Bekanntmachung.
q 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1a e r e. 162) wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerj hre zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebe jahre 1907
i sweise 1907/8 ( ö J ö. Hoyager Eisenbahn auf 19400 6, 23 bei der Farge-Vegesacker Eisenbahn auf
20 000 M6,
3) für die Preußischen Strecken, der Braun⸗ schweigischen Landeseisenbahn auf 85 917 „ 07
8. . 4 für die Preußische Strecke der Rinteln⸗Stadt⸗ ,,, . auf 58 158 6 08 8, 5) für die Preußische Strecke der Vorwoh le⸗Emmer⸗ thaler Eisenbahn auf 43 209 S6 90 * estgestellt ist. . . lens n, . Betriebe der Hildesheim⸗-Peiner Kreis⸗ eisenbahngesellschaft und der Peine-Ilseder Eisen⸗ bahn ist ein kommunalabgabepflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden. Hannover, den 28. Oktober 1908. Der Königliche Eisenbahnkommissar. In Vertretung: Schulze.
Angekommen: ; Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach, von einer Dienstreise aus Hamburg.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 9. November.
Die Erhebungen, die die Regierung der britischen Trans⸗ vaalkolonie , . — zu vergl. Nr. 17 des Reichs⸗ anzeigers vom 20. Januar d. J. — darüber hatte anstellen lassen, welche Beamte der ehemaligen Südafrikani⸗ schen Republik für den durch die Einverleibung der Republik bewirkten Verlust ihrer Stellung zu entschädigen sein moͤchten, haben zum Erlasse gesztzlicher Bestimmungen geführt. Diese Bestimmungen finden sich im Kapitel 7 des kürzlich für die Trans vaalkolonie veröffentlichten Public Service and Pensions Act 19098. ö ö 2. Hiernach kommen für solche Entschädigung diejenigen Personen in Betracht, die am 11. Oktober 1899 oder vor diesem Zeitpunkte wenigstens ein Jahr lang Beamte der Süd⸗ afrikanischen Rpublik im Sinne von Artikel 2 des Gesetzes der Republik Nr. 16 von 1899 waren, nach diesem Gesetze ein Anrecht auf Pension hatten und ihr Amt infolge der Einver— leibung der Republik verloren haben. Die Entschädigung be⸗ steht in einer einmaligen Zuwendung oder in einer Jahresrente; der Gouverneur der Kolonie kann den Betrag der Zuwendung oder Jahresrente nach seiner Wahl dem Berechtigten bar aus⸗ zahlen oder anderweit für ihn sicherstellen lassen. Wer bereits aus amtlichen britischen Fonds eine Pension oder eine Zu⸗ wendung empfängt oder nn, hat, muß sich einen ent⸗ t enden Betrag anrechnen lassen. s e, nicht ma, nn, Witwen und minderjährige Kinder von Personen, die nach dem Vorstehenden für eine Entschädigung in Betracht kommen würden, aber vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gestorben sind, sieht das Gesetz eine einmalige Zuwendung vor, die jedoch den Betrag des Jahres⸗ gehalts des Verstorbenen nicht uͤbersteigen darf. .
Die Entscheidung über die Zubilligung oder Verweigerung einer beansprüchten Enischädigung steht dem Gouverneur der Transvaalkolonie zu. Dieser hat, obgleich das Gesetz noch nicht in Kraft getreten ist, schon jetzt eine Kommission ein⸗ gesetzt, welche die m i ge fn und ihm über das Er—
is dieser Prüfung berichten soll. . . gebn gn e . dieser Kommission haben die⸗ jenigen Personen, welche auf Grund der vorstehend wieder⸗ gegebenen B stimmungen Enischädigungsansprüche erhehen zu können glauben und ihre Ansprüche nicht bereits in Verfolg der im „Reichsanzeiger“ vom 20. Januar d. J. erwähnten früheren Bekanntmachung der Regierung der Trans vaallolonie der Vorkommissisn unterbreitet haben, ihre Anträge dem Secretarz to the South African Republic Officials? Pensions Com- mission Herrn H. R. Slöan in Pretoria, P. CO. Box 515, einzureichen. Antragsformulare sind von der Geheimen
Kanzlei des Auswärtigen Amte, Berlin W. 8, Wilhelm⸗ straße 75/76, zu beziehen. Die Formulare werden nach ihrer Ausfüllung Herrn Sloan unter der angegebenen Adresse (nicht dem Auswärtigen Amte) zu übermitteln sein.
Die Amtsräume des Reichs kommissars für die Weltausstellung in Brüssel 1910 befinden sich seit dem 5 November 1908 in Berlin XW. 6, Luisenstr aße 33 / 34
Der Regierungsrat Winkel in Cassel ist der Königlichen Regierung in Köslin, der Regierungsrat Klotz aus Cöln dem Königlichen Polizeipräsidium in Berlin und der Regierungz⸗ assessor Praößl in Neuwied der Königlichen Regierung in Marienwerder zur weiteren dienstlichen Verwendung übermiesen, der Regierungsassessor Dr. von Waldow aus Stettin dem Land⸗ rat des Landkreises Hanau, der Regierungsassessor von Han⸗ stein aus Oste ode i. O⸗Pr. dem Landrat des Kreises Winsen a. L, der neuernannte Regierungsassessor r; Fuhr—⸗ mann aus Düsseldorf dem Landrat des Kreises Posen-West, der neuernannte Regierungsassessor Max Burchard aus Königeberg dem Landrat des Keeises Rotenburg, Regierungs⸗ bezirk Cassel, der neuer nannte Regierungsassessor von Lie ber⸗ mann aus Cassel dem Landrat des Landkreises Tilsit, der neuernannte Regierungseassessor Dr. von J,, Ludwigsdorf aus Danzig dem Landrat des Kreises Ruhr⸗ ort, der neuernannte Regierungseassessor Wehr aus Hannover dem Landrat des Kreises Leobschütz und der neuernannte
ingen, 8. November. Seine Majestät der 23 Henlg ist gestern nachmittag von Wien hier eingetroffen und, W. T. B.“ zufolge, von Seiner Durch⸗ laucht dem Fürsten zu Fürstenberg und dem Erbprinzen auf dem Bahnhof empfangen worden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der König der Hellenen hat vorgestern den Minister des 3 6 von Aehrenthal empfangen und, „W. T. B.“ zufolge, mit ihm über eine Stunde lang konferiert. Gestern vormittag hatte der König eine einstündige Besprechung mit dem 1 Botschafter Herzog von Avarna. h — Der Ministerpräsident Freiherr von Beck hat vor— gestern nachmittag dem Kaiser auf Grund eines Beschlusses des Ministerrats bie Demission des gesamten Kabinetts überreicht. Der Kaiser hat, wie das W. T. B.“ meldet, die Demission angenommen und das Ministerium bis auf weiteres mit der Fortführung der Geschäfte betraut. Gestern vormittag ist der Minister des Innern i ge, von Bienerth in Schönbrunn vom Kaiser in einstündiger Privataudienz empfangen und mit der Bildung des neuen Kabinetts tragt worden. ⸗ . Hin der „Neuen Freien Presse“ gemeldet wird, haben gestern in Prag wieder Ausschreitungen ie deutsche Studenten stattgefunden. Schon um 10 Uhr Vormittags war der Graben von tschechischen Massen dicht gefallt. Von den deuischen Studenten, die sich in Farben — über 300 an Zahl — ruppenweise im Deutschen Haus versammelten, wurden einzelne Üaberfallen und verwundet. Auf dem Heumarkt wurde ein Student mit einem großen Stein am Kopf schwer verletzt. Infolge dieser Vorgänge ordnete der Polizeidirektor die völlige Räumung des genen an. Auf Einspruch der gleichfalls im Deutschen Hause versammelten deutschen Professoren und Abgeordneten, die in der Räumung und Absperrung des Grabens eine Vereitlung des Bummels der deutschen Studenten erblickten, erklärte der Polizeidirektor, er halte seine Verfügung aufrecht, weil er sonst Blutvergießen befürchte. Unter dem Schutze von Gendarmerie ogen sodann die deutschen Studenten mit den Professoren und kel o hen, zur Universität, hielten dort eine Versammlung ab und beschlossen, gegen das Vorgehen des Polizeidirektors Protest einzulegen. Auch auf dem Heimweg wurden einzelne Studenten angegriffen. Frankreich.
Der vorgestern im Elysée abgehaltene Minister rat be⸗ schäftigte 6 nach einer Meldung des W. T. B.“, mit der Beratung der auswärtigen Angelegenheiten.
Spanien. z 26
Der König Alfons ist, „W. T. B.“ zufolge, in Be⸗ gleitung des . Maura vorgestern aus Catalonien nach Madrid zurückgekehrt.
Portugal. Der König Manuel ist gestern nachmittag von Lissabon in Oporto eingetroffen und bei seiner Ankunft von der Be⸗ völkerung lebhaft begrüßt worden. Der König beabsichtigt, „W. T. B.“ zufolge, von Oporto noch mehrere der größeren Städte im Norden des indes zu besuchen und gegen Ende des Monats nach Lissabon rückzukehren.
Niederlande.
Der im Jahre 1894 zwischen Holland und Venezuela enge df , rd. ist, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, von seiten Hollands aufgehoben worden. .
— Die Staatskoömmission für in terngtignales Privatrecht hat es, nach einer Meldung des „W. T. B.“, übernommen, eine internationale Konferenz im Haag vorzu⸗ bereiten, um ein Weltwechselrecht zu entwerfen. Der Präsident der Kommission Asser hat einen Fragebogen zu⸗ sammengestellt, der von der Kommission angenommen ist und den eingeladenen Regierungen übersandt werden wird, um die Meinung der juristischen und der kaufmännischen Welt ein—
zuholen. ürtei.
Von der russischen und italienischen Botschaft sind, nach einer Meldung des „K. K. Telegraphen⸗-Korrespondenzbureaus“, vorgestern ebenso wie früher von der englischen und französischen Boischaft Schritte bei der . wegen einer Demo—
ilisier ung unternommen worden. a, ö äußerte sich, derselben Quelle zufolge, vorgestern einigen Diplomaten gegenüber sehr optiminisch über die türkisch-bulgarischen Verhandlungen. Im Sandschak Novibazar sollen vier Nizam⸗ und vier Redif⸗ bataillone zusammengezogen werden; drei Nizambataillone sind bisher dorthin abgegangen. Auf der Insel Etadassi bei Lemnos soll eine Floöttenstation errichtet werden.
Serbien.
Der Kronprinz 98. ist vorgestern aus St, Peters⸗ burg nach Belgrad zurückgekehrt. Bei dem festlichen Empfang am Bahnhof erwiderte der Prinz, dem „K. K. elegraphen⸗ Korrespondenzbureau“ zufolge, auf eine Ansprache des Bürger⸗ meisters, er hoffe, daß die gerechten Ansprüche deg serbischen Velkes mit Hilfe der maͤchtigen Stimme Nußlands befriedigt werden würden. Der König und der Kronprinz sprachen dem Kaiser Nikolaus telegraphisch den Dank für den herzlichen Empfang des Kronprinzen in Rußland aus. Der Kronprinz teilte dem Fürsten von Montenegro telegraphisch mil, er habe während seines Auf⸗ enthalts in Rußland die Ueherzeugung gewonnen, daß die gerechte Sache Serbiens und Montenegros die Unterstützung Rußlands finden werde.
3 ö. . serbische Presseburegu teilt, W. T. B.“ zufolge, einen Zwischenfall 3 der in ö. erdlterungaktessen ? : oße E g hervorgerufen habe. n , reg ng, 6 der Japitän eines serbischen Dampfers von dem Kommandanten der bei Semlin liegenden öster⸗ reichlich · ungarischen Donauflotitlle crsucht, umzukehren, weil die Flottise Uerungen vornehmen wolle. Nach zwei Standen werde der Weg für die Schiffahrt wieder frei sein. Der serbische Damper kehrte nach Semlin ju ück urd 's der Kapltän nach Ablauf in eser Stunden zwei österreichssch Dampfer passieren sah, machte er sich ebenfalls auf die Fahrt. Die Flotiille aber, welche
ssess 1c us Danzi 2 d Regierungsessessor Dr. Voigt aus Danzig dem Landrat des
Kreises Astena zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
die osterreichlsche: Taapfer unbehelligt gelassen bare, versperrte dem
Bulgarien.
Die Sobranje setzte vorgestern die Adreßdebatte fort. Nach dem Bericht des, Wiener Teleg aphen Korrespondenzbureaus“ kritisierte der Führer der Nattonah sten Todorow in maßvoller Weise die Politik der bulgarischen Regierung gegenüber den Orlentbabnen und die unzeitgemäße Proklamierung der Urab— abhängigkeit. Der Führer der Agrariergruppe griff in heftiger Weise die Regierung an, die ein Verbrechen be— gangen habe, indem sie dem Fürsten Ferdinand die Königekrone auf gesetzt habe. Die Regierung müsse nun auch den Mut baben, einen zwelten Staatsstreich ,, und die Leitung der bulgarischen äußeren Politik den unverantwortlichen Händen des bulgarischen Königs entreißen. — Die Regierungspartei protestierte lebhaft gegen diese Aeußerong. ꝛ;
Die Adreßdebatte wird heute fortgesetzt.
Asien.
Der großbritannische und der russische Gesandte in Teheran haben, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, erneut beim Schah Vorstellungen wegen Wiedereinführung einer konsti— tutio nellen Regierung erhoben. ;.
Wie die „St. Petersburger Telegraphenggentur“ meldet, hat in Bageschah eine außerordentliche Versammlung zur Beratung der Wahlgesetze stattgefunden. Es nahmen an ihr viele Geistliche, Vertreter der Kaufmannschaft und sämtliche Minister teil. Im Namen des Schahs wurde eine Rede verlesen, in der ausgeführt wurde, der Schah willige ein, eine Konstitution zu geben, die Wahlgesetze seien ertig und den Provinzen zur Kenntnisnahme mitgeteilt worden, ki sei es aus Anlaß einer großen Menge eingegangener Telegramme, die gegen eine Wiederherstellung der Konstitution protestieren, wünschenswert, vorher die Ansicht der Bewohner der Hauptstadt zu erfahren. Die Anwesenden erklärten, die Konstitution stehe im Widerspruch mit dem heiligen Gesetz, und protestierten gegen die Wiederherstellung. Der Protest wurde schriftlich aufgesetzt und mit Unterschriften und Siegeln versehen. Die Bevölkerung der Hauptstadt erblickt darin einen Versuch des Schahs, sich der Erfüllung seiner Versprechungen u entziehen. . . ö. 2 Gouverneur von Bengalen Sir A. H. Leith raser ist vorgestern abend auf wunderbare Weise dem chicksal entgangen, ermordet zu werden. Während er sich mit dem Lesen von Zeitungen beschäftigte, trat, wie dag „W. T. B.“ meldet, plötzlich ein junger Bengale auf ihn zu, hielt ihm einen Revolver vor die Brust und drückte zweimal ab. Die Patronen versagten jedoch und der Täter wurde festgenommen. Während dies geschah, entfernten sich einige Bengalen, die sich vor der Halle, dem Schauplatz des Mordanschlags, aufgehalten heir, in großer Eile. Es wird angenommen, daß es Helfershelfer des Täters
waren. Afrika.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Kairo hat eine englische Abteilung, die unter ih nn eines Majors gegen feindliche Stammesangehörige im Süden von Kordofan kämpft, am 3. d. M. Fassu Hill er⸗ stürmt und mehrere Häuptlinge gefangen genommen. Die Verluste betrugen auf englischer Seite drei Tote, darunter ein SIffizier, und 24 Verwundete; auf seiten des Feindes 60 Mann.
Koloniales.
Der Wahehearzt und seine Wissenschaft.
Die auf Grund eigener Erfahrung während einer jweijährigen Tätigkeit J Uhehe, Deutsch-⸗Ostafrika, und durch eingehende Besprechung mit den eingeborenen Aerzten oder Zauberern ge— sammelten Tatsachen über die ärztlich ⸗wissenschaftliche Wirk amkeit jener Aerzte und Zauberer bilden den Gegenstand von Mitteilungen, die Dr. Weck, Qberarzt in der Kaiserlichen Schutztruppe für Deuisch⸗ Ostafrika, im ‚Deutschen Kolonialblatt! veröffentlicht hat. Das von den Aerzten geübte Zaubergewerbe hat bereits Nigmann in seinem Buche über die Wahehe n) gründlich behandelt; es wird deshalb von
nicht besprochen. 5 i Leute, welche nicht nur zaubern konnten, sondern auch die Krankheiten ihrer Mitmenschen zu heilen versuchten, hat es in Uhebe nach Aussage der Eingeborenen so lange gegeben, als sie denken können. Allerdings ist ihr — auch jetzt noch erheblicher — ärztlicher Einfluß früher größer gewesen; jetzw sind ihnen in den euro— päischen Kollegenꝰ und den Missionen unangenehme Konkurrenten itstanden. un soll auch Aerz innen geben, aber sie scheinen nur als Zaube⸗ rinnen und Giftmischerinnen zu wirken; jedoch sollen sie die Fähigkeit besitzen, durch mechanische Manipulationen künstlichen Abort herbei⸗ zuführen. ö ⸗ ;
e Aneignung der ärztlichen Kenntnisse ist bei den Wahebe . 22 weiteres möglich, sondern sie beschränkt sich auf besonders dazu vrädestinierte Individuen. Das sind Hor allen Dingen die Söhne des Mulagussi?) Auf sie wird die Be— gabung für den Beruf des Vaters vererbt, wenn eg auch zur Betätigung desselben noch eines Anstoßes bedarf. Dieser besleht gewöhnlich in einer göttlichen Traumoffenbarung, jur rt der Pubertãt. Aehnlich kann aber auch Nichtsöhnen, 3. B. den Gehilfen des Mulagussi, ihr Beruf klar werden, wenn sie besonders geeignet oder vielleicht schlau genug sind, ihren Landzleuten die göttliche Inspiralion glauobast zu machen. Häufig kemmen wobl hysterisch veranlagte Personen in Frage; so erzählte mir ein Gingeborener, er habe beim Eintritt seiner Mannbarkeit geträumt, es kämen viele Männer auf ihn los, welche ibn griffen und schlugen, dan g, sei ihm die Dawa?) ersch enen. Tie meisten meiner Gewährgleute äußerten allerdings keine näheren Einzel beiten; sie begnügten sich mit der Angabe, de. Muungu “) habe ihnen im Traum die Bawa gezengt. Stets aber haben die dergestalt zur Be. handlung der leidenden Menschheit qualifitierten Anwaͤrter eine lange Gehilfenzeit bei einem zünftigen Mulagussi hinter sich und bringe eigne Menge von Kenntnissen in die Praxis mit. Der Zulauf richtet sich nach den Fähigkeiten und dem Rufe bez jungen Arnleg. Die , sorgung der Medikamente und Drogen, die Zasam menstellung .. Apotheke ist seine 2. wie 2 auch n . Einzelfalle selbst di
ür selnen Patienten geeignete Arznei sucht. ö . . ch e, e. Cen en ist meist eine allseitige; Sytnimliste gibt es nur auf dem Gehiete der Belämpfung von Imxpoten) un Sterilität, für deren Beseitigung eine Menge Heilmittel vor— ind. 3 .
band h, herischen die gleichen Krankheiten wie sonst in Deutsch= Ostafrika; häufiger sind entzündliche Erkrankungen während ö. ssücmischen, kalten Jahresiest, außerdem kommt ein endemischer Pest⸗ herd hinzu.
Fais. Schutztr⸗ für D. Da.: Rechte. Krlegg⸗ und Jagd⸗ 1907.
) E. Nigmann, Haupt mann in der Die Waheber, ihre Geschichte, Kult, gebräãuche. E. S. *. u. Sohn, Berl m. 2) Arzt und Zauberer. f ; Das ,, für das Mugoda der Wahehesprache =
serbich n Dompfer von neuem den Weg und befahl ibm, unverzüglich ijurückzufahren n wurde er gezwungen, nach Belgrad zurückzufahren.
Als der serbische Keyitän Eiklärungen verlangte,
Zauber, Medizin im weitesten Sinne. Gott.
Als Erreger und Verbreiter fieberbafter Krankheiten sind den Wahehe nur die Zecken bekannt. Die Annahme der Fieberũbertragung durch Stechmücken habe ich nirgends finden können. Gefürchtet sind wegen igres Stiches oder Bisses (außer Schlangen) Skorpione, Spinnen und Hundertfüß. Den in die Laut eingedrungenen Sandfloh entfernen die Eingeborenen mit zugespißten Hölsichen. Als Vorbzugunggmittel gegen Insektenstiche wird die Haut mit einer bestimmten Salbe oder einer Wurzelabkochung eingerieben.
Allgemeine hygienische Maßnahmen gegen Seuchen waren den Wahebe seit langer Zeit bekannt. So wurden . B. Pockenkranke isollert und gagie Dörfer abgesperrt, oder bei AuZbruch einer Spidemie mußten alle Leute, ob gesund oder krank, eine besondere Schutz medi in
einnehmen. Die gleichfalls geübte Isolierung der Pesstranken und ibrer Angehörigen in Strohhütten auf freiem Felde scheint von Europäern eingeführt zu sein.
Wenn jemand erkrankt, so geht entweder er selbst oder es geht ein Freund, ein Verwandter zum HMulagussi, um von diesem ein Heil⸗ mittel zu holen. Häufig wird auch der Kranke von seinen Angehörigen dorthin getragen. Der Fall, daß der Arzt den Kranken besucht, scheint nicht vorjukommen.
Die Diagnose stellt der Mulagusst nur auf Grund seiner befferen Erfahrung durch Besichtigung und Betastung. Technische Hilfsmittel zur Diagnostik besitzt er nicht. Wichtig ist für ihn auch weniger die richtige Diagnose, als das r chtige Medikament. Wenn er sich nicht sofort darüber im klaren ist, fo schwingt er seine hölzerne Hand⸗ glocke, das Mtulambungus), und hört aus dessen Tönen die passende, gute Medizin heraus. Niemals wird so die Krankheit sestgestellt, sondern nur die Ursache und das Heilmittel.
Die Therapie ist in bejug auf chirurglsche Maßnahmen hinter der medikamentösen erheblich zurückgeblieben, was vielleicht auf den Einfluß des Sältans Kwawa zurückzuführen ist, welcher nach Nigmann blutige Eingriffe verboten haben soll. )
Die Blutfstillung erfolgt durch Aufstreuen oder Einreiben von blutstillenden Medikamenten, meist heiß r Pflanzenasche. In einem Falle von Zerreißung der Schenkelschlagader nach Schuß verletzung war allerdings daz Bein oberhalb und unterhalb fest mit Bft ver' schnürt und so die Blutung gestillt. Kleinere Wunden jeder Art werden sonst mit Pflanzenasche, zerstampften Blättern oder gekauten Pflanzenteilen bedeckt. ;
Blutent ziehung wird bei vielen Krankheiten angewandt. Sie geschieht entweder durch zahlreiche kleine Impfstiche oder schnstte oder durch Schröpfen. Der Schröptkopf, bestehend aus einem kleinen Horn mit bis zur Lichtung abgefchrittener Epitze, wird nach boraufgegangenem Elnschnitt aufgesetzt und mit dem Munde luftleer gesaugt.
Das Nähen der Wunden mit fortlaufender Naht ist den Waheheärzten nach ihrer Aussage von Acabern keigebracht, findet aber sel en Anwendung. Die umschlungene Naht wollen sie schon früher gekannt haben, aber nur zur Schl ießung von Bauchverletzungen, und zwar wurden statt ker Nadeln Bambug' stäbchen verwandt. ;
Sonst werden keinerlei blutige Eingriffe versucht, außer der Beschneidung der Mädchen nach der ersten Regel. Diese von einer größeren Feier begleitete Operation wird' von alten Weibern mit einer scharken Speersptze oder elnem Messer aug. geführt, wobei die nicht unbeträchiliche Blutung durch heiße Pflanzen⸗
asche gestillt wird.
Wichtig und wohlbekannt ist das Schlenen von Ex tremitätenbtüchen. Die Schienen werden aus einem Gefl cht von Zweigen und Bast oder aug Bambus hergestellt und mit trockenem Gras gepolstert. Einfache und komplizierte Brüche werden gleichmäßig behandelt. Einen wirklichen Nutzen bringt hierbei nur die Ruhigstellung des gebrochenen Gliedes; das Einrichten des Bruches gelingt dem Arste, wenn er es überhaupi versucht, meistens nicht. Das stiht man an den Heillerfolgen.
Viel höher als die Chirurgie steht die Meblsin. Als Medikamente werden fast ausschließ lich Pflanzenbeftandtelle verwandt. Die Waheheärjte kennen eine große Menge heilkräftiger Pflanzen, die als solche dem Volke nur zum kleinsten Teile bekannt sind! Bon Mineralien hat nur Eisenrost eine Bedeutung als Medikament. . fin en der an den Innenstützen der Hütten sich anfetzende Ruß owie animalische Bestandteile Verwendung
Von den Heilpflanzen spielen außer den Blüten und Früchten, die nur selten mit den Blättern vermischt werden, alle Teile einzeln oder zusammengesttzt eine Rolle, die Blatter, die Zweige, der Stamm, die Wurzeln, die Stamm und Wurselrinde! Die Blätter werden frisch jerstampft, mit kaltem Wasser übergossen, und dag ganze Gemisch oder der Abguß wird ge—⸗ trunken. Sie werden ju Asche gebrannt, mit Oel verrieben und äls Salbe guf die Haut gebracht, jusammengerollt, erhitzt und in die Nase gesteckt lum Niesen ju erregen), frisch verrieben auf Impfschnitte, in Buͤndelchen auf die Schlafe gebunden oder jum Zweck des Rauch⸗ einatmen verbrannt.
Zweige und Stamm werden in Stücke zerschnitten und um den Hals und um die Knöchel aufgereiht getragen. Die Verwendung der Rinde geschieht in Form von Absuden, die zu Tegen Ausspũlungen benutzt werden, oder sie dient mit kaltem Wasser ausgelaugt als Bade⸗ zusatz, auch wird sie zerrieben als Pulver im Getränk esngenommen.
Früchte werden ziemlich selten mit anderen Bestandteilen gekocht und getrunken, getrocknet und pulverisiert auf Hautausschläge gestreut oder mit Fett zur Salbe verarbeitet.
Weitgehende Verwendung finden die Wurjeln. Sie werden in Stücke jerschnitten, mit kaltem Wasser begossen, dann wird die Lauge getrunken; eine Abkochung dient alt Getränk, als Badewasser, zur Herstelfung von Brei, der als bluttreibendes Mittel beim Schröpfen . wird, oder sie wird durch Schlagen mit einem emngetauchken weige auf erkrankte Gelenke aufgetragen. Ferner werden die Wurjeln gekaut und der Sast geschluclt, oder der Kaubrei wird Bewußtlosen als Reiz⸗ mittel in Nase und Shren gespucki. Auf Steinen zerrieben und mit Wasser gemischt geben sie elnen Brei jum Auflegen auf Wunden und Geschwüre. Das trockene Mehl wird auf Spinnenbisse eingerieben oder mit Speichel gemengt mittels einer Hühnerfeder in die Augen geffrichen. Hornhautgeschwüre mit Regen bogenhaut⸗ entjündung und Vereiterung der vorderen Augenkammer?* werden immer so behandelt, um das in dem Auge befindsiche „Mtoto wa jichor, Augenkind. berausjubringen. Tatsächlich erfolgt auch prompt eine ausgedehnte Zerstörung der Hornhaut mit Irisborfall.
Neben den pflanzlichen finden sich nur bereinzelt tierische Be⸗ sandteil als Heilmittel. Der Fropfinhalt dez Hubnes dient mit keltem Wasser gelöst zum Bestreichen erkrankter Hautstellen; Hühner⸗ oder anderes Fleisch wird mit Wurzeln zur heilkräftigen Suppe zu⸗ sammengekocht, die abgebrochene Spiße eines Schneckenhauses wird
ur Emulsion von Pflanjegasche, Wurzel mehl ufw. Intereffant ist der Zusatz von Eisenrost zu geschwürheilenden Mitteln, wäbrend dem Nuß aus dem Innern der Hülte wohl nur die Rolle eines indifferenten Konstitueng zuerkannt werden ann.
Die Rejeptur der Wahehe ist insofern einfach, als die Medt— lamente nicht genauer abgemessen werden, sondern der Arzt nach eigenem Gutdünken das Quantum bestimmt. Nachstehend einige
e, wie sie von den Aerjten auf Befragen angegeben urden:
) Eine Zauberglocke: hölzernes, einer belderseits c ffenen, platt⸗ Wdräckien Sanduhr ähnliches Instrument, in welchem mehrere klein Staäͤtchen oder Klöppel aus Fartem Holt befestigt sind, die beim Schwingen (durch ruckweife, 1hythmische Bewegungen der Arme) die zocke ertönen lassen. Dag „chirurgische Besteck' des Mulagussi enthält außer dem Schröpfkopf nur ein kleines, mit abgerundetem, geschärftem Ende ver⸗ sehenes Impfmesser (Rilembero) und eine Art Pinzette zum Eatfernen on Dornen (Nyasole). Beide Instrumente fertigt der eingeborene SIhmled. Eine Hühnerfeder und ein Schneckenhaus mit abgebrochener
G6) A6, Rindfleisch im Großbandel 1219 (i225 bemw. 1286) S6; im Kleinhandel für 1 Eg: Rinbdfleisch von der Keule
fleisch 1,58 (6 bew. 162) M, inländischen geräucherten Speck 1,69 (L657 bezw. 1,73) 6, Eßbutter 2,59 (256 bew. 2, 577 M, inländisches Schweineschmal! 1,67 (1,64 beiw. 1,‚ 67) M6, Weijenmehl zur Speise⸗ bereitung 35 (35 bejw. 37) 9, 1 Schock Eier 4 89 (4,32 bezw. 4.59) .
Mätkten erhöht, während sie an anderen böhungen betragen beim Weijen; in Paderborn 7, in Frankfurt a. O. 4, oft der Wurzelsuppe zugesetzt. Fett dient als Salbengrundlage, Honig in und Hannover 2, in beim Roggen: in Paderborn und Koblenz 3, in Köslin, und Hanau 2, Hannober 1 S, beim Hafer: in Breslau und Halle a. S. h, in Köslin, Bromberg und Hanau 3, in Posen, Berlin und Koblenz 2, in Trier 1 S6. Die Ermäßigungen dagegen betragen beim Weizen: in Aachen 8, in Neuß 7, in Gleiwitz, Kiel und Koblenz 3, in Rönigts⸗ berg i Pr. 2, in Siettin, Stralsund, Oznabrück und Hanau 1 beim Roggen: in Aachen 6, in Dan nig 3, Stettin, Kiel, Osnabrück und Neuß 3,
Berlin und Trier 1 S6, beim Hafer: und Kiel 3, in Danzig 2, in Cassel und Aachen 1 .
dem Borsitz des Präsidenten des Kasserlichen Statistischen Amis Dr. van der Borghf zu seiner 22. Sitzung zusammen. Ber Beirat
Mlungulunguꝰ) verrieben. Gin anderer Teil wird
vor den Topf, sich
umgeben wird. einem Tuche abreiben.
vikudi werden gekocht, Sonnenaufgang und u ntergang von der Abkochung.
Gegen Besessenbeit (Lukwale): Die Blätter von Küihongole und Lupeb⸗te werden zerstampft, mit Wasser übergossen und mit dem aus dem Darminhalt, eines Schafes ausgedrückten Saft vermischt; dies Gebräu wird drei Tage lang getrunken.
Gegen eine maserr ahnliche Hautkrankbeit (Kingaruhanga) wird folgendes komplizierte Rejept verwandt: Zwei Grassorten (Lugugu nd, Tkundatttumbi) werden mit den Wurzein ausgeriffen, in ikeine Stücke zerichnitten und zu Asche gebrannt. Dann wird ein Flaschen⸗ kürbis, dessen Boden siebarssa durchlöchert ist, mit der Asche gefüllt, Das Hanze in einen irbenen Topf gestesst; alsdann wird in den Kürbis Wasser gegossen, welchts mitfamt der Asche langsam in den irdenen Topf ausläuft. Wenn dieser voll ist, wird er aufs Feuer gestellt, die Flüũssigkeit eingedckt und zum Schluß in der Sonne getrocknet. Der ',, wird mit Rizinusöl vermischt und- der ganze Körper damit eingerieben.
Gegen Hüftgelenkzentjändung (Lunyonga): Die Blätter des Muhbungulubaumeg werden getrocknet und zerstampft, die Wurzeln gekocht. Die schmerzhaft. Hüfte wird mit Impfschnilten verschen und der Blätterstaub eingerieben. Dann werden dse in das heiße Wurzel⸗ wasser getauchten Blätter des Muhanzabaumes aufgelegt. In einigen Tagen spätestens einem Monat soll Heilung eingetreten sein
Gegen Mittelohreiterung (Lugossih: Die Wurjeln von Kierezi werden zerstampft und mit Waffer einige Tage in einem großen Schneckenhause aufbewahrt. Bann wird die Mischung in beide Ohren gestopft, wo sie vier Tage bleibt und dann erneuert wird.
Eine weitere Aufsäblung der zahlreichen Rez⸗pte, die vielfach des mystischen, wertlosen Bejwerks nicht entbehren, ist an dieser Stell nicht beabsichtigt. Die wirksamen Bestandteile werden von allen Ge— währsleuten ühereinstimmend angegeben. Es dürfte sich lohnen, ge— naugre Untersuchungen über den wahren Wert der Hunderte bon an- geblichen Heilpflanzen amustellen.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Reichstags befindet sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— In „der heutigen (157 Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Innern Dr. von Bethmann Hollweg beiwohnte, wurde die Generaldiskussion des Wein— gesches fortgesetzt.
bg. Werner (d. Reformp.): Alle Redner, die bisher über das Weingesetz gesprochen haben, haben sich für bie Vorlage erklärt, nur der Abg. Hormann hat Bedenken erhoben. Das erscheint wunderbar, denn wir wissen sebr gut, daß in Bremen Heidel.· beeren und Brombeeren zur Weinfabrikation verwendet werden. Die Konsumenten wünschen aber Rotwein zu trinken und keinen Beerenwein. Der Abg D. Naumann, der derselben Fraktion angehört wie der Abg Hormann, hat erfreulicherweise mitgeteilt, daß die Mehr⸗ beit seiner Parteigenossen der Vorlage wohlwollend gegenũbersteht. Wie notwendig es ist, Verschärfungen des Weingesetzes einzuführen, ergibt ein Blick in das Handelgregister, in dem füngst eine allge⸗ meine Weinzentralgesellschaft zur Fabrikation und zum Vertrleb don Weinen angemeldet wurde. Die kleinen Winzer und reellen Wein- händler haben schon lange ein Gesetz verlangt, das diefem Schwindel ein Ende macht. Die neue Vorlage bringt Hhnen wesentliche Vorteile. Sie macht in der Hauptsache mit dem Bestreben Ernft, endlich gegen die Panscherei im Weinhandel vorzugehen. Daneben aber enthält bie Vorlage auch manches Bedenkliche, das hoffentlich in der Kommission beseitigt wird. Dazu gehört vor allem die Hinausschiebung der Zuckerungsdauer big jum 31. Januar, statt, wie es früher gewünscht wurde, bis zum 31. Dejember. Ferner sind bedenklich die He— stimmungen über den Verschnitt von Rot und Weißwein, bier müßte der Deklarationgiwang eingeführt werden. Auch die Bestimmungen über die Kellerkontrolle sind verschärfungsbedürftig. Fälle wie die des früheren Abg. Sartorius müssen für die Zukunft unmöglich ge⸗ macht werden.
(Schluß des Blattes.)
Dem Reichstage ist der vierte Teil einer Denkschrift über das Kartellwesen zur Kenntnisnahme zugegangen.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel im Monat Oktober 1908
betrugen in Preußen nach der „Stat. Korr.“ für 16000 kg: Weizen 197 (im September d. J. ebenfalls 197, im Oktober 1907 222) 16, Roggen 176 (170 bejw. 2017 S, Gerste 169 (170 bejw. 172) , Hafer 162 (160 beiw. 172) , gelbe Erbsen zum Kochen 27 (270 beiw. 259) 6, weiße Speisebohnen 303 (501 bejw. 318) ½, Linsen 424 (i672 bejw. 70) 6, Gßkartoffeln 51, 8 (51,9 bezw. 38,6) , Richtstroh 45 (aß 1 bezw. 54.3) S6, Heu 60 (57,5 bejw.
1,57 (1,58 beiw. 1.63) 46, vom Bauche 1,34 (I, 34 bezw. 1,38) M6, Schweinefleisch 1,56 (l, 55 bejw. 1,54) 6, Kalbfleisch 1,ů64 (1,62 bezw. I‚565 lt, Hammel ˖
Roggenmehl 31 (31 bew. 32 3; für
Vie Getreidepreise für Oktober d. J. haben sich an einigen gesunken sind. Die Er⸗
Cassel 3, in Danzig, Breslau, Magdeburg, Halle a. S. Bromberg, Görlitz und Berlin 1 (6, Görlitz Breslau, Frankfurt a. O. und in Magdeburg 9, in . 6, in Görlitz und Frankfurt a. S. 4,
in Bromberg,
16,
in Königsberg i. Pr., 2, in Gleiwitz, Stralsund, in Osnabrück 7, in Siettin
Der Heirat für Arbeiterstatistik trat am 5. d. M. unter
Die Uebersetzung der Pflanzenbejelchnungen unterbleibt, weil
Spitze (als Trichter) vervollständigen die Ausrüstung. d
Gegen Lungenentzündung (Litawangu): Dle Wurseln von werden jum Teil gekaut und auf Brust und Schultern
in einem irdenen Tovf mit Wasser gekocht, beim Eintritt starker Dampfentwickelung fetz fich der Patient f und den Topf mit einem großen Tuche oder einer Matte überdeckend, sodaß er allsestig von dem?'beißen Hampfe Wenn er ordentlich geschwitzt hat, muß er ssch mit
Gegen strãämpie (Ilibissi)h: Die Wurzeln von Makasa und Muku—⸗ der Kranke trinkt einen Monat lang vor all
Berlin im Werdegange des jungen Poeten keinen unbedeutenden Fortschritt: Form⸗ und Sprachschönheit, Phantasie, Sinn für die dramatische Wirkung sind einige der Vorzüge, Das Stück führt in die Zeit des Dreißigjäbrigen Krieges, da marodierende Soldaten unter dem Befehl von Bandenfübrern' das Land brandschatzten und das schwarze Gespenst der Pest drohend und vernichtend umging. aber, wie Schilleig Karl Moor, von vornehmem Geblüt und ebler G sinnung, ist Hang vom Buasch, der Held der Lilienfeinschen dramatischen Dichtung.
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nahm einen bon dem Königlich sächsischen Geheimen Rat Dr. Fischer eingebrachten Antrag an, der eine Erweiterung der Befugnisse der Ausschüsse bettifft und eine Beschleur igung der Arbeiten beirbecht. In eingehender Wesse behandelte der Beirat alspann an der Hand eines don dem Geheimen Rat Dr. Fischer verfaßten Ausschußberichts die Ergebnisse der Erhebung im Fuhrwerksgewer be und beschloß, in dem Bericht an den Reichzkanzter die Regelung der Arbeits elt der in gewerblichen Fuhrwerksbenrie ben beschäftigten Personen dahin in Vorschlag zu bringen, daß eine tagliche Mindestrubezeit von 9 Stunden gemein und außerdem für die beim schweren Lastfuhrwerk und mit Stallarbeiten beschäftigten Personen Paufen eingeführt werden. Ferner wurde die Freigabe einer Anzahl von Sonntagen sowie ein? Be— schränkung der Arbeitgieit der jugendlichen Arbeiter bis zu 16 Jahren für notwendig erklaͤrt. Schließlich behandelte der Beirat an der Hand eines bon dem Geheimen Oberregierunggrat Reumann verfaßten Ausschußberichts die bisherigen Ergebniffe der Erhebung im Binnenschiffahrtsgewerbe und ges cs. durch eine schriftliche Befragung der Organisationen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
dieses Gewerbes sowie von Krankenkasfen die Ethebung ju vervoll⸗ stãndigen.
Kunst und Wissenschaft. **
Die Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbe— mu se um hat in ihrem Ausftellungs aal eine Ausstellung graphischer und buchgewerblicher Aibelten von Professor Emil Sri er⸗ ml fn ebenso wie der Lesesaal, wochentäglich von 1016 Uhr zu⸗ gang .
Im Verein für Deutsches Kunstgewerbe ju Berlin brach Mittwoch der General fekretär det Deutschen Verelns für Wohnungsreform Dr. K. von Mangoldt aus Bresden über bie Ziele und Aussichten der Gartenstadtbewegung. Der Ge— danke der Gartenstadt sei aus England zu uns gekommen, wo der Schriftsteller Ebenezer Howard ihn durch sein Aufsehen er⸗— regendes Buch To- morrom Ende 1558 angeregt habe. Er habe, ausgehend von der Ueberfüllung der Städte und der Entvölkerung des Landes, vorgeschlagen, durch gemeinnü ige Gesellschaften draußen. auf noch billigem Lande neue Städte nach den besten Plänen und Errungenschaften des modernen Städtebaues und frei von all den Uebelstaͤnben der jetzigen großen Stãdte zu gründen. Insbesondere sollten sie einen großen landwirt⸗ schaftlichen Gürtel dauernd um sich erhalten und im Innern durchaus gartenmaßig gestaltet sein. Den schweren Uebelständen, die gegen⸗ wärtig aus der kapitalistischen Ausnutzung det städtischen Grund und Bodens erwachsen, sollte dadurch vorgebeugt werden, daß das Eigentum an dem gesamten Boden der neuen stãdtischen Ansiedlung aueschließlich den gründenden gemeinnützigen Ge⸗ sellschaften und dadurch der Gesamtheit der Ansiedler vorbehalten werde. Auf diese Weise würde die zu erwartende groß: Boden⸗ wertsteigerung der Gesamtheit der Anfeiedler zufallen und die Er⸗ hebung der Kommunalsteuer überflüssig machen. Howard erwartete von einem ersten gelungenen Verfuch in dieser Richtung die Nachfolge zahlreicher anderer und schlleßlich ein derartiges An⸗ wachsen der ganzen Bewegung, daß die jetzigen englischen Groß⸗ städte jum großen Teil entleert, die weiten öden! Eindere ien dagegen einer blühenden Landeskultur zugeführt würden. Die Pio⸗ paganda für diese Ideen ist in England von einer besonderen Bartenstadtgesellschaft in die Hand genommen worden und hat bereits zu elner ganzen Relhe praktischer Verfuche geführt, von denen den wichtigsten die bekannte Gartenstadt Letchworth, etwa 50 bis 60 km bon London entfernt, darstellt, die bereits von 5000 SGin= wohnern bewohnt ist und eine sehr glückliche Verwirklichung der Gartenstadtgrundsãätze bedeutet. Auch in Deutschland besteht seit einigen Jahren eine Gartenstadtgesellschaft (Brucksachen durch Adolf Otto, Nicolassee bei Berlin), die eine rührige Propaganda betrelbt. Auch in Sachsen st jetzt eine ganze Reibe praktischer Unternehmungen jur Verwirklichung des Gartenstadtgedankent im Werden, namentlich die Gartenstadt Hellerau bei Dresden. — In der ö der ganzen Bewegung unterschled der Vortragende einen vorderhand noch utopischen Teil des Gartenstadt⸗ gedankens und einen anderen, der sehr wohl zu verwirklichen sei und schöne Erfolge verheiße. Die Gartenstadt müsse ihr Hauptfeld in Anlehnung an bereits bestehende Städte fuchen; sie stelle einen neuen, endlich einmal sowohl sozial wie hygienisch und schön— heit lich befriedigenden Stadtiypus dar. Ihre Durchführung er⸗ scheine vielerorts möglich, wenn auch vielleicht nicht in voͤlliger Reinheit der Grundsäßze. Nicht nur eigentliche Gartenstadt⸗ unternehmungen, sondern auch Baugenossenschaften und Kolonien der Industrie kämen als durchgreifend in Frage. Das Wichtigste aber sei, daß die Gemeinde und der Staat die Gartenstadtgrundsãtze annehmen, selber das Bauland und die Baustellen für die Erweiterung der Städte beschaffen und die Bodenyresse auf Grundlage der Selbst⸗ losten bestimmen. Dann würde es gelingen, wirklich eine breite Durchführung der Gartenstadtgedanken zu ' erzielen und ein neues besseres Zeitalter des Städtebaues heraufzuführen. Zum Schluß betonte der Vortragende noch, daß die Gartenstadt mit shrem gemein⸗· samen Bodeneigenkum durchaus folgerichtig an der gegenwärtigen Entwicklungslinie des Kunstgewerbes fiege. Dieses erblick⸗ seine Auf⸗ gabe mehr und mehr in der Raumkunst; wirkliche Raumkunst sei aber nur möglich, wenn nicht nur das einzelne Haus, sondern die Ortganlage als Ganzes künstlerisch gestaltet werde. Sie sei auch dann nur richtig durchführbar, wenn der ganze Boden der Drts⸗ anlage in einer kunstverständigen Hand liege. — Eine umfangreiche Ausstellung von Lageplaͤnen, Entwürfen, Aufnahmen und Veröffent- lichungen begleitete den Vortrag. Sie war veranstaltet von der Deutschen Gartenstadt⸗ Gesellschaft, vom Deutschen Verein fũr Wohnungsreform, vom Grnst Ludwig ⸗ Verein in Darmstadt, von der Hartenstadt Hellerau, G. m. b. H., Dregden⸗A, vom Rbeinischen Verein zur Förderung des Arbelierwohnungswesens in Büffel dorf, dom Soziglen Museum, Frankfurt am Maln, und bon der Zentral⸗ stelle für Volkswohlfahrt in Berlin.
Verkehrsanstalten.
Angesichts der Wetterlage beabsichtigen, W. T. B. zufolge, die Vereinigten Elbeschiffahrtsgesellschaften, A. G., den regelmäßigen , auf der Elbe morgen, am 10. Nobember, ju schließen.
Theater und Musik.
Schillertheater 0. (Wallnertheater.)
Das Schillertheater hat den Dank aller Literaturfreunde und Förderer verdient, indem es Heinrich Lilienfeins deutsches Spiel in drei Akten Der schwarze Kavalier“ aufführte. Ca ist bereits das zwelte Werk des nach ernsten Zielen strebenden Dichters, das an dieser Bühne dargestellt worden ist, denn sein Drama Der
Derrgottswarter' eilebte gleichfalls dort die Uraufführung. Unvergeffen ist auch noch sein Schauspiel Maria Friedhammer“, das im Deutschen
Theater unter Paul Lindaus Leitung zuerst seinen Namen 'in bekannt machte. Der schwarje Kavalier bedeutet
die man ihm nachrühmen kann.
Ein Bandenführer der vorerwäbnten Art,
Er haust mit seinen Mugketieren und den
ie wissenschaftliche Bestimmung noch aussteht.
unter ihrem Schutz stebenden geflüchteten Bewohnern eines Dorfes in einem mitteldeutschen Wald gebirge.
Da führen ihm seine Leute eines