Quallt a — Am vorigen Außerdem wurden Durchschnitts. 3 an MNartttage . 1808 gering mittel gut Verkaufte Verkauft ö. Markttage n , . . j ür ( nach ũ glicher November Marktorte Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner Menge wert 1 . e . ö — . entner eljentner niedrigster höͤchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppeljentner . ĩ preis r 16 y. ea 60. 4 4 6 3 H. 16 4 s0. Ger st e. 4665 18.36 18,36 16, 00 1681 235 711 16, 00 1500 14.11. . . 1 dd . ö . . 150 15. Go 16 156 15 5 bb 14 11. : 8 Brandenburg a. H. 2 1 * 1 * * . . . 14 80 1550 1780 1730 . 2 ö 3 nr HJ . 6. . ö 1836 1840 30 obo 18, 3a 1320 14.11. ; 3 . 1 1 . 1 1 * 1 1 1 1 1 2. . J . . 1736 ; ö , . ö . ö 6 . 3 17 56 13h 2335 1730 1735 17.11. ; J . J ö. ö 1600 1600 16. 46 16,50 15 266 16. 25 iir ij. ii. ⸗ x , 16,90 1666 16.96 17 606 17 56 J ( ö . 2. 9 16066 16 56 16 16 16. 46 22 z66 16, 19 1619 ö ; s 1 64 ö 1556 15 00 . e. 15 156 18.05 1520 14.11. ; ( Trebnitz , 16, 00 16.55 15, 6 16, 17,00 ; z ; . ; x x . 14. 55 14,56 , 1. ie 16 J ; z ; . w ; 16 o 1716 1716 136 m 120 2082 1710 1700 14.11. ; . 2 , — 5 1736 ; ; ; 2 , . ö. * 1856 ö. . 762 13 536 18 00 1733 14.11. ; . . , 16, o 1656 15 565 1700 1700 z ̃ g ; ( ü ö auer JJ 1765 ig . i 136 ig G ; t ; — v er JJ 16 163 ö. ö. 1746 17 46 961 15 568 16 20 16,30 14.11. 320 ( w 1776 18.15 18 45 1920 1936 195,36 ö ö z s ö k 17 06 17656 18 56 19 56 19 55 26 66 ⸗ ; s ) ; ; ö J 1 19.655 19.06 26 65 26 65 21,65 31 66 ; i ; ; ! ‚. R i) 15 66 16 60 16 56 6b 17.65 ; ; x z s . J 17,6065 18.56 18. 66 18.56 1856 26 66 ö. —ĩ —ñ ö J . ö Ii; i. 75 ö. 4 63 ; ; Fihremeim' J 169 ö. 2 6 18.56 1956 5 98 1960 1900 14. 11 ; x 1 160 n . 1830 195.59 ; : . , 18.56 18, 90 19,00 19 ig ij ; ⸗ ; . ; 3 JJ ö 1 1 26 Oo 20 56 9 180 20 00 1900 14.11. ⸗ . ö ö. é ö. 2 18.40 18 30 e 1164 157 1365 14. 11. ; w 6 J 1840 18 80 1900 1526 19.46 765 141 3576 1855 . 1 h. ; ; , , , 2 1 . * * * * 2 . . * 1800 15 35 332 . , . ; ü ,. HJ . 1766 18 70 1826 1840 18.46 165 1953 18 35 1830 12. 1. ; . Kd 1655 1 bo 1735 1780 3 ji 71 15 346 18 5 1857 1a. 1. ; 3 ö ö . n k 3 . 17 46 100 1740 1740 1642 1.11. 260 Safe r. ; 1480 16.60 1462 21 045 1440 1480 14.11. ; . It J ,,, 4 1606 16 6g 26 330 16 05 16065 14. 11. —ͤ ( Wr urg k ö. . 19 20 18,60 16 00 16 96 7 168 165 55 1660 I. Ii. ; ! i ö 36. 1736 17 20 1766 1255 2 386 1727 14a 1711. ö J 1700 17 56 17355 17856 175566 * 1215 172 1ras 1. 11. — . . 6 16.56 16 06 16,565 16, 50 1705 17.06 ; ; ; z ö 11 16 26 16, 20 1656 16,50 16 80 16, 86 . ; J ; ö Anklam , 15336 15 36 15.66 15.56 16. 565 1600 35 562 1677 8 k i ; 1 ö 15 6 1836 16 46 6 ig 35 365 16 46 16, 11. r ᷣ , ; ö ö ** 1520 15,40 15.55 15 66 ; 11. ! x e i , 16,20 1520 15.56 15.60 15 96 15 56 18 16 15, 30 , ! 2. Kober w 1456 15.36 15.35 15.36 16 6 1626 20 315 1577 . 211 3 . ö 1466 14656 2. 23 15.16 1546 55 376 15, 16, 17. 1. J 3 2 1500 1849 1546 165, 36 13 18364 131 16563 11. ö ; . d 13. 8o 1486 11 36 3 3 6 15 55 14173 11565 1711. i ; ö DJ 14 30 1480 1530 1530 16, 30 15. 86 50 765 15.30 1530 14.11. 300 ĩ w 1466 . ir 1 163 66 . ̃ ; . d K , , 16563 1656 80 1264 16 8o 1640 14. i. d // /// // k — ; Kö w—— 16 505 15.46 15416 10 i 751 11 598 15,44 ; 4.11. : k Kö 15. 70 15.0 18 56 16. J z . ; ; ; ; ö . 15606 1060 1556 6 1363 i ; . ; z . JJ 3 K 16. 311 4587 1476 1485 14.11. 16 ; e 1666 16.365 16986 1129 10 174 ͤ . — ; x ren 6 15 06 156.75 16 75 ird s s 365 . ; ; ; M7 Erfurt V 16 50. 16 56 ü is ig, 1 ̃ . . 14. 50 14 65 1556. 15565 16. 50 16 do ᷣ ; ; ; 1 168 63 . 60 1 18 9 123 1356357 ; ; ; . kJ w ig 1 185 2 556 1 42 1633 17. i. x Fuld k l 15.56 16500 1706 ; . . ; ö 2 . . 18 * 18 15 75 16,00 16,00 19 53 43 163 4 1 ö ; = 3 k 165 16 55 — — ö . , , 155 216 Ig. s r . 36 München s 1j dd. 1735 136 19 66 66 15 86 w i .. ; Straubing ü 1772 1784 1852 13 75 13 36 13 36 5 151 1591 1. 261 ; ; JJ 1 18 6 16 15 . 3 15 2511 165.35 14. 11. ᷣ 3 ĩ — d — — — — 8 20 ; ; ; ; ; w V K 15600 1540 180 16 0 . — wk J 16 20 is 5 1630 ig s ig g ̃ Haben r B.,, ö ind ib 136 . 16 d . ö K . . . . 1550 1530 1606 16 6 177 2*63 165413 ß ; ; ö, 1400 1480 15 66 1540 1550 16 36 17 7715 15.35 ij 1411. ; w ö 1145 15980 16 56 13 6 2 335 15.5 3 . ; w 1509 1860 1333 15565 iS zsß 1640 15 2365 16. 15 366 1 ö , n. J 286. 2. 15,50 1625 ö . 6. ĩ 3 6. 13 .. ; g mer K . ö ö 16 ĩ7 1630 5 5 ö z 3 * ; wd Kd, s , e, . 163 3 3 , J . 3336 is oß5 164 57 ; 11. ; ; 66 K . 36 . , 1. 115 56 6 107 1788 157 14.11. = . rr VJ . 8 1750 1750 15880 i365 a ; re fl ; 3365 1575 2690 41 316 1836 1583 14. 11. . . . 3 k , . , 216 3744 1h g 105 17.1. 100 aren . 8 ö . 2 . ö Braunschwei — — 16,90 16, 90 1 159 t i . . ö z k. 3 26 *. ö. 15.460 15 46 1596 15,56 6 ö. ö ö 11 3. 1620 16 20 Jö 766 1766 28 460 : . . ; . f ) wird aug den unabgerundeten Zahlen berechnet. GBemerkungen. Die verkaufte 2 wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittgpreis wird au 3 m, , . rr
Gin liegender Strich (— in den Spalten für Prei Berlin, den 23. November 1908.
se hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis ni
Kal erliches Statistisches Amt.
van der Borght.
chr vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten,
schelnen ju lassen, überzeugt mich nicht. Wenn man eine so hohe
mögengsteuer für ausgeschlossen.
Deutscher Reichstag. 165. Sitzung vom 21. November 1908, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Tele zraphischem Bureau.)
uf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten ö des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aende⸗
im Finanzwesen, in Verbindung mit der Fort⸗ der ersten Beratung der Entwürfe eines Ge⸗ sches über den Zwischenhandel des Reichs mit Franntwein, eines 1 . tines Gesetzes wegen Aenderung des Brausteuergeseßes, eines Weinsteuergesetzes, eines Nachlaßsteuergesetzes, eines Gesetzes über das Erbrecht des Staates, eines Ge⸗ setzis wegen Aenderung des Erbschaftssteuergesetzes, eines Elektrizitäts- und Gassteuergesetzes und eines Anzeigensteuergesetzes.
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
run ge n setzung
Abg. Dr. Spahn (Zentr.) fortfahrend:; Wenn man die Reineinnahme des Volkes auch auf 30 Milliarden im Jahre berechnet, so stellt die Belastung durch, Staat und Relch
zo o von dieser Summe dar. Man muß bei der Belastung des Volkes durch Steuern immer berücksichtigen, daß die Steuersumme dem Reineinkommen entjogen wird und damit als werbendes Kapital dem Erwerbsleben verloren geht, d. h. die Kapitalkraft mindert. Man darf dabei nicht übersehen, daß wir in den letzten Jahren sn einer Periode geradezu stürmisch vorangehender Verkehrs— entwicklung uns befunden haben. Dafür, daß an dem niedrigen Kurzstand nicht Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des Reiches die Schuld tragen, ist der schlagendste Beweis — das Beispiel Preußens. Fer Deutsche widerstrebt im allgemeinen dem niedrigen 30/0 Typ. Auch auf die Notwendigkeit für den Deutschen, auf seine Lebenshaltung Rücksicht zu nehmen, sollte man bei der Begebung unserer Staats⸗ und Reichspapiere Bedacht nehmen. Der , Zinsskand drängt mit aller Gewalt das Kapital dazu, sich mehrfach von neuem umzu⸗ sctzen In diese Entwicklung kommt nun die Vorlage mit ihrer Forderung von neuen 500 Millionen Steuern hinein und stört sie. Ulle vorgetragenen Bedenken sollen aber nicht etwa darauf hinaus—⸗ gehen, diese Vorlage von vornherein abzulehnen, sondern sie sollen nur zur Klärung der Frage beitragen, ob es in jetziger Zeit angezeigt erscheint, einen so hohen Bedarf für notwendig zu erklären. Die Rechnung, die der Staatssekretär in seiner Begründungtzrede aufgemacht hat, um diese halbe Milliarde notwendig er⸗
steuerliche Belastung vor dem Volke begründen will, muß man ihm llaren Wein einschenken. In der Kommission wird der Staats sekretär uns eingehend Auskunft geben müssen, wie er zu seiner Rechnung gekommen ist. Er stützt sich dabei auf einzelne Etats⸗ posten und auch nur für die nächsten fünf Jahre, trotzdem er doch weiß, daß in diesen fünf Jahren eine ganze Reihe von Etatsposten fallen, die nicht dauernd sind. Auf der anderen Seite werden uns Steueraufhebungen und Ermäßigungen in Aussicht gestellt. Da ist junächst die Zuckersteuer, die vom 1. April 1910 ab von 14 auf 10 6 ermäßigt werden soll. Der Stgatssekretär bat z5 Millionen einfach als Ausfall gebucht. Er hat uns gesagt, auf eine Erhöhung des Konsumß durch Verminderung des Zuckerpreises sei nicht zu rechnen. Dlese Frage wird erst noch geprüft werden müssen. Jedenfalls kann man nicht 35 Millionen glatt als Ausfall in Rechnung stellen. Ferner soll die Fahrkarten⸗ steuer aufgehoben werden, eine Maßregel, die auch noch ju überlegen ist. Mit ihrer Aufhebung ist durchaus nicht viel gewonnen; sie verursacht keine Erhebungs, und keine Kontrollkosten. Man soll auch nicht glauben, daß die in die niedrigen Klassen abgewanderten Fahrgäste nach Aufhebung der Steuer wieder in die höhere Klasse zurückwandern. Der Staatssekretär meint, die Stundung der Matrikularbeiträge sei eingeführt worden unter der Voraussetzung, daß diese Beiträge später überhaupt nicht erhoben ju werden brauchen. Das ist nicht die Meinung des Reichstages gewesen; der wollte mit dieser Maßregel auch erreichen, daß auch die deutschen Staaten mit jweijährigen Budgetg ihre Ctat,t balanzieren könnten. Andererseits ergeben ja die jetzt vorliegenden Uebersichten über die Etats der Einzelstaaten, daß sie sämtlich Ueberschüsse haben, daß sie sich also darauf einrschten können, die gestundeten Beiträge an das Reich zu zahlen. Tat— sichlich würden also mit dieser Nichterhebung die besitzenden Klassen direkt entlastet werden. Denn wenn diese 242 Mil. liosen auch auf das Reich übernommen werden, so ist daa doch kein dauernder Mehrbedarf, auf den dauernde Mebreinnahmen begründet werden können. Nun wird uns Sparsam—⸗ leit empfoblen. Wir haben sie in unserem Programm, das weise Sparsamkeit auf allen Gebieten des Reichs fordert. Die Ausgaben des Reichs für Heer und Flotte haben sich von 1875 bis l90ß von 411 und 49 auf 887 und 273 Millionen gesteigert. Die Flotte mußte allerdings neu geschaffen werden, aber wenn gespart werden sol, muß auch an diesen beiden Faktoren gespart werden. Lider haben wir aus den Zeitungen erfahren, daß die Anregung des
Königs von England auf Flottenabrüstung von unserer Selte strikte abgelehnt worden sein soll. Eine Prüfung konkreter Vorschläge in dieser Richtung hätte man doch vornehmen sollen; es hätte sich
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der mittleren Betriebe, also eine Schädigung des Mittelstandes. Mit dem letzten Branntweinsteuergesetz wollten wir gerade den mittleren und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben zu Hilfe kommen; in der jetzigen Vorlage und mit der vor—⸗ geschlagenen Staffelung wird diese Rücksicht nicht voll genommen. Das Reich soll künftig den Branntwein einkaufen und verkaufen. Das Reich übernimmt also das ganze Risikg. Wir stehen einer Revision des Branntweinsteuergesetzes grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber, was wir aber ablehnen, ist die Gestaltung dieser Brannt⸗ weinsteuer. Das Reich soll eine Anleihe von 220 Millionen zu Entschädigungen der Brenner usw. aufnehmen in einem Augen⸗ blick, wo der ganze Apparat sich noch nicht einmal, bewaͤhrt hat. Es läßt sich noch gar nicht absehen, wie der Entwurf auf den Konsum einwirken wird, ob ein Rückgang des Konsums den Steuereffekt nicht in Frage stellt. In den Kreisen meiner Freunde
notwendig sein würde, die sogenannten alkoholfreien Getränke zur Steuer heranzuziehen. Bei der Tabaksteuer müssen wir uns fragen, welche Wirkung sie auf die Arbeiter in dieser Industrie hat. Ole Zigarettensteuer hat sich deshalb so gut eingeführt, weil die Sätz' für die minderwertigen Zigaretten so niedrig waren. Würde man sie erhöhen, so wäre jedenfalls die Wirkung eine andere, und es fragt sich, ob sie nicht zu einer stärkeren Konzentration der Zigarettenfabriken geführt hätte. Dasselbe wird eintreten bei der Zigarrensteuer. Früher wurde gesagt, das amerikanische Banderolen⸗ system sei in Deutschland nicht möglich, jetzt wird es für das zweck mäßigste erklärt. Mir scheint, daß wir uns die Einnahmen aus dem Tabak nicht dadurch besser verschaffen, daß wir zu dem Zoll, für dessen Erhebung wir ja doch schon Einrichtungen haben, unter Be⸗
rücksichtigung des Wertes des Tabaks einen Zuschlag erheben. Auf Wein wird in den Gebieten, in denen Wein gebaut wird, meist schon eine staatliche oder Fommunalabgabe erhoben. Ferner muß
darauf Bedacht genommen werden, daß der Weinbau eine außer ordentlich geringe Rente abwirft, und der Weinbguer auf dem Grund⸗ satz steht, der erste Käufer ist der beste. Die Belastung für das Hekto⸗ liter wird durch dieses Gesetz auf 11 bis 12 60 steigen. Die Wein steuer würde keine Bedenken haben, wenn sich eine Formel finden ließe, durch die die Steuer nicht von den Winzern, sondern tatsächlich von den Konsumenten getragen werden müßte. Die Elektrijitätssteuer hat namentlich in Bayern und Wuͤrttemberg große Entrüstung hervorgerufen. Durch die Gas⸗ und Elektrizitäts-
steuer wird zugleich eine Steuer auf die Kohle gelegt, was aber auf die Hausbrandkohle zutrifft, gilt auch für das Heizgas. Hler in Berlin zwingt man die Betriebe häufig
zum Uebergang zu elektrischer Kraft. Für den kleinen Hand⸗ werker wirkt jede Verteuerung seiner Betriebskraft sehr empfindlich. Die Richtigkeit der Bedenken, die aus Bayern geltend gemacht sind, hat der Staatssekretär mit dem Hinweis bezweifelt, daß die großen Hoffnungen, die Bayern auf den Ausbau seiner Wasserkräfte setzt, sich nicht erfüllen würden, zumal er hohe Anlagekosten erfordert. Damit widerspricht er seiner eigenen Behauptung über das rapide Anwachsen der Elektrizstäts. werke. Jedenfalls wird auch die Durchführung der Steuer auf große Schwierigkeiten stoßen. Für Bayern kommt noch in Betracht, daß man dort damit umgeht, die Staatsbahn zu elektrisieren; durch die neue Steuer würde Bayern eine Steuerlast von 7. bis 800 000 4M allein für die Bahn auferlegt werden; deshalb legt man dort so großen Wert auf die Ablehnung. Auch diese Frage muß jeden⸗ falls mit größtem Ernst gewürdigt werden. Was die Anzeigensteuer betrifft, so sind Bedenken gegen die Plakatsteuer nicht vorhanden, wohl aber gegen die Inseratensteuer, Bedenken, die sich im wesent⸗ lichen gegen die Form der Erhebung richten. Daß eine Schädigung der kleineren Presse nicht eintreten wird, wird von den Interessenten selbst bestritten; die kleine Presse befürchtet, daß sie diese Steuer nicht wird abwälzen können, daß sie sie selbst tragen muß und dadurch geschädigt werden wird. Die Frage ist für alle Parteirichtungen von gleicher Tragweite, denn sie haben alle ein Interesse daran, daß der kleinen Presse ihr bisheriger Wirkungskreis erhalten bleibe. Es wird sich hoffentlich eine andere Form der Erhebung ausfindig machen lassen. Auf die Erbschaftssteuer und die Abänderung des Erbrechts gehe ich nicht näher ein; nach der Erklärung der Konservativen halte ich für unwahrscheinlich, daß diese Steuer auf der Bildfläche bleibt, da lohnt es sich für mich nicht, noch besonders auszuführen, daß wir nicht zu denen gehören werden, die dieser Steuer zum Leben verhelfen werden. Wir sollten das bestehende Erbrecht durch fiskalische Eingriffe nicht unterbrechen; die Erfahrungen anderer Länder können hier für uns nicht maßgebend sein. Mit dem Moment, wo die Bevölkerung weiß, daß die Vererbung nicht mehr in der Verwandtschaft bleibt, fondern der Fiskus mit als Erbe auftritt, wird von dem Testament viel mehr als bisher Gebrauch gemacht werden. Und dann sollen ja nach wie vor die Landesherren und gewisse andere bisher bevorzugte Kategorien auch diesen neuen Bestimmungen nicht unterworfen werden. Mit der Regelung der Heranziehung der Matrikularbeiträge auf 5 Jahre wird das heutige Einnahmebewilligungsrecht des Hauses direkt bedroht. Wenn der Staatssekretär die Stärke deg Reichstages im Ausgabebewilligungs. recht sieht, so hat derselbe Staatssekretär in seiner Rede auch bemerkt, wenn er kein Geld mehr in der Tasche habe, könne er den Ressorts entgegenhalten, er habe nichts mehr, er könne nichts mehr ausgeben; also ist auch für ihn die Hauptsache die Einnahme, und der Reichstag bedarf dieser Rückendeckung ebensosehr. In einer Zeit, wo sich fiskalische Regungen so bemerkbar machen, wie es in dem Spiritusmonopol geschieht, hat der Reichstag allen Anlaß,
dielllicht um einen Staatzakt von weittragender Bedeutung ge— handelt. Man empfieblt jetzt die kaufmännische Geschäftsgebarung auch in der Reichsverwaltung. Hier werden wir bestimmte Vorschläge absuwarten haben. Als ich vor einigen Jahren Bedenken gegen die Dermehrung des Beamtentums äußerte, blieb ich mit meiner Änsicht Allein. Mir scheint übrigens, als ob man, sowelt die Beamten in Frage kommen, schon seit Jahren mit möglichster Sparsamkeit derfähirt. Alg der Reichskanzler noch in Bonn Leutnant war, Purde ung bon den Professoren auf den Kathedern gesagt, der Luxus sei die Hauptsache für das deutsche Volk, der bringe die In— dustric in die Höhe. Dle Bedarfsrechnung des Schatz sekresärs
lehne ich als Unterlage der Beratung ab und halte mit gewichtigen
anderen Stimmen, die sich in der Oeffentlichkeit haben ver⸗ nehmen lassen, 300 Millionen für ausreichend. Wie sollen diese gedeckt werden? Das Verhältnis der direlken zu den indirekten Steuern ist in Deutschland im Laufe der Zeit ungünstiger ge⸗ worden, wenigstens relativ; sieht man die Erbschaftssteuer mit mir äs eine indirekte Steuer an, so ist das Verbältnls i: a6. Trotzdem halten wir für das Reich eine Einkommens. und eine Ver—⸗ mogen Wenn es auch nicht direkt in der Fersnssung steht, so folgt es doch aus ihrem Woitlaut, daß die 1j ten Steuern den Einzelstaaten verbleiben sollen. An dem e tehenden System der Matrikularbeiträge dürfen wir aber ans Terselben Erwägung nicht rütteln lassen. Die Vorlage will den Naffenherbrauch treffen und aus dem Branntwein 100, aus dem Bier log, aus dem Tabak 77, auß dem Wein 26 Millionen mehr heraus. Hagen Wenn im allgemeinen bemerkt worden ist, daß man, 66 bei, der Auswahl der Steuern auf solche beschränken müsse,ů „ stetige Finnahmen ergeben, so kann nicht behauptet werden, 2 diese3s Kriterium auf die Steuern auf Genußmittel zutreffe. t Kaiser hat in Hamburg gesagt, der Reichekanzler habe Hamburger lut in den Adern, und er biete die Garantie, daß die Finanzreform en. einer rationellen, gesunden und zweckmäßigen Grundlage durch⸗ Phi werden würde; ich vermag diese Auffaffung nicht zu teilen. r, Grundirrtum bei diefen Reformvorschlägen besleht darin, daß die erlage eine ger fein des bisherigen Steuersystemg sei. Nein, wir ö nden uns auf der Abkehr von dem bisherigen System. Bisher ist ne. Steuerpolitik davon ausgegangen, daß durch die Art der Be. nung bei der Brausteuer, der Branntweinsteuer und der Tabaksteuer er Mittelstand, die kleinen und mittleren Betriebe gegenüber den roßhetrieben erhalten werden müßten. Dieser Grundfatz sst . allgemeinen durchgeführt worden. Die neue Vorlage bedeutet er eine Stärkung der Großbetriebe und eine Schwächung
können wir einverstanden sein; nur fürchten wir, sie wird auf dem Papier stehen bleiben. f die Tilgung bereits bestehender Schulden halten wir für richtig. Wirksame Mittel zue Stärkung und Stützung des Kurses unserer
schläge gemacht werden, sollten auch diese abgelehnk werden, so sollte der Staatssekretär sich an die verbündeten Regierungen halten.
an seinen bestehenden Rechten festjuhalten. Wir haben 1906 diese Budgetrechtsfrage bereits in den Vordergrund gestellt; jetzt bestätigt sich unsere Voraussage, daß man vom Bundesrate aus versucht, das Recht des Reichstages zu verkürzen. Bei der kleinen Steuer— reform hat der Reichstag sich 200 Millionen zu seiner Ver— fügung bei den Ueberweisungen zurückbehalten; das darf nicht in Wegfall kommen. Mit der vorgeschlagenen Schuldentilgung
Auch die Aufstellung eines festen Planes für
Anleihen lassen sich vielleicht auf anderem Wege ausfindig machen; vielleicht kann auf eine wirksamere Schuldentilgung in der Kom⸗ mission nach der Richtung gewirkt werden, daß nach dem Muster anderer Staaten auslösbare Schuldverschreibungen ausgegeben werden. Der Reichsschatzsekretär sagte, der Bundesrat lasse sich auf Rätselraten nicht ein. Wir unserseits haben aber vom Standpunkt der Bevölke⸗ rung aus jede einzelne Vorlage genau zu prüfen. Wir haben uns immer von dem Prinzip des Einnahme. und Ausgabebewilligungs⸗ rechtes des Reichstags leiten lassen. Wir haben prinzipiell gegen Monopole und gegen die Bindung der Matrikularbeiträge gestimmt. Wir haben prinzspiell dafür gestimmt, daß der Mittelstand und die minder bemittelten Klassen bei der Steuer geschont werden müssen, und wenn wir daran festhalten und zur Ablehnung einzelner Vor— lagen kommen, so gibt es noch immer den Ausweg, daß andere Vor⸗
Staatssekretär des Reichsschatzönts Sydow:
Meine Herren! Ich hatte die Absicht, das Wort erst zu ergreifen, wenn Redner aller Parteien zur Vorlage gesprochen haben würden. Ich beabsichtigte ferner, auf die Einzeleinwendüngen, die das Detail der Vorlagen betreffen, in dieser Lesung nicht zurückzukommen, weil ich ja die Replik auf die mir aus der Presse bekannten Einwendungen in meiner Einleitungsrede vorweg genommen habe, und weil ich dadurch gerade die Debatte ju verkürzen dachte. Dem Votsatz, auf die Einzelheiten nicht einzugehen, hoffe ich, getreu bleiben zu können aber allgemeinere Gesichtspunkte, die hervorgehoben worden sind, muß ich doch beantworten, zumal wenn sie in so reicher Fülle, wie von
ist man der Ansicht, daß, wenn man die Brausteuer so erhöht, es auch.
Der Herr Vorredner hat an die Spitze seiner Erörternngen den Satz des Abg. Richter gestellt, es wäre besser für das Schatzamt, wenn es Vorlagen, in denen 200 Millionen oder mehr gefordert werden, nicht bringen müßte. Vollkommen elnverstanden; die Frage ist nur, ob es besser für das Reich wäre! Daß die Lage uns zu einer so hohen Forderung nötigt, wird von niemandem mehr als eine Erschwerung der Situation empfunden, alg von mir. Aber daß mit einer geringeren Summe nicht auszukommen ist, das ist allerdings die Ueberzeugung, zu der mich das Eindringen in die Berechnungen des Sollbedarfs ge⸗ führt hat. Der, Herr Vorredner hat darauf hingewiesen, daß mein verehrter Herr Amtsvorgänger, als er vor zwei oder drei Jahren hier eine Forderung von 245 Millionen stellte, die Hoffnung ausgesprochen hat, damit auf eine Reihe von Jahren auszukommen. Nun, die Gründe, weshalb das nicht geglückt ist, liegt doch in Umständen, an
denen dies hohe Haus und auch die Partei des Herrn Vorredners nicht ganz unbeteiligt sind. Angefordert waren 245 Millionen Mark; die damals bewilligten Steuern
bringen aber effektiv — nicht auf dem Papier — 110 bis 120 Millionen. Dazu kommen Neuausgaben, die damals nicht vorausgesehen werden konnten, die aber von diesem hohen Hause bewilligt sind, besonders der erweiterte Ausbau der Flotte. Weiter sind seit 1905, damals nicht vorhergesehen, hinzugekommen die bevorstehenden Ausgaben für die Besoldungsaufbesserung der Beamten; weiter wird hier gewünscht eine Aufbesserung der Löhnung für die Mannschaften des stehenden Heeres und der Marine. Alles das konnte doch wohl 1905 nicht vorausgesehen werden. (Zuruf aus der Mitte: aber im Januar 1908.) — Ja, die Zahl von 245 Millionen Anforderung und Abstrich auf 120 Millionen liegt weiter jurück. (Erneute Zurufe aus der Mitte.) — Im Januar 1908 war meines Wissens nur in Frage, die Deckung für die Beamtenbesoldung durch die Mehranforderungen, die damals gestellt wurden, zu bekommen; die jetzige Absicht aber, über⸗ haupt Ordnung zu schaffen und insbesondere die umfassende Anleihe⸗ tilgung vorjunehmen, hat doch damals nicht bestanden, um sie hat es sich damals nicht gehandelt; auf die Ordnung der gesamten Finanz⸗ wirtschaft zielte man 1905 ab, nicht im Januar 1908.
Der Herr Vorredner hat weiter bemerkt, die Anforderung an die Steuerzahler von 4 Milliarde sei jetzt unverhältnismäßig viel höher als die Belastung, die um das Jahr 1879 in Frage kam. (Zuruf aus der Mitte: die Gesamtsteuern) — Schön, dann habe ich ihn falsch verstanden. — Also der Herr Vorredner hat bemerkt, die Gesamt⸗ steuerlast, welche jetzt auf die Schultern des deutschen Volks gelegt werden solle, sei beträchtlich größer als die, welche im Jahre 1879 auf seine Schultern gelegt wurde. Ich glaube nicht, daß das richtig ist. Man berechnet jetzt das Jahreseinkommen des Deutschen Volks auf 25 bis 30 Milliarden und sein jährliches Ersparnis auf etwa 4 bis 5. Milliarden Mark; demgegenüber steht eine Mehrbelastung von 5 Milliarde. Ich glaube, daß dies an sich nicht geeignet ist, unbedingt schwere Befürchtungen für die Zukunft notwendig zu machen. Was aber die Belastung betrifft, so hat sie nach einer mir vorliegenden Zahl im Reich und in den Einzelstaaten, wenn man direkte und indirekte Steuern zusammenrechnet, im Jahre 1881 etwa 19 S auf den Kopf der Bevölkerung aus⸗ gemacht, während sie sich jetzt auf 31 1 vor der Vorlage und auf etwa 39 S nach der Vorlage beläuft. Und daß das Ein kommen und die jährliche Ersparnis, die gemacht wird, seit 1830 sich mehr alt verdoppelt hat, wird, glaube ich, von den Nationalskonomen ziemlich allgemein angenommen werden — jiffernmäßig kann ich es nicht beweisen, well man aus der damaligen Zeit keine hinreichenden Zahlen hat.
Die Bemerkungen über die Gründe, weshalb die Kurse der An⸗ leihen zurückgegangen sind, sind ja gewiß insofern zutreffend, als die allgemeine Weltlage, die Geldversteifung und nachher wieder die Geld⸗ verbilligung wesentlich darauf eingewirkt haben. Aber das ist doch auch nicht zu verkennen, daß wir durch die fortdauernde Beunruhigung des Marktes mit Anleihen gerade im Imland ein Hindernis geschaffen haben, sodaß sich die Kurse nie ordentlich haben erholen können, und daß das Publikum insbesondere die neuen Emissionen ungern aufnahm.
Wenn der Herr Vorredner gesagt hat, die Franckensteinsche
Klausel, von der wir ja beide einig sind, daß sie jetzt praktisch eine große Bedeutung nicht mehr besitzt, habe die Wirtschaft des Reichs nicht ungünstig beeinflußt, ins
besondere nicht das Schuldenwesen, so kann ich ihm darin nicht zustimmen. Gerade die stärkste Schuldenvermehrung hat zwischen den Jahren 18587 und 1894 stattgefunden, nämlich um 1596 Millionen Mark; und in dieser Zeit stand die Franckensteinsche Klausel in voller Geltung, und es sind auf ihrer Grundlage gerade damals Ueber⸗ weisungen von 403 Millionen Mark über die Matrikularbeiträge hinaus an die Einzelstaaten abgeführt worden. (Sehr xrichtig! links.)
Was die Bedarfszahlen anbetrifft, so kann ich nur nochmals an— erkennen, daß in der Kommission die letzte Grundlage unserer Ein⸗ nahme ⸗ und Ausgabeveranschlagungen, im einzelnen nach Ressorts und Jahrgängen gesondert, wird vorgelegt werden müssen. Das soll gern geschehen.
Was die Ermäßigung der Zuckersteuer und deren Wirkung betrifft, so habe ich nicht gesagt: die Ermäßigung der Zuckersteuer würde keine Steigerung des Konsums zur Folge haben, sondern es sei augen—⸗ blicklich absolut nicht zu übersehen, ob und inwieweit eine solche Folge eintreten werde, infolgedessen könne man rechnungsmäßig eine Herab⸗ setzung des Ausfalls der 35 Millionen für die nächsten Jahre nicht in Aussicht nehmen.
Der Herr Vorredner sieht keine Bedenken darin, den Einzel⸗ staaten die vollen aufgeschobenen Matrikularbeiträge zur Last zu legen, und hat darauf hingewiesen, daß Ueberschüsse ja bei einzelnen Budgets der Einzelstaaten am Schlusse des Jahres vorhanden ge⸗ wesen seien. Ich kenne nalürlich nicht alle Budgets der Einzel⸗ staaten, von dem einen oder dem andern habe ich es gelesen; aber das weiß ich, daß eine große Zahl der Einzelstaaten schon jetzt in der allerschlimmsten Verlegenheit ist, besonders — um hier den Ausdruck des Herrn Vorredners zu gebrauchen — die mittleren und die kleinen Betriebe, daß aber auch bei großen süd⸗ deutschen Staaten mit Rücksicht auf die jetzige Lage, vor allen Dingen mit Rücksicht auf die Mehrausgaben, die den Einzelstaaten infolge der auch dort herantretenden Notwendigkeit einer Besoldungt⸗ aufbesserung der Beamten bevorstehen, neue Steuern aufzubringen, obliegt. Mancher Staat, wie Oldenburg, steht nur darum besser,
seiten des Herrn Vorredners, der Vorlage gegenübergestellt worden sind.
weil er die Steuerhöhung bereits hinter sich hat.