Danzig, 6. März. Der 33. w der Provinz Westpreußen ist gestern nach Erledigung seiner Geschäfte durch den Königlichen Kommissar, Ober⸗ präsidenten von Jagow geschlossen worden. Mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König ging die Versammlung auseinander.
Württemberg.
Das Staatsministerium hat nunmehr die in der General⸗ debatte zum Etat vom Ministerpräsidenten angekündigte Denk⸗ schrift über den deutschen Staatsbahn wagenverband
der Zweiten Kammer übergeben.
Vie Denlschrit hebt, W. T. B. zufolge, hervor, daß die württembergische Regierung vom volkswirtschaftlichen, finanziellen und nicht zuletzt vom nationalen Gesichtspunkte aus die Ersolglosigkeit der Verhandlungen über Schaffung einer Be⸗ trie bsmittelgemeinschaft bedauere, jedoch geglaubt habe, bei der Beratung der Schaffung eines deuischen Staatsbahn wagenverbandes mitarbeiten zu müssen. ie württembergische Regterung begrüße das Zustandekommen des Verbandes mit Freude und sei der Zupersicht, daß der auf diesem Emzelgebiete des Eisenbahnwesens erzielte Fortschritt zu einer weiteren, üreraus wünschenswerten Annäherung der deutschen Staatsbahnverwaltungen auch auf anderen Gebieten führen werde.
Desterreich⸗Ungarn.
„K. K. Telegraphen-Korrespondenz-Bureau“ meldet, hat der österreichischungarische Gesandte Belgrad Graf Forgach den Auftrag erhalten, serbischen Regierung mitzuteilen, daß die rungen der Monarchie infolge der Haltung S ; während der letzten Monate zu ihrem Bedauern nicht in der Lage seien, den Handelsvertrag mit der parlamentarischen Erledigung Anknüpfend hieran wird Graf Forgach, zufolge, die weitere Mitteilung . reichisch⸗ ungarische Regierung die bestimmte hege, daß Serbien, welches, wie allgemein verlautet, Rate der Mächte folgend, seine Politik in
Bosniens und der Herzegowina zu ändern sei, diese Entschließung sowie seine Absicht, Desterreich⸗Ungarn friedliche und freundnachbarliche ziehungen zu unterhalten, ihr zur Kenntnis bringen werde
Wie das
obiger
in der beiden Regie⸗ Serbiens
Serbien zuzuführen. Quelle machen, daß die öster⸗ Hoffnung dem betreff entschlossen mit Be⸗
Sobald die österreichisch⸗ungarische Regierung hiervon ver— ständigt sein würde, wäre sie bereit, über die Handels⸗ und
Verkehrsfragen zwischen der Monarchie und Serbien in Ver handlung zu treten.
— Das bisherige Präsidium des österreichischen Herrenhauses ist, wie das, W. T. B.“ meldet, wiederernannt
worden. Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus hat in der gestrigen Sitzung, nach einer Meldung des W. T. B.“, mit 141 gegen 108 Stimmen in zweiter Lesung die sogenannte Daylight⸗saving-Bill an⸗ genommen, der zufolge von Ende April bis Ende Sep⸗ tember die öffentliche Zeitrechnung gegen die Zeit von. Greg
X senmg Uussicht vorhanden, daß
j ine - — — wich. qibeisỹnz c laufenden Session HGefetz werden wird.
Frankreich.
eingetroffen. — Die Deputiertenkammer setzte
fort und nahm einen Antrag der Kommission a : Einkommensteuergesetz mit Ablauf des 3 n . soll, das auf das Jahr folgt, in dem die Veröffentlichung des Gesetzes erfolgt ist. Nachdem dann noch von! einer großen Anzahl Redner Kritiken allgemeinen Inhalts vorgebracht waren, die von dem Berichtersiatter in längeren l wurden, wurde die Weiterberatung
bekämpft vertagt. Ruszland.
Der Kais den . . chen Minister des
Mandschurei gefalle Befehl des Kai ] ; geehrt werden.
Reskript besagt, o zufolge
sischen Krieger, die beldenmütia si
di g sür
n Gefilden der Mandschurei gefallen
dung eines besonderen Komitees zum Zwecke
. endensammlung, um duich Erbauung einer
2 Andenken dieser Krieger zu ehren. Dieses Komitee . as im vorigen Jahre zur Ehrung des Andenkens Der in der See⸗ , . bel Tluschima umgelommenen russischen Seeleute unter dem orsitz der Königin von Griechenland gegründele Komitee, werden
sich unter dem Protektorat der Kaiserin befinden. ᷣ
neuen Komitees wird die Schwester deg übernehmen. Zu Vin prãsidenten
rats Akimow und der Präsident der
Dem. Ministerpräsidenten zur Erfüllung des Kaiserlichen Willens zu ergreifen.
— Die Reich sduma setzte dig e . setzte gestern die Beratung des Nach dem Bericht des W. T B. erwi zerie W. T. B. iderte der Fi ̃ e, n Bee r , n enen, verschie dener , urf, de It schet; den kul urellen. Volteauftlärun ben nissen nicht genügend Aufmerksamkelt, sei jw . 9 icht merkt ; ar nicht , d. . ** . dichfe⸗ 333 . in ried gung, dieser Bedürfnisse weiterzuge en. ñ . ö n . ide n, einzelnen Ire n r, erwägen echen scha arüber zu geb hen ne erfassen mehr, anderen wer . . . affen könne, werde man selbssredend di jenigen berũdsicht igen rf, n , nicht leben könn ö e ni genü lende Mittel anweisen. Wenn ĩ f , n 6 * det Budgeig tale e n gr f n er große Tell der Lander versesdsqun d O : der Krone zukomme werte man . . uk ; e man zu keinem richtigen Schl usse k inn der Staat die Ausggaken für die Land ; 1 ö , . is Lan de goerteidigung vermindern därde, die Regierung natürlich über h ü 7 — wedürfnisse verfügen. Wenn man die n , n, n. o werde man dennoch ein ver hal tn is mäß schn. le — . red, r Tell ne, Kunst, Wiffenschaf⸗ Post Ttebrs mittel erkennen. ie Aus. hatt für 1905 hundertachtundfũnf ig Millionen betragen, fir! e etz
werden der Präsident des Reiche. zi ichꝛduma CGhom aten en,.
wird anbefohlen, Maßregeln
Den Vorsstz des Kaisers, eh n mf he
Ausführungen auf Montag
Session der Kammer wird verlängert.
.
Revolutionäre
Amsinck 274 Karakulschafe
schafe, des Kom merzienratg Thorer i . 6 für Rechnung der Rei
G. Braß in der Veutsch:n Konlalseitung /
. des Der König von England ist gestern abend in Paris P
. W. T. B. zu⸗ folge, gestern die Beratung der Einkomm J
um 52 Millionen angewachsen. Dieser, wenn auch verhältnismäßig kleine Zuwachs, sei als Kennziffer dennoch der Aufmerksamkeit wert. In der Duma sei darauf hingewiesen worden, daß der Finanz⸗ minister scheinbar auch auf die Kraft und Ausdauer des russischen Volkes rechne. Allerdings, wenn vom Budget, vom Gleichgewicht der Staatgausgaben und „einnahmen ge⸗ sprochen werde, müsse auf die Krast und die Ausdauer des russischen Volkes gerechnet werden. Der Finaniminister müsse sich aber außerdem auf die Vernunft der Regierung und die Weisheit der gesetzgeberischen Institutionen stützen. Die Regierung müsse eingedenk sein, daß feste Finanzen auf zwei Grundlagen beruhten: auf dem Gleichgewicht des Budgets und auf einem steten Geldumsatz. Die Regierung sei verpflichtet, diese Grundzsätze zu kennen. Betreffs des Geldumsatzes sei der Nachfolger des Grafen Witte verpflichtet, denselben Weg einzuschlagen wie sein Vorgänger. Nicht Graf Witte, sondern die russische Obergewalt habe diesen Weg be⸗ treten, indem si⸗ eingesehen hätte, daß ein Staat mit 145 Millionen EFinwohnern, mit unsichtbaren Verbindungen mit der ganjen Welt, mit enormer auswärtiger Verschuldung kein ungesundeg Geldspstem haben dürfe. Ein solcher Staat müsse ein auf unerschütterliché! Grundlagen beruhendes Geldsystem besitzen. Dag angesammelte Gold ermöglichte es, ein Geldsystem einzuführen, wie es in den alten Kulturstaaten vorhanden sei. Rußland müsse dieses System beibehalten, das es beizubehalten vermacht habe, unge. achtet des Krieges und deg Jahres 1905, als den Kassen der Reichs- bank über 100 Millionen Gold entnommen worden seien und eg fraglich gewesen wäre, ob die Goldvaluta beibehalten werden könne. Augenblicklich sei die Stabilität der Finanzen ebenso fest wie vor dem Kriege und den inneren Unruhen. Der Goldvorrat habe die kolossale Summe von 1 200 900 099 überstlegen. Der Gold⸗ überschuß, den Rußland für seine Kreditsicherstellung brauche, d. h. sein Emisstonsrecht, betrage heute 4530 Millionen. Dag herechtige Rußland, zu behaupten, daß sein Geldspstem auch in Zukunft beibehalten werden müsse. Die zweijie Kraft, mit der er im Bunde steben möchte, wenn es sich um die Beibehaltung der Stabilität des russischen Kredits handle, sei die Weigheit der gesetzzeberischen Institutionen. Die Staats weisheit schreibe vor, die Staatseinnahmen zu erhöhen. Es werde oft darauf hingewiesen, dag russische Budget sei bloß auf den indirekten Steuern aufgebaut, worunter die zahlungsunfähigen Volksmassen am meisten zu leiden hätten. Wenn das wirklich so sei, dann müsse in Rußland eine Einkommensteuer einge— geführt werden, damit bewiesen werde, daß das Budget nicht auf der Besteuerung der Unbemittelten. sondern der bemittelten Elemente beruhe. In strategischer Hinsicht könne nur ein finanziell starker Staat mächtig sein, und nur derjenige könne finanziell stark sein, der die Stabilität seines Budgets stütze. In diesem Falle selen Ent— wicklung und Fortschritt gesichert, und Rußland brauche nicht schwarz in die Zukunft zu sehen. Er sei Optimist und glaube, daß alle in diesem Saale Optimisten sein müßten. Sie seien dazu berufen, den Aufbau des Staats auszuführen, und das sei ohne Glauben an den Erfolg unmöglich. ö. .
Im weiteren Verlauf der Debatte fübrte der Vizpräsident Baron Meyendörff (Oktobrist), an eine Aeußerung des franjösischen Mi— nisterz Pichon anschließend, aus, daß die erste Vorhedingung des russischen Staatekredits die Unerschürierlichkeit der russischen Grund— gesetze sei. Unter stürmischen Zwischenrufen der äußersten Rechten behauptete der Redner, ein großer Teil der neuen Gesetze führe nur ein Scheinleber, da die Behörden, die der Regierung bei der Durchführung der Gesetze beisteben müßten, die Grund⸗ gesetze in tiefster Scel, haßten und unfähig seien, sich ibnen unter⸗ juordnen. Als Abgeosdneter und treuer Untertan sei es seine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß der Rechtssinn, der den Staat aufrecht erhalte, dadurch untergraben und daß durch ständige Mißachtung des , . der Boden ben , e . n, , n, 6; Ten ce gr s
bherrtite werde Me nelspiel führte der Redner die ru e Polit doñ nech ni hre, und . unverelnbar mit den Grundsatzen
— Schweiz. Die vom Bundesrat einberufenen Zollkommissionen gestern und gestern,, W. T. B.“ zufolge, in Sitzungen den Bericht des Bundesrats über den Stand des Mehlkonfliktes mit Deutschland ent— gegengenommen. Da der Bundesrat zurzeit noch verschiedene Mitte! zum Schutz der schweizerischen Müllerei erwägt und die Angelegenheit nicht auf dem Punkt steht, wo ein Beschluß der Kommissionen oder eine Aktion der Bundesversammlung unmittelbar geboten wäre, ist keine Resolution gefaßt worden
gemeinschaftlichen den Verlauf und
T g zufolge, reform, mit 76 gegen 5 Stimmen angenlonimen ö 8e
d
Geschütz. Die Truppen des S ahs zurückgeworfen, halten aber n . recht, h
ö Belgien.
Die Deputierten kammer hat gestern ᷓ
̃ . amm nach eine Meldung des „W. T. B.“, einen Antrag, befress?dᷣ 3 setzung einer En quet ekommission für die Heeres—
Türkei.
Konstantino pler Blättern zufolge hat der Miniß . l 1. inister ie Beratung über den Motivenbericht zu dem Kon if ne die Entente beendet und ihn der Kammer übermittelt. Die
vom 14. März ab auf drei Monate
. Asien. . eldung des „Reuterschen B * Tä bris täglich größere i , r. e. die Anhänger des Schahs die Vorstädte,
finden bei Vorgestern besetzten worauf sie von den
machten viele Gefangene und erbeuteten ein
mehrere Meilen der Stadt auf⸗
errscht.
in der empfindlicher Nahrungsmangel
Per sianerfelle.
ns Uund den übrigen viel. . inne e ff, geren ene ö n,
zehnte ; e ꝛ , . 6 66 Lebens geschlechtet werden, da sich sonst die Locke,
Wert von etwa 20 M0 getrocknet und verpackt Markt, dem einigen O können. ö Die nachber von Lespzig aus nach allen Welttell ;
Noch wertvoller ist der sogenannte Breltschwanzʒ a, . ungeborenen Lãmmern und hat zu der
Muttersier, wenn eg tragend ist, geschlachtet werde.
oloniales.
Das Karalulschaf, ein neues Zuchtti ü Deuffa St nn e ste f. md ö Am 18. Januar gingen mit dem
und zwar nach Swakopmund ab;
Arnold
Geschenk der Rest 77 Theodor erichtet Konsul
Schafe liefern die fälschli Name dürfte , . 9 en fn
hrauchbare ften und dem
olfer in Buchara besorgt. Üücber diese
Die Lämmer dleser Der
elle zu liefern, mäsfen die Lammer zwischen dem fün
Wert verleiht, jöst. Ein solch s Fell h n En * t el im Durchschnitt Die Felle werden . und gelangen schließlsch auf den L et in der Welt, wo ste richtig gefärbt
= . ö 7 w Es kommen etwa eine Million Felle jährlich aus Wen
Buchara,
herstammt Auch dieser Ausdruck ist i z ungen Legende Anlaß gegeben, daß ju seiner Gem unt nn han 14
Das geschieht aber
Nationalrates und des Ständerates haben vor⸗
nie. Da die Geburtzielt in Bucharg meistens in die Monate Mar und April fällt, in denen auf den Stepxen Zentralasiens noch bãufig ir rauhes Wetter herrscht, dem die Tiere schutzlos preisgegeben sind, o werden häafig tragende Mütter krank und liefern Frühgeburten oder Fehlgeburten. Dlese Lämmer sind natürlich sawach und elend und würden in wenigen Stunden nach der Geburt sterben. Es tritt nun Notschlachtung ein, und diese Tiere liefern die sogenannten Breit. schwänze mit prachtvoll glanzreicher Molrsieichaung. Breitschwanz. felle, von denen es jührlich nur etwa 50 009 Stück gibt, sind noch wertvoller als Persianer und bringen etwa 30 M pro Stück. Die ausgewachsenen Tiere liefern eine grobe Wolle, die in großen Mengen exportiert und zjur Teppichweberei und Filzfabrikation Verwendung findet. Der Besitz der Bucharen an Karakulschafen ist sehr wertvoll, da ein Mutterschaf dort mit etwa 30 Rubel bezablt wird. Ez sind schon vielfach Versuche gemacht worden, die Zucht auch nach anderen Gegenden zu veipflanzen, aber mit wenig Erfolg. Wse neue Vzrsuche ergeben haben, lag dies einerseits an zu gutem Futter, anderseits an zu sorgfältiger Pflege. Zu seinem Gedeihen muß daz Schaf sich selne Nahrung mühsam auf der Steppe zusammensuchen, und es bekommen ihm grobe, salshaltige Steppengräser am besten. Auch müssen die Tiere dag ganze Jahr im Frelen gehalten werden lönnen, und das Klima darf weder ju rauh noch zu mild sein. Diese Bedingungen wären nun in Deutsch⸗Südwestafrika gegeben. Seit einigen Jahren stellt der Wirkliche Geheim: Rat, Peofessor Dr. Kühn in Halle auf seinem Gute Lindchen Treuzungeversuche mit
Karakulschafen an, wosu ihm Kommerzlenrat Thocer genügend Ver—
suchstiere zur Verfügung gestellt hat. Ga hat sich dabei herausgestellt, daß sich zu Kreuzungen unsere gewöhnlichen Landschafe am besten eignen, in erster Line das Rhönschaf, in zweiter die Heidschnucken. Es muß immer wieder mit reinen Karakulböcken gekreuzt werden, die Kreuzungaböcke sind nicht zu verwerten. Bis jetzt sind die Resultate viel versprechend, wirklich brauchbar dürften aber erst die Felle der sechsten oder achten Generation sein. — Auch mehrere Rütergutz— besitzer haben jetzt diese Versuche aufgenommen, die für unsere Land.˖ wirtschaft wichtig sind, erstens zur Veredlung des Landschafg und zweitens zur Augnutzung ganz geringer Böden, die auch dann duich die Schafnutzung noch eine Anreicherung erfahren.
In Dentsch⸗Südwestafrika dürfte es sich wobl als notwendig er— weisen, erst Kreuzungen zwischen dem Fettschwanjschaf und dem Woll— schaf zur Grundlage der Kreuzung zu benutzen, nicht mit einer dieser beiden Rassen direkt. Jedenfalls dürfte es aber notwendig sein, daß die Herde nicht verteilt, sondern ju einer Stammherde verwendet wirt. Die Tiere sind sämtlich einzeln aus den verschiedensten, besten Herden aus. gesucht, um Verwandtschaft und damit spätere Inzucht zu vermeiden. Es ist deshalb Anlegung eines Stammbuches direkt notwendig, um Erfolg zu haben.
legen, bis sie die Bahnstalion erreichten, und waren dann sechs Wochen im Eisenbahnwaggon von bucharischen Hirten begleitet, bis sie die deutsche Grenze erreichten. Hler wurde die Sendung von Dr. Botha, dem Assisteaten des Geheimen Rais Kühn, der bisher die Versuche in Lindchen geleitet hatte, mit mebreren Schaftnechten in Empfang genommen und nach Hamburg geleitet. Dr. Botba begleitet auch den Transport nach Deutsch Südwestofrika. Mit welcher Sorgfalt die ganje Sache von Kommerzienrat Thorer geleitet wurde, erhellt daraus, daß bei dem langen und schwierigen Transport nur eln Tier ein gegangen und eins gestoblen wurde.
Einige Schwierigkeiten wird die Akklimatisation in Südwestafrika wohl anfangs wegen des Wechsels der Jahresjeiten dort südlich vom Aequator machen, doch dürften diese bald überwunden sein. Jeden—⸗ falls ist durch die Fürsorge der Regierung der Kolonie ein wertvolles Haugtier zugeführt, das ein leicht transportables, wertvolles Prodult für den Welthandel liefern dürfte und jur Ausnutzung gerkngerer Bodenflächen, die für Rinderjucht gar nicht und für edle Wollschafe nur wenig zu gebrauchen sind, sehr geeignet ist.
In seiner Heimat wird das Karakulschaf auch als Milchproduzent wre ewt und 1fefert täalid 1 his Liter fetter Milch.
der,‚Abgeordne ten befinden sich
(47. Sitzung,
Ministers“ fort.
tung, die das ganze einem
ei Revolutionären heftig angegriffen und vertrieben wurden. Die
Ich weiß nicht, ob der ist, und ob die Möglichkeit
werkskammer genztigt, r,. genügen. enorm erhöht; so ist
3 , ht; s der Stundenlohn im Baug Mutter⸗ bet den Malern.
Verhältnisse der se so verbessert habe, gerade in dieser 3 ir fenen, n ragen k ist bekannt.
gemacht nicht, nur . Herzen. anderes, mie man die Lasten verteilt, u
46 . auf die , m Reschstag für die jex Trimborn gestimmt.
ui,, e, n, die Aufhebung dleser lox Erimborn be Regelung der Acbesterh int erpliebenenxersorgung
lex Trimb n se ;
werden. Arbenter 6 rler serf ndern buch ne Gere ung der Lasten auf
sogenannten bereit die die Hinterblie benenbersicheru ann
Heferm. ensnbersichtrung ist nicht die einzige
reform,
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des
. und der Schlußebericht üher die gestrig: Sigung eg e tg:
des Hauses
Beilage in der Ersten und Zweiten
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen
; welcher der Minister für Handel und . Delbrück beiwohnte, die zweite *** des . ö 6. und Gewerbeverwaltung bei dem ersten itel der dauernden Ausgaben „Gehalt des
Berichterstatter ist der Abg. von Brandenst ĩ Abg. — ste in (kons). Abg. Malkewi kb (kons.): Ver Handelsminifter ,, * Vaus hei seinem Antritt ausgesprochen hat, zu 8 guten Tell, namentlich au gewerblichem Gebiete, erfüllt. Di wie en ,, rinnt 1 des Gewerbes mahnt ung zur t. und jur Vorsicht. In Dänemark macht sich ei k antideutsche Bewegung geltend, die bereits dahin gef i 6 kee ,. enn bei Ee en n r t . n 3. T, Vandelgkreisen ist man der Mei a n , , . und nr ne n m soꝛig Breslauer Volkgwacht“ bri aus der Feder des Herrn Calwer, der darauf e e e m guslahm ah ger sei, weil die Landwirtschaft so gut entwickelt sei. Eine essere Rechtfertigung unserer Wittschaftz poi tit lãßt sich nicht 3 . lee. k .. lastet ein Druck, bas Jahr 1908 : andwerk ein besonderg schweres, ĩ k — 1 on, 2 * f *, . eg , . ö we lese auf die L ü Bezeichnend ist, daß aug Hellen hee m ef 4 an den Berliner Magistrat durch Herrn leinen konserpativen Mann, gestellt worden für alte und hilfobedũrftige Handwerkgmeister ju bewillen.
Antrag bereite zur Beratun
; g gekomme
testebt ihm nachzukommen. Gef Notlage. In Stettin war
neu aufzufüllen,
Die Löhne der Arbel
bestebt in Handwerkerkreisen eine
ihre Kasse
Aehnliche ehaupten l?
Lasten sollen, die sie
zialen Gesetzgebung wir haben sie Hand, sondern auch mit at. * 9 . etwas ob man wieder ein⸗ Schultern der Arbeitgeber abwäljt. ie ehe . 1 * die * (C:; . 5 w 5 s 4 der Statssekretär von Bethmann Holl weg in , . nicht auf dem Wege der
Wir unterstũtzt mit Kopf und eit,
Wir halten an ihr
Arbertgeber. Wir sesen weiter,
Höhe der Zuschüsse daß die dteichg regierung
aus Reichsmitieln sestgesetzt habe. Aber . ̃ jetzt angestrebte wird auch dle Kran ken versscherungg⸗ zu machen mit der Aufwälzung neuer
Stürmisch gefordert und auch dlese ist nur
lichkeit
Die Schafe mußten meist große Entfernungen zu Fuß zurück
und Mextcano zjusammenbrachte, und die meist aus Webereien
Götter brachten diefe Gegenflände mit, als sie der Unterwelt im Westen
Lasten auf die Schultern der Arbeitgeber. Mit dieser fortgesetzten Belaftung muß endlich einmal Halt gemacht werden; diese' Kosten müssen als eine Gesamtlast des deutschen Volkes angesprochen werden.
(Schluß des Blattes.)
Dem Hause der Abgeordneten
ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die
Abänderung des
Stempelsteuergesetzes vom 31. Juli 1895, nebst Begrün—
dung zugegangen.
Kunst und Wissenschaft. Im Märzheft der Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunst⸗
sammfungen“' macht der Prosessor Dr. Winnefeld Mitteilung über
eine interessante Erwerbung des Berliner Museume, eine Yortrãtbũste
von ausgeprägt nordischem Typus, die man für ein Bildnis dez
Kaisers Maximinus (235 — 238), der der Sohn eins Goten und einer Alanin. war, anspeechen darf. Der Marmor⸗ kopf ist kbis auf die Nase gut erhalten. Bei seiner ursprüng.
. lichen Wirkung bat sicher die Farbe stark mitgesprochen, da die Be—
bandlunggart von Haar und Bart unbedingt die Bemalung erforderte. Auch in den sonst etwas hart gearbeiteten Augen jeigt sich ein über- raschenꝰ weitgehendes Streben nach natur wahrer farbiger Darstellung:
um die eingebohrte Pupille läuft in einigem Abstand ein oben offener
Dreiviertelting von eingelegtem Blei; die hellbläuliche Färbung und der schimmernde Glanz der Jris sollten auf diese Art jum Aus= druck gebracht werden. Der Kopf zeigt eine auffallende mit dem auf Münzen erhaltenen und Bildnis des Maximinus. ein schöner Bronzekopf des Münchener Antiquatiums für ein Bildnis des Kaisers erklärt worden. Die erheblichen Verschiedenbeiten zwischen der Berliner und der Münchener Büste eiklärt er daraus, daß der Münchener Kopf augen—
beglaubigten
scheinlich nicht nach dem Leben gearbeitet und unter dem Einfluß der Tradition des römischen Imperatorentypus im Ausdruck gemildert wo Quarz und Turmelin sich in den Granit cingesprengt vorfinden.
und veredelt sei. Dagegen habe der Berliner Kopf die ganze
Frische eines unmittelbar nach dem Leben geschaffenen Porträts
des jugendlichen Manneg. — Ueber ein für das Kunstg⸗werbemuseum erworbenes Hostienschränkchen vom Ende des 15. Jahrhun⸗ derts aus Perugia berichtet der Direktor, Professor Dr. Falke. Es ist ebenso durch die känstlerische Geschlossenbeit des Entwurfs wle durch die ungewöhnlich gute Erhaltung ausgezeichnet. Die Front des auf drei Seiten geschnitzten Holzschrankg, der 72 em hoch und 30 em breit ist, zeigt bis auf die gemalten Fleischtelle Vergoldung, nur der Hintergrund der drei Nischen ist mit blauer Farbe gedeckt, aus der wieder goldene Ornamente austariert sind. An den Schmal⸗ seiten stehen die geschnitzten Reliefs, die Leidengwerkzeuge und Symbole der Auferstehung, in Gold auf blauem Grunde. Die mittlere Nische mit dem fiei herausgearbeiteten Leichnam Christi verschließt als Tür den kleinen Innenraum, der zur Aufnahme dez Hostienelborjums oder der heiligen Oele für die Sakramente gedient bat. Der Meister des Schrankes ist nicht bekannt. — Neber einen vom Kunstaewerbemuseum erworbenen Silberpokal nach Ent
wüärfen Schinkels berichtet Dr. Hermann Schmitz. Er ist nach 109— ; ir ̃ niedriger, verhältnismäßig bedeutender in einem bieiten Arm, der in
Zeichnungen entworfen, die im Beuth⸗Schinkel. Museum in Charlotten⸗ burg aufbewahrt werden und aus dem Jahre 1820 stammen. Bemerkens. wert ist, wie Schinkel die kirchliche Kelchform mit dem antikisierenden Bocchantentanz in Verbindung bringt. Der Pokal ist ein Beleg da— für, daß Schinkel, in einer Zelt des verarmten Formsinns, dem Hand— werk wenigstensg einen gewissen festen Stil aufgeprägt hat. Seine Vorlagen sind freilich nicht immer materialmäßig verwendet worden; so gibt es Wiederholungen desselben Polals aus Bunzlauer Stein jeug, kei denen alle Formen arg vergröbert sind, wie es das derbe Tonmaterial mit sich bringt. Die Tätigkeit Schinkels für das Kunstgewerbe reicht bis in das Ende des 18. Jahr— hunderts zurück. Er arbeitete nacheinander für eine Stelngut— und eine Ofenfabrik, dann für die Königliche Eisengießerei. Mit dem Beginn seiner Bautätigkeit 1816 dehnte er seine Wirksamkeit auf alle Gebiet; deg Kunstbandwerks aus und gewann durch seine jablreichen Entwürfe auf die Belebung des Ge— schmacks den größten Einfluß. Die Werkstait, in der der genannte Pokal angefertigt wurde, ist nicht festjustellen. — Im Teppichsaal des Kaiser Friedrich. Museumz ist als Leihgabe ein persischer Knäpfteppich (6, 3oh m lang und 3,60 m breit) ausgestellt, über den der Professor Dr. F. Sarre berichtet. Vas Mittelfeld stellt einen persischen Garten dar, von einer breiten, sehr lebhaft gefarbten Bordüre umsäumt. Nach Ansicht Sarres ist er um 1569 entstanden. —
̃rxSDr. Preuß berichtet über eine dem Völkerkundemufeum einverleibte
ethnographische Sammlung aus Mexñiko, die er gelegentlich seiner Studienreise (1905 — 07) unter den Stämmen Cora, Huichol und Stickereien sowie aus religiös bedeutsamen Stücken besteht. Diese Sammlung ist besonders wegen der genauen Erklärungen interessant, die ibr durch den Inhalt der von Dr. Preuß in den drel Indianersprachen aufgenommenen zablreichen Lieder⸗ und Mythentexte und durch die Beobachtung der religiösen Fefte jutell wurde, jumal die Religion
der Indianerstämme zum guten Teil die altmerikanische wiedergibt,
ledoch ohne die den ursprünglichen Sinn verdunkelnden Auf— pfropfungen der altmerlkanischen Priestergelehrten. Entsprechend der astralen Natur der Gottbeiten spiegeln die Zeremonialgerãte
und die ihnen dargebrachten Opfergaben ihre himmlische Tätigkeit
wider, besonders auch das Wandern über den Weltenraum. Das Berständnis für solche Objekte gewinnt man ersi, wenn man sie nicht nur als Opfergabe im Sinne deg „do ut des“ ansieht, fondern als Werkzeuge, die die Götter brauchen, um Überhaupt ihre Tätigkeit im Interesse der Welt und der Menschen ausüben zu können. Die
entstiegen, und Sache der Menschen ist es, sie zu erneuern. So stellt zine kleine, in der Sammlung enthaltene, fünfstufige Pyramide die Leiter des Sonnengotte; dar, von der er jum Zenit und wieder hinab jum Sonnenuntergang steigt. Die altmexikanischen Pyramiden, die oben den Tempel der Gotsheit tragen, sind also auch
als Himmel gleitern anzusehen. Die gewöhnlichsten Opfergaben sind
sell, die die Götter zur heiligen Hirschjagd brauchen, ohne die es ein Gedelhen der Welt gibt Bie Sterne werden nämlich als Hirsche angesehen, die von der Sonne des Morgeng und besonderg im Frühling gelangt werden. An diesen Opferpfeilen bringen die Indianer ihre Bünsche in Form syabolischer Dinge an. Ein Pfeil als Bitte der Genesung j. B hat melst keine Kerbe zum Auflegen der Sehne, vielmehr wird bei kleinen Kindein noch ein Miniaturbogen oder bei Mädchen ein Peilenketichen oder ein Flicken mit der aufgestickten Figur des Kindes angehängt. Mit diesem Flicken wird der Körper des Kindes vorher abgerieben und so von Krankheit befreit. Wattebausche bedeuten
Ilken und Wasser und somit Bitte um Regen; Federn sind als Debetgtrãger ju betrachten. Wer Schamane werden will, hängt die Requisiten des Schamanen, die Tabaklalebasse in kleinerer Ausführung und ein magischea Sehwerkieug' an; eine runde Scheibe aus Stäbchen, die mit
olle überflochten sind, mit einem Loch in der Mitte. Solche Seb werkleuge (Nierika) sind auch Attribute der Götter. Sie gehen wohl auf, die Darftellung der Gestirne jurück. Wahrend mehr als zwel Drittel der 2300 Siücke umfassenden Sammlung Gegenstände deg religiösen Kultg mannigfachster Ärt aufweisen, sst der wichtigste Teil des Restes von Hunderten schöner Stickereien und Webereien ein, nommen, die die Weiber auf primitive Weise ohne besondern Webstuhl hersfellen. Es sind Teib zürtel, Kopfbinden, Taschen und Kleidunggstücke in mannigfaltigen Mustern. Die Arkeltsmethode it abgeseben von der Stickerel, dorspanisch; die alten Muster aber sind jum Teil durch spanische Motlbe, z. B. durch den Doppeladler, derdrängt. Die alle Religson und die zugehörigen Kultusgegenstände sind dagegen noch völlig unbeeinflußt. Eine Spezialität der Leute
Auf Grund derselben Aehnlichkest ist auch
Wie Dr. Winnefeld meint, mit Recht.
erlen, die in geschmackvollen Ornamenten und figärlichen Dar—
. auch Kopfbinden, Armbänder und Ohrgehänge aus aufgejogenen tellungen angeordnet sind.
„Ueber die Seilly Inseln, eine geomorphologische Studie, lautete das Thema, über das Dr. G. W. von Zahn in der letzten Fachsizung der Gesellschaft für Grdkun de sprach. Einlestend dankte der Redner der Gesellschaft, die ihm aus ihrer Karl Ritten Stiftung die Mittel zu einer genaueren Erforschung fo— wohl der Bretagne als der benachbarten Scilly⸗Inseln gewährt habe. Näber als der franzoͤsischen ist die Inselgruppe der englischen Küste benachbart, von deren Südwestspitze Cap Landsend sie nur 39 Km entfernt ist. Zwischen 490 48 und 49 5 n. B. und 66 271 und 6015? W. L. von Greenwich gelegen, jählt die Gruppe 48 kleine Inseln, wenn alle kleintren Erhebungen an Klippen und Riffen ungeiäblt bleiben Diese eingerechnet ergibt sich eine erheblich größere Zahl. Die Zinninseln par excellence, alt welche sie auf Grund eines unerklärlichen Irrtums lange gehalten wurden, sind die Seilly⸗Inseln keinegwegs, da CGrze dieses Metalles nur gan vercinztlt gefunden werden. Sie bilden geologisch die westliche Fortsetzung der Gebirge von Cornwallis und bestehen wie diese aus Granit. tritt kaum irgendwo anders so breit, man möchte sagen so herausfordernd
A. F.
in die Erscheinung wie auf den Sellly⸗Jaseln. Wer indessen mit dem
Granit den Begriff einer beinahe für die Ewigkeit sicheren Fundierung berbindet, der findet hier seine Anschauungen berichtigt. Denn an den granitenen Felswänden nagt nicht nur heständig die mächtige Brandung des Atlantischen Ojeans, sondern in höherem Grade noch sorgen das feuchte, nebelige Klima, die Häufigkeit der Niederschläge und die zahtreichen Stürme, die mit unerhörter Wut über die Inseln brausen, für die fort⸗
ö. schreitende Zerstörung des Gesteing. Des halb sind die Scllly. Inseln für den Aehn⸗
Geologen ein dankbareg Feld für das Studium der Verwitterungovorgänge am Granit. In allen Stadien tritt die Verwitterung in die Er— scheinung: in Kluft, und Spaltenbildungen, die den festgefügten Fels all mählich zu einem Konglomerat einzelner, übereinander getürmter Bau— steine auflösen und Abstur sowie Ginsturz vorbereiten, in einer Steinwüste kleiner und großer Blöcke am Strande, dem Ergebnig srüherer Einstürze, endlich in der Entstehung von kleinen und größeren
Napf, Schalen, oder Beckenbildungen, in denen sich Regenwasser an.
sammelt, das einsickernd neue Spaltungen vorbereitet, namentlich da,
Diese Schalen im Granite sind auf den Seillyz ganz so wie im Riesen. gebirge, wo sie viel seltener sind, lange Zeit als von Menschenband angelegte Opferschalen aus heidnischer Vorzeit angesehen worden. Ihre
Entstehung aus einem Verwitterungzsvorgange unterliegt aber keinem
Zweifel mehr. Bei aller Aehnlichkeit der geologischen Bildung der Scillys mit dem nahen Cornwallis und Wales bestehen doch nicht unerhebliche Unterschiede, weil der Granit hier wie dort zwar dleselbe Unterlage don Devon und Silur hat, aber die Ueberlagerungen aug der späteren Tertiärjeit und der Diluvigljeit, die das englische Festland zeigt, auf den Selllyz fast vollstaͤndig fehlen. Daß eine Glazialjeit auch hier die gleichen Wirkungen, wie andergwo gezeitigt hat, beweisen die zahlreichen Geschiebe aus Kalk und anderem in der Nähe an— stehenden Gestein, die sich in Südwales vorfinden; doch auf den Sellsyz ist die spärliche Bodenbedeckung über verwitterten Granit bessenfalls Alluvialsand, — blauer Sand und Dünensand. Die Grhebung der Seilly. Inseln über das Meer beträgt höchstens 51 m, die Meereg— tiefe in der Nähe der Inselgruppe von Ost nach West zunehmend 100-200 m; aßer innerhalb der Inselgruppe ist sie erheblich
der Richtung von SW. nach NO. die Inseln in eine westliche und eine östliche Gruppe scheidet. Es folgt hierautz, daß die Inseln Teile eines Plateaus sind, das nach Osten gegen einen flacheren, nach Westen gegen einen tieferen Meeresgrund abfällt und dessen tiefste Stellen nicht allzu tief unter den sich über das Meer erhebenden Teilen liegen. Das wird auch offenbar beim Wechsel von Flut und Gbbe, die besonders stark auftreten, da jur Ebbezest sich jwischen be⸗ nachbarten Inseln Isthmen jeigen, die zu anderen Zeiten om Meere überflutet sind. Interessant ist das Klima der vom Golfstrom, dem Erjeuger der häufigen Nebel, getroffenen Inselgruppe, da der küblste Monat im Jahre eine Burchschnittstemperatur von 4 75 6, der wärmste von 4 16,4 O besitzt. Nur sechs von den Inseln sind von zusammen kaum 3000 Menschen bewohnt, zumeist von Schiffern und Fischern; hier wird Land⸗ und Gartenbau getrieben, alle andern erzeugen nur Gras und Moos und gestatten einige Viehhaltung. Das Gesamtartal aller Inseln übersteigt nicht 27090 ha. Gefürchtet sind die Inseln von den Seefahrern, Schiff⸗ m an ihren Klipyen sind troß ausgedehntester Beseuerung leider ãufig. „Schiller“, ist noch in frischer Erinnerung; aber die damals für den Unfall gegebene Erklärung, als sei er die Folge einer ungewöhnlichen Stromversetzung gewesen, ist im hohen Grade unwahrschelnlich. Nacht, Nebel und orkanartiger Sturm
waren höchstwahrscheinlich die Ursachen. — So gefestigt die Scilly.
Inseln durch ihr Granitgeripp: trotz der besonders starken Verwitterun des Gesteins noch immer erscheinen, so ist doch festzustellen, ka eine langsame, von 8sW. und W. nach 9. fortschreitende Auflösung dez Archipels statifindet und die Inseln allmählich kleiner weiden. Ihr Anblick, namentlich von der Höhe des Bisbop rock oder eines Leucht⸗ turms ist nicht ohne Reize, auch sind die Bilder der einzelnen e, . recht abwechselnd, wie zahlreiche vorgeführte Lichtbilder be— zeugten.
Zu dem Bericht über die vorletzte Fachsitzung — Vortrag von Professor Dr. Hecker — scheint noch eine Erläuterung über die Bestimmung der Schwerkraft auf der See wünschenswert: Es gibt drei Arten von Bestimmungen des Luftdrucks: 1) durch das Ge—⸗ wicht einer barometrischen Quecksilbersäule, 2) durch die Gestaltänderung eines luftleeren oder mit verdünnter Luft gefüllten elastischen Metall- gefäßes (Anerordebarometer), 3) durch die Siedetemperatur des Wassers. Die Bestimmung 1“ ist abbängig don der Intensität der Schwere. Eine und dieselbe Quecksilbersäulenhöhe ent⸗ spricht einem größeren oder kleineren Luftdruck, je nachdem am Beobachtunggorte die Intensität der Schwere größer oder kleiner ist. Die Vergleichung einer Luftdruckmessung nach Methode 1 mit einer zu gleicher Zeit und am gleichen Orte ausgeführten Messung nach Meihode 2 oder 3 ergibt also eine Meßbestimmung für die Ver⸗ gleichung der Intensilät der Schwere an verschiedenen Orten. Die bon Dr. Hecker angewandte Methode 3 liefert hierfür die genaueste Vergleichung, besser als Methode 2, die von Elastizitätsänderungen und Temperatureinflüssen sehr abhängig ist.
Im Verein für deutsches Kunstgewer be sprach am letzten Mittwoch der Professor Ernst ,, aus Steglitz über die Frage: Wie läßt sich der oberflächlichen Nachahmungs⸗ sucht und dem aus ihr folgenden Formalismus unserer Tage schulmäßig wirksam entgegentreten?“ Die jweite Hälfte des 19. Sah kunke , führte der Redner etwa aus, wird heute besonderg gern als die Periode der Nachahmung im Kunstgewerbe be⸗ zeichnet. Es ist aber in Wahrheit ju allen Zeiten sehr viel nach ⸗ geahmt, da die eigentlich schöplerischen Köpfe immer in der Minder⸗ beit waren und sein werden. Auch beute wird welt mehr nachgeabmt als neu geschaffen. Das Interesse für dle Kunstgeschichte und dle Tistnab der nichtyroduslerenden Laien sowie die geänderten Produktionsbedingungen im Kunstgewerbe selbst haben seit dem vorigen Jahrhundert — unsere Zeit ebenfalls — zum Formalismus geführt, zur Ueberschätzung der Form. Dem kann man nur entgegen⸗ wirken, indem man die junge Generation nachdrücklich zu unbefangenem, gesundem Arbeiten heranzieht und durch frübjeitiges Entwerfen ver⸗ hindert, daß sie am äußerlichen Nachahmen Gefallen finde. Jede Studie soll bewußt einem Entwurf angeschlossen werden, um vor⸗ handene Mängel und Unklarheiten zu beseitigen, nicht aber den Anfang beim Unterricht bilden. Auch das Studium der Natur darf nicht an den Anfang gestellt werden. Vlelmehr soll es ebenso wie dag Studium mustergültiger Erzeugnisse des Gewerbegß aus Ver⸗
Dies Gestein
Der traurigste dieser Art, der Untergang des Dampfers
gangenhelt und Gegenwart das Auge schärfen und dag Können ver- liefen. Aber die Kenntnis vorhandener Formmotive wird nicht zur Unselbständigkeit oder zur Nachahmung führen, wenn nur der Schüler gewöhnt ist, aus dem Gedächtnig, nicht aber mit direkter Benutzung bon Originalen oder Studienbläitern, zu arbeiten. So braucht die Ueberlteferung bei gesunder Schulung kein Hemmschuh zu werden. Nur indem man so nichl in erster Linie die besonders Begabten, sondern bot allem die große Menge des Durchschnitts heranbildet, wird man der wünschenswerten Entwicklung jum Natürlichen und Gesunden behilflich sein. — Eine reiche Ausstellung von Schiülerarbeiten, ing= besondere von Gedäͤchtnisjeichnungen, erläuterte die Ausführungen des Vortragenden.
Verkehrsanstalten.
Laut Telegramm aus Liegnitz bat die Post aus Wien vom gestrigen Tage den Anschluß nicht erreicht. . . Laut Telegramm aus London von heute mittag entgleiste der Zug, der die Tagesbriefpost von London mitbringt, nahe der Tonnenbrücke; infelgedessen verfehlte die Post mit Sendungen für Ostende den Anschluß nach Dover.
Theater und Musik.
Schillertheater Charlottenburg.
Das Schillertheater ehrte gestern das Andenken Ernst von Wildenbruchs durch eine Aufführung seines Trauersplels Die Karolinger“, jenes Werkes, das dereinst den Ruf Wildenbruchs als dramatischer Dichter begründete. Die Tragödie, die schon früher im Stammhause des Schillertheaters aufgeführt worden ist, übte auch gestern durch den heißen dramatischen Atem ihrer Handlung und die Kraft und Schönbeit ihrer Sprache eine zündende Wirkung auf die Zuschauer aus, die durch die seit ihrer Entstehung vergangenen Jahre nicht gemindert worden ist. Die Darsteller hatten sich unter Max Pateggg verständnisvoller Regie mit großer Liebe ihrer Aufgaben angenommen und leisteten fast ohne Ausnahme Vorzügliches. Neben Herrn Pategg selbst, der die wichtige Rolle des Abtes von Corvey bobeitsvoll und überzeugend verkörperte, ist in erster Reihe Herr Paeschke zu nennen, der den ehrgeligen Abenteurer Bernhard von Barcelona mit Ver— ständnis und loderndem Temperament spielte. In Herrn Gerhards Lothar, dem ältesten der Söhne Ludwigs des Frommen, gluhte die Leidenschaft des Hasses mit ungebändigter Wildheit, obne jedoch die gebotenen künstlerischen Grenzen zu überschreiten. Im rechten Gegensatz zu ihm stand der mildere und versöhnliche Ludwig der Deutsche deg Derrn Haase. Würdig war ferner der Kaiser Ludwig der Fromme des Herrn Wirth, scharf umrifsen auch Anna Feldhammerg Kashkin und sympathisch Rosa Königs Hamatelliva. Alg jüngster der Karo— linger wirkte Herr Wiene nicht knabenhaft genug in der Erscheinung und nicht unbefangen genug im Wesen. Unter den anderen Mi wirkenden zeichneten sich die Herren Legal, Reimer u. a. aug. Be⸗ sondere Anerkennung gebührt dem schönen und charakteristischen sjenischen Dewande, das man der Dichtung Wildenbruchs hatte angedeihen lassen. Die Vorjüge der Pateggschen Regie traten besonders bei der eindruckg= e,. Reichstagsszene in die Erscheinung, die den stärksten Beifall auslõste.
Im Königlichen Overnhause wird morgen, Sonntag, Aida“ gegeben. Frau Easton singt die Titelrolle, Frau Goetze die Amneris; Herr Maclennan den Rhadames, Herr 2 den Amenasro, Herr Griswold den König und err Knüpfer den Ramphis. Im choreographischen Teil sind Fräulein Urbanska und Fräulein Kierschner in bervorragenden Auf⸗ gaben beschäftigt. — Am Montag wird Elektra“ wiederholt. Die Besetzung ist die gleiche wie am Grstaufführungs⸗ abend, bls auf Herrn Philipp, der die Rolle des jungen Dienerg, und Derrn Kellermann, der die Rolle des Pflegers übernommen hat. Fräulein Fabry singt die fünfte Magd. Dirigent beider Vorstellungen ist der Kapellmeister Blech
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Gerhart Hauptmanns deutsches Märchendrama „Die versunkene Glocke in der bekannten Besetzung wiederholt. — Am Montag wird Goethes „Götz von Berlichingen“, mit Herrn Kraußneck in der Titelrolle, auf⸗ geführt. In den anderen Hauptrollen wirken die Herren Arndt, Qberländer, Sommerstorff. Pohl, Zimmerer, Werrack, Eggel ing., Geisendörfer, Eichholz und die Damen Lindner, Poppe, 263 Steinsieck und von Arnauld mit. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.
Das Neue Königliche Operntheater bringt morgen eine Aufführung des Lustspiels Wie die Alten sungen! von Karl Niemann in folgender Besetzung:; Fürst Leopold von Dessau: Herr Molenar; Annaliese: Fräulein Abich; Erbprinz: Herr Boettcher; Herre: Herr Zimmerer; Sophie: Fräulein von Mayburg; Eleonore: Fräulein Vausner; Melde: 2 Werrack; Hanne: Frau Schramm.
Der Wochenspielplan des Deutschen Theaters bringt Donnerttag eine Aufführung von Grillparzers Tragödie Medea“, mit Adele Sandrock als Medea; etz ist dies die 25. ufführung des Werkes in dieser Spieljeit. An den übrigen Tagen nächster Woche, ausgenommen Sonnabend, an welchem Tage Shakespeares Lustspiel Ein Sommernachtstraum gegeben wird, wird Revolution in Kräh- winkel wiederholt. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters finden am 7J., 10., 11. und 13. März Auffübrungen von Schmidtbonng Graf von Gleichen‘ statt. Dienstag wird Wedekind Früblinge Erwachen“ und an allen anderen Tagen, also am 8, 12. und 14. d. M., Shaws Komödie Der Arjt am Scheidewegen gespielt.
Im Neuen Schauspiel hause wird morgen sowie am Mitt- woch, Freitag und nächsten Sonntag (I Uhr) „Alt. Heidelberg“ ge⸗ eben. Am Montag (8 Uhr) werden Der Diamant“ und Der zer⸗ rochene Krug wiederholt. Am Diengtag, Donnerstag und Sonn⸗ abend (77 Uhr) geht ‚Fauft“ (1. Teil) in Szene.
Das Lessingtheater bat für nächste Woche folgenden Spiel plan aufgestellt: morgen abend, Diengtag, Donnergtag und nächsten Sonntagabend Griselda. Montag, Mittwoch und Sonnabend: „Der König“; am Freitag beginnt die Wiederholung des Ibsenzvklus mit dem Lustspiel Der Bund der Jugend“ und wird am Monta den 15. d. M., mit den „Stützen der Gesellschaft r gt Alg Nachmittagsvorstellung ist für morgen Die versunkene Glocken, für nächstfolgenden Sonntag Hedda Gabler“ angesetzt.
Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen und nächsten Sonntag, Nachmittags, Ein Volkgfeind', morgen abend so⸗ wie am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend der Schwank Rechts herum !“ gegeben. Am 1 eht Charleyg Tanten, Mittwoch, Freitag und nächsten Sonntagabend Das Erben in Szene.
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen und am nächsten Sonntagnachmittag „Julius Cacsar', morgen abend Die Karolinger“, die auch Diengtag, Donnertztag und Sonnabend⸗ abend wiederholt werden. Am Montag wird Komtesse Guckerl“ Mittwoch ‚Cbarleyz Tante“, und nächsten Sonntagabend Rechts herum!“ gegeben. — Im Bürgersaale des Berliner Rathauses wird , . abend (3 Uhr) ein „‚Chamisso. Abend, im 8 Charlottenburg (87 Uhr) ein Haydn ⸗Abend veranstaltet.
Im Berliner Theater wird die Posse Einer von unsere Leut“ die ganze nächste Woche hindurch wiederholt. An den 2 * nachmittagen gebt Philipp Langmanns Drama Bartel Turaser⸗ n Sjene. — Für den jwelten Teil der Spielzeit werden folgende Lust⸗ spielneubelten vorbereitet: Lothar Schmidts Nur ein Traum“, Robert Oberwegs „Der Befehl des Fürstenꝰ und Carl Rößler Ein Lebensfest“.
Die ursprüngliche Absicht der Direltlon der Lomtscen Oper, das Auftreten der lyrisch dramasischen Tänzerin Rita Sacchetto in Verbindung mit Adamz Der Toreador' zu bringen, mußte wegen Gikrankung von Ludwig Mantler aufgeschoben werden. Dem am nächsten Montag beginnenden ersten Tanzgastspiel von Rita Sacchetto in ibren Charaktertänzen folgt d Alberts Musikdrama Tiefland. Die Vorstellung beginnt bereits um 71 Uhr.
reita