1909 / 2 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Jan 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Direllion des Gymnasiums in Glückstadt übertragen worden.

wendung des Enteignungsverfahreng bei den bon dem Deutschen Reich , Marintanlagen am Kaiser Wllhelm Kanal in den Ge⸗

markungen Ostermoor, ; t blatt der Königlichen Regierung zu Schleswig Nr. 38 S. 413, augt⸗

gegeben am 5. September 1998

.

chule n Iserlohn Johann Heinrich

a or verliehen worden.

worden:

zum Kanzleisekretaͤr.

S. 357) sind bekannt gemacht:

Neuhůütten· Neufelder Entwässerungsgenossenschaft zu Neuhütten im Kresse Bülow durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Kötlin Rr. 14 S. 275, ausgegeben am 23. Oktoher 1908;

Dralnagegenossenschaft Kreise Ragnit durch das binnen Nr. 45 S. 363, ausgegeben

den Beichverband Zimmerbude im Keeise Fifchhausen durch das Amts⸗ blats' der Königl. Regierung zu Königsberg geben am 12.

die Entwãässerungsgenossenschast Pütte durch das Amtsblatt der Königlichen S. 221, ausgegeben am 13.

die Ent und Bewäfferungsgenossenschaft Steinbach 11 zu Steinbach im Kreise St. Wendel durch das Amtsblatt der Königlichen Regie⸗ rung ju Trier Nr. 47 S. 365, ausgegeben am 21. November 1808

die Drainagegenossenschaft Döttes feld in Pöttesfeld im Kreise Neu— wied durch das Amtsblatt der Rr. H3 S. 327, ausgegeben am 3. Deiemhber 1908;

dem Statut für die Bove,Regullerungggenossenschaft zu Egeln vom

II. Juni 1993 durch Magdeburg Nr. 49 S. 4056, ausgegeben am b. Dezember 1908,

die Entwässerungsgenossenschaft Klein

Krelse Grottkau durch das . Oppeln Nr. 50 S. 442, ausgegeben am 11. Dezember 1808,

die Verleihun für die gr, einer an en Staatgbahnhof Reinickendorf (Dorf) der

Bahn von Schönholz nach Kremmen anschließenden Privatanschluß⸗ bahn, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Rr. 50 S. 592, aus gegehen am 11. Dejember 19608;

die Ent⸗ der Königlichen Reglerung

, . an der Schleslschen Weichfel im Kreife

Dem Zeichenlehrer an dem a, , . nebst Real⸗

arth ist der Titel

Dem Gymnasialdirektor Johannes Krumm ist die

Königliches Ober verwaltungsgericht. Bei dem Königlichen Oberverwaltungsgericht ist ernannt

der Kanzlist Ziems von der Oberzolldirektion in Altona

Bekanntmachung. Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml.

1) der Allerhöchste Erlaß vom 22. Juli 1808, betreffend die An,;

Büttel, Kudensee und Averlak, durch das Amts⸗

2) das am 2. Oltober 1908 Allerhöchst volliogene Statut für die

3) das am 5. Oktober 1808 Allerhöchst vollzogene Statut für die Budwethen. Naujeninken in Naujeninken im Amtsblatt der Rönigl. Regierung zu Gum— am 4. November 1908 . Allerhöchst vollzogene Statut für

4) daß am 5. Oltober 1908

Nr. 46 S. 521, ausge⸗ November 1903;

Sttober 1908 Allerhöchst volliogene Statut für ju Pütte im Kreise Franzburg Regierung zu Stralsund Nr. 46 November 1908; 1908 Allerhöchst vollzogene Statut für

5) das am 12.

6) das am 17. Oktober

7) das am 17. Oltober 1908 AUllerhöchst volliogene Statut für

Königlichen Regierung zu Kobleni 8) der am 19. Oktober 1908 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu bas Amisblatt der Königlichen Regierung zu

g) daz am 26. Oktober 1908 Allerhöchst vollzogene Statut für Zindel ju Klein Zindel im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu

10) der Ällerhöchste Erlaß vom 13. November 1908, betreffend des Enteignunggrechtg an die Gemeinde Reinickendorf

II) das am 13. November 1998 Allerhöchst voll ogene Statut für ,

fal) zu Baumholder im Kreise St. Wendel durch das Amtebla an, zu Trier Nr. b0 S. 389, ausgegeben am 12. Dezember 19608,

m c Norm nher 1803 Alleibäähsf ei. Gtatut des

leß durch das . der ire, . 6e . zu Oppeln Nr. 50 S. 459, ausgegeben am 11. Deiember .

26 der am 18. November 1968 Allerböchst vollzogene Nachtrag ju dem Statut für den Ifensee. Niederstricher Deich und Schleusen⸗˖ perband ju Isense⸗ im Kreise Neuhaug a, O. vom 21. Mäiz 1898 durch das Amtsblatt der Köntglichen Regierung ju Stade Nr. 50 S. Ibg, ausgegeben am 11. Dejember 1308. .

14) der am 18. November 1908 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statut für den Deich und Schleusenverband der adelig freien fünf Bauerschaftsschauung im Neuenseebogen, Keeis Neuhaus a. O., bom 20. Mal 1898, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stade Nr. 50 S. 360, ausgegeben am 11. Dezember 1908.

Personalveränderungen.

göniglich Preußische Armee. Evangelische Militärgeistliche.

Allerhöchste Bestallung. J. Dezember. Neu⸗ in Cöln, jum Milltärober⸗ pfarrer ernannt.

Durch Verfügung des Kriegsministerium g. 15. De⸗ zember. Neudörffer, RKonsistorial ra, Militäroberpfarrer, dem Generalkommando des XVI. Armeekorps zugeteilt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsmlnisteriums. 18. De⸗ zember. Die kontrollcführenden Kaserneninspektoren Jahn in Gleiwitz und Krone in Mülhausen l. G. zu Garn. Verwalt. Kon⸗ trolleuren ernannt. .

21. Dejem ber. Meißner, Wißkott, bei den Bauämtern in Braunschweig biw. Oldenburg, zum 1. 1909 gegenseitig versetzt.

23. De jember. Siehring, Provlantamtg direktor ernannt.

stöniglich Sächsische Armee.

Offtsiere, Fähnriche usw. 26. Dezem ber. Fechtner, Lt. der Königl. sächs. Kompagnien des n s. preuß. Eisenbahnregts. Rr. 2, scheldet behufs Uebeitrit 8 zur Kalferlichen Schutztruppe für Ramerun mit dem 22. Januar 1909 aus dem Heere aus.

25. Be jem ber. Frhr. v. Zschin sky, Rittm. und Gekadr. Chef im 1. Hus. Regt. König Albert Nr. 185, in Genehmigung seines Aöfchiedsgesuchetäz mit Pension und der Griaubnss zum Tragen der Regte. Uniform zur Dip. gestellt. Vie Unteroffitlere biw. Ober⸗ jäger: Scheller im 11. Inf. Regt. Nr. 139, Zimmermann im 17. Inf. Regt. Nr. 177, Frhr. v. Campe im 2. Jägerbat Nr. 13, Froehlich im 2. Fel dart. Regt. Nr. 28, ju Fähnrichen ernannt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchsten Beschluß. 24. Dezember. Ferber, mr , n des XII. (J. . S) Armerkoryg, der Charakter alt Hehesmer Kriegsrat, Krabbeg, Rechnunggrat, Geheimer expedierender Serretär im Krie zgminist: rium, der Charalter als Geheimer Rechnungs⸗ rat, Roth, Grauhbner, Geheime expebierende Sekretäre im Kriege⸗ ministerium, der Charakter alg Rechnunggrat, veillehen.

29. Dezember. Dr. phil. Goetze, Hofrat, Studiendirektor und Professor am Kadettenkorps in BDregden, auf seinen Antrag unterm J. April 1909 mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Durch al dörffer, Dio. Pfarrer der 16. Viv.

Militãrbausekretäre April

Probiantmeister in Posen, zum

kriege die territoriale Integr

wollendste freundschaftliche Unterstützung der deutschen Regierung rechnen könne. In Konstantinopel hebt die gesamte europãische und türkische Presse die Bedeutung dieses Schrittes hervor, dessen Wichtigkeit keines Kommentars bedürfe.

Nach einer Meldung des „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenz⸗ bureaus““ hat der österreichischungarische Boischafter Markgraf Pallavicini dem Minister des Aeußern erneut Vorstellungen wegen verschiedener, durch den Boykott veranlaßter Zwischen⸗ fälle gemacht und darguf hingewiesen, daß Oesterreich⸗ Ungarn zwar bisher sehr . gewesen sei, daß aber bei weiteren

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rais von Valentini und des Chefs des Militärkabinetts, General⸗

leuinants Freiherrn von Lyncker. Wiederholungen solcher Zwischenfälle ernste Konsequenzen herauf—

Ihre Majestät die Kgiserin und 6 empfingen beschworen werden könnten. . gestern im hiesigen Königlichen Schlosse die Gemahlin des Der diplomatische Agent Bulgariens hat obiger großbritannischen Botschafters. Quelle zufolge, vorgestern bei dem Großwesir Vor tellungen

wegen des Boykotis gegen bulgarische Waren erhoben, desgleichen der griechische Gesandte wegen der geplanten Protestversammlungen in der kretensischen Frage. Beide betonten, daß derartige Kundgebungen die beiderseitigen guten Beziehungen trüben könnten.

Serbien.

In der Skupschtina gab vorgestern der Minister des Aeußern Dr. Milowanowitsch in Erwiderung auf die Ausführungen mehrerer Redner, die Ann exion Bosniens ünd der? Herzegowina betreffend, laut Bericht des „W. T. B.“, folgende Erklärung ab:

Die Rechte des ferbischen Volkes seien durch die Annexion schwer verleßt worden. Dank dem Patriotismus von Montenegros Fürsten und Volk sei in dieser Frage ein serbisch montenegrsnisches Ginver⸗ nehmen jzustande gekommen. Die B stellung Desterreich Ungarns als Wächter gegen Eroberungsgeläste Rußlandg auf, der Bellanhalbinsel, bis die Lage auf dem Balkan sich gefestigt haben würde, zeige, daß die Mission Desterreich, Angarnt probtsorisch war. Sie sei nunmehr beendet, da die Bürgschaft für die Unabhängigkeit der Balkan⸗ staaten geschaffen worden und es vollkommen klar sei, daß Rußland auf dem Balkan keine aggiessioen Absichten verfolge. Ittzt müsse gegen Oesterreich⸗ Ungarn das Gleichgewicht verteidigt und ihm der Weg zum Aegaälschen Meer versperrt werden, Oesterreich⸗ Ungarn müsse aufhören, ein Balkanstaat iu sein. Eine Besserung der durch den Berliner Kongreß geschaffenen Verhältnisse könne nur erzielt werden, wenn Botnien und die Herzegowina die volle oder wenigstens die halbe Souperänttät unter der Kontrolle Europas er⸗ hielten. Die rechtliche Grenze zwischen Desterreich Ungarn und dem Balkan müsse die Save und die Donau bleiben. Wenn Oesterreich⸗ Ungarn seine Mission, die Verbindung des germanischen Volkes mit dem romanischen Volle und den flavischen Völkern herzustellen, erfülle, so konnten sich die Balkanstaaten um dasselbe scharen, nicht aber, wenn eg Gewalt anwenden wolle. Der Minister bat schlleßlich die Skupschtina, da in der Entwicklung der internationalen Lage ver⸗ schiedene Momente eintreten könnten, in denen die serbisch: Re gierung volle Handlungsfreibeit haben müsse, ihr das Vertrauen auszusprechen.

Die Skupschtina nahm mit allen Stimmen außer den sozialdemokratischen eine von der Regierung akzeptierte Tages⸗ orbnung an, wonach die Skupschtina Rußland, England, Italien und Frankreich für ihre Sympathien herzlichst dankt und von diesen Mächten, besonders vom brüderlichen Rußland, auch sachliche Unterstützung erhofft. Sie erwartet ferner von Die akute Krise in der Qrlentfrage ist nicht durch die Annexion der serbischen Regierung alle Maßnahmen, die erforderlich hervorgocrusen worden. Ble Unnerlon. mußte zur Abwehr der Coß; sind um bei der Revision des Berliner Vertrages vollkommene w, . Wewegung vorgenommen weiden. ÜUnsere aut wärtige Pölitit politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit fuͤr Serbien und ernte shnblich, r mätsten, nur dem Crhbanssonzbrang ciseiner Montenegro zu sichern. Nachdem das Haus dann Fo gog Hi— Belkanflaalen, der ünferer Stellung gefährlich werden könnte, nars für die Opfer der Erdbebenkatastrophe bewilligt hatte,

fgegentreten. Pie Grof machtstellung der Monarchle bilde; das , , . 6ᷣ . Interesse , einem eventuellen künftigen Orient- vertagte es sich bis zum 16. Januar. Amerika.

ö 3 1 dem . n, n fen r fern feefhn , g e , . Wie das Blatt „Sun“ aus New Orleans meldet, werden Truppen aus Honduras, Guatemala und Salvador bei , um Nicaragua anzugreifen

Frankreich. Die endgültigen Resultate der gestrigen Senatswahlen und den Präsidenten Zelaya zu stürzen. Asien.

nach Meldungen dis „W. T. B.“, folgende: 26 Re⸗ Wie der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ aus

von diefen sind sieben . gewählt; 31 Radikale, 12 neu; 30 Sozialistisch⸗Radikale, davon die Hälfte neus; , . , 3 z Progressisten, ö 4 neu, 5 gene an,, die 6. ,, . 5 e,, nen einer n ählt ist. Die vollständig aufs Haupt geschl agen worden. Der Gouverneur

und 5 Konservative, von denen einer neu gewe yt ist. D k In Ispahan sind Unruhen ausgebrochen. Dem

Gesamtzahl der Gewählten beträgt 103. Unter den Gewählten „Reuterschen Bureau“ zufolge sind Angehörige des Stammes

befinden sich der Ministerpräsident ,, Destournelles, 5 z ; Mali 16 ri

, gen sen n Ine, re, . ber Bakhtiari in die Stadt eingedrungen und plündern dort , 46. ö alles aus, was ihnen erreichbar ist. Die Unruhen sind durch Nußland. Feindseligkeit der . gegen den . .

Zu zoraestrigen Sltzung der Reichs duma gewisse von ihm eingeführte Steuern veranlaßt. eber das a ,,, fi e m das 6. T. B.“ Ergebnis der Kämpfe zwischen den Balhtiaris und dem Militär berichten folgende Ucbergangsformel zur Tagesordnung: ist noch nichts bekannt. Die meisten Basare sollen von den

Indem ie Duma sbren, linw;illen ausdröckt üher die läglich ersteren geplündert sein. Der Gouverngur befindet sich im jablreicher werdenden Todzurteile und die unerhörte Zahl der Hin“ britischen. Konsulat. Der russische und der englische Gesandte richtungen, die das moralische Mefühl der Bevölkerung abftumpfen haben bei der Regierung dringende Vorstellungen erhoben und und bie Ghre Rußland alz fioilisterten Staattß herabsetzen, geht daz diese für Leben und Eigentum ihrer Staatsangehörigen für ver⸗ Haus zur Tagegordnung über. anlwortlich erkläͤrt.

Die Duma lehnte den Antrag gegen die Stimmen der Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist Progressisten, Kadetten, der Arbeitsgruppe und der Sozial- es in einer Vorstadt Kalkuttas zwischen Mohgmm edanern demokraten ab, worauf Miljukow erklärte, die Kadettenpartei und Hindus zu einem ernsten Zusammenstoß gekommen, verlasse den Saal. Dieser Erklärung schlossen sich die Arbeits- sodaß zur Wiezerherstellung der Ruhe Militär herangezogen gruppe und die Sozialdemokraten an. . werden“ mußte. Als darauf beide Parteien sich gegen die Her Oltobristenührer Gutschkow wales in einer von stürmischem Truppen wandten, gaben diese Feuer und töteten bezw. ver⸗ Beifall Interbrochenen Farßen Here darauf bin, daß der Antsag der wundeten verschiedene Personen. Es wurden 200 Verhaftungen Kadetten . n,, . ,, terroristische 9. vorgenommen ei; Lie Oltobristenvartei verwerfe daher den Antrag. Dag Mit⸗ , ,, c i der Jußerssen Rechten Schulgin führte aus, der Antrag müsh B . 4 , . geha stᷣ 2 ö bom juristischen St indpuntt abgel-bnt werden, weil er den Wunsch ureau“ zufolge, den Ct ri Hugn⸗shi⸗ tas, s wir enthalte, die Jusssigewalt der Lgislat ide unterzuordnen. . n . nn . g,. d, , ö. e, ee en

P ü ' f . sort zurückzukehren. Dur es E . JJ . verlas der Präsident einen Ukas des Kaisers, wodurch die Infoige' diefer Ernennung verbleiben nur zwei, Chincsen im Duma des Weihnachtsfestes wegen bis zum 3. Februar ver⸗ Yroßen Nate, die, beide . ö,. Ie, e sagt wird. Liangtungyen wird interimistisch Yuan⸗shi⸗kais Nachfolger.

Der Präsident der Reichs duma Chomjakow ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Zarskoje Sselo vom Kaiser empfangen worden. Der. Empfang dauerte 11½ Stunden, währenß welcher Zeit Chomjakow über die Tätigkeit der Reichs⸗ duma berichtete. ;

Italien.

Die Regierung wird, nach einer Meldung der „Tribuna“, demnächst das Parlament zu einer außerordentlichen Tagung einberufen und Vollmacht verlangen, um Verwaltung und Justiz in den zerstörten Städten wiederherzustellen. Die hat.

Der Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen⸗ feld Koefering ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leltung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich großbritannische Botschafter Sir Edward Goschen ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.

„W. T. B.“ ist S. M. S. „Viktoria in Korfu eingetroffen und an dem⸗ selben Tage von dort nach Messina in See gegangen.

S. M. S. „Jaguar“ ist am 25. November in Ponape eingetroffen, am 9. Dezember von dort in See gegangen, am 13. Dezember in Herbertshöhe eingetroffen und am 29. De⸗ zember von dort wieder nach Ponape in See gegangen.

S. M. S. „Panther“ ist am 31. Dezember in Wal⸗ fischbay eingetroffen und geht heute wieder zu Vermessungen in See.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ Canton eingetroffen.

S. M. S. „Leipzig“ Hongkong in See gegangen, .

S. M. S. „Arcona“ ist am 1. Januar in Menado dort nach

Laut Meldung des Luise“ am 1. Januar

ist am 31. Dezember in

ist vorgestern von Tsingtau nach

(Nordcelebes) eingetroffen und geht heute von Sandakan (Nordbornes) in See. S. M. Flußkbt. Vorwärts“ ist vorgestern von Hankau

nach Itschang OYangtse) abgegangen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der ungarische Minister des Innern Graf Andrassy veröffentlicht im „Budapesti Hirlap“ einen Artikel über die politische Lage, in dem er, „W. T. B.“ zufolge, hervorhebt

sind, publikaner,

Ttatistik und Volkswirtschaft.

Der überseeische Postverkehr des deutschen Reichs

postgebiets.

Pie vom Reichspoflamt veröffentlichte Statistik der deutschen Reicht post⸗ und telegraphenverwaltung für das Jahr 1807 läßn er⸗ kennen, daß auch der über fecische Postverkebr sich gut entwickelt

Befonders wessen die Brie ssendungen aller Art (d. h. Regierung wird weiter Gesetzentwürfe vorlegen, in denen bie Briefe, Poftlarten, Drucksachen, Geschäftepaptere und Warenproben) eine Zunahme von 8 v. H. auf.

ö i u hringend nötigen Kredite verlangt werden. IWrähseephse ditt lr Wrrteht uit den Vereinigten Türkei. Staten bon Ämerika, wa sich nicht allein aus den lebhasten

; Handelsbeziehungen, sondern auch aus der utzwanderung dorthin leicht e , n, , , a ls e en engl ich ns Kenn cheap stzeblet nach ber Her.

wie das W. T.? einigten Staaten rund 17766 Millionen Briespostsendungen aller Art be⸗ der Pforte die i, , aba g ben daß die Türkei bes der dern worden und rund 19 Hilllonen berariige Sendungen aus den Ver- e

eplanten Erhöhung der Einführzölle und der Ein⸗ (Einlgten Staaten im deu sschen Reichs vost gebiete eingegangen. Darunter n n beßtimm ter Monopole fest auf die wohl⸗ M befanden sich an eigenttichen Briefen rund 13 Millionen beiw.

.

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73 Mllllonen Stück. Der erheblich stärkere Verkehr in der Richtung aus Deutschland. wird auffallen, er erklärt sich indes aus der über wiegenden Pripatkorrespondenz und der leichteren Neigung des deutschen Volkes jum Briesschreiben, während das hastende Leben in Amerika zum Schreiben von rivaibrlefen weniger Zeit läßt.

An jweiter Stelle fieht, wag den Verkehr mit Amerika betrfft, Argentinien mit rund 24 Millionen ein, und abgegangener Brief⸗ pofffendurgen; dann folgen Brasilien mit 2asi Millionen, Chile mit 14 Million, Mexiko mit 1 Million, Cangda mit Isig Million, bag gesamte übrige Am erika mit rund 3a is Mlllionen Stück.

Beim afiatischen Verkehr kommen besonders die beiden großen Reiche Ebing und Japan, ferner Britisch⸗Indien, Siam sowle dat deutfche Schutzgebiet von Kiautschou in Betracht. Der Gesamt⸗ briefverkehr mit diesen für den deutschen Handel besonders wichtigen Gebieten hat im Jahre 1967 in beiden Richtungen zusgammen he, tragen: 119 Million Stück (China), 110 Million Stück . 15 Milllon Stück (Britifch⸗ Indien) 136 000 Stück

Siam), 150 Million Siück (Klautschou). Auf dag ganze kEörige ÄAsten kommen in beiden Richtungen rund 25s 1 Milltonen Brlefpostsendungen, woran hie asiatifche Türkei und dag afiattsche Rußland den größten Anteil haben.

Der gesamte Briefverkehr Deutschlandf mit Afrika in beiden Richtungen hat rund 9 Millonen Stück betragen. Davon entfallen auf Algerken rund Isio Million Stück, auf Aegypten rund 1Million Stück Briespostsendungen.

Der deutsche Briefpostverkehr mit Au tralien und Polvnesten umfaßt in beiben Richtungen 1510 Million Stück; davon hat derjenige mit dem deutschen , . in Neu⸗Guinea, den Karolinen, den Marianen, den Maishall; und Palauinseln die Zahl von 100 000 äberschriften und ist in guter Fortentwicklung begriffen.

Nuch der Postpäckerei. und Wert sen du ngsverkehr nach überseesschen Ländern, der wichtig ist, weil es sich in zahlreichen Fällen um Probesendungen behufs Anknüpfung von Handels geschäften handelt, ist gut fortgeschritten. Die Stückjahl der Po st⸗ pakete hat im Verkehr mit Amerika rund 105 999 Stück (davon allein im Verkehr mit den Vereinigten Staaten 63 000 Stück), im Verkehr mit Äsien 61L1 00 Stuck, im Verkehr mit Afrika 8 660 Stück und im Verkehr mit Australien und Polynesien 3600 Stück betragen.

Kunst und Wissenschaft.

Im Königlichen In stitut für Meere skun de, Georgenstraße 34— 6, spricht am 8. Januar, Abends 8 Uhr, der Oberregierunggrat Evert Berlin über: „Weltproduktion, Welthandel und internationale Handelspolitik. Der Vertrag ist öffentlich, Herren und Damen haben Jutrilt. Einlaßkarten sind von 12 bis 2 Uhr Mittags und an den Vortragszabenden selbst von 6 Uhr ab zum Preise von 25 in der Geschäftsstelle des Instituts zu haben.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Der Viehstand der Schweiz. Die Zählung vom 20. April 1906 ergab einen Gesamtviehbestand von 2759 432 Stück (1896: 2 675 222), und zwar oso der

135 2129) 27565 2759

O, 1 0ᷣ!)

O, 1060)

: 48, 8 0 / ))

3: 21,2 0/0)

209717 7,6 (1896: 10,20)

361 4835 15,1 (1896: 15,5 o/o)

Der Wert deg Gesamtbestandes wird auf 28723 933 Fr; ge—⸗

schätzt; biervon entfallen auf die Pferde 92 635 6900 Fr.,, die Maul

tiere L 676 500 Fr., die Esel 251 850 Fr., das Rindpieh 578 192 435 Fr.,

die Schweine 40 692 810 Fr., die Schafe 5 O39 gas Fr. und auf die

Ziegen 937 010 Fr. Der Wert des Bestandes ist innerhalb der

letzten 5 Jahre, bei Annahme gleicher Viehpreise, um 16,5 0/ ge⸗

stlegen. Der Jahregmilchertrag beläuft sich auf 237967 001 Fr.

Kuhmilch: 268 358 701 Fr, Ziegenmilch: 19 608 300 Fr.). Im

ahre 1905 wurde für 12 829 455 Fr. Vieh ausgeführt. (Aus dem Schweij. Handelsamtsblatt 1908 Nr. 224 und 225.)

Verkehrsanstalten.

Von jetzt ab sind im Verkehr mit Niederländisch⸗ Guyana Briefe und Kästchen mit Wertangabe bis zum Höchstbetrage von 3000 und Postaufträge big zum Meistbetrage von 480 Gulden niederl. 800 M für die einzelne Sendung unter den im Vereint⸗ herkehr geltenden Bestimmungen und Gebührensätzen zugelassen. Die Briefe und Kästchen mit Wertangabe nach Niederländisch Guvang können mit Nachnahme bis zum Betrage von 480 Gulden niederl. belastet werden. Die Aufnahme von Wechselprotesten wird von der Postverwaltung für Niederländisch Guyana nicht vermittelt.

Laut Telegramm aus Ratibor ist die Post aus Wien, die heute früh in Berlin fällig war, infolge von Zugverspätung ausgeblieben.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Einen fröhlichen Silvesterabend bereitete die Direktion Mein⸗ hard Bernauer dem bis auf den letzten Platz ausverkauften Hause durch die Wiederbelebung einer altbewährten, inzwischen aber halbuergessenen Kalischschen Gesangsposse Einer von unsere Leut“. Ein verdienstvolleß Werk kann diese Neuaufführung in der Tat genannt werden, jeigt sie doch, wie ur— wüchsiger gesunder Humor, übersprudelnde, immer neue drastische Situgttonen schaffende Laune, verbunden mit keck und frisch mitten in das Leben hineingreifender Satire, die Zeit, für die sie bestimmt und aus der heraus sie entstanden, überdauern. Außer dem Wiener Nestroy ist dieß wobl wenig anderen Poffendichtern neben Kalssch , , . Nachdem dieser fruchtbare Schriftsteller in den 340er Jahren auf der damaligen Bühne des Schöneberger Sommer- , mlt der kleinen Gesangeposse „Ein Blillett von Jenny De. seinen ersten Erfolg errungen hatte und dadurch sich seiner Muse r,, die Pforten des alten Königstädtischen, und Walhalla— , . erschlossen, machten seine Stücke elnen wahren Triumphzug 3 er die hiesigen und außwärtigen Bühnen. Wie lebengfrisch noch heule . ihm geschaffenen typischen Figuren und wie wirksam die ihnen 9 en Mund gelegten, meist durch politische Anspielungen gewürzten ö, n,. sind, jeigte sich bei der Aufführung am Donnerstag e an der Antellnahme und dem herzlichen Lachen des p kums, dag sich völlig in den Geist jener Zelt zurückversetzen e, . Zugeständnisse an die Greignisse unserer Tage, zu J. sich die umsichtige Regie deg Herrn Bernauer ver— standen hatte, boten eine recht geschickt erwogene Ab- ens, g noch mehr dazu bestrug, vergessen zu machen, daß e lustigen Bühnenereignisse das Leben vor einein halben Jahrhundert widerspiegeln sollten. Einer von unsere Leut“ hat Kalisch einem gen vorhandenen Stoff von O. 9 Berg entnommen und diesen in ki genialen Weise bühnengerecht bearbeltet. Scholz und Conradi a h die Musik daju mit großem Anpassungsbermögen ge⸗ schriehen, die am Donnertztag unter der Leitung des Srchester= in Herrn Ginödshöfer vortrefflich wiedergegeben wurde. Um e Darstellung machte sich in erster Reihe Herr Meinhard in der Hauptrolle des Isagk Stern verdient. Er verstand es, diefen pfiffigen und doch so edel denlenden Handelzmann, der in dem Stück gewissermaßen die Vorsehung“ spielt, außerordentlich charakterlstisch zu gestalten und traf auch den eigenartigen Jargon mit erstaunlicher

Natürlichkeit. Ebenso waren die beiden Apothekergehilfen, von den Herren Sabo und Clewing dargestellt, sowle Herrn Pichas Ducker“ köstliche Figuren, deren drastische und geschickte Ver⸗ körperung herjiliche ufer geit n,, Eine Glanzleistung schuf auch Josephine Dora als Vertreterin der Köchin Jette, namentlich bei einer mit urwüchsigem Humor durchgeführten Opern⸗ und Ballettpvarodle. Im übrigen taten aber alle anderen Mitwirken⸗ 9 e wn voll ihre Schuldigkeit und trugen ihr Teil zum Er— ge bei. ö

Im Königlichen Opernhause wird morgen, VDienttag, Lohengrin“ aufgeführt. Herr Grüning singt die Titelrolle, die Elsa räulein Fabry, die Ortrud Frau Goetze, den Telramund Herr Bischoff, den König Herr Griswold, den Heerrufer Herr Bronggeest. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. (Beginn 7 Uhr.) Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Viel Lärm um nichtz von Shakespeare, mit den Herren Vollmer, Boettcher, Kraußneck, Geisendörser, Staegemann, Patry, Eggeling, Vallentin und den Damen Arnstädt, Steinsieck, von Playburg und Eschborn in den Hauptrollen, aufgeführt.

Im Berliner Theater wird die Gesangsposse „Einer von unsere Leut“ von D. Kalisch täglich aufgeführt; ausgenommen sind die Tage Montag (heute) und Freitag, an denen Hebbels „Herodes und Mariamne“ wiederholt wird. Am nächsten Sonntag wird Nach⸗ mittags „Mercadet“ gegeben.

Im Schillertheater 0O. (Wallnertheatery wird am nächsten Sonntag, Nachmittags, „Ein Voltsfeind! gegeben. Morgen wird „Der Graf von Charolais', Mittwoch „Der Richter von Zalamea“, Donnerstag, Freitag und nächsten Sonntagabend „Komtesse Guckerl“, Sonnabend Die Braut von Messina“ aufgeführt.

Das Schillertheater Charlottenburg bringt nächsten Sonntagnachmittag „Julius Caesar“, Diengtag und Mittwoch Vater und Sohn‘. Donnergtag, Freitag und nagt len Sonntagabend wird „‚Charleyt Tanten, Sonnabend Ein Volksfeind' wiederholt.

Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause wird das Lustspiel „Husarenfieber morgen sowie am Vonnergtag, Freitag, Sonnabend, und nächsten Sonntagabend wiederholt. Mitt⸗ woch wird der dreiaktige Schwank „Madame Bonivard“ aufgeführt. Am Montag, den 11. Janugr, findet die Erstaufführung des fünf⸗ aktigen Schauspiels. König Christian der Zweite“ von Adolf Paul statt. Für nächsten Sonntagnachmittag ist Madame Sans-G6ene“ angezeigt. Dle nächste Kindervorstellung unter Leitung von George Piltz findet am Sonnabend statt, und zwar wird daß Märchen ‚Robinson Crusoe“ jum ersten Male gegeben.

Mannigfaltiges. Berlin, 4. Januar 1909.

Dag deutsche Hilfskomitee für die in Süditalien durch Erdbeben Geschädigten hat sich am Sonnabendnach⸗ mittag im Reichstags gebäude konstitulert. Ez waren nach dem Bericht des W. T. B.‘ zugegen der Staatssekretär von Schoen, als Vertreter des Reichskanzlers der Unterstaatssekretär von Loebell, der Unterstaateselretär Dr, von Guenther, der Vizepräsident des Reichs⸗ tags Kämpf, der Oberbürgermeister Kirschner und viele andere. Die Ver⸗ sammlung wurde von dem Ejnberufer, Kommerjienrat Emil Selberg, mit einer Begrüßung der Erschienenen eröff net. Auf seinen Vorschlag wurden in das Präsidium gewählt: Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, Graf Udo zu Stol berg Wernigerode, Präsident des Reichg⸗ tags, die Bevollmächtigten zum Bundesrat Graf von Lerchenfeld⸗Keöfering und Graf Vitzthum von Eckstädt, Vize Oherzeremonienmeister, Jammerherr von dem Knesebeck, Präsident des Zentralkomites der deutschen Vereine vom Roten Kreuz. Darauf übernahm Seine Hoheit der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg das Präsidium und dankte Ihrer Majestaͤt der Kalserin für die Uebernahme deg Protektorats, so wie dem Reichskanzler für die Uebernahme des Ehrenpräsidiums. Es wurden sodann einstlmmig der Kommerzienrat Emil Selberg zum Vorsitzenden, der Geheime Seehandlungsgat Schöller sowie der Benerglkonsul von Koch ju Schatzmeistern des Komitees erwählt, Die Versammlung ermächtigte auf Vorschlag des Herzogs Adolf Friedrich das Präsidium, den Vertreter des Reichgkanzlers sowie den Vorsitzenden und die Schatzmelster gemeinsam die für die Aufgaben deg Komitees erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Der Staats⸗ sekretär von Schoen teilte darauf verschiedene Nachrichten mit, die aus den. Unglücksgebieten eingetroffen waren. In der darauf folgenden Diekussion, an der sich der Unterstaatg⸗ sekretͤr von Loebell, der Generalkonsul von Koch, der Geheime Rat Schöller, Graf von Lerchenfeld⸗Köfering u. a. beteiligten, wurde auf Antegung des Vize. Oberjeremonlenmeisters, Kammerherrn von dem Knesebeck beschlossen, sofort vier Sonderzüge mit Lebens mitteln, wol lenen Decken, Kleidungsstücken und Material zur Pflege von Kranken und Vetwundeten unter Begleitung von Sanitätspersonal in die Unglücksgebiete zu entsenden. Der Vlize⸗Qberjeremonienmelster, Kammerherr von dem Knesebeck wurde als Präsident der deutschen Vereine vom Roten Kreuz gebeten, die Ausrüstung und Organssation in die Wege zu leiten. Eine größere Summe wurde ihm hierin seitens des Komitees sofort zur Verfügung gestellt. Innerhalb der Versammlung er— folgte sodann die Zeichnung bedeutender Beträge, darunter Krupp von Bohlen ⸗Halbach 40 000 , Großbanken je 20 0900 4M und andere namhafte Beträge. Es wurde ferner noch beschlossen, von der An⸗ nahme von alten Kleidungtzstücken und äbnlichen Liebesgaben Abstand zu nehmen, da diese notorisch unverwendbar sind. Seine Hoheit der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg schloß darauf die Versammlung mit einem Dank an die Anwesenden.

g 6 Schluß der Versammlung versandte das Komitee folgenden uf ruf:

Ein furchtbareg Unglück ist über Italien hereingebrochen. Menschenleben ohne Zahl sind vernichtet, blühende . vom Erdboden verschwunden, ganze Städte zerftört, ganze Pro⸗ vinjen verwüstet. Angesichts der verheerenden Katastrophe, die mit so entsetzlicher Sprache ju uns spricht, öffnen sich überall im Deutschen Resche Herjen und Hände, um in werktätiger Opfer⸗ willigkeit Wohltat zu üben und Elend zu lindern. Es gilt, die Gaben der einzelnen zu sammeln und dle Hilfstätigkeit zu organisieren. Zu *. ö ann ö en das sich mit diesem

ufruf an das deutsche Volk wendet. Jeder Betrag, auch dag kleinste Scherflein, ist willkommen! . t

Vas Burea u des deutschen Hilfskomiteet befindet sich Berlin NW., Alsenstraße 10.

Gelodspenden nehmen entgegen: Dle Reichsbank in Berlin sowie die sämtlichen Reichsbank Haupt. und Nebenstellen, die Königlich Preußische Seehandlung. Bank für . und Industrie, Berliner. Handelsgesellschaft, S. Bleicht öder, Kommern. und Diskontobank, Deutsche Bank, Digcontogesellschast, Mendelssohn u. Co.,, Mitteldeutsche Kreditbank, Nationalbank für Deutschland, A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Dregdner Bank sowie die sämt⸗˖ lichen Deyositen kassen vorstehender Banken. Georg Fromberg u. Co., Delbrück, Leo u. Co., F. W. Krause u. Co., von der Heydt u. Co., . n, tätigkeit und

eber weitere Stätigkeit un eileidskundgebungen meldet W. T. B.‘ folgendes: ö a

Karlsruhe, 2. Januar. Der Hosbericht der Karlgruher Zei⸗ tung‘ meldet: Seine Königliche Hoheit der Großherzog richtete alsbald nach Bekanntwerden der furchtbaren Erdbebenkatastrophe ein Telegramm an Seine Majestät den König von Italien, in dem er sein wärmsteg Mitgefühl bei dem natlonalen Unglück aug spricht. Der König antwortete hierauf am 31. Dejember in Worten herjlichen Dankeg. Ver Großherzog hat demselben Blatte zu⸗ . . durch das Erdbeben in Süditalien Geschädigten 3000 4 gespendet. amburg, 2. Januar. Die Hamb urg ⸗Amerikalinie hat

3 alg ihren Beitrag zu der Hilfsaktion für die Notleidenden in Sizllien, dem Dampfer „Illyrta“, der voraussichtlich eine be⸗

trächtliche Anzahl Liebesgaben nach Sizilien überbringen wir Lebensmittel, die zur Verpflegung von 1090 , , für eine Woche au reichen, sowie das nötige Eßgeschtirr mit- zugeben. Diese Lebensmittel dienen gleichzeltig zur Vervollständigung der Ausrüstung der sechs Baracken, die als Geschenk Seiner Majestät des Kaisers mit der -Illyria“ verladen werden.

Kopenhagen, 2. Januar. Dag Verteidigungsministerium hat den däntschen Kreuzer Heimdal“ ' angewlesen, vom Piräus nach . mit Kleidungs stücken und Proviant zur Hilfeleistung

en.

Konstantinopel, 2. Januar. „Jen! Gajetta“ weist auf die Freundschaft Italiens für die Türkei während der letzten fünf yer nate hin, führt an, daß die Ottomanen sich jetzt dankbar zeigen müssen, und fordert ju Sammlungen für Sizilien auf, welche das Blatt selbst mit 500 Fr. eröffnet. Der Sultan spendete für diesen Zweck tausend Pfund. Der „Jen Gazetta. zufolge geht demnächst ein türkischer Kreuzer zur Hllfsaktion nach Sizilien ab. Gestern hat der Groß wesir persönlich dem italienischen Botschafter seine Teilnahme ausgedrückt.

S. Kreujer „Hertha“ telegraphlert aus Neapel, daß er am 31. Dezember in Messina zwanzig Tonnen Proviant, Decken und Mäntel abgegeben habe und . diese Hilfe sehr willkommen gewesen sei. Ferner seien 280 Verletzte und Obdachlose ein⸗ geschifft und die Obdachlosen am 1. Januar an den Lloyd⸗ dampfer Bremen“ abgeliefert sowie weitere 300 Personen dort eingeschift worden. Die Königin von Italien be⸗— suchte die Verwundeten auf der Hertha“. Der Kreuzer ging am 1. Januar, Mittags, mit 114 Verwundeten nach Neapel in See, wo er Sonnabends eintraf; er wurde während seines Aufenthalts von dem deriog von Ao sta besucht und ging Abends wieder nach Messina in See. Dag italienische Linienschiff Regina Elena“ vermittelt von Messina aus den telegraphischen Verkehr mit dem Festlande und auch mit der Hertha“ vermittels Funkspruchg. Hertha“ bat während ihrer Abwesenheit von Messina ihre Dampspinasse zur Hilfeleistung dort zurückgelassen. Einige Blätter haben heute den Tod jweier Matrosen S. M. S. „Hertha die bei den Aufräumungsarbeiten verunglückt sein sollten, gemeldet. An zu ständiger Stelle ist über ein derartiges Unglück bisher nichts bekannt geworden.

Aus Italien und dem Erdbebengebiet li Meldungen des . W. T. B.“ vor: gebiet liegen heute folgende

Rom, 3. Januar. Der König und die Königin sind in Be— gleitung der Minister Orlando und Mirabello fen . gekehrt. Der König hatte an Giolitti nachfolgende Depesche gerichtet: „Heute habe ich die kalabrisch Küte süädlich bon Reggio befucht. Pellaro ist gänzlich zerstört, Milero scheint weniger gelitten zu haben. Es fällt kein Regen mehr. Das städtische Archly in Messina ist verbrannt. Neue Truppen treffen ein und allmählich kommt Ordnung in den Hilffeleistungsbienst. Heute abend relse ich nach Rom zurück, nachdem ich die am meisten heimgesuchten Punkie und die Organisierung des Hilfswerks gesehen habe. Orlando und Mirabello kommen mit mir zurück. Ich verweise aufs neue auf die isolierten Ortschaften längs der kalabrischen Küste. Victor Emanuel.“ Wie die „Agenzia Stefan! meldet, übersandte der Minister Orlando dem Minssterpräsidenten Giolitti nachfol gende Depesche: . Messina, 1. Januar.

Das Wetter hat sich ein wenig gebefsert. Der König begab sich

nach Seilla und Bagnara, aber da dag Meer stürmisch war, war er am Landen verhindert. Erst in Cannitello, das vollständig zerstört ist, konnte der König landen. Sodann erfolgte eine Landung vor dem Landhause San Giovanni, das ebenfalls stark gelitten hat. Der König besuchte hierauf die von englischen Matrosen eingerichteten Baracken und ging dann nach Reggio, wo er eine längere Besprechung mit dem Major Cagni hatte. In Reggio waren fast sämtliche Verwundete hereltg ein- geschifft und fortgeschafft. Viele Ueberlebende sind abgereist. Hierauf begab sich der König nach Messina zurück. Den gestrigen Nachrichten zufolge sind mehrere fremde Handelsdampfer und Krieggschiffe im ven eingetroffen, und heute sind zwei weitere russische und zweb französische Panzierschiffe hier eingetroffen, sodaß die Verwundeten der Reihe nach verbunden und fortgebracht werden können. Schon gegen dreitausend konnten weggeschafft werden; man hofft heute noch mehr befördern zu können. Heute fing man an, den Rettungsdienst auch auf die weiter landelnwärtg gelegenen Ortschaften auszudehnen und diese in erster Linie auch mit Lebenmitteln zu versehen. Be⸗ sondere Aufmerksamkelt wird andauernd dem Sicherheits dienst zuge⸗ wendet; gestern wurden in Reggio bei einem Kampf jwischen Plünderern und der Wachtmannschaft ein Bersggliere und ein Zollbeamter ge— tötet. Die Königin ist in ihrer Fürsorge für die Kranken im Hospital unermüdlich und zeigt die größte Aufopferung. Als gestern abend im Pospital durch einen Erdstoß eine Panik entstand, erlitt die Königin bei ihren Bemühungen, eine planlose Flucht der Kranken zu ver⸗ hindern, leichte Verletzungen an der Brust. In allen Kirchen Roms wurden heute Trauergottesdienste für die Opfer der Erdbebenkatastrophe abgehalten. In der Sankt Peterskirche wohnte ein? große Menschenmenge der Messe bes, die Monstgnore Geppetelli, Patriarch von Konstantinopel, unter Assistenz deg Kardinals Rampolla am Hauptaltar zelebrierte. In den Kirchen fanden Sammlungen zugunsten der vom Erdbeben Betroffenen statt. Das Hilfekomites veranstaltete auch heute auf den Straßen und Plätzen der Stadt zffentliche Sammlungen. Daz Zentralkomitee zur Hilfeleistung für die Opfer der Erdbeben⸗ latastrophe hielt beute abend eine Sitzung ab. Der Ministerpräͤsident Giolitti legte die Tätigkeit der Regierung dar, die sofort nach dem Bekanntwerden des Unglücks einsetzte. Das Komitee stellte init Be⸗ wunderung das aufopfernde Mitwirken des Königs, der Königin, der Königin⸗Mutter, der Prinzen sowie die hochherzige Unterstützung des Staats und der Vertreter auswärtiger Staaten fest. Sodann trat das Komitee in einen Gedankenauskausch über den Umfgng seiner Befugnisse ein und erklärte es für notwendig, seine Tätigkeit ge⸗ meinsam mit den Zweigkomitees in den Provinjen auszuüben, um hierdurch eine möglichst wirksame und schnelle Einigkeit in der Leitung herbeizuführen.

Nach amtlichen Fesistellungen sind aus den Erdbebengebieten bis gestern auf itallenischen Schiffen 106370 Verletzte be⸗ fördert worden, auf en glischen 1209, auf deut schen 90g und auf russischen 899). Von der Familie des russischen Konsuls in Messina ist nur die Frau des Konsuls am Leben geblieben, die schwer verwundet in Spracus an Bord des Zessarewltsch gebracht wurde. Die Frau des Kon⸗ suls der Vereinigten Staaten wird unter den Opfern ver- mutet. Von Palermo ist eine große Menge Lebentzmittel nach Messina geschafft worden. Die in Messing arbeltenden Soldaten haben jetzt die Zahl von zehntausend erreicht. In Messina er⸗ eigneten sich in der vergangenen Nacht neue Erd stöße, darunter ein sehr starker. le überaus arg Zahl der Verwundeten, die aus Reggio und Messing in Palermo eingetroffen sind, hat eg notwendig gemacht, daß 250 nach Cefalu geschickt wurden, wo der Bischof 350 Betten vorbereitet batte. Auch die Drtschaft Motta San Giovann ist vollständig zerst ort. Wie dem . Mesfaggero aus Pal mi gemeldet wird, klettern Frauen, hauptsächlich Frauen aus dem Volke, der , . nicht achtend, welche durch den die Mauern unterspülenden Regen n größer 86 sind, auf den Trümmern umber und erstelgen die

alkong der auen um noch etwas von ihren Habseligke

desonderg Gelb, ju retten. Diese Frauen tragen

fünf Tagen Vvieseiben vom Regen durchweichten Kleider und waren auf Unterftüzung, die angesichts deg enormen Bedarfs nicht genügt. Die Verkellung von Brot erfolgt durch Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett wegen deg wilden Andrangs der halb . NUeberlebenden. Major Pallltoni, der die Ver⸗ teilung der Lebengmittel leitet, lief Gefahr, erschlagen ze werden. Neuerdings fehlt es au

am Nötigsten, um die geborgenen Toten zu beflatten. Major Capallini erhielt daz Kommandg . das ;

bon

biet Im. Bat Telegraphenpersonal in Palmt hat den 8 seit

drei Tagen nicht verlassen.