Großhandels yreise ,
Getreide an deutschen und fremden
für den Monat Dezem ber 1908
nebst entsprechen den Angaben für den Vormonat.
1900 kg in Mark.
(Preise für greifbare Ware, sowelt nicht etwas anderes bemerkt.)
Königsberg. uter, gesunder, Ad g das 1. 2 18 2 za is 754 g das I . er, guter, gefunder, 447 8 das 1 wi Bren. Ss bis Ss g dassi.... Breslau.
Brau⸗ 4 andere (Futter usw.) .. russischer amerikanischer Berlin. ĩ J gesunder, mindestens 712 8 das R gen, guter, ges — 6 50 g daß
7 * * Hafer, . * * . ö Mannheim. faäljer, russischer, bulgarischer. mittel . fäljer, rufsischer, amertk., rum an., mittel Sefer, badischer, russischer, mittel x zadische, Pfäl jer, mittel Serste rufsische Futter⸗ mittel
München.
Roggen, baverischer, gut mittel Weljen * * *
Roggen. Wetjen,
27 k
Gerste, ungarische, mãhri
ayerische, gut mittel Wien.
Roggen, Pester Boden
Wehen, Theiß⸗
Hafer, ungarischer J..
Derfste, slopałische
Maig, ungarischer
GSudapest. Roggen, Mittelware Weljen, = Hafer, Jerffe Mais,
Roggen, 71 bis 72 Rg das hl
. a Mog ger
Wellen, Mla, 75 bis 76 kg das hl. Riga.
Roggen, 71 bis 72 kg das hl
Woehen, J335 . 716.
Paris. lieferbare Ware des laufenden Monat? !
Antwerpen.
333 Nr. 2 La Plata
Am sterdam.
amertkanischer bunt La Plata
Produktenbörse.
Weijen
. ; La Plata an der Küste Galti ; englisches Getreide,
Ausfralier Mittelpreis aus 196 Marktorten (Gazette avorages)
Wenen Hafer
Monat Dezbr. 1908
16345, 207, 65 147,00 149,50
159,40 188,70 148,50 172 00 149,70, 153,50
168, 39 265, 64 162, 50
170, 14 238,03 172,36 185,00 142, 22
170 00 216,00 Ilsa 560
201,50
182,93 235,80 156,06 172 77 154,78
173,72 219, 25, 149, 24 138,41 120,07
137,81
gegen im
167,53
Da⸗
Vor⸗ monat 166, 10 204, 15 148,20 153, 35
162, 70 191,00 151,20 176,50 145,50 177,50
1 206,75 164,94
173,47 240,75 173,652 1897,54 143,88
171.00 213, 50 165, 560
203, 50
184,70 235,88 154,41 172. 33 163, 80
175,31 218,14 145,A79 137,26 120,54
141, 84 174774
124,16
160, 64 157,60 170,24 173,76 152,31 124,87 151,22
138,22 154, 35
141,33 185,16
173,80
17875 174.536 63 68
148,35 156,02 158, 065
124.03 153, 9
Bei der Umrechnung der Preise h Reichs währung sind die
ö ittelten
den cinzelnen Lage bangaben im. „‚Reichgan zeiger. erm e , Gar fa f sellurse an der . . 333 6 Grunde gelegl, und swar für Wöen und Budapeft die? u , . ö,, ,
i twerpen u 9 ĩ 14 5, i ) 3 ** Ares unter Berücksichtigung der
Goldyrãmie. Berlin, den 16. Januar 1903. Kalserliches Statistisches Amt. J. A.: Fuhrv.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, ähnriche usw. Berlin, 12. Januar. k Oberlt. 6. Jägerregt. zu Pferde Nr; 3. bis . ö zur Dienstleistung beim Marstall Seiner Majestät des Kaisers . Königs, Boesser, Oberlt. im Feldart. Regt. r, ,, . Graf Waldersee (Schleswig.) Nr. 9, und ,,, ö . im Woeslfäl. Fußart. Regt. Nr. 7, bis auf weiteres jur Dienstleistung bei der Landesaufnahme, — kommandiert.
Beamte der Militärverwaltung.
u erfügung des Kriegsministeriums. 31. De- unn, 9 llaktẽ lat pon der Naturalkontrolle des Rriegaministeriumg, der Charakter als Gebeimer Kalkulator verliehen. Verfetzt: Stebenhgar, Rechnungerat, Lazarettverwalt. Direktor in Breslau, an das Garn. Lazarett 1 Metz (Stadt), Lange, HRechnungzrat, Lazarettoberinsp. in Mainz, als Laiarettverwalt. Direktor auf Probe nach Bregzlau, Ike u m ann, Laiarettoherinsp in Sranßfurt a. O,, nach Mainz, Ackurath, Lajarettverwalt. Insp. in Witten⸗ berg, als Lazarettoberinsp. auf Probe nach Frantfurt a. O., n,, . Lajareltinsp. in Münster, altsz Lajarettverwalt. Insp. auf Probe nach
Wittenberg. ü 9s Generalkommand os. Ober— Dire e en, ö versetzt: Raabe vom Ulan. Regt.
lmeister und Zahlmeister: 66 Dohm Win g Nr. 38 jum J. Bat. Fußart. Regts. von
Linger (Ostpreuß) Nr. 1, Schneider vom II. Bat. Inf. Regts. . n . Brandenburg) Nr. 48 zum J. Bat. des Regts., Naumann vom HEI. Bat. Inf. Regts. Fürst Leopold don Anhalt. Dessau (1. Magdeburg.) Nr. 26 zur ]. Abteil. Feldart. Regtg. Prinz ⸗Regent Luitpold von Bayern ¶NNagdeburg. Nr. . Frost vom III. Bat. 3. Niederschles. Inf. Regts. Nr. 50 jum J. Bat. 2. Niederschless. Inf. Regts. Nr. 47, Helbig vom III. Bat. Inf. Regts. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Ni; 13 zum 2 Westfäl. Pilion. Bat. Nr. 24, Bermpohl vom . Bat. Westfäl. Fußart. Regtg. Rr. 7 zum 1. Westfäl. Pion. Batz Nr; 9 Ritte vom 1. Westfäl. Pion. Bat. Nr. 7 jum II. Bat. Inf. Regts. Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfal.) Nr. Hö, Kopf vom 1I. Batalllon Infanterieregiments Graf Bülom von Dennewstz (6. Westfäl) Ne. 665 zum III. Bgt. des Regis, Mauritz vom IJ. Bat. desselben Regts. zum II. Bat. 8. Lothring. Inf. Regts. Nr. 159, Koch von der II. Abteil. Feldart. Regts. Don Scharnhorst (1. Hannop) Nr. 10 zur reitenden Abteil. des Regts, unter Aufhebung der Versetzung zum III. Bat. Braunschweig. Inf. Regts. Nr. 33, Funke von der reitenden Abteil. Feldart. Regts. pon Scharnhorst (I. Hannob.) Nr, 10 zum J. Bat. Oldenburg. Inf. Regts. Nr. 91, Ste ude vom II. Bat, 7. Thüring, Inf. Rigtsz. Rr. gs, Sost mann von der reitenden Abteil. J. Kurhess. Feldart. Regts. Nr. IJ, — zum II. beiw. II. Bat. 2. Kurhess. Inf. Regts. Rr. 82, Scheerbarth von der Kriegsschule in Hersfeld Jum JJ. Bat. 7. Thüring. Inf. Regta. Nr. 966, Riemann vom J. Bat. Hohenzollern. Fußart. Regts. Nr. 13 jum II. Bat. 1. Oberrhein. Inf. Regts. Nr. H7, Behnert von der 1. Abteil, 1. Unterel sãss. Felbart Regtg. Rr zw zum II. Bat. 1. Ünterelsaͤss. Inf. Regts. Rr. 132, Anders vom JI. Bat. Königs-Inf. Regtg. (6. Lothring) Nr. 145 zum JI. Bat. 9. Lothring. Inf. Regts. Nr. 173, Noll vom 1. Lothring. Pion. Bat. Nr. 16 zur Kriegsschule in Metz Jang vom 2. Hannob. Ulan. Regt. Nr. 14 zum Schleswig ⸗ Holstein. Drag. Regt. Nr. 13, Skom rok vom 2. Leibhus. Regt. Königin Victoria Hon Preußen Nr. 2 zur J. Abteil. Feldart. Regts. Nr. 72 Hochmeister, Boelfs vom 1. Leibhus. Regt. Nr. 1 zur II. Abteil. 7. Westpreuß. Feldart. Regt. Nr. 36, Bg edke vom . Bat. Danziger Inf. Regts. Nr. 125 jum 1. Leibhus. Regt. Nr. 1. Sch un der von der 1. Abteil. Feldart. Regts. Nr. 72 Hochmeister zum J. Bat. Banziger Inf. Regts. Nr. 138, Tews von der II. Abteil. 2. West— preuß. Feidart. Regts. Nr. 36 zum 2. Leibhus. Regt. Königin Victoria bon Preußen Nr. 2. Grill vom II. Bat. 2. Nassau., Inf. Regts. Nr. d s8 jum III. Bat. 1. Nassau. Inf. Regts, Nr. 8j b. infolge Versetzung, Einreihung oder Ernennung zugeteilt: Schlott er dem II. Bat. Inf. Regts. von Stülpnagel (5. Brandenhurg.) Nr. 48, Meier⸗Gwert dem J. Bat. 3. Magdeburg. Inf, Regts, Nr. 66, Fünger der II. Abtell. Mansfelder Feldart, Regts. Nr. 76, Peek dem JI. Bat. Inf. Regts. Prinz Louig Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg) Nr. A, Sauerland dem III. Bat. In Regts. Fürst Leopold von Anhalt⸗Dessau (1. Magdeburg.) Nr. 26, Luschek ber II. Abteil. Fel dart. Regts. von Clausewitz (J. Oberschl.) Nr. 21,
wurfs eines Ar
Deutscher Reichstag. 185. Sitzung vom 15. Januar 1909, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Ent⸗ eitskammergesetzes.
des Innern Dr. von Bethmann
Staatssekretär Hollweg: Meine Herren ] Die Einbringung der Arbeitskammervorlage vollzieht sich unter eigenartigen Umständen. So alt die Forderung nach derartigen San sationen ist, so weit sind von ieher die Ansichten darüber auzein. andergegangen, ob sie paritãtisch oder imparitätisch, ob sie fachlich oder territorial ju errichten seien, ob es sich mehr empfehle, sie an bestehende Organisationen anzugliedern oder neue Einrichtungen inz Leben zu rufen; selbst große Parteien dieseg hohen Hauses haben in ihren Ansichten über diese grundlegenden Fragen geschwankt. Die Kritik, die an den im vorigen Jahre verõffentlichten Entwurf an⸗ geknüpft hat, hat jwar einige Detailfragen aufgeklärt, anscheinend aber über die Grundlagen des Systems eine größere Einigkeit nicht herbeigeführt, und wenn man auf die Stimmen außerhalb dieses hohen Hauses hört, so könnte etz so scheinen (Unruhe rechts) — ich sage, es könnte so scheinen (Glocke des Präsidenten), als ob dag Interesse daran, daß überhaupt etwas Positives zu stande komme, nachgelassen habe. Ich entnehme das nicht sowohl der neglerenden Kritik, die auch dem jetzigen Regierungsentwurf zu Teil geworden ist — das ist das Schicksal der meisten oder wenigstens sehr vieler Regierungsentwürfe überhaupt — als vielmehr der dabei zum Ausdruck gekommenen Skepsis, ob denn wirklich ein praktischez Bedürfnis nach derartigen Organisationen bestehe und ob nicht die Ziele und Zwecke, um derentwillen sie ins Leben gerufen werden sollen, unerreichbare und phantastische seien. Tatsächlich haben zahlreiche Arbeltgebervertretungen, die sich mit dem Gegenstand beschäftigt haben, die paritätischen Arbeitskammern, wie sie der Entwurf vorschlägt, grundsätzlich abgelehnt und gemeint, daß, wenn man nun einmal über— haupt etwaz Neues schaffen zu müssen glaube, man imparitätische Arbeiterkammern gründen solle, und auch Vertreter der Arbeiter haben, vielleicht nicht mit derselben Einstimmigkeit, gleichfalls die paritätischen Organisationen verworfen. Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die doch die Frage am nächsten angeht, den Plan verwerfen, dann soll man die Hände davon lassen, — so dedujiert man und zeiht die An— hänger des Planes sozialpolitischer Ideologie und professoraler Welt fremdheit. Wenn auch ich jedes Bedürfnis nach Arbeits kammern ver⸗ neinen müßte, dann wäre ich der erste, der die Vorlage zurückiöge, denn unnötige Gesetze und namentlich unnötige sozialpolitische Gesetze würde ich niemals empfehlen. Ich täte dies auch ungeachtet des dann berechtigten Vorwurfsz, daß sich die Regierungen mit früheren Ab⸗ sichten in Widerspruch setzten. Hat man einmal erkannt, daß der Weg, den man einschlug, nicht jum Ziele führt, dann muß man eben einfach umkehren. (Sehr richtig! rechts.) Aber, meine Deren, ich bin noch heute der Ansicht, daß paritätisch und fachlich gegliederten Arbeitskammern Aufgaben zugewiesen werden können, welche für die Arbeiterschaft und für das Verhältnis jwischen Arbeltgeber und Arbeit nehmer von der größten Bedeutung sind, für deren Lösung es aber gegenwärtig an Organen fehlt. Meine Herren, wie liegen die Dinge jetzt? Sowohl auf Arbeit geber. wie auf Arbeitnehmerseite haben wir eine große Reihe auf freier Vereinbarung beruhender imparitätisch gestalteter Organisationen. Daneben haben wir in den Landwirtschafts⸗ kammern, in den Handelskammern, in den Dandwerke kammern in ben Aeritekammern usw. staatlich autorisierte Organisationen, die gemeinhin denen der Arbeitgeber zugerechnet werden, weil ja allerding die Mehrzahl ihrer Mitglieder zum Arbeitgeberstande gehört. Aehn— liche Organisationen auf Arbeitnehmerseite, in denen die Arbeitnehmer in gleicher Weise prävalierten, kennen wir dagegen nicht. Mangel ist der Ausgangtpunkt der Forderung nach Arbeiterkammern gewesen. Nach Analogie der Landwirtschafte kammern, Handelk⸗ kammern usw. wollte man nunmehr auch die Arbeiter in Kammern zusammenschließen, klagte man darüber, daß man dem Arbeiterstande vorenthalte, waz man anderen Ständen zugebllligt habe.
Um dies nebenher zu bemerken: ich kann die Analogie nicht als richtig anerkennen. In allen den Berufgzweigen, auf dle man Bezug nimmt, hat es seit langer Zelt aus freiem Entschluß zusammen⸗
16
schlossen, garnicht an den Gegensatz jwischen Arbeitgeber und Arbei nehmer dachten, sondern die in der Gemeinsamkeit des Berufs, sei ch
.
56 j
6 k
1
K
5 ö
...
getretene Berufsvereinigungen gegeben, die, als sie sich zusammen /
des landwirtschaftlichen, sei es des gewerblichen, sei es des aritliche.
Was an der Organisterung von Arbeitern geschehen kann, das geschieht und ist geschehen von den Gewerkschaften in allen ihren Schattierungen (sehr richtig), und was alles von einer reinen Arbeitervertretung in ihren Wirkungskreis zum besten der Arbeiter gejogen werden kann, darauf haben die Gewerkschaften ihre Tätigkeit tatsächlich erstreckt. (Sehr richtig) Keln Gesetzgeber hätte mlt der Umsicht, mit der Energie, mit dem Organisatlonttalent, auch nicht mit dem rücksichtlosen Draufgängertum der gewerkschaftlichen Bewegung irgendwie in Konkurrenz treten können. (Sehr richtig h Wle denkt man sich da staatliche Arbeiterkammern? Sollen sie neben die Gewerkschaften treten? Dann wären sie von vornherein lebenz⸗ unfähig. Denn neben der ausgebreiteten, geradezu erschöpfenden Tätigkeit der gewerkschaftlichen Organisationen bliebe ihnen nichts zu tun übrig, und nimmermehr würden sich die Arbeiter, welche mit oder ohne Gewerkschaftzjwang — ich will das hier nicht untersuchen — eigentlich die Gesamtheit ihrer Interessen in die Hände dieser von ihnen frei gebildeten Gewerkschaften gelegt haben, welche hohe Kon- tributlonen für sie leisten, ihr Vertrauen staatlichen Nebenorgani—⸗ sationen juwenden.
Oder sollen die Arbeiterkammern etwa an die Stelle der Gewerk— schaften treten, gewissermaßen staatlich organisierte und sanktionierte Gewerkschaften darstellen? Auch das ist ein unmöglicher Gedanke. Die Gewerkschaften würden sich mit seiner Ausführung doch nur dann einberstanden erklären können, wenn diesen Kammern in ihrer DOrganisation, in ihrem Wirkungskreis, in der Anwendung der Mittel, deren sie zur Erreichung ihrer Zwecke zu bedürfen glauben, derselbe oder vielleicht ein noch freierer Spielraum gelassen würde, wie gegenwärtig den Gewerkschaften. Dazu aber könnte sich kein Gesetzgeber verstehen. Die Arbelterorganisationen, die Gewerkschaften bedienen sich — ebenso wie auch Arbeitgeber⸗ organisationen — im wirtschaftlichen Kampfe der schärfsten Mittel: des Boykotts, der Sperren, vernichtender Strelks, der Streikkassen, des Koalitionszwangs usw. Wenn Streit darüber besteht, inwieweit die Anwendung solcher Mittel zu dulden ist — ich will davon heute nicht sprechen, es würde uns von dem Gegenstande unserer Beratung nur abführen —, das eine ist unstreitig: organisieren kann der Staat niemals Vereine, deren Beruf es wäre, diese oder ähnliche Mittel anjuwenden. (Sehr richtig!) Kein Staat kann Streik oder Boykott kammern gründen, sowenig wie Schwarielistenkammern. (Sehr richtig h Mag der wirtschaftliche Kampf mit solchen Mitteln einmal zur historischen Notwendigkeit geworden sein, so kann doch der Staat diesem Kampfe gegenüber immer nur die Stellung elnnehmen, daß er seine Ursachen zu beseitigen, seine Formen ju mildern (sehr richtig!
in der Mitte und links) und auf seine möglichst schnelle Beendigung hinjuwirken sucht. (Erneute Zustimmung in der Mitte und links.) Er kann deshalb mit staatlicher Autorität auch nur solche Organe umkleiden, an die er schon nach ihrer Zusammensetzung die Forderung richten kann, in der gleichen Richtung ju wirken. Könnte der Staat dies von imparitätlsch gebildeten reinen Arbeiterkammern fordern? Würden nicht solche Arbeiterkammern erwidern: wir sind Arbeiter, wir sind nichts als Vertreter von Arbeitern; im gegenwärtigen Moment gebieten uns unsere Interessen rücksichtslosen Kampf gegen die Arbeitgeber, wir denken nicht an Frieden, wir denken an Krieg!? Und wenn dann etwa der Staat, um die Parität zu wahren, auch Arbeitgeberkammern gründete, etwa nach dem Vorgange dest Vereins deutscher Arbeitgeberverbände, der zusammen getreten ist, um die gemeinsamen Interessen der Arbeltgeber gegen unberechtigte Anforderungen der Arbeitnehmer zu schützen, und wenn dann diese Arbeitgeberkammern ihm, und zwar mit geau dem gleichen Recht, dieselbe Anwort gäben: wir sind dazu berufen, dle Arbeitgeber⸗
schärfsten würde dies bei solchen Arbeiterkammern in die Er— scheinung treten, welche auf einen großen Benirk ausgedehnt sind, hei denen dann auch noch das Band der örtlichen Interessengemeinschaft fehlen würde.
In einer gewissen Abwandlung dieses Gedankens hat man wohl auch Arbeiterkammern nur für die großen Industriejentren geplant — beispielsweise für Groß ⸗ Berlin, für Essen, für Bochum, für Düsseldorf, für Frankfurt a. M. usw. — um die Interessen der Arbeiterschaft dieser Städte gegenüber ihrer Kommunalverwaltung wahrzunehmen, ich möchte sie kurzweg Kommunalarbelterkammern nennen. Meine Herren, gründete man sie, so würde man sich mit den Prinzipien, auf denen unsere kommunale Verwaltung aufgebaut ist, in den allerschroffsten Widerspruch setzen. (Sehr richtig! bei den National liberalen) Unsere Kommunalverwaltung beruht auf dem Grundsatz, die Kommune nicht, wie es wohl in früheren Zeiten der Fall war, in ihre einzelnen Stände aufzulösen, sondern zu einer Cinheit zusammenzufassen. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Zur Pflege von Sonder⸗ interessen mögen sich freie Vereine bilden ssehr richtig! linke), wie es bekanntlich reichlich genug geschieht, vielfach übrigens gar nicht zur Freude der Kommunalverwaltungen (Heiterkeit und sehr richtigh und auch nicht zum Besten der Kommunen selber. (Sehr richtig! in der Mitte und links) Derartige Vereinigungen aber siaatlich zu organlsieren, kãme einer Dekomposition des gemeindlichen Organigmus, einer Dekomposition des gemeindlichen Lebentz gleich.
Meine Herren, ich habe mich bei der Kritik der Formen, die ich für unmöglich halte, absichtlich länger aufgehalten, weil sie zugleich zu einem positiven Schluß führt, zu dem positiven Schluß, daß, wenn man Arbeitskammern gründet, sie paritaͤtisch und fachlich gegliedert werden müssen, und daß man ihnen al Hauptaufgabe zuzuweisen hat, die Gegensaͤtze, welche jwischen der Arbeitgeberschaft und der Arbeitnehmerschaft bestehen, ausjugleichen. (Sehr richtig! in
beiden Seiten oder gar auf beiden Seiten fehlt. Und in dieser Be⸗ ziehung sind ja gegenwärtig die Auspijlen wenig günstig. Ich bedauere es deshalb umsomehr — Sie gestatten mir diese kleine Abschweifung, mit der ich keiner der Parteien dieses hohen Hausegz zu nahe treten möchte —, ich bedauere es deshalb umsomehr, daß daz große Unternehmertum hier im Reichstage nicht diejenige Vertretung hat, welche ihm nach seiner Bedeutung für unser gesamtes wirtschaftliches und staatliches Leben zukommt. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen. ) Man wird ja über diese meine Bemerkung innerhalb und außerhalb die ses Hauses weidlich herjiehen, man wird das alte Märchen von meiner Abhängigkeit vom Zentralverband der Deutschen Industriellen und andere schöne Sachen wieder neu auftischen / und aufwärmen, ohne sie dadurch schmackhafter ju machen. Ich höre schon, wie man mir rück⸗ ständige sozlale Anschauungen und Arbbeiterfeindlichkeit vorwerfen wird! Meine Herren, ich nehme das ruhig hin. Aber ich frage Sie, wäre etz bei der Bewegung, die sich draußen im Unternehmertum gegen die Arbeitskammervorlage geltend macht, nicht vom größten
Vorteil, wenn wir hier Auge in Auge die Angelegenheit besprechen,
wenn wir den Einwänden, die von jener Seite gemacht werden, hier
im Reichgtage in gegenseltiger Diskussion gerecht werden könnten.
Auch in dieser Beziehung entstehen manche Mißverständnisse, manche
Vorwürfe, well es an der nötigen Aussprache fehlt.
. Ich komme zu melnem Gegenstande zurück. Ich sagte, wenn
eine solche Aussprache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer statt⸗
fände, dann könnte in vielen Fällen ein Ausgleich herbeigeführt werden,
und ein Zwischenruf machte mir bemerklich, daß man dann auch
manche Sachen ohne Gesetz regeln könnte. Nun, meine Herren, darin
würde ich einen gewaltigen Fortschritt erkennen. (Sehr richtig! in
der Mitte.) Heute finden die Gegensätze zwischen Arbeitgeberschaft
der Mitte.) Ich weiß sehr wohl, gerade wegen dieser Auf— gabe, wegen dieser Zwecke, die ich den Arbeitskammern zuteile, werden mir draußen die schwersten Vorwürfe gemacht. Man mutet mir den Traum eines frommen arkadischen Schäferzustandes
und Arbeitnehmerschaft in den Organisattonen und namentlich in der
Presse den allerschärfsten Ausdruck, dann ruft man nach der Gesetz⸗
gebung, und diese macht sich daran, die Fragen durch steife, hölzerne und nüchterne Paragraphen zu lösen, wobei einzelne Teile der be⸗
(Heiterkeit) zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu. So naiv bin ich nicht. Aber in praktischer Erfahrung habe ich wiederholt die Beobachtung gemacht, daß Gegensätze zwischen Arbeitgeberschaft und Arbeitneh merschaft sich so vertiefen, daß sich eine solche Bitterkeit auf beiden Seiten festsetzt, well fich Arbeitgeber unt Arbeitnehmer nicht finden (sehr richtig! in der Mitte und links), weil sie aneinander vorbeigehen. (Sehr richtig h Damit ich nicht mißberstanden werde. Ich bin durchaus kein Freund davon, daß sich die Organisationen in die individuellen Ver .; hältnisse zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer des einielnen. Werks einmischen, was sie so vielfach tun, bald aus Agitationslust, bald aus einem gewissen geschäͤftlichen Uebereifer, und sehr oft gegen den Willen namentlich älterer Arbeiter selbst. Durch solche Einmischung wird sehr viel Un⸗ frieden gestiftet, auch in solchen Betrieben, deren Unternehmer durchaus sozial gesinnt sind, und deren Arbeiterschaft durchaus nicht auf einem rückständigen Standpunkt steht. Aber unsere Industrie hat nun ein⸗ mal stellenweise — ich will nicht generalisieren — die Tendeni, die Individualität, ich möchte sagen die Persönlichkeit des einzelnen Be⸗ triebes abzustreifen. Die Betriebe wachsen ins Ungeheuere, auf engem Raume drängen sich ganze Armeen von Arbeitern jusammen im Dienste von Riesenunternehmungen, die noch dazu syndiziert oder kartelliert sind. Der Assoriationggedanke macht sich auf beiden Seiten immer stärker geltend. Da ergtbt sich mit zwingender Notwendigkeit
interessen zu schützen, wir denken nicht daran, uns in diesem Angenblick mit den Arbeitnehmern zu verständigen, — dann wäre doch die staat⸗ ö. Selbstvernichtung vollendet! (Sehr richtig! in der Mitte und nks) Um diesen Schwierigkeiten, um diesen Unmöglichkeiten zu entgehen,
hat man wohl auch an Arbeiterkammern gedacht, die ganz außerhalb desjenigen Gebietes liegen sollen, auf dem sich die gewerkschaftlichen Drganisationen betätigen, welche also abstrahleren sollen von allen Bejiehungen, die sich — juristisch gesprochen — aus dem Arbeits- vertrage ergeben. Auf dem ersten Blick hat der Gedanke vom Stand⸗ hunkte einer mehr theoretisch angehauchten Soꝛialpolitik manches Ver. führerische an sich. Man deduniert etwa folgendermaßen: der in der Emanzipation begriffene Arbeiterstand verficht die wirt. schaftlichen und rechtlichen Interessen, die sich aus dem Arbeitsvertrag ergeben, in selnen gewerkschaftlichen Orga⸗ nisationen. Daneben hat aber der Arbeiterstand noch andere
wiederholt verhandelten Verhältnisse in der schweren Elsenindustrie; wir werden demnächst ja noch weiter ( Sehr
Tartfgemeinschaft. In allen diesen Fragen bestehen vielfach schreiende Dissonanzen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Viele von ihnen kommen in völlig ungeklärtem Zustande auch vor dag Forum des Reichstags, und bigweilen beeilt ͤ recht schnell unter Dach und Fach
das Bedürfnis, neben den individuellen Bentehungen jzwischen Arbeit- geber und Arbeitnehmer im einzelnen Werk auch solche auf Grundlage herzustellen. (Sehr richtig! links)
Einige Beispiele aus der Praxig. Sie entsinnen sich der hier
assoziativer
darüber ju sprechen haben.
richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich
hal
1
zum die großen Fragen der
1 IbDt iI,
sich dann dieser, eine Vorlage noch zu bringen, nur um nicht
nehmerseite wahrgenommen werden können.
Weberarbettern zu studieren,
Reich Arbeits kammern zu überspannen
erinnere Sie an worden ist, das gane Gebäude schlierl 1 2 R * k're 4 J 11 1 Das ganze Geb Ude lief li 1 2 unsere wiederholten Beratungen über die Verhãltnifse in den Berg⸗ ö ge a chließlich mit einem Reichsarbeitsamt
eine Deutschland den ich an die Berufsgenossenschaften empfahl. Es den
treffenden Industrie fast immer zu kurj kommen, weil ihre Interessen nicht in genügendem Maße, sei es auf Arbeitgeber,, sei es auf Arber? Wir haben ung daran
gewöhnt, in unserer Sonialpolltik allgemeine Vorschriften zu treffen,
ahne Rücksicht darauf, ob das Kleid auch für jeden einzelnen paßt. Wir sind eben die deutschen Theoretiker. Ich darf dabei etwag ein-
schalten, was für mich merkwürdig und bedeutsam gewesen ist.
Vor einigen Wochen war eine Deputation
hier in Deutschland,
von englischen i um unsere Verhältnisse außerordentlich unterrichtete Herren, mit denen ich mich in der angenehmsten Weise unterhalten habe. Sie richteten gleich bei der ersten Besprechung, die ich mit ihnen hatte, die Bitte an mich: geben Sie uns doch die Bestimmungen, welche bei Ihnen in Deutschland erlassen worden sind, über die Regelung der Frauenarbeit in den Webebetrieben! und waren des Todes erstaunt /
als ich ihnen erwidern mußte: ja, meine Herren, da müssen Sie sich
schon die Paragraphen der Gewerbeordnung ansehen, welche allgemein
auf die Frauenarbeit Bezug haben. Daz wollte in den Sinn dieser
Engländer, die in sehr geschickter Weise je nach den Bedürfnissen der ö Mernfe 3 N 55* viff ; z 1
einjelnen Berufe ihre Vorschriften differenzieren, nicht hinein. Nun,
meine Herren, wenn uns die Möglichkeit gegeben wird, in beruflich
gegliederten Arbeitskammern streitige Berufs fragen zu besprechen und
zu einem Ausgleich, zu einer Verständigung zu kommen, dann werden
wir in vielen Fällen der Notwendigkeit überhoben werden, Fragen, die sich
eigentlich nicht zur gesetzlichen Regelung eignen, dennoch gesetzlich zu regeln · (Sehr richtig) Darin würde ich, wie ich wiederhole, einen großen Fortschritt erblicken.
Meine Herren, es schwebt mir nun durchaus nicht vor, Arbeits. kammern, wie sie der Entwurf vorschlägt, schematisch auf das ganze auszudehnen, dag ganze Reich mit einem Netz von solchen und dann, was vielfach vorgeschlagen
ö ; z ; . ; zu krönen. werksbetrieben, an die gesamten Gegenstände der sogenannten großen
Gewerbe ordnung nodelle die wir zum Teil abgeschlossen habe Teil weiter beraten. Ich erinnere Sie an
Das sind, wie ich meine, theoretische Vorschläge, welche den
Hann m Bedürfnissen nicht gerecht werden. Allerdings muß ich ein⸗ . ie m n g,, 14 ; gestehen, daß es eine Zeit gab, wo ich selbst einem Plane anhing, der
solche allgemeine Schaffung von Arbeits kammern für bejweckte. Es war das in dem ersten veröffentlicht habe, beabsichtigt, wo ich die Anlehnung schien mir, wenn nan das tate, man damit den gesamten Bedürfnissen innerhalb des
ganz Entwurf,
8a ß 8M b
.
2 .
12 weiß] (Mark Lane) ...
Gerste Münch dem II. Bat. Inf. Regts. Herzog Ferdinand von Braunschweig Interefsenten außerhalb dieses Hal ses Gelegen heit zn ö
ihm spenfische Interessen gegenüber Reich,
Liverpool.
roter Winter⸗ Nr. 2... Manitoba Nr. 2 Kalifornier
,, Australier
Hafer, englischer, weißer ö Gerste, Futter⸗ Rel ensa⸗
Odessa Mais amerlkan., bunt
Weljen
La Plata, gelber Ghieago.
Weljen, Lieferunggware Mais ö Neu York.
Nord Frühjahrs Nr. 1
ler er, ,
Weinen
Mais * GBuenot Aires.
Weijen
roter Winter⸗ Nr. 2 8 9 9 9
Dejember .. .
185,2 166,9 133,5
Durchschnittsware ..
Bemerkungen. Quarter ist für die Welsennoth von engl. n
Mai
1 Imperial = . ; engl. gerechnet; für Wia ermittelten Durchschnittsprelse d agette averages) ist 1 Imperial Quarter IIZ, Gerste — 400 Pfund englisch 1. etzt. — 60, 1 Bushel Mais — 56 Pfund englisch; 1 463,5 g; 1 Last Roggen — 2106, Weijen — ;
die aus den Umsäͤtzen an
1 B Iti — 480 für La Plata und Australier . rltorten! vez
ür ein heimisches . Weljen — 480,
1Bushel Weizen
n englisch = ais = 2000 kg.
179, 316 181,39
18128
138, 151 78 130, oʒ
1568, 39 166,55 153 76h
gh ß
170,26 182,83 170, 65 173, 24 112,05
147,44 106,02
178,52 182,54
182,11 8 187,74 8 169,96 8 135,67
1351 157 3 130 20
1658,58 164,99 155,94 103,80
173551 178,23 174,26 175,76 119,35
164,82 109, 02
und
Getreide Hafer
3. Westfäl) Nr. 57, Haase dem J. Bat. Westfäl. Fußart. Regts. Nr. 7, ehr dem II. Bat. Inf. Regtg. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 38, Borrmann der Kriegsschule in Hersfeld, Rgetz dem J. Hat. 5. Bad. Inf. Regts. Kaiser Friedrich III. Nr. 114, Mochel dem III. Bat. 1. Bad. Leibgren. Regts. Nr. 109, Neu⸗ mann der II. Abteil. J. Unterelsäss. Feldart. Regts. Nr. 31, Buhrow dem II. Bat. Inf. Regts. Hessen⸗Homburg Nr. 166, Darve dem III. Bat. Inf. Regts. Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, Hargarten dem 1II. Bat. 2. Unterelsäss. Inf. Regtg. Rr. I37, Schtiephake dem II. Bat. Inf. Regts. von Alpens⸗ leben (6. Brandenburg.) Rr. 52, Som m er dem III. Bat. 3. Nieder- schlef. Inf. Regts. Nr. 50, Kesten dem II. Bat. Füs, Regts. von Steinmetz (Wesspreuß) Nr. 357, Dieck der reitenden Abteil. Feldart. Regts. Prinz August von Preußen (1. Litthau) Nr 1, Küthe dem II. Bat. 3. Lothring. Inf. Regts. Nr. 135, Willutzki dem J. Bat. Inf. Regts. von Börde (4. Bomm. Nr. 21, Rothe dem II. Bat. Inf. Regt. von Grolman (J. Posen.) Nr. 18, Gesser dem J. Zat. Jicf. Regis. Graf Werder (4. Rhein) Nr. 30. Klose dem II. Bat. 7. Westpreuß. Inf. Regtz. Nr. 155, Heine dem J. Bat. 2. Garde⸗
tg. z. F. . staiserliche Schutztruppen. Schutztruppe für Südwestafrika.
10. Dezember. Jetz ke, Oberjahlmstre, anläßlich seines Ueber⸗ tritts in den Ruhestand der Charakter als Rechnunggrat verliehen.
Verfügung des Reichs koloniglamts (Kommando der SchutztruppenJ. 22. Dejem ber. Neuschild, Proviantsamts⸗ afsist, anläßlich seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand der Charakter als Proplantamtskontrolleur verliehen. Sellin, Lazarett- insp., anläßlich seiner Versetzung in den dauernden Ruhestand der Charakter alg Lajarettverwalt. Insp, verliehen.
25. De jem ber. Düvel, Intend. Rat. am 31. Deiember 1908, behufs Wiederanstellung im Bereich der Königl. preuß. Heereg= verwaltung (hes der Intend. der 39. Div.), aus der Schutztruppe autz= geschieden.
Gewerbe der Landwirtschaft, des Handelt,
die das ganze
von denen ich vorher sprach, hervorgegangen.
welcher Art als Arbeitnehmer abgeschlossen haben, Korrelat zu jenen Kammern in keiner Weise bilden.
ihnen gänzlich fehlen. Da entsteht die Frage:
staatlich autorlsiert. Schlüge man auf Arbeitnehmerseite das g
sationen gewissermaßen die allgemeine Grundlage der Arbeiterkam zu suchen. Die Arbeitskammern des Entwurfs beruhen, wie
solcht
wie sie der
allen Details abgesehen, würden also sich elwa darstellen als Kammern, plant, aber unter Weglassung der Arbeitgebervertreter. wohl eine große Anzahl von Handelskammern, der
Handelstag und bedeutende Arbeltgeberorganisationen solcht beiterkammern, wenn auch nicht unmlttelbar empfohlen,
Entwul
Deutsckt At⸗
b
fachlich oder territorial zu organisieren selen,
nicht mit der wünschentzwerten Deutlichkelt ausgesprochen =, trtß
wissen, auf fachlicher Grundlage. Ganz im allgemeinen, und ben . Arbeiter kammern
Wi ⸗
2 n 1 eh doch für tolerabel erklärt haben — liber die Frage, ob sie m hat man sich numeh
aller dieser Voten muß ich mich doch fragen, ob man es nut e, möglich erachtet, daß der Staat so lelchthin solche Gebilde schꝛs⸗
sei es, welcher es wolle, ihren Einigungspunkt suchten und fanden, J
der Industrie, der Heilkunde mit allen in ihnen tätigen pPersom J fördern wollten. Nun, aus diesen Vereinigungen sind die Kammer; Arbeiterka mern, bi ö denen man als Kriterium der Zugehörigkeit forderte, aber auch all ( ausreichend erachtete, daß die Mitglieder einen Arbeitsvertrag irgend . würden ein Die Berult⸗ ö gemelnschaft, die de Grundlage der anderen Kammern bildet, würde (
soll man trotzdem solche neuen Organ ö sationen, die ohne Gegenstück auf Arbeitgeberseite wären, ih ( Wie ich schon angedeutet habe, hat man die Berufskammern nit einfach aug dem Boden gestampft, sondern hat Vereinigungen, nr . dag praktische Bedürfnis zusammengeführt hatte, legalisiert . ö Verfahren ein, so käme man dahin, in den gewerkschaftlichen 8 . ö
Staat, Kommune und Gesellschaft. Damit er dlese ihm eigentümlichen Interessen ge⸗ nügend zur Geltung bringen kann, muß man ihm besondere Ver— tretungzorgane geben, in denen er zu Gehör kommt. Solche Kammern würden die angeblichen Sonderinteressen des Arbeiterstandes gegenüber der Verkehrg, und Wohlfahrtspoliiik der Kommunen, im engeren und
n, weiteren Sinne, ju vertreten haben. Man glaubt damit dem Arbeiterstande und dem Ganzen etwas Gutes angedeihen zu lassen.
Meine Herren, ich kann mich auch mit dieser Idee, deren theo⸗ retische Schablone ich soeben kurz skilzierte, nicht befreunden. Der Gedanle geht von der bekannten, aber deshalb noch nicht richtigen Voraus setzung aug, daß man die ganze Menschheit nach ihrer Qualltät als Ardeltgeber oder Arbeltnehmer in zwei Klassen scheiden könne, je mit einem besonderen, scharf abgegrenzten und einander entgegengen⸗ gesetzten Interessenkreis: er treibt den Begriff des Klassenstaates auf die Spitze, setzt sich aber mit allen praktischen Verhältnissen aufs schärfste in Widerspruch. Er übersteht die mlt der wachsenden Emanzipation des Arbelterstandes zunehmende Diffe⸗ renzierung innerhalb des Arbeiterstandeg (sehr richtig! er übersieht die ungeheuren Unterschlede, welche zwischen dem im Detail vorgebildeten, hochgelohnten technischen Arbeiter der Großstadt und dem ungelernten, gering bezahlten Lohnarbeiter bestehen, der nichts anderes hat als die Kraft, kaum dle Geschicklichkelt seiner Hände; er übersieht die Unterschlede zwischen dem seßhaften, vielfach auch angesessenen Facharbeiter und der Masse der fluktulerenden, weder 2 . bestimmten Ort noch an einen bestimmten Beruf gebundenen . eiter. Würfe man so in einer Kammer die Gesamtheit alles essen, was Arbeiter heißt, jusammen, so erhielte man eine künstliche Dꝛgenisatin (sehr wahr! rechts und bei den Nattonalliberalen), ohne nnere Intrressengemeinsamkelt, lediglich aufgebaut auf dem an— geblichen Gegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeltnehmer. Es wäre von vornherein elne Organisation ohne Leben. Am
zu der Angelegenhelt Stellung zu nehmen. (Helterkeit.) Bei diesen Gegen sätzen jwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird eine unendliche Kraft nutzlos verschwendet, eine Summe von Haß und Bitterkeit wird auf ⸗ gehäuft. Und weshalb? Einen großen Teil der Schuld nicht alle Schuld daran trägt, daß keine Aussprache, nach Verständigung stattftudet. (Sehr richtig! in der Mitte.)
den Interessen der Arbeiter nahe stehen, die Bitte gerichtet, mich auf⸗ zusuchen, um mit ihnen die Verhältnisse der
besprechen, und die Herren haben die Freundlichkeit gehabt, melner Aufforderung nachzukommen. wir unzz gerade über die Möglichkeit resp. Über die Unmöglichkeit unterhielten, in allen diesen Fragen auf dem Wege der Gesetzgebung zu « helfen, sagte einer der Herren: ja, wean Sle es doch nur ermöglichten, daß wir ung über diese Fragen elnmal mit den Arbeitgebern aussprechen, einer Regelung kommen. wenn Arbeitnehmer und Arbeltgeber einmal an einem und demselben
Tische zusammengeführt würden! (hört! bört! in der Mitte und links) dann würde sich manches bessern lassen bei gutem, gegenseitigem links; (Zuruf von den Sozialdemokraten: Auch darauf komme ich nachher noch zu sprechen; das ist besonders wichtiger Punkt. (Heiterkeit in der Mitte.) Meine Herren, ich bin ganz derselben Ansicht: man soll Arbelt geber und Arbeitnehmer iusaummenführen in diesen generellen Fragen, die schlechterdings inner⸗ halb der einzelnen Betriebe nicht gelöst werden können, und auf Gedanken beruht der Arbeltekammerentwurf, Negierungen Ihnen voilegen.
entgegengehalten worden ist, muß ich in gewissem Umfange als be⸗ gründet anerkennen. können die Relbungsflächen auch einmal vergrößert werden, namentlich dann wenn Agitationalust oder übermäßiger Drang nach Betätigung im Spiele ist, vor allem dann,
gesamten Deutschen Reichs gerecht werden könnte, daß man dag ganze Deutsche Reich und alle seine Gewerbe aufteilen und in Arbeits« kammern vereinigen könnte.
. Meine Herren, ich habe mich überzeugt, daß natürlich danke war. Nichts wäre fehlerhafter, als kein Versuch
dies ein falscher Ge—⸗ . in dieser zweifellos unendlich schwierigen und unendlich ernsten Frage zu schematisieren und dadurch, Meine Herren, ich habe vor kurzer Zeit an einige Herre ö n . n mmm, 24 . . le. , 2
2 ge Herren, welche sie vorliegt, dag ganze Unternehmen von vornherein zu diskreditieren. Meine Auffassung ist die, daß wir fachliche Arbeltskammern an den zu jenigen Orten einrichten, wo das praktische Bedürfnis für Schaffung don Bejiehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf assoziatider Grundlage tatsächlich in die Erscheinung getreten ist, also in denjenigen Gebeten, wo sich tatsächlich die Industrie außerordent⸗ lich massiert hat, und wo womöglich schon praktische Streitfälle Arbeitgeberschaft und Arbeitnehmerschaft beschäftigen, ohne daß sie zu
schwarzen Listen“
Im Laufe unserer Besprechungen, als
So denke ich ich bitte mich aber bel dem, wag ich jetzt sagen werde, nicht beim einzelnen Wort ju nehmen und nachher nicht zu Willen kritisteren, daß ich im Detail falsch abgegrenzt hätte — so denke ich Dhne Gesetz! an eine Bergarbeitskammer für das Rubrgebiet, für das Saargebiet.
für mich ein für Obeischlesien, ich denke an eine Kammer für Meiallarbeit im Rheinland und Westfalen j. B., je nachdem sich eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft für einen Bejirk konstruieren läßt. Denn eg wäre falsch, solche Arbeitskammern zu klein zu bilden. Dann würden diesem sie in die Gefahr kommen, sich, was eben vermieden werden muß. in den die verbündeten die Verhaͤltnisse der einjelnen Betriebe hinelnzumischen. Sehr richtig Das soll nicht geschehen, sondern sie sollen allgemeine große Berufefragen gemeinsam erledigen. (Sehr wahr)
In dieser Welse denke ich mir die Ginrichtung don Arbeitg.˖ kammern, und ich glaube, so eingerichtet können sie günstig wirken, auch . die Arbeitgeber ihnen nach ihren Kundgebungen so ab⸗ hold sind, und obwohl — ich weiß es ja noch nicht besti wenn es an gutem Willen auf einer von es aber zu wissen — auch die — 4 * 2 r
Ohne Gesetz)
Gin Bedenken allerdings, das mir mehrfach von Arbeltgebern
Gründet man paritaäͤtische Arbeite kammern, so