1908 / 299 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Ju stizministerium.

Versetzt sind:; der Landgerichtsrat Thormeyer in Hannover als Amtsgerichtsrak nach Wetter (H ss.⸗Nass.), der Amtsgerichtsrat von Boltog in Weyhers nach Bergen Kreis Hanau), die Amtsrichter, von der Wense in insen a. S. und Fromme in Neuhaus a. Ofte als Land⸗

richter nach Hannover, Riemann in Tennstedt nach Mühl⸗ hausen i. Th. und Lusche in Nikolai nach Sangerhausen.

Dem Notar, Justizrat Ludewig in Herzberg a. H. ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt erteilt. .

Der Rechtsanwalt Otto Schultze in Witten ist zum Notar ernannt. ö

In die Lifte der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Heilbrunn vom Landgericht in Frankfurt a. M. bei dem Oberlandesgericht daselbst, die Gerichtsassessoren Walther Thiede bei dem Amtsgericht in Charlottenburg und dem Landgericht UI in Berlin, Reichhel m bei dem Amts⸗ gericht in Breiffenberg i. Schl., Dr. Kästner bei dem Amte⸗ gericht in Guhrau, Buchmann bei dem Amtsgericht in Wesel, die früheren Gerichtsassessoren Hermann Schultz bei dem Kammergericht und Geisendorff bei dem Amtsgericht in Priebus. : .

Der Amtsgerichtsrat Lucas in Mörs ist gestorben.

Min isterium für Landwirtschaft, Domänen

und Forsten.

Den wissenschaftlichen Lehrern bei der Königlichen Lehr⸗ anstalt für Wein-, Obst⸗ und Gartenbau zu Geisenheim Dr. phil. Gustav Lüstner und Dr. phil. Karl Kroemer ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Am Lehrerseminar in Löbau ist der bisherige kommissarische Lehrer Ebert vom Seminarnebenkursus in Thorn und

am Lehrerseminar in Münsterberg der bisherige Lehrer Schallhorn aus Breslau als ordentlicher Seminarlehrer an⸗ gestellt worden. .

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

Prenßen. Berlin, 19. Dezember.

Die Nr. 12 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗ versicherungsamts“ vom 15. Dezember 1908 enthält im Amtlichen Teil unter A eine Bekanntmachung des Reichs⸗ kanzlers vom 15. November 1908, beteeffend den Bezug von Unfall-, Invaliden⸗ und Altersrenten in französischen Grenz— gebieten.

Unter B (Unfallversicherung) folgen zwei Bekannt⸗ machungen des Reichsversicherungsamts vom 31. Oktober 1908, betreffend den Uebergang der aus einem umkata⸗ strierten Betriebe herrührenden Entschädigungslast, und vom 19. November 19068, betreffend die Prämien⸗ tarife für die Verfsicherungsanstalten der Tiefbau⸗ berufsgenossenschaft und der dem Reiche versicherungsamt unterstellten Baugewerksberufsgenossenschaften. Hieran schließen sich zwei Rundschreiben des Amts an die gewerblichen Be⸗ rufsgenossenschaften vom 25. November 1908, betreffend Fest⸗

setzung der Gefahrenziffern und Abänderung der Ausführungs-

bestimmungen zu den Gefahrentarifen, und vom 30. November 1908, betreffend die Veröffentlichung der Jahresberichte über Unfallverhütung für 1307. Unter Nr. 28 bis 2296) sind

über die berufsgenossenschaftliche triebe der sogenannten Messengerbor-Companies, Dienst— mannsinstitute oder ähnl der gewerbsmäßigen Beförderung von Gepäckstücken, Paketen, Zeitungen, Briefen, Telegrammen oder Ueberbringung münd⸗ licher Nachrichten unter Benutzung von Motor⸗ oder anderen Fahrrädern oder auch nur durch Fußboten befassen (2288);

2812

über die Versicherungspflichtigkeit von Leichenbeförderungs⸗

betrieben (2289); bei Neueröffnung eines Nebenbetriebs ge⸗ werblicher Art, der einem landwirtschaftlichen Hauptbetrieb angeschlessen wird, besteht die Anmeldepflicht aus § 55 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes nicht, sondern nur die nach Sz 69 des Unfallversicherungsgtesetzes für Land⸗ und Forst⸗ wirtschaft statutarisch geregelte Anmeldepflicht (2290);

über die Verpflichtung der Berufsgenossenschaften zur Begutachtung der nach 5 12e Abs. 2 der Reichsgewerbe⸗ ordnung durch Polizeiverordnungen zu erlassenden Unfallver⸗ hütungsvorschriften gemäß 5 1135 Abf. 2 und 4 des Gewerbe⸗ unfallversicherungsgesetzes (Xl); 1

über die Form der Muteilung von Beweisergebnissen durch den Schiedsgerichtsvorsitzenden an die Berufsgenossen schaft (2292);

die einem Mitgliede des Vorftandes statutarisch über⸗ tragene Vertretungsmacht reicht regelmäßig so weit, wie die dem Vorstande gesetzlich beigelegte Vertretungsbefugnis (2293); Berufungen, die gemãß 3 S Abs 1 des Gewerbeunfallver⸗ ficherungsgesetzes von den Schiedsgerichten an das Reichs⸗ versicherungsamt abgegeben find, gelten bezüglich der Kosten⸗ verteilung nach 5 10 des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Unfallversicherungsgesetze, erst dann als erledigt, wenn das Reichs versicherungsamt bei der Entscheidung der älteren Sache über sie miterkannt hat (2234);

Wertpapiere, welche ursprünglich für den Betriebs fonds angekauft worden sind und später dem Reservefonds über⸗ wiesen werden, sind für diesen mit dem Kurswert in Ansatz zu bringen, den sie am Tage der Ucberweisung haben (2295).

Die Abteilung C (Invalidenversicherung) enthält die Geschäftsanweisung für den Vorstand der Invaliden⸗, Witwen⸗ und Waisenversicherungskasse der Seeberufsgenossen⸗ schaft, betreffend die Auszahlungen der Witwen- und Waisen— gelder durch die Post, vom 1. Dezember 1908, sowie Nach⸗ weisungen über die Rentenzahlungen und Beitragserstattungen der 31 Versicherungeanstalten im Monat Oktober 19098 und über den Erlõs aus Beitragsmarken für den Monat No⸗ vember 19 8.

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Die neben den einzel nen Entscheidungen ftehenden eingeklammerten ablen geben die Ziffer an, unter welcher diese in de⸗ Amtlichen richten veröffentlicht sind.

gründet seien, wurde

Der Nichtamtliche Teil bri weisung des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 15. November 1906 betreffend das Verfahren vor den unteren Verwaltungsbehõrden (88 57 bis 64 des Invaliden versicheru

gesetzes) eines Erlasses desselben Minissers vom 3 Novem

1908 über Ergänzung der Anweisung, betreffend das Verfahren bei der Ausnellung und dem Umtausche sowie bei der Er⸗ neuerung (Ersetzung) und der Berichtigung von Quittungskarten (vom 17. November 1899), endlich eines Erlasses des preußischen Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ angelegenheiten vom 16. Oktober 1908 an die Oberpräsidenten über Sicherheitsmaßnahmen in Wohnungen, aus denen an Tuberkulose Erkrankte ausziehen. Dann folgt eine Anzeige des im Verlage von G. D. Baedeker in Le a. N. er⸗ schienen Buches des Kaiserlichen Regierungsrats Einecker:

„Die Sicherheitsvorschriften für die Bergwerke in Deutsch⸗

land“. Den Schluß bildet die Mitteilung, daß an Stelle des verstorbenen Königlichen Kreismedizinalratös Dr. Müller in Landshut der Königliche Landgerichtsarzt Dr. Regler zum Vorsitzenden des niederbayerischen ärztlichen Kollegiums ur Erstattung von Obergutachten in Unfallversicherungs— 2 gewählt worden ist.

Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Bremen“ vorgestern in Florianeopolis (Desterro) auf Santa Catharina (Süd⸗Braßilien) eingetroffen und geht heute von dort nach Santos (Brasilien) in See.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staaisanzeigers“ wird die vom Reichs⸗ eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat November 1908 veröffentlicht, auf die am Donnerstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat gestern, W. T. B.“ zufolge, in besonderer Audienz den itallenischen Botschafter Herzog Avarna empfangen, der ihm das Antwortschreiben des Königs von Italten auf die Notifizierung der Annexion Bosniens und der Herzegowina überreichte.

Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte estern die Beratung der Dringlichkeitsanträge, betreffend die J Bosniens und der 8 fort.

Nach dem Bericht des W. T. B. erklärie der Abg. Mor sey schriftlich ⸗soztal) die Annexion sei um so mehr gerechtfertigt und not⸗

wendig gewesen, als die großserbische Bewegung öffentlich vom serbischen Minisfter des Aeußern in einer eigens geschaffenen Sektion geleitet worden sei, deren Abgesandter zur In⸗ formation in Bosnien weilte. Dr. Hlibowicki (russen⸗

freundlicher Ruthene) bekämpfte die Annexion, die im Auslande böses Blut mache, weil man in ihr den erften Schritt eines preußisch deutschen Vordringeng nach Osten erblicke, trat für ein Bündnis mit Frankreich, Rußland und England ein und schloß mit den Worten: Los von . Los dom Dreibund! Der Abg. Bachmann (deutschfortschrittlich) stellte entschieden in Abrede, söo= wohl, daß die Politik Oefterreichs im wesentlichen von Sympathie für Deutschland diktiert sei, alz auch, daß Deutschland in seiner jetzigen Haltung von gewissen geheimen Absichten geleitet werde. Durch die Ver⸗ sick erung der Bundestreue seiteng des Fürsten von Bülow und der bervorragendsten deutschen Parteifũhrer sei für Desterreich eine gũnstige Wendung der Lage eingeleitet, für die nicht bloß die deutschen Oefter reicher, sondern alle Oesterreicher dem Fürsten don Gülow auf⸗ richtigen Dank schuldeten. Desterreich⸗ Ungarn und Deutschland stellten eins der feftesten Bollwerke des europäischen Friedens dar. Die Ver⸗ suche, Deutschland einzukreisen, erschienen durch die Erklärung Bülow s als gescheitert. So, wie Desterreich auf die gewaltige Waffenmacht des Deutschen Reiches rechnen dürfe, werde aach die zsterreichische, woblgeübte Armer in den Tagen der Gefahr Deutschland ein gleich⸗ wertiger Helfer sein. Der Redner erllärte, er werde für die Vorlage

stimnm en.

Der die Vorlage. Abg. Datzvnski (Soꝛialist), kritisierte schärffter Weise die volks fremde, vol ks reindliche und häfische auewärtige Politik der Monarchie, die es dazu gebracht babe, daß Desterreich Ungarn sich vor Frankreich und Raßland demütige und selbst von Serbien sich alles gefallen lassen müsse. Diese mit der Sandschakbabn begennene und mit der Annexien geschlossene imvperialistische Politik des Freiberrn von Aebrentbal babe das Land in eine eminente Kriegsgefahr gebracht, obgleich niemand in Desterreich den Krieg wolle.

Nach der persönlichen Bemerkung des Abg. Kramarz gegen Daszinski, sein Besuch bei dem russischen Minister— präsidenten Stolypin sei nur eine Sache der Courtoisie gewesen, und nach der Erklärung des Russophilen Markow, daß Serbiens und Montenegros Ansprüche auf Kompensationen nicht unbe⸗ ie Dringlichkeit des Annexions⸗ gese tzes und der zur Verhandlung stehenden An träge Sustersicz und Adler angenommen. Das Haus über⸗ wies die Anträge sodann einer 52gliedrigen Kommission, die sofort gewählt wurde. Hierauf begann die Verhandlung des han delsLpolitischen Ermächtigungsgesetzes.

Ter Abg. Sil berer trat für das Ermachtigungsgesetz mit drei- monatiger Gältigkertedauer ein und warnte die Agrarier, ihre Forde⸗ rungen ju boch ju spanren. Der Abg. Da mm erklärte, der Vieh⸗ imrort aus den Balkenlärdern würde ju einer Sperrung der Grenzen Deutschlands gegenüber Desterreich führen. Es handle sich für die

gegen sodann in

landreirtichaftliche Bevölkerung um eine Gxiftenzfrtage, wes balb die Agrarier nicht für den serbtschen Handelgdertrag und daz Ermächtigungsgesetz stimmen könnten. Der Abg. Kuran da

trat für dag Erwächtigungsgesetz ein und erörterte das Interesfe der Gre pkaufmannschaft, der 3 und der industriellen Arbeiterschaft an dem Abschluß von Handelsverträgen mit den Balkanstaaten. Der Abg. Zuleger schilderte die schwere Schädigung des Bauern⸗ standes durch die Handel s verträge.

Die nächste Sitzung findet heute statt.

Großbritannien und Irland.

Das Oberhaus hat, W. T. B.“ zufolge, gestern in dritter Lesung das Geset, betreffend den Achtstundentag in Bergwerken, angenommen, nachdem es zwei wichtige Ab⸗ änderungen an dem Entwurf vorgenommen hatte. Das an, stimmte der einen dieser Abänderungen zu, ver⸗ warf jedoch die andere. Bezüglich des Hafengesetzes für London entstand zwischen beiden Häusern keine Meinungs⸗ verschiedenheit. Beide Häuser treten heute wieder zusammen. Die Vertagung erfolgt am 21. Dezember. Die neue Session wird am 16. Februar beginnen.

den Abdruck einer An⸗

Die in London tagende internationale See⸗ rechtskonfer enz ist über die Feiertage vertagt worden. Die Delegierten haben sechs Plenarfißungen abgehalten, in welchen, obiger Quelle gufelg u. a. die Fragen der Blockade und des Verkehrs von Kauffahrteischiffen der kriegführenden Macht unter neutraler lg e besprochen wurden. Nachdem das Komitee über diese . zu einem Einvernehmen gelangt war, wurde ein Subkomitee ernannt, um die Materie die endgültige Annahme in die Form gesetzlicher Vorschriften

zu bringen. . Frankreich. Nach einer Depesche der Agence Havas“ haben Frank— reich und Spanien vorgestern den Signatarmächten von

Algeciras eine gleichlautende Note bezüglich einer Formel der Anerkennung Mulay Hafids überreicht. Diese Aner⸗ kennung soll nach der Meinung der französischen und der spanischen Regierung in Form eines Briefes zum Ausdruck

kommen, der vom Doyen des diplomatischen Korps in Tanger

an den Vertreter des Sultans zu richten sei.

. Der Senat hat gestern, W. T. B. zufolge, das Finanz budget angenommen und alsdann eine Resolution, durch die die Regierung aufgefordert wird, den an den Aviagtionsversuchen beteiligten Personen nationale Belohnungen uteil werden zu lassen, sowie die Budgets der öffentlichen Arbeiten und der Posten und Telegraphen genehmigt. Darauf wurde die Sitzung geschlossen.

Die Deputiertenkamm er setzte gestern die Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend Vermehrung der Ar⸗ tillerie, fort.

Nach dem Bericht des W. T. B. sprach R aiberti (Radilah die Befürchtung aus, daß der Entwurf, der den Mannschaftszbestand für die Batterien vermindere, auch eine Schmälerung dez Wertes der Batterien im Gefolge haben werde. Frankreich habe kein Menschen⸗ material für neue Batterien. Es sei auch bedenklich, die Artillerie im Verhältnis ju den anderen Waffengattungen zu sehr ju vermehrten. Ca wäre angebracht, alle Waffengattungen ju verstärken und durch Organisierung von Reserven die schwächeren Beftände Frankreichs gegenüber Deutschland ausjugleichen. Der Abg, Lebrun (Republikaner) erklärte, die Bittere mit bier Sechügen, die seit jehn Jahren unver leichliche Ergebnisse jeitige, fJöße Offizieren und Artilleristen ein solches Vertrauen und folchen Mut ein daß sie wünschten, sich ihrer einmal im Felde bedienen ju können. Der Redner gab der Ueberjeugung Ausdruck, daß die Kammer an dem bewährten Bestand der Batterien nicht rühren werde. Der Abg. Krantz äußerte, wie Raibuti, sein Bedauern darüber, daß die Artillerievorlage getrennt von der Vorlage, betreffend die Cadres, ver⸗ handelt werde, und sprach sich scharf für die Batterie zu sech Geschüßzen aus die neben allen Vorteilen der Batterie ju vier Sesckützen den Vorteil größerer Stanke habe. Die Batt-rie ju sechs Geschätzen könne durch ein einfaches Dekret wieder eingeführt werden, während jwei Jahre vergehen würden, ebe die neuen Regimenter, die in der Vorlage vorgeseben seien und deren Frankreich eber benötigen könnte, gebildet seien. Im Jahre 1899 babe man sich für die Batterien ju dier Geschützen ausgesprochen, weil Deutschland damals noch keine Schnellfeuergeschütze gehabt habe, heute aber habe Deutschland lelche. Der Abg. Doum er wieg darauf hin, daß die Räckkebr zur Batterie von sechs Geschützen eine vollftändige Reorganisation mit sich bringen würde. Der Abg. Krantz beharrte trtoß der Bemerkungen Doamers bei der Anschauung, daß eine Batterie von vier Geschützen nicht vorteilhaft sei. Der Abg. Zoseph Reinach (Radtkale Linke) verlas einen Bericht des Generalftabs vom Jahre 1899, der die Batterie mit vier Seschäßen billigte und zugleich erklärte, es werde leicht sein, auf sechs Geschütze jurückfukommen, wenn Deutschland seine Bewaff nung vervollkommne.

Darauf tagt und die

wurde die Weiterberatung auf übermorgen ver⸗ Sitzung geschlossen.

Rußland. Der Reichsrat hat gestern, W. T. B.“ zufolge, ein⸗ stimmig die aus der Duma eingegangene Gesetzesvorlage an⸗ genommen, die den Finanzminister ermächtigt, eine Anleihe von 459 Millionen Rubel abzuschließen.

Die Du ma setzte gestern die Verhandlungen über das Agrargesetz mit der Beratung der das Einzelbesitztum be⸗ treffenden Paragraphen fort.

Der Ministerprasident Stolypin nabm bierju in seiner Gigen⸗ schaft als Minister des Innen das Wort und wies, laut Bericht des W. T. B.“, zunächst auf die Wichtigkeit der Frage hin, in der die radikale Bedeutung des ganjen Gesetzes wurile. Er erklärte, daß dort, wo die Individualttät der Bauern eine gewisse Entwicklung genommen, der Gemeindebesiĩß aber die Eigentätigkeit hemme, dem Bauern er⸗ möglicht werden mässe, frei über sein Besitztum zu verfügen. Er müsse Herr seines Landes und von der Knechtung der Gemeinde befreit werden. Gewisse Ginschtänkungen müsse das Gesetz für das Land vorseben, aber nur für das Land, nicht für dessen Besitzer, und diese Ein⸗ schränkungen bebalte daz Agrargesetz bei. Sei dieser Gedanke richtig, so dürfe in das Gesetz kein ibm widersprechender Begriff eingefübrt werden. Es sei nicht julässig, einerseits zu bekennen, daß das Volk für die freie Bearbeitung des Landes ohne Vormundschaft berangereift wäre, anderer seits zu bekaupten, es wäre nicht zuderlässig genug, um obne GEinmischung der Familie frei über sein Eigentum ju ver⸗ fügen. Der Familiengemeinschaftsbesiß lege den Willen und die persönliche Initiatide lahm und schüͤtze nicht die Ver⸗ mögensrechte der Erben von Truünkenbolden und Ver⸗ schwendern. Aber allgemeine Gesetze könnten nicht für entftellte, un⸗ natürliche und Ausnahmeerscheinungen gegeben werden. Dadurch würde der Glaube des Bauernstandes sowobl an seine Kraft und Zukunft, als auch an seine Kreditfähigkeit getätet werden. Für Schwache und Gntartete müßten Gesetze, betreffend Käaratel und Unteilbarkeit der Srundftũcke, ausgearbeitet werden. Es sei nicht lange ber, da wankte der Slaube an die Zukunft Rußlands, der Glaube des staisers an die Kraft des russischen ier und Bauern sei jedoch ungetrübt ge⸗ blieben. Damals habe die Regierung eine schwere Verantwortung ũbernommen, als sie auf dem Wege der obersten Ver⸗ waltung das Lgtai durchgefũůbrt habe. Dabei habe sie nicht auf Schwache und Trurfenkofde sondern auf Gescheite und Starke ge⸗ rechnet. Gegenwärtig seien schon 35 Millionen Desjatinen in den Einzelb⸗sitß an eine halbe Million Landwirte übergegangen. Dag Prinzip des Individualbesitzes werde des öfteren von links und rechts angefeindet. Im gegebenen Fall trete die Linke gegen das Prinzip wirk⸗ licher und vernünftiger Freibeit auf. Die Vormundschaft über eine Se völkerung von 809 Millionen babe nach seiner Les Min isters) Arsicht einen großen Mißerfolg erlitten. Man köane nicht die Fahne einer schein baren Freiheit nur far die oberen Schicht n aufpflan en, obne auch an die unteren zu denken. Das Volk müsse von seiner Armut, Un= wiffenbeit und Rechtlosigkert befreit werden. Gbensosehr wie ein starker Einzelbesiger jur Grneuerung des Staates auf staiken monarchistischen Prim jipien notwendig sei, ebensosehr sei er ein Hindernigz fär die revolutionäre Bewegung. Der Minister berief sich auf den diesjährigen Kongreß der Sozialrevolutionäre in London, auf dem u. 4. entschieden worden sei, jeder Grfolg der Regierung in der Entwicklung des Ginielbesizes schädige die revolutionäre Strömung, und schloß mit den Worten: Daher irren sich meiner Ansicht nach die Anbänger des Familienbefitzes sowohl auf der linken wie auf der rechten Seite. Die ihnen gebührende Stellung können nur diejenigen Völler einnehmen, die alle ihre materiellen und moralischen Kräfte anspannen. Alle Bemühungen der Regierung müssen auf die Hebung der produktiven Kräfte als der

ke Wobhlstandes des Landes Anwen . Wägenutztes Ackerland ist daz. Unterhfand unserer Dieses

d 24 Portugal.

Der Staatsrat sprach sich, W. T. B. zufolge, gestern mit 6 gegen 5 Stimmen gegen die , des gegenwärtigen Kabinetts aus. Nach Schluß der Sitzung kegab sich der Ministerpräsident. do Amaral zu einer Känfe⸗

zum König, der dann die Präsidenen der beiden Kammern empfing. Darauf trat der Ministerrat zu einer Sizung zusammen. Die Ursache der Krisis liegt in dem Um⸗ fand, daß Vilhena, der Führer der Regenerados, dem Fabinett Amaral das Vertrauen seiner Partei entzogen hat.

Belgien. In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer beantragte der Abg. Lorand, dem neuen türkischen

Parlament die Sympathie der belgischen Kammer

aus zudr cken.

ie das W T. B.“ berichtet, bat der Minister des Aenßern Davig non die Kammer, reserviert iu bleiben. Man wünsche der Türkei Glück ju dem neuen Regime, da sei alles, was getan werden

ane. ö aeg uf Vorschlag des Präsidenten der Kammer Cooreman

wurde beschlossen, daß die Sympathieadresse von den Kammer⸗ mitgliedern unterschrieben werde. Türkei. Der Unterrichtsminister Ha kki⸗Bey ist, W. T. B. zu⸗

folge, zum Botschafter in Rom für Zia⸗Pascha ernannt

worden, der Katasterdirektor geworden ist. Zum interimistischen Unterrichtsminister ist Abdurrahman ernannt worden.

Amerika.

Vie das W. T. B meldet, ist in Chile eine partielle Ministerkrisis ausgebrochen. Der Finanzminister und der Minister des Auswärtigen haben gestern ihre Entlassung genommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten, die am 18. d. M. in den Kreisen Dittlich und Bernkastel, Regierungsbezirk Trier, statt— fand, wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, der Bankoorstand Veltin (Zentrum) mit allen BI abgegebenen Stimmen gewahlt.

Rr. 51 der Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ andbeitgamts“ vom 15. Dejember bat folgenden Inhalt: Gesund⸗ beitzstand und Gang der Voltskrankbeiten. Zeitwellige Maßregeln zen anfteckende Krankbeiten. Desgl. gegen Pest. Desgl gegen Folera. Mitteilungen aus Britisch⸗Oftindien, 1890507. Gesetz⸗ gebung usw. (Preußen.) Verbandstoff ab fälle. Strychnin haltiges ö. Kran kenanstalten. Des in ektion. (Anhalt.) Fleisch⸗ beschaustatistik. (Hamburg.) Barbiere, Friseute ꝛc. (Luxemburg.)

Fleisch. Uebertragbare Krankbeiten. Desin ektion. Bau- ud Erdarbeiter (Dänemark) Geschäfteschluß. (Rap⸗ kelonie) Wein, Bier, Essig. Acgentinien.) Patentierte Heil- mittel. Tierseuchen im Auslande. Deggl. in Italien, 3. Vierteljahr. Maul und Klauenseuche in der Schweij. Tierseuchen in Frankceich 3. Vierteljahr. Desgl. in den Niederlanden. Desgl. in Dänemark. Rinderpest in Rußland.

Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg. Bej. Allen. stein; Unterelsaß) Verhandlungen von gesetzgebenden Körverschaften. Braun ichweig. ] Entwurf eines Tierãritekammergesetzteß. Vermischtes. (Dent chez Reich) Schlachtyieh⸗ und Fleischbeschau, 3. Vierteljahr. Gtalien) Mineralquellen. (Scweij.) Todesfälle durch Krebs and Tuberkulose, 1901 bis 1805. Niederlande. Rotterdam) Be⸗ richt des Nahrungsmittelchemrkers, 18907. Geschenkliste. Wochen. tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Sinwohnern. Desggl. in größeren Städten des Auslandes. Gr- krankungen in Krankenbäusern deutscher Großftädte. Dengl. in dentschen Stadt · und Landbejirken. W tterung. Grundwasserstand Rd Bodenwärme in Berlin und München, Nobember. Beilage: 3 EGntscheidungen, betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Ernte in Preußen 19038.

Die Ernteberechnungen bat dag Königliche Statistiscke Landesamt ach diesmal nach den Ertragsschäßzungen don den Landwirtschftz. mern augerwählter Vertrauensmänner ausgeführt. Die bierju TDorderliche Kenntnis der Ernteflächen ist schon im Sommer durch efragung der Drisvorstände gewonnen worden.

Die Saaten waren in diesem Jabre bei weitem nicht so schlecht arch den Winter gekommen wie 1997. G38 mußten umger läst Terden 301 v. H. Weijen gegen 3403 im Vorjabte, d 43 v. S. Sell; Saen 9, 39, 1611 v. H. Roggen gegen 345, 1,37 v. S. Klee gegen lke7 und 9 25 v. S. Lujerne gegen 15, 183. Die Grnteflächen

agen in Hektar

fr 1809 1805 1805 1807 19808 Sinterweljsen 1 Q 0 10 i063 3771032157 7F7I6ss g7I 303 m merweijen S5 556 57 135 117 659 235 775 134 555 taterspell 19605 1s 12 176518 1slis is 194 nterroggen .. i 560 174 4 627 315 4552 755 45335 57 4602 373 Sommertoggen 60 6os 60 831 61416 62125 58 552 mmergerste. 876 0662 s51 535 s585 7165 831 8562 58753 435 fer... 2 734 420 2733 411 27653 555 2 565 S852 2 805 218 Lartoffeln z 255 255 7 274 0 7 254 323 32113152233 556 H 1795 21 1 24 86, 1 3235 511 1237 358 1327 3865 11 S5 714 90 zig 391475 51 155 87 121 1 z 267 05 3 275 oᷣi z 27 i 3 2: si 26 9.

Im Jahre 19038 wurden an Wintergetreide geerntet: Weijen V Tausend Tonnen (im Vorjabre 1455). Spel (22), Roggen 265 (Ibs), jusammen 10 1988 oder 1558 Tausend Tonnen mehr alt Dr; an Sommergetreide: Welsen 285 (606), Roggen 65 (). ** 1740 (20905) und Hafer 5123 ig zusammen 7214 oder 6 Tausend Tannen weniger als 18607 Vie außergewöhnlich reich. ice vorsährige Zetreiderrnte ist alis 1805 im gan en nicht erreicht erden. Gz wurden 1905 an den Brotfrächten Weisen. Self und ngen 10 049 Tausend Tonnen oder 1232 mebr als 1907 gewonnen,

der

Tansend Tonnen

die Erträze in den anderen zur Vergleichan Das Meute aas 133 os, dies jährigen Ernte zurũd.

Za hr Bin tergetreide Sommergetreide Getreide über t . 8 ** 6 273 14915 6 1 8579 6 485 15 064 . 6 765 7168 13 933 . 98 318 6 80 161185 1803. 9017 7480 16497 194 . 3512 6 108 16229 1805 9225 6 430 15 655 3 3 6. 3 5 5 5 Mittel aus 1389— 1907. 83831 7081 15 912 1808 10198 7214 17 412. Der Menge nach waren demnach die Getreiderrnten der letzten drei Jabre liemlich gleichwertig und fßertrafen, zum Teil sehr ben khtsih

kommenden Jahren. bleibt um 9, 4 Hundertteile hinter der

Für die einzelnen Probinien ergaben sich folgende Zablen:

Tnte gelten laffen will, so find 1808 mit 122.4, 121,7 Hundertteilen einer solchen die Getreideernten in Posen,

Dannoder, Westfalen und Sch egwig Holstein mit 111.3, 1 und 108.5, Schlesien, Hobenzollern, Ostvreußen uad S

101,0 und 100,2 folgen. vin zen überschritten. Die Liesjäbrige Kartoffelernte wird auf 3218 Tonnen geschäßt. Sie übertrifft das Mittel aus den neun (298 619) um 8,7 Hundertteile;

mebr, 1807 mit 31085 3.5 Hundertteile weniger. jfffer ift 1908 noch nicht halb so hoch wie 1907,

ländlichen Gegenden bat, in welchen die Spiritus brennerei und Stärkefabrikation in umfangreichem Maße betrieben werden, geben wir noch die 1808 in den be⸗ treffenden Kreisen geernteten Kartoffelmengen. Gz waren dies Tonnen Kartoffeln in den hierunter aufgeführten Kreisen des R. B. Sambinnen: 1 158 785 1 r 178 738 Soldav wd 1 1 d 1 a. Warthe 65 006 5 . 992 R ⸗B. 2 rer eler t w 159 233 2. R. B. Allenftein: , 36 331 3 Jobannis burg 17645 des R. S. Sromkerg 1 O 87 234 Rn, g . 70 821 Neidenburg w 68338 35 515 n J olmar i. Posen 136 916 Osterode i. Ostytr.. 200 690, win in si des R. B. Danzig: Bromberg (Land) . 131 1833 Danziger Höhe.. 63 452 Sckubin.. 130 825 Dirs chu w LWelnn 595 3835 De fo Stargard. . 92 530 Wongrowitz. 174 542, 1 3 14 Larthaus . . 163 169 2 Breslau: 106 270 Neustadt i. Westyr. .. 94189 Iron. Marien ö 55 Sroß⸗ Wartenberg. 137 249 Puig 1 51 9855, Dels 4 152 13 des R. B. Stettin: Trebnitz. .. 8965 455 Demmin w Gubhran . 106516 Random... 135 06854 Woblau 104841 0 . y Neumarkt VI gõo, 1 . 162 687 z . Sa. tzig 365551 des R- B. Liegnitz. Naugard 151 833 Erũnberg ö S5 554 c 185 923, Freystazt . 25424 Gagan 120 357 des R. B. Köslin: GSlcgan 139 465 J 53 313 3 Mug Dramburg. 113795 Rothenburg i. D.. S6 308, J 206 6987 . . . 146941 des R. B. Dypeln. ö 82 3773 SFreuikurg. . 117 206 Gilne , 155 5 Rosenberg i. D.-Schl. . 152 752 Rummel g burg 110 965 Drveln and) .... . 166 512 Stolz ( Zand) 38 59 Sros Strehlitz.. 153 55 Lauenburg i. Pomm. 132 249 Tost · Iletwitz 147335 ö ier ,, Febnit 180 135 ,, 57 554, ebnet 129138 6 R. 8. po 1 1 1 ö es R.⸗B. Posen: wee Q . 11ũ“'“ 151 052 Neustadt i. D. Schl. . 114 647 Schrimm 146 869 Falkenberg. 82 576. Wie das Getreide und die Kartoffeln, so gaben 1908 auch die

Futtervflanjen recht zufrieden ftellende Erträge. ausend Tonnen Klee⸗, 563 Luzerne, und sammen 21 787 Tausend Tonnen eingebracht gegen 17913 jabre und -17 808 im Mittel aus 1899 1947. In di

Von 1889 —1805 wurden geerntet 16310. 14993, 19 924, 14179 und 20 402 Tausend Tonnen. vinzen waren, wie folet, beteiligt:

Henne! Getreideernte in Tausend Tonnen. Dinten fig 18901901 190 1803 18041805 1805 180 190 Qsprerßen.. 1284 1593 1242 1437 1259 1561 1459 1578 14658 1453 Derstrrenß rn. . 35 1013 310 ioss 1000 12311033 11s ii 1352 Brandenburg. 1475 1435 1375 1562 1770 1595 1435 187 51s 1735 Pommern.. 1241 1350 i157 1235 1395 1335 1325 1434 145 i535 K 1411 isis 335 i456 1509 1585 Isis 1657 1530 i753 Schlefien... 67 18564 1875 25653 771 2030213 25535 2353. 2535 Scchsen 1721 i573 16531 1535 3000 1855 1535 S365 53. i836 Schleswig · . 8320 357 835 856 sa s72 377 555 i5s7 857 Sannoner 126. 1352 1379 1411 14533 1225 1321 1491 151i 1561 BDeftfalen .. 779 515 785 856 84 325 335 315 S365 525 Qfen; Naffanw. Ss1 S5s 647 736 718 6890 535 725 7581 555 Renis . lis Us, nis 1s less (le, iss 1, t, ne. Doheniollern.. 45 41 39 43 43 39 41 38 45 41.

Wenn man den Durchschnitt aus den Jahren 1893 1907 als Mittel- und Westrreußen am günstigften ausgefallen, worauf Brandenburg,

106,8, 10433, 102,9 und 101,s, Hessen⸗Nafsau und Rbeinland mit Das Mittel ist also in sämtlichen Pro—

k in den einz lnen Jahren brachten nur 18065 und 1801 mit 34 020 und 33 898 5,7 bew. 5,5 Handertteile Die Erkrankur ga / nãmlich ?

gegen 75, und bleibt auch unter dem Mittel aus 1333 = 19607 (4.75. * der besondaren Wichtigkeit, welche die Kartoffel far diejenigen

Eg wurden 7366 13 865 Wiesenbeu,

Jabren war nur die Heuernte von 19095 mit 22 849 noch böͤber. 14 372. 15 35, Die einjelnen Pro⸗

und 118,7 PVommern

o 3, 1068 achsen mit

8 Tausend Vorjahren

3,5 v. H.

zju⸗ im Vor⸗ esen neun

Tausend Tonnen Heu

Provinzen

2125 1757 2266 2847 2955 2024 3033 3154 10977 594 553 1254 1502 970 1435 1557 1744 1622 1356 1917 1825 1232 22162382 1492 1980 1130 170018635 1231 1675 2074 1127 716 672 1359 139095 784 1457 1601

Qstpreußen ... WBestpreußen . Brandenburg ..

1243 1310 1072 1335 1835 345 1418 16545 736 772 8890 00 833 978 8798 1273 1659 1780 1700 1542 15.5 1530 200 2313 36. 855 845 1403 1o7 3856 iss i785 lols 1069 333 i0s7 1105 397 ioi4 i235, 14639 132 1231 146 iss 1375 1537 1791 oben jollern.. 1 77 76 74 82 8 81 105 958 Nur Schlesien und Hohenzollern hatten

estfalen. ... HSessen Nassau..

Rheinland

R rien an Gerfte 265, an Hafer 10657 weniger. Die nachste bende Zu⸗ lruu enfie lun gibt ö die Getreideernten feit 1889:

1908 eine Heuernte al im Vorjabre.

1879 1876 1626 2349 2396 137 2434 2643 2326 2216

2090 3096 1921631 1764 2328 1720 2181 1333 1542

ii. ils los? 123 ish i 55s oog ĩos

losg iz itzos jrĩz 97 gi.

geringere

Die biz her besprochenen Gesamtertr d den jlbelech wechselnden Grnteflaächen 4 ö 2

allein darzuftellen, berechnen wir aus den beiden ersteren dur = schnittliche , n Die so errechneten Fruchtbar⸗ keitgziffern folgen nachstebend: Hektarerträge in Kilogramm . . 2 . 3 18 8 * abt 839688 88 28 628 . 3 3 * 83 * 5585285355585 5 8 c 3 1893. 1832 1715 1295 1480 906 1831 1652 12335 4943 3755 1399. 1997 1800 1507 1451 937 1867 1724 12146 4235 3497 1900. 19833 1883 9 1351 1407 945 1855 1712 124531 3255 3379 1901. 554 1913 1321 1337 909 1838 1611 14831 3255 3192 1902. 2180 1936 1491 1520 989 1905 1801 13125 4855 3883 1903. 2022 2304 1385 1607 1023 1983 1837 13016 3250 4055 1904. PꝑlI71 1972 1230 1640 974 137 1652 10933 347228569 1805. T2021 18995 1433 1528 1035 1883 16558 14960 4348 211 19096... . ZDI65 2153 1184 1573 112 2025 2061 13701 5728 4495 1907... . 1891 2571 1456 1576 137 2152 2157 13370 4294 3732 Mittel aus 1888 - 19097. 1992 2025 1371 1512 997 1923 1787 13141 4426 3707 19098. 2lI25 2117 14584 1762 11220 1393 1825 14411 5604 4232.

WBinter⸗ und Sommerroggen lohnten in keinem Jahre so gut wie 1808, und an Heu brachte nur das Jahr 1906 noch mebr, an Kartoffeln nur das Jabr 1801 bejw. 1905. Das Mittel der 10 Vorjahre wurde bet allen Fruchtarten überschritten.

3m Schlusse geben wir noch die für 18038 berechneten Hektar. erträge der einjelnen Psꝛrovinjen:

Hektarerträge in Kilogramm

i 9 3 8 . Provinjen: S533 SIS ES5SS3. 32 7 3 3 5 de 8 23 K

8 6 38 3535 3352 35 d 283 2

S* 5*S*S8*d5Fd* 8 e * S

Ostpreußen . . 16566 1374 15983 897 1564 1384 139589 5431 4119 Westrreußen 2 5118833 1703 1017 2040 1727 13570 531892 4854 Brandenburg. 2335 1950 1631 156 2053 1792 15165 5768 4245 1 2531 2075 15845 1179 2169 1951 15136 5609 4310 . 2173 1893 1755 133 1973 1774 155895 5231 4106 Schlesien 15334 1633 1583 1983 1997 1820 15371 4708 3673 Sach en 2414 2517 1039 1927 1223 2235 2083 14771 8352 4404 Schleg wig⸗ 26559 2502 1859 199 2271 170 12315 5872 4035 Hannover. 25331 24832 1947 1318 19758 2002 1428898 5922 4296 Vert falen. . 2202 1585 19861303 1835 1630 128335 5895 4224 Hefen Nassau oll 1747 1852 183 1684 1754 25859 55588 4546 Rbeinland .. 200 1823 1174 1856 129 1832 1929 11475 5817 491 Hohen ollen I 422 1281 1572 1584 1192 1304 1442 12461 5650 4870. (Nach der Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

Streitigkeiten im Aachener Buchbindergewerbe haben nun— mehr, wie die Rh. Weftf. Ztg.“ mitteilt, jum Biuch gefübrt. Eine BVersammlung der Gehilfen lehnte ein neues Vergleichsangebot der Arbeitgeber als unjureichend ab und beschloß einstimmig, in den Ausftand einzutreten und zu diesem Zweck noch in der laufenden Woche die Kündigung ein jureichen.

Die Glashütte in Büdingen hat, der Köln. Zig. jufolge, sämtlichen Arbeitern gekündigt. Der Betrieb wid eingestellt

In Bremen haben, wle Boezmanns Bareau“' meldet, im An— schluß an den Ausstand der Küper bei der dortigen Lagerbaus- gesellschaft, sämtliche Speditions firmen der Baumwoll« branche ihren Baumwollküpern, etwa 400 Mann, zum 1. Januar 1909 gekündigt (gl. Nr. 295 d. BI).

Kunft und Wissenschaft.

Im Königlichen Institut für Meere skun de, G,eorgenstraße 34 36, spricht am Mentag, Abends 8 Uhr, Herr Kustos Baschin. Berlin über: Der Einfluß dez Meeres auf dag Feftland' Lmit 2chtbilderny Der Vortrag ist öffentlich, Herren und Damen baken Zatritt. Ginlaßkarten sind von 12 bis 2 Ubr Mittags und an den Vortragsabenden selbst von 6 Ut ab zum HYteise von 25 3 in der Geschäftsstelle des Institutg zu haben.

Theater und Musik. Im Königlichen Overnhause wird morgen, Sonntag,

wird morgen Auf Strafurlaub“, Lustspiel von G. von Moser und Th. von Trotba, mit den Herren Keßler, Boettcher, Vallentin, Oberländer, Werrack, Patry. Platen und den Damen Abich, Schramm, Eschborn und don Mapburg in den Hauptrollen, wiederbolt. Am Montag wird Srnst von Wildenbruchs Schauspiel Die Rabensteinerin' in der be⸗ kannten Beletzung aufgefübrt.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird Antengrubers Bauernkomödie Der G'wissengwurm“ gegeben. Gg wirken in den Hauptrollen mit: die Herren Pobl, Sommerstorff, Zimmerer, Vollmer, Nesper, Mannstädt, Geisendörfer, die Damen May und Butze.

Die Generalintendantur der Königlichen Schauspiele macht darauf aufmerksam, daß der Vorverkauf für die in der Zeit vom 20. bis 28. d. M. in den Königlichen Theatern Aan gekündigten Vorstellungen vom 20. d. M. ab täglich in der Zeit von 101 bis 1 Uhr, wie folgt, statt5ndet: Im Königlichen Spern⸗

morgen

kause: für die daselbst stattfindenden Vorstellungen, im Königlichen Schauspielhause fär alle Vorste hungen

des Neuen Königlichen Overntbeaters und des Schau— spielbauseß, und jwar am 20. und 25 27. an be sonderen Schaltern 6 , und II. Neues Königliches Dpern-⸗ theater), an den übrigen Tagen und nach Weihnachten für beide TDäuser nur am Schalter 1 des Schauspielbauses, auch dann, wenn Srern im Neuen Königlichen Operntheater gegeben werden.

Der Svielplan des Deutschen Theaters bringt an sämtlichen Tagen nächster Woche, auch an den Weihnacht feiertagen Nestrovs Posse Revolution in Krähwinkel . Dienstag und Mittwoch wird als Nachmittags vorstellung ju kleinen Preisen Treulieb und Wunderbold egeben. . Svielplan der Kammerspiele des Deutschen beaters bringt Dienstag, den 22. d. M., die Erstaufführung don Schmidtbonns Schauspiel Der Graf von Gleichen. (Beginn 7 Uhr.) Die ersten Wiederbolungen sind auf den ersen Weihnachtsfeiertag und nächsten Soantag angesezt. Am jweiten Weihnachtffeiertage wird

Shawz Komödie:! Der Arjt am eideweg' aufgeführt, die auch noch am morgigen Sonntag sowie am Müutwoch gegeben wird. In der ö von Wilhelm Schmidt-