1909 / 69 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Mar 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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werden, als dadurch, daß wir in Zeiten, wie bie jetzigen, in denen die Beamten, die in anderen Bundes staaten wirken, unter ů nstẽnden zu Konjunktur auch zu einer erheblichen Minderung der Betriebs, und einer Erhöhung der Steuern führen kann. Ich glaube, in Aussicht Verkehrsleistungen der Staatgeisenbahnen geführt hat, auf das äußerste stellen zu können, meine Herren, daß wir in diesem Falle genau so bemüht sind, der Arbeiterschaft, die zu un gehört, die ständig bei ung vorgehen werden wie bei der Reglung der Kommunalsteuerfragen. gewirkt hat, weiter Unterkunft zu gewähren. (Gravo)) Ich mine, Unsere Beamten, die in den betreffenden Bundes staalen das Kom- damit zeigen wir, daß wir der schweren Situation Rechnung tragen munalsteuerprivileg verloren baben, wrden entschädigt. der n. wollen, und daß wir der Arbeiterschaft, die uns Treue bewiesen hat, wir voraussichtlich in gleicher Weise vorgehen können. Die Ang e⸗ in schweren Zeiten auch entgegenkom nen. (Bravo!) legenhelt bedarf aber noch der Urtersuchung. .

Abg. Wallenborn (Zentr.) empfiehlt eine größere Einheitlichkeit Durchaus elnverstanden bin ich kamit, daß angesichts der Einheit in, den Löhnen der Cisenbabnarbelter; gerade bei den geringen Be. der Verwaltung nicht bei dem Zusammenstoß von Direktionggren zen

Erzberger (Zentr.) wird mit Rücksicht auf die schwache Besetzunq des Haufes Vertagung beschlossen.

Schluß gegen 7 Uhr. Nächste Sitzung Montag, 2 Uhr. Fortsetzung der heutigen Beratung. Etats des allgemeinen ö des Reichsinvalidenfonds; strategische Eisen⸗ ahnen.

20 Minuten lang im Regen siehen, ehe Wenn sie nachher in ihren Wellblechbuden sie sich in den nassen Mänteln sehr unbeha . Wärter bei Regenwetter mit werden.

Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Ich habe in den letzien Jahren wiederholt hier bekanntgegeben, welche Stellung ich gegenüber den Eisenbahnbereinen, den Fachvereinen, den Berufgvereinigungen aller Art einnehme. Ich darf diese meine Stellungnahme dahin kennzeichnen, daß ich diesen

die Güter jüge vorbei sind. autzruhen können, sühlen lich. Ich möchte bitten, ummimänteln ausgerüstet

stellung der Alkorbpreise für die einzelae Arbelt willkürlich bet fahren werde. Ich darf bemerken, daß vor einigen Jahren es war im Jahre 1904 für das ganze Gebiet der preußlschen Staate bahnen elne einheitliche Ordnung geschaffen ist; wir haben für das ganze Geblet einheitliche Stückpreighefte festgestellt. Pas besagt nicht etwa, daß wir für das Gebiet der Staatähahnen einheitliche Preise fest⸗ gestellt haben; nein, die Stückpreishefte enthalten nichts weiter als eine einheitliche Nomenklatur, und die Fest. setzung der Akkordlöhne erfolgt nach den örtlichen Verhältnissen jeder Hauptwerkstatt. Es ist sehr wohl möglich, daß über die Fest⸗

lamtenklafsen nach demselben Prozentverhältnis bei Gewährung Sonntagsruhe btrücksichtigt werden können. Im großen ganzen nnen wir aber doch auf Grund unserer statistischen Fest— slunsen, die, wie ich auf eine Anfrage des Herrn Abg. Dr Schroꝛder poligen Jahre bemerke, durchaus ein Bild der Wirklichkeit sind, en, daß wir in ditser Frage beständig fortschreiten. (Abg. Dr. sreder Caffel): Bravo! Dle Zahl der mindestens 18 stündigen mutäglichen Dienstbefreiungen hat vom Jahre 1900 bis 1908 für ser Gesamtpersonal zugenommen von 1,97 auf 2.77 pro Monat.

Auf ne, e

Preuischer Landtag.

Haus der Abgeordneten. Die

58. Sitzung vom 20. März 1909, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphische m Bureau.)

. Das Haus setzt die Beratung über die dauernden Ausgaben des Etats der Eisenbahnverwaltung hort. An Besoldungen für die höheren, mittleren und unteren Beamten sind insgesamt 253 346 5h50 6, d. h. 5 379 go „M mehr als im Vorjahre, an Löhnen, Stellenzulagen usw. 200 398 700 S, d. h. 14 052 300 mehr, ausgeworfen. Nach dem Abg. Beyer⸗Dortmund (Zentr.), über dessen Ausführungen bereits in der vorgestrigen Nummer d. Bl. be⸗ richtet worden ist, erhält das Wort Abg. Dr. Schroeder Caffel (nl): Bei der Sonntagsruhe kommen die Statlongbeamten am beslen weg, sie haben alle 14 Tage einen freien Sonntag, die Schaffner, Zugführer, Heizer und Packmesster haben infolge der Relsejeit aber nur 4 dis g dienstfreie Sonntage im Jahr. Wäre genügend Ablösungapersonal vorhanden, und würden die Bestim⸗ mungen über die Sonntagsruhe wirklich innegehalten. so könnie das anders sein. Die Eisenbahnveiwaltung sollte, wenn die Arbeiter unerfüllbare Wünsche vorbringen, bemüht sein, die Leute über die Unerfüllbarkeit ihrer Forderungen zu belehren. Hler können die Arbeiterausschüsse sehr gute Dienste leisten. Die Kolonnenführer müßten selbständtger gestellt werden; das würde auch ein Ansporn sein, tüchtige Arbeiter in die Werkstätten zu bekommen. Die Arbeiter habe allerdings, auch wenn sie schon lange Zeit im Dienst sind, ein Recht auf Urlaub nicht, aber es ist doch erwünscht, daß man ihnen einen solchen gewährt. Sehr biele Streckenarbeiter arbesten durchaug nicht afle Tage im Freien. Vielfach wird darüber geklagt, daß die Beffimmungen bezüglich der neunstündigen Arbeltszelt zum Teil nicht durchgeführt worden sind. Dle Arbeiter legen großen Wert darauf, daß überall da, wo die Bildung von Arbeiterausschüssen vorgeschrieben ist, dies⸗ auch geschaffen werden und, wo sie besteben, auch beachtet werden. Daß die vollständige Ab⸗ schaffung des Aktordspstems unmöglich ifi, schen' die Arbeiter selbst ein. Vor allen Dingen wird darüber geklagt, daß die Einheitssätz: der Akkordlöhne sehr plötzlich geändert werden, ohne daß die Gründe für eine folche plötzliche Aenderung mitgeteilt werden. Dadurch wird bei den Arbeitern und Handwerkern Mißtrauen erregt, besonders, wenn die Einbeitssätze herabgesetzt werden müssen. Ver Zweck des Akkordsystems ist doch nur der, den tüchtigen Arbeitern

Gelegenheit zu geben, mebr zu verdienen, als ein Duschschrit s arbeiter

verdient. Es ift zu wünschen, daß mehr Stetigkeit in heitssätze der Akkordarbeitslöhne bineinkommt, und daß man Ver trauensleuten der Arbeiter Gelegenheit gibt, die Gründe für etwaige e, . zu erfahren. Dadurch könnte viel Mißtrauen vermieden werden.

Abg. Dr. Flesch (J. Volkep.): Ich kann es nicht richtig finden, wenn settens der Regierung gesant wird, sie müsse den Bedingungen der Privatindustrie folgen, damst der Pribatindustrie kein Schaben geschebe. Trotz der gioßen Summen, die im Gtat für Wohlfahrts- einrichtungen ausgeworfen sind, sind die eigentlichen Wohlfahrts- einrichtungen, durch die das Eisenbabnministerium unverpflichteterweise die Lage ihrer Arbeiter aufbessert, nur recht beschesden. Auch hier bewahr— heltet sich manchmal das Wort: Vernunft wird Unsian, Wohltat Plage!“ Geklagt wird darüber, daß bei der Pensiont kasse der früheren Hessischen Ludwigebahn, obwohl der Staat mit der Uebernahme derselben ein gutes Geschäft gemacht hat, noch keine Erleichterungen durchgefübrt

die Ein⸗

sind. Die Dienstwohnungen für die Beamtenfamilsen mit zahlreichen Kindern sind zu klein, von dem erhöhten Wohnungegeldzuschuß baben f nichts. In der Gewährung der Frelfahrtkarten bei Urlaub ift auch etwas aul; man hat den Eindruck, als ob von den nachgeordneten Be⸗ hörden nicht immer den Intentionen der Zentralinstan; ent. sprechend verfahren wiid. In Frankfurt werden Beamte, die Bureaua beiten verrichten, bezahlt wie die untersten technischen Beamten; der festen Anstellung stehen große Schwierigkeiten entgegen. Eine bedeutende Beschwerde sst die, daz die Arbeiter, die Aktordarbeiten machen, vorher nicht erfahren, welche Akkorde löhne dafür gejablt werden; die Akkordberechnung ist in den Eisen⸗ babnwerkstätten allerdings recht schwierig, aber was z. B. in den Elektrizität werken g- macht werden kann, muß auch in der Fisenbahn— verwaltung gehen. Den städtischen Arbeitern werden die in die Woche fallenden Feiertage bejablt; die Eisenbahnarbeiter sind aber in dieser Beziehung schlechter gestellt; die Kosten können bei den wenigen Feiertagen im Jahre nicht ins Gewicht fallen. Die Staatabetriebe

proklamieren wollen.

preußischen Staatgeisenhahn das Entstehen von Vereinen aller Art, ich möchte geradeju sagen, gefördert. Ich sebe vollkommen ab von den Staatgeisenbahnvereinen, die zurzeit das ganze Land überziehen, und denen, wenn ich richtig unterrichtet bin, etwa S5 bis 90 0/ unserer gesamten Angestellten angehören. Ich denke nur an die Fach⸗ dereine und Berufgvereinigungen. Deren baben wir 68, die sich zum Teil auch über das ganze Gebiet der preußlschen Staatseisenbahnen erstrecken, und denen nicht weniger als 206 613 Beamte und Arbelter angehören. Der Herr Abg. Beyer hat auf den christlich nationalen Verein hingewiesen, der sich jüngst im Westen der Monarchie in An— lehnung an die christlichen Gewerkschaften gebildet hat Eg ist mir bekannt gegeben, daß dieser Vereln den eben erwähnten Voraugsetzungen entsprechen will.

überwiegende Zahl aller Beruftvereinigungen anerkennt, daß für die Verkehrsangestellten unmöglich ist, sich Vereinen anzuschlteßen, die wir als ordnungefeindlich in unferem Sinne bezeichnen, oder die einen Streik proklamieren. (Sehr richtig! rechte.) Diese Auffassung ist das kann man wohl sagen heute allgemein anerkannt, und ich habe es im vergangenen Jahre bei der Erörterung dieser Fragen im Reichstage mit großer Genugtuung erlebt, daß der sozialdemokratischen Partei in dieser Angelegenhejt auch von der sũd⸗ deutschen Volkspartei eine Absage erteilt wurde (Abg. Hammer: Bravo!), daß ganz ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß Ver⸗ kehrgangestellte sich an Berufe vereinigungen, die diesen Voraus. sebßungen nicht entsprechen, nicht beteiligen dürfen. Monaten habe ich auch wiederholt Gelegenheit gehabt, mit Vertretern vecschiedener Berufe vereinigungen in Erörterung zu treten, und sie alle sind dieser Auffaffung beigetreten; die Statuten dieser Vereinigungen sind auch dementsprechend gefaßt. Meine Herren, ich erblicke hierin einen iweifellofen Erfolg, der dem konsequenten Verhalten der preußischen Staatzeisenbehnverwaltung in diefen Fragen entspringt. (Sehr richtig und Bravo)

Warum die Königliche Gifenbahndirektion in Halle den Eintritt in eine christliche nationale Vereinigung ihres Bezirks branstandet haben soll (3uruf des Abg. Beyer. Dortmund), weiß ich augen⸗ blicklich nicht; der Fall wird untersucht werden.

Der Herr Abg. Beyer hat dann darauf hingewiesen, daß, nach dem durch die Befoldungsordnung eine umfassende Aufbesserung der

Gehälter, insbesondere auch der Unterbeamten, stattgefunden hat, eine

Lohnerhöhung für die Arbeiterschaft folgen müsse. Meine Herren, ich habe schon bei anderer Gelegenhelt dieser Auffassung widersprecken müfsen. Die Lohnerhöhung für die Arbeiterschaft ist eben voran- gegangen; sie hat uns ja gerade mit daju veranlaßt, in eine Reyision

einzutreten. (Sehr richtig! rechts) Ez würde ja ohne Ende seln, wenn wir jetzt nun aus der umfassenden Erhöhung ver Beamten⸗

wollten. (Sehr richtig! rechts und bei den Nattonalliberalen)

Im übrizen, meine Herren, haben wir in dieser Frage ein sehr gutes Gewissen. Der Herr Abg. Beyer hat fich naturgemäß ganz überwiegend mit dem Einkommen der Werkstättenarbeiter befaßt.

müssen in solchen Dingen den Privatbetrieben mit gutem Beispiel vorangehen. Die Lokomotivarbeit ift die schmutzigste Arbeit im ganzen Eisenbahnbetriebe, und di⸗ dabei beschäftigten Arbeiter haben darüber ju klagen, daß sie auch regelmäßig am Sonntag diese schmutzige Arbeit machen müssen. In einem wohlgeordneten Betriebe muß sich eine Aenderung darin treffen lassen. Die Eisenbahn. verwaltung sollte der Unzufriedenbeit der Arbeiter vorbeugen und wenigstens die Dinge regeln, die bei gutem Willen geregelt werden können.

Abg. Hammer (kons.): Die weitgehende Forderung der Be⸗ zahlung der Feiertage in der Weche würde nicht nur für die König— lichen Behörden gelten, sondern auch auf Industrie und Dandwerk zurückwirken. Ich habe eine solche Forderung im Handwerk noch nicht gehört, fürchte aber, daß von den Herren Sosialpolitikern darauf zurũck· gegriffen werden wird. Ich halte es für falsch, wenn man die staat— lichen Bebörden dahin sestlegt. Ich will einige Vorfälle auf dem Gebiete der Beamtenvereinigungen besprechen. Wir werden vom 1. Arril ab für höhere Besoldungen der Beamten ꝛc. 200 Mill. Mark mehr ausgeben, und ich bitte die höheren Beamten, das zu berücksichtigen. Ich erinnere diese, die an der Spitze von Beamtenvereinigungen stehen, an den Erlaß des früheren Ministerß von Budde. In einem Vorort von Bochum hat sich jetzt wieder ein Beamtenkonsumverein gebildet. Niemand wird ein Verbot solcher Vereine befürworten, das wäre un gesetzlich und würde die Beamten degradieren. Der Handeleminister sagte neulich, man könne den Beamten das nicht verbieten. Vas wollen wir auch nicht, wir wollen aber die Beamten so bejablen, daß sie es nicht mehr nötig haben, durch ihre Konsumwereine die Gewerbetreiben den ju vernichten. Anscheinend ist man jetzt im Eisenbabnministerium zu den Grundprinzipien des Buddeschen Erlasses zurückgekehrt, denn einem großen Konsumvpereine sind die fiekalischen Mietsräume gekündigt worden, der betreffende Beamtenverein hat sich aufagelöst. Hoffentlich bewahren also die Gisenbahnbebörden eine stritte Neutralität gegenüber den Konsumvereinen. Beachten Sie, daß die Hälfte aller Gewerbetreibenden ein Einkommen unter 1500 M hat, und daß diese am 1. April keine Aufbesserung eifahren haben! (Der Redner verliest elne am 7. Ayril 1908 in der Budget kom nission abgegebene Er⸗ klärung der Regierung, unter welchen Bedingungen Konsum⸗ vereine als ein dringendes Bedürfnis für die Beamten zu. elassen werden sollten, Ich richte einen Appell an alle höheren ** den Erlaß des Ministers von Badde jetzt zu beachten. Ein großer Lehrerwerein hat seinen Konsumvereln anläßlich der Lehrer- besoldung aufgelöst, um den Sewerbetreihenden zu helfen. Ich sage:

ut ab vor solchen Leuten! Persönlich möchte ich den Herrn inister noch bitten, er möge sich der vorhandenen 76 sogenannten kommissarischen Eisenbahrassistenten annehmen. Ich kenne diese Herren als sehr tüchtige Beamte, denen leider der Weg abgeschnitten ist, Gisenbahnassistenten zu werden. Ferner mochte ich für die Bahn⸗ wärter ein Wort einlegen. Diese müssen bei nassem Wetter oft

setzt,

Ich darf darauf hinweisen, daß ein Werkstättenarbelter im Jahre 1900 einen Jahresverdienst von 1133 0 hatte; seitdem ist der Jahresverdienst ständig gestiegen, und jwar auf 1260 im Jahre 1907, im Jahre 1908 etatsmäßig veranschlagt auf im Jahre 1909 etatamäßig veranschlagt auf 1250 S6, weil der gane Etat auf den Zahlen des Jahres 1907 berubt. Welche Löhne wir

im Jahre 1909 tatsachlich zahlen werden, wissen wir beute nicht; jedenfalls hängen sie nicht von der etatamäßigen Feststellung ab. Wag ich heute bereits in diesem Augenklick bemerke, weil aus der

etatsmäßigen Angabe falsche Schlüsse gezogen werden könnten.

Dann bat Herr Abg. Beyer ebenso wie Herr Abg. Schroeder er⸗ neut die Frage der Afkordarbeit an den Betriebsftellen der preußischen

Staatseisenbahnen erörtert. Diese Frage ist, soviel ich mich erinnere,

bier fast alljäbrlich zur Digkussion gekommen. Die Auffassungen sind durchaus gegensätzlich. Soviel mir bekannt, vertritt Herr Abg. Beyer den Standpunkt, daß die Akkordarbeit grundsätzlich zu beseitigen wäre, obwohl er heute sich darauf beschränkt bat, nur zu empfehlen, daß wir in einigen Direktionsbejirken einen Versuch mit dem Ersatz der Akkordarbeit durch Tagelohnarbeit machen. Herr Abg. Schroeder bat meines Ermessens durchaus richtig darauf hingewiesen, daß das Yetitum der Beseitigung der Akkordarbeit, insbesondere in den großen Revaraturwerkstätten der Staateeisenbahn, tatsächlich unmöglich zu er⸗ füllen ift (46g. Hammer: Sehr richtig h, und daß ihre Beseitigung nicht um letzten zum schweren Schaden unserer ganzen Arbeiterschaft ausfallen würde. (Sehr richtig) Ich habe im letzten Jahre wieder— bolt Gelegenheit gebabt, mich mit Arbeitern unserer Werkstätten näher über diese Frage zu unterhalten und babe in der Mehrzahl dieser Fälle meine Auffassang vertreten bören, ohne daß ich sie den Arbeitern habe imputieren wollen. Es liegt ja sehr nahe, daß der Arbeiter die Akkordarbeit wünscht, weil sie allein ihn in die Lage ver— auf Grund besonderer Tüchtie keit, Findigkeit unter Um— ständen sich ein höbereg Lohneinkommen zu verschaffen. Ich sehe ganz davon ab, daß die Verwaltung selbst ein Interesse an der Akkordarbeit hat nicht sowohl, um den Arbeiter augzubeuten, alg vlel— mehr die Arbeststätigkeit in den welten Arbeitgräumen in ange— messener, die Arbeiter nicht belästigender Weise zu kontrollieren; die Arbelter kontrollieren sich eben selber in diesem Falle.

Herr Abg. Beyer hat nun darauf hingewiesen, daß bei der Fest.

Verelnigungen wohlwollend, ja entgegenkommend, gegenüber stehe. Ich habe nur immer einen Vorbehalt machen müssen: unsere angestellten Beamten und Arbeiter müssen sich von Anbeginn darüber klar sein, daß sie nur Vereinigungen angehören dürfen, di= sich nicht als ordnungsfeindliche charakterisieren, und die nicht den Streik der Ver⸗ kehrgangestellten zur Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Forderungen

Unter diesen beiden Voraussitzungen haben wir im Gebiete der

Ich darf im allgemeinen bemerken, meine Herren, daß die

In den letzten

der Gehälter besonderg der Unterbeamten, die den Arbeitern naheflehen,

gebälter wieder den Anlaß zu einer Erhöhung der Löhne hernehmen

1290 MS,

stellung des Akkordpreises im einzelnen Fall für die einzelne Arbeitz⸗ aus führung verschiedene Auffassungen zwischen den Beteiligten bestehen

sind, erst Probestücke gefertigt und auf Grund der Ausführung dieser Probestücke die Aktordpreise festgesetzt werden. Wir wünschen durch⸗ aus nicht, daß die Abrechnung, die sich aus dem Akkordverhältnis der Arbelterschaft zur Verwaltung ergibt, engherzig erfolgt; es werden häufig Wünsche der Arbeiterschaft geltend gemacht; vielfältig werden sie zugunsten der Nibeiterschast enzschieden.

Dann ist der Herr Abg. Bever, auch der Herr Abg. Dr. Schroeder ebenso wie der Herr Abg. Dr. Flesch auf die Ertellung von Urlaub an unsere Arbeiterschaft eingegangen, eine Frage, die ja auch in den letzten Jahren hier wiederholt erörtert worden ift. Ich bemerke, daß wan zunächst denjenigen Urlaub unterscheiden muß, der den Arbeitern der Staatseisenbahnen unter bestimmten Voraugzsetzungen, wenn sie eine bestimmte Zeit im Dienste der Verwaltung tätig gewesen sind, gewährt wird und gewährt werden soll. Dieser Urlaub wird a erst seit etwa jwei Jahren erteilt und vollzieht sich anstandslos. Der ganz überwiegende Teil der Arbeiterschaft macht von derselben Gebrauch und erhält zu seiner sehr großen Befriedigung seinen Lohn wãhrend der Urlaubzerteilung fortgezablt. Daneben läuft aber auch noch der Urlaub aus Anlaß von traurigen und freudigen Familienereignissen. Diese Urlaubeerteilung ist den einzelnen Plrektionen ũberlassen, und es entspricht durchaus meiner Absicht, daß hier wohlwollend verfahren wird, fowobl was die Freifahrtbewilligung wie dle Bemessung des Urlaubs betrifft. Ich bin lebhaft erstaunt, daß der Herr Abg. Dr. Flesch mitteilen konnte, es bestehe in der Arbeiterschaft über die Art und Weise, wie die Freifabrtgewährung an Arbeiter erfolge, Unruhe und Unzufriedenheit. Melne Herren, wenn ein Arbeiter aus Anlaß von traurigen oder freudigen Familien⸗ ereignissen Urlaub nachsucht und ihn wohl der Regel nach erhält, sofern die Angelegenbeit als eine einigermaßen dringliche anerkannt wird, so

bekommt er auch freie Fahrt, und freie Fahrt bekommt er ebenso für seinen vier oder sechstägigen Sommerurlaub (Zuruf des Abg. Beyer⸗ Dortmund) wenn er sich mit seinen Wünschen in angemessenen Grenzen hält. Wir können es natürlich keinesfalls dulden, daß die Arbeiterschaft die wenigen Tage, die ihr an Urlaub gewährt wird, dazu benutzt, um im ganzen Reich herumjufahren. Nur aus dieser örtlichen Eingrenzung der freien Fahrt können sich Beschwerden er— geben, sonst wird im ganzen Gebiet der vreußischen Staata bahnen fehr wohlwollend verfabren.

Dann ist die Frage der Arbeiterausschüsse erneut berührt worden. Meine Herren, die Abelterausschüffe im Febiet der vreußßischen Staatsbahnen sind zunächst für die Hauptwerkstätten bereits im Jahre 1892 unter Minister von Thielen jur Einführung gelangt. Erst vor einigen Jahren sind die Arbelterausschüsse auch auf die übrigen Arbeiter und unsere geößeren Verkehrszentren aufgedehnt worden. Es ist Voraussetzung für ihre Einführung, daß mindestens eine Beleg⸗ schaft von 100 Arbeitern zur Verfügung stehrn soll. Wi— wünschen durchaus, daß diese Arbeiterausschüffe fich in eder Weis als segeng⸗ reich erwelsen möchten. Wir wünschen in erster Linie, daß die Arbeiter vertreter sich in den Ausschüssen nur als Vertrauengleute der Arbeiter schaft fühlen, die sie ja ohne irgendeine Beeinflussung von seiten der Berwaltung wählen darf. Wir haben ferner bestimmt, daß sie regel⸗

mäßig mindestens zweimal jährlich zusammentreten; es steht aber durchaus nichtz entgegen, daß sie öfter zusammentreten, wenn eine Mehrheit des Ausschusses ein 6ͤfteres Zusammentreten wünscht. Diese Bestimmung ist in den Vorschriften über die Ein derufung der Ausschüsse enthalten. Es ist auch in die Hand der Voistände gegeben, eine öftere Berufung eintreten zu lassen. Die Arbesteraueschüsse äußern ja nach allen Richtungen ihre Wünsche, und daß es sich nicht nur um eine formale Einrichtung handelt, wie uns wiederholt von seiten der So ialdemokratie vorgeworfen ist, die in der ganzen Angelegenheit nur eine Farce Feht, lsehr richtig! bei den Sozla demokraten) möchte sich ohne weiteres daraus ergeben, daß in den Jahren

1906 und 1907 3852 Ausschußanträge beraten wurden, wovon 2554, gleich 60 ½, juftimmende Erledigung gefunden haben. (Abg. Hammer: Hört, hörth Meine Herren, es ist ja völlig aus- geschlossen, daß alle Anträge zustimmende Erledigung finden (Abg. Hammer: Sehr richtig!); denn sie bewegen sich beständig auf dem Gebiete der Lohnerhöhung, und eg ist unmöglich, daß eine Verwaltung, die der Auffassung ist, daß sie mit ihren Löhnen im großen und ganzen den Lohnmarktsverhältnissen Rechnung trägt, in der Lage wäle, dauernd Anträgen auf Erhöhung Folge zu geben. Ez ist ja nicht verwunderlich, daß gerade in dieser wesentlichsten Frage die meisten Anträge an uns gelangen, aber ebensowenig verwunderlich ist es, daß wir oft nicht in der Lage sind, zujuflimmen. Wir wünschen, daß die Arbelterschaft rechtzeitig, so schnell als möglich, über die Entschließung der Verwaltung informiert wird. Es ist lüngst bestimmt worden, daß, wie es bereits in elnigen östlichen Tirektiongbenrken geschieht, die Entschließung der Verwaltung durch Anschlag der Arbelterschaft bekannt gegeben wird.

Dann ist bereits, wie in der Budgetkommisston, so auch hier die Erhöhung der Leistungefähigkeit der Pensiongkassen gewünscht worden. Der Herr Abg. Dr. Schroeder hat schon auf die Bedenken hin⸗ gewiesen, die dem entgegenstehen. Ich hahe aber bereits in der Budget⸗

kommission darauf aufmerksam machen können, daß wir augenblicklich

in eine versicherungtztechnische Prüfung darüber eingetreten sind, ob elne solche Erhöhung erfolgen kann. Ich darf aber auch hier bemerken, melne Herren, daß die Leistungen der Penstontzkassen der preußischen Staatteisenbahnen vom Jahre 1899 ab um mehr alg 100 / ge⸗ stiegen sind.

Dann ist die Frage der Sonntagsruhe auch diegsährig erneut urgiert worden. Herr Abe. Dr. Schrocher war der Meinung, daß unsere Sonntaggruhe unglelchmäßlg vertellt wäre und zu Beschwerden eis zelner! Beamter Anlaß gebe. Eg trifft durchaug zu, daß nicht alle

können. Es wind aber in der Regel so gemacht, daß, wenn neue Arbeiten ausgeführt werden sollen, dle bisher noch nicht ausgefübrt

B die Kolonnenfübrer der Hauptweikstätten in

G die unter meinem Amttvorgänger für die Hauptwerkstätten ein⸗

Leran sind die herschledenen Gruppen verschieden beteiligt. ĩ tileren Bahnhofsbeamten, deren Herr Abg. Vr. Schroeder ausdrück— h Erwähnung tat, sind gestiegen von 1,72 auf 2,26, die unteren sahnhofebeamten von 2,17 auf 241, die Schirrmeister und Schir inner von 2, 10 auf 2.37, die Bahnwäãrter und Rottenführer von „7 auf 259, das Lokomotivpersonal von 1,ů'8 auf 1,89 diese sind wenig sten gestiegen —,, die Zugbegleitungebeamten, zu denen auch Wöenwärter gehören, von 1,58 auf 1,94. Melne ö daß in den Zeiten der Verkehrshausse die sonn— Dienstbefreiungen zuweilen Unrtgelmäßtigkeiten auf⸗ eisen, kann nicht wunder nehmen. Wir sind aber f das äußerste bemüht, diesen Unregelmäßigkeiten vor— beugen, und wenn wir in den letzten Jahren eine so auffällige ersonalberm hrung erfahren haben, so ist das nicht zuletzt darauf rücktuführen, daß wir bestrebt gewesen sind, den Unregelmäßlgkeiten unsetem gesamten Außendienste durch Einstellung neuen Personals Hgegenzuwirken. ö ;

Dann ist von Herrn Abg. Dr. Schroeder bemängelt worden, daß Erledigung der Krankenfürsorgeanträge sich eine unerwünschte Ver— leppung gejeigt hätte, daß derartige Anträge ohne Bescheid geblieben Eren. Wenn das geschehen sein sollte, so könnte ich es nur miß— igen. Ich werde Anlaß nehmen, der Sache nachtugehen.

Es ist ferner gewünscht worden, eine Frage, die auch schon von ten der betreffenden Arbeitergruppe mir persönlich vorgetragen ist, ö das Beamten Fbältnie übernommen würden. Die Frage ist durchaus zweifelhaft. Därden wir diese Kolonnenführer in dag Beamtenverhältnis über men, so würden sie ibre Vertrauentstellung unter den Arbeitern, si. heute in hohem Maße inne haben, voraussichtlich einbüßen.

un ergibt sich eine sebr große Schwierigkeit daraus, daß

Kolonnenführer relativ hobe Bezüge haben. Wir haben schon der Anstellung der Werkführer große Schwierigkeiten dadurch, F sie alz Vorarbeiter verhältnismäßig hohe Löhne beziehen. Diese

hwierigkelt würde sich in erhöhtem Maße zeigen, wenn die Kolonnen— Hrer als Beamte angestellt würden.

Dann ist gewünscht worden, daß wir die neunstündige Arbeits

tren,

Flichen

hrt wurde, auch auf die Betriebgwerkstätten übertragen. Das ist cht möglich, weil wir die Arbeiter der Betriebgswerkstätten nicht ders behandeln können, wie die Betriebsarbeiter, die mit ihnen auf ielben Bahnköfen tätig sind. Derr Abg. Dr. Flesch bat bemängelt, daß im Etat die Auf. ndungen für Wohlfabrtspflege in einer großen Sammelposition zu—⸗

samte Personal, auf die Beamten und Arbelter; im weiteren Sinne

wd man auch die Gewährung der Pensionen an die Beamten als

ö j j j innere, nu r ingewiesen. daf 1e nicht für an⸗ einrichtungen und ohlfahrlsau wendungen beieichnen müssen. Die Frage scheint mir mich recht erinnere, nur darauf hingewiesen, daß ich es nicht für an einricht in m

aus nich

e nur äußerliche Bedeutung ju haben, denn es ist aus den Zahlen n chtlich, welcher Teil auf die Pensionen der Beamten entfällt. Wir haben durchaus nicht die Absicht gehaßt, hier mit Zahlen brillieren wollen.

Lebhaft in Erstaunen gesetzt, geradezu frappiert hat mich die Maßerung dez Herrn Abg. Dr. Flesch, daß im Bereiche der preußischen Mtaatzeisenbahnen der Eindruck gewonnen werden könnte, daß Wohl

rt Plage sei und zur Willkür werde. Eine Verwaltung, die so

und ich kann nicht anerkennen, daß ein Beamter, der diese Vertrauens

brwurf meines Erachtens durchaus nich. Wenn sich der Abg. Dr. Mesch zur Yekräftiqung dieser harten Auffassung darauf berlef, daß Mn den früheren Privatbeamten, den aus dem Dienst der Hessischen Möwigsbahn übernommenen Beamten, einen statutenmäßigen Beitrag fordere, damit sie sich eine Pension sichern, so erfolgt dies nur in Fasequen dessen, was die Beamten selnerzelt selber übernommen ben, und hierbei darf ich dara if hinweisen, daß der Staat ohne jede nchtliche Verpflichtung diese Beiträge von 7 auf Hoso ermäßigt hat.

eine staatliche Wohnung inne habe, zugemutet worden sei, den

hnungsgelduschuß für untere Beamte zu zablen. Ich bin heute

t in der Lage, sagen zu können, wie der Fall sich zugetragen hat; vermute aber, die Sache liegt so,

* PFrden sollte j 2

st Staat arbeite: geschaffen war, zu verlassen. Da hat man ihm

tgegenko mm en wollen und hat gesagt: wenn du in der Wohnung ibst, muß du den Wohnungageldzuschuß der betreffenden Unter—

mmtenklasse zahlen. Dos würde mir als ein durchaus berechtigtes

rgehen erscheinen.

Es ist welter von dem Herrn Abg. Dr. Flesch verlangt worden, Fan Feiertagen, die in die Wohe fallen, eine Fortjablung des

hnes erfolden möge. Herr Abg. Hammer hat diese Anregung bereitg, mie mir scheint, mit guten Gründen bekämpft. Dag ist nicht nur e Geldfrage (Abg. Hammer: sehr richtig, die Bedeutung der mnziellen Seite darf aber nicht unterschätzt werden. Ez würde sich r die preußischen Staatzeisenbahnen nach meiner überschläglichen rechnung doch immerhin um ein Personal von 150 009 big we ob Arbeltern handeln. Hert Abg. Dr. Flesch meinte, bei gutem Pillen und bei einigem Entgegenkommen der Verwaltung könnten die prderungen, die er geltend mache, wohl erfüllt werden, und daz wäre not⸗ ndig, um der vorhandenen Unzufrledenheit zu steuern. Meine Herren, dle Eußische Staatzeisenbahnver waltung nimmt in dieser Frage einen or ruhigen und zuversichtlichen Standpunkt ein. Sie will fort⸗ reiten, sie welß, daß noch mancheg und vieles zu bessern ist; aber lann nicht überhastet vorgehen, sie hat Rücksicht zu nehmen auf e anderen Berufgkreise im Lande, auf die Landwirtschaft und In—

*

andelt.

sichtayunkte der Arbeiterschaft, die bei uns wirkt und tätig ist, be—⸗ teilin. Wir hegen und pflegen diese Arbelterschaft, und ich meine, Etlicher kann die Sorge für unsere Arbelterschaft nicht erkennbar

soldungen machten sich kleine Differenzen besonders unangenehm fübl— bar. ichleit se wünschenswert. Bei 6 und Umbauten sollten möglichst ein— heimische Arbeiter berücksichtigt werden. . .

Abg. Dr. Maurer (ul; De technischen Hilfsarbeiter bei der tionen wiederholt Eisenbahnverwaltung stehen in einem ähnlichen Vertragsverhältnis wie bei der Privatindustrie, dotiert. einer Petition vorgetragen, sie haben aber bisber nicht einmal eine Antwort erhalten. wenigstens im Sinne des B. G.⸗-B. auf sechs Wo hen festgesetzt werden.

Der Herr Abgeordnete hat weiter gesazt, daß einem Arbeiter,

daß dieser Arbeiter Beamter und nunmehr vor der Frage stand, die Wohnung, die

istrie, in obe sondere dann, wenn es sich um die Feststellung der Lohne Wir können alle diese Fragen nicht ausschließlich unter dem

Auch im Gepäckträgerwesen wäre größere Einheitlichkelt sehr

sie sind aber trotzdem lange nicht so gut Diese Techniker haben 1907 ihre bescheikenen Wünsche in

Die Kündigungafristen dieser Beamten sollten

Auch in anderer Beziehung stehen sie sehr zurück. Das ist alles der Veiwaltung durchaus unwürdig. . Abg. Schreiner (Zentr.): Der freie Sonntag der Eisenhabnarbeiter darf nicht dadurch beeinträchtigt werden, daß sie erst Morgens um 7 Uhr aus dem Dienst nach Hause kommen können und so gezwungen w sind, schlaftrunken in die Kirche zu gehen. Yer Redner fragt ferner den Minister, ob eine Bestimmung existieit, wonach die Eisenbabn,

angestellten der Umgebung von Trier in keinem Falle in Trier selbst gefühl zur

wohnen dürfen.

Ahg. Dr. Friedberg (nl): Ich muß zu meinem Bedauern auf einen Fall zurückkommen, den der Abg. Busch im vorigen Jahre bier eröttert hat. In der Hauptwerkstätte zu Opladen soll ein höherer

an demselben Orte nur aug dem Umstande, daß ein Teil der Arbeiter⸗ schaft dieser, der andere jener Direktion ange bört, eine Digparltät in den Löhnen sich geltend machen darf. Nach der Richtung sind unsere Direk—

mit bestimmten Weisungen versehen, und zwar nicht

nur dahin, daß sie auf die Lohne der Nachbardirektionen, sondern auch au die etwa in Reichsbetrieben festgesetzt sind, Rücksicht zu nehmen haben, weil man eben davon ausgeht: Einheitlichkeit ist das einzige, was be— rechtigte Beschwerde von ung abhalten kann

f die Löhne der nachbarlihen Bundesstaaten, auch auf die Löhne,

Was die Ausflüge der staatlichen Eisenbahnvereine en schönen

Sommertagen betrifft, ja, meine Herren, so legen die Vereine außer⸗ ordentlichen Wert darauf, Gesamtausflüge u enigsten erfreuen sie sich an diesen Ausflügen

machen. Nicht

deshalb, weil sie

21s J nas 3ri - FeIJI a Zusammengerörigkeits⸗

zum bei lchen Anlässen die Möglichkeit haben, das vollen Geltung zu bringen. die Verwendung heimischen

Auf Materials

irgendwie finannell rechtfertigen läßt, wird meinerseits,

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Staate bauverwaltung, so auh in der Staatz cisenbahnve

technischer Eisenbahnbeamter sein, der bei Wahlen sich ungewöhnlich sonderer Wert gelegt.

lange im Wahllokal aufgehalten und die Arbeiter während der Wahl

so fixiert haben soll, daß darin eine Wahlbeeinflussung erblickt 3 26

großer hl i er Staatseisenbahnveraltung werden großer Zahl in der Staatteisenbahn g er dieser befaßt. i . E ist mir außer. Regelung der Verhältnisse dieser Techniker eine besondere

I 9

keit be worden ist, seit Jahr und Tag eine Petition die klasse im Ministerium. aber eine recht schwierige Materie, die seit längerer Zeit unter den Eisenbahndirektionen verhandelt wird. Ich kann dem Herrn Abg.

konstatiere, daß der Bezirksausschuß dahin entschieden darin eine Wahlbeein flussung nicht erblickt ö. Man bringt hochangesehene Zentrumfmänner mit

Ich

daß

könne. e Affäre in Verbindung, so einen Sanstätgsrat. j ordentlich peinlich, über bestimmte Personen hier etwas gußern zu müssen. Der Betreffende ist jedenfalls ein ebrenwerter Mann, aber er ist auch offenbar ein scharfer klerikaler Heißsporn. Das Zentrum scheint ja nach dem Vorgang des Abg. Grafen Praschma jetzt darauf zu bestehen, daß alle Beamte, die sich nach seiner Meinung irgendwie unliebsam politisch betätigt haben, vom Reiche kaniler bis zum untersten Beamten herunter entfernt werden sollen. Ich möchte

Der Herr Abg. Dr. Maurer hat sich dann Verhältnisse der mittleren Techniker, einderstanden, 5 der

255 1 Aufmerksam⸗

Ich bin mit ihm durchaus darin daß Es liegt, wie ja bereits hervorgehoben Beruftz⸗ es ist

geschenkt werden muß. ec großen

Sie ist nicht unbehandelt geblieben;

den Minister bstten, daß er auch dieser Seite der Sache selne Auf. Dr. Maurer versichern, daß ich mir die Regelung in durchaus wohl⸗

merksamkeit schenkt. Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Ich nehme an, daß der Geheime Sanitätgrat

2 . . so habe ich zu erklären ß die Verw ie Härten, die Le Blane Bahnarzt in Opladen ist. (Abg. Dr. Friedberg: Jawohl) so habe ich zu erklären, daß die Verwaltung die Härter

Wünsche, die er vorgetragen hat, werden erfüllen können.

wollendem Sinne denke. Ich glaube, daß wir einen großen Teil der

(Bravo! Was die Regelung der Arbeiterverhältnisse in Konz Trier betrifft,

aus der

Es ist mir neu, daß Bahnärzten irgendwelche Einwirkungen auf Ver. Verlegung der Lokomotivwerkftätten von Fonz . ea, e, fer setzung unserer Beamtenschaft gewährt werden soll. Das wäre ein den einzelnen Arbeiter und seine Familie entstehen könnten, nach

ganz unerhörter und ungewöhnlicher Vorgang. Solange mir da nicht Beweise gebracht werder, muß ich solches in Abrede stellen.

Im übrigen bin ich auch nach den Mitteilungen des Abg. Dr. Friedberg kaum in der Lage, meine Stellung vom vorigen Jahre in der Frage zu revidieren.

Auffassung, die ich

habe, nicht entscheidend sein. Ich habe im vorigen Jahre, wenn ich

1ͤInig 2u 11nid zu

gängig halte, wenn sich ein Beamter, der im Autoritätsperhä der Arbeiterschaft steht es handelt sich bei jeder der drei Haupt— werkstäiten in Opladen um etwa 600 Arbeiter beider Kon fessionen wenn sich dieser Beamte während des ganzen Tages im Wahllokal aufhält. Er erweckt dann, mag er es wollen oder nicht, den Eindruck, daß er nach irgend einer Richtung hin einen Druck ausüben wolle. Nun bin ich durchaus der Meinung ß

un s in der

Möglichkeit auszugleichen bemüht sein wird.

16

(Bravo ) Abg. Dr. Sche pp (fr. Volkep.): Der Ministerialerlaß vom = 807, der festsetzt, daß die Zalagen nicht mehr widerruflich

ollen, ist von verschledenen Eisenbabndirektis

Bromberg Wenn der Bemksausschuß ausspricht, daß Auf die

Abg. klame,

erbeblich mebr kann man doch nur dann unter meint, daß man denen, die en Recht damit erweist. Die Mehrkosten sind durchaus sächlich den Arbeitern ju gutekommen.

2 * 6 die e? dite es

vn⸗

. 20 1

möglich, sich etwa Nebenverdienst ju beschaffen, daß für arzt!

Mittel 93 0090 weniger in den Etat eingestellt sind, halte ich für

stellung, diese Autoritätzstellung hat, den genügenden Takt an den Tag legt, wenn er sich so lange in dem Wahllokal aufhält, in dem gan überwiegend Arbeiter der Hauptwerkstätten verkehren.

Ich habe dann noch einige Fragen und Wünsche zu beantworten, die die Herren Vorredner geltend gemacht haben.

Zunächst möchte ich Herrn Abg. Hammer erwidern, daß in der Stellungnahme des Ministers der öffentlichen Arbeiten gegenüber den Konsumvereinen keine Veränderung eingetreten ist. Ich stehe auf dem Standpunkt meines Herrn Amte vorgängers, daß wir die Konsumvereine wirken lassen, aber nicht zu begünstigen haben (Abg. Dr. Crüger⸗ Hagen: (Sehr richtig h, daß wir sie nicht begünstigen durch freie Hergabe von Lager— räumen, durch freie Hergabe von Geschäftslokalitãten, daß wir dann, wenn kein dringendes Bedürfals vorliegt, Konsumvereine einjurichten, es nicht begünstigen, daß unsere Angestellten Vorstands—⸗ mitglieder werden. (Abg Hammer: Sehr richtig) Aber im übrigen muß ich, wie auch mein Herr Amtsvorgänger, die Meinung vertreten: unsere Beamten sollen frei über sich verfügen, ob si: einem Konsum⸗ verein angehören wollen oder nicht (Abg. Dr. Crüger-⸗Hagen: Sehr richtig) mit der Maßgabe, daß dieser Konsumverein nicht sozial⸗ demokrattsche Tendenzen verfolgt. (Abg. Hammer: Sehr richtigh Dann hat sich der Herr Abg. Hammer für eine Kategorie von Beamten eingesetzt und das hat mich lebhaft gefreut —, nämlich für unsere kommissarischen Eisenbahnassistenten. Sle befinden sich zum Teil in einer etatemäßigen Unterbeamtenstelle. Es ist mir durchaus bewußt, daß diese Ang stellten eine sehr tüchtige Klasse unserer Be—⸗ amten sind, die jede Förderung verdienen, und wenn hier im Eisen⸗ bahndirektionsbezirk Berlin einige dieser Beamten insofern degradlert scheinen, als sie wieder in die Weichenstellerstellung zurückgehen, so kann ich mir das nur dadurch erklären, daß in der heutigen verkehrgschwachen Zeit Verschlebungen von oben nach unten stattfinden müssen und deg⸗ halb anch ein Teil der jum Eisenhahnassistenten geprüften Unter— beamten vorübergehend wieder im unteren Dienst beschäftigt werden muß. Ich werde der Sache nachgehen.

Es ist dann ferner gewünscht worden, daß den Bahnwaäͤrtern Gummimäntel auf Kosten der Verwaltung verabfolgt werden

sollen. Diese Frage ist angenblicklich in voller Untersuchung für das ganze Personal, und der Wunsch soll bei dieser Gelegenheit

mit gewürdigt werden. / Der Herr Abg. Wallenborn hat darauf hingewiesen, daß die Be⸗

pro

seitigung des 8 4 des Doppelbesteuerungsgesetzeg für die preußischen

sehr bedenklich, und ich bitte den Minister um Aufklärung, ob damit

eine Verschlechterung der Versorgung der Beamten verbunden ist. Die Dienstwobnungen der höheren Beamten gehen weit über das Maß des Erforderlichen hinaus, dagegen sind in Bromberg Babn-= unterbaltungsarbeiter gesucht worden, die bel einem Lohn von 2.10 Tag für die ihnen überlassene mangelhafte Wohnung noch 42 . Miete zahlen sollten. Der Durchschnittslohn von 318 für die Eisenbabnarbeiter ist geradezu menschenunwürdig; da von

dlesem Lobn noch das Krankenkassen. und Invaliditätsgeld in Abjug

kommt, so beiieht der Eisenbahnarbeiter im Durchschnitt einen Sohn, der noch nicht einmal 900 erreicht, also noch nicht einmal der⸗ jenigen Höhe entspricht, von der der Staat es für angebracht erachtet, eine Einkommenfsteuer nicht zu erheben. In Rathenow wurden ju elnem Bahnhofsbau Arbeiter verlangt, die 2,30 6 pro Tag T balten sollten; ferner wurde ihnen bei guter Führung eine Beamtenstellung in Aussicht gestellt. Bis diese Arbeiter Beamte werden, werden sie sicherlich verhungert sein. (Rufe rechts: Uhu Sie (nach rechte) kommen mit 2,30 4M nicht einmal von Morgens. wenn Sie auf⸗ steben, bis jum Frückstück aus. Der Arheiter aber soll seine ganze Familie den ganzen 214 mit dieser Summe ernäbren. Die Arbeiter sind überzeugt, daß bei der Urlaubzgewäbrung eme gewisse Willkür bestebt. Daß man den Eisenahnunterbeamten und Gisenbahnarbeltern die Beteiligung an Konsumvereinen verbietet, trägt dazu bei, lhnen die Lebenshaltung zu verschlechtern. In Siegen trifft dle Eisenbehn verwaltung Maßnahmen, die auf eine Beschränkung der Freinügigkeit der Eisenbahnarbeiter hinauslaufen. Der Eisenbahnmlnister will natürlich kein Streikrecht seiner Arbeiter zulassen, aber selne. Direktionen verbieten eg sogar, 1 die Arbeiter sich wirtschaftlichen Vereinen anschließen. So ist es in Erfurt gescheben, wo die Angestellten der Babn⸗ spediteure dem Verkehr ! und. Trangvortarbeiterderband icht angehören sollen. Ganz im Gegensatz zu dem preußischen Eisenbabner mintster bat der baverische den Segen des Koalitiongztechteg auch fũg die Gisenbabnarbeiter anerkannt. Zu solcker Höbe der Anschaunn. bat sich der preußische Minifter noch nicht aufgesche ungerne Er sicht in dem klleinsten Wunsche nach Aufdesscrung chen era Meuterei. (Der Redner zitiert mehrere Fälle, die nach eimer Netnarg eine Ungerechtigkeit der Lobnverbältnisse bei der Gisenbabndermaltung beweisen.) Dinge, wie sie der ärgste Scharfmacher nicht er ese brächte, geschehen bei der Königlich vreußischen Gisenbabaderwalta-z. Die von der Eisenbabnverwaltung gern gese benen Vereine werde⸗ de höheren Eilenbabnbeamten ire um die Vereine willealea ma machen. Sr In unsere Vereine, Derr Keller Varta. kommen die höheren Beamten nicht binein. Genie **

Arbeiterausschüsse reine Marionetten in den Ränder der Gren de da- Direktionen. In der Kemmüssion bat der Mintster de regem, der Eisenbahnarbelter selbst zugegeben. Sie kdanen sik ane Men, Nebenverdienst schaffen. Sle gehören ju den dedauernheerte , ne der Arbelter. Sie werden ju Beuchlern Kriechern nad Man en ichen erjogen. (Unruhe. Zurufe: Das sind Beleirt zar de e. Das ist leine Beleidiqung, daß ist eine Tatfache . arbelter hatten auch bisher keine Vertretun dier den Den B

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