reste. 3) Auf Peñas Altas wurde schon ( 7 ö ö Geschũtzturm, der zur Aufstellung von Katapulten ge⸗ n t 9 en muß, wie bei den Limegkaftellen, gefunden. Dieser eM er ju einer Villa der Kaiscrjeit gehört, einem etwa

* ae. großen Gebäude. Auf der nördlichen Kuppe des 3 . aldelllo genannt, befindliche Reste müssen cken. it 3 onischen Ursprungs sein. Ein scipionisches Hemistrigium . 1 aserne) scheint auf der unteren Terrasse des gegenüber⸗ e, , . Saledilla gestanden zu haben. 4) Bei dem Lager 8 ö. 6. ist so ziemlich alles Erhaltene aufgedeckt, darunter ee. 2 über 20 (22 bis 25 m breiten) Manspelkasernen, von e, Eine in diesem Jahre ausgegrabene eine besonders pee g Anlage aufwesst. Neuerdings hat Schulten bier 71 ] ershäuser aufgenommen, das des Pletzkommandanten im . . und drei Wohnungen im Hintergebäude für böhere . 3. Ob in einer Aufmauerung im Hintergebäude ein . ̊ e,, oder der Unterbau eines Feldbettes zu erkennen hin eibt unentschieden. Unter den Einzelfunden (Ballistenkugeln

ee, en,, . n,, usw.) sind neolithifche

2 e mit anderen Fund ür frũ neolithische Bevölkerung der Gegend von . ,

18,5 23 100,9 100,9 . 33, 0 234,8) 91.27 29,50 9 363 94.1 25,59 383.5 116,10 83 8 119.21 9877 5737 88,2 53, 12 S6, 1 8. 0 91,5 91,8 83, 83, 91,5 90,9 81,7 85.1 89, 385, 95, 6 84,6 77,2 S6. 89, 88, 97 97, 84, 84.

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der Kasernen läuft schnurgerade 75 m lang. Drei der Kasern

besser erhalten sie lagen alle senkrecht zum Duero, nur . der anderen (Lãngzlaserne striga, Querkaserne scamna; hier finden sich mannigfache Analogien mit Novaesinm). Von Einzelfunden sind bier genannt: ein Denax, eine vortrefflich erhaltene Dolchklinge Fibeln, Pilumeisen mit Widerhakenspitze, HSandmühlen, 6 groß prãhistoꝛische Schüsseln von 50 em Durchmesser mit charakteristischen eingeritzten Zickjackmustern. 6) Zwischen Molino und Alto Reale wurde in der letzten Kampagne das Lager Dehesilla (16 ha groß) gefunden, as noch heute von dem alten. 1650 im langen Lagerwall umgeben ist, aber sonst nicht viel mehr erkennen läßt. Dagegen konnte die manchmal 4 m breite und ganz kyklopische Zirkumvallationsmauer bis zum Duero verfolgt und dann die Verbindung auf dessen anderer Seite bis zum Lager Molino festgestellt werden. 7) Auch beim Castillejo⸗ lager wurden dieses Jahr wichtige Untersuchungen vorgenommen, und bier fand sich an einer Stelle, daß dag scipionische Lager auf den Resten eines älteren Lagers erbaut sst, das wahischeinlich das 152 v. Chr. km von Numantia errichtete Marcelluslager war (lppian Iber. 66). Auf Castillejo fanden sich ein schön ornamentiertes Silberfragment ein Siegelring, ein Schleuderblei, ein verzierter bronjener Gũrtei⸗ beschlag, Münzen. Was die Stadt Numantia betrifft, so war die auf dem vor Peñas Altas liegenden Hügel Saledilla untersuchte ee, . von Rumantia rein iberisch, das römische Muninpium Numantia hat sich auf das Plateau des Hügels beschränkt. Einer weiteren noch vorzunehmenden Ausgrabungs kampagne wird außer der Herstellung iner neuen Karte von Numantia und Umgebung noch ob⸗ liegen, das bedeutendste der sieben Lager, das von Castillejo, fertig aus- zu zraben. Es hat die beste Lage, seine Kasernen sind nach allen Regeln der Castrametatien angelegt, es ist stark besestiat, hat kunstvoll angelegte Dre, gerflafterte Straßen, gab die besten Einzelfunde: es muß Se io Hauptquartier gewesen sein, und wer welß, ob der Schluß der Ausgtabungen nicht noch Dinge und Bauten jzum Vorschein bringt

die mit dir Person eines der größten Feldherren aller Zeiten dirk

jusammenhängen.

Die Ausstellung von Werken des verstorbenen Düsseldo Akademiedlrekiorg Professors Peter Janssen, enthaltend ä * gemälde und Oelskizien sowie 41 Studien in Pastell, Aquarell und Gouache, ist im Kunstsalon Keller u. Reiner eröffnet worden.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Im Königlichen Opernhause wurde gestern zum ersten Sardan a pal , groß⸗ historische Pantomime unter n,, . Paul Taglionis Ballett von Friedrich Delitz sch, aufgeführt; den choreographischen Teil hat E. Graeb behandelt, die musskalische Be= gleitung ssi unter Verwertung historischer DOriginal motive und von Teilen der Hertelschen Partitur von Joseph Schlar, der selbst den Taktfteck führie. Einer Würdigung, des Werkes, das sich die Aufgabe stellt, den Glanz und die Pracht des altassyrischen. Reichs, wie es sich nach den jüngsten Ausgrabungen und Forschungen dar⸗ sellt in getreu der Wirklichkeit nachgeschaffenen Bühnenbildern vor den Augen der Zuschauer erstehen zu lassen, sei der Bericht über den äußeren Verlauf der Vorstellung nach W. T. B.“ vorangeschickt. Das Haus bot den festlichen Anblick, den ihm ein gesellschaft⸗ liches Ereignis Berlins zu geben pflegt. Vom Generalintendanten der Königlichen Schauspiei? von Hülsen geleitet, erschlenen in der großen Loge Ihre Majestäten der Kaifer und die Kaiserin; neben den Majestäten nahmen Platz: Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzefsin von Griechenland, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz mit Gemahlin, Seine Königliche Hoheit der Prin Eitel riedrich mit Gemahlin und Seine Ron gliche oheit der Prinz Georg von Griechenland. Hinter den Majestaͤten nahmen Ihre Königliche e die Prinzessin Victoria Luife und andere Fürstlichkelten, ferner die Damen

glieder der Orientgesellschaft und viele Gelehrte. Das Vor deffen Worte Joseph Lauff gedichtet, stellt dar, Hie die i . Vergangenheit AFrau Willig) durch die Wissenschaft (Fräulein Lindner) zum Leben erweckt wird. Der Sprecher (Herr Zimmerer) umschreibt als Chorus vor jedem Akt die Handlung. ie Hauptrollen der Vantomime lagen in den Händen der Herren Negper, Deleuil, Zorn Deritsch und der Damen Urbangka und Dell, Erg. Seine Majestãt der Kaifer hielt in den beiden Pausen in dem vrächtig J, . Fover Cercle. Allerhöchstderselbe empfing hier zahlreiche n, . Asspriologen, u,. a. die Professoren Delitzch, Beiold, ndrae, Hommel sowie die aus dem Ausland hierher gekommenen Gelehrten, Professoren Haupt, Jastrow, Hilpert (Amerika), Schmidt 6 Paterson (England), Dieulafoy (Frankreich), Mahler Mit dem Ballett Paul Taglionig, das jum ersten Male 24. April 1855 im Königlichen Opernhause gegeben ö hat * fetzige Schöpfung Profeffor Friedrich Delitzschs wohl nicht viel mehr als den Namen gemein; allenfalls ift dapbon das Gerũst der Hazdlung stehen geblieben. Schon damals war allerdings das Werk mit ver⸗ schwenderlscher Pracht ausgestattet worden, und der Theater⸗ zettel meldete: „Zu den Dekorationen sowohl, als auch zu den Kostümen und Requisiten sind die bei den Ausgrabungen von Rinive aufgefundenen Skulpturen, Reliefs und Ornamente, welche die Mußseen zu London, Paris und Berlin im Driginal besitzen, kopiert und benutzt worden.“ Aber die Assyriologie war zu jener Zeit noch in ihren Anfängen, und die einst von Professor Gropius entworfene Lusstaltung diente im wesentlichen nur als Rahmen für ein phantastisches Ballett. Gan andere Zwege verfolgten, wie eingan 3 erwähnt, die heutigen Neusch zpfer des Sardanapal !. Die historische Treue ist an die erste Stelle getreten, und dem Ballettpersonal fiel jetzt die Auf⸗ gabe zu in anderem Sinne freilich, als dieses Wort einst auf eine Große im Reiche Terpsichores angewandt wurde SGeschichte ju tanzen /. Im neuen Sardanapal gebt nichts vor, das sich nicht in ahnlicher Weise in Ninive hätte abspielen können. Wir sehen Assurbanival auf der Höhe selner Macht auf einem von besiegten mit goldenen Netten gefesselten Königen geiogenen Siegegwagen in den Tempel des Sonnengottes einziehen, um an einer Opfer ʒeremonie teilsnehmen; wir sehen ihn, hoch zu Roß von der Jagd heimkommend in die Prunkballe seines Palastes einkehren, wo Lie Freuden der Tafel, Krlegssplel und Tanz seinen Sinn ergötzen; wir sehen ihn zuletzt, da seine stolze Königsburg vom Feind umstellt und unretibar verloren it, mit sesnn Frauen un? den letzten seiner Getreuen in das Innerste des Palastes, in die Schatz. kammer, flüchten, wo auf sein Geheiß der Scheiterhaufen geschichtet wird, auf dem er mit den Seinigen den Tod sucht und findet. Das ist in Kärje der Inhalt der vier Bilder des jetzigen ‚Sardanapal“ Yig geben daß dem Gedanken, eine längst berfunkene Welt, getteu den Ueberlieferungen in Stein, Erz und Ton wiederer lezen zu lassen, hie und da etwas Didaktisches an⸗ baftet, besonders in den Versen des den verbindenden Text ver⸗ mittelnden Sprechers, und daß manche Szene, wie j. B. die Opfer⸗ lere monie am Anfang, sich zu sehr in die Länge ziebt, so wird doch = abgesehen von alledem dem Schönheitssinn des Schauenden die Fülle geboten. Der Tanz selbst tritt eigentlich nur in der Fest⸗ mahlssiene in seine Rechte, und zwar nicht als überflüssiges Anhãngsel, sondern als organisch sich dem Ganzen einfügender Bestandteil von starkem Stimmungszauber. Me Damen Dell; Gra Kierschner, Lucia, die Herren Müller, Wtorczvt und andere, die ihn ausführten, seien für ibre charakteristijchen Leistungen nachdrücklich her⸗ vorgehoben. Die Mußt Joseph Schlars (pon der Hertelschen sind . nur die Tanzweisen mit übernommen worden) und die Verse Joseph Lauffs bewegen sich innerhalb der ihnen gejogenen Grenzen und der ihnen zuerteilten Aulszaben mit einem gewissen gemessenen aber unaufdringlichen Pathos. Das Schwicrigste zu vollbringen blieb der Spielleitung und der enisch dekorativen Kunst vorbehalten; und r, ,. in , e. geleistet worden ist, läßt sich nur in . chster Bewunderun r erlennu , g und Anerlennung für alle Be⸗

Neues Theater.

Als erste Neuheit dieser Spielzeit wurde gestern das Schauspi Außerhalb der Gesellschaft“ von 5 (kh nn, , geben, Der Beifall, der dem Werk gezollt wurde, hielt sich während des Abends in mäßigen Grenzen; jum Schluß blieb sogar hörbarer Widerspruch nicht aus. Das Werk behandelt das Thema von der großen Sünderin, die erbarmungslos ihre Opfer fordert: ein Thema, das am ehesten eine stark satirische oder ing sittlich ernste Debandlung verträgt. Der Mittelweg, den Schlaikjer verfolgt, erscheint gar ju charakterlos, um echte Stimmungen h erzeugen; er läuft stets auf farbloses, Verstehen und woblfeiles Vergeben hinaus; alle kräftigen Schlagschatten fallen fort und damit wird dem Werk viel von selner Bühnenwirksamkeit Amt sogen Der gutgläubige junge Freund der großen Llebedhändlerin, der allen Idealen nachjagt, verändert sich immerlsch als er von der Sünden Menge seiner Freundin erfährt. Jegliches Ziel bewußtsein ist ibm geraubt und er verharrt im wiñse n losen Schwanken zwischen siltlicher Entrüstung und mattherziger Nachgiebigkeit. Leider erscheinen auch des Helden Gedanken⸗ gänge und Seelenregungen, die diese Gntschlußunfähigkeit keitigen, ziemlich wirr; dem gerade, Denken und schlichten Fühlen bleiben sie zumeist unverständlich. Es löst sich jed⸗ wede Betrachtung, leichdiel ob sie in die Höhe führt oder jur Tiefe hinabsteigt, in der Schlußweisheit auf, daß Verstehen Vergeben in sich schließe und daß alles, wig ez ist, in seinem Endzweck gut ein mässe. Das gute Spiel der Hauptdarsteller hob die Schwãchen des Stücks einigermaßen au]. Jedoch auch Rudolf Christians vermochie nicht aus diesem ewig zur Sonne strebenden und in den Erdenschlamm jurücksinkenden Helden einen Menschen aus Fleisch und Blut ju formen. Man glaubte dem Klang einer Stimme. der Wärme seines Gefühle, dem Stürmen seines Temperament; doch seinen Worten glaubte man nicht. Für die große Sünderin Jadwiga war Maria Reisenhofer die berufene Ver⸗ treterin; sie hauchte betörende Sinnlichkeit aus in den Liebesszenen und war von brutaler Rüchsichtslosigkeit im Kampf um ihr Recht. Walter Schmidthäßler ist zu rühmen für die ruhige und überzeugende e, m,. ö de , . Schauspielers; daneben verdient Meta rella a ammerfrau Erwähnung für di istische Aus⸗ , , mf hnung für die charakteristische Aus

Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Eine treffliche Auffübrung von Goethes „Egmont“

gestern die lebhafte Anerkennung des zahlreich n' Sarmnt. . eifrigem Bemühen war für eine würdige Ausftattung des Trauerspiels und für eine zureichende Besetzung der Rollen gesorgt worden. Daß vereinzelte Unebenheiten in der Darstellung zu Tage traten, kann weiter nicht wunder nehmen bei der Einstudierung eines so schwierigen Werkes. Die vortrefflichste Leistung des Abends hot Friedrich Holt⸗ haus als Herzog Alba; sie war in dem großen Stil gehalten, der notwendig ist jur vollen Geltendmachung von Goethes Bühnen⸗ geftalten. Rudolf Werner in der Rolle des Grafen Egmont ließ diesmal den bedeutenden rh dermissen; seine Charakteristik erschien nicht hinreichend vertieft zur Prägung eines großen Mannes. Der Dar⸗ steller war wobl liebengwürdig in den Formen, aber nicht warmherzig genug im Ausdruck; seine Kaltblütigkeit in der Gefahr sah öfters sogar ber Gleichgältigkeit sehr ähnlich. Das Klärchen, wie es Helene Lafrenz darstellte. bermochte wohl zu rühren und zu ergreifen; auch die lor— gende Mutter fand in Agneg Werner eine tüchtige Vertreterin. Dervorfuheben sind ferner noch die Leistungen der Herren Kaufmann ar unn Tettinger (Vansen), Cornelius (Jerter). Von der großen Sorg falt. mit welcher die Regie daz Trauer splel vorbereitet hatte, zeugte auch ie Wiedergaße der Berthobenschen Musik unter der Leitung des König⸗ lichen Mußfkdirigenten Julius Weichhold. Die Zuhörer folgten der Aufführung mit Aufmerksamkeit und zeichneten die Darsteller durch

neugefundene Lager Molino bei der Mühle von G ist regelmäßig und sorgfältig d. er, n

und Herren der Umgebungen Platz. Unter den Zuschaut des erst Ranges bemerkte man ja ah ei ker e ef rr, M

lebhaften Beifall aus.