1908 / 209 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 Sep 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Urkunde, betreffend die Errichtung einer dritten Pfarrstelle

in der evangelischen Kapernaum-⸗Kirchengemeinde zu Berlin, Diözese Berlin-Stadt II.

Mit Genehmigung des . Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

8 1. In der evangelischen Kapernaum⸗Kirchengemeinde zu Berlin wird eine dritte Pfarrstelle errichtet.

2. Diese Urkunde tritt mit verd. September 1908 in Kraft. Berlin, den 14. August 1908. Berlin, den 20. August 1903. L. S (L. S.)

Königliches Konsistorium Der der Provinz Brandenburg, Königliche Abteilung Berlin. Polizeipräsident. Steinhausen. von Stubenrauch.

nrilnn de, betreffend die Errichtung einer dritten Pfarrstelle in der evangelischen Gethsemane HI (Ost⸗) Kirchen⸗ gemeinde zu Berlin, Diözese Berlin⸗Stadt III.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach . der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

In der evangelischen Gethsemane III (Ost,) Kirchengemeinde zu Berlin wird eine dritte Pfarrstelle 6

Diese Urkunde tritt mit dem 16. September 1908 in Kraft.

Berlin, den 14. August 1908. Berlin, den 20. August 1908. (. S.). (L. S)

Königliches Konsistorium Der

der Provinz Brandenburg, Königliche

Abteilung Berlin. Polizeipräsident. , von Stuben rauch.

einne, betreffend die Errichtung einer dritten Pfarrstelle

in der evangelischen Advents⸗Kirchenge meinde zu Berlin, Diözese Berlin⸗Stadt J.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

§1. In der evangelischen Advents, Kirchengemeinde ju Berlin wird eine dritte Pfarrstelle errichtet.

2. Diese Urkunde tritt mit dem 15. September 1908 in Kraft. Berlin, den r,, 1908. Berlin, 9 * fiugust 1908.

* Königliches Konsistorium Der der Provinz Brandenburg, Königliche bteilung Berlin. Polizeiprãsident. Ste inhausen. von Stubenrauch.

Urkunde, betreffend die Errichtung einer vierten und einer fünften Pfarrstelle in der evangelischen Epiphanien—⸗

Kirchengemeinde zu Charlottenburg, Diszese

Friedrichs werder II.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:

§1. In der evangelischen Epiphanien⸗Kirchengemeinde zu Charlotten⸗ burg werden eine vierte und eine ug Pfarrstelle errichtet. Diese Urkunde tritt mit dem 6. September 1908 in Kraft. Berlin, den 14. August 1908. Berlin, den 20. August 1808. , ,, (LI. 8.) Königliches Konsistorium Der der 22 Brandenburg, Königliche Polizeipräsident.

bteilung Berlin. Steinhausen. von Stubenrauch.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) das am 21. Juni 19808 Allerhöchst vollzogene Statut für den Ent⸗ und Bewässerungt verband Grubenhagen zu Grubenhagen (Stadt⸗ kreis Elbing) im Elbinger Deichverbande durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 30 S. 249, ausgegeben am 25. Juli 1908; .

) das am 21. Juni 1908 Allerhöchst volliogene Statut für die Karpitzkoer Entwässerungsgenossenschaft ju Karpitzko im Kreise Bomst durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 30 S. 437, ausgegeben am 28. Juli 1808;

3) das am 24. Juni 1908 Allerhöchst volliogene Statut für die Entwaͤsserungsgenossenschaft Knakendorf zu Knakendorf im Kreise Dt. Krone durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Marien werder Nr. 30 S. 299, ausgegeben am 23. Juli 18908;

4) das am 24. Juni 19953 Allerhöchst volljogene Statut für die Dewitz seen⸗Genossenschaft zu Falkenburg im Kreise Dramburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung ju Köslin Nr. 31 S. 1897, ausgegeben am 30. Juli 19808,

3) das am 4. Juli 1908 Allerhöchst volliogene Statut für die Mossin Persan ziger Entwässerung?a geno enschaft zu Persanzig im Kreise Neustettin durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Kötlin Nr. 32 S. 205, ausgegeben am 6. August 1998;

6) das am 14 Jusi 1998 Allerböchst volliogene Statut für die Entwaͤsserungsgenossen schaft Hollich West ju Burgsteinfurt im Kreise Steinfurt durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung u Münster Nr. 32, besondere Beilage S. 281, ausgegeben am 6 August 1908;

7) das am 18. Juli 1908 Allerhöchst volljogene Statut für die Drainagegenossenschaft Ehrsten zu Ghrsten im Kreise Hofgeitzmar durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung ju Cassel Nr. 33 S. 246, ausgegeben am 12. August 19608.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. September.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen estern vormittag auf der Reise nach Straßburg den Vortrag 6j Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Grafen von Hülsen⸗Haeseler entgegen.

Der Unterstaatssekretär des Reichskolonialamts Dr. von Lindequist tritt am heutigen Tage eine 4 bis 6monatige Dienstreise nach Ostafrlka an, die in der Hauptsache dem Studium der Besiedelungsmöglichkeit der Hochländer des deutschen Schutzgebietes dienen wird. Bis zum Wieder⸗ eintreffen des e en Mitte September erwarteten Staats⸗ sekretaͤrs. Wirklichen Geheimen Rats Dernburg liegt die Leitung der Geschäfte des Reichskolonialamts in den Händen des Ministerialdirektors Dr. Conze.

Der Königlich portugiesische Gesandte Vicomte de Pin⸗ della hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Erste Sekretär da Costa Cabral die Geschäfte der

Gesandtschaft.

Der Königlich 6 Gesandte von Ditten ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der chinesische Gesandte Sun Pao Ki hat Berlin ver⸗ lassen. Während seiner Abwesenheit führt der Erste Sekretär Shen-⸗Soeu-Ling die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der sigmesische Gesandte Phya Sridhamasasana hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Sekretär Luang Bhinich Virajkich die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der Reichspostdampfer „Prinz⸗Regent“ mit den von S. M. SS. „Bussard“ und „Seeadler“ abgelösten Besatzungsteilen am 1. September in Vlissingen und am 2. September in Hamburg eingetroffen.

S. M. S. „Sperber“ ist am 22. August von Boma und am 28. August von Matadi (Congostaat) in See gegangen, am 31. August in Cap Lopez eingetroffen und von dort nach Duala in 89 ge gn .

S. M. S. „Luchs“ ist am 1. September in Schanghai eingetroffen. ñ

S. M. Fluskanonenboot Tsingtau“ ist am 1. Sep⸗ tember von Macao abgegangen, an demselben Tage in Sainam ngen fen und geht morgen von dort nach Wutschou (West⸗ fluß) ab. .

1 Pferde Jung · Kalber und

t *. amber Ochsen Bullen Kühe über

Schlachtun gen bejw. Untersuchungen. Ginhufer

S. M. S. „Panther“ ist gestern von Bissao (Portu⸗ giesisch⸗ Guinea) nach Freetown in See gegangen.

S. M. S. „Condor“ ist am 25. August von Levuka (Fidji⸗Inseln) nach Ponape (Karolinen) in See gegangen.

Elsasß⸗Lothringen. Straßburg i. E., 4. September. Seine Majestät der Kaiser und König ist gestern nachmittag um 2 Uhr hier eingetroffen und hat im Kaiserpalast Wohnung genommen.

Niederlande.

Wie „W. T. B.“ aus dem Haag meldet, ging gestern abend der Panzerkreuzer „Friesland“ nach den venezola⸗ nischen Gewässern in See. Vorläufig wird die Marine⸗ verwaltung keine weiteren Verstärkungen dorthin schicken.

Bulgarien.

Die „Politische Korrespondenz“ meldet aus Sofia: Die diesjährigen größeren Manöver sind abgesagt worden. Als Grund werden teils Ersparniszwecke, ins ee rr: aber die Rücksicht auf die neuen Verhältnisse in der Türkei ange⸗ geben, weil große Truppenübungen in Südbulgarien leicht zu einer falschen Deutung hätten Anlaß geben können.

Afrika.

Nach Meldung der „Agence Havas“ ist El Glaui, der Kaid der Anflus, ermordet worden. Omar ben Tazzi versuche, die Anhänger des Kaids und Mtugis mit einander . ver⸗ söhnen, um Marrakesch zu erobern, wo die Truppen Mtugis noch am 27. August gesiegt hätten.

General d Amade telegraphiert von vorgestern abend, daß ein sehr heftiges Gefecht zwischen Mtugi und den beiden Glauis stattgefunden habe. Der eine, El Glaui, der Gouverneur von Marrakesch, soll von Mtugis Truppen getötet, die Mahalla seines Bruders vollständig geschlagen und auseinandergesprengt worden sein.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Ergebnisse der Schlacht vieh⸗ und Fleischbeschau bei Schlachtungen im preußischen Staate für das Jahr 1907.

Die Ergebnisse der Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau für das Jahr 1907, die im Königlich preußischen Statistischen Landesamt zu⸗ sammengestellt worden sind, werden in der „Stat. Korr“ in der

leichen erweiterten Gestalt der Oeffentlichkeit übergeben, wie dies

6 für die Jahre 1905 und 1906 geschehen ist. Dabei sind, um dem Leser das Nachschlagen zu ersparen, die Zahlen für 1966 regel⸗ mäßig denen für 1907 beigefügt worden.

Eine erste Tabelle bringt zunächst die folgende Uebersicht über die Zahl der Schlachttiere, an denen eine Beschau vor genommen worden ist. In den einjelnen Spalten derselben be⸗ treffen die Zahlenreihen aus gewöhnlichen Ziffern das Jahr 1907, die aus kursiven das Jahr 1906.

rinder bis

Schweine Schafe Jiegen

3 Monate alt

I) Ordnungs mäßige Schlachtungen 87 186 292 443 278 167 934 922 454 191 2 267 665 95 120 312 3539 284 479 951 105 440 075 2 136 222

2) Schlachtungen, bei denen eine Beschau der Tiere im lebenden Zustande nicht stattge—⸗

funden hat 3128 2393

2976 2423

18907 gegen das Jahr 1906 ef ei . 19 326 mehr.

oder in Hundertteilen weniger 59 933 Zahl der Schlachttiere nach Abzug derjenigen Tiere, deren ganzer Körper einschließlich oder ausschließlich des Fettes für untauglich er⸗

klaͤrt worden ist 3 294 293 884 279 z21 65 938 458 690 2277833 94 989 315759 2585 459 969 954 444 1962 146 1209

oiI3s 188996 21s La

1907 gegen das Jahr 1906 Tenlgei S ss 19305 / mehr

oder in Hunderttellen weh ger Soo dz

Von den unter 3) Zusammen“ aufgeführten

Schlachttieren sind untersucht durch

a. tierärztliche Beschauer und Beschauämter, an denen neben Tierärzten auch andere

Personen als Beschauer tätig find .. 0 314 258 646 230 839 704 458 291 722 1743 631

95 996 272 559 235 101 703 0979 276 5532 1 6236 557 48 945 263 966 168 680 543 209 40 776 279 226 167 265 518 0465

b. nicht tierärztliche Beschauer 36 190

42 225 Von den untersuchten Tieren ] 2. vor der sind wegen Unzuständigkeit Schlachtung 56 des nichttierärjtlichen Be⸗ 67 schauerg nebenbezeichnete Tiere s b. nach der dem juständigen tierärjtlichen Schlachtung 1327 Beschauer überwiesen.. .. 15530

1617 33 5022 6211 19175 57 833 4251 980 15398 531200 5724 18361 751942 * 221. 1267

3) Zusammen 0 14 g94 836 219 764 gs 424 460 409 2 266 840 *) 9 g95 96 314762 285 877 982 305 445 797 2 154 583 *7 ; 993 444 15565 8426 168 5561 6093 133881

ziz II

16055 2027? 3960 6727 29 961 957 222

g sos 2s 1 472 121 175 794 7 941 502 15526515 167 214

bbb 051 1476 372 176774 8 193 4,86

S72 60? 23,43

14 605 132 257

* 26 0 74 328 810

517

1474 966 176 374 1555 456 168 209

ö 8 165 S0 470

4, ö

5,17

14584 131713 3.28 6,14

o oa sz 1 263 370 5 54 a5 1 316 506 3 isi 6s 211 002 36s oo] 55 55

2383 650 131 233 9 18 33 33. 139 352 1315 35

982 201098 4129 6466 27051 860 226

) Einschließlich von 1898 (1726) Schweinen, die lediglich dem Trichinenschauzwange unterlagen oder vom Besitzer freiwillig jur Untersuchung auf Trichinen gestellt worden sind und bei der Untersuchung beanstandet wurden.

Die weitaus größte Zahl von Schlachtungen entfiel 1907, wie in früheren Jahren, auf die Schweine, von denen 9 866 051 , ne. worden sind, das sind 1872 607 oder 2343 v. H. mehr als im Vor⸗ jahre. Es hat also eine gewaltige Zunahme stattgefunden, die um so bemerkenswerter ist, als sowohl von 1904 auf 1905 wie von 1905 auf 1906 die Schweineschlachtungen zurückgegangen waren. Diese be⸗ deutende Steigerung des Jahres 1907 liefert zugleich auch eine Er klärung für die Abnahme der Schweinezahl, die von 1806 auf 1907 eingetreten ist; bei der Viehtählung vom 2. Dejember 1907 wurde nämlich eine Abnahme des Schweinebestandes von 285 648 Stück

egenüber dem Vorjahre festgestelit. Demgegenüber sind im Jahre 1907 . 2 Millionen Schweine mehr geschlachtet worden als im Jahre 1906. Ohne diese ungewöhnlich große Zahl von Schlachtungen hätte die letzte Viebzählung also wahrscheinlich wieder, wie seit langen Jahren fast regel⸗ mäßig, eine Zunahme des Schweinebestandes ergeben. Allerdings sind die angeführten Zahlen nicht ganz genau vergleichbar, weil die Schlachtungen sich auf den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 1907, die . der Bewegung des Viehstandes aber auf die Zeit vom 1. Dejember 1906 bis zum 2. Dezember 1907 beziehen; e ist die Abweichung danach indessen nicht. Die Gründe für den auffallend großen Umfang der Schweineschlachtungen werden hauptsächlich darin ju suchen sein, daß die 1906 noch sehr hohen Schweine und Sch weinefleischpreise 1907 erheblich sanken. Daher war einmal die 1906

rasch stark gesteigerte Schweinezucht nicht mehr in dem Maße lohnend, man schaffte mithin viele Schweine wieder ab; ferner aber dürfte sich leichzeitig infolge der niedrigeren Preise der Verbrauch von Schweine⸗ 646 fühlbar gehoben haben.

An jweiter Stelle stehen die Schlachtungen von bis 3 Monate alten Kälbern, die 2286 840 Stück betrugen, 132 257 oder 6,14 v. H. mehr alg im Vorjahre. Die Zunahme ist also ebenfalls erheblich, kann aber weniger auffallen, weil von 1905 auf 1906 ein Rückgang ähnlichen Umfanges eingetreten war, jetzt also nur der da⸗ malige Ausfall, der vielleicht nicht als normal anzusehen war, wieder ausgeglichen ist

Weiter folgen mit 1476 372 die Schlachtungen von Schafen, die um 80 474 oder 5, 17 v. H. n n amit setzt sich nur die rückläufige Bewegung fort, die auch im Vorjahre schon zu beobachten war.

Die Zahl der Schlachtungen von Kühen hat 968 424 betragen und ist um 13 881 oder 1,41 v. H. gefallen. Auch im Vorjahre war hierin ein Rückgang zu bemerken.

Bei allen übrigen Vöehgattungen waren die Schlachtungen weit weniger zahlreich. Beme rkenswert ist, daß die Schlachtungen von Jungrindern nach einer Abnahme im Jahre 1906 jetzt wieder ge⸗ stiegen sind, allerdings nur um 3,28 v. H.

Gestiegen ist die Zahl der Schlachtungen sonst noch bei den

iegen (und bei den Hunden), gefallen dagegen bei den Ochsen 2 Furl (sowle bei den Pfer den), doch sind hierbei weder die absoluten noch die Verhältniszahlen hoch.

Als Hauptergebnis ist jedenfalls eine beachtengwerte Zunahme der Schlachtungen bei den für die Volksernährung wichtigsten Viehgattungen estjustellen, die ihre Ursache wohl in steigendem Bedarfe infolge ge⸗ allener Fleischprese hai.

Man wolle auch noch die unter Ilffer 4 der Tabelle aufgeführten Zählen beachten, da sie darstellen, welche Mengen von Tierköͤrpern in den Verbrauch übergegangen sind; denn die als untauglich verworfenen Tiere sind von der Gesamtzahl der Schlachtungen abgesetzt worden. Dabei zeigt sich, daß diese Zahlen nur ganz unerheblich kleiner als die oben besprochenen unter Ziffer 3 aufgeführten sind, was für den durch⸗ schnittlich guten Gesundheitszustand unseres Schlachtviehs spricht.

Eine weitere Tabelle in der Veröffentlichung des Statistischen Landesamts weist nach, wie sich die Schlachtungen auf die einzelnen Provinzen und Reglerungsbentrke verteilen. raus ergibt sich, daß im großen und ganzen in den volkreichsten Landesteilen die meisten Schlachtungen vorgekommen sind; doch ist dies nicht bei allen Vieh=

attun gen gleichmäßig der Fall. Bezüglich der Schweine stehen die ginn rn win Schlesien und der Stadtkreis Berlin mit je mehr als 1Million Schlachtungen voran. Bei den Kälbern sind es ebenfallg die genannten Landesteile, außerdem noch die Provinz Brandenburg, . steht Berlin hinter der Rheinprovinz und Schlesien weit zurück. Bei den Schafen überragt Berlin alle anderen Provinzen be⸗ deutend, es folgen dann die Provinzen Hannover, Brandenburg, Dstpreußen, Sachsen, Rheinland und Pommern mit je über 100 005. Auffallend ist die Zunahme der Schafschlachtungen in Ostpreußen; in allen anderen Provinzen, mit Ausnahme von Sigmaringen, sind sie e , n. Von den Kühen wurden weitaus am meisten in der Rheinprovinz geschlachtet, je mehr als 100 900 auch noch Westfalen und Schlesien, sehr niedrig war die Zahl dagegen in Berlin. Jungrinder wurden ebenfalls am meisten in der Rheinprovinz und Schlesien geschlachtet.

In einer letzten Tabelle der amtlichen Veröffentlichung sind die in den einzelnen Regierungsbezirken vorgekommenen Fälle von Be— anstandungen auf Grund der wichtigsten Krankheiten nachgewiesen worden. Wie früher sei nochmals ausdrücklich hervorgehoben, daß man aus diesen Ziffern keinerlei Schlüsse auf das in den einzelnen Gegenden etwa besonders häufige Vorkommen bestimmter Krankheiten ziehen darf. Dies wäre nur richtig, wenn dag beanstandete Vieh ai n. aden betreffenden Landestellen stammte, was sehr oft n er Fall ist.

Die meisten Fälle von Schweineseuche und Schweinepest wurden, wie im Vorjahre, im Regierungsbezirk Schleswig festgestellt, doch ist die Zahl der Beanstandungen erheblich gesunken, während die Zahl der Schweineschlachtungen beträchtlich gestiegen ist. Es folgt dann der Regierungsbezirk Wiesbaden, wo die Beanstandungen bedeutend zu⸗ genommen haben, und weiter Düsseldorf mit einer geradezu auffallend starken Zunahme der Beanstandungen. In den genannten Bezirken überschreiten die Beanstandungefälle je 10 000. Damit vergleiche man den Regierungsbezirk Aurich, wo im ganzen nur 28 Fälle vorkamen; im Vorjahre waren es hier noch 399, also eine starke Abnahme, ob⸗ gleich hier 1907 rund 10 500 Schweine mehr als 1906 geschlachtet wurden. Im Staate im ganzen sind die Beanstandungen gestiegen, was aber bei der bedeutend höheren Zahl von Schweineschlachtungen nicht weiter auffallen kann. Man sieht jedoch, daß in den einzelnen Landegteilen die Verhältnisse ungemein verschieden lagen.

Die Beanstandungen wegen Rotlaufs waren nicht zahlreich und sind im ganzen Staate trotz vermehrter Schweineschlachtungen sogar etwas gefallen. Die meisten Fälle, überwiegend bedingter Tauglichkeit, hatten Oppeln und Bromberg, im ersteren Bezirke sind sie jedoch stark zurückgegangen, im letzteren etwas gestiegen. Besonders wenig wurden auch hier wieder im Regierungsbezick Aurich festgestellt, im 6 sind die Fälle im Westen überhaupt weit weniger zahlreich als im Osten.

Bei der Tuberkulose wurden in der großen Mehrzabl der Fälle nur dle veränderten Teile der Tiere für untauglich erklärt. Obenan stand hierin bei den Schweinen Berlin, wo gleichzeitig eine Vermehrung der Be⸗ anstandungsfälle von 36 605 auf 44 635 r ch, wurde. Betraͤchtlich war die 6 auch noch in Magdeburg mit 20 021 gegen 17786 im Vorjahre und in ,, mit 15727 gegen 12836, sehr gering dazegen namentlich in Osnabrück mit 231 gegen 187. Bei den Ochsen steht wieder Berlin mit 28 908 Beanstandungsfällen

egen 28 651 im Vorjahre weit voran; im Übrigen hat noch der

esten des Staates besonders viele Falle, während sie im Osten im allgemeinen weniger zahlreich sind, doch sind auch die Zahlen in Schlesien und Schleswig ⸗Holstein ziemlich hoch. Aehnlich liegt es bei den Bullen, doch hat hier außer Berlin besonders der Reg. Bez. Breslau ziemlich hohe Zahlen. Bei den Kühen überragt Düsseldorf mit 35 07 Fällen gegen 33959 im Vorjahre alle anderen Bezirke. Arneberg folgt mit 30743 gegen 31 506, ferner Potsdam mit 26 984 gegen 24 321, Schleswig mit 17 987 gegen 17527 und Oppeln mit 17410 rn 16605. Am tiefsten steht außer Sigmaringen der Reg. Bez. Allenstein mit nur 717 gegen 794. Bel den Jungrindern und namentlich bei den Kälbern sind die Zahlen viel kleiner, obwohl namentlich von den letzteren besonders vlel ge⸗ schlachtet wurden. Bei den ersteren steht Schleswig mit 5882 Be— anstandungsfällen gegen 6107 im Vorjahre, bei den letzteren Berlin mit 1403 gegen 1223 voran. Die Fälle völliger Verwerfung des Tierkörpers wegen Tuberkulose sind viel seltener. Am jahlreichsten waren sie bei den Kühen, sind hier aber von 4079 . 3867 gesunken. Voran steht Schleswig mit 302 gegen 333 im Vorjahre. Es folgen 67) . Schweine mit 2004 gegen 1816, davon 232 gegen 247 in

eswig. Die gane gänzlicher Verwerfung von Schweinen wegen Trichinen haben sich wieder von 340 auf 399 vermehrt, davon entfallen auf den Regierungsbezirk Posen 139 gegen 120 im Vorjahre. Andererseits sind in mehreren Bezirken ', ,, wegen Trichinen überhaupt nicht zu verzeichnen gewesen. älle gänzlicher Verwerfung wegen gesundheitsschädlicher innen kamen weitaus am melsten bei den Schweinen vor, die Ge⸗ amtzahl hat sich gegen das Vorjahr kaum verändert. Am stärksten sind hieran beteiligt die Bezirke Oppeln mit 91 gegen 159 und Posen mit 91 gegen 73 Fällen im Vorjahre. Gar keine Fälle hatten Stralsund und Sigmaringen.

Es zeigt sich also, daß die in den einzelnen Landesteilen herrschenden Verschiedenheiten oft sehr bedeutend sind. Hierbei ist aber stets zu bedenken, daß die schärfere oder mildere Handhabung des Fleischbeschaugesetzes ebenso von Einfluß auf die mitgeteilten Zahlen gewesen sein kann wie der örtliche Umfang einer Seuche; aus Zahlen dieser Art wird man daher stetö nur mit Vorsicht weitergehende Schlüsse ziehen dürfen.

Zur Arbeiterbewegung.

Dle Arbeiter der Maschinenfabrik vorm. Schwartzkopff, Berlin, Abt. Scheringstraße, hielten, der Vofss. Ztg.“ zufolge, am Mittwoch eine Versammlung ab, um zu den in letzter Zeit vor⸗ gekommenen Lohnabzügen Stellung zu nehmen. In der Versammlung wurde vor allem darüber erf nn, daß Mltglieder des Arbeiter- ausschusses, die bei der Direktion gegen die Lohnkürzungen vor— stellig wurden, deswegen gemaßregelt worden seien. Die Ver. sammlung faßte einstimmig eine Erklärung, worin jum Ausdruck gebracht wird, daß der Arbeiterausschuß berechtigt sei, auch zu Lohn—⸗ fragen Stellung zu nehmen, und daß die Entlanung von Ausschuß⸗ mitgliedern als mie n aufzufafsen sei, gegen die Verwahrung eingelegt werden müsse. Der Arbeiterausschuß wurde beauftragt, gegen 6. we, und Lohnabzüge bei der Direktion vorstellig zu

erden.

Infolge Verlängerung der Arbeitszest von acht auf zehn Stunden legten, wie die Schles. Voltsjtg. meldet, auf der zur Donners marckhütte gehörigen Neu-Abwehrgrube bei Mikultschütz etwa 300 Mann die Arbelt nieder.

Literatur.

Die vierte Lieferung des Deutschen Wörterbuchs von Weigand (im ganzen 12 Lfgen. zu je 1,60 S6), dessen in der 5. Aufl. durch die völlige Neubearbeitung erzielten Vorzüge schon mehrfach her⸗ vorgehoben wurden, ist erschienen. Die neue Lieferung bringt den Wortschatz von „Frau‘ bis Grille“ und ist reich an Artikeln, die den Wert dieses die Sprachgeschichte wie Etymologie gleich ausführlich be⸗ handelnden deutschen Wörterbuchs dartun.

Im 12. Heft der Deutschen Rundschau“ beginnt die Veröffentlichung einer Erzählung von Carolina Woerner Der König hat gesprochen'. Die tragikomische Erjählung .Der Käfe von Clara Viebig wird fortgeführt, ebenso Lit. Günther Jacobyg Abhandlung über Kant unter den Weimarer Klasstkern; Hermann Freiherrn von Egloff⸗ steins Lufsatz über Carl Augusts Reise nach Paris und England 1314 wird beendigt. Beachtung verdient die Studie Meta Escherichs über den mittelalterlichen Maler Mathias Grünewald. Die Bedeutung der Arbeit liegt darin, daß sie eine zunächst rein technische Frage über die Symbolik des Lichtes mit den großen religlösen Bewegungen, vor allem der Mystik, in Zusammenhang bringt und dadurch einen tiefen Einblick in die Kultur jener Zeit gewährt. Seinem Groß— vater, dem um Schwabeng und ganz Deutschlands Industrie und Ge⸗ werbe verdienten Ferdinand Steinbels widmet der Heidelberger Stadt⸗ pfarrer Dr. Otto Frommel ein Gedenkblatt. H. Brentano berichtet von Parga, jener von ihren Bewohnern um der Frelheit willen ver⸗ lassenen Stadt am jonischen Meere. Professor Ernst Elsters Publi—= kation über das Verhältnis zwischen Heine und Laube, in der 46 big her ungedruckte Briefe veröffentlicht wurden, 4, . ihren Abschluß. Eine politische Rundschau, größere und kleine Besprechungen und ein Verzeichnis neuerschienener Bücher beschließen das Heft, mit dem der 34. Jab ena der verdienstvollen Monatsschrift sein Ende erreicht.

Von Professor Dr. Karl Theodor Gaedertz „Reuter⸗ Kalender“ (Verlag von Dieterich, Leipzig, 1 M) liegt der dritte Jahrgang, für 1909, vor. Dieser mit Liebe und Sachkenntnis von dem bekannten Reuterforscher zusammengestellte Kalender hat in den Vorjahren bei allen Freunden unseres großen plattdeutschen Humoristen eine freundliche Aufnahme gefunden. Auch der dritte Jahrgang verdient diese, denn er enthält eine Fülle interessanter, zum Teil bisher ungedruckter Beiträge; neben Dichtungen Reuters selbst, Briefe aus seinem Freundeskreis und Aufsätze, die sich mit den Dichter oder mit Personen beschäftigen, die ihm im Leben nahestanden. Besonders bervorgehoben seien bisher ungedruckte Briefe von Luise Reuter an Freundinnen sowie bisber ebenfalls ungedruckte Briefe Fritz Reuters an seinen besten Freund Fritz Peters. Interesse weiter Kreise dürfte auch der Aufsatz Fritz Reuter in Jena“ erwecken. Das Büchlein ist wieder sehr reich mit Bildern, namentlich mit Porträts aus dem k Freundeskreise geschmückt; ihm ist eine weite Verbreitung zu wünschen.

Von den Neuerscheinungen der durch ihre trefflichen, farbigen Wiedergaben wertvoller Gemälde bekannten Kunstanstalt Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. D. liegt das Kunstblatt Jesus bei Maria und Martha“ von Hermann Seeger vor. Der Künstler belebt die bekannte Sjene (Luk. 16), indem er sie auf den Söller eines Hauses verlegt, von dem man auf die weißen Häuser, die üppigen Gärten und grünen Hügel des jüdischen Marktfleckens schaut, in dem sich der Vorgang abgesplelt. Diese heitere, von weicher Nachmittags⸗ sonne vergoldete Landschaft bildet den freundlichen Hintergrund für die beiden Mädchengestalten und die Christusfigur, die 6 vorn in plastischer, scharfer Profilierung davon abheben. Dag Original⸗ gemälde befand sich 19097 auf der Großen Berliner Kunstausstellung. Das vornehme Kunstblatt, das die Bildgröße von 50 X 72 em besitzt, ist in jeder Kunsthandlung für den Preis von 25 6 zu haben. Die Wiedergaben der Firma Trowitzsch u. Sohn sind mit unvergäng⸗ lichen Farben hergestellt, daher Kunstwerke von bleibendem Werte.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreidemarkt in Genua während des Monats Juli 1908.

Weichweizen: Die in dem Bericht für den Monat Juni ent⸗ haltenen Angaben über den Ausfall der itallenischen Weichweizenernte bestätigten sich. Die Ernte war in Oberitalien im allgemelnen gut und in Mittelitalien mittelmäßig. Dagegen war in Süditalien das Ernteergebnis durchaus unbefriedigend. Dies hatte zur Folge, daß im Anfang des Monats im Süden bereits sehr zahlreiche i lüsse ge⸗ macht wurden, die als frühjeitig und übereilt bezeichnet werden müssen. Da kurz nach der Ernte die Zabl der Verkäufer gewöhnlich beschränkt ist, gingen die Preise schnell in die Höhe. So wurden bezahlt für Donauweizen 214 Fr. cif. Neapel bei September und Oktober⸗ verschiffung und 224 224 Fr. bei sofortiger Verschiffung.

Verschiedene große Ladungen australischen und kalifornischen Weißweijens fandens zum Preise von 201 233 Fr. Cif. leichte Auf⸗ nahme; auch in nordamerikanischen weißen Winterwelzen waren einige Geschäfte zu verzeichnen. Außerdem suchten die süditalienischen Mühlen auf den Märkten Oberitaliens die ganze jzum Versand bereite Ware aufzukaufen. Gegen Ende des Monats trat dann auf dem süd⸗ italienischen Getreidemarkt der im voraus erwartete Rückschlag ein, sodaß in Neapel Wiederverkäufer Ware zu einem Preise anboten, der Fr. unter den in den Ursprungsländern geforderten Preisen stand. In Oberttalien kamen der hohen Preise wegen nur wenige Abschlüffe zustande. Die Landmärkte schlossen gegen Ende des Monats ruhig mit fallenden Preisen. Für sofort verfügbare Plataweizen zum Preise von 20— 200 Fr. cif. waren Abnehmer vorhanden.

Hartwesten: Infolge der anhaltenden lebhaften Nachfrage nach ,, , in Süditalien zeigten die Preise eine weitere aufsteigende

ewegung, die jedoch gegen Ende des Monatg durch zahlreiche An⸗ 66 russischen Hartweijens etwas zum Stillstand gebracht wurde.

le von russischen Lieferanten garantierten hohen Naturalgewichte lassen auf eine gute Hartweizenernte im Asowgebiete schließen.

Mais: Dle Ernteaussichten in Italien sind im allgemeinen gut. Da aber wenig alte inlaͤndische Ware und auch keine Bestände an guter, trockener Auslandware vorhanden waren, erztelte sofort ver⸗ erer Donauweijen in kleineren Mengen noch verhältnismäßig gute

reise.

Hafer: In Platahafer wurden bei August⸗September⸗Ver⸗ schiffung zum Preise von 1351/6 14 Fr. cif. einige Abschlüsse ernelt. Hafer aus den Donauländern und Rußland wurde noch nicht an— geboten. Ende Juli stellten sich die Preise für 100 kg, wie folgt:

Ulka Odessa 211s9 Fr. cif. Genua,

Ghilka⸗Ulka⸗Nikolasew 2114 22 Fr. cif. Genua,

Ulka Taganrog 23 Fr. cif. Genua,

Donauweichweizen von 21 23 Fr. cif. Genua,

9 l rn Landwelzen neuer Ernte 24,B75 25, 85 Lire franko ailand,

Mehl La Qualität, weiß, 34, 50 35 Lire franko Genua je nach Lieferung,

Taganrog ⸗Hartweljen 2325 —- 24 Fr. cif. Genua,

Malkaroni Durum 211 22 Fr. cif. Genua,

Donau ⸗Mais 166 16 Fr. cif. Venedig,

Maig russischen Ursprungs 155 16 Fr. cif. Genua,

Inlandware 17,50 20 Lire franko Mailand,

latahafer 14 Fr. cif. Genua, Inlandware neuer Ernte 164 174 Lire franko Mailand.

Die Getreidevorräte in Genua stellten sich, wie folgt: 30. Juni 1908 30. Juli 1908 Weichweizen. 18 000 42 15 000 42 Hartweizen. . 16000 wien,, sd. 10 oo, ,, 14 zo90 ö ß Nach Savona wurde auch im Monat Juli kein Getreide ein⸗ geführt. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulatss in Genua vom 31. August 1908.)

Ernteergebnisse und Getreidehandel in Spanien.

Dag Kaiserliche Generalkonsulat in Barcelona berichtet unternt 26. v. M.: Die Ernte nähert sich in Spanien ihrem Ende. Ihr Ausfall ist, waz den Weijen anlangt, befriedigend, für die Provinz Kastilien recht gut zu nennen, wenn auch die bon Fachblättern angenommene Schätzung, die diegjährige Ernte übertreffe die vorsährige um etwa. S6 o/o, wohl ein wenig hoch gegriffen ist. Die Getreidepreise werden von den Beßitzern noch vor⸗ handener großer Vorräte bisher auf derselben Höhe gehallen, so daß in der Presse der Ruf nach zeltweiliger Ermäßigung der Ginfuhr⸗ jölle laut wird. Es dürfte indessen dazu voraussichtlich laum kommen, da angesichtz des guten Ernteausfalls die Großhändler sich doch wohl zur 7 ae. pe m rf entf nenn sa

e Getreidepreise stellten n Peseten für je 100 E auf den Märkten von: 1 9 am 3. 7. 10.7. 17. 7. 24. 7. 31. 7. 7. 8. 15. 8. 22. 8. Valladolid 28,93 2908 27, 92 28,93 28,78 28, 85 Salamanca.. 28, 35 28,54 2803 28, 35 28,54 28, 4 Arevalo. .. 28, 64 28, 3 27 75 28, 64 28, 64 28,35 28, 00 27,72 Medina 28,03 28.35 27, 78 28,93 27,20 2778 Riosecch. . 2778 2778 27,78 27, 8 27,78 27, 78 27,72 26, 55 , . 28,35 28,93 ,78 28, 35 28, 93 28,5 ava del Rey . 28, 35 28 365 27, 49 28,30 28,35 2778 . Die Einfuhr von Weizen betrug in den ersten sechs Monaten dieses Jahres: 43 062738 kg (1907: 78 615 . 19066: 348 11 342 kg), wovon 34 385 kg aus Frankreich, 32 Gh? 8iz kg . . ö. 16 ec , hen, anderen a, Der Wert r Einfuhr betru eseten gegenüber 16 509 215 und 76 819 930 Peseten 94 Jahre 1907 bezw. 19606.

Die Einfubr von Weizenmehl stellte sich auf nur 3932 kg im Werte von 1218 Pes. gegen 18009 kg (= 5695 Pes) und 13 603 510 kg ( 4353 124 Pe.) im Jahre 1907 bezw. I906.

Aufsteigend dagegen bewegte sich die Einfuhr von ungeschältem Reis: g66 716 kg (= 2175160 Pef. ) gegen Sid 60 Rg ( I83 306 Pes.) und 1248 kg - 282 Pes) im Jahre 1907 bejw. 1806; wogegen die von geschältem Reis in entsprechender Abnahme besindkich war, nämlich nur 3418 kg (- 1172 Pes.) gegen 81878 , Pes) und 1657885 kg (- 52 967 Pef) im Jahre 165

ezw.

Die Ein fuhr von Mais betrug 29760 173 kg ( 5059 229Pes. gegen 53 527 255 kg (- 9099 634 Pes) . 26775 6 4561 771 9 im gleichen Zeitraum des Jahres 1907 bezw. 1065

Die Einfuhr an Gerste und an den übrigen Getreide“ arten (in der Statistik nicht besonders aufgeführt) beirug 1256 419 Rg ,

g (- es.) in den ersten sechs Monaten des Jahres 1907 bejw. 1906. 4

28, 28

Weizenernte Südaustraliens im Jahre 1907 / 08.

Ueber das Ergebnis der letzten Welzenernte in Südaustralien bat das Statistische Amt in Adelaide kürzlich Angaben veröffentlicht. Danach betrug die Ernte 19098 547 Bushel gegen 17 466 501 im Vorjahre laut amtlicher Schätzung. Indes ist das vorjährige Ernte⸗ ergebnis, wie eine neuere Untersuchung ergeben. hat, 1 Wirklichkeit um ein ge Millionen Bushel größer gewesen. Unter diesem Gesichts= . 9 die Zahlen für 1907/08 nicht so günstig, wie sie sich im

ergle Vorjahr darstellen. Das Feststellungsverfahren leidet immer noch an dem Mangel, daß die Landwirte in den von ihnen auszufüllenden Formularen absichtli oder fahrlässig die Ernte zu niedrig schätzen.

Aus der vorerwähnten amtlichen Veröffentlichung sind noch folgende Angaben hervorzuheben:

Bebaute und abgeerntete Fläche ien Jahre 1906ñ‚07 1 686 374 Aeres Bebaute Fläche im Jahre 1960710... . . 1749 1077 Abgeerntete Fläche im Jahre 150708... . 1723 489 . Durchschnittsertrag pro Acre im Jahre 190607. 10, 36 Bushel ö. der bebauten Fläche im Jahre . , . der abgeernteten Fläche im , . Nach Schätzung des Statistischen Amts dürften von der dies- igen Ernte etwa 17 800 000 Bushel für die Ausfuhr verfügbar eiben.

Zu erwähnen ist noch, daß nach einer vom Adelaider Register“ veröffentlichten Vergleichung, die sich allerdings nicht durchweg auf amtliche Zahlen in die abgeerntete Fläche früher wiederholt größer gewesen ist, am größten im Jahre 1884/85, nämlich 1 942 453 Aeres.

(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Sydney.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ masfregeln.

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist der Ausbruch der Maul“ und Klauenseuche gemeldet vom Schlachthof zu Ludwigs“ hafen, Regtierungsbezirk Pfali, am 3. September 19038.

Verkehrsanstalten.

Nach Meldung des „Wiener K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ Bureaus“ dauert der Autstand auf der nach Saloniki führenden Orientbahnlinie fort. Der Personenverkehr ist eingestellt. Auf der Linie von Adrianopel nach Konstantinopel hat ein teilweiser Aus⸗ stand begonnen.

Theater und Musik.

Im Königlichen ,,, . wird morgen, Sonnabend, Nicolais komisch⸗phantastische Oper Die lustigen Weiber von Windsor“ aufgeführt. Die Hauptpartien werden von den Damen Herzog, Rothauser, Dietrich und von den Herren Knüpfer, Bischoff, Jörn, Möhvblinger, Krasa und Lieban dargestellt. Dirigent ist der Kapell⸗ meister Blech.

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen Ernst von Wildenbruchs Schauspiel ‚Die Rabensteinerin“, mit Frau Willig in der Titelrolle, den Herren Matkowsky, Kraußneck, Geisendörfer, Patry, Pohl und den Damen von Arnauld, Butze und von Mayburg in den anderen Hauptrollen, wiederholt.

Mannigfaltiges. Ber lin, 4. September 1908.

Ihre Majestät die Kaiserin begab Sich gestern auf dem Wege nach dem Neuen Palais zum Katserin Auguste Victoria⸗ Hause in Charlottenburg, das seit einiger Zeit im Rohbau vollendet ist. Ihre Majestät, Allerböchstwelche dort 16 Stunden verweilte und von den Archltekten und wissenschaftlichen Beratern Sich auf das eingehendste von dem Stande der Arbeiten berichten ließ, traf selbst mehrfach Bestimmungen über deren weiteren Fortgang, namentlich über die Ausgefstaltung der Säuglingsräume. Heute be⸗ suchte Ihre Majestät mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria Luise die Kaiserin Augusta Stiftung in Potsdam.

Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer gestrigen Sitzung, der ersten nach den Sommerferien, 30 000 ½ als städtische Spende für den Grafen von Zeppelin und 10 000 alg Unterstützung für die durch den Brand in Donaueschingen Geschädigten. Den Hauptgegenstand der Tagegordnung bildete die Besprechung einer , von Pflegeschwestern im Rudolf Virchow⸗Kranken⸗ bause. Zu dieser Angelegenheit lagen seitens der Stadtvv. Gold⸗ schmidt und Genossen wie auch seitens der Stadtvv. Cassel und Ge⸗ nossen dringliche Anträge und seltens der Stadtvv. Augustin und Ge⸗

ch mit den ungenauen statistischen Aufzeichnungen für das

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