1909 / 57 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Mar 1909 18:00:01 GMT) scan diff

gering

gut

Verkaufte

Gcrahr ter Preis für 1 Doppelsent ner

Menge

niedrigster

höchster niedrigster 6. *.

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niedrigster 460

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Doppel jentner

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Durchschnitts⸗ preis

für 1Doppel⸗ jentner

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am Markttag Spalte

nach überschlaglihn

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Duderstadt

Mindelheim Meißen.

11

lauen I. V. Ravensburg 1 Offenburg Bruchsal Rostock Waren

Altenburg Arnstadt

9 2 2 9 2 9

1 Insterburg .

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Brandenburg a. 5.

rankfurt a. D..

12

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Mindelheim

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1

lauen i. V.

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.

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35 11123311

8

8 82

* 2 5. 1

. ./). Brandenburg a. H.. Frankfurt a. O.. Anklam... Greifenhagen. 1 Stargard i. PoNὴ⸗Ʒtt. Schivelbein. Közjlin 121 O‚ 22 Rummel burg i. Pomm. Stolp i. Pomm. . i 1 Trebnitz i. Schl.. Breslau. J Ohlau Brieg. Neusalz a. Sagan Leobschũtz Neisse Eilenburg Erfurt Kiel. Goglar aderborn ulda levpe Neuß .. München. Straubing Mindel heim lauen i. V. autzen. Reutlingen. Rottweil. Heidenheim. Ravensburg.

5.

Alienburg ; 2 V1 J

6. ö

em erkungen. Gin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die

Berlin, den 8. Mär 1808.

Pie verkaufte Menge wird auf volle Doppel jenkner und der

15, 90 16,80 17,50 17,50 16,80 1640 1600

16,30 16,50 1700 16,80

16 go 16,70

15,60 15,70 17,50

17,20 15, 60

16,20 15, 60

15,20 15, 00

1600 16,50 15,60 16,650 16,060

16,ů70 15,50 15,60 16,00 1809 17.00 1650 16,80 16, 80 17400 17,50 14,50 18, 40 198.32 17.40 17,30 17,80 17,50

18,00 16, 45

17,30 1720 1720 18,00

1720

Noch: Roggen.

15,40 16,80 17.50 17.50 16,30 16,40 16,00

16,50 16,50 17,05 17,00

18,00 16,00

1620 18,70

17,50 17,20 15,60

1650 15,60

15, 20 15, 00

16,00 16.50 16,10 16, 60 16,20

1670 15,50 19,80 16,60 18 00 17175 1650 172.430 17,00 17.090 17,50 1450 19,00 1932 17,80 17.69 18,090 17,50

18,09 16, 45

17.467 17.29 17.40 18,00

17, 20

15,40 17,20 18,00 1781 17,30 1660 16,50 16,20 1660 17100 17210 17.20 18,75 18.50 16,B30 16.20 16,20 17, 10

e r st e. 16,50 15,00 15,40

18,30 17.50 1750 17409 16,80 16,09 20,00 14.80 17, 50

1760 1766 19.66 16.50 18, 00 26 6 31 G6 17 56 18 50 16, 95h 18 66

1820 19.565 19.55 18 56 198 56 19.26 1940 18. 35 195.56 30 56 17.56 17,66

a ser. 16,A,20 16,00 15 90 16,80 18,00 17,40 16,20 16,50 15,50 16360 16,00 16,00

16,00 16,50 16,70 16.20 16,80 1620 16,00 16,90 16,00 16,00 16,60 1900 18.00 17.09 17.30 17,50 18,00 18.00 16,00 19,20

1780 17,80 18, 10 18,00 18,00

17400 1700 17.80 1740 17.60 18,50 16,40 16,0 17460 17, 00

1K, 00 1776 13, 6 1785 17 36 16. 6 1. 18. 66 16, 1766 17, 46 1746 1806 13 56 16, 8 15. 56 18 16 176

18,00 16,00 15,40

18,30 1750 17.80 1800 17.00 1600 20, 90 15, 00 18,00

18 00 1756 18 0b 1766 19506 21, 06 33 S6 17 06 1956 18. 18 66

18.20 195350 20 66 18.30 19 56 18 40 1940 26 86 Ig. O 26.50 17,46 18. M

16,80 16,00 15, 90 1680 18,09 1750 1620 16,80 16,20 16, 80 16,0 16, 00

16,20 16.50 1670 16,70 16,ů80 16,40 16,60 16,90 16,00 16,20 17,00 18,00 18,25 17, 00 18, 00 19.25 18.00 18,00 16,00 20, 00

18,50 18 46 15. 36 18.16 18 5h

1700 17, 6 18. 26 17 16 18.05 18 56 16, 3ᷣ 17.36 17 56 1736

Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Bedeutung, daß der betreffende Prelg nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

52 130 23 26 381 22 307

2 560 700

10

7947

5 250 363 8491 195 4692

949 2340 379 449 6725 389 53165

42 265 11 820

171

17, 47

17,50 14,50 18,70 18.32 17,51

18,25 18.00 16,48 17.20 17.65 17.27 17, 34

16 5 16 55

17, 10

17,89 18,09 16,17 17,00 17141 16,92 17, 33

16,36 j6 6a

17 00

27.2. 27.2. 27. 2. 27.2. 27. 2. 27.2. 27. 2.

27.2 V. 2.

27. 2.

Der Durchschnittsprels wird aug den unabgerundeten etzten sechs Spalten, daß entsprechender

*

1600

hlen berechnet. ericht fehlt.

Dentscher Reichstag. 2X1. Sitzung vom 6 März 1909, Nachminags 2 Uhr.

(Bericht von Wolfftz Telegraphischem Bureau.)

Das Haus setzt die zweite Lesung des Etats der Post⸗ und ,, de,, dee, . in Verbindung mit der ersten Lesung des Entwurfs einer Fernsprechgebühren⸗ ordnung fort. ;

Abg. Zu beil (Soz ): Das Submissionswesen läßt bei der Post berwaltung noch viel zu wünschen übrig. Man schreibt die Submission nicht auß und nieht nicht den Kreis der Submittenten recht zroß. sondern man wendet sich besonderg, wenn es sich um die Veräußerung alter Metallbestände handelt, an einzelne Firmen, don denen man Angebote einfordert. Da außerdem den Betreffenden gestattet ist, die Bestände vorher zu besichtigen, so ist es nicht Derwunderlich, daß die Post bei diesem Verfahren Ausfälle erleidet. Pie Geldbriefbeftellung am Sonntag hat man aufgehoben, aber die Beamten müfsen doch am Sonntag zur Arbeit antreten; was hat shnen also diese Aufhebung genützt? Das Institut der gehobenen Unterbeamten gibt nach wie vor ju Ausstellungen Veranlassung. Die Unterbeamten haben eine Prüfung zu bestehen, ohne daß sie dadurch ein Recht auf Aufrücken in eine gehobene Stelle erwerben; sie mögen die Prüfung bestanden haben, sie mögen so fähig sein, wie sie wollen, alles nützt ihnen nichts, es geht nach wie vor lediglich nach Gunst. Die Prüfung selbst ist außerordentlich schwer; bis vor furlem waren darin sogar Fragen über den Scheckverkehr enthalten, die hat man aber fallen lassen müssen, weil man sich überseugte, daß selbst böhere Beamte diese Fragen nicht genügend beantworten konnten. Wenn ein Unterbeamter die Prüfung bestanden und sich stets gut geführt hat, dann muß nach unserer Meinung der Vorgesetzte den Mann zur Beförderung vorschlagen. uf dem Postamt 68 in Berlin ist ein sehr frommer Assistent be⸗ schäftigt, der seiner religiösen Ueberjeugung auch im Dienst nachlebt; der bält an 4 Tagen der Woche in verschiedenen Stadtvierteln Be— amtengottegdtenst ab, er selbst ist der Prediger; er bekommt dazu in jeder Woche drei halbe Vormittage und drei balbe Nachmittase dienstfrei, um fich auf die Predigten vorbereiten zu können! Wie kommt der Post⸗ direktor Wegner dazu, ihm diese Freibeit ju gewähren? Hier muß eine Untersuchung stattfinden. Er verbreitet auch fromme Literatur unter den Beamten, die dafür noch extra bejahlen müssen. Man sollte lieber diese freie Zeit gewähren, um die Glementarkenntnisse der Beamten ju vermehren. Die Vertrauenzarztstellen sollten nur mit gan gewiffenbaften Persönlichkeiten besetzt werden. Einer dieser Vertrauenzärjte verschreibt für alle Kranken, an welcher Krankheit sie auch leiden mögen, immer dieselbe Medisin, er schreibt ganz ruhig Schwerkranke gesund. Zwel auf diese Weise gesundgeschriebene Oberschaffner ließen ich in der Charité untersuchen, und dort wurde sbnen bescheinigt, daß sie schwerkrank seien. Derartige Vertrauens. ärjte dürfen in diesem Posten nicht belassen werden. Ein nerven krank gewordener Beamter mußte trotz alledem auf Verlangen des Postdireltors Wegaet welter Dienst tunz nach 10 Wochen Kranken. lager verschied er. Ein kranker Schaffner wurde eines Morgens von dem Postdirektor in Person besucht; er ließ sich das Bett zeigen, in dem der Kranke gelegen hatte, erklärte, es sei ja ganz kalt, der Mann habe ja gar nicht darin geschlafen, empfahl sich und forderte drei Stunde später den Mann auf, am nächsten Tage zum Dienst zu kommen. Der Mann ließ sich vom Arzte untersuchen, hm wurde die Fortdauer seiner Krankbeit bescheinigt. Um der ewigen Schurigelei zu entgehen, ließ er sich an ein anderes Past—⸗ amt versetzen, wo er als einer der tüchtigsten Beamten gilt. Gin anderer Beamter desselben Postamts batte unter den gleichen Schurigeleien so zu leiden, daß er während des Dienstes umfiel, nach dem Krankenbause am Urban geschafft wurde und dort starb. Bei der Verteilung der Gratifikationen haben die Beamten, troßdem sie alle denselben Dienst haben, ganz verschiedene Beträge erhalten. bis zu 5 und 4 berunter. Gine ganz besondere Plage sind die Ueber⸗ stunden im Dienstbetrieb dieses Postamts. Als die Konferenz der Oberpostdirektoren das Amt besichtiate, ließ man sämtliche Druck. sachen stundenlang liegen und stempelte sie erst mit dem Augenblick ab, wo der Besuch erschlen, um zu jeigen, welche ungeheure, aft unüberwindliche Arbeit bier bewältigt werden konnte. Solche Bemogelung sollte man doch nicht für möglich halten. Zur Ein⸗ bolung der Braut des Prinsen August Wilbelm mußten 10 Postillone das schöne Lied einüben: „Wir winden dir den Jungfernkranz̃. Dazu ist also freie Zeit vorhanden, im sbrigen gehört ihr Dienst ju den schwersten und anstrengendsten, die es gibt. Ueber ungerechtfertigte Verkürzung der Sonntagsruhe und ungerechte Verteilung der Weihnachtsgratifikationen wird von ihnen ebenfallz Klage geführt. Im letzten Augenblick ist von freisinniger Seite eine Resolution beantragt, die die Beschränkung der Porto⸗ freiheit der Fürstlichkeiten, ihrer Frauen und Witwen für Brier sendungen verlangt. Wir bätten gewünscht, man hätte die völlige Aufhebung dieses ungerechtfertigten Privilegs beantragt; eventuell werden wir auch für diese Resolution stimmen. Die Portofreiheit scheint sich nicht bloß auf Fürstlichkeiten ju beschränken; im Han— noverschen bat ein Landrat seine amtliche Portofreiheit zu politischen 3 mißbraucht. Ich erwarte, daß meine Beschwerden nachgeprüft werden.

Abg Lin (Rp.): Auf die angefübrten mehr oder weniger un⸗ lontrolllerbaren angeblichen Beamtenmißbhandlungen gehe ich nicht ein. Namens einer Mmorität meiner politischen Freunde habe ich zu erklären, daß wir im Gegensatz zu unserem ersten Fraktionsredner der neuen Fernsprechgebührenordnung bedauerlicherweise unsere Zu⸗ stimmung nicht geben können, weil wir sie für eine den Verkehr er, schwerende, in ibrem finanziellen Effekt zweifelbafte und velleicht unrentable Maßregel balten. Die. Verbesserungebedürft igkeit der letzigen Gebührenordnung wollen wir nicht bestreiten. Aber diese Vorlage entspricht nicht dem Geist der von uns angenommenen Resolutionen. Wir erblicken in der Vorlage eine ju harte Behand⸗ lung der großen und mittleren Städte gegenüber dem platten Lande. Eg liegt ung aber fern, die Vorlage eine agrarische ju nennen. In der Begründung der Vorlage wird gesagt, g. die Anlagekosten für die kleinen Netze vielfach höber seien als für die der großen Städte; vielleicht kann man hinzufügen, daß auch die Unterhaltung und die Reparaturen der ländlichen Telephore auf den einzelnen Anschluß berechnet wesentlich teurer sind, als die in der Stadt. Wäbrend die ländlichen Netze nicht einmal die Selbstkosten decken, ergeben die großen in den Städten einen nicht unerbeblichen Ueber- schuß. Ich siimme meinem Fraktionggenossen Dr. Arendt zu, wenn er in elner sehr temperamentvollen Abhandlung über die Aenderung der Fernsprechgebühren sagt: Guter und billiger Verkebr in den Städten chafft große Einnabmen und steigende Üeberschüfse, und nur diese ermöglichen eine jwar wenig gewinnbringende, aber volkgwirtschaftlich böchst nützliche Augbreitung und Verbesserung des ländlichen Fern⸗ Prechwerkebrs. Ich habe schon im vorigen Jahre meinem Erstaunen Ausdruck gegeben, 2. in der bekannten Januarkonferenz die Majorität ch für die neue Gebührenordnung ausgesprochen hat. Zu meiner Befriedigung bat der Staatssekretär allerdings jetzt erklärt, daß dle . eine sehr geringe gewesen ist, und daß, wenn Handel und Industrie auch die Abänderungsbedürftlgkeit des gegen wärtigen Zustandeg anerkannt haben, sie doch die Form ablehnen. Die Konserenz wurde sehr kurje Zeit nach der Veröffentlichung des Entwurfs einberufen, sodaß die Teilnehmer die letzten Ronsequenzen der Neugestaltung nicht genau zu überschauen vermochten. ie Vat chi muß denn . zugeben, daß alle nachträglichen Kund. Heng von Handelskammer und Industrieverbänden, sowie des

eutschen Handelstags sich gegen die Regierungevorlage durchaug ab- lebnend verhalten, er die Stimmung in . Dandelt und Industriekreisen in den großen. Städten einigermaßen kennt, . daß man ez aufs tüöefste bedauert, daß die pofltiwen Abänderungsvorschläge, die im vorigen Jahre von den verschledensten Seilen. gemacht worden, sind, keine

erüchichtigung gefunden haben. Auf das Zahlenmaterial jetzt

wieder einzugehen, balte ich nicht für, notwendig, um nochmals rechnung mäßlg den Nachweis einer Schädigung des städtischen Ver— keen, zu führen. Es ist erwiesen, daß in einzelnen Betrieben mit nur etwa 40 Gesprächen 66. der Gebübrenbefrag sich vervirr⸗ facht, bei einem Durchschnittssaz von 16 Gespächen, wie ihn die Begründung annimmt, noch immer verdeppelt. Das ist nicht nur eine ungebübrliche Erschwerung bon Handel und Verkehr, es erregt eine tiefgehende Verstimmung in den Kreisen der Kaufleute, Gewerbetreibenden, Aerzte und insbesondere der Handelt agenten, die am allerschwersten davon getroffen werden. Der Abg. Dr. Arendt hat recht, wenn er schreibt, gerade die freie Benutzung des Fernsprechers sichert seine Verbreitung und erböbt mithin die Bedeutung des Anschlusseg ür jeden Teilnehmer. Hierdurch wächst die Zahl der Teilnehmer und damit die Tinnahme. Es wird sich auch hier wie bei der Beseitigung des Ortsportos zeigen, daß man nicht ungestraft den Verkehr bellebig belasten darf. Es ist mir sehr fraglich, ob der von der e. vorgesehene Sicherheitskoeffizient von 25 oo ückgang an Gesprächen augreichen wird. Aber selbst dann würden nicht nur viele überflässige Gespräche, die man treffen will und treffen wird, vermieden werden, sondern auch sehr notwendige und sehr wäünschengwerte Gespräche unterbleiben, weil man sich den Luxus einer Vergrößerung der Geschäftsspelen nicht leisten kann. So erwarten wir von der beabsichtigten Neuordnung eine Ein= schränkung des Verkehrg, eine Verminderung der postalischen Ein= nahme, eine Verärgerung eines großen Teiles unserer gewerbtätigen Bevölkerung, besonderg unserer Handel?. und Industriekreise, und damtt einen großen Schaden für die Gesamtheit. Trotzdem halten wir die Möglichkeit einer Verständigung nicht für ausgeschlossen. Wenn etwa wahlweise die Pauschalgebühren neben der Grund. und Gefprãchegebübr erhalten bieiben, oder eine Kombination beider beschlossen wird, ge, eine Staffelung des Pauschalsystem in dem Sinne, daß nach Ueberschreitung einer bestimmten Gesprächs. zabl eine mäßige Erhöhung der Gebühr, allerdings nicht für das einjelne Gespräch das ist das schikanöseste sondern von einer Summe von Hunderten oder von 1000 zu 1000 erfolgt oder etwa bei 10 00 Gesprächen ein welterer Anschluß verlangt werden kann. Ohne Konzession nach der einen oder anderen Seite wird die Vorlage für uns unannebmbar, doch hoffen wir, daß es mönlich sein wird, in der FKommifsion eine Verständigung auf, der mittleren Linie zu finden. Im Hinblick auf die von allen Seiten mit Recht geforderte Spar— samkest möchte ich bemerken, daß wir es für selbstverständlich halten, daß den Beamten ein volles Maß von Arbeintsleistung jugemutet wird, dem aber auch eine volle finanzielle Gegenleistung gegenüber. steh'n muß. Das Prinzkp, an Beamten zu sparen, ist uns durchaus sympatbisch, aber selbstverständlich darf eine derartige Erspannis nicht auf Kosten des Verkehrs und seiner Sicherheit erfolgen. Eine Beurteslung dieser Frage im Ginzelfalle ist für den außer balb des Betriebes stehenden Laien sehr schwer, und unter diesem Gesichts⸗ punkt ist auch die von der Komnmission vorgeschlagene Streichung bon Stellen böherer Postbeamten ju beurteilen. Um nicht zu einzelnen Titeln das Wort ergreifen ju müssen, will ich bier einige Sonderwünsiche vortragen. Hinsichtlich der Krankenkassen berrscht eine große Ungleichmäßigkeit, ja eine gewisse Willlür in der Stellung der DOberpostdtrektionen ju diesen Kassen der Poftunterbeamten. Vielleicht sorgt der Staatssekretãr dafür, daß die Unterstũtzung solcher Kaffen nicht der augsschließlichen Entscheidung der Oberpost⸗ direltionen überlassen bleibt, sondern einheitlich geregelt wird. Dann wird vielleicht auch der Wunsch der Barmer Kasse nach einem Juschuß, wie es ihr schon längft in Aussicht gestellt ist, in Erfüllung gehen. Im Norden Barmens ist ein neues Postgebäude dringend erforderlich. Durch den Umbau des Bahnhofs Döppersberg wird sich die Postabfertigung besonders in den Abendstunden unzureichend ge⸗ ftalten. Die jährliche Durchschnittssteigerung betrug in den letzten 7 Jahren 50 M00 Pakete. Daju kommt, daß die Waren nicht ge⸗ nügend gegen Nässe geschützt sind, und, da es sich um sehr wertvolles Material handelt, die von der Verwaltung für verdorbene Waren zezablte Entschädigung von 3 4 für das Pfund unzureichend ist. Die Gesamteinnabme der Reichs post in Elberfeld ist an— näbernd so groß, wenn nicht größer, als diejenigen einer ganjen Reihe von Oberpostdirektionsbejtrken. Deshalb darf man erwarten, daß den Wünschen Elberfelds eine größere Aufmerksamkeit ge schenkt wird.

Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke—

Meine Herren! Ich möchte dem Herrn Vorredner auf die letzte Bitte erwidern, daß wir natärlich soviel wie möglich darauf bedacht sind, auf den Bahnhöfen Postanstalten einzurichten und dadurch den Verkehr zu erleichtern, daß aber in Döppersberg die Eisenbahn mit dem Raum selbst in der größten Verlegenbeit ist und wir daher in diesem Fall darauf verzichten müssen, dort eine Annabmeftelle für Pakete einzurichten. Wir werden aber beim Hauptamt Ersatz schaffen und da größere Räume berftellen lafsen. Es wird auch im weiteren darauf Bedacht genommen werden, daß bei dem Ausbau gedeckte Lade steige eingerichtet werden.

Ich möchte mich nun ju einjelnen der anderen Punkte wenden, die die Herren heute und gestern jut Sprache gebracht haben. Der Herr Vorredner erwähnte besonders Krankenkassen der Unterbeamten. Soviel ich babe versteben können, bandelt eg sich in dieser: Falle

grelfen können. Es ist aber bereiss früher auch von anderen Ab. geordneten der Wunsch auggesprochen worden, daß die Reiche vost . verwaltung darauf bedacht sein möge, für die

angenehmen Lage, den Herren mitzuteilen, daß wir seit Jahren mit der Reichsschatzbeboͤrde in Verbindung siehen und darauf bedacht find. eine derartige große Kasse ju schaffen, ju der dann die Unterbeamten einen kleinen Beitrag leisten müssen, die sich dann aber über dag ganze

Reichspostgebiet ausdebnen würde. Ich hoffe, daß ei gelingen wird, auch die letzten Schwierigkeiten, die sich noch bieten, zu überwinden

und in nicht alljulanger Zeit mit solcher Ginrichtung dorjugeben.

Es ist dann von den Herren Abgeordneten viel fach über iu däte Bekanntmachung von Versetzungen und über zu viele Versetzungen ge klagt worden.

darf nur daran erinnern, daß die Etat recht spät fertig werden, und

Stelle wird wabrscheinlich Vorbereitungen. Welte wenn eg deg Jabres frei Anwärter nun in

bekannt machen: die und die dich besetzt werden, triff deine setzungen nebmen wir nur dann dor, handelt, eine Stelle, die inner balb neu ju besetzen. Befindet sich der

wird,

wir von den böͤberen Beamten verlangen mäffen. daß sie die Gin. richtungen nicht bloß in einem engen Krelse kennen, sondern daß fe auch größere Verbältniffe kennen lernen.

Ge ist dann noch auf dem verssnlichen Geblet der Wunlh au.

gesprochen worden, dag Witwen · und Walsengeld den Ylaterblle denen

von Beamten doch gleich am erften des dem Ster demonat folgenden

Monatg ausjujahlen. Ich weiß nicht, ob da nicht ein Irrtum vor⸗ liegt. Für die 3 Monate nach dem Tode wird der Familie ja das gesamte Einkommen des Verstorbenen gezahlt; infolgedessen tritt die Zahlung des Witwen. und Waisengeldes erst nach Ablauf dieses Gnadenquartals ein. Es ist aber richtig, daß in manchen Fällen die Familie durch den Tod und das Begräbnis sehr große Ausgaben hat und infolgedessen ein sehr großer Teil der Summe des Gnadenquartals darauf verwandt wltd. Es kommt häufig vor, daß dann Gesuche an die Verwaltung gerichtet werden, infolge deren, soweit die Mittel reichen, entsprechende Beihilfen zu den Begräbnig⸗ kosten gewährt werden.

Dann ist darüber geklagt worden, daß die Verwaltung den Be⸗ amten nicht gestatte, gegen Entgelt die Unterbeamten ju unterrichten. Das ist richtig. Die Verwaltung hat großes Jaterefse daran und freut sich darüber, wenn Beamte die Unterbeamten unterrichten. Aber ich halte eg nicht für angebracht, daß nun die Unterbeamten an die Beamten dafür Vergütungen jahlen. Im großen und ganzen finden sich auch Beamte, die den Unterbeamten ohne Entgelt behilflich sind, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen.

Dann ist wieder vielfach die Rede davon gewesen, daß es wünschenswert sei, Handwerkervereinigungen mehr als bisher an Lieferungen ju beteiligen. Den Herren ist bekannt, daß seitens der Zentralbehörde eine Anweisung ergangen ist, wonach die Oberpost⸗· direktionen darauf bedacht sein sollen, Handwerkervereinigungen heran- zuiiehen. Soviel ich unterrichtet bin, geschieht das auch. Ich glaube, daß diejenigen, die in etwas langsamem Tempo vorgehen, durch die neue Verfügung Anlaß nehmen werden, diese Sache mehr iu fördern. Die letzte Verfügung ist im Dezember 1908 ergangen und lautet:

Aug den Berichten der Oberpostdirektionen habe ich gern er⸗ sehen, daß auch in diesem Jahre Lieferungen und Bauarbeiten an Handwerkervereinigungen übertragen worden sind. Ich vertraue, daß es den fortgesetzten Bemühungen der Oberpostdirektionen ge lingen wird, die Handwerkervereinigungen künftig in erweitertem Um⸗ fange zu berücksichtigen und daß namentlich diejenigen Oberpost⸗ direktionen, die in dieser Beziehung noch jurückstehen, es sich an⸗ gelegen sein lassen werden, Handwerkervereinigungen zu Lieferungen und Arbeiten heranzuniehen. Soweit es irgend angeht, sind die Handwerkervereinigungen auch an Instandsetzungsarbeiten ju be⸗ teiligen. In größeren Orten können diese regelmäßig wieder kehrenden Arbeiten (. B. Anstreicher, Tapezler⸗ Tischler⸗ Schlosser⸗, Stell macherarbeiten usw) den Handwerkervereinigungen vertragͥ ͤüäßig übertragen werden. Die Dberpostdirektionen wollen in dieser Hinsicht das Nötige wahrnehmen und über das Ergebnis berichten.

(Bravo) Das ist erst im Deiember geschehen, und ich hoffe, daß eg auch seine Wirkung ausübt. Ez ist bet Besprechung dieser An gelegenheit hier darauf Bejug genommen, daß die Ver⸗ gebung der Kleider an AUnterbeamte doch noch mit manchen Mängeln behaftet sei. Dieser Gegenstand be⸗ schäftigt die Verwaltung selbstverständlich in weitem Maße, und das Bestrcben geht dabin, den Unterbeamten recht gute und möglichst billige Kleidung ju verschaffen. Sie wissen, daß im Gtat fũr jeden Unterbeamten 30 4 für diesen Zweck ausgeworfen find, und daß dat. was über diesen Betrag hinausgeht, von den Uaterbeamten bezahlt werden muß. Nun ist es selbstverstãndlich, daß bei einem größeren Bedarf an Kleidung wir baben vor einiger Zeit die Umhänge ein geführt die Beiträge der Unterbeamten je nach Lage der Benrke wechseln und verschieden find. Der Beitrag, der don den Unter heamten ju jablen ist, beträgt, wenn ich richtig unterrichtet bin, fũr das Jahr jwischen 4 4 und 14 4, im Durchschnitt gegen 19 .

Nun ist die Frage aufgeworfen worden, ob wir nicht selbst An- stalten zur Herstellung der Dlenstkleider einrichten könnten. vie 1. B. die Eisenbabn. Dabei muß man in Betracht siehen, daß wir ang in einer etwas anderen Lage wie die Gisenbabn beftaden. Die EGisen babnbeamten wohnen alle in Orten an den Schienen wegen; die Lieferung der Rleider ist infolgedefsen sebt einfach. Bei uns ist dag Perfonal ausgebreitet über das ganze Reichevoft gebiet. big in den Aeinsten Weiler hinein sind Beamte vorbanden. Da ist es nicht jweckmäßig, die Herstellung der Kleider zu jentralifteren. Ferner ist notwendig. daß die Abnahme der Kleider don sicherer Hand geschieht. und daß nicht jeder einzelne aber seine Kleidung entscheidet. Eg ist deshalb auch nicht möglich, daß an allen kleinen Drten die Kleider angefertigt werden, sonst würde die Zabl der Beschwerden sehr groß, denn es würde ein sehr derschieden

daß die Unterbeamten jetzt recht gut gekleidet ind.

Unterbeamten selbst und für ihre Angebörigen Kassen zu schaffen. Ich bin in der

dabei ju beteiligen. Wir befinden ung aber vielfach gar nicht ln der Sage, sie so früh bekannt ju machen, wie wir es selbst gern weanschen. Ich Wenn fich solche Vereinigungen oder einzelne Geschäfte bewerben., o daß wir schon da derartig vorbauen. indem wir den Beamten legen wir Wert darauf, daß diese Unternebmer, wie ich e nennen durch Ver sich darum

; artiges Material geliefert werden., wäbrend wir letzt zute Rleidung um freie Kassen von Unterbeamten, in die wir natürlich nicht ein.

baben. Darin wird jeder Abgeordnete wobl mit mir ibereinstimmen, Das ist doch die Dauptsache, weil unser Per sonal dielfach in Wind und Werter tätig sein muß.

Nun vergeben wir die Lie serung alle 5 Jabre; die Ablteserung

der einzelnen Gegenstände hat, da deren Trage eit derschieden t, n

sinanzielle Maß wir die Kleider

derschiedenen Zeiten ju erfolgen. Es ist auch eine regel. Seit Schaffung der Vleiderlassen bezablen nicht sofort, sondern verteilen die Ausgaben aul 5 Jahre Nichtig ist, daß infolge dieser Maßtegel, die dei unlerer etztgen Finanzlage nicht gut ju andern ist, diejenigen, die sich um

die Lieferung bewerben, auch über Kapital derfügen nüfsen, das sie

Gz ist daber schwierig für die Daadwerker, sich Bei der letzten Ausschreibung, die im derigen Jahre erfolgte die Neuderdiagungen treten am 1. Weril in Wirkung haben sich auch Dandwerkervereiniqungen deer ben

dor schie ßen.

zuasi

will, an dem Sitz der Oberpostdirektion oder wenlgsleng in den einzelnen Beitrken wobnen, damit das Geschäft sich leicht abwickelt, and damit gerade die Behörde. die dag aroßte JInteresse bat, daß die Unter · deamten ihres Benirké auch gut gekleidet find, die Oberaufsicht leicht

einem ausüben kann. Ge gelingt aber nicht in allen Fällen. in jedem Bent

andern Teil deg Reiche, so können wir ibn doch nicht dadurch schädigen, daß wir sagen: die Neise würde ju weit sein, du bekommt die Stell- daß Unternedmer für mehrere Benltke 0 Ui fern aden. Dandwerken· nun nicht, auf die du so sebnlich gewartet dast. Da müssen natürlich auch weite Versetzungen vorgenommen werden. Im üdelgen ist eg häufig nötig, jur welteren Augbildung Versetzungen dorzunehmen, da Nie wir stellen müässen, uad außerdem, daß die Prelse boöder waren all

del den anderen Unternebmern.

einen geeigneten Lieferer ju snden, und daraus entstehl der Justand. dereimigungen bat diesmal del der Sudwilsstoa der Zuschlag nicht er ·

äeilt werden können, well sich beraugqestelt, dat, daß dag är di Stoffe angebotene Material nicht den Anforderungen ent prochen bal.

Nun dürfen Sie sich dag nicht so vorstellen, al wenn bei der

Präfung des Materiale etwa leichtftnnlg derfabren wird. Wär Laden

Sachverstandige. denen eg vorgelegt wird. and wir geben eg auch au die Belleidungaamter, die mlt quten Gintichtungen derkeden ad wd

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