1908 / 297 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Dec 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Prenßen. Berlin, 17. Dezember. Seine Majestät der Kaiser und König nahmen

Serben und

me . deute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vortrage deutsähes tere

des Kriegsministers, Generals der Kavallerie von Einem, d Chefs des Generalstabs der Armee, Generals . von Moltke, und des Chefs des Militärkabin keutnants Freiherrn von Lyncker entgegen.

Der Bundes rat versammelte fich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereiniglen Ausschüsse für Justiz⸗ wesen und für Handel und Verkehr, der Ausschuß für wesen, die vereinigten Ausschũsse für Rechnungsw

66 und Verkehr, die vereinigten A ũ

r Handel und Verkehr und für Eisenbah Telegraphen sowie die vereinigten Ausschüsse für Re wesen und für Elsaß⸗Lothringen Sitzungen.

„Die Verkehrseinnahmen deutscher Eisenb für November 1908 Petrugen . isenbahnen

bahnamt aufgestellten Uebersicht:

der Infanterie eneral⸗

esen und für für Justizwesen,

im Reichs eijen⸗

im auf ganzen 1 km

gegen das Vorjahr . mehr, , im ganzen auf 1

16 16 * 6 t

D für alle Bahnen im Monat No vember 1908:

Personen⸗

verkehr 143 3142 707 10 388 417 are , AI 2,68

vertehr. Has sas 78. 21 5. - 3636-1 200 - 536

3) für die Bahnen mit dem R Ja nu ar Dezember in der Zeit vo bis Ende November

Personen⸗

Gũter⸗

verkehr 59 630 756 24 819-500 O33 1 ons 105 Die Gesamtlange der Bahnen betrug 50 790, 58 Km, gegen

das Vorjahr 4 815,97 km.

uud Bek riten Rälage ker heutigen Nummer des Neiche are,, wen,, . . äber. die

igsten Feldfrüchte im 1 ; Deutschen Reich, züusammengestellt .

Statistischen Amt, veröffentlicht.

Sessen.

Gestern vormittag fand, W. T. B.“ Palais in Darmstadt die Taufe des zweiten Sohnes iten des Großherzogs und der Großherzogin statt. Der Prin; erhielt di Ludwig Hermann Alexander 2 ; . zwe estern vormittag Wahl des Prasdiums zusammen. gif Ersten . wurde, obiger Quelle zufolge, der Geheimrat Haas wieder— gewählt, Erster Vizepräsideni wurde der Abg. Kokell (Gauern bund) und Zweiter Vizepräsident der Abg. Dr. Schmidt

Ihrer König lichen Hohe

Die Zweite Kammer trat

Zentrum).

4 286 MM 958 1769 823

135 442 87 2 680 - 59437 29

2 für döe Bahnen mit dem Rechn April März in der Zeit vom 1. Ende November 19038:

21 4 224

23 768 ung s ja hre 1903 bis

echnungs jahre m 1. Januar 1908

Yertehr. 83 7zo sss 13 35 4 * s 102 O36

im Kaiserlichen

zufolge, im Neuen

Oe sterreich⸗ Ungarn.

Das in Wien eingegangene Antworts reiben de Königs von Italien auf das , Kai ; in der Angelegenheit der Angliederung der e hat der italienische Botschafter, wie die

e Korrespondenz“ erfahrt, gestern im Ministerium Aeußern zur Kenntnis gebracht; gleichzeitig hat der Bot⸗ schafter um eine Audienz beim Kaiser zur Ueberreichung des

Polinsch des

Schreibens nachgesucht.

Das österreichische Abgeordnetenhaus hat gest die Verhandlung über die die Annexion ar g r treffenden Dringlichkeitsantrãge begonnen.

Zunächst begründete der Prin seinen Antrag und sagte, B. . 3 rtei gegen die er beben werde. Aber deutige und entschie Ungarn ein znfta nde

, .

s mentarischen Vertretu

Läberlegen, fich unter den Schatz Ruß an e betonte schließlich die K 63 33 durch Defterreich, damit die Kriege gefabr mit seitigt werde,. Her Abg. kalik

Bosniens und

ag der Konferen;

der

In g Rechnungs⸗ Budgets der St des Innern an Maxrxinebudgetg beg

Nach dem eines Krieges

td Roberts

folge, heißt:

ju entfernen.

Er versichere, lekleide. * Geri

Der Justijminister dürfe keine Rede

notwendigen eien

potlage dem Abschluß

gelegenheiten.

gespielt haben.

allen Mitteln be⸗

dent den itz inigten

.

werde. Der

3 1 53 1. b aller Südslaven innerhalb des lösen müsse auch Kroatien 2 Serben] 6. . die Solidaritãt aller ukunft besorgt, als

deutscher Seite unterflũtzt ungarischen Abgeordneten ufolge, ein Antrag einftimmig räfident Ju sth beauftragt wird hiftorischen Umgestaltu ihm die aufrichtigen

. Frankreich. gftrigen Sitzung des Senats wurden die aatsdruckerei und des Ministeriums genommen und darauf die Beratung des

onnen.

T. B. fragte der Senator ts der beständigen M allen Seiten drohe, noch Zeit

ju reorganisieren. Beispiel Englands, bewunderungs würdige arineminister Picard der Reyubl ik

der Rechten unterbrochen. jur Ordnung gerufen) Im we ineminlstert, es würden reien, Har n g .

̃ en enprogramm einen hervo 5 H sellten die kleinen Schfff 6 sodann das bereits in der Reorganisierurg der Marine.

ssion geschlossen. In der

ünf Artikel angendmmen

aus Anlaß

z dauses auszusprechen.

Lam arzelle (Rechte) der auf

französische Marine , auf dag

eine patriotische rühmte die franzõ gebracht worden (Der Senator iteren Verlauf alle Anstrengungen

durch zittere. - Der M Marine, die von sei, wurde aber von

nicht geopfert Kammer bekannt

Sierauf wurhe die Generaldisku Spezialberatung wurden die ersten f und sodann die Sitzung aufgehoben.

. Nunland.⸗=

er igen S der Rei u der von , e etreffend Vergrößerun einigen Gerichtsbehsr Rechten eine Uebergan

ch sd ü m ã Feandnaã c rachten Gesetzesvorlage, eamtenstandes bei itglieder der äußersten es, „W. T. B.“ zu⸗

chtliche Anijahl Leute, aatsinteresse ge⸗ ber die dringende te aus dem Gerichtsreffort

en, 14 M gsformel, in der

ort gäbe es eine keträ gegen das St örten. Es liege da

In dem Gerichts r 3) i r en. und richteten politischen Parteien Notwendigkeit vor, diese schad

Der Zustizmini Scht lowi

Protest und . chtscheglowitow erhob dagegen kein derartiger Beamter ein sei unparterisch

d der wahrhast russischen Leute

sei äberflüssig, äb und nee e at *

en Gerichte poften re. ; don links:; Der Verban 6

Ausnahmen deutung der Unabst

Darauf nahm die verlas der Pröäsiden

situng der Duma gab der n Beaniwortun Zustände im Kaukasus fol Die Revolution sbewegun zu ihrer endgültigen Bekämp Auch würden zurzeit für den Faukasus Reforme die Lebengbedin gungen und die Verwaltungtze im Innern Rußlands n zu brin e nahe, durch welche schaft fußenden Pflichten der 2 besitzern abgeschafft werden sossen. Steppen flãchen und die Anlage von Zwischen dem Unterrichts mini raten waren Mein ungsver die den letzteren durch den sogenannten an . . 23 alten Stils ugnisse. Infolgedessen wandte sich der W. T. B.“ meldet ß Senat, der sich in d räte keineswegs das Rech uwiderlaufende Normen ei mfange der Kontrolle un Lehrbezirkskurators unterstellt seien

Staats sekretãr g einer Interpellation über die Erklärung ab:

sei dort im Nachlassen begriffen und Maßregeln getroffen. n ausgearbeitet, um tungen dort mit denen gen. So sei eine Gesetzes⸗ die Reste der auf Leibeigen. kerung gegenüber den Gut. Bewãsserung der

ng würden alle

Ferner werde die Straßen geplant.

ster und den Universitäts⸗ nheiten entstanden über Hochschulautonomie⸗ zugestandenen Be⸗ um die Auslegung . ö . . x e ases em Sinne entschled, daß die w rn t 5 . nzuführen, und da d der Au ß

Universitãts⸗ enden Gesetzen . sie in vollem fficht des Ministers und

In dem gestern abgehaltenen Mini der Großwesir, einer Meldung des „K.

Korrespondenzbureaus/ Verhandlungen mit Desterreich⸗ U daß der Boischafter Markgraf Pallavicini im die am Sonntag von der Pforte Instruktionen erwarte. im Minifsterrate beschlossen, mit eigenen Leichterschiffen ihre Waren bis zum die Zollamtslastiräger

private Kailastträger hi 6 des Komitees, onferierten während und na Großwesir und dem Minist sation des Parlaments, den

erg machte . zufolge, Mitteil 366 ngarn und erklärte, Hinblick auf emachten Mitteilungen 2 Or.

ische Schiffe llamt brãchten, man aber Drei Mit⸗ nver und Talat, isterrats mit dem er die Organi⸗ und andere An⸗

Bezüglich wenn österrei

sie ausladen müßten, d 5 erzu nicht zwingen könne. Amed Riza, Major E ch Schluß des Min

nnern üb

Wie die Frankfurter Zeitung meldet, si s

Senatoren n Ia e re n während die Verfassun Der Senat setzt sich aus älteren Beamte sammen, die fast sämtlich unter dem alten Regime eine Rolle

Zahl sich auf 2 beschrů 3

g gestattet, b n und Generalen zu—

Bis gestern lagen Meldungen über 206 Wah

zur Deputiertenkammer vor. Es wurden, dem K R Tele!

[

die Annerign Sognieng sowie die Abenteuer.] daner darunter 105 Türken, 28 Araber, 24 Alba . * * n en, = daß Oester· 41 , , B Griechen, 9g 1 4 6 lache, 1 Maronit; ferner 3 Jfraeliten, 1 Druse Maj schen und kurdischen Sandschaks sowle aus Dibr? ist n sejen um so mehr un noch keine Meldung über das Wahlergebnis eingegangen. Die Mer der Annexion sich als ein gesamt Konstantinopel sind bisher über 156 bgeordnele eingetroffen weshalb fie auch nachdrücklichfi von von denen zirka 8h ausgesprochene Jungturken und ebenfovlele

Anhänger des Jungtürklschen Komitees fein sollen.

haus wurde, Das. Ministerium des Innern erklärt die Gerü angenommen, von Ruhestörungen in Mekka und Fer rns. 232 ; Quelle zufolge, für unbegründet. Nur vorsichts halber ng, das türkische würden zwei Bataillone nach Medina entsendet. Glückwünsche des .

Serbien. j

11 Millionen Dinar zu bewilligen. Amerika.

der Welt angetan worden ' sei.

veranstaltet wurden, richteten si

6

schossen hatten, die Unruhen veranlaßt haben sollen. . lge, gestern in geheimer S

zur Ausgabe von illionen Dollars ermächtigt wird.

gültig mit 49 gegen 15 Stimmen den

en Ankauf von Arti

Bau eines dritten Panzers erteilt.

Afrika. Wie vom ‚W. T. B.“ aus Saida

Die sen standen

i, kennzeichnen daher füt

ein , . bergeh

Der Spezialgesandte Novakowitsch ist, W. T. Bm 2 folge, aus Konstantinopel nach Bilsch . 6 erftattete gestern vormittag dem Minister des Aeußern Mileo⸗ wanowitsch Bericht über die Ergebnisse seiner Kon? stantinopeler Mifsion. Am Nachmittage wurde Nova—⸗ kowitsch vom König in längerer Privataudienz empfangen.

Wie „Stampa“ meldet, beschäftigte sich der Minister⸗ Fat vorgestern mit der Forderung des Kriegsministers, für die Heer esa usrüstung einen weiteren Kredit von

Der amerikanische Senat hat gestern, wie da W. T. B.“ meldet, einen Beschluß gefaßt, in dem die udo? kommission angewiesen wird, in Erwägung über eine Stelle in Roosevelts Botschaft an den Kongreß einzutreten, in der es heißt, die Geheimpolizei solle den Mitgliedern des Kongresses ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Ile Kommission soll Vor⸗ chläge machen, welche Stellung der Senat in dieser An⸗ gelegenheit einnehmen soll. Der Senator Bailey erklärte die eußerung des Prãsidenten sei die gröbste und leicht⸗ i. Beleidigung, die jemals einer öffentlichen Körperschaft

W Infolge des Vorgehens der holländischen Krie iff ist es in Caracas vorgestern zu a,, rr if rungen gekommen. Die u geh r gen, die von der Menge nicht gegen Holland, sond gegen Cast ro. Nach den dor eee . . 2 „W. T. B.“ Ddurchstreifte eine wütende Menge die Stadt zerttümmerte die in den. Klubhäusern und in anderen Bebäuden befindlichen Büsten des Präsidenten und ver—⸗ brannte auf der Straße unter Jubelgeschrei die ihn darstellenden Bilder; auch die Druckeré der Zeitung „El Constitucional des Organs des Präsidenten Tastro wurde zerstört. Von Tagesanbruch bis 1 Uhr Nachmittags stand die Stadt unter der Herrschaft des Volkes, das jedoch ohne Führer war. Von der Regierung wurden Truppen auf⸗ geboten. Der Vizepraͤsident Gomez verlas ein an das Volk gerichtetes Manifest, worauf es sich bald beruhigte und aus— n em n , . die , r des Blattes El Con- . ät eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet worden, weil sie dadurch, daß sie . * * . ge⸗ a

Die brasilianische Deputierten kammer hat,

ae, m,, enommen, dur 23 e e u

Die argentinische Deputiertenkammer ĩ der gestrigen Sitzung, laut 2 des ‚W. T. 86 26 mm setzentwurf genehmigt durch den die Regierung ermächtigt wird, * , einen Betrag bis zu 160 Millionen Papierpiafter aus- ugeben. Die . ere, , . Vermehrung der Flotte, eriematerial und von Gewehren. Gesetz sieht den Bau zweier großer Panzerschiffe 2 ., Kammer hat, wenn es nötig sein sollte, die Ermãchtigung zum

schäfte wie früher.

Statistik und Bolkswirtschaft.

November 1908 und in dem gleichen Vorjahres.

Bremen 1 JJ 1574 en, . 2 w 709 e ãfen jusammen K 22 fremde Hafen (oweit ermittelt) 100 . uũberhaunrt G I

burg 5870.

8 18957 Is ganzes

ch n Anweisun somit 6 6. bracht hab lichem Ei

betriebe in beiden Grbebungz i fortgeschrittene e . Unternehmung oder auf daz Umgeke scheiden die Nebenbeti ebe aus fortgelassen werden.

graphen Korresponden zbureau zufolge, gewählt. 585 Mohan?

) Vergl. Nr. 289 deg Reichs und Staatsanzeigers vom

8. Dejember 1903, zweite Beilage.

Die deutsche ũ ber seeische , . ö. 4 ettraum des

Gs wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat November uber 1907

Aus deutschen Häfen wurden im Monat Nodb den 1264 deutschen Augwanderern noch 14 496 , Staaten befördert, dadon gingen über Bremen S626, über Ham

e größere oder

on 1895 und 1907 haben sowohl die ge⸗

In Preußen wurden Hauptbetriebe Einzel · j obne die Alleinbetriebe ) ermittelt: 1895 143 . bor fr e

VIII, TVII und W, ist

427 p. S. aus dri en.

Unternehmungen

Dabei muß

und

an Gesamtbetrieben (Nnternebmungen) gegenüber: ö Isi sid und 186. 1613 063. job0 Unternehmungen Gesamtbetriebe) 1895 1053 und 1907 16868 Betriebe (Ein el· Teil betriebe). je Gewerbe Preußens und für den Staat im ganzen; unsere diese Zusammenfassung jweifel⸗ eine auf gewerbliche Konzentration felende Richtung in der Fntwidlung der Gewerbe. Allerdings ist Vereinigung seit 1895 nicht sehr stark; sie läßt sich durch die k Aber man darf nicht ver⸗ daß unsere Ziffern in obiger summarischen Zusammenfassung Un te rschied jwischen der Vereinigung“ und der daneben enden Teilung ausdrücken, und dieser Unterschied zeigt dann „ben eine Richtung auf Zunahme der gewerblichen Konjentration, wa u der allgemeinen Ansicht darüber gut stimmt. Zerlegt man die für alle Gewerbe jusammengefaßte Summe in die Summe der einzelnen Gewerbegruppen, s sarke Richtungsgegensaͤtze, und dies würde noch mehr der Fall sein, wenn, was hier nicht geschchen kann, bis auf die einjelnen Gewerbe arten eingegangen würde. alle Betriebe, die den einzelnen Gruppen als Teilbetriebe zugewiesen sind, nur Teile von Gesamibetrieben anderer Gewerbegruppen oder arten sein können, während die Gesamtbetriebe allein der Sruppe zu⸗ gehören. Bei der Stastesumme aller Gewerbebetriebe beeinflußt dieser Umftand die oben durchgeführte Berechnung nicht; bei den Gruppen summen dagegen wirkt er so, daß die Richtung in der Veränderung venweise nicht ganz rein jum Ausdruck kommt. Immerhin bleibt der allgemeine Sinn der, daß die Steigerung oder Verminderung der wie oben berechneten Verhältnigzablen auch in den Gruppen die Rich⸗ fung der Entwicklung auf Konzentration oder Spezialisierung kenn⸗ zeichnet, wenigsteng den Ueberschuß des einen über das andere.

Die am Schluß folgende vergleichende Uebersicht über die gewerb⸗ lichen Unternehmungen in Preußen und die gewerbestgtistischen Be trsebe (Cinzel⸗ Teilbetrleb0e) läßt die stärkste Neigung zur Fonzentration im Handelsgewerbe erkennen; hier ent elen auf . 10609 Unternehmungen 1895 1681 und 1897 1207 gewerbestatistische Betriebe, und die Neigung zu fortschreitender Vereinigung kennze ich aet sich durch die Verbältniezahl 11,66 v. S., die rund 24 mal so groß ist, wie die⸗ renige, die sich für die Gesamtheit der Gewerbe zeigte. Sehr stark prägt sich die gleiche Neigung auch in der Gruppe Iii (Bergbau, Hütten, Salinenwesen) aus, wo die Zunahme der Verhälinisjahlen von 1182 auf 1280 eine Steigerungsziffer von 8, 29 v. H ergibt, also an= zäbernd doppelt so hoch wie in der Gesamtheit ist. Noch etwas mehr sst die Vereinigung in der Papierindustrie gestiegen (3,12 v. H.), die wohl durch stãrkere Einbeziehung der eigentlichen Hol · und Faserstoff⸗ zubereitung und gewinnung sowie der Teer, und Dachpavpen fabrikation 1sw,., den höheren Grad gewerblicher Vereinigung erreicht hat. durchschnittlich ist die Konzentrationszunahme auch in der Maschinen« 685 in der Textilindustrie (a9) sowie in der In dust rie der Steine und Erden (465). Andere Gewerbegruppen weisen eine unterdurchschnittliche Steigerung der Neigung zur Tonzentration auf. Dahin gehören in absteigender Reibenfolge die Gruppen Xl mit 3. 62, Vl mit 3,53, VII mit 324, V mit 2,25, XVIII mit 1.84, XXI mit 1,82, JI mit 1,68, II mit 148, XXII mit O, 82, XIV/ CV mit O79 und TVI mit 0.78 v. H. Jedenfalls sind die Gruppen, in denen gegen früher die Neigung zu stärkerer Zusammenfassung bervortritt, lablreich Bei mebreren Gruppen allerdings, so bei den Gruppen 7III, 1907 die Zusammenfassung sogar schwächer als früher und an deren Stelle anscheinend eine größere Teilung und Spezialisierung getreten. erun (Gruppe XX) 3. B. bedeutet der Rückgang der Verhältnis jahl von 1067 auf 1007 um 5.62 v. H. ungefähr, daß 1895 mehr als 1907 Versicherungsbetriebe von Geschäftsleuten anderer Gewerbezweige, wenn auch mit eigenem Personale, neben beruflich betrie den wurden Agenturen), mit anderen Worten: l 1. B. von Agenturinhabern) heute mehr als früher hau pt beruflich betrieben; es ift für viele mehr ein Sonderberuf geworden, vor⸗ liegendenfalls also nickt mehr so häufig ein Teilbetrleb anderer Ge⸗ Das Personal der Gesamtbetriebe im Ver⸗ sicherungagewerbe ist von 1895 bis 1907 auch von 124983 auf 36718, d. b. um rund 195 v. H. gestiegen.

Gewerbliche

Demnach Dies gilt für das ge⸗

die Steigerung der gewerb⸗

aber beachtet werden, daß

Beim Versicherungs gewerbe

das Versicherungsgeschäft wird

gewerbe statist ische Betriebe der Gewerbegruppen in Preußen 1895 und 1907.

Vorläufiges Ergebnig.)

Sewerbegruppen

23 Kunst⸗˖ U. Handel g⸗ 13895 gãrtnerei, einschl. ö 1807

II. Tierzucht und 1895 Fischerei . 1907

V. Metallverar⸗ beitung. VI. Maschinen, strum. u. Aprarate 11907 7II. Chemische In. 1895 m 1a 7II. Forstwirt. Neben- produkte, Leucht stoffe, Seifen ꝛc. .

NX. Textilindustrie

X. Papierindustrie

XI. Leder und leder 1895 artige Stoffe . 11907 XII. Holj und Schnitz⸗ 1895

stioffwn.. 1807 XIII. Nahrungs- Genußmittel. XIV. Bekfleidungsgew.

einschl. XV. Rei⸗ nigungsgewerbe

TVI. Baugewerbe

XVII. Polygraphische 1895 Gewerbhe ö.

VIII. Rũnstlerische Ge- 1895 m

MX. Handels gewerbe 6

W. Versicherungg⸗ gewerbe

XI. Verkehrs gewerbe.

NQII. Gast und Schank⸗ wirtschaftt

Preunßischer Staat

Haupt betriebe ohne Allein⸗ betriebe Allein

betriebe

7609 16628

4707 6 822 2733 3 856 18 525 260 570 59 611 h2 921 22 999 30 6365 41974 41775

2626 2948

26 579 21 914 5083

6 206 13 944 15 196 o4 280 60 476 118119 146 539

113 859 148 479

50 195 73 367 53547

7 5805 929 1611 160 596 303 769 957 2800 25 112 36 108 4 600 138 183 791 694

Unterne mungen ( Gesamt⸗ betriebe)

ohne

7511 16141

4634 6617 2313 3013 16898 17932 58 276 60 132 22343 28 323 3 888 4413

2231 2517

24476 20 0934 4591 5136 13 642 14348 51781 55 734 111050 138 330

112765 145 828

49 228 71365 4916

6 969 899 1532 148 559 251 639 906 2483 24025 33 923 S6 882 125 684 751 814

entsielen auf je

uf 1000 Unter⸗ nehmungen entfielen Haupt-.

6. 1

1 . 1,58

111 0651

1. 1555 —– 047

Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

Gine Versammlung der städtischen Straßenreiniger Leipzigs beschäftigte sich, der pz. Zig. zufolge, mit den Lohn und Arbeltzverhältnifsen dieser Arbeiter. Dle Arbeiterausschüsse hatten den Rat der Stadt ene in einer Eingabe um Aufbesserung der wirtschaftlichen Lage gebeten und hierzu die Forderung eine Wochen⸗ lohneg von 23 ½ für Vorarbeiter und 24 4 für die übrigen Arbeiter aufgestellt. Der Rat hat auf diese Forderung eine ablehnende Ent⸗ schließung 3 und auch die Stadtverordneien baben sie abgelehnt. Hiergegen erhob die Versammlung entschiedenen Widerspruch.

Die Lage in der Mannheimer Metallindustrie ist immer noch nicht geklärt. Gine Verfammlung der ausständigen Arbeiter des Strebel werks, die gestern stattfand, hat, wie die Frkf. Itg.“ erfährt, die zwischen den Arbeiterorganifationen und dem Verband der Metallindustriellen unter Mitwirkung des Ober⸗ bürgermeisters Martin und des Vorftands der Fabrtkinspektidn Dr. Bittmann. zuftande gekommenen Bedingungen, unter denen die Arbeit wieder aufgenommen werden sollte, nach vier⸗ stündigen Erörterungen nicht angenommen, sondern den Ver treter beauftragt, ju dersuchen, bessere Bedingungen ju erlangen. Am beutigen Donnerstag, dem Tage, an dem die den Sirelkenden dom Verband gestellte Frist abläuft, sollte eine weitere Ver⸗ sammlung ftattfinden, in der die Enischeidung fallen sollte. (Vgl. Nr. 295 d. BI.)

Kunst und Wissenschaft.

Auststellung von Miniaturen im Königlichen Kupferstichkabinett.

Die Direktion des Königlichen Kupferstichkabinetts hat eine Aus, stellung von Miniaturen veranstaltet, deren Besuch angelegentlich empfohlen werden kann als genußreich und belehrend. (Daz Kabinett ist Montags unzugänglich) Die ältesten Stücke der Ausstellung, um die sich neben dem Direktor Dr. Max J., Fꝛiedlaender be⸗ sonders der Professor Dr. Jaro Springer verdient gemacht hat, sind deutsche Produkte. Dem elften Jahrhundert gehören das rheinische Evangeliarium des Klosters Abꝛinghof in Weft⸗ falen an und ein Cvangelistarium aut Reichenau, viel leicht für Kaiser Heinrich JV. gemalt. Die mittelalterliche Buchmalerei ist weiter vertreten durch saljburglsche Miniaturen des jwölften Jahrhunderts, durch byjantinische des dreizehnten, englische des vierzehnten. Von französischen Arbeiten seien besonders genannt ein prachtnoll erhaltener Coder, defsen Bilder dag Leben der belligen Barbara schildern, 1312 1314 entstanden, eine Pariser Bibel eben. falls des vierjehnten Jahrhunderts und ein Gebetbuch mit ungewöhn⸗ lich feinen Blätterbordüren, dem folgenden Jahrhundert angehörend. Diesen schließen sich würdig niederländlsche Erzeugnisse an. Unter ihnen darf vor allem ein kleines Gebetbuch Interesse bean spruchen. Es scheint fũr Maria von Burgund, erste Gemahlin Kaiser Maximilians, gearbeitet ju sein. Darauf deutete das burgundische Wappen und jwei ver⸗ schlungene Zuchstaben, die als M M (Marla und Maximilian) gedeutet werden. Allerdings erregt der Stil der Malereien Bedenken, ob sie wirklich vor 1482, dem Tode der Erzherzogin, entstanden sind. Vielleicht wurde das Buch von Maximilian zur Erinnerung an die verftorbene Gemahlin bestellt. Für solche Annabme scheint auch der eigenartige Schmuck des Ofũcium defunetorum zu sprechen: Eine Jagd⸗ tene ist hier dargestellt. Bekanntlich verunglückte die Fürstin auf einer Jagd. Anspruch auf geschichtliches neben künstlerlschem Interesse darf auch eine neapolitanische Bibel des vierjehnten Jahrhunderts, vom Magister Johannes de Ravenna geschrieben, machen. Sie ist nãmlich auf einem weltberühmten Bilde des Palau Pitti abgebildet, auf Raffaels Leo X. Dort sitzt der kurjsichtig? Papst mit einer Lupe in der Hand, im Begriff, einen reich illustrierten Codex ju betrachten. Raffasl hat diesen Prachtband so minutiös wiedergegeben, daß es nicht schwer ist, in ihm unsere Bibel ju erkennen. Aus dem Besitze des Vetters und Nachfolgers Leos X. Giulios de Medich als Papst Clemens VII. stammt ein ferraresisches Missale von 1520, wie Initialen und daz mit dem Kardinals hut geschmückte Wappen jeigen. Als eine besonderz feine italienische Arbeit mag eine neapolitanische Ausgabe der Werke Petrarcas genannt sein, die im Auftrag eines Mitgliedes der großen Baronenfamilie Ruffo di Talabria geschrieben wurde (15. Jahrhundert) Von dem Werk, das ju den Hauptschätzen des Berliner Kabineits gehört, Botticelliz Illustrationen der Göttlichen Komödie ist ein koloriertes Blatt aus— estellt, eine Sjene aus dem achtzehnten Gesang der Hölle, Dante und in bei den Kupplern und Schmeichlern. Die stalienische Hoch⸗ tenaissarer wird durch ein Blatt des berübmten Miniators Don Giulio Morio vorzũglich vertreten: eine riesige Initiale D mit der Krönung Davids. Dr. v. H.

Ausstellung chinesischer Gemälde.

Nach der Anguarellautstellung in der Akademie der Künste wieder eine Ausstellung von Gemälden in Wasserfarben! Aber wie anders ist das Bild heute, wie vor kurjem! Damals ein buntes Durcheinander aller malerischen Möglichkeiten, jetzt ein großer ein⸗ heitlicher Gesamtton, der alle Räume beherrscht; damals die Kunst Europas, jetzt die des größten asiatischen Kulturreiches China. Frau Olga Julia Wegener hat diese Bilder auf mehreren Reisen in China gesammelt und sie der Akademie zur Ausstellung angeboten; ein dankenswertes Beginnen, jumal die Malerei dieses Landes entweder wenig beachtet oder gar nicht bekannt ist. Auf den mit schwarzem, gelbem und rotem Stoff bekleideten Wänden hängt nach Art von Landkarten Bild neben Bild. Gewöhnlich werden sle sonst zusammengerollt aufbewahrt, oft noch durch brokatene Hüllen geschützt, weshalb die Erhaltung der fast immer auf Seide, selten auf Papier gemalten Werke trotz des teilweise hohen Alters ganz vorzüglich ist. Sie wollen aus der Nahe betrachtet sein, erst dann können wir den nr . Rei der Linienführung, die mit dem Pinsel t HPaarscharf, dann wieder breit lavierend hingesetzt ist, voll ermessen. Aut einer gewissen Entfernung gesehen, glauben wir selten schöne Holi— intarsiagrbeiten vor uns zu baben, bei denen mattes Schwarz, Braun, Grün, Gelb, Grau vorherrschen, ein weicheg Blau, mãßig angewandt dabei als Komplementärfarbe wirkt. Die frühesten bier 98 ten Arbeiten fallen in die Zeit der Tang Dynastie, 618 bis 907. Gine Gntwickelung ist kaum zu verspären. Ein starrer einheitlicher Zug geht durch alle diese Werke. Lebbaft treten uns die Arbeiten der Primitiven, die Freskogemälde der Italiener des Trecento vor die Seele. Auch dort der mächtige, dekorativ monumentale Zug, das hieratisch Herbe und Strenge in Haltung und Bewegung, das Fehlen der Schatten und der Perspettive. Hier und dort die gleich scharfe Betonung des Konturs durch dunklen Umriß oder a gb w Lichtkante, die Ge⸗ wänder, die Bänder und Zipfel in krause Falten, Bewegungen und Schnörkel gebracht, als hätte ein Schriftzeichner sie gemalt, der an den Schwung großer Anfangebuchstaben gewöhnt ist. Die Gesichter sind glatt, ohne Modellierur g, so einfach ge. 1eichnet, so bell beleuchtet, wie es noch die Künfiler keg Quattrocento, wie es ein Domenico Vencniano tat. Die weiblichen Figuren haben oft einen koketten Liebrein, die gotische Linie zittert durch den dünnen Körper; zierlich halten die dünnen, wächfernen Dände mit den überlangen, krallenartigen Nägeln duftige Blumen. Die männlichen Typen sind meist breit, oft feist und wirken oftmals übertrieben, zumal ung die allegorischen und literarischen Ansplelungen, die häufig einen derartig übertriebenen realistischen Ausdruck bedingen, fremd sind. Eine große Zahl von Landschaften, Stilleben, Tier. und Pflanzenstũcken vervollständigen daz Gesamt⸗ bild. Die anden ist entweder. Weltlandschaft, dag heißt, sie gibt alles in gedrängter Fülle nebeneinander: Berge, flachez Land, die See, Wald, Dörfer, Staäͤdte, daju ein Gewimmel von Figuren in mannigfaltigen Beschäftigungen, oder sie beschränkt sich mit einem kleinen Ausschnitt. Fharatteristisch bierfür ist ein Winterbild, ein tief im Schnee begrabenes Gehöft im Tale. Vorn starrt quer über

die Landschaft ein schwarzer Baumstamm, unten liegt der einsame

Hof binter dem hohen Holsjaun, vor der schmalen Pforte stebt ein

eulender Hund. Kalte Abenddämmerung ruht über dem Ganzen. Zeitlich fallen diese verschie denen ffefrgen der Landschafts malerei jusammen. Bei uns entwickelte sich alz der erzäblenden Weltlard⸗ chaft erst ganz allmählich die reine Landschaftsmalerei als Selbst⸗ jweck. Die Stimmunggmalerei, die wir hier in der Landschaft jum Ausdruck gebracht finden, ist in der europäischen Kunst erst die letzte und höchste Stufe, die wir in dieser großen dekorativen Vereinfachung kaum erreicht haben. Dr. Sch. K.

Ein Internationaler Kongreß für angewandte Pboto— graphie in den Wissenschaften und der Technik soll im Juli 1909 anläßlich der Internationalen Phbotographischen Ausstellung in Dresden stattfinden. Während des Kongresses sollen von nam— haften Vertretern der verschledenen wissenschaftkichen und technischen Kreise zusammenfassende Vorträge über die vielfachen Ar wendungz⸗ möglichkeiten der Photographie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens gehalten werden. Des weiteren sind Besprechungen unter den Vertretern der einzelnen Fach wissenschaften vor⸗ gesehen. Ferner - sollen Erörterungen über die Grundlagen der Farbenlehre, binokulares Sehen und Stereoskopie, vhotograpbische Optik, Mikropbotographie usw. gepflogen werden. Dabei sollen auch einige Fragen von allgemein praftischem Interesse verbandelt werden, wie die Einheitlichkeit der Lichtbildformate und der Blendensvsteme, die Bezeichnung der Plattenempfindlichkeit 2c. 2c. Auch die Gründung einer Auskunftestelle für Photographie, die für alle wissenschaftlichen und technischen Kreise das größte Interesse haben dürfte, ift ins Auge gefaßt. Die Vorbereitungen für den Kongreß sind im Sange. In einer am 4 Dejember d. J. stattgefundenen Sitzung bat sich der Arbeitagusschuß, dem unter anderen der Geheimrat, Pro⸗ feffor Dr. Miethe Charloftenburg und der K. und K. Hofrat, Pro—⸗ fessor Dr. Eder Wien angehören, gebildet. Als Vorsitzender des vor- bereitenden Ausschusses wurde der mn, , . Dr. Luther⸗Dresden, Technische Hochschule, gewählt. Die Geschäfte des Schatz meisters hat der Direktor der Dreidner Bank, Generalkonsul Klemperer, über- nommen.

Literatur.

„Briefwechsel jwischen Franz Lisjt und Karl Alexander, Großherzog von Sachsen?. Herausgegeben von La Mara (mit zwei Bildnifsen). Drud und Verlag von Breitkopf u. Härtel, Leipzig 1909. (Preis 5 46.) Die bekannte Leipnger Musikschriftstellerin und Herausgeberin von ‚Franj Lisjts Briefen“ und den „Briefen hervorragender Zeitgenossen von Franz Lisjt⸗ über⸗ gibt mit dem vorliegenden Buche den Briefwechsel des Cenialen Musikers mit seinem Fürstlichen Gönner und Freunde der Oeffentlichkeit. Diese Briefen die handschriftlich im Groß— berjoglichen Hausarchiv ju Weimar aufbewahrt und mit Ge—⸗ rehmigung Seiner Königlichen Hobeit des Großhe zogs Wilbelm Ernst jetzt zum ersten Male der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, beleuchten nicht nur einen Freundschaftsbund seltener Art, sondern entbalten auch ein interessantes Stück deutscher Zeit und Kunst⸗ geschichte und sind in hobem Grade dafür geeignet, das schon vor— handene urkundliche Material über die write Bläteperiode der Musen⸗ stadt an der Ilm und die mannigfachen Beziehungen berũhmter oder später zu Ruhm gelangter Zeitgenossen zu deren führenden Geistern nachjuweisen und zu erläutern. So sieht man . B. mit Genugtuung Lisit, der so mutig für die Wagnersache eintrat, auch den anderen dichterischen Schatzheber des Nibe—⸗ lungenhorts, Friedrich Hebbel, der Beachtung und Würdigung des Großberjogs empfehlen. Die Briefe Lisits sowobl wie die des Großberjogs sind in der Lisjt besonders geläufigen französischen Sprache abgefaßt. Einige wenige von der Herausgeberin schon früher publizierte Schreiben auz dem Besitze des LisztMuseums wurden, um den Briefwechsel als ein möglichst läckenloses Ganzes darzubieren, diesem eingereiht. Bildnisse des Großherzogs und Lifts in jüngeren Jahren, eine Reihe erklärender Anmerkungen zu den einzelnen Briefen, ein Nachschlageiwecken dienendez Namenzgderjeichnis und eine die neuere Kunstchronik Weimars kaapyp und sachverständig wiedergebende Ein⸗ leitung aus der Feder der Herausgeberin vervollstãndigen in dankens⸗ werter Weise das vom Verlage würdig auggestattete, fesselnde Buch.

Im Verlage von Georg D. W. Callwey in München ist ein Büchlein erschienen, das unter dem Titel Kunstwart⸗Arbeit“ (1 ) eine Uebersicht über alles bietet, was der Kunstwart unter der Leitung seines vielseitig anregenden, unermüdlichen Herausgebers Ferdinand Avenarius bisher geleistet hat. Zunächst sel auf das halbe

ausend Abbildungen hingewiesen, das die Schrift ziert. Es sind das Bilder, die der Kunstwart“ im Laufe der Zeit teils selbft gebracht und neu gesammelt hat, teils sind es Nachbildungen der jablreichen Kunstblätter, die er außerhalb der Zeitschrift zu billigen Preisen in schöner Reproduktion weiten Kreisen jugänglich machte. Wer die kleinen Nachbildungen des Büchleing durchblättert, wird über die Fülle des Gebotenen staunen und sich über das künstlerische Ver ständnis freuen, mit dem die Auswahl der Bilder getroffen ift. In dem Büchlein wird aber außerdem in knappster Form eine Uebersicht der gesamten Kunstwart Arbeit geboten. Da finden wir zunächst die WKunstwart ˖ Bücher“ aufgeführt; unter ihnen die Sammlungen von Avenarius; dag Haus und Balladenbuch; serner Schultze Naumburgs zKulturarbeiten', die Ehrenausgabe des Mörike, Brung Jeland⸗ und Rätselbuch“, den literarischen Ratgeber, auf den an dieler Stelle jängst bingewiesen wurde, ferner die Meisterbil der und . Künstlermappen“, die Fröhliche Tonkunst‘ und die ‚Hausmusik“, endlich die Konfir⸗ mations blätter, das Weihnachtgblatt und die Jugendbücher des „Kunstwart'. Dazu kommt aber als gan neuer großer Faltor noch der ebenfalls vom Kunstwart aus gegründete und gleichfalls unter Avengrius' Leitung stehende Dürer bund, der mit seinen Eingaben und Flug— schriften, seiner Zeitungtkorrespondenz, seinem Sesundbrunnen ? Kalender, seinem Büchlein Heb mich auf“, seinem großen Preie aut-· schreiben, mit seinen 160 angeschlossenen Vereinen und mit seinem un⸗ ermüdlichen Arbeitsausschuß schon eine anerkannte Macht im Kultur. leben geworden ist. All das zusammen macht die Kunstwart ˖ Arbeit“ aug sie bedeutet tatsächlich einen Organigmus ju freudigem, Pro= duktivem Tun auf allen Kunstgebieten, wie ihn kein anderez Land besitzt.

Q Sin tieferes Verständnis für die verwickelten Verhäͤltnisse guf dem Balkan anjzubahnen, sind die Aufjeichnungen eines unserer besten Drienikenner, des verstorbenen Unterstaatssekretärs Dr. Busch geeignet, die von dem Kaiserlichen Gesandten Raschdau in dem reichhaltigen Dezemberheft der Deutschen Rundschau‘ ver⸗ öffentlicht werden. Busch berichtet hier aus eigner Anschauung über die Vorgänge der Jahre 1875/76, die zum Ausbruch des rufsisch⸗ türlischen Krieges führten. In demselben Heft findet sich anläßlich des sechzigjäbrigen Jubiläums eine Würdigung Kaiser Fran Josephs und seiner Regierung aus der Feder Profrssor Dr. Fourniers, an die sich eine aussührliche Besprechung des Werks Wien im Zeitalter

tanz Josepbs. anschließt. Die Geschichte der franjösischen Revolution. betitelt sich ein Aufsatz, der die gegensätzlichen Auf⸗ fassungen Taineß und Aulards beleuchtet. Das Für und Wider der Einschränkung des Wahrheitsbeweises bei Beleldigungsklagen wägt Professor Liepmann-Kiel ab und kommt zu bestimmten Vorschlägen. Von ungeschwächter dichterischer Kraft zeugt die liebengwürdige Nod lle „Ob früh, ob spät.! von Marie von Ebner. Eschenbach, die das Er⸗ wachen der ersten Liebe und den herben Verzicht eines jungen adligen Desterreichers schildert. Ueber die Dichterfreundschaft jwischen Scheffel und Eggers macht der Scheffelbiograph Johannes . auf Grund einer Reibe bisber ungedruckter Briefe Scheffels und feiner Mutter an Eggers Mitteilungen. Ueber die Gedichte don Frau Enrica von Handel. Mazzetti spricht der Profefsor Rich. M. Mayer, 16 Archivrat von Peiersdorff über Bailleus Lebensbild der Königin Luise ). 3 Die Weihnachtsnummer der Modernen Kunst“ birgt in diesem Jahre eine erstaunliche Fülle von Weihngchtfreude und Humor überquellender Beitrãge. Aus der 83 der Kunstblätter seien nur die vielfarbigen Aquarellfaksimiles Der Froschkönig! von G. Velth,