Grohbritannien and Irland.
k Oberhause brachte gestern Lord Roberts eine ne len ein, in der im Interesse der Landesver- teidigung die unverzügliche Aufmerksamkeit der Regierung zum Zwecke der . Heeres gefordert wird, das so stark an Zahl und so wirksam durch seine Eigenschaften sei, daß die furchtbarste fremde Macht zögern wurde, eine Landung an den Küsten Englands zu versuchen.
Nach dem Bericht des W. T. B.‘ führte der Redner in 29 Begründung seiner Resolutton aus, der Punkt, auf den er die Auf⸗ merksamkeit des Hauses ju lenken wünsche, sei, 96 eine In⸗ vasion möglich sei oder nichl. Balfour habe am 11. Mat 6 sagt, daß eine ernstliche Invasion nicht möglich sei. Diese Schuß. folgerung habe auf Daten beruht, die von der Admiralität im Hin⸗ blick auf Frankreich, das nächstgelegene Land, geliefert worden seien, da von dort aus ein Einfall am leichtesten ausjufühbren sei. Eine in jüngerer Zeit angeftellte Untersuchung babe aber geieigt daß Balfours Feststellung, wenn sie auch bezüglich Frankreichs im Jabre 18905 ju⸗ trestend gewesen sei, bezüglich Deutschlands im Jabre 1803 nicht iu— treffe. Die Bedingungen, die Balfour in seinem Urteil bestimmten, bätten sich vollkommen geandert und England könne sich nicht länger dor der Möglichkeit einer Invasion sicher fühlen. Er . die Frage unter dem Gesichtspunkt, geprüft, daß der Einfal von Deutschland gemacht werde. Balfour habe Frankreich als Bei⸗ spiel angeführt, ohne daß er dabei an eine Feindschaft gegen über Frankreich oder an eine vor diesem Lande zu begende Be⸗ fürchtung gedacht habe, Er (er Redner) nehme für seine analoge Bensebung auf Deutschland dementsprechend in Anspruch, daß sie weder Feindseligkeit gegen Deutschland noch Furcht vor ihm einschließze. Er und Lord Lobat hätten ermittelt, daß in Deutschland jederzeit Schiffe verfügbar seien, die jur Unterbringung von 200 0900 Mann ausreichen. Diese Truppen jabl könne während mehrerer Monate des Jahres in den Benrken der junächst gelegenen Häfen ohne Mobilisierungsmaß⸗· nahmen zusammengejogen werden, und die Eisenbahnverbindungen seien solche, daß sie geftatteten, dieses Heer in viel geringerer Zeit als in Frankreich nach den Häfen ju bringen und einzuschiffen. Seine Unter⸗ suchungen und diejenigen des Lords Lovat hätten bewiesen, daß ein deutsches Heer von 150 000 Mann in der gleichen Anzahl von Schiffen transportiert werden könnten, die Balfour für die Sin⸗ schiffung der halben Zabl für nötig erklärt habe. Die Einschiffung und Aueschiffung würde weit weniger Zeit in Anspruch nehmen, als dafür angenommen worden sei.
Nachdem sich Lord Roberts eingehend über diesen Punkt verbreite und auf die verschiedenen verwaltungstechnischen und strategischen Vorteile hingewiesen hatte, durch die es Deutschland möglich sei, der englischen Flotte zu entgehen und eine Invasion auszuführen, fuhr er rer. .
äre Torbeit, unsere Augen diesen Möglichkei zu ver⸗ sincren, . wir * Frieten wünschen, die warrenden Er⸗ eigniffe im naben Osten baben es dem sorglosesten Beobachter im Bewußtsein gebracht, daß nichts ein Land zu retten vermag, das für
ĩ Sch nicht vorbereitet ist. Weder Bündnisse noch , . von Nutzen. Wenn wir fortfahren, die gewöbnlichsten Vorsichtsmaßnahmen zu vernachlässigen, so können
eines Tages in den Händen einer eingedrungenen Macht be— 36 am en , den demütigendsten Bedingungen ju unterwerfen. Die Gefabr wird mit jedem Tage droben der. Inner balb von zehn Jahren hat Deutschland die größte Seemacht geschaffen die außer der augenblicklich furchtbaren englischen Flottenmacht jemals bestanden hat. Wenn die ausgezeichneten gesetzlichen Maßnahmen für eine weitere Verstärkung der deutschen Seemacht getroffen werden, so werden keine Häfen in der Welt besser ausgestattet sein als die deutschen Nordsee hafen; auch die , wird mit jedem Tag wirksamer werden. Um eine Invasion ausfübren zu können, . muß eine Nation nicht notwendig die Hertschaft zur Ser besitzen, eine jeitweise oder lokale Beberrschung würde genügen. Dies ist den Deutschen sebr wohl bekannt, und es kommt nicht darauf an, wie stark unstre
Flotte sein mag. Das Haupthindernis für eine Invasion ist ein starkeß Helmatsbeer, ein Heer aus Bürgern, dag aus einer Million Mann bestehen sollte. „Jenseits des
en Meeres“, schloß Lord Roberts, lebt ein Volk, das 60 Millionen 2 die i n. N benbubler im Handel sind und die die größte Heeresmacht der Welt besizen. Sie fügen zu der überwiegen. den Militãrmacht eine Flotte bin ju, die sich entschieden und schnell vergrößert hat. r deen keine entsprechenden militärischen Gegen⸗
nabmen getroffen haben.“ ; . 1 2 * 6 sagte, er berue sich mit Nachdruck auf die Mahnungen, die er über die Möglichkeit eines Krieges bereits früher ausgesprochen babe. Die jüngften Erxeignisse hätten gejeigt, daß diese Warnung notwendig gewesea sei, und daß ein Volk, das sich nur auf sein guteg Recht verließe, um sein Eigentum zu schützen, sehr tõricht handele. Lord Roberts babe eine authentische Erklärung der Regie⸗
tung über die Frage der Indasion verlangt. Er, Ciomer, jwesfle, ob ditser Augenblick für die Regierung vassend sei, eine solche Ecklärung abzjzugeben. Durch die heftigen elek⸗
trischen Entladungen, denen die Nerven Europas von den ver- schiedensten Seiten ber in jüngster Zeit ausgesetzt gewesen seien, sei eine jiemlich bobe Spannung erzeugt worden. Solche Erklärung wäre nicht dazu geeignet, die eigenen Nerven oder die der anderen Völler ju berubigen. Die Spannung der Lage hätte zwar nach⸗
lassen, aber sie wäre noch nicht vorüber. Er begrüße die im
utschen Reichstag abgegebenen Erklärungen gegen alles, was nach einer Feindseligkeit England gegenüber autsäbe. Aber wenn England dies Gefübl auch erwidere, so befreie dies England nicht von der Verrxflichtung, ein r,, n g Landbeer und eine hinreichend
tie aufrecht zu erhalten.
e, 9 . sũbrte der Staats sekretär des Kolonial- amts Sarl of Crewe aus, Lord Roberts habe mit seiner Resolution einen sehr ernsien Schritt getan, und der Ernst dieses Schrittes sei durch Lord Roberts Rede nicht gemindert worden. . Die parlamentarische Grörterung eines solchen Gegenstandes sei eine ernfste Angelegenheit,
weil eg schwierig sei, eine solche Erörterung so ju leiten, daß se außerhalb nicht ju ernsten Mißderständnissen Anlaß gebe. Er könne nur boffen, daß ein solches Meißverständnis sich
nicht ergeben werde. Der Redner verwies dann auf die Rede 2 Bannermankt, in der dieser die Bejugnahme auf Frankreich in Balfourg Erklärung vom Jahre 1905 bedauert habe, und saate, die Umstände seien beute andere, er möchte aber den Appell Campbell Bannermans wiederholen, weil er das Gefübl habe, daß, wenn ein solcher Appell nicht erfolge, in der öffentlichen Meinung Englands und des Auslandes aus der Rede Lord Roberts sich — nicht unnatüt. Iicherweise — Konsequenzen ergeben könnten, die von allen bedauert werden möchten. Was den Landesverteidigur gsausschuß berreffe, so unterlägen dessen Anschauungen und eschlüfse einer ständigen Revision; der Redner wieg auf die verschiedenen, seit 1305 gemachten neuen Errungenschaften bin, wie drahtlose Tele⸗ graphie, erböbte Schnelligkeit der Kriegeschiffe, Fortschritte im Bau von Untersee booten, und erklärte sodann, daß es bejüglich der Frage eiaer Indafign jwei sich gegenüberstebende Parteien gebe. Die eme vertrete die Ansicht, daß eine Bootsbesatzung an den Küsten Groß= beitanniens nicht landen könne. Diese Meinung würde jedoch von keiner verantwortlichen Persönlichleit geteilt. Die andere entgegengesetzte Ansicht sei die, welche Lord Robertz in seiner Rede ver⸗ treten babe. nämlich, daß England für praktische Zwecke nicht als Insel angeseben werden dürfe, sondern sich in der Lage einer kontinentalen Macht befinde, und daß ein sebr beträcht. licheg Heer die Grenze Englands überschreiten könne, daß infolgedessen Englands Verteidigung mittel nach kontinentalen Grundsãtzen bestimmt werden müßten. Dieser Ansicht sei die Regierung nicht. Der
Redner verbreitete sich sodann über die Wirkung, die die Annahme der von Lord Roberts über eine Invasien aufgeftellten Theorien
Des halb w er ner
. gli inschnei ö 8⸗ Welt bezuglich der einschneidendsten Fragen der Landes verteidigung in ihr Vertauen ju ziehen. Er würde sich hüten, zu irgend einer Grklärung ju ermutigen, die die internationale
Die Resolution Lord Roberts wurde schließlich mit 74 gegen 32 Stimmen angenommen. . .
— Im Unterhaut standen in der gestrigen Sitzung zunächst Interpellationen, betreffend den Zweimächte⸗ Standard, auf der Tagesordnung. .
Wie das W. T. B. richtet, richteten die liberalen Abgg. Murray und Macdonald an den Premierminister Asquith die Anfrage, ob er, als er kürzlich die Auffassung vertrat, daß unter dem Zweimächte ˖ Standard ein Uebergewicht von 1009 über die Kom ⸗˖ bination der Flottenftärke der jwei nächst größten Mächte ju verstehen sei, die Auslegung, die er zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Jahre gegeben habe, dabin habe erweitern wollen, daß der Standard, den England aufrecht zu erhalten babe, ein solcher sein müsse, daß er ihm die völlige Herrschaft zur See gegen jede der kbar mögliche Kombination von Mächten sichere. Der Prem ierminister erwiderte, daß die Aeuße⸗ rungen, auf die die Redner ansxielten, nach seiner Ansicht dem Sinne und der Wirkung nach gleichbedeutend seien. .
Der Abz. Lee (konservativ) ö 56 an, ob der Premierminifter mit den Worten, Die zwei nächst stärksten Mächte“! gemeint babe die zwei nächst fkärksten Mächte, einerlei, welche und einerlei, wo ste gelegen selen. Asquith erwiderte, daß er unter den gegenwärtigen Verbältnissen und allen K die man voraussehen köane,
ings dieser Ansicht se ; ö ler geen ͤ n n, fragte hierauf, ob der Premierminister lede nur denkkar mögliche Kombination von Mächten gegen England in Betracht gejogen habe, worauf Agquith erwiderte, der maßgebende Gesichts punkt sei daß England seine Ueberlegenheit jur Ser aufrecht erbalten solle. Die von allen verantwortlichen Stellen oft ausein- andergesetzt werden sei, betrachte die Regierung den Zweimächte⸗ Standard als den bierfür gangbaten Weg. U
Darauf brachte der Chefsekretär für Irland Birrell ein Gesetz ein, betreffend Abänderung des gegenwärtigen Systems für Landerwerb in Irland.
Birrell legte die Sründe dar, warum die finanziellen Maß⸗
regeln des Systems versagt haben, und führte aus, daß 1 bereits abgeschlossenen Landerwerbsgeschäfte sich auf 25 Millionen Pfund Sterling beliefen, während die noch im Verhandlungsstadium befindlichen Geschäfte einen Wert von 52 Millionen darstellten und die zukünftigen Ge⸗
schäfte auf 100 Millionen geschätzt würden. Er schlage vor, daß der e, n, den irischen Herne dlern dadurch ju Hilfe komme, daß
er die Verantwortung für die Verluste übernehme, die durch Begebung der Anleibe unter Pari entste ben könnten; diese Verlufte könnten sich, eventuell auf 660 009 Pfd. Sterl. jäbrlich belaufen. Birrell betonte dann die Wichtig. keit, den englischen Kredit aufrechtjuerbalten, und erklärte, der Schatz beabsichtige nicht, eine Anleihe auszugeben ju
edingungen, die einen Verlust mit sich brächten und zu einem bäberen . als genũgend wäre, um 5. Millionen jäbrlich aufiubꝛingen. Bejüglich der im Verhan Nungestadium befindlichen Seschäfte sollten die Grundeigentümer die Wahl haben, ob sie das Kaufgeld in An⸗ leibean teilen oer teilweise in solchen und teilweise in bar wollten, während bezüglich der jukünftigen Geschäfte eine neue dreiprozentige Anleibe begeben werden solle.
Frankreich.
Bei dem vorgestern abend zu Ehren des Königs und der Königin von Schweden gegebenen Festmahl brachte der Präsident Fallieres einen Trinkspruch aus, in dem er, W. T. B. zufolge, an den Empfang erinnerte, der ihm in Stockholm von dem Könige und dem schwedischen Volke bereitet worden sei, und sodann für den Besuch der Majestäten ankte. . g Ibr Empfang in Paris, sagte der Präsident, sei ein Beweis für die ebrerbietige Sp mpathie, welche dag franiösische Volk für den König und die Köntgin bege, und füt den Wunsch des Volkes, die freund- schaftlichen Beiiebungen, die immer jwischen Schweden und Frankreich bestanden hätten, aufrechtjuerbalten und weiter ju entwideln. Der Aufenthalt des Königspaareg werde ein fruchttragendes Moment in diesen glücklichen Beziehungen bilden.
Der König Gustav erwiderte. Kö ᷣ
Gg sei ihm und der Königin ein Vergnügen, Ich inmitten eines Volks zu befinden, mit dem er durch Bande des Bluts und Gefühle underãnderlicher Sympathie verbunden sei. Er wie die Königin würden eine unauglsschliche Erinnerung an den Empfang bewahren. Er sebe darin einen Beweis für die Freundschaft und die aufrichtige Sympathie, die seit den verflossenen Jahrhunderten bestanden hãtten und Schweden mit Frankreich verbänden, und hoffe, daß die Be⸗ fiebungen berilicher Freundschaft jwischen beiden Ländern sich weiter entwickeln und in Zukunft immer mehr und mehr befestigen werden.
— Das Gelbbuch über Marokke ist gestern im Par—⸗ lament zur Verteilung gelangt. Es behandelt die Ereignisse vom 12 Oktober 1907 bis zum 14 Oktober 19038, beginnend mit dem Eintreffen der Mahalla Mulay Hafids im Schauja⸗ gebiet, schließend mit der für den neuen Sultan bestimmten Note über die Bedingungen für seine Anerkennung. In dem Gelbbuch werden. W T. B.“ Pell die Politik Frankreichs gegenüber Abdul Asis und Mulan Hafid, gegenüber den
zur Folge haben würde, und erklärte, wa! die Flotte anbetreffe,
marokkanischen Stämmen und den Mächten sowie die militä⸗
rischen Operationen im Schaujagebiet und in den Grenzgebieten erõrtert. ⸗ Die Haltung Frankreichs, sagt das Gelbbuch, in dem Konflikt wife em e Asis und Mulay Hafid wird zunächst präjsiert durch die Entsendung des Gesandten Regnault nach Rabat im Winter 1807. Die in einem langen Bericht zusammengefaßten Ergebniffe der Mission zeigen, daß diese der Besprechung der traditionellen Intereffen Frankreichs, besonders aber auch dem Inkrafttreten der Reformen don Algeciras gewidmet war, und daß die Gesandten Frankreichs und Spaniens gemeinschaftlich tätig mitgearbeitet haben jum Nutzen der allgemeinen Interefsen Eurgpas. Frankreich unterstützt in dem. nämlichen Maße, wie sein Mandat es ermächtigt, den Sultan, der sich geneigt geleigt hat, die Reformen ju verwirklichen. Frankreich und Spanten sind verantwortlich für die Sicherheit in den Häfen, fie wachen dort, halten die Autorität des Machsen aufrecht, verwenden sich balbamtlich für ihn, um ihm dag sür den Sold in den Barnisonen erforderliche Seld ju verschaffen, und balten für jede Eoentualitãt ihre Schiffe bereit. Frankreich tritt vermittelnd ein in Casablanca, ferner im Schaujagebiete, um einen rechtmäßigen Drrck auszuüben. ͤ
Das Gelbbuch zeigt, wie der General d' Amade die end— gültige Herstellung des Friedens in der Provinz in einem glaͤnzenden Feldzuge durchgeführt habe, und fährt fort:
Aber keinen Augenblick hat Frankreich Partei ergriffen in dem inneren Streite jwischen den beiden Brüdern. Die wiederholten In. struktionen, die von Zeit zu Zeit an den Gesandten Regnault wie an den General d' Amade geschickt worden sind, sind bis zum Ende beobachte worden. Trotzdem einerseit? die hafidischen Truppen gegen die französiscken Truppen kämpften, andererseits Abdul Asig von Rabat aus an Frankreich den dringendsten Appell richter: und um weitergehenden Schutz bat, erkläre Frankreich, einzig seinem eurepäischen Mandat nachjukommen. Die asißische Grhedition nach Marrakesch nahm ibren Fortgarg und wurde außer. halb des Schaujagebietes beendet, obne daß franzésiiche Truppen weder direkten noch indirekten Anteil daran genommen hätten. Der Erfolg Mulay Hafids ftellte die internationale Frage auf, wann und wie er anzuerkennen sei. Frankreich stellte im Ein verständnis mit Spanien noch einmal das Prinip eines Zusammenwirkens der Mächte auf, und unterbreitete den auswärtigen Kabinetten erst die Vorschläge und dann den Text der Note, die allgemeine Zustimmung fanden. Die Politik Frankreichs war von demselben Geiste beseelt bezüglich der SEntschädigungen in Casablanca, die den Gegenstand wechsel. seitiger Beratung der Mächte und einer Einigung auf der Grundlaz⸗ des französisch⸗spanischen Vorschlags bilden. In demselben Geiste biet Frankreich auch die fremden Kabinette auf dem Laufenden über sein Vorgehen und seine Absichten, sei es, daß es Verstärkungen nach Casablanea schicken sollte, sei es, daß es Regnault oder Lyautey beauf= tragte, die Bedingungen der Pazifizterung der Schaujas an Ort und Stelle ju studieren, sei es, daß es dem General d' Amade die die definitiven Grundlagen für die Pajifinierung gebenden Instruktionen ereilte. Als es mit der Ausführung dieset Programmes begonnen hatte, war dies auch der Anfang für die Verminderung der EGffektir. stärke der Okkupationstruppen. Ueber alle Fragen von Wichtigkeit
ielten Frankreich und Spanien idnre besondere Vereinbarung ee. ö Die anderen Mächte verhielten sich justimmend und freundlich, aber die Verständigung mit Deutsch⸗ land war schwieriger. Deuischland formulierte eine Reibe
werden, betreffend die Schwierigkeiten der Landung und der Ease auf der Reede von Casablaneg, betreffend eingeborere Schutzgenofsen und deutsche Kaufleute, die fich durch die franjẽsischen Militärbebörden verletzt erklärten, sowie die angebliche Absicht Frank reichs betreffend, mit seinen Kreuzern die Wiedereinnahme Saßis durch den Machsen zu unterstätzen. Frankreich lieferte für alles dies Er⸗ klärungen und durchaus schlüssige Beweise. . . Das Gelbbuch gibt ganz detailliert Mitteilungen über den interessanten Versuch einer Assozüierung französischer und deutscher Häuser zum Zwecke der Vornahme von Kanalarbeiten und des Baues eines Hafens in Larrasch, enthält aber keinen auf die Deserteurfrage pbezũglichen Abschnitt. Diese Frage wird gänzlich dem Schiedsgericht überlassen. Da⸗ egen nehmen im Gelbbuch die Grenzfragen einen breiten Raum ein.
— Der Kriegsminister Pic quart begründete geftern, „W. T. B.“ zufolge, im Heeresausschuß der Kammer die seit langer Zeit vorbereitete Vorlage für die Artilleriever⸗ mehrung, nach der die Zahl der Artillerieregimenter von 40 auf 64, die Zahl der Batterien von 506 auf 634 erhöht werden soll. . ö
K Mannschaften sollen durch die bereits seit einem Jahre durchgeführte Erhöhung des Artillerie kontingents, durch die Verringerung der reitenden Batterien von 50 auf 16, und durch die Abschaffurg der Artillerieregimentsmusiker gewonnen werden. Jedes Armeekerps würde nach Verwirklichung dieses Programms, das eine jährliche Mehrausgabe von neun Millionen und eine einmalige Ausgabe von acht Millionen für Pferdeankäufe verursachen würde, 120 anstatt 92 Geschütze besitzen, die reitenden Batterien nicht min⸗ gerechnet.
Niederlande.
In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde das Budget des Ministeriums des Aeußern beraten.
Wie das . W. T. B. meldet, ersuchte der Präsident, die Erörterung der Venezuela Angelegenheit nicht ju beginner, sondern eine etwaige Interpellation oder die Herausgabe des angt⸗ kündigten Orangebuches abzuwarten. Der Abg. van Doorn (liberal) kritisierte den Mangel an Informationen über die diylo. matischen Verhandlungen, j. B. über den Nordsee⸗Vertrag, und be merkte, das Volk werde infolge des Schweigens der Regierung unrubig.
Serbien.
Der Goldschatz der serbischen Nationalbank it gestern, nach einer Meldung des „Telegraphen⸗Korrespondeni⸗ bureaus“, von Belgrad nach Nisch übergeführt worden.
A sien.
Im Hinblick auf die Propaganda der revolutionaren Elemente, die den herrschenden Geist der Beunruhigung ent⸗ flammen möchten, hält die chinesische Regierung, obgleich alles ruhig ist, alle Vorsichtsmaßregeln aufrecht. Wie das Reutersche Bureau“ meldet, bewachen Truppenabteilungen noch immer die Stadttore und patrouillieren Gendarmen auf den Zugängen zum Gesandtschaftsviertel. Die Einmũtigkeit. die von den verschiedenen amtlichen Stellen zur Schau ge tragen wird, steigert das Gefühl des Optimismus bezüglich der neuen Regierung. Das Reformwerk dauert im Palaste fort, aus dem das beunruhigte Gefolge der verstorbenen Kaiserin⸗Witwe geflohen ist.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des 3 . tags und der Bericht über die gestrige Sitzung des Hause
der Abgeordneten befinden sich in der Zweiten und Dritten Hen
— Die heutige (167) Sitzung des Reichs tags, r 011 ⸗ andel und Gewerbe Delbrück räsident Graf zu Stolberg⸗
Staatssekretär des Innern Dr. von Beihmann . und der Minister für beiwohnten, erõffnete der iden Bernigerode mit folgender Mitteilung:
Von dem Auswärtigen Amte ist mir die Mitteilung 2 br ĩcbhaftes
daß die belgische Kammer der Repräsentanten am 17. 8. M Deutschen Reiche als einer befreundeten Nation
Mitgefühl an der schrecklichen Katastrophe auf der 3
eche Radbod jum Ausdruck gebracht hat. Der Kaiserlich denische —ĩ angewiesen worden, der
Hesandte in Brüssel ist darauf e belgischen Regierung den Dank der Kaiserlich deutschen Regierun ausjusprechen. Meine Herren! Ich schlage Ihnen vor, daß auch wi
der belgischen Kammer der Repräsentanten unferen Dank für die Teil. nahme aut prechen. (Die Mitolieder deß Hauseg, die sich erhoben batten, begleiteten diese Worte mit lebhaftem Beifall.) Sie sind da⸗
mit einverflanden, ich konstatiere das. Vor Eintritt in die Tagesordnung bemerkte der
Abg von Paz er (3. Volkäp): Ich balte mich für verpflichtet, deuten der— ie gestrige Bemerkung äber die Nichtabnahme dez Zerxpelinschen Laftschiffz mir der preuß sche Kriegsministerium schon seit einiger Zeit seine Zustimmung zu dieser Abnahme erklärt babe. einen Ünschuldigen in Verdacht gehabt habe, und freue mich, daß nun wobl die Erledigung dieser Angelegenheit wird als gefichert betrachtet
dem Hause mitzuteilen, daß mit bezug auf meine Kriegsminister hat mitteilen lassen, daß das Ich bedaure, wenn sch
infolge unrichtiger Informationen
werden können.
Auf der Tagesordnung standen die Interpellationen, betreffend das Grubenunglück auf der Zeche, Radbod“
Wie deberg und
Die Interpellation der Abgg. Genossen (Zentr.) lautet:
Ist der Reichskanzler in der Lage Ursachen des Grubenunglück auf Zeche. Nacht pom 11. zum 17. November d. J. Auskunft ju geben?
Sind ingbesondere auf Grund der Erfahrungen bel en Gruben ungläcksfällen in den letzten Jahren genügende Vorsichtzmaßregeln zur Verhütung von Schlagwettern und Kohlenstauberplosionen in Bergwerken getroffen worden? .
Welche 0 sind beabsichtigt, um in Zukunft solche
Katastrophen zu verhũten?
Die Interpellation des Abg. Behrens (wirtschaftl. gg.), die auch von Deutschkonservativen unterstützt ist, hat folgenden Wortlaut:
Ist der Herr Reichskanzler bereit, über die Ursachen des Srubenunglũcks auf Zeche Radbod! bei Hamm (Westfalen) und über etwaige Maßnahmen, die zur Verhütung solcher Unglũcks falle zu treffen sind, Auskunft zu geben?
Auf die Frage des Präfidenten Grafen zu Stolberg erklärte sich der Stellvertreter des Reichskanzlers, Staats sekretär des Innern Dr. von Bethmann Hoklweg zur so⸗ fortigen Beantwortung bereit.
Zur Begründung der ersten Interpellation erhielt darauf das Wort der Abg. Wie deberg (Zentr): Belanntlich hat am 12. Norember d. y * Morgens 4 Uhr, in der Zeche Radbod“ eine Crylosion stattgefunden, bei der die in der Grube tätigen 350 Arbeiter und 5 Beamte jum großen Teil verunglückt sind. Wir haben im ganjen 341 Tot und noch 25 Schwerverletzte zu beklagen. Um die Histerbliebenen der Verunglũckten wenigsteng materiell vor Not ju schãtzen, sind zablteiche Sammlungen im Gange, woran sich das Inland bis zu den ärmsten Arke tern beteiligt, und an vielen Sammel stelken sind bereits bedeutende Summen auf e bracht worden. Auch das Augland beteiligt fich an diesen Sammlungen. Diese Mildtätigkeit verdient alle Anerkennung. Allerdings können die Opfer dieser Katastrophe dadurch nur in leiblicher Beziehung unterftützt werden, fär den seelischen Schmer fann sie kein Mensch entschädigen. Ich möchte bierbei einer Büte der Bergarbeiter Lusdrud geben; sie wänschen nämlich, daß zur Verteilung der Sammelergebnisse Vertrauengleute der Bergarbeiter jugejogen werden möchten, sei eg nun aus den Arbeiterorganisationen, felen ez Ver— treter aus den Arbeiterausschüssen der von der Katastrophe betroffenen Arbeiter. Die Katastrophe auf Radbod jst meines Wissens die drittschwerste, die wir in den letzten 40 Jahren auf der ganjen Erde im Bergbäu erlebt baben. 2335 Familien sind um ibre Ernährer gebracht. Diese Katafstrovbe wird nur noch übertroffen von dem Frubenbrand in Courrisreg vom Jahr 1905, wobei 1230 Tot⸗ zu be⸗ lagen waren, und durch das Grubenunglück in Oklabama in Amerifa im Jabre 1597 dem 500 Tote jum ODrfer fielen. Der deutsche Bergbau it meines Wässens von einer derartigen Katastropbe überkaurt noch nicht getroffen worden. Diese Katastroybe veranlaßt ung, auch bier im Reichstage uns mit dieser Angelegenbeit ju fassen und ju prüfen, welche Ursachen sie bat, und Mätel und Wege ju suchen, um der⸗ artigen Katastrophen in Zukunft vorjubeugen. Wir mũssen darauf Rängen, daß einem solchen Hinraffen von Menschenleßen im Bergbau Einbalt geboten wird. Sind doch im Jahre 1987 17413 Arbeiter zu Tode gekommen und mehr als 1 Too schwer derletzt worden.
(Schluß des Blattes)
und bereit, über die
Statiftik und Volkswirtschaft.
Sů⸗terhandel und Süteriertrũmmerungen in Württemberg.
Die in den letzten Jahren in Württemberg laut gewordenen glagen über eine Zunahme der Güterjertrũümmerung und über bäufige Uwgebhungen des aus dem Gesetz vom 23. Juni 18653 in das württem- bergiscke Aus fũbrungegesetz um Bürgerlichen Gesetzbuch vom 28. Juli 1889 übernommenen Verbots der ftüdweisen Wieder verãußerung RTößerer Srundftücke veranlaßten die württembergische Regierung, der Frage näher ju treten, ob nicht die einschlägigen Vorschriften des Aus⸗ lib ee e eine Verschärfung erfahren sollten. Der wichtigfte in Betracht kommende Artikel (173) diefes Gesetzes lautet:; Wer ein eder mebrere Grundstücke im Flächengehalt von wenigsteng 3 ha, elche bigher jusammen bewirtschaftet worden waren, durch einen Lauf ⸗ oder Tauschbertrag erworben Fat, darf vor Ablauf von drei Jahren nach der Eintragung im Grundbuch diese Liegenschaft nur im kanken oder andernfalls nicht mehr alg den vierten Teil derfelben rh Kauf oder Tauschbertrag wie derveränßern. Gine Verãußerung, relche gegen dieses Verbot verstößt, ist nichtig. Außerdem ist in hem weiteren Artikel die Uebertretung deg Verbots mit Strafe be⸗ Uobt, während in gewiffen Fällen die enehmigung jum Verkauf von den Behörden erteilt werden kann.
Um für die Beurteilung einer eventuellen Verschärfung wie über⸗ Kapt der Frage der Belämpfung der schädlichen Auswüchse des güterhandels die erforderlichen Unterlagen ju gewinnen, hat das Ninifferium für das Jahr 1507 Erbebungen über den Güter⸗ handel und die Gätersertrümmerung anstellen lassen. Als Güter⸗ ertrũmmerungen kamen fur diese Erkebungen solche Fälle in Betracht, n, denen ein bisher wirtschaftlich 1iusammengehõriges landwirtschaft⸗ lid Besitztum auf dem Rege der Veräußerung in jwei oder mehr Leile mit der Wirkung zjerschlagen wurde, daß daz An⸗ wesen als solcheg nicht mehr foriestebt oder aber so wesent⸗ is derfleinert worden ist, daß sih Clerarg nachteil is Folge *
ortbestand und die gedelblich⸗ Fortfübrung der etreffenden Dirtschaft ergeben baben. Im übrigen baben sich die Erbebungen mi alle Gäterjertrũümmerungen in dem bezeichneten Sinne —— Fücksicht anf die Größe der zertrümmerten Gäater* ferne ohne Růck⸗ ct darauf erstreät, ob die Zertrümmerung durch den bisherigen
adbod“ (Westfalen) in der
kassen verein usw
Aus d der Erbebangen ist
erfolgt ett
—
bon den Oberämtern iu führenden
am Schlue des Jahres 1967 die
. Lande noch 44 Gũter hůndler und
trieben. Manche Gñterschlachter Vermittlung vision den
; dem auf Ankauf eines
Vorjug vor
Guts und e Seschafte werden bändler allein, sondern von einer je bildenden Gesellschaft, Strafen wurden im Jabre 1907 äbe lungsagenten in 7 Fällen (jweimal auf
ff. der Gew. Q und fünfmal au
iff. 42 der Gew. D.) verbängt. In 2 des Geschafts betriebs erkannt.
Ster jerttũmmęerungen.
185 Gemeinden 234 Anwesen mit einer jerttũmmert;: die durchschnittliche Größe beträgt hiernach 7 42 ha.
einer durchschnittlichen Größe von 8,
Von den 234 jertrümmerten flche dieser 153
folgte die Zertrũmmerung gewerbe mãß durch gewerbzmätige Gäterbändler au
Umgangen wird das Verbot der Grundstücken auf verschiedene Art.
gelegt werden soll; gleich zu zablen oder ninsen als Entgelt für die Benutzung nehmen die Händler das Zertrũmmerun eigene Rechnung vor, laffen aber den Verkäufer der Grundstücke auftreten und
ergeben, daß die ein Güterhändler ein 34
von 93 755 6, afso mit einem Gewinn Da rlebnskassenvere ine baben Weise, daß sie ein feil gewordenes A kauften und stückweise veräußerten, trümmerung eingegriffen. Schaden entftanden.
Ueberschuldung J Wegjug aus der Gemeinde Ableben des Besitzerg
Mangel an Arbeitskräften. sonftige Ursachen d Auf die in den Erhebungaformularen gleich mit den früheren Jahren eine Zu⸗ jertrtümmerungen ju beobachten sei,
berichtet, während nach den Angaben der
erlangen. Ee ist des balb beabsichtigt, die für das Jahr 189085 fortzusetzen.
Wie der . Vofs. Ztg.“ aus Paris
italienische Ir genieur? Bellini und Tosi, auf den franz dũrfen, da gelöst baben, und
entsendenden Abgabedrahtnetzes; don Dieppe nach Havre ju senden, Barfleur beeinflußt worden sei.
Technik.
w Pbotographischen ereinigung“ Geheimen Regierungsrats, Professor Dr. Erich Lehmann einen der Farbenpbotograpbie..
Seit Lumiereschen Autechrom. Verfahrent,
das
bedingt Erfinder bemüht gewesen,
man einen solchen von 7 8 Linien stellen versucht hat, daß man feinste
England die
sammenhängende Haut von
Schichtung und der Länge
bäutchen, und in dieser Haut wechfeln o
als der don dem feinen Klebstoff
r miteinander ab. Die e
der
aber au
die Neue Pbotographische Gesellschaft ein, berjuftellen versucht, auf der in voller Dur
und Blau regelmäßig und in mikrostopisch fieinen Akmeffungen der einzelnen Farbvunkte oder Quadrate miteinander abwechseln. wie es den Anschein bat, so würde hiermit Mangel des Lumiereschen Verfahrens, die hon
dies Verfahren,
Eigen iũmer (sei es in eigener Person oder mit Benutzung eines Ver⸗
der Zwischenrume nämlich, beseitigt,
— 45 oder . Grwerber (Güter bändler, Darlebns.
an zufũhren: i Ter tlla lieren eden dels. Na; Aueweis der
drr. — 8 * mittlungsagenten für Verträge über ländli
ö 1 der in Württemberg wohnenden swerbzmäßigen Häterbändler auf 10, dielen ge der Dermittlungsagenken auf 357. Neben den in Württ mberg wohnenden Gũterhändlern und Vermittlungsagenten waren im Jahre 1907 im
w ibren Wohnsts außerbals Wärttembergs haften, tãtig. gzwerhemäßiger Gäterbar def und gewerbsmä ; Verträgen aber ländliche Grundstäcke von einer Persen juglelch be⸗ scheinen in von Grundstũckzverãußerungen
seiner Zertrũümmerung ju vielfach
deren Mitalieder wechseln,
Im Jahre 1907 wurden in
ĩ Die Zertrümmerung erfolgte bei 113 An— wesen — 4533 94) mit einer Fläche von 9299
Güter handler eim. Vermittlungsagenten), dagegen bei 12. Anwesen (— 531727) mit einer Fläche von S8o7, 35 ha (= 48,7 /o) und einer durchschnittlichen GSröʒe von 6,57 ha nicht gewerbamãßig. Anwesen hatten 135 vor der Zer— trümmerung einen Flächengebalt von 3 ha und darüber; die Gesamt⸗ e Anwesen betrug 1577,28 hHs, die Sröße eines Anwesens demnach 153 ha.
35 Fällen durch Vermitilungsagenten; nur in I von jenen 41 Fällen wurde zur Zerträmmerung die Genehmigung der Hebörde gemäß Art. 173, Ziff. 5 des Ausf Gef. zum B.
4 Zum Teil verpachten die Säter— bändler die erworbenen Grundftücke, sowelt stie veräußert werden dürfen, e . varzellenweise, vereinbaren aber
zugleich wit den Pächtern, daß das Eigentum an den gevachteten GSrundstũcken um einen bestimmten Preis nach Ablauf von 3 Jahren, auf die Pächter übergehen und der Raufbertrag nach dieser Zeit jur Beurkundung und Auflafsung vor⸗
der Kaufpreis ift von den Pächtern entweder fo— aber einstweilen (in der Regel mit 5 os zu ver=
Der von den Gäterhändlern ersielte Gewinn ast sich nicht immer mit Sicherhelt festfte len; die Erhebungen haben aber immerbin ; Sẽäterschlächter in einzelnen Fällen außerordentlich große Summen auz der Zertrümmerung gewonnen baben; so kaufte ; hs großes Anwesen im Bejirk Badnang für 52 100 6 und setzte dasselbe in 25 Teilen mit einem Gesamterlõs
teils als Vermittler bei der Zer—= In keinem Falle ist einem Verein ein
Als Ursachen der Zertrümmerung sind ermittelt worden:
bebes Alter der Kräntlichtett des Besttzers
ngen ist nur von 2 Oberämtern eine Zunghme festgestellt worden; von 22 Dberämtern wurde ein Abnabme
wesentliche Aenderung in Den einschlägigen Verhältaissen nicht ein- getreten ist. Ein juverlaͤssiger Aufschluß Güũterjertrũmmerungen läßt fich indessen nur
Kunst und Wissenschaft.
gemeldet wird, wollen jwei
schen Stationen drahtloser Telegraphle erperimentieren Problem der lenkbaren drabtlofen Telegraphie jwar durch besondere Anordnung des die Wsllen nicht mebr im Krelse, sondern nach beftimmten Richtungen
es sei ihnen gelungen, Telegramme obne daß die benachbarte Station
jüngsten ordentlichen Sitzung der Freien die unter dem Vorsitz des Dr. Miethe stattfand, Vortrag über den beutigen Stand
sein dürfte, weil es doch große Mängel aufweift in der betr dichtschwächung die hon der nicht volligen Durchfichtigreit der Starfekorner ift, uad in seiner Unfähigkeit der Verielfaltigung, sind manche den Gedanken der Erfindun und die Mängel ju beseitigen, die ibr anhaften. Au man dabei auf den Jollischen dreifarbigen Rafter jurũckgegriffen, indem auf ein Millimeter dadurch herzu⸗ . quadratische Gelatine bäutchen je in einer der drei Grundfarben in regelmäßiger Schichtung ubereinander⸗ klebte und vreßte und sie dann senkrecht zur bene der lbereinander geklebten Häutchen in schmalste Streifen schnitt (etwa so wie man in beliebten Sandwichs be. Man erhält so eine zu⸗
relte gleich der Seite der benutzten Selatine⸗
eingenommenen die del Grundfarben vraktische Ausführung der Idee soll br große e stoßen. Einen anderen Weg schlägt
en veröffentlichten Grgebniffen
nisse der in ibren Benrken ewerbzmãßigen Ver⸗ rundstũcke belief sich
und
gewerbamãßigen
12. Vermittlungsagenten, die
ten Häufig wird mäßige Vermittlung von
neuerer Zeit der gegen hohe Pro⸗ eigene Rechnung erfolgten geben. Be⸗ nicht von einem Güter- für den einjelnen Fall sich übernommen. r Göüterhändler und Vermitt⸗ Srund des 5 148, Abf. i, f Grund des 5 148, Abf. j, Fällen wurde auf Untersagung
Gesamtflãche von 173725 ha eines jerschlagenen Anwesens
ha (= 53, 53 ) und
23 ha gewerbsmäßig (durch
durchschnittliche Bei 765 dieser Anwesen er. ig, und jwar in 41 Fällen f eigene Rechnung und in
G. B. erteilt. stückweisen Veräußerung von
sie nicht sofort wieder
der Grundstũcke. Jum Teil aa gr gen in Wirklichkeit auf
bisherigen Eigentümer als die Kaufvertrãge abschließen.
von 41 655 M wieder ab. teils (in 9 Fällen) in der nwesen auf eigene Rechnung
in 60 Fällen, . 51 . 1 gestellte Frage, ob im Ver⸗ oder Abnahme der Güter-
* 2
übrigen 39 Oberämter eine über die Bewegung der
durch weitere Erhebungen Grhebungen junächst einmal
die seit achtjehn Monaten
ertzschen
hielt
dem Bekanntwerden des über seinen Wert 1 . chtlichen
einer Seite hat
gleich der Höbe der
bne andere Zwischenräume
indem sie eine Glasplatte tigkeit Gelbgrün, Rot
Gelingt auch ein ibm bedingte Schwär zung
Reingewinn von 1509
Schauspielbause die Erstauffübrung Irmingart! von Herbert von Berger statt. Direktor Oskar Wagner.
bringt in ibrem zweiten Konjert, Mittwoch, Singakademie neben
weiter zuspinnen gen Knote aus Mänchen
Windersteinschen Orchester aug
Fintrittgkarten sind im Vorverkauf bei Boie und Bod und im Waren. haus Wertheim ju baben.
Bum cke finden am 5. Dejember
verkauf für die Abonnementg ist bei Böte u. Bock und Wertheim eröffnet.
dlrektor Bernhard Irrgang morgen. Mittwoch, das nächste Orgelkonzert, unter Boberg ((Sopran), Margarete Leistner (Violine) Herr Irrgarg spielt u. a. die Lisijt⸗ Variationen über Weinen, Klagen“ S⸗Moll· Messe.
Schwächung des Lichtes beiträgt. Ungelsft bleibt bis auf weiteres immer noch die Frage der Verdielfältlgungsmöglichkein.
Im Anschluß an den Vortrag legte Herr NRadosf Schuster seine neueften Drei arbenkupferätzungen dor, bor all- n ein- Salome in so bedeutenden Abmessungen, wie sie mij dem Verfahren bisher noch nicht erreicht sind, und von bewunderns werter Sorgfalt der Ausfuhrung. Neben dem vollendeten Farbenbilde waren di ez zusammensetzenden drei Teilbilder, je in einer der drei Grundfarben, aufge elt, an denen es wie immer wundersam berührte, das diefe Farben über- einander gedruckt weiß ergaben. Geheimrat, Peofessor Dr. G. Fritsch swrach über „ Fonservative Photograykie und erklãrte den Ausdruck dahin, er wolle an alten Aufnahmen zeigen, daß nicht alles Neue gut und manches Alte besser und der Konservierung wert sei. Zum Beweise legte er u. a. in Afrika von ihm 155 auf⸗· genommene Photographien vor und Kopien, die er von vorhandenen edenso alten Negativen noch jezt angefertigt hat. Beide erwiesen sich als vorzüglich, selbst in jcßt gemachten Vergrößerungen alter Bilder Geheimrat Fritsch verglich biermit das jetzt häufig beobachtete schnelle Ausbleichen don Pbotographien, meist eine Folge flüchtiger Arbeit beim Wässern der Kovien. Noch machte der Redner mit einer von Dr. Neubaus aus Vengkong gesandten
oftkarte bekannt, aus der hervorging, daß Dr. N. dor cinen schweren Taifun, der auf der Reede arge Verwüstungen angerichtet, glücklich beftanden bat. — Allseitig mit großem Interesse begrũßt wurde die Vorlage des Soerjschen Präjisions⸗ Gelbslterz Wie Herr Walter Ischocke erklärend mitteilte, ist es in Jena endlich gelungen, ein gelbes Glas von großer Reinheit berjustellen, das abfofuf frei ift von der rauchbraunen Tönung bigberiger gelber Gläser, das nur absorbiert, was es absorbieren soll, und das so durchsichtig ist wie das meiste weiße Glas.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maß regeln.
Nach der im Kaiserlichen Sesundheitsamt bearbeiteten Statist k über die Verbreitung bon Tierfeuchen im Deutschen Reich während des 2. Vierte sjabrs los trat die Maul. und Klauen feuchz neu auf. in 300 Geböften gegen 156 im 1. Vierteljahr 18693 mit einem Gesamtbestande von 5540 Rindern
gegen 4302 im 1. Vierteljahr 1908s,
S803 Schafen . : 1908,
S2 Ziegen . 30 ö 1908,
6150 Schweinen m ö 1908. Am Schlusse des 2. Vierteljabrs i968 blieben noch 163 Gehöfte
in 45 Gemeinden (Gutsbezirken) verfeucht.
Das Kaiserliche Gesundbeitgamt meldet den Ausbruch der NMaulz und Klauenseuche aus Bockum, Kreis und Regierungs⸗ benirk Düsseldorf, am 25. November 1908. ;
Labore, 23. November. (W. T. B.) Die Malaria breitet sich im Pundschab immer mehr aus und fordert jablreiche Dpfer an Toten. In Amritsar wätet die Epidemie am schlimmsten. Es kommen dort täzlich etwa 100 Todesfall: vor. Der Handel stockt.
Die Faktoreien sind von Arbeitekräften jum Teñ entblõßt. Die Basare sind still und die Straßen verlassen. Verkehrsanstalten.
Die württembergische Eisenbabnverwaltung bat,
W. T. B. zufolge, beschlossen, die Einstellung von Wagen erster Klasse in Personenjüge fo stark einzuschränken, daß nur ein ganz geringer Teil von Personenjügen auf Hauptlinien, wo noch Nachfrage nach Wagen erster Klässe bestebt, mit diesen ausgerüstet feln wirkz.
Theater und Mufik.
Im Königlichen Opernbause wird morgen unter der Leitung des Generalmufstkdirektors Dr. Muck Beeibs dens Fidelio! aufgeführt. Die Leonore singt Frau Bersba Pester⸗Prosky autã Czln als Gast. Die übrigen Hauptrollen sind mit Fräulein Dietrich und . Herren Sommer, Hoffmann, Fnüpfer, Philiwp und Bachmann esetzt. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Mittwoch, Paillerong Luftspiel Die Belt, in der man fich langweilt“, mit den Derren Vollmer, Sommerstorff, Patry, Valentin, Winter, Molenar, Eggeling, Zeisler, Werrack, Paris Platen, und den Damen Butze, Abich, Eschborn, Arnftãdt, Stein sieck von Mapburg und von Arnauld in den Hauptrollen, gegeben.
Sorpbie Hevmann- Engel, deren erfolgreiche Wie derbelebung alter komischer Meisteropern noch vom vorigen Jahre in der Erin ne—⸗ rung ist, veranstaltet am Mittwoch, den 5. Dezember, Nachmittage 4 Ubr, im Deutschen Theater wieder eine Opern vorstellung. Aufgeführt wird eine bier noch nicht ju Gehör gebrachte gan m . Oper von Josepb Havdn Der Apotheker“ ünd auf vielfachen Wunsch die Wiederholung von Der betrogene Tadi. Opera buffa von Gluck. Der Reinertrag ist ju Gunsten des Verein? Frauenhilfe“ bestimmt.
Das Neue Schauspielhaus wird auch in diesem Jabre der Kinderwelt ein Weihnachtsmärchen bieten. Hierzu wurde die Märchen. komsdie Sneewittchen und die siben Zwerge? don Joerner aus- erseben, die am 2. Dejember jum ersten Male in Siene geht und in der Zeit bis Mitte Januar an jedem Mittwoch; und Sonnabend⸗ . wiederholt wird. Der Vorverkauf hierju hat bereite egonnen. Die gestrige Vorstellung von Residenjtheater Exxlosion auf
Kümmere Dich um Amelie“ im ju Gunften der Hinterbliebenen der bei der der Zeche Radbod Verunglückten brachte einen 4, welche Summe dem Kronprinjenfonde
Friedrich Wilhelm städtischen des vieraktigen Dramas Die Regie führt der
Die Kam mermusikvereinigung der Königlichen Kapelle den 9. Dejember, in der Robert Kahns Klarinettentrio und dem selten espielten Sextett (mit 2 obligaten Hörnern) von Beethoven ein isher noch nicht aufgefübrtes Divertimento für 11 Instrumente von
ũberwiesen wurde. . Am Donnerstag findet im
Mozart.
Am Sonnabend, den 2. Januar 1909, gibt der Kammersanger in der Philharmonie — zu unsten des Vereins, Säuglingsbeim? — mil dem bekannten eivzig einen Wag ner⸗Abend.
Die beiden dieswinterlichen Kammermustkabende von Gu st a v
und 21. Januar statt. Der Rarten⸗
In der Marienkirche veranstaltet der Königliche Musik= Abends 71 — 8 Uhr, Mitwirkung von Fräulein Signe
räulein Eva Reinhold (Alt) und Frãͤulein
und das ‚ Crucifixus“ aus der Der Eintritt ist frei.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Vierten Beilage.)
die recht wesentlich jur