Vom Jahre 1914 an, und in diesem Jahre zuerst, werden jãhrlich . 50 Anteilscheine zur Rückzahlung ausgelost. Eine außerordentliche Auslosung und Rückzahlung ist im Falle einer Veräußerung von Teilstücken des fur die Anleihe ver⸗ pfändeten ö auch schon vor dem Jahre 1914 in solchem Umfange gestattet, wie behufs Entpfändung solcher Teilstücke ö it, nem eine Bareinzahlung desselben Betrages vermieden werden soll.
ö anleihende Gesellschaft hat vom Jahre 1914 an, und dann zuerst, das Recht, die Tilgung zu verstärken.
Die anleihende Gesellschaft ist auch berechtigt, auf den 1. März 1914 oder einen späteren Tag die ganze Anleihe unter en nn m. ,,,, durch zwei⸗ malige öffentliche Bekanntmachung zu kündigen. ;
Kehlen . Gläubiger sind die k nur kündbar, wenn die anleihende Gesellschaft aufgelöst wird oder ihren Verpflichtungen nicht nachkommt. Tritt ein solches Kündigungs—⸗ recht ein, so beträgt die Kündigungsfrist 3 Monate.
Der ganze Änleihebetrag ist jedoch spätestens bis zum 1. März 1918 durch Rückzahlung zu tilgen, es sei denn, daß sich die anleihende Gesellschaft spätestens bis zum 1. Sep⸗ tember 1917 mit Bernhd. Loose u. Co. unter Zustimmung der Inhaber der dann noch im Umlauf befindlichen Anteil⸗ scheine über eine Hinausschiebung des Verfalltermins ver—
tändigt. . : Hie die Inhaber der Anteilscheine angehenden, namentlich die Verzinsung, Auslosung, Kündigung und Tilgung be⸗ treffenden Bekanntmachungen erfolgen durch die „Weserzeitung oder in einem durch den „Reichsanzeiger“ bekannt zu gebenden anderen in Bremen erscheinenden Blatte. Einer besonderen Benachrichtigung ae . Inhaber von Anteilscheinen bedarf es in keinem Falle. . ö;
? mehreren Sicherheit der Anleihe hinsichtlich des Kapitals, der Zinsen und etwaiger Kosten hat die anleihen de Gesellschaft erste Hypothek in Höhe von 375 099 Taler Argentinien Gold (ca. 1520 0909 6 auf die ihr gehörige im Partido Guamini Republik Argentinien belegene Besitzung Cochico für die Firma Bernhd, Loose u. Co. in Bremen als Vertreterin der Inhaber der Anteilscheine eintragen lassen.
Diese Hypothek erlischt nach argentinischem Rechte nach zehn Jahren nach der Eintragung, sofern sie nicht erneuert wird.
Die Firma Bernhd. Loose u. Co. ist unwiderruflich Ver⸗ treterin der Gesamtheit der Anteilsberechtigten dieser Anleihe in bezug auf das für die Anleihe bestellte Pfandrecht und dessen Geltendmachung. Die Anteilsberechtigten können das Pfandrecht nur durch diese Vertreterin der Gesamtheit geltend nee der Versammlung des Sen ats
Beschlossen Bremen, in der Versammlung de ena . vom 23. Oktober 1908.
Die von fert. ab n n me. gelangende Nummer 51 es Reichsgesetzblatts enthält unter .
; Nr. 9 5 Bekanntmachung, betreffend die Aenderung der Artikel 6, 19 und 20 des Reglements zur Internationalen Meterkonvenlion vom 20. Mai 1875 (Reichsgesetzbl. 1876 S. 201), vom 13. Oktober 1908.
Berlin W., den 27. Oktober 1908. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnãdigst n,
den Propst Hoppe in Gützkow zum Superintendenten
der Diözese Greifswald⸗Land, Regierungsbezirk Stralsund, zu ernennen.
Ich habe für die drei Jahre vom 1. Oktober 1908 bis zum 37. . 1911 zu Mitgliedern des Gerichtshofs, welcher nach 8 6 des Gesetzes vom 13. Februar 1854 in Fällen von Konflikten zu enischeiden hat, den Generalleutnant Kersting, Direktor der Militärtechnischen Akademie, den Generalleutnant Freiherrn von Lyncker, Inspekteur der Ver⸗ kehrgtruppen, und den Generalmajor von Thiesenhausen, Vorsitzender der Obermilitärprüfungskommission, sowie außer⸗ dem den Generalmajor von Wallenberg, Inspekteur der Kriegsschulen, den Generalmajor von Quast, Kommandeur der 5. Gardeinfanteriebrigade, und den Generalmajor Nickisch von Rosenegk, Kommandeur des Kadettenkorps, zu Stell⸗ vertretern verhinderter Mitglieder des genannten Gerichtshofs ernannt. . ö.
Jagdhaus Rominten, den 5. Oktober 1908.
Wilhelm R. von Einem. Beseler. An das Militärjustizdepartement.
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 28. Oktober.
In der am 27. Oltober d. J. unter dem Vorsitz des Staatsministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staatssekretärs des Innern Dr. von Bethmann Hollweg abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde
Elberfeld und 1868 zum Staatsanwalt in Frankfurt a. M. 2 Nachdem en th Gf den Krieg gegen Frankreich als Premierleutnant bezw. Hauptmann der Landwehr , . hatte und hierbei durch Verleihung des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse ausgezeichnet worden war, wurde er am 28. August 1871 zum Kaiserlichen Oberprokurator in Metz ernannt. Am 3. Februar 1877 erfolgte seine Einberufung in das ,, als Geheimer Regierungsrat und vor⸗ agender Rat. 9 Die Verdienste, die er sich in diesen Stellungen erworben, seine , juristischen Kenntnisse und seine unbedingte uverlässigkeit lenkten die Aufmerksamkeit auf ihn, als im
ahre 1884 die Stelle des Leiters des Generalauditoriats der preußischen Armee und der Marine erledigt war. Am 2. Dezember 1884 wurde Ittenbach zum Generalauditeur mit dem Charakter als Wirklicher Geheimer Oberjustizrat mit dem Range der Räte erster Klasse ernannt. Sechzehn Jahre lang hat er dieses Amts gewaltet; am 8. April 1885 wurde er zum Mitgliede des Staatsrats und am 1. März 1891 aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen für seine Lebenszeit zum Mitgliede des Herrenhauses ernannt, zugleich auch zum Kronsyndikus be⸗ stellt. Am 8. April 1895 erhielt er den Charakter als Wirk⸗ licher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz und am 15. April 1899, nachdem er schon vorher durch Verleihung einer Reihe hoher preußischer und K Orden ausgezeichnet war, den Koͤniglichen Kronenorden erster Klasse.
Am 12. September 1909 verlieh ihm die juristische Fakultät der Albertus⸗Universität zu Königsberg i. Pr. die Würde eines Doktors beider Rechte. ᷣ
Am 21. September 1900 wurde er auf seinen Antrag mit der Erlaubnis zum Weitertragen der Uniform und unter Verleihung des Roten Adlerordens erster Klasse in den Ruhe⸗ stand versetzt. . .
An der Spitze der Militärrechtspflege und des höchsten Preußischen Militärgerichtshofs, als Chef. der Militärjustiz⸗ beamten Preußens und des Reichs hat Exzellenz Ittenbach dem Reiche und dem Staate, insbesondere der Armee und der Maxine, außerordentliche Dienste geleistet. Mit seinem scharfen Verstande, seinem klaren Blick und seiner vornehmen Ge⸗ sinnung hat er sich in allen . seiner reichen amtlichen Tätigkeit bewährt und sich — bei seiner Gerechtigkeitsliebe und seinem Wohlwollen — die Verehrung selner Untergebenen und aller derjenigen, denen es vergönnt war, ihm näher zu treten, erworben.
Sein Hauptverdienst aber errang sich Exzellenz Ittenbach, als es galt, einen einheitlichen Rechtszustand für das .
deutsche Heer und die Marine auf dem Gebiete der Verfassung der ir en er, und des Militärstrafprozesses herbeizuführen. Er hat wesentlich 6 beigetragen, das Werk durch alle wierigkeiten zu leiten. . 5 e genf des Dahingeschiedenen, des letzten preußischen Generalauditeurs, wird mit der Geschichte der preußischen Militärjustiz und mit der Geschichte der Reform des Militär⸗ , dauernd in Verbindung und in hohen Ehren bleiben.
Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, herzoglich sächsischẽr Staatsminister von Borries und Fürstlich schwarzburgischer Staatsminister Freiherr von der Recke sind in Berlin an⸗
gekommen.
Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Staatsminister von Borries und Sengtor der Freien und Hansestadt Ham— burg Dr. Sthamer sind von Berlin abgereist.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“ vorgestern in Queenstown (Irland) eingetroffen. ö M. S. „Luchs“ ist vorgestern in Nagasaki ein⸗ getroffen. . S. M. Flußkbt. Tsingtau“ ist gestern von Wutschou (Westfluß) nach Samshui abgegangen.
Wernigerode, 28. Oktober. Seine Majestät der Kaiser und König traf, „W. T. B.“ zufolge, gestern abend mit Gefolge hier ein und wurde auf dem Bahnhof von Ihren Durchlauchten dem Fürsten Christian Ernst zu Stolberg und dessen Bruder, dem Prinzen Hermann, empfangen und unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach dem Schlosse geleitet.
Braunschweig.
Der Landesversammlung ist, „W. T. B.“ zufolge, eine Vorlage zugegangen, betreffend Aufnahme einer Staa ts⸗ anleihe bis zum Höchstbetrage von 10 Millionen Mark. Die Anleihe soll zu einem Zinsfuße von 3ia Prozent und, falls dies bei den gegenwärtigen Verhältnissen des Geld⸗ marktes nicht möglich sein sollte, zu 4 Prozent begeben werden. Von dem Anleihebetrage werden 6 425 000 6 dem Staats⸗ haushalte und 3126 000 6 dem Kaliwerke Dassel zugewiesen werden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Die Oesterreichische Delegation verhandelte gestern über den Voranschlag des Ministeriums des Aeußern: Der Berlchterstaiter Bacquehem drückte, nach dem Bericht des W. T. B.“, seine Befriedigung über die Einleitung unmittelbarer
den Ausschußanträgen zu den Entwürfen der Finanzreform⸗ gesetze zugestimmt.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rech⸗
für Handel und Verkehr, für das Landheer und re , . ach für das Seewesen hielten heute eine
Sitzung. ö
Am 22. Oktober d. J. verschied der ehemalige General⸗ auditeur der preußischen Armee und der Marine, Wirkliche
Geheime Rat Dr. juris Ittenbach, Kronsyndikus, Mitglied des Herrenhauses und des Staatsrats.
Max Theodor Ludwig Ittenbach wurde am 18. April 1831 zu Gymnich in der Rheinprovinz, als Sohn des Bürgermeisters dieser Stadt, geboren, trat im Jahre 1852 nach dem Besuche der Universitäten Bonn und Heidelberg als Auskultator in den preußischen Justizdienst, bestand im Jahre 1858 das juristische Staatsexamen, wurde 1866 zum Staatsprokurator in
Verhandlungen mit der Tückei aus und erklärte, wenn diese augen blicklich einen Stillstand erfahren haben sollten, so würden die Be⸗ mühungen, die Verhandlungen zu einem befriedigenden Abschlusse zu führen, doch gewiß fortgesetzt werden, da die Monarchie nach wie vor großen Wert darauf lege, mit der Türkei in bester Freundschaft ju leben. — Der Abg. Sustersie begründete die Notwendigkeit der Annexion und betonte, daß eine starke Monarchie die beste Garantie für eine freie Entwicklung der slavischen Balkanvölker se;. — Der Abg. Latour begrüßte die Annexlon mit Freude, Genugtuung und . Anerkennung als zwingende Notwendigkeit. Er er— klärte, seine Gesinnungsgenossen seien gewillt, die gemeinsame Regierung mit vollem Vertrauen auf dem eingeschlagenen Wege
zu unterstützen, und sprach die Ueberzeugung aus, daß, wenn Desterreich⸗ Ungarn so ruhig und fest bleibe wie bisher, die IPffentliche Meinung Europas zu der trabttioncll gewordenen sym. pathischen Einschätzung der Monarchie jurüdkehren werde. Der Redner betonte schließlich die Notwendigkeit der Stärkung und Augrüslung der gesamten Wehrmacht als der wichtigsten Voraussetzung einer starken
avischen Nationen gerichtete Politik in den okkupierten Prohinjen aus, ö und bezeichnete die . als dem Völkerrecht wider, sprechend. — Der Abg. Oppenheim er sprach die Ueherzeugung aug daß die Angrlffe eines Teiles der englischen Presse in Wahrheit nicht der Stellung Oesterreich Ungarns in den olkupierten Provinzen gelten, son dern vor allem seiner Haltung im Dreibund. Der Redner wie auf Harry Stuart Mackay hin, der e klärt habe, daß die Olkupatjon dieser Propinzen nur Gutes gebracht habe. Alles Geschrei und Schimpfen gegen Oesterreich⸗ Ungarn sei ganz ungerechtfertigt. Du England unter ähnlichen Umständen ein solches Land lan annektiert hätte, könne kaum deiweifelt werden. OesterreichUngam habe nur bekommen, was ihm gebühre. Der Abg. Biankini ber, langte die Lösung der sübslavischen Frage durch Einverleibum Boßniens in ein Königreich Kroatien.
Hierauf ergriff der Minister des Aeußern Freiherr von Aehrenthal das Wort und besprach zunächst eingehend das Konsulgtswesen, ferner, diejenigen Maßnahmen der preußischen Regierung bezüglich der österreichisch-un garischen Arbeiter, wodurch den Einwendungen der Regierung zum Tell Rechnung getragen worden sei. . Elne differenzlelle Behandlung unserer Arbeiter“, so führte der Minister aug, ‚wird künftig nicht mehr stattfinden. Auch hinsichtii der Autweisungen wurde eln milderes Vorgehen zugesichert. So dankenswert das bisher bekundete Entgegtnkommen der preußischen Regierung auch ist, erscheint es doch nicht weitgehend genug. Deshalb finden weitere Besprechungen mit der preußischen Regierung statt.“ Der Minister trat dann den Angriffen auf das diple— matische Korps entgegen, das vollständig auf der Höße der Situation stehe, trotzdem an die modernen Dipiomaten die rößten Anforderungen gestellt würden, und ging auf die , . orientalischen Fragen über: Wir sind', sagte der Minister, wenn man es uns ermöglicht, entschlossen, unserersests den Gedanken einer Konferenz zu verwirt, lichen, und stehen auch keineßwegs auf dem Standpunkte, daß etwa Botnien aus dem Konferenzprogramm garz auggeschaltet werden müsse. Wir können aber natürlich nicht zugeben, daß auf der Konferenz die vollzogene Tatsache der Ausdehnung der Souveränllät in Frage gestellt oder zum Gegenstande der Diskussion gemacht wid, haben aber nichts dagegen, wenn die Konferem hiervon Kenntnis nähme und bei einer Revision des Berliner Vertrages die Aufhebung det Bosgnien und den Sandschak betreffenden Artikels konstatierte. Ig möchte den als Schlagwort aufgetauchten Ausdruck Kom pensationen“ als nicht zutreffend bezeichnen. Es kann höchstenß der Türkei gegenüber davon gesprochen werden, dieser aber ist eine Kompensation von seiten Oesterreich⸗Ungarns, spontan gewährt worden. Von anderen territorialen Kompensationen etwa 1 anderer Seite hin, kann keine Rede sein. Wir hoffen, da man in Konstantinopel unsere Intentionen würdigen und ung die Hand zu frteundschaftlichem Einvernehmen bieten wit. Andererseits setzen wir das Bestreben, dies herbeizuführen, fort. auch im Interesse einer baldigen Realisierung der Konferenzidee. Wir verhandeln nicht über die Tatsache der Annexton, sondern nur, um ein Einvernehmen mit der Türkei herzustellen. . Der Minister besprach algdann die türkische Boykottbewegung sowie die dagegen er— griffenen Maßnahmen und erklärte, er würde eg mit Befriedigung be— grüßen, wenn die fortdauernden türkisch-⸗bulgarischen Ver— handlungen zu einer Verständigung führen würden, die für die weltere friedlice Entwicklung auf dem Balkan sehr wertvoll wäre. In diesem Sinne habe Qesterrei - Ungarn gleich anderen Mächten in Konstantinopel und Sofia von militärischen Maßregeln abgeraten. Beiüglich Serbiens und Montenegros betonte der Mining daß dlese keinerlei Rechtstitel besäßen, zur Annex on diplomalisch Siellung ju nehmen, Wir wollen, so betontz der Minister, den Interessen beider Länder Rechnung tragen. Es würde aber nur zu ihrem Besten gereichen, wenn sie an ihrer inneren Eatwicklung arbeiten würden, statt nicht zu verwlrklichenden Träumen nach⸗ juhängen. Ich hoffen, fuhr der Minister fort, „daß eine ruhigere Auffassung in Belgrad die Oberhand gewinnen wird, um 8 mehr, als auch andere Mächte ihre Ratschläge in dem glelchen Sinne geben, wie wir bestrebt sind, auf baldigeg Nach, lassen der eingetretenen Spannung hinzuwirken. Hierin finden wir wärmste Unterstützung bei unseren Verbündeten Deutschland und Italien. Die Grundlage unserer Politik ist und bleibt der Drei— bund, und ich will insbesondere auf meine Erklärung, die ich in der letzten Delegationssession über das Bündnis mit Deuischland. abgt— eben habe, binweisen. Damals habe ich gesagt: Im Interesse den riedenz ist es notwendig, daß in Mitteleuropa die beiden Großmãͤchte in der engsten Freundschaft zusammenleben. Deutschland bat ein eminentet Interesse daran, daß Oesterreich⸗UAngarn eine Großmacht ist; wit haben ein gleiches Interesse an der Großmachtstellung Deutschlands, Dieses Verhältnis beruht auf vollkommener Gegenseitiekeit. Ich blicke zupersichlich in die Zukunft. In St. Petersburg wie bei unz besteht der lebhafte Wunsch nach baldiger Klärung dis Zustande auf den Balkan, waz unserem künftigen Verhältnis ju Rußland nur zustatten kommen kann. Die dankenswerten Bemühungen Frarkreichs, einen Aut gleich in verschiedenen Fragen und bestehenden Differenzen herbelnu⸗ führen, begrüßen wir mit um so größerer Befriedigung, als unser⸗ und Feankreichs Interessen das gleiche Ziel, die Erhaltung des Friedens, aufweisen. In England beginnt man heraus jufühlen, daß die ung gemachten Vorwürfe nicht gerechtfertigt waren. Die Be— mühungen, uns mit der Türkei freundschaftlich auseinanderzusetzen, sowie unser prinzipiell wohlwollendes Verhalten zum Konferen, gedanken sind sprechende Beweise für das offen zu Tage liegende Zel unserer politischen Bestrebungen. Ja der vertrauengvollen Aaer⸗ kennung meiner Politik seitens der Delegation erblicke ich eine wesentliche r unserer Stellung nach außen und eine Grleichte⸗ rung meiner Aufgabe. ; ö. 5 Abg. garn Dziedugiveki erkannte die Ruhe,. Mäßigung und Enischlossenheit des Minisseis an und sagte, die Polen hätten etzt die Pflicht, dieser Monarchie ihren Dank zu beweisen für die echte, die sie dort erhalten, und für die Behandlung, dee sie erfahren hätten. Es brauche niemand eine sicherere Stütze zu suchen, als die, welche die Polen jetzt für die Monarchie ju ö. berelt selen. Er zweifle nicht, daß weder Deutschland no irgend eine andere Großmacht die vollsogene Tatsache . Annexion Bosniens anfeinden weide. — Der . Ren f erblickte den wahren Grund der gehässigen Kritik eines Teiles Auslandes über die Annexion in dem Antagonismus Englands gigen Deutschland und wünschte ein Zustandekommen von Sen barungen mit der Türkei und mit Rußland. — Der Abg. 86 rühmte zum Schluß die Bündnistreue Deutschlands und erklä ) Desterrelch hätte die Annexion nur im Vertrauen auf daz Dindnin mit dem Deutschen Reiche durchführen können. — Der 3 24 erklärte die Annexlon Bosnieng weder für dle österreichischen V 65 noch für den Staat für vorteilhaft, insbesondere leide die . ö schaft unter den Feindseligtelten mit den Ballanböltern. Der Re ö ) unterzog darauf die preußischen Ausnabmebestimmungen ger fg. österreichischen Arbeiter einer scharfen Kritik und forderte ein meta . Einschreiten des Ministers zur Abstellung der Ausweisungen
reichlscher Arbeiter. schwer⸗
— In rag haben gestern wieder r . stattgefunden, sodaß die ami h Blätter in Extraausgaben melden, die Regierung uf nicht anstehen, die schärfsten Maßnahmen zu ren die ihr per fass unge hig gewährt werden, und Ie. Ausnahmezustand erklären, wenn nicht Ordnung vn Ruhe eintreten. Die Regierung würde sich allerdings sch ö zu einem derartigen Schritt entschließen, sie gebe si 6. ö versichtlichen Erwartung hin, daß es den besonnenen Kr
gelingen werde, diese Gefahr abzuwenden. Ueber die Unru
olitik nach Außen. — Der Abg. Klofaec erklärte, es könne den Slaven — 3a gleichgültig sein, daß sich deutsche und magyarische, gegen die
liegen folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:
Prag, 27. Oltsber. Heute mittag kam es auf dem Graben abermals zu einem Zusammenstoß jwischen etwa zweihundert deuischen und, tschechischen Studierenden, die durch tschechische Bevölkerung ber stärkt wurden. Es entwickelte sich ein sörmliches Handgemenge, in dessen Verlauf mehrere deutsche Studierende verletzt wurden, einer darunter schwer. Der Graben und der Wenzelsplatz mußten von der Polizei geräumt werden. ;
Prag, 27. Oktoher. Kurz nachdem die Gendarmerteabteilungen infolge eingetretener Ruhe vom Graben eingejogen waren, kam dez dort abermals zu Ansammlungen. Militär wurde requiriert, welches den Graben räumte. Dleser blieb sodann abgesperrt.
Prag, 28. Oktober. Als sich gestern abend die Demonstrationen erneuerten, wurde der Wenzelsplatz von Gendarmerie und Militär Eräumt. Die angesammelte Volksmenge bewarf das Militär mit
teinen, löschte die Straßenlaternen auß und lege Bänke qäaer über die Straße, wurde aber schließlich auseinander getrieben. Um I1 Uhr Nachts wurde das Militaͤr zurückgezogen.
Die Polizeidirektion hat infolge der Ausschreitungen eine Bekanntmachung erlassen, in der es heißt, daß sich die Staats— gewalt veranlaßt sehe, gegen alle Störungen der öffentlichen
uhe und Ordnung fortan mit den schärfsten Mitteln, ge— gebenen Falls mit Waffengewalt vorzugehen.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses standen zwei Interpellationen, betreffend eine telegraphische Nachricht vom Einrücken russischer Truppen in persisches Ge— biet und betreffend das Einfuhrverbot von Heu ünd Stroh, auf der Tagesordnung.
Wie das W. T. B. berichtet, erklirte der Staatt sekretär des Auswärtigen Grey in Beantwortung der ersten Anfrage, daß nach seinen Jaformatlonen keine russis hen Truppen die persisch= Grenze überschruten hätten. R. Strachey erwiderte auf die zweite Anfra e, daß der Zweck dieses Verbots darin liege, England vor der Gefahr einer Ginschleppung der Maul. und Klauenseuche zu bewahren, indem die Einführung von Heu und Stro) aus Ländern, in denen diefe Krankheit herrsche oder die gegen die Einschleppung der Krankhelt ungenügend geschützt seien, verboten werde. Dat Ginfuhrverbot müsse darum als ein dauerndes betrachtet werden.
Frankreich.
Die Veputiertenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung, nach einer Meldung des „W. T. B.“, die drei ersten Para⸗ graphen der neuen Fassung des Artikels 37 des Einkommen—⸗ steuergesetzes angenommen, wonach vom landwirtschaftlichen Einkommen bis zum Betrage von 5000 Francs die Hälfte und darüber hinaus 23 des Pachtwerts der Ländereien zu ver— steuern sind. Bei der Beratung des Budgets des Unterrichts⸗ ministeriums wurde der Minister darüber interpelliert, daß den Lehrern verboten sei, das Amt eines Maires oder eines Gehilfen desselben auszuüben.
Der Unterrichtsminister Do ume rg ue erwiderte, das Gesetz unter⸗ sage den Lehrern die Ausäbung jeder Tätigkeit in' der Verwaltung, jumal in einer Zeit, wo die Latenschulen Angriffen aus gesetzt
seien. Es sei notwendig, daß die Lehrer ausschließlich ihrem Berufe nachg⸗ ben.
Nach einer kurzen Beratung nahm das Haus mit 489 gegen 69 Stimmen die einfache von der Regierung gebilligte Tagesordnung an. Darauf wurde die Sitzung geschlossen.
Rußzland.
Die Duma ist, wie das „W. T. B.“ meldet, heute mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet worden.
Spanien.
Im Senat wies der Marineminister, „W. T. B.“ zufolge, gestern auf eine Anfrage die verleumderischen Ge—⸗ rüchte zurück, die wissen wollten, daß Kontrakte zum Bau von Kriegsschiffen abgeschlossen seien, ehe eine öffentliche Submission ausgeschrieben worden sei, und bekräftigte unter seinem Eid, daß mit keiner Firma irgend eine Verpflichtung eingegangen sei.
Türkei.
Die „Dette publique“ hat gestern der Pforte ein Memorandum überreicht, in dem, nach einer Mel⸗ dung des „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“, die Ansprüche der „Dettè publique“ auf den bulga⸗ rischen und osirumelischen Tribut sowie auf Die von Griechenland. Montenegro, Serbien und Bulgarien zu leistenden Beitragsanteile zur türkischen Siaats— schuld besprochen und unter Hinweis auf den Ber— liner Vertrag, auf das ostrumelische organische Statut, auf die türkisch⸗griechische Konvention von 1881 und auf das Mohnrremdekret begründet werden. Das Memorandum stellt fest, daß sich für Bulgarien bei Kapitalisierung jener Leistungen eine Schuld von über 300 Millionen Franks ergeben werde.
Serbien.
Der König Peter hat, dem „K. K. Telegraphen⸗ Korrespondenzbureau“ zufolge, gestern den österreichisch⸗Unga⸗ rischen Gesandten Grafen Forgäch in Audienz empfangen.
Amerika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat der Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko Porfirio Diaz die Gerüchte, daß er noch vor Ablauf seiner Amiszeit zurückkreten werde, für unbegründet erklärt und angedeutet daß er aber⸗ mals für die Präsidentschaft kandidieren werde.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in' der Ersten Beilage.
— In der heutigen (4) Sitzung des Hauses der Ab— geordneten, welcher der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben beiwohnte, wurde die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Bereitstellung von Mitteln zu Dienstein kom mensverbesserungen, bei der Novelle zum Lehrerbesoldungsgesetz vom 3. März 1897 fortgesetzt.
Abg. von Ditfurth (kons): Es handelt sich hier nicht allein darum, die materielle Lage der Lebrer ju verbessern, sondern vornehm. lich um die Beseitigung schwerer Mlßstände in ver nn, und Gruppierung der Lebrerbesoldungen. Bie Vielgestaltigkeit der Lehrer⸗ gehälter wurde hervorgerufen durch die Interpretation, die der Begriff „örtliche Verhaäͤltnisse⸗ bel der Sen un der Lehrergebälter in derschiedenen Gemeinden gefunden hat. Diese Vielgestalligkeit der dehrerge hälter und der Übstand zwischen den Gehältern in den größeren Städten und auf. dem platten Lande mußte dazu führen die Leistungen der Volksschule auf dem platten Lande herab⸗ udrũscken und die Berufgfreudigkeit der Lehrer jzu rermindern. Die Unzulänglichkeit und Buntscheckigkeit der Gehälter führte ju einer Landflucht der Lehrer. Mir liegt es fern, den Lehrern daraus
n und ihren Kindern schuldig, ihre matertelle Lage ju ver— bessern. Aber es litten darunter namentlich die einklassigen Schulen, die in erster Linie erfahrener, längere Zeit an einem Orte bleibender Lehrkräfte bedürfen. Daju kamen die hohen Schvllasten, welche die ländlichen Schulverbände aufzuwenden hatten. Im Verhältnis zur Einkommensteuer bringt dag platte Land pro ientugliter doppelt so viel für die Volksschulen auf wie die Städte und ist trotzdem nicht in der Lage, seine Schulen fo augju estalten, wie es notwendig wäre, die Lehrergehälter so zu wie es den berechtigten Wünschen der Lehrer entspräche. Diese Umstände haben dazu gefübrt, daß wiederholt von diesem Hause Beschlüsse gefaßt worden sind, die ein Programm entbielten, nach welchem die Neuregelung der Lehrerbesoldunggverhaäͤltniffe erfolgen sollte, Beim Schulunterhaltungegesetz wurde im Jahre 1965 eine Resolution angenommen, in der verlangt wurde, daß jur Ausgleichung der best:henden Härten prinzipiell das Diensteinkommen der Lehrer in Stadt und Land gleich sein und einer Ueberlaftung der Schulverbände vorgebeugt werden sollte. Das gewünschte Gesetz liegt jetzt vor in der Form einer Novelle zum Lehrerbesoldungsgefetz von 1897. Da muß nun zunächst auffallen, daß 1 unberänderk ge⸗ lassen ist, der von den örtlichen Verhaͤltnissen fpricht. Ich häͤtte in dieser Richtung gern eine Aenderung des bestehenden Gesetzes ge⸗ wünscht. (In der Hofloge erscheint Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen.) Ter Festsetzung einheitlicher Gehaltssätze mit den dargug ge⸗ zogenen Konsequenzen stimmen wir zu. Diese Begrenzung ist in der Presse sehr heftig angegriffen worden. Als die Vorlage erschien, brachte daz „Berliner Tageblatt elnen Artikel, der von einem Verbot erhöhter Kulturleistungen seitens der Gemeinden sprach und Nieses als ein trauriges Unikum auf diesem Gebieie bejeichnete. Ich halte es nicht für eine Kulturleistung der großen Städte, ibre finanzielle Ucbermacht dazu zu benutzen, um dem Lande die' not- wendigen Lebikräfte zu, entiiehen. Eine Kulturseistung liegt darin, die Volkeschule nicht allein in den großen Städten, sondern auch auf dem Lande auf der gebührenden Höhe zu alten. Man hat den Vorwurf erhoben, die Vorlage schränke die Selbst.— verwaltung ein. Eine Einschränkung liegt allerdings vor, aber nicht ein unbilliger Eingriff in die Selbstverwaltung. Der preußische Staat setzt sich auö einem Konglomerat kleiner und großer Stadt⸗ revubliken zusammen, diese sind aber organische Glieder dig Staates, und sie müssen das allgemeine Wohl des Ganzen berüͤck= sichtigen. Der, Grundsatz der Gleichhelt der Lehrergehälter wird durch die Einführung der Ortszulagen in dem neuen J 2a voll— kommen durchbrochen. Wir wollen aber nicht, daß durch die Zu⸗ lassung höherer Gehälter in kestimmten Fällen die Land- lehrer ju Lehrern zweiter Klasse gemacht werden. Jeden⸗ falls wird in der Kommission diese Frage eingehend beraten werden müssen. Meine Freunde haben sich in ihrem Programm das Ziel gesteckt, daß die Lehrer in Stadt und Land ein Ein⸗ beitsgehalt haden. Das kann nur durch eine andere Organisation der Lehrergehälter, und zwar durch eine Organisation auf kommunaler Grundlage erreicht werden. Wir wollen nicht die Staatsschule; mit der Bildung größerer Besoldungsverbände wollen wir die kommunale Schule erbalten. Die Motibe des Gesetzes gehen aller⸗ dings über die Frage der Bildung von , Besoldungskassen mit wenigen Worten binweg. Nach der Verfassung find die Mittel zur Errichtung und Unterhaltung der öffentlichen Volksschale von den Gemeinden aufjubringen, und der Staat oll nur ergänzungs⸗ weise den unvermögenden Gemeinden helfen. Danach haben also die Gemeinden für die Unterhaltung der Volksschule zu sorgen, und deshalb muß eine größere kommunale Organifation zur Deckung der Schullasten gebildet werden. Die Freude an der Schuse sst auf dem Lande geschwunden, die Bauern klagen über die fortwährenden neuen Anordnungen, und deshalb müssen wir wieder die Freude an der Schule in den Gemeinden wecken. Dann werden die Gemeinden auch die Mittel für Aufwendungen finden, um auch die Landschulen auf ein höheres Niveau ju bringen. Wir wollen Zweckverbände bllden, um den Schulen eine solide finan⸗ zielle Grundlage ju geben. Bei den Alterszulagen tut die Regie⸗ rung den Schritt zur Einheitlichkeit, den sie beim Grundgehalt für hedenklich hält. Wir wissen nicht, aus welchem Grunde an dieser Stelle die Einheitlichkeit möglich sein sollte, wenn sie beim Grundgehalt nicht möglich sein soll. Wir bedauern, daß nichts geschehen ist, um die feblerhaste Organisation der Astrszjula . ju verbessern. Der Beitrog hierzu muß nach der Elfen fg, eit und nicht. mehr nach einem formellen Schema bemesfen werden. Die Schulverbände haben jetzt mit einer Ueberlastung zu kämpfen. Im einzelnen erwähne ich noch, daß die Lehrer jetzt vier Jahre auf das Grundgehalt warten müssen; es wird zu piüfen sein, ob nicht der Lehrer, der das zweite Examen gemacht hat und definitiv angestellt ist, auch sofort das volle Grundgehalt bekommen kann. Eine Unbilligkeit besteht auch in der Anrechnung Ter Dienstzeit an Privatschulen Der Lehrer, der nach dem schweren DYlenst an Anstalten für Epileptische, Taubstumme, Idiot n oder Blinde wieder in den Volkischuldienst zurücktritt, befindet sich jetzt im Nachteil. Es ist ju spät, wenn Lehrer erst mit 35 oder 36 Jahren in den Genuß der ersten Alterszulage kommen. Die Rekteren glauben, daß eine vollständige Freiheit der Gemeinden in der Bemessung der Rektorengehälter weder dem Wunsche der Ge— meinden noch dem der Rektoren entspricht. Meine politischen Freunde beantragen, die Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern ju verweisen, und werden dort mit allem Ernst mitarbeiten.
(Schluß des Blattes.)
Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten, die am 27. d. M. im Kreise Striegau und im Stadt⸗ und Landkreise Schweidnitz, Re⸗ en, Breslau, stattfand, wurde, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Schweidnitz, der Generalleutnant 3 von Reitzenstein zu Nieder⸗Weistritz (kons) mit sämtlichen 402 abgegebenen Stimmen gewählt.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Die Hopfenernte in Preußen 1903.
Die Hopfenernte wird, einem Erlasse des Reichskanzlers vom 24. April 18959 entsprechend, nach den Erträgen derjenigen Ort⸗ schaften berechnet, in deren jeder mindestens 5 ha mit die er Fruchtart bestellt sind. In Preußen werden die Erträge nach den ngaben der Hopfengemeinden festgestellt. Ihre Zahl beträgt in diesem Jahre nach der „Stat. Korr. 75, ihr gefamter Hopfenbau 1341,5 ha und deren Ertrag 7371 dz. Hiervon er, t ha, opfen⸗ oppel-· auf den Regierung beyirtk gemeinden Hektar jentner ,, 2 20,5 62 Marienwerder... 1 7,5 41 , fut K 1 J 84 Kd 28 865,5 3178 abet neg,,,. 24 274,1 2841 1 1 6,3 19 webahnn n- 4 95,0 704 Sigmaringen. 8 58,6 442.
Der ganze Hopfenbau der genannten 8 Regierunggbezirke umfaßt 1646 ha; eg entfallen demnach auf die in ibnen' liegenden Drtschaften mit einem 58 ha nicht erreichenden Anbau zog, 5 ha. Von diesen be finden sich 29,5 ha in Allenftein, o, H in Marlenwerder, 5,0 in Frank⸗ surt, 143,5 in Posen, 63,9 in Magdeburg, 1777 in Lüneburg, 11,0 in Wiesbaden und 35,4 ha in Sigmaringen. Berechnet man auch für diese Flächen Gesamterträge, indem man für jedes Hektar dieselben
einen Vorwurf zu machen. Die Lehrer waren eg geradezu ihrer
durchschnittlichen Ernteziffern annimmt, wie sie sich aus den Anbau⸗
emessen,
jährliche Reisestipen dien, ein jedes im
und Ertragszahlen obiger Zusammenstellung ergeben, und zählt man diese Gesamterträge den schon gewonnenen hinju, so erhält man folgende Zahlen:
Ge⸗ Gesamt⸗
Regierungsbezirk samtbau ertrag
, .
Marienwerder
Ftanlfurtt
k
Magdeburg
Lüneburg
Wiesbaden
Sigmaringen. ... zusam men..
Den so errechneten 9074 Doppeljentnern muß noch der Ertrag desjenigen Hopfens zugejählt werden, der in den Regierung bezntrken ohne Hopfengemeinden vorkommt, nämlich 14 ha in Königsberg, 5 ha in Gumbinnen, 2 ha in Potsdam, 5 ha in Stettin, 1 ha in Breslau, 1 ha in Merseburg, J ha in Osnabrück, 5 ha in Koblenz und 4 ha in Trier, zusammen 38 ha. Benutzt man zu der Be—= rechnung den durchfchnittlichen Hektarertrag der 8 Regierungsbezirk mit Hopfengemeinden, nach der letzten Aufstellung 5.5 dz, so ergeben sich noch 209 da. Man erhält also für daz ganze Land von ing
Hektar⸗ ertrag
gesamt bebauten 1684 ha eine Ernte von 9283 42.
Der Beschaffenheit nach sind 10½ der Ernte sehr gut, 9 0o gut, 510 mittel, za o/o unter mittel und 5 /0 gering. der einzelnen Regierungsbenrke sind Hunderktteile 6 unter mittel gering
Von den Erträgen
in sehr gut gut Allenstein 8 Marienwerder ö 100 — ö — 100 1 4 69 i 65 30 Lüneburg.. ö — 109 Wiesbaden. . — 13 87 Sigmaringen .. 30 46 24 8
Die diesjährige Ernte bleibt, obwohl sie lohnender ist, hint der vorjährigen zurück, da der Anbau wiederum um 13 Hundertteile zurückgegangen ist. Die größere Fruchtbarkeit des letzten Jahres, auch gegenüber dem Durchschnitt der 5 Vorjahre, in denen 7.3 dz bom Hektar geerntet wurden, kann die Wirkung des verminderten Anbaues. nicht ausgleichen; es wurden im Mittel aus 1899 — 1907 10 369 42 gewonnen, mithin 18 v. H. mehr als 1908. Die Güte der Dolden ist 1908 unter dem Mittek und war nur 1901 noch ungünstiger.
Nachstehend sind die Erhebungsergebnisse für die einzelnen Jahre
seit 1399 zufammengestellt. Hopfen. Hobfenernte Beschaffenheit der Ernte in Jahr Hundertteilen:
bau im . seh t ganzen Hektar sehr . unter
ha dz gut gut mittel att gering 1899. 2524 14134 3 8 41 2 1 1900. 2425 12003 11 38 45 4 2 1901 . 2294 8670 ? 46 22 29 196 2238 9939 53 14 11 1 19 ging 55 8 1904. 2191 9160 31 13 1 7 8 7 2 1996 261 36982 1967 1908.
1111811
—
C t O n O 9 o . Do 0 Ss
11 18 1946 19231 47 ꝛ 8 1684 9283
51 5.
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& G Q S C O C do
Zur Arbeiterbewegung.
Eine am Montag in Manchester abgehaltene Versammlung der streikenden Spin nereiarbeiter beschloß, wie die Frkf. Itg.“ erfährt, den Spinnerelbesitzern am Sonnabend annehmbare Vorschlaͤge für die Beilegung des Augstands zu unterbreiten. (Vgl. Rr. As d. 26
Kunft und Wissenschaft.
Um die archäologischen Studien zu beleben und dle an— ah ich Kenntnis des klassischen Altertums möglichst zu berbreiten, nsbesondere um für das archärlogische Institut leitende Kräfte und für die vaterländischen Universitäten und Mufeen Vertreter der Archäologie beranzubilden, werden mit dem genannten Institut fünf elauf von dreitausend Mark, verbunden, die den naͤchstehenden Bestimmungen gemäß ver⸗ geben werden sollen.
Zur Bewerbung um vier der gedachten Stipendien wird der Nachweis erfordert, daß der Bewerber entweder an einer Universitãt des Deutschen Reichs, beziehentlich an der Akademie zu Münster die philosephilsche Doktorwürde erlangt oder dag Examen pro facultatè docendi bestanden und in ihm für den Unterricht in den alten Sprachen in der obersten Gymnasialklasse die Befähigung nachgewiesen hat. Der Bewerber hat ferner nachjuweisen, daß jwischen dem Tage, au dem er promobiert worden oder das Oberlehrerexamen absolviert hat, gegebenen Falls wo beider stattgefunden hat, dem späteren von beiden, und dem Tage, an dem das nachgesuchte Stspendlum für ihn fällig werden würde, böchstens ein dreijähriger Zwischenraum liegt.
Für das fünfte der jährlich ju vergebenden Stipendien, das in erster Reihe bestimmt ist, die Erforschung der chrüst kichen' Alter⸗ tümer der römischen Kaiserzeit zu färdern, wied erfordert, daß der Bewerher an der theologischen Fakultät einer Universtät des Deutschen Reichs den Kursus der protestantischen oder der katholischen Theologie absolviert, das heißt nach Ahlauf mindestens des akademischen Trienniums in ordnungsmäßiger Weise die Cxmatrikufation bewsrit hat, und a er an dem Tage, wo das Stipendium fällig wird, das drelßlgste Lebensjahr noch nicht überschritten hat.
er Bewerber hat ferner die gutachiliche Aeußerung der philo⸗ ophischen bezw. theologischen Fakultät einer Universttät des Deutschen eichs, Eder der Akademie zu Münster, oder auch einzelner bei esner solchen Fakultät angestellter Professoren der einschlagenden wissen⸗ eren Fächer uber seine bisherigen Leistungen und feine Be— ähigung ju erwirken und seinem Gesuch behjufügen, auch, falls er schon literarlsche Leistungen aufzuweisen 6, womöglich diese mit einzusenden. Ferner sind in dem Gesuche die be⸗ sonderen Reisejwecke kurz zu bezeichnen. Daß unter den' Reisejielen in der Regel Rom mit einbegriffen sei, liegt im Geiste der Sisftung. Bei Gesuchen um Verlängerung des Stspendiums finden diese Be— stimmungen keine Anwendung. Dagegen ist bier eine übersichtliche Darstellung der bisherigen il serrgcd ff in das Gesuch aufzunehmen; auch wird, falls der Stipendiat bereits in Rom oder Athen sich auf⸗ gehalten hat oder noch aufhält, über seine Lelstungen und seine Be— sähigung das Gutachten des Sekretariats des Instituts erfordert.
Die Gesuche um Erteilung des Stipendiums sind in jedem Jahre vor dem 1. Februar an die Zentraldirertion deg archãolo⸗ gischen Instituts nach Berlin einzusenden, die die Wahl wach vor= enommener Prüfung der Qualifikation deg Bewerbers in der Ge amtsitzung vornimmt. Bei gleicher wissenschaftlicher Tüchtigkeit wird die Zentraldireltion denlenigen Bewerbern den Vorzug geben, die neben der unerläßlichen philologischen Bildung sich bereits einen ge— wissen Grad kunstgeschichtlicher Kenntnisse und monumentaler An= chauungen zu eigen gemacht baben und die dem archãologischen Institute oder den deutschen Lehranstalten oder Mufeen derelnst nützlich zu werden versprechen.
Die Stipendien können nicht kumuliert, noch für einen längeren Zeitraum als ein Jahr vergeben werden; zulässig ift jedoch die Wiedergewährung eines Stipendiums für ein jweiles Jahr. Die Wiedergewährung des oben erwähnten fünften Stlspendiumz auf ein zweiteg Jahr kann auch erfolgen, wenn der Stipendiat bei eintreten- der Fälligkeit dez zweiten Stipendiums das 36. Lebensjahr bereits
überschritten haben sollte.