1909 / 9 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jan 1909 18:00:01 GMT) scan diff

machen. Dagegen enthält die mehrfach erwähnte Wilemansche Statistik Angaben über den Anteil der einzelnen Waren, aus denen die folgenden, besonderg für die Einfuhr aus Deutschland in Betracht kommenden hervorzuheben sind: ö ah

Waren Menge Wert Menge

Tonnen Milreis Tonnen Garn aus Baumwolle 149 226 008 285 Nähgarn

126 653 187 137 Stabl in Stangen und Stäben 78 46 433

n in Stangen, Stäben latten und Walzeisen 882 146 340 Garn aus Jute und Hanf ö 483 302 578 9 169 650

Anilin und Fuchsinfarben 38 031 2655 787

Tonnen 243 981

enn 5734 aumwollene Fabrikate: 2 95 578 708 673

9 Spitzen, Einsatze usw. * n e Kleĩderbesãtze S87 368 931 332

Tonnen Stoffe, gebleicht... 240 ? edruckt 623 435 369 902

Wert Milrels 578 443 767 405 101 102

196 9650 S2b 742

213 151

402 80l

618 778 142571

702 257

Sb hob 1186898

260 1135031

108 463 504

244 gefärbt 240 nicht klassifiziert 168 Baumwollfabrikate, nicht

llassifiziert 82 Seen, 9j aus Eisen und

tahl: Angelhaken, Sporen,

Steigbügel, Schlösser 133 6965 322 209 364 504

49772

228 100100 147 759 149715 14418 kg h; a, ng 84 783 218 574 120 264 Tonnen ( eanmmn n Tonnen 1646 136118 129

Messerschmiedewaren

Achsen, Räder u. dgl. Rlegel, Nägel, Schrau⸗ ben und andere jum Bau von Häusern, Booten, Pfosten, äunen usw. nötigen 1 Schienen und Zubehör Zylinder, Röhren und Schlenenlaschen .. Fabrikate aug Eisen, un⸗ klassifiziert Musikinstrumente, klaffifiziert, ait mit Ausnahme von Phono⸗ raphen und Pianog. Aa. Musselin oder andere wollene Textil⸗

S41 257 346 037

yI3 181 639 880

2102 2242

h 683 872

1308 437 947 6 979 821 2652

2 088 L328 708 787 5265 775

4 .

kg R 21 695 98 480 96498 124 607

Tonnen 49 403 570

kg 61 671 263 o94

Tonnen 6

kg 97 850 Tonnen

64 636 468 355 464 763 151 914

Leinenstoffe aller Art. Töpfer und Porzellan. Tonnen waren, nicht eln e 630 343 557 781 Glag. und Kriftallwaren, nicht klassifiziertt 64 125 475 83 Maschinen, Zubehr, Werk⸗ und Utensilien

G, 124 449 Maschinen u. Zubehör für elektrische Beleuch⸗ tung, nicht klassiftyiert

Glektrische Kabel..

2is zyꝛ

453 453 Angabe fehlt

70 028 202 109 652 759

384 644 269 829

ho O92 226 416 S2 758 94h79

161 397

4116590 1658 491 164 623 429 702 1027915

571 072 397 400

110 813 278 423 118141 1537 301 231 976

dahon .. . Industrielle Maschinen und Teile davon Maschinen, nicht klassi⸗ füiert Geräte und Werkjeuge

Goldene Schmucksachen

Pavier für nicht klassiftiierte Zwecke

Schreibpapier

Druckpapier

, , Shemische Produkte und Tonnen Tonnen Medizinen, unklassifijiert 1031 606046 1335 791 662.

Zu einzelnen Positionen ist folgendes zu bemerken: Deutschland hat erheblichen Anteil an der Einfuhr von baum wollenen Hosen⸗ stoffen, in Deutschland gewöhnlich Waschhosen genannt, Kretonne, Piqus und sog. Brokat. Auch in farbigen Damenklelderstoffen er⸗ scheint Deutschland auf dem Markte Bahias sehr i, Desgleichen in baumwollenen Spitzen u. dgl., woran bei der Vorliebe der einheimischen weiblichen Bevölkerung für Putz ein nennenswerter Bedarf vorliegt.

Stoffe jum Bedrucken werden bei dem Fehlen einer solchen Industrie in Bahia nicht eingeführt.

Ueberhaupt ist die Industrie im Staate Bahia noch sehr wenig entwickelt. Außer den erwähnten Fabriken der Baumwollindustrie gibt es hier noch Zuckerfabriken, Zigarren, Zigaretten. und Schnupf⸗ tabakfabriken sowie Schuh und Hutfabriken. Die Folge davon ist, daß Bahia für industrielle Maschinen, insoweit sie nicht in den Bereich der genannten Industrien fallen, sowie für Zubehör, als Treib⸗ riemen, Schläuche u. dgl., keinerlei Absatzmöglichkeit bietet.

Dasgselbe muß von landwirtschaftlichen Maschinen elt werden. Denn die Lindwirtschaft des Staats Bahia besteht mit geringen Aug—= nahmen aug kleinbaäͤuerlichen Betrieben, in denen keine landwirtschaft⸗

lichen Maschinen Verwendung finden.

Es gibt in Bahia daher auch keine kaufmännischen Firmen, die ich speziell mit der Einfuhr von Maschinen, noch auch Ingenleure, die

ch mit technischen Vertretungen befassen.

Dagegen ist Bahia ein sehr guter Absatzmarkt für alle anderen Fabrikate aus Gisen und Stahl.

Ein bedeutender Artikel ist Stacheldraht, der im Innern in großen Massen jur Einfriedigung ländlicher Grundstücke benutzt

wird. Neben dem aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommen schon beträchtliche Mengen vorjüglicher Qualität aus Deutschland.

Wag die Einfuhr von Eisen und Stahlfabrlkaten betrifft, so steht in folgenden Artikeln Deutschland an der Spitze: in Bandeisen, Tür⸗, Kisten,, Kofferschlössern, Türangeln, Riegeln, Möbelbeschlägen, Scheren, billigen eisernen Steigbügeln, Korkziehern.

Dagegen England in Feilen, Sägen, anderem Handwerkgzeug, elsernen Schaufeln, mit und ohne Stiel, Vorhängeschlössern, Messer⸗ schmiedemaren jeglicher Art, Angelhaken, Sporen sowie allen besseren Sorten Stelgbüzgeln.

Gin großer Artikel sind einfache Tischmesser und Gabeln stählerne mit drei Zinken mit Holi⸗ und ähnlichen Grlffen. Sie kommen zum größten Teil aus Sbeffield.

In Nähmaschinen stand Deutschland früher in Babla absolut an der Spitze.

Selt 2 bis 3 Jahren versucht jedoch die Singer Co.

dieses Absatzgeblet zu erobern. Besonbers marktgängig sind einfache, billige Maschinen für Handbetrieb, mit Holzfuß, ohne Deckel.

Für Fahrräder und Automobihe wird Bahia noch für ab— sehbare Zeit keine Absatzmöglichkeit bleten. Die Straßen und Wege befinden sich in einem so schlechten Zustande, daß die Benutzung solcher Fahrzeuge ausgeschlossen ist.

ür , Apparate, Zubehör u. dgl. für elel trische Beleuchtungs- und Kraftanlagen hat Deutschland hier, nach dem im Jahre 1906 eine bedeutende elektrische Straßenbahnlinie von den deutschen Eigentümern an eine große amerikanisch⸗englische Gesell⸗ schaft verkauft worden ist, dieses Äbsatzgebiet zum großen Teile ver loren. Die neue Gesellschaft, The Bahia Tramway, Light u. Power Co,, hat neben dem Fortbetrieb der Straßenbahn eine große Zentrale zur Lieferung von elektrischem Strom für Licht und Krast angelegt und entwickelt sich vorteilhaft.

In Musikinstrumenten steht Deutschland hier weitaus an ber Spltze. Bis vor kurzem war das auch noch der Fall in Pianos. Im Berichtejahre sind doch aus den Vereinigten Staaten von Amerika schon ebenso viele Klaviere nach Bahia gekommen wie aus Deutschland. Trotz der Vorllebe der Brasilianer für Musik und trotz des Wunsches vieler Famillen, ein solches Instrument zu he— sitzen, ist die Einfuhr im Berichtsjahre 46 Stück, davon 19 deutsche verhältnismäßig gering. Das llegt an dem hohen Einfuhrzoll, der für ein einfaches Piano 350 Milreis (beim gegenwärtigen Kurse etwa 450 4) .

Bei der Vorliebe der Bevölkerung für goldene, weniger für silberne Schmucksachen, finden solche steigenden Absatz. Geräte oder Gegenstände aus echtem Silber findet man jedoch fast garnicht, mit Ausnahme von echt silbernen Griffen für Schirme und Spazier⸗ stöcke, in denen sogar ein gewisser Luxus getrieben wird. Dagegen ist in versilbertem Tafelgerät und Luxuggegenständen aller Art Bedarf vorhanden und nennenswerter Absatz zu ernelen.

Für alle Sorten e wie besonders Pack, Zeitungg⸗ Schrelb⸗, Brief⸗, Seiden⸗, Buntpapier usw., sowie auch für Ansichts⸗ karten wird Bahia nach wie vor ein guter Absatzmarkt bleiben. Der Bedarf wächst und Anzeichen, daß hier Papierfabriken gegründet werden sollen, liegen nicht vor. (Bericht des Kaiserlichen erf in Bahia.)

Britisch⸗Ostindien.

Zollbefreiung. Laut einer Bekanntmachung im „Indian Trade Journal“ vom 26. November 1908 können eiserne und stählerne Reifen nach Britisch ⸗Ostindien jollfrei eingeführt werden, wenn der Zollbehörde ein augreichender Nachweis dafür erbracht wird, daß sie ausschließlich zum Gebrauche bei der Verpackung von Erzeug⸗ nissen 3 Baumwollfabriken bestimmt sind. (Ehe Board of Trade Journal.

Wagengestellung für Kohle, Kokt und Briketts am 11. Januar 1909:

Ruhrrevier Oberschlesische? Revier Anjahl der Wagen

Gestellt .... 20 349 8 833 Nicht gestellt —'—

Ueber zweifelhafte Firmen im Auslande, und zwar: in London (Mäntelfabrik),, Batavia, Samarang und Surabaya (ohne bestimmten Geschäftsjweig) sind den Aeltesten der Kaufmann 6 von Berlin Mitteilungen ien, Vertrauengwürdigen

nteressenten wird im Zentralbureau der Korporation, Neue riedrichstraße 51 JI. an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr münd⸗ ich oder auch schriftlich nähere Auskunft gegeben.

Wie die Frankfurter Zeitung“ mitteilt, ist die Revision des lateinischen Münzbundes nunmehr perfekt geworden. Ueber die Abmachungen entnimmt das Blatt dem „Reonomiste Européen“ folgendes: Das Kontingent an silbernen Scheidemünzen für die Mitglieder der Konvention wird von 7 auf 16 Franks pro Kopf der Bevölkerung erhöht, die für die Schweiz mit 3.50 Mill, für Belgien mit 7,30 Mill, für Frankreich mit 39,30 Mill,, für Griechenland mit 2,65 Mill. und für Italien mlt 33,80 Mill. Ginwohnern angenommen wird; die Schätzungen für die afrikanischen Besitzungen Frankreichs (20 Milllonen) und für den belgischen Congostaat (10 Millionen) können noch auf diplomatischem Wege geändert werden. Frankreich und Belgien ver⸗ wenden jur Ausprägung der neuen Scheidemünzen ausschließlich die alten Fünffrankastücke; Belgien darf außer diesen auch bis zu 1,90 Millionen Frankg die silbernen Congo Münzen benützen; die Schweh verwendet ausschließlich neue Barren, ebenso Grlechen⸗ land für drei Viertel und Italien für ein Prittel seiner jährlichen Prägungen, letzteres aber nur, bis 12 Franks Umlauf pro Kopf erreicht sind, während für den Rest auch diese Länder die Fünffranksslücke einjuschmelzen haben. Griechenland darf ferner aus Barren 3 Millionen Drachmen zu den blaherigen 15 Millionen prägen, als Auggleich für die den übrigen Untonsländern durch das Abkommen von 1897 zugestandenen Mehrprägungen; den Gewinn daraus bat es in einen Reservefonds für den Münjumlauf zu legen, dessen Ueberschuß zur Zurückziehung von Banknoten mit Zwangskurs dienen soll. Abgesehen von diesen 3 Millionen, darf kein Staat mehr als 60 Gentimes pro Kopf jährlich prägen. Die Schweiß, Belgien, Frankreich und Italien sich, aus ihren Territorien die griechischen Silbermünzen von 2 Fr., 1 Fr., 50 und 20 Centimes zurückzuziehen. Diese Münzen sollen nur noch vier Monate lang (in Algerien und den französischen Kolonien

sechs Monate) bei den Regierungskassen angenommen werden; dann i 10st.

werden sir der griechischen Regierung zur Verfügung gestellt, die den Betrag unter Verzinsung in fünf Annultäten in Gold bezahlt. Griechen land veipflichtet sich, die Ausfuhr seiner Scheidemünzen nach den andern Ländern der Union zu verhindern. 1909 in Kraft.

Wie die Kölnische Zeitung“ und übereinstimmend laut W. T. B.“ melden, ist eine Preiskonvention in ganz Deutschland für Draht, Drahtware und Drahtstifte gestern geschlossen und unterjeichnet worden. Die festgestellten höheren Preise treten mit dem gestrigen Tage in Kraft.

Canadian Paeificeisenbahn in der vergangenen Woche 1098000 Dollars (21 000 Dollars mehr als im Vorjahre). Wien, 11 Januar. (W. T. B.)

lagen ein reineg Jahreserträgnis von 21 630 237 Kronen. Die öster⸗

reichische Staateverwaltung erhält eine Quote von 3198361, die ungarische von 3253 378 Kronen; hierzu kommt der Anteil an der

sfünfprozentigen Notensteuer von bo? 166 Kronen bezw. 525 5863 Kronen. Die Gesamtdividende beträgt per Aktie 91 Kronen 20 Heller.

Wien, 11. Januar. (W. T. B.) Augweigz der Oester⸗ reichischUngartschen Bank vom 7. Janugr (in Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 31. Dejember: Notenumlauf 1989 380 000 (Abn. 123 527 000), Silberkurant 293 618 000 (Zun. 204 000), Goldbarren 1 184273 000 (3un. 1 901 0900), in Gold zahl⸗ bare Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille

darlehne 299 043 009 (3un. 144 000). Pfandhriefeumlauf 294 298 09900 (3Zun. 310 000), steuerpflichtiger Notenumlauf 125 652 000).

Die Berliner Warenberichte befinden sich in ker Börsen⸗ Beilage.

verpflichten

Die Konvention tritt am 1. April

Kölnische Volkszeitung! Tendenz:

Januar Mär j April 4.89,

Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oktoher 475.

Der Rechnungsabschluß der Oesterreichisch⸗Ungarischen Bank ergibt abzüglich aller Aus⸗

Kronen).

in New Jork 9, 50, do. für Lieferun

607 198 000 (Abn. 78 335 000), Lombard 9 964 900 (Ahn. 3 211 0900), Hvpotbeken⸗ 51 489 000 (Abn. , nach Liverpool 14, Ftaffee salr Rio Nr 7 7isc, do. Mio Mm, 7 Zinn

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 11. Januar. (B. T. G.) (Schluß.) Gold in Barren bag Kilogramm 2790 Br., 28 Gd. Silber in Barren das Kilogramm 67, 75 Br. 67,25 Gd.

Wien, 12. Januar, Vormittags 10 Uhr 59 Min. (W. T. G.) Einb. 0 / Rentt Pt. N. pr. Arr. 4 20, DOesterr. 4 0/ g Rente in Kr W. p. ult. Ha, zh. Ungar. A/ Golprente 105 40, Ungar. 4 0 Rente in Kr. T3. gl, 15, Türkische 6 per MN. b. M. 178 o, ult. —— . Desterr. Staatghehn per ult. 674.25, Südbabngesellschaft 102 25, Wiener Bankverein 50b, 00, Kreditanstalt, Oefterr. ver ult. Kohlenbergwerk , Montan geselischaft Desterr. Aly. 636, 00, Dꝛutsche Reichs banknoten vr ult. 117,20, Unionbank 525, 00, Pragen

London, 11. Januar. lische Fonsolt 33. Silber 245/16 Privatdiekont 2116.

30/0 Franz. Rente 56,77.

Mabrtd, 11. Januar. (W. T. B) Wechsel auf Parts 11,30.

New York, 11. Januar. (W. T. B.) (Schluß) Die Börse eröffnete im Ginklang mit niedrigeren Londoner Kursen und anf Veckungen; jedoch ging später die ssespekulation mit Angriffen vor, und dieg führte wiederum zu einer Abschwächung. Besondert hörde die geplante Bondzausgabe nicht gestatten werde. Erneute Deckungen 1 lich eine Abnahme der Geschäftstätigkeit bei , ,, meist rückgängiger Kurgbewegung folgte. Für Londoner Rechnung wurden auf 24 Stunden Durchschn. ingrate 2, do. Zinzrate für letztes Dar⸗ lehn des Tages 2, 2 auf London (665 Tage) 4 85, 05, Gable

Buschtierader CGisenb. Akt. Lit. B —, —, Nordwestbahnakt. Lit. B ver 623 50, Rreditbank, Ungar. allg. 724 00, Länderbank 425 785, Brüxer Elsenindustrlegesellschaft 2395. (VW. T. B.) (Schluß.) 24 0ᷣ0 Eng⸗ Paris, 11. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Lissabon, 11. Januar. (W. T. B.) Goldaglo 22. wangeverkäufe in schwacher 5 , sich dann aber auf a waren Grieaktien gedrückt auf die Befürchtung, daß die staatliche Be⸗ ührten dann nochmals zu einer Erholung, der aber schließ 25 000 Stück Aktien verkaust. Aktienumsatz 890 0090 Stück. Geld Trangfers 4.57, 60, Silber, Commercial Bars 52s 3. Tendenz für

Geld Leicht. Rio de Janeiro, 11. Januar. (G. T. S.) Wechsel auf

London 15114.

Kursberichte von den auswärtigen Waren märkten.

Gssener Börse vom 11. Januar 1909. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koktz und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Koblensyndikats für die Tonne ab Werk.) J. Gag und Flamm kohle: a. Gasförderkohle 12,50 15,00 Æ, b. Gag flammförderkohle 11,50 —- 12,50 Æ, C. Flammförderkohle 11,00 big Il b A, d. Gtüdtohle 15,5 - 14,56 M, s. Halbgesicbte 13. big 14,00 AÆ, f. Nußkoble gew. Korn L und II 13,50 - 14,50 A, do. do. III 13, 00 13, 50 MA, do. do. IV 12,00 —- 12,50 AÆ, g. Nuß⸗—

ugkohle 0 - 20/30 mm 8, 50 9, 50 4K, do. O = 6606 mm F, S0 big 1,6 A, h. Grugkohle 7 06 - 9, M, II. Fett o lLe: a. gprder- lohle II, o - 1j, 505 V, b. Besimelierte Kohle 13, 50 - I3, 30 , C. Stückkohle 13.50 1400 AÆ, d. Nußkohle, gew. Korn 1 135,50 bis I4 do A, bo. do. II 15. S0 - 46,50 M, do. bo. il I3, 00 - Id. 00 A, do. do. IV 1200-13, 00 AÆ, e. Koktkohle 11,00 1200 A; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,00 11,00 Æ, b. do. mellerte 11,25 12, Z M, o. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ . 12, 25 14,00 Æ, d. Stüũckkohle 13, 00 - 15, 00 Æ, e. 3 ohle, gew. Korn 1 und II 14,50 17,50 M, do. do. III 16,00 bis 19, 00 M, do. do. IV 12, 00-13, 50 M, f. Anthrazit Nuß Korn 1 19,50 - 20,50 4A, do. do. II 21, 00 - 24,50 M, g. Fördergrug 9, 0 big 10,00 MS, h. Grugkohle unter 10 mm 6,50 - 850 Æ; IV. Kok: a. ri e oh 14 60. 16, 5 A, P. Gicßereltof i, o- 21.0 A, Hrechloks J unb II 21, 0-24, Ho Mñ; 7 V. Brit etz: Britenfs e nach Qualität 11,50 14,25 A. Die nächfte r, , mi,, f, findet am Donnergttag, den 14. Januar 1909, Nachmittagt von 3 bit 44 Uhr, im „Stadtgartensaale' (Gingang Am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 12. Januar. (G. T. GS.) Zuckerbericht. Korngucker 88 Grad o. S. 9, So 9, 90. Nachprodukte 75 Grad o. S. S 10—- 8,20. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. J o. J. 6 , 3 Kristalljucker L mit Sack em Rafflnade m. S. 19 626 —19 3 Gem. HMellg 1 mit Sack i9, id. = id, 571. Stimmung: Ruhig, flettg. Rohzucker J. Produkt Tranfu frei an Bord Hamburg: Januar 20 40 Gb., 20,50 Br. ber., Februar 20, 50 Gd., 20,60 Gr.

. Pär zo, 66 Gd, 0 Br. —— ber, Mal 25 985 Gi —— Fei. Luquss 21,20 Gb., zL. 30 Br,

—, ber, Stimmung: Ruhig. Cöln, 11. Januar. (G. T. B.) Rübsl loko 66 50 ¶Boͤrsenschlußbericht.)

Mai 6200. Bremen, 11. Januar. [W. T. B.) Ruhig. Loko, Tubg und Firkin bor, Offijlelle Notierungen

er, den,, Schmal. oppeleimer 514. Kaffee. Behauptet. 1 ö Ruhig. Upland loko middl.

GBaumwollbörse. Baumwolle.

Hamburg, 11. Januar. (B. T. G.) Petroleum. Stan dard white loko nom., geschäftelos, 7,70.

Hamburg, 12. Januar. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht . Goyd average Santos März 321 Bod. Mai 31 Gd. September 306 Gd., Dezember 308 Gd. Ruhig. Zucker markt. (Anfangtbericht) Rübenrohsucker J. Produkt Baßsstz S8 oso Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg Januar 20,40, ö,. * Mai 20,90, August 21,20, Oktober 1970 Dejember

60. Ruhig. Bu dapest, 11. Januar. (W. T. B.) Raps August 13, 90 Gd.

London, 11. Januar (W. T. B.) g6 Javazucker prompt, 10 sh. 109 d. Verk. Räbenrohzucker Januar willig 11 b. Wert. London, 11. Januar. (G. T. B.) (Schluß.) Standard- Kupfer kaum stetig. 624, 3 Monat 633. Liverpool, 11. Januar. (. T. B.) Baum wolle. Umsatz 15 9090 Ballen, davon für Spekulation und Grport 500 S. Willig. Amerlkanische middling Lieferungen: Fest. 4,94 Januar Februar 4.92, He m, Mär 491, 4.91, Ayril⸗Mal 4,90 Mat⸗Junt 489 Junt⸗Jult Juli August 4,89, August⸗September 4. 80, September⸗

(B. T. B.) (Schluß.) Roheisen

Paris, 11. Januar, (W. C. G.) (Schluß) Rohjucker stetig S8 0 /g neue Kondition 2.6. - 271. eißer Zucker stetig, Nr. 3 für 100 kg Januar 30, Februar 30, Märj⸗Junt 311,

Mai · August Ilt. (W. T. BS.) Japa⸗Kaffee good

Am sterdam, 11. Januar. ordinary 355. Bankazinn ?8.

Antwerpen, 11. Januar. (W. T. GS.) Petroleum, Raffinterteß Type weiß loko 22 b. Gr., do. Januar 22 Br., do. Februar 22 Pr., do. Märj⸗April 22 Br. Fest. Schmaljs Januar 1193.

New Pork, 11 Januar. (W. C. B.) (Schluß.) Baumwolleprel per März 9, 20, do. für Lieferung per Mal 9, 19. Baumwolleyreig in New Orleang gie, Petroleum Standard whlte in New Jork 8, 50, do. do. in rn, g, Ab, do. Refined (in Gaseg) 10,99, do. Credit Balanceg at Oil iy 1,78, Schmal Western Steam 9.80, do. Rohe u. Brothers 10,10,

14,00 Br.

Glaßfgow, 11. Januar.

stetig, Middlegborough warrantg 489.

per Februar h 60. do. do. ver April 5,70 Zucker 3.23, 3 27, 825 - 27,874, Kupfer 143371 14662. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche an Weiten

50 479 000 Busbele, an Mais 7325 000 Bushelt, an Canada ⸗Welzen 6 666 000 Busphels.

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Verdingungen im Auslande.

Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim ‚Reichs⸗ und

taatzanzeiger ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

Expedition während der ö von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)

Australtien.

3. März 1909. Deputy Postmaster General Sydney: Lieferung von 1000 1h. Stempelfarbe, 35 000 16. Bindfaden. Nähereg

belm „Reiche anzeiger“.

Theater und Mufik.

Konzerte.

Das vierte Abonnementskonzert des Waldemar Meyer⸗ Quartetts, das am Mittwoch v. W. in der Singaka demie stattfand, brachte als Neuheit ein Quartett in E⸗Dur für Klavler. Violine, Viola und Violoncello von Alfred Lorenz. Das Werk jeigte in seinen drei Sätzen nicht allein die bei vielen neueren Komponisten vorhandene Formbegabung, sondern auch ein verheißungt. volleg Erftadungstalent, von dem man für die Zaͤkunft wohl noch manches erwarten darf. Besonderg gut gelungen erscheinen der erste und dritte Satz, während der mittlere etwas zu breit geraten ist. Die Wiedergabe von selten der Ausführenden, bei der Herr José6 Vianna Motta den anspruchsvollen Klavierpart üb rnommen hatte, ließ nichts zu wünschen. Auch sonst darf der Abend, dessen Programm noch Quartette von Haydn und Beethoven enthielt, den genußreichen zugezäblt werden.

Ein am Donnerstag von Marta Malatesta im Saal BGechstein veranstalteter Klavierabend verlief leidlich gut. Eg fehlte dem gewandten Spiel noch an der notwendigen Urbersichtlichkeit und Vertiefung. Brahms' Variationen über ein Thema von Händel ge⸗ langen vereinzelt zwar schon recht charakteristisch; für andere wieder wurden die rechte Form und ein treffender Ausdruck noch nicht gefunden. Mit dem Philharmontischen Orchester konzertierte, gleich⸗ falls am Donnertztag, der bekannte Pianist Paul Goldschmidt im Beethovensaal. Der Künstler gehört ju den starken Talenten, die eine sichere Beherrschung des Stoffeöt und der Form gewonnen haben. Die In f er nf im Largo von Beethovens C⸗Moll⸗ Konzert kam ebenso klar jum Ausdruck wie die lebhafte Anmut des Allegrosatzeg. Die virtuose Selte seiner temperamentvollen pianisti⸗ schen Kunst erprobte der Vortragende erfolgreich an Lisug Totentanz,

Lilli Lehmann sang in ihrem Liederabend, den sie am Frei⸗ tag in der Philharmonie gab, Lieder von Beethoven, Brahms und Loewe. Die Künstlerin war bestens dispontert und gab aus dem Reichlum ihres Könnens mit volen Händen. Es ist eigentlich über flüssig jzu betonen, daß sie sich wieder einmal als Meisterin des Liedergesanges erwies. Welche vornehme Ruhe und Klar— heit im Vortrag Beethovenscher Lit der, besonders des Meisters Adelaide, wie zart und innig bringt sie Brahms und wie dramatisch weiß sie Loewe zu gestalten! Mit dem Vortrag der . Walpurgisnacht“ gab sie ben besten Beweis ihrer hohen Kunst und erweckte wahre Beifallsstürme. Wie sehr die neubegründete Kam mermusikverei nigung der Hirten Henri Marteau (l. Violine), Hugo Becker (Violon⸗ cello), Souls van Laar (2. Violine) und Hugo Bir kigt (Bratsche) das allgemelne Interesse fesselt, jeigte wiederum der rege Besuch des jweiten Konzeris am Freitag im Mozartsaal. Es war auch diesmal ein bewunderungswerteg Mustsieren, bei dem namentlich die belden erstgenannten, als Meister ihreg Inrstrumente, ihre hochent wickelte Kunst in einem Zusammenspiel mit den ihnen würdigen Partnein einsetzten, wie man es ausgeglichener und eöler nicht oft hzren wird. In gleicher Klangschönheit wurden die Kompositionen von Brahmg, Mojart und Haydn in A⸗Moll, C- bezw. D. Dur wiedergegeben und mit rauschendem Belfell aufgenommen. Anton van Rooy bereitete gleichzeitig im Blüthnersaal einer begeisterten Zuhörerschaft mit seinen Liedergaben einen hohen, nach—= haltigen Genuß Seine kraft und klangvolle Bühnenstimme kam in dem pvollbesetzten Konzertraum in ibrer ganzen Frische und Pracht jur wirksamsten Geltung und nahm im Verein mit der warmherzigen Vortrage kunst HerJ und Ohr gefangen. Namentlich war dies bet „Allmacht“ von Schubert und ‚Fröbliche Botschaft' von Ganz der Fall, welches letzgenannte Lied auf allgemeines Verlangen wiederholt wurde. Dem anhaltenden Belfall des Publikums dankte der Künstler außer. dem noch durch wel Zugaben. Die Klavierbegleitung hatte Rudolf Ganz übernommen. Sie lag also in den denkbar besten ö . Schwestern, Adila und Jelly von Aranvyi, ließen, gleich-

alls am Freitag, im Saal Bechstein ihre anmutige Geigenkunst bören. Dle temperamentvollere von den beiden scheint die jüngere, kaum den Kunderschuhen entwachsene Jelly ju sein; sie faßte ihre Aufgabe kräftig an und fand sich mit einem Satz aus Tschaikowoktys D. Dur- Konzert trefflich ab. Mit weniger Gntschtedenheit spielte die ältere Schwester ein Adagio von Bruch; dafür brachte sie ihren wohlklingenden weichen Gelgenton darin gut jur Geltung. Eln Liederabend von Einar Cajanus im Beethovensaal wirkte an demskelben Freitag recht gefällig. Der Sänger verfügt über eine sym⸗ pathische Stimme und esnen warm empfundenen Vortrag; guf. Be— deutung konnte jedoch keiner dieser Vorjüge eigentlich Anspruch erheben. Vielleicht hätten sich stärkere Wirkungen ergeben, wenn dem Künstler die deutsche Aussprache nicht noch Schwierig kelten bereitet hätte; die zahlreichen nordischen Texte wurden wieder nur von wentgen verstanden. In der Sin gakademie fiel am Freitag der Sänger Otto Schwendy durch seine ungewöhnlich schönen Stimmittel auf. Er entfaltete einen ungemein wohlklingenden umfangreichen Baß, dem es auch an der nötigen Pflege nicht fehlte. Bie Bruchstücke, die er aus verschiedenen Oratorien zu Gehör brachte, gelangen außerordentlich gut; sie klangen markig und empfindunggwarm. Dem Liederbortrag paßte sich das Organ schwerer an, obgleich auch bier den Durchschnltt überragende Leistungen geboten wurden. Fräulein Margarete Dit mar zeigte sich um dieselbe Zeit im Klindworth-⸗Scharwenkasaal im Besitze einer wenn auch nicht sehr umfangreichen und anscheinend noch nicht völlig durchgebildeten, so doch im allgemeinen ans ?, Sopranstimme. Von den dar⸗ ebotenen Liedern des reichhaltigen Programms lagen ihr solche von Brahms und die ‚Bergerejtegz von Weckerlin am besten, weniger Kom⸗ positlonen von Schubert und Wolf, mit Ausnahme des „Nein, junger Herr, so treibt man's‘ des letzigenannten Komponisten, das sie mit roßem Llebreiß und gutem Gelingen vortrug. Der mitwirkende

olinist, Herr Alessandro Certant trug junächst Tartinis reis volles Pastorale klar, schlicht und mit techn ischer Fertigkeit vor und im Verlaufe den Abends noch dag Air von Bach und einen ungarischen Tanj hon Brahms, welcher letztere seinem lebhaften Temperament am melsten entsprach. .

Seinen dritten Abonnementsabend gab das Böhmische Streich⸗ quartett am Sonnabend im Beethovensaal. Der eigenartige Zauber des meisterlichen Zusammenwirkeng der temperamentvollen Künstler jwingt die Hörer jedesmal vom eisten Bogenstrich big zur letzten Note in den Bann ihrer genialen und hinreißenden Inter— pretatlon. In gebobener Stimmung konnte man wieder den mit voller Splelfreudigkeit gebotenen Gaben des Abends lauschen und sich an den Streichquartetten in A. Moll von Gernäheim und Schubert

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Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 12. Januar

sowie dem Klavlerquintett in F. Moll von Brahms erbauen, bei welchem letzteren noch Professor Max Reger mitwilkte, dessen Spiel frellich mehrfach etwas verschwommen klang. Es war jedoch rie sonstige Wiedergabe eine bewunderungswürdige Leistung; ebenso diesenige des den Schluß bildenden Schubertschen Tonwerks, einer Perle der Strelchmustk, das mit ergreisender jarter Innigkeit vorgetragen wurde. Den Eindruck elnes durchaus ernsten Künstlers hinterließ Georg Gundlach, der gleichfallt am Sennabend einen Klavierabend im Saal Bechstein gab. Ec vermochte sich in seine Aufgaben künstlerisch zu vertiefen und sührte sie mit ,, und tũchligem

znnen durch Mit einem „Bach Beethoben⸗ Abend? im Blüthnersaal führte sich an demselben Tage der Pianist Simeon Maykapar vorteilhaft ein. Sein musikalisches Gefühl ist stark entwickelt, sein Ton weich und schmiegsam, und der Ausdruck wahrt stets eine frische, kraftvolle Eigenart. So wurde für Bach und Beethoven eine charakteristische Sprache gefunden, der man ez annmerkte, daß der Künstler mit Eifer die Seele der Ton dichtungen sucht. Das zwelte Abonnements onzert des Geigers Brontglaw Huberman im Mozartsaal (Sonnabend) war den französischen Komponisten vorbehalten. Saint Saöns, Lalo, Vieuxtempz standen als hervorragendste Vertreter der französischen Geigenliteratur auf dem Programm? Ihre Werke waren so recht geeignet, die Leichtigkeit der Bogenführung, dle Süßigkeit des Tones, die birtuose Technik des Käünstlers in leuchtenden Farben spielen zu lassen. In bestrickender Form wurde die Beweglichkeit kaprizsöser Ge⸗ danken, die Zlerlichkelt tändelnder Gefühle geschildert. Dag Blüthner⸗Orchester, das unter der Leitung des Königlichen Kapellmeisters Leo Blech (an Stelle des erkrankten Professors Pammer) stand, begleitete mit künstlerischer Feinheit und Diskeetton. Auch das dritte Russische Konzert ron Dimitry Achscha— rum off hatte sich am Sonnabend in der Singakg demie unver—⸗ minde ter Anteilnahme wie die vorhergegangenen wohlverdientermaßen zu erfreuen. Auch diegzmal wurden sowohl die energische, mit sich fort reißende Leitung des russischen Dirigenten, wle das kuͤnstlerisch vollendete Können des Phil harmontschen Orche ters allen technischen und in⸗ haltlichen Schwierigkeiten der wiedergegebenen Kompositionen in an- erkennengwerter Weise gereicht. Auf dem Programm standen neben älteren russischen Tonsetzern auch Namen der Jungmodernen, und so konnte man Vergleiche ziehen zwischen Können und Werden. Eingerahmt wurde das etwas umfangreiche Programm von zwei zum ersten Male gespielten Symphonien, einer in G. Moll von Tschaikowsly und der Symphonie Nr. 2 in A. Dur von Kalinnikoff, von denen die Tschalkowskysche die bei weitem interessantere, gediegenere ist. Es ist eine sich klar abwickelnde, nicht gerade neue Bahnen betretende Musik, die, von feiner Kontrapunktik durch webt, viel schöne Klangeffekte, wenn auch öfter etwas dick und massig aufgetragen, birgt. Em breit angelegtes Motiv kündet das Allegro tranquillo an, das einem wunderbaren Streichadaglo Platz macht. Vie von brillanter Harmontk strotzende Klangfülle er⸗ innert etwas an das intensive Ewig verdammt“ in Beethovens fünfter Symphonie. Im dritten Satze, der ein nicht verkennbares Waljertempo trägt, erstirbt das verkleidete Thema unter Pauken⸗ wirbel, um im Schlußsatz, von Paukenstößen durchzittert, dramatisch ackend auszuklingen. Waz nun die jweite Symphonie von nn etrifft, so steht sie weit hinter der soeben besprochenen zurü

und hinterließ keinen dauernden Eindruck, doch sei des Allegro scherzm3indo Etwähnung getan, das von dem Können eines tüchtigen Tonsetzerdn zeugt. Die zwischen 6 Werken liegenden kleineren Kompositionen waren ap her atur, eigentliche Tonmalereien, berausgerissen aus ihrem Zasammenhange, sodaß sie als Fragmente wirkten. Es fehlte eben hier die Dekoration, ohne die man sich diese Musik trotz der gedruckten Eiklärung nicht recht zu deuten vermochte. Zwei davon waten aus der Dper „Chowantschina“, einem nach⸗ gelassenen Werke von Moussorgsky, einen Sonnenaufgang auf dem Flusse Moskau und den Zug des Fürsten Golitzin in die Verbannung versinnbildlichend. Grübelnde und schwersällige Musik, die unserem Musikempfinden durchaug nicht entspricht.

An Stelle von Oskar Fried, der von der , nunmehr Donnergtags im Blüthnersaal stattfindenden mphonie⸗ konzerte des Blüthnerorchesters zurückgetreten ist, dirigierte Joseph Frischen aus Hannover das letzte dieser Konzerte. Er entledigte sich gewandt und sicher ,. Aufgabe und wird, dem Vernehmen nach, auch fernerhin die Konjerte leiten, sodaß man später Gelegenheit haben dürfte, näher auf seine künst⸗ lerische Eigenart einzugehen. n dem erwähnten Konzert wirkte der Planist Ernst von Dohnänyk verdienstlich mit. Die Sonntagskonzerte des Blüthnerorchesters stehen fortan unter der Leitung des ständigen Dirigenten dieses Tonkörpers, des trefflichen Herrn Ferdinand Neißer, der vollauf dazu berufen erscheint, ihnen frisches, anregendes musikalisches Leben einzuflößen. So brachte das Konzert am vergangenen Sonntag eine Neuheit für Beilin, Karl Kämpfs Suite „Aug baltischen Landen“, die ihren fünf farbenreichen Tonbildern folgende Stim⸗ mungen zugrunde legt: In den Dünen, Die Haff⸗ mücken ', Im Meeressturm, Abendlied', Kirmes“. Jede hat seine eigenen Reije; das erste malt mit Schalmeientönen ländliche Ab⸗ en, . das jweite in den Streichinstrumenten das neckische Spiel der Mücken, dag dritte, das übrigens wiederholt werden mußte, Wogen schwall und Donnerschlag uswn. Das Ganze aber überschreltet nie die gebotenen Grenzen absoluter Musik und darf als weltere starke Talent⸗

robe deg schon ost bewährten Berliner Komponisten gelten. Auch . enthielt das Programm viel Nennengwertes. Unter den mit. wirkenden Solisten zeichnete sich besonderg der jugendliche Pianist Paul Schramm aut, der das Mendelesohn⸗ Konzert in G⸗Moll sechnisch wie musikalisch sehr beachtenswert spielte.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterburean. Drachenaufstieg vom 1I. Januar 1909 77 Uhr Vormittags bis 127 Uhr Mittags: Station 12? m 1000 m] 2000 m 3000 m] 4000 m]Ioö0pdo m

3,4 1,8 40 9, 11,6 16,6 Rel. Fchtgk. O / 90 96 28 2 5

Wind Richtung. SW W Zyischen W und WSW 88 W Geschw. mpg 6 16 13 big 14 3 13 Himmel größtenteils bededckt, untere Wolkengrenze in 1120 m Höhe. Zwischen 500 und 700 m Temperaturzunahme von 3,8 big 1,6, darauf bis 860 m überall 1,6 *.

Seehoðhe Temperatur 3

1909.

Wetterbericht vom 12. Januar 1909, Vormittags 91 Uhr.

Name der Beobachtungt⸗ station

auf O* Meerez⸗ niveau u. Schwere

in 457 Breite

Wind⸗

Wind⸗ slärke

richtung,

Wetter

Temyeratur in Celsius

Witternungtz⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Borkum

ö Barometerstand

745,9 W

ͤ 6 halb bed.

Nachts Niederschl.

Keitum

4,5 WS w h halb bed.

Gewitter

Hamburg

744,8 WSW bedeckt

Swinemünde

44.5 SSWo bedeckt

melst bewöltt

Necht Nlederschi.

Rügenwalder⸗ münde

745,8 J SSW öhsbedeckt

Nenfabrwasser 75,5 SSW h bedeckt

Nachts Niederschl.

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Memel

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Frankfurt. M.

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(Kiel) Nachts Niederschl.

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(Kõnigasbęg., r.]

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(Magãspburz] Schauer

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haben Niederschläge stattgefunden.

Deutsche Seewarte.