1909 / 20 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Jan 1909 18:00:01 GMT) scan diff

gering

Marktort

Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner

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Verkaufte Menge

Doppel jentner

Außerdem wurde Durchschnltts⸗ Marttila ge am Markttage ö vn J Spalte ij für nach nberschlaglicher d Schãtzung verkauft em NDoppelientner ( Preis unbekannt)

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1731 18,00 19.00 18, 80

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issa i. PsoeroOoenj, Krotoschin .. Schneidemühl, . , Strehlen i. Schl. . Schweidnitz.. Glogau... 8 Hildesheim.. löl, ,,,, Crefeld

Neuß .. ,, Saarlouis Landshut.. Augsburg Giengen. Bopfingen. 1 Schwerin i. Mecklb. . 11 St. Avold.

Bemerkungen.

82

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Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Berlin, den 23. Januar 1909.

1430 15, 50

1780

171568 18,00 19, 00 18,80

165, 20

15,00 15,20 165,20 16,00 1420 14,50 14,00 14,80 15,60 1490

1440 1700 16,59 16,40 13,50 18.30

13,69 18,46 18,40 19,20 18,20

17865

15,60 15, ) 15, 26 16,50 15, 30 1520 14,60 14560 14890 1480 15, S0 15, 10

Noch: Gerst e.

14,570 17,40 16,50 17.20 1490 18,30

13, 69 18, 8h 19,00 19, 40 19, 20

1785

15,60 16,00 15,25 165,70 15.40 16,20 14,650 165, 10 1480 16,20 15,80 15.10

14,80 1750 17509 17, 20 1400 18.80 16.90 13 80 19,23 19.490 19550 19,40 17, 25

fer.

16,00 16,20 15,50 16,00 15,50 16 40 15,00 165,20 15, 60 195.20 16,20 15,60

15,00 18.00 17,50 18,00 14,50 18,80 16,00 13 80 20 00 1940 1960 1940 17,50

1609 16,30 15,50 16,20 165,60 15.40 15,00 15,70 15 60 16.60 16,20 15 60

Die verkaufte 62 wird auf volle Doppeljentner und d

16359 15, 40

15,00 1400 16,59 17,40 15,59 1630 1600 15,60

1550 1778

17.00 15,70

15.00 14,00 17,00 17,60 16,13 16,60 1620 15,60

15 30 1666 1, Hi

16.60 1400 16,90 15,50 17.40 17.80 17,20 17,20 1680 16, 00 17.50 16090

16,80 1400 16,00 15,50 17290 17160 16.67 16,80 1640 16,00 17,30

1400

12 50 1640 17,40 15,06 16,20

15 00

16,89 19,11

17.00 18,50

Kaiserliches Statistisches Amt ]. J. A.: Fuhry.

.

3 200 609

1540

1267 2811 4175

345 1743

203

1 *

er Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. daß der betreffende Prelg nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.

Deutscher Reichstag. 190. Sitzung vom 21. Januar 1909.

Die Erwiderung des Staatssekretärs des Innern Dr von Bethmann Hollweg auf die Interpellationen der Abgg. Albrecht und Brandys, betreffend die Handhabung des Reichs⸗ vereinsgesetzes, die gestern wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms nicht veröffentlicht werden konnte, lautet:

Meine Herren! Zunächst danke ich den Herren Interpellanten, daß sie meiner Bitte um Mitteilung des Materials entsprochen haben. Ich glaube, daß sie damit der materiellen Erledigung der Angelegen⸗ heit einen wertvollen Dienst geleistet haben.

Beide Herren Interpellanten haben im Laufe ihrer Reden wieder⸗ holt Kritik geübt an den materiellen Bestimmungen des Gesetzes und dieselben als verwerflich beieichnet. Selbstverständlich kann ich auf diese Polemik nicht eingehen. Wir stehen nicht in der vierten Lesung des Vereinsgesetzegs, sondern haben es nur mit seiner Handhabung zu tun. (Sehr richtig! rechtz) Der Herr Abg. Brey hat mich, wenn ich recht verstanden habe, probonert, auf eine Kritik der ergangenen Gerichtsentscheldungen hier einzugehen. Selbstverständlich ist mir dieser Weg hier absolut verschlossen. Im Dejember habe ich hier ausgeführt, mit welchen Mitteln die Reichsregierung und die Landes— regierungen bestrebt sind, für eine einwandsfreie Handhabung des Gesetzes zu sorgen, und ich hatte damals den Eindruck, daß Sie von diesen meinen Ausführungen im allgemeinen befriedigt waren. (Sehr richtig! rechts Ich habe weiter zugegeben, daß bei den Organen, die das Gesetz auszuführen haben, zu meinem Bedauern auch Mißgriffe vorgekommen sind; aber ich habe daran die Bemerkung geknüpft, daß in den Fällen, welche unmittelbar auf dem Beschwerdeweg an mich gebracht worden, oder welche durch die Presse zu meiner Kenntnis gekommen sind, die Landezregierungen überall im Sinne des Gesetzes haben Remedur eintreten lassen, und daß mir kein einziger Fall vor⸗ gekommen ist, in dem der Herr Reichskanzler auf Grund der ihm übertragenen Beaufsichtigung der Ausführung von Reichsgesetzen hätte eingreifen müfsen. Das ist doch die Hauptsache, welche die Reichs⸗ reglerung bei diesen Interpellationen beschäftigt; denn in beiden Inter⸗ pellationen wird gesagt: ‚es passieren Ungesetzlichkeiten, was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun? Und nun, meine Herren, trotz det Materials, was Sie vorgebracht haben, stelle ich auch jetzt die Be⸗ hauptung auf, daß Sie mir in demselben von keinem Falle Kenntnis gegeben haben, wo der Herr Reichskaniler hätte einschreiten müssen.

Ich gehe zunächst auf den Fall ein, bei dem eventuell der Herr Reichskanzler hätte einwirken können, wenn er nämlich geglaubt hätte, daß die Entscheidung der Zentralbehörde des Bundesstaats mit dem Gesetz nicht im Ginklang stünde. Ich beginne mit der Beschwerde darüber, daß der polnischen Berufsvereinigung in ihren öffentlichen Versammlungen der Gebrauch der polnischen Sprache nicht gestattet worden ist, weil die preußische Regierung der Ansicht ist, daß diese Berufgvereinigung nicht rein gewerkschaftliche Ziele verfolgt, sondern daß sie politischen Bestrebungen auf der Grundlage großpolnischer Aspirationen huldigt. Diese Behauptung habe ich bereits im vorigen Jahre bei der Beratung des Vereinggesetzeß hier auf⸗ gestellt und babe damit den starken Widerspruch, wenn ich mich recht entsinne, des Herrn Fürsten Radziwill hervorgerufen. Ich habe diese Ansicht neulich wieder ausgesprochen, und der Herr Abg. von Dziem⸗ bowekl⸗Pomian hat mich in emphatischen Weise darauf aufmerksam gemacht, daß ich für diese melne Behauptung den Beweis zu führen habe. Den Bewels werden ich Ihnen jetzt bringen, aber ich werde

mich darauf beschränken und werde keine allgemeine Polenrede und auch keine allgemeine Rede über die Bestimmung des Sprach⸗ paragraphen an sich halten.

Ich muß Ihnen zunächst die Vorgänge, die zur Bildung der polnischen Berufsberelnigung geführt haben, mit kurzen Worten ins Gedächtnis zurückrufen. Ich habe mich mit dieser geschichtlichen Ent⸗ wicklung eingehend beschäftigt und habe den Eindruck, daß die Dar⸗ stellungen, die der Herr Abg. Brejski uns soeben über die Entstehung der polnischen Berufevereinigung gegeben hat, nicht ganz lückenlos sind. Meine Herren, Sie wissen, daß sich im rheinisch⸗ westfälischen Industriegebiet eine große Anzahl polnisch⸗sprechender Arbeiter angesammelt hat. Ihre Zahl wurde im Jahre 1890 auf etwa 20⸗ bis 30 000 geschätzt, und diese Arbeiter befriedigten damals ihr Vereins., und Versammlungsbedürfnis in etwa 20 geselligen katholischen Arbeitervereinen. Im Interesse der Seelsorge nahm sich die katholische Kirche dieses Vereins⸗ und Versammlungẽk⸗ lebens nachdrücklich an und hatte einen bestimmenden Einfluß auf seine Tendenz. Organ dieser Vereine, die im Jahre 1894 auf die Zabl von 100 gestiegen waren, war der in Bochum begründete „Wiarus polskin, ein polnisch-politisches Blatt mit der Färbung einer katholischen Arbeiterjeitung. Im Jahre 1894 trat in diesen Verhaͤltnissen ein starker Wechsel ein. Die katholische Kirche jog sich von ihrer Einflußnahme jurück. Der ‚Wiarus polski“, der in Besitz des Herrn Johannes Brejski übergegangen war, verwandelte sich in ein radlkal polnisches Volksblatt, das nicht nur gegen die Re— gierung, sondern auch gegen den Bischof ju Felde zog. (Hört! hört! rechts) Gleichzeitig setzten die Bestrebungen der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen, insonderheit der Sozialdemokraten und des Zentrums ein, die den Wunsch hatten, die polnischen Arbelter in ihre Organisatlonen aufzunehmen oder in ibnen zu halten, soweit sie bereits in diesen Organisationen waren; denn, um dies schon an dieser Stelle einzuschalten, meine Herren, sowohl die christlichen Ge⸗ werkschaften als auch die sozialdemokratischen Organisationen haben sich alle Mühe gegeben, füt die besonderen Bedürfnisse der polnischen Arbeiter in sprachlicher Beziehung ju sorgen, indem die beiden Or⸗ ganisationen polnische Blätter herausgegeben haben und ähnliches mehr, um den Polen die Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen auch innerhalb dieser deutschen Organisationen zu ermöglichen. (Zuruf bei den Sozialdemokraten) Meine Herren, dieses nur als eine Ein schaltung.

In dem Wettbewerb zwischen den polnischen Organisationen, von denen ich sprach, und den Organisationen des Zentrums und der Sozialdemokraten siegten die großpolnischen Führer. Es glückte ihnen, im Jahre 1897 für das gesamte Polentum in Rheinland⸗ Westfalen und den benachbarten Provinzen, wie ausdrücklich ausg—⸗ gesprochen wurde, elne Wahlorganisation zu entwerfen, welche die Ab⸗ schließung des Polentums vom Deutschtum unter der satzun gmäßig vorgeschriebenen Direktive des „Wiarus polski“ sicherte. Meine Herren, wie diese Wahlorganisation ihre Aufgabe auffaßte, dafür gibt einen charakteristischen Beleg ein Artikel des ‚Wiarug polski, der, wie ich wiederhole, satzungsmäßig die Direktive über die Organisatlon hatte, also ein Artikel des ‚Wiarus polski“ vom 18. Januar 1903 unter der Ueberschrift: ‚Das Zentrum lockt die Polen“. Nachdem ausgesührt ist, daß nach einer Mitteilung aus dem Dortmunder Kreise der Vorftand der Zentrumspartei an eine Anzahl Polen die Einladung zu einer Besprechung in Angelegenheiten der damals bevorstehenden Reichstagswahl gesandt habe, und nachdem hervorgehoben ist, daß kein Pole dieser Einladung Folge leisten dürfte,

fährt der Artikel fort:

Wir sind gewiß, daß kein Pole sich in Zentrumskomitees hineln— ziehen läßt. Wir würden eine solche Handlung sofort gebührend kennzeichnen, damit die Polen sich von jedem Zerstörer der natio⸗ nalen Solidarität mit der Verachtung, die er verdiente, abwenden können. Wlr dürfen uns nur unter polnischer Standarte vereinigen

(hört! hört! rechts) und dürfen nicht Helfer einer deutschen Partei sein, gleichviel ob ste sozialistisch, liberal oder dem Zentrum angehört.

(Hört! hört! rechts). Durch die eigene Wahlorganisatlon können wir nur die in welten Kreisen der Polen bestehende nationale Absonderung

(hört! hört! rechts), zugleich das Gefühl der Pflicht solidarischen Handelns vertiefen, und dazu ist jeder verpflichtet die Hand zu bieten; denn nur dann kann unserer Sache die Wahl einen wahren Nutzen bringen.

Meine Herren, jur Festigung der nationalen Organisation hatten die Leiter des ‚Wiarus polski“ außerdem schon im Jahre 1894 den sogenannten Polenbund gegiündet, von dem der Herr Abg. Brejski auch seinerseits gesprochen hat. Der Polenbund bezeichnet sich in seinen Satzungen selbst wie folgt: er sei eine nationale Organisation zur Erhaltung des Polentums, seine Aufgabe sei unter anderem die Ausbildung der polnischen Auswanderer so nennt man die polnischen Arbeiter aus den Ostprovinzen, die in den Westprovinzen arbeiten zur politischen Fähigkeit und Tugend im nationalpolnischen und chrift— lichen Sinne.

Meine Herren, so herrschte die Wiarus- Gruppe im polnisch⸗ nationalen Sinne in den Wahlkomitees, in dem Polenbund und in den örtlichen Vereinen. Um die Arbeiter noch fester an sich zu ketten, sah man jedoch ein, daß man auch für ihre gewerkschaftlichen Be⸗ dürfnisse in besonderer Organisation sorgen müsse, und so wurde innerhalb des Polenbundes, dessen Ziele ich soeben kurz charakterisiert habe, aus den Mitgliedern des Polenbundes, soweit sie Bergarbeiter waren, eine gewerkschaftliche Abteilung gebildet, innerhalb deren die gewerkschaftlichen Interessen der Mitglieder gefördert werden sollten. Als Mittel hierfür legte man dem „Wiarus poleki“ eine besondere Beilage unter dem Namen „Die Stimme der Berg⸗ und Hütten⸗ arbeiter bei. Man richtete eine Rechtsschutzstelle in der Redaktion des Wiarus polgki ein und ernannte Vertrauenzmänner für alle Orte, wo eine große Anzahl Polen wohnhaft ist.

Zur Förderung dieser gewerkschaftlichen Unternehmung erließ der Wiarus polski? am 165. Mär 1902 unter der Ueberschrift Ar⸗ beiter, organistert euch!' einen Aufruf, in dem unter anderem aus⸗ geführt wird:

Die Polen haben bier ihre Organisation, und diese ist der Polen⸗ bund, in dessen Schoße der berggewerkschaftliche Ausschuß besteht, und bald soll auch die Abteilung für Fabrikarbeiter eröffnet werden. Zu diesem Polenbund sollte jeder Pole in der Fremde gehören. Wir bitten deshalb alle darum. Wenn die Vertrauengmänner det Polenbundes sich bei jemand melden, so möge ohne Ausnahme sich jeder als Mitglled des Polenbundes einzeichnen, eingedenk dessen, daß „nur gemeinsame Krast uns zu schützen vermag“. Andererseitt soll man die deutschen Vereine ohne Ausnahme, wie sie auch heißen mögen, melden. Vie polnischen Bergleute sucht man namentlich zum christlichen Gewerkvereine, dessen Vorsitzender der Hakatist Brust ist, heranzuziehen. (Heiterkeit)

Die Polen sollen diese Vereine melken. Auch anderen, wie Krieger Volkt und Knappenvereinen sollen bie Polen nicht angehören, weil sie dort der Germanisierung ausggesetzt sind.

Daran schlleßt sich dann noch tine Mahnung auch das bitte gin beachten —= nicht bel den Deutschen zu kaufen, sondern die clnischen Handwerker und Kaufleute zu unterstützen. Das ist eine Mahnung, die im Westen von Deutschland autzgesprochen wird. Auf scsem so porberelteten Boden wurde dann am 9. November 1902 von n Leltern des „Wiarus polski“ die „polnische Gewerkschafts« taeinigung' die jetzige ‚polnische Beruft vereinigung', begründet. In ä Frinderpersammlung wurde ausgeführt, daß der Versuch anderer Derrine und Verbände, die Polen für sich ju gewinnen, nur zum suachtell der Landgleute in wirtschaftlicher und nationaler Hinsicht ge⸗ ch babes, und es hieß weiter: Werben wir Mitglieder, damit der Bereln im polnischen Geiste zum Besten seiner Mitglieder schaffe!“

Neine Herren, dlese polnische Berufgvereinigung war ursprünglich u fir den Westen Deutschlands beabsichtigt gewesen, sie dehnte aber held ihre Taätigkelt auch nach dem Osten aug und kam dadurch in Bettbewerb mit den östlichen polnischen Organisationen, ingbesondere nt dem Posener Beruftzverband! und dem „Verein christlicher Irkelter jur gegenseitigen Hilfe in Beuthen'. Das Endergebnis ist seesen, daß der Posener Berufsverband in seine Verschmelzung mit n übermächtigen polnischen Berufßvereinigung in Bochum willigen mußte und daß der Beuthener Verein in ein Kartell mit ihr getreten . Wie ich in den letzten Tagen in den Zeitungen lese, soll dieses Fartell noch enger jusammengeschlossen worden sein und zu einem geren Verhältnis geführt haben. So hat sich in großen Zügen die geschichtliche Entwicklung der pelnischen Berufgverelnigung auf der Grundlage nationalpolnischer Drzanlsationen volljogen. Daß die polnische Berufsbereinigung aber nich selbst die Verfolgung nationalpolnischer Zwecke zur maßgebenden Grundlage ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit macht und dabei stets warauf bedacht ist, die Abkehr ihrer Mitglieder vom Deutschtum zu herschärfen und zu vertiefen und die Nationalitäten in einen feindlichen Gegensatz ju einander ju bringen, dafür ergibt ihre gesamte Tätigkeit den Bewelg. Sie betont überall ich werde dag im einzelnen jetzt utfühten den Abschluß vom Deutschtum, die Notwendigkeit nationalen Zusammenschlusseg und richtet dabei ihr Haupt—⸗ uugenmerk keineswegs auf die gewerkschaftlichen Interessen ktrer Mitglieder, sondern greift immer unausgesetzt auf das allgemeine pelttische Gebiet mit dem Ziele polnischer Propaganda über. Und as geschieht nicht nur so nebenher und nicht, wie der Herr Abg. Hresgki meinte, infolge der Sxrachenbestimmung des Vereinsgesetzes, sondern das ist von jeher die Tätigkeit der polnischen Berufsvereini⸗ zung gewesen. So sind in Versammlungen der polnischen Beruft⸗ herrnigung, nicht in öffentlichen polnischen Versammlungen, sondern n Versammlungen der polnischen Berufsvereinigung beispielsweise sclgende Themata erörtet worden: am 8. Juli 19606, also ils von einem Vereinsgesetz noch keine Rede war, in Carnap: ‚Das Dreiklassenwahlsystem; am 165. September 1908 in Dberhausen: „Die Tätigkeit der polnischen Abgeordneten; am ( Nobember 1906 in Carnap: dasselbe Thema; am 6. Dezember 1hoz in Oberhausen: „Die Lage der Polen unter der preußischen herrschaft'! am 19. Januar 1907 in Harburg: „Die diesjährige Reichztags wahl“; dann wieder am 27. Januar 1907: „Das Ergebnis der Reichstagswahl“; am 28. April 190 in Borbeck: Ueber die sogenannte Kultur, die Preußen den Polen gebracht hat?; am A. Juni 197 in Carnap: „Die Erziehung der Kinder im polnischen Sinne“; an anderen Orten: „Die Fähigkeit der polnischen Reichstags fraktion“, ‚Die Unterdrückung der Polen in Preußen“ usw. Nun möchte ich Ihnen einige weitere charakterist ische Ginzel⸗ borgänge aus den Virsammlungen nennen. Ich entnehme meine Mit- kellungen teils aus dem ‚Wiarus polski“ und dem „Ziednocjenie“, dem satzungsmäßigen Verbandsorgan der Berufsvereinigung, teils aus antlichen Berichten, welche über die Versammlungen erstattet worden sind. In der am 28. April 1907 in Oberhausen abgehaltenen vierten generalbersammlung der polnischen Berufsvereinigung wurde eine Resolution beschlossen, die nach dem „Wiarus polski“ folgende Stellen enthält: I) Die polnische Berufevereinigung bezweckt die Organisation aller polnischen Arbeiter und Handwerker auf christlicher und nationaler Grundlage. Und unter 9) fährt sie dann fort: Auf rein wirtschaftlichem Gebiet arbelten wir vereint mit den deut— schen gewerkschaftlichen Organisatlonen aller Richtungen und be— lämpfen sie nicht, soweit sie die deutschen Arbeiter organisieren. Wir protestieren aber dagegen, daß man die polnischen Arbeiter in die deutschen Organisationen lockt, und wir protestieren weiter da⸗ gegen, daß die Polen durch Zeltungen irregeführt werden, die von den deutschen Organisationen in polnischer Sprache herausgegeben werden. Indem hiermit die polnische Beruftverelnigung in ihrer Organisation üie Arbeit auf wirtschaftlichem Gebiet von ihrer anderen Arbeit sc gibt sie selbst zu, daß sie auch auf politischem Gebiet tätig ist. Weiter: auf einer vom Vosttzenden der Berufgvereinigung auf den 123. Mai 1907 nach Bochum einberufenen allgemeinen politischen Dersammlung einigte man sich nach dem „Wiarus polski auf solgende Rejolution: Versammelt zur Vollsversammlung usw. bedauern wir, daß die dolnischen Arbeiter in Polen in fast ausschließlich polnischen Städten die Gröffnung von Filialen deutscher Organisationen zulassen. Schuld hieran ist hauptsächlich die Tatsache, daß bei der Mehrheit der polnischen Arbeiter auf vaterländischem Boden das nationale Gefühl noch zu wenig geweckt ist. Wir fordern die polnischen Ar— beiter in Schroda auf, die fremde Organisation zu verlassen und jut polnischen einzutreten, weil derjenige ein Verräter ist, der sich mit dem Feinde verbindet, und wir wissen, daß die deutschen Drganisationen den Polen feindlich gesinnt sind.

Dann berichtet jednoejenie' vom 6. November 1907 über eine

mn Charlottenburg abgehaltene öffentliche Versammlung der pol nischen

derufgdereinigung:

Der Verbandsvorsitzende

also nicht ein belleblger gelegentlicher Redner

syrach über die Bedeutung der polnischen Organisation für die polnischen Arbeiter und Handwerker und beleuchtete an der Hand don Beisplelen die Stellung der deutschen Verbände gegen den polnischen Arbelter. In der polnlschen Berufgvereinigung kann man am besten feststellen, wer ein wahrhaft nationaler“ und wer nur ein gemalter ist. Viele Landsleute wollen als große Patrioten gelten, der echte Patriotismus fehlt ihnen aber. Sle wollen in unseren polnischen Vereinen die erste Geige spielen, gehören aber zu

gleicher Zelt deutschen Verbänden an, wo sie allmählich für unsere Sache verloren gehen. In einer Versammlung der polnischen Gewerkvereinigung in Börnig am 14. Dezember 1902 führt der jweite Stellvertreter dez Vorsitzenden Josef Rigulgki aus, daß die Polen den christlichen und sozialdemokratischen Organisationen nicht beitreten können, da sie dort in materteller und morallscher Hinsicht Schaden nehmen müßten. Der Pole kznne in jenen Organisattonen nicht lernen, seine Interessen selbst zu vertreten und wahrjunehmen, und wag die Hauptsache sei, er verliere dort an nationalem Gefühl. Um den letzten Funken nationalen Gefühls nicht erlöschen zu lassen, sei die Gewerkvereinigung gegründet worden. Auf einer Versammlung in Dortmund, auf einer Versammlung der polnischen Berufgzpereinigung, keiner allgemeinen Versammlung, werden die polnischen Arbeiter aufgefordert, aug den deutschen Ver⸗ bänden aut und den nationalen Organisattonen beizutreten; die Zu⸗ gehörigkeit zu einem deutschen Verein müsse unter der Würde eines Polen sein; die polnische Berufsvereinigung sollte nicht nur den Arbeitern Vortelle bieten, sondern auch Mittel zu einem höheren politischen Zwecke sein. In Dortmund am 3. März 1907, wiederum eine Versammlung der Beruftvereine, führte Sosinski, der Vorsitzende, nicht etwa ein Gelegenheiteredner, aus, daß die Beruftzwereinigung auf natlonal— polnischer Grundlage stehe; der polnische Arbeiter, der en seine natio⸗ nale Zukunft denke, müsse sich der Berufgvereinigung anschließen. Wiederum in einer Versammlung in Dortmund von 1908 und zwar einer Versammlung der Beruftvereinigung: es müsse vermieden werden, daß das Geld der Polen in deutsche Kassen fließe; die Polen müßten jeigen, daß die dreinschlagenden Gewitter sie nicht entmutigen, und daß sie sich ihre Muttersprache nicht rauben lassen. Die Deutschen seien nicht wert, daß ein Pole das Wort: deutsch' in den Mund nehme. (Hört! hört! rechts.) Wieder in Dortmund. Eine Versammlung der Berufgyereini⸗ gung. Es wird bemängelt, daß ein Redner einige deutsche Ausdrücke angewandt hat; jeder Pole müsse sich vor der scheußlichen deutschen Sprache ekeln (hört! hört! rechts) und nie ein deutsches Wort sprechen; mit den Hakatisten müsse man anders verfahren als bisher. Wer alt Pole einer deutschen Organlsation angehöre, sei ein Lump und Verräter des polnischen Vaterlandes. (Hört! hört! recht.) Eine Versammlung in Hannover am 7. Januar 1966, eine Ver⸗ sammlung der Berufgvereinigung, die ebenfalls zeigt, wie sie auf das politische Gebiet unausgesetzt überspielt. Sosinski, der Vorsitzende der Berufghereinigung, spricht über den Schulstreik in Posen, den Warschauer Prozeß, die Wahlrechtsdemonstrationen, und fährt dann fort: Die polnische Beruftuereinigung wolle nicht nur die wirtschaftliche Lage ihrer Mitglieder verbessern, sondern sie auch gegen politische Angriffe gegen ihre Nationalität schützen.

(Hört! hört! rechts)

Versammlung in Langendreer. Palinski, der Rechtsschutzbeamte der Beruftvereinigung, spricht über die Erteilung des Religionz⸗ unterrichts in deutscher Sprache an die polnischen Kinder, empfiehlt⸗ nur polnische Zeitungen und Bücher zu lesen. Seine Frau ermahnt, die Kinder polnisch zu erziehen, und regt die Gründung eines polni- schen Frauenvereins an. Ein weiterer Redner spricht über die polni⸗ schen Vornamen und ihre Eintragung in das Standegamtsregister. Wer seinem Kinde einen deutschen Vornamen gäbe, würde dafür von seinem Kinde verflucht.

Wlederum eine Versammlung der Beruftvereinigung in Ober⸗ hausen. Palinski, der Rechtsschutzbeamte der Beruftvereinigung, spricht über polnische Geschichte; unter der preußischen Herrschaft wolle man den Polen ihr Eigentum entreißen, wolle man aus den Polen Preußen machen; Preußen sei eine Zusammensetzung geraubter fremder Landesteile. Er fordere auf, die Kinder eventuell mit Zwang zum Erlernen der polnischen Sprache anzuhalten.

Wiederum eine Versammlung der Berufsverelnigung in Duisburg. Sosinski, der Vorsitzende der polnischen Beruftzvereinigung, nannte diejenigen Polen, die sich deutschen Organisationen anschließen, . Ver⸗ räter“ und stellte sie denjenigen Polen gleich, welche die heilige polnische Erde verschachern. Der Vorsitzende der Versammlung bezeichnet auch diejenigen Polen als Verräter, die bei den Deutschen kaufen.

In dem im ‚Ziednoejenie' vom 1. Februar 1906 veröffentlichten Aufruf des Vorstands der polnischen Berufgvereinigung zu reger Agitation heißt es unter anderem: „Erweist Euch als tüchtige Söhne unseres Volkes, das in den Arbeitern seine Zukunft erblickt; laßt uns nicht nur für die eigenen Arbeiterinteressen, sondern auch für die In⸗ teressen der gesamten polnischen Gesamtheit tätig sein. Wir hoffen, daß die ganze polnische Gesamthelt in unserer Arbeit uns beistehen und mit uns danach streben wird, den polnischen Arbeiter vor dem für unser Volk verderblichen Sozialismus, vor der Verelnigung mit den Zentrumsleuten, mit den freisinnigen (Hirsch⸗Dunckerschen) Gewerk⸗ vereinen und allen übrigen Verbänden, die schließlich doch nur die Germanisierung fördern, zu bewahren.

Ich denke, diese Beispiele werden genügen. (Sehr richtig! rechts.) Ich weise aber insbesondere darauf hin, daß sich alle diese Vorgänge, von denen ich gesprochen habe, nicht etwa im Osten, sondern im Westen, im Herjen eines kerndeutschen Landes, zugetragen haben. Und dort im Westen ist der Geist, der in der polnischen Beruftz= vereinigung arbeitet, allen Menschen so bekannt, daß man sich dort wundern wird, daß ich Ihnen heute diese Beispiele vorgeführt habe.

Ich will aber, um melnen Bewels nach einer Richtung noch ju vervollständigen, Ihnen kurz augführen, wie die politischen Parteien und die gewerkschaftlichen Organisatlonen, insonderhelt dort im Westen, über die polnische Berufsvereinigung denken. Ich beginne mit den Herren Sozialdemokraten.

Der Herr Abg. Brey hat uns heute ja schon gesagt, daß er an sich diese besondere polnische gewerkschaftliche Bewegung nicht gut- heiße; und es lautet auch im übrigen das Urtell der Sonaldemokraten über diese Gewerkschaften nicht übermäßig freundlich; man erkennt auch auf jener Seite in ihnen eigentliche Arbelterorganisationen nicht an und schätzt ihre Tätigkeit für das Arbeiterinteresse ale soͤlches relativ gering ein. Man hat auch dort erkannt, daß sie national polnische Gebilde sind. Ich will aber bel diesen meinen Ausführungen rücksichtlich der Stellung der Sozialdemokratie durchaut oblektid verfahren und ausdrücklich hervorheben, daß die Herren Sonlaldemokraten den Grund für die Abschließung des Polentums vom Deutschtum in der preußischen Polenpolitik erblicken, die sie für verwerflich halten. Ich will dieg aus⸗

drücklich betonen, damit Sie mir nachher nicht den Vorwurf machen,

ich hätte gewissermaßen nur halb zitlert. Aber auf die Ursachen der Abschließung kommt es doch für heute nicht an; ich habe heute den Beweis zu liefern, daß die polnische Berufghereinigung sich tatsächlich auf dem Wege bewegt, von dem ich gesprochen habe.

Die „Bergarbeitereltung' vom 4. Mai 1907 ein soꝛial⸗ demokratisches Organ, nicht wahr? berichtet über die vlerte Generalversammlung der polnischen Berufgvereinigung:

Die polnische Reichstagsfraktion, die natürlich aus lauter Unternehmern besteht, war ebenfalls vertreten. Die polnische Be⸗ rufgbereinigung ist von Unternehmern gegründet worden, und in ihrem Geist wird sie auch geleitet. Sie ist ein Produkt der unsinnigen preußischen Polenpolitik,

Sie sehen, dat ist das, worauf ich Bejug nahm woraus die polnischen Unternehmer Kapital zu schlagen wissen, was natürlich den Arbeitern keinen Nutzen bringt. Die letzteren werden dafür unmäßig mit nationalen Phrasen gefüttert. Am 11. Mal 190 sagt dieselbe Zeitung: Die polnische Beruftvereinigung ist eine klerikal⸗nationale Organ sation. Arbeiter, die einer anderen Ueberzeugung sind, werden als Mitglieder nicht aufgenommen.

Aehnlich urtellt die Bergarbelterjeltung' wiederum noch am 4. April 1908:

Die polnische Berufgverelnigung ist ein typisches Beispiel dafür, daß eine Organisatjon den Aibeitern niemalg von Nutzen sein kann, wenn sie mit national⸗klerlkalen Schlagworten geleitet und von Geschaͤftgmitgliedern lediglich als Quelle materieller Vorteile an⸗ gesehen wird.

Auch in dieser Hinsicht bestehen gewifse Vorwürfe von seiten der Sozialdemokraten gegen die Vereinigung. Interessant ist es bei dieser Gelegenheit vielleicht auch, wenn ich ein paar Sätze auz einem Aufsatz mitteile, der in der Neuen Zeit“, der Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie, im Jahre 1905 erschienen ist, über moderne Völkerwanderung“ handelt und Herrn Hue zum Verfasser hat. Et heißt darin: Der Rassenegoigmus zieht den Genossen ju sich, es bilden sich große polnische, kleinere tschechische und italienische Spracheninseln im Lande der Roten Erde'. Die Landtmannschaft verpflanzt ihre nationalen Gewohnheiten, ihre Speisen, ihre Feste auf den fremden Boden; der Gattung!trieb zieht Alteingesessene in den Kreis der Gingewanderten es entsteht eine neue Rasse, eine elgenartige Volktmischung. Dag kann nicht ohne entscheidenden Einfluß bleiben auf die politische Gruppenbildung. Wir haben eine Partei der Nationalpolen mitten im urgermanischen Lande. Welche Bedeutung sie unter Umständen erlangen kann, mag jetzt unerörtert bleiben; genug: sie ist da! (Zuruf von den Solial demokraten: Wodurch ist sie da?) Ich sage ja: auf die Ursache kommt es heute nicht an; es kommt darauf an, daß sie da ist! Dann finden Sie weiter eine interessante Kritik in der Neuen Zeit“, Nr. 45 vom 7. August 1908. Dort behandelt Herr Kliche aus Posen die national polnischen Gewerkschafttzorganisatlonen in Preußen überhaupt. Er sagt: Die polnischen Arbeitermassen sind ein wichtiger Faktor für die nationalen Politiker. Ihre Macht wurde aber mehr und mehr durch die vordringende Agitation der Zentralverbände geschmaͤlert und bedroht. Nun suchten die polnischen Führer, nachdem sie alles, was in den ehemals polnischen Distrikten wohnte und die polnische Sprache redete, national organisiert hatten, durch Bauernvereine, Industrieberbände, polnische Bankinstitute usw. auch die Arbeiter als solche für die national⸗polnische Sache ju gewinnen. Dann heißt es weiter: Dabei stellt er in seinem Statut die Forderung auf, dem polnischen Arbeiter bessere Lohn und Arbeitsbedingungen ju er- kämpfen, ihn in der Muttersprache aufzuklären und ihn vor dem Sonlaligmut und der Germanisterung zu schützen. Das letztere ist ihm die Hauptsache.

Die Werbekraft dieses Posener „Polnischen Berufsverbandes“ ware infolge seiner geringen wirtschaftlichen Vorteile gleich Null, wenn nicht die nationalen Hetzereien ihm Mitglieder zuschanzten, in Posen wie in Westpreußen und teilweise auch in Brandenburg. Auf wirtschaftlichem Gebiete leistet er sehr wenig, umsomehr aber auf politischem.

Der westfälische Verband mag in dieser Beziehung nicht so gefahrdrohend sein, einmal, weil dieser, trotz seiner ungleich höheren Stärke, nicht dasselbe fanatische Feuer entfesseln kann, als dies in Posen und Westpreußen dem Mutterlande möglich ist, und zum anderen, weil dort festgefügte Gegenorganisationen einen un⸗ übersteigbaren Wall für die nationalen Bestrebungen bilden.

Aber daß er auch im Westen Fanatigmus treibt, gibt doch auch Kliche hlermit zu. Von allen drei Verbänden sagt er, „daß sie einzig und allein auf den nationalen Instinkt gestützt seien“.

Zum Schlusse sagt er er spricht davon, daß die bevorstehende

Verschmel ung der drei polnischen Vereinigungen notwendig sei —: Das haben die polnischen Führer längst erkannt, und nicht nur das Trachten der Posener Verbandsleitung läuft auf diesen Punkt hinaus, sondern auch andere, der Arbeiterbewegung innerlich fern⸗ flehende Männer, die aber eine große disniplinierte Arbeitermasse für ihre politischen und kirchlichen Zwecke gut gebrauchen können, stehen hinter diesem Projekt und arbeiten an der Verwirklichung desselben.

Meine Herren, das sind also Urteile von seiten der Herren Sozial⸗ demokraten.

Die Hirsch⸗Dunckerschen Vereine sind der polnischen Beruft⸗ vereinigung auch nicht gut gesinnt. Der Bergarbeiter“, das Organ der Hirsch ⸗Dunckerschen Gewerkbereine der deutschen Bergleute, schreibt im Jahre 1906 über eine Polenvereinigung:

Wie seitens der Polenvereinigung

das ist jetzt die polnische Berufsvereinigung' in Versammlungen die Bergarbeiterfragen behandelt werden, davon zeugt ein Bericht in den Tageszeitungen usw. Sie berichten darüber, daß der Redner gesagt habe, ein Pole dürfe sich unter keinen Um⸗ ständen dazu verstehen, sich einer deutschen DOrganisation einzureihen; überhaupt sollte man mit den Deutschen keine Kompromisse ein⸗ gehen; die deutsche Nation habe kein höheres ideales Streben; Schiller und Goethe, die deutschen Dichterfürsten, würden sich schamen, wenn sie die heutige Nation sich ansehen könnten;

(hört! hört! und Lachen)

der Deutsche sei auf der ganjen Welt nicht geachtet; im Auglande