1909 / 82 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Apr 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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von jeder seitens einer Zivilperson an

Vorgesetzien Meldun

zum Kommandeur

halb von Truppenteilen oder Behörden selen es ihre eigenen oder fremde zu befassen.

Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zugleich befohlen, sie ergehenden Auf⸗ forderung zum Vertriebe von Druckwerlen oder Waren ihren zu erstatten. .

Berlin, den 4. April 1909. Der Kriegsminister. von Einem.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheite n.

Der bisherige Gymnasialoberlehrer Dr. Hans Duden⸗ hausen aus Bocholt ist zum Kreisschulinspektor in Oppeln und

der bisherige Qberlehrer am städtischen Realgymnasium zu Neisse Joseph Vogel zum Kreisschulinspektor in Gleiwitz ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Seine Majestät der König haben den Anschluß der deutschen evangelischen Kirchengemeinde in den Pikaden Moinhö, Anta und Bog Vista (Rio Grande do Sul, Brasilien) an die evangelische Landeskirche der älteren Provinzen der preußischen Monarchie Allergnädigst zu ge⸗ nehmigen geruht.

Per sonalver änderungen.

stöuniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usn. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen usw. Neues Palals, 1. April. 3 Frübjahrsreise der Hochseeflotte an Bord eines Schiffes nach

nordnung des Chefs dieser Flotte kommandiert: Schwarte, Bronsart v. Schellendorff, Oberstlts. und Abteil. Chefs im Großen Generalstabe, v. Heydebreck, Wilckens, v. Fabeck, Majore im Großen Generalstabe, Scheele, Major und Art. Offizier vom Platz in Swinemünde, Stark, Major in der 1. Ingen. Insp. und Ingen. Offizier vom Platz in Friedrichsort.

Prin Ludwig Friedrich zu Solms - Hohensolms ⸗Lich, in der Armee, und zwar als Lt. im Kurhess. Jägerbat. Nr. 11, vor⸗ läufig ohne Patent, angestellt.

* . Palais, 2. April. Held, Gen. Lt. und Kommandeur der 4. Div., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches unter Ver⸗ leihung dis Charakters als Gen. der Inf. mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Tolewe, Gen. Major und Kommandeur der 75. Inf. Brig, mit der Führung der 4. Div, v. Wullferona, Oberst und Kommandeur des 2. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 47, mit der Führung der 75. Inf. Brig, * beauftragt. Kru ge, Oberst und Kommandeur des Lauenburgischen Jägerbataillons Nr. 9, des 2. Niederschlesl. Inf. Regtß. Nr. 4, Ebeling, Major und Batz. Kommandeur im Inf. Regt. Herjog Friedrich Wilbelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, jum Kom⸗ mandeur des Lauenburg. Jägerbats. Nr. 9, Köhler, Major beim Stabe des Jaf. Regts. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig ( Ostfries.) Nr. 78, zum Batg. Kommandeur, ernannt. Stolle, Major, aggreg. demselben i zum Stabe dez Regts. übergetreten. v. Frankenberg u. Ludwigsdorf, Gen. Lt. und Kommandeur

der 30. Dip, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit der gesetz⸗

lichen Pension zur Disp. gestellt. Frhr. v. der Goltz, Gen. Major und Kommandeur der 9. Inf. Brig, mit der Führung der 30. Div. beauftragt. v. Falk, Oberst und Kommandeur des Gren. Regtz. König Friedrich Wilhelm J. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, unter Beförderung jum Gen. Major zum Kommandeur der 9. Inf. Brig., v. Bonin (Hugo), Obersft beim Stabe des Gardefüs. Regts, zum Kommandeur des Gren. Regis. König Friedrich Wilhelm J. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, ernannt. v. Holle us fer, Major und Bats. Kommandeur im 5. Garderegt. j. F., jum Stabe des Gardefüs. Regts. versetzt. von Stein - Liebenstein zu Barchfeld, Major beim Stabe des ö. Garderegts. 3. F., jum Batz. Kommandeur ernannt. Aubert, er rn mf. Großen Generalstabe, mit der gesetzlichen Pension zur 6p. gestellt.

n Palals, 3. Aoril. Fro dien, Major und Mitglied der Ait. Prüfungskommission, als Bats. Kommandeur in das Rhein. Fußart. Regt. Nr. 8 versetzt. Servges, Hauptm. und Mitglied der Art. Prüfungekommission, jum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Erdmann, Hauptm und Battr. Chef im Hohenzollern. Fußart. Regt. Nr. 13, als Mitglied zur Art. Prüfungekommission, Ludwig, Hauptm. im Generalsstabe des Gouvernemenis von Metz, als Batir. Chef in das Hohenzollern. Fußart. Regt. Nr. 15, Schniewindt, Hauptmann im Großen Generalstabe, kom⸗ mandiert zur Dienstleistung beim Generalstabe des Gouvernements don Metz, in diesen Generalstab, versetzt. Scheid, Hauptm. der Landw. 4. D., zuletzt in der Landw. Inf. 1. Aufgebots (Straßburg), die Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Landw. Inf. Offiziere des Landw. Bezirks Straßburg erteilt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchstes Patent. 13. März. Professor Dr.

Rebhrmann, Oberstudiendtrektor beim Kommando des Kadettenkorps,

der Charakter als Geheimer Regierungsrat verliehen. Durch Allerhöchsten Abschied. 13. Märt. Den Ober— jahlmeistern: Radtke vom Kür. Regt. Königin (Pomm.) Nr. 2,

Saß vom Inf. Regt. Herjzog von Holstein (Holstein) Nr. 86, bei ibrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter alt

Rechnungerat verliehen.

Durch Verfügung des Kriegsministeriumgz. 16. März. Kobler, geprüfter Intend Registraturanwärter, als Militärintend.

Diätar bei der Intend. der milttä ischen Institute angestellt.

19. März. Krug, Hänert, Kandidaten des höheren Schul amtg, unter Ueberweisung an die Hauptkadettenanstalt in Groß— Lichterselde bjw. an dag Kadettenhaus in Wahlstatt zu Oberlehrern

des Kadetten korps, Vogel, Garn. Verwa t. Insp. auf Probe in ernannt.

Geheimer Rechnungsrat, Geheimer Registrator im riegsministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand

Strasburg i. Westyr. zum Garn. Verwalt. Insp.

Fal mne n

ven ;

den Intendant nen des VI. Armeekorps biw. VIII. estellt.

mii Pension in den Ruhestand versetzt. 23. Mär j. Dr. Hog, III. Armeekorps,

Wirsitz veisstzt.

23. März. Hackenberger, Mustkmeister im 2. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 9 als Zweiter Armee Musikinspizient angefiellt. Blömecke, Militärbauregistrator beim Bauamt 111 in Mainz, zum 1. Juli 1969 zum Bauamt 1 in Koblenz versetzt. Renne kamp, n, , , . bel der Fortifikation Könsgsberg i. Pr., auf e

inen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. 25 März.

XI., XIV. und XVI. Armeekorps ernannt. III. Bat. Inf. Regts. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 28,

t

2. März. Maydorn, Rebsch, Kanzleidiätare auf Probe bei Armeekorps, an⸗ Schellack, Zahlmstr. vom II. Bat. Inf. Regtg. von ützaw (1. Rhein.) Nr. 25, auf seinen Antrag jum 1. April 1909

Intend. 7 von der Intend. des dle nach esuchte Entlassung auß dem Militär- verwaltungsdienste erteilt. Pfefferkorn, Remontedepotoberveterinär vom Remontedepot Kattenau, zum 165. April 1909 zum Remontedepot

Schwarz, Wasserkampf, Schüler, Müll er,

¶Nnserjahlmft hlmesstern beim J. biw. VIii. von Conradi, Unterjahlmstr, zu Za ne, um

XVII. Armeckorps, Hol länder, Zahlmstr. vom II. Bat. Hohen⸗

zollern. Fußart. Regt. Nr. 13, jum XIV. Armeekorps, 3

von Garssen, Jahlmstr, zugetellt der 1II. Abteil. 2. Wst Feldart, Regtg. Nr. 22, in eine Zahlmeisterstelle des VII. Armreforpz eingereiht. Scheibner, Oberbeterirär im Regt. der Gardes du Corpt, auf seinen Antrag mit Penston in den Rubestand versetzt.

26. Märj. Reske, außeretatmäß. Oberveterinär im 3. Garde⸗ feldart. Regt. zum 2. Gardeulan. Regt. versetzt.

Durch Verfügung des Generalkommando. Binner, Zahlmstr., vom II. Bat. Inf. Regtg. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, jum J. Bat. 2. Masur. Inf. Regts. Nr. 147, Spyra, Zahlmstr. vom II. Bat. 2. Oberelsäss. Inf. Regts. Nr. 171, zum III. Bat. 2. Bad. Gren. Regt. Kaiser Wilhelm J. Nr. 110,

versetzt. ; Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. 29. März. Die Unteroffinere: Leschke im 8. Inf. Regt. Prinz K. Georg Nr. 1097, Witt⸗ kowski im Fußart. Regt. Nr. 13, Mehnert im 1. Trainbat. Nr. 12, zu Fähnrichen ernannt.

2. April. Wackwitz, Major beim Stabe des 3. Inf. . ö 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, diesem Regt. aggregiert.

4. Die Hauptleute: Garten, Komp. Führer bei der Unteroff. Schule, jum Stabe des 3. Inf. Regtg. Nr. 192 Prinz-Regent Luit⸗ pold von Bayern, v. Wuthenau, Komp. Chef im Schützen (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, als Komp. Führer zur Unteroff. Schule, Wagner, Komp. Führer bei der Unteroff. Vorschule, als Komp. Chef in das Schützen (Füs) Regt, Prinz Georg Nr. 168, Hering, Qberlt. im 4. Inf. Regt. Nr. 103, als Komp. Führer zur Unteroff. Vorschule, versetzt. bes . ort, Lt. im 1. Jägerbat. Nr. 12, zum Oberlt.

efördert.

Im Sanitätskorps. 27. März. Die Oberärzte: Dr. Lißner beim 8. Feldart. Regt. Nr. 78, unterm 31. März d. J. von dem Kommando zur Universität in Leipzig enthoben und zum 7. Inf. Regt. König Georg Nr. 1066, Dr. Wolf beim 6. Feldart. Regt. Nr. 68, unter Belassung in seinem Kommando zur Unhbbersität in Lip zum 14. Inf. Regt. Nr. 179, Dr. Chiltan beim 2. Feldart. Regt. Nr. 28, unterm 31. März d. J. von dem Kommando zum Johanntterkrankenhaus in Heidenau enthoben und zum 3. Felzart. Regt. Nr. 32, versetzt, Dr. Meyer beim 6. Feldart. Regt. Nr. 68, unterm J. April d. J. jur Universtlät in Lespig, Runge beim 14. Inf. Regt. Nr. 179, unterm 1. April d. J. zum 5. Feltart. Regt. Nr. 64 versetzt und um Johanniter ⸗Krankenhaus in Heidenau, kommandiert.

Beamte der Militärver waltung.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 26. März. Den Intend. Sekretären: Erler, Finke, Schloßhauer bei der Intend. deg XII. (1. R. S.) Armeekorps, Richtstein bei der Intend. 7 4. Div. Nr. 40, der Titel Obermilitaͤrintend. Sekretär“ ver⸗

ehen. .

Die Zahlmeister: Papm ahl im 10. Inf. Regt. Nr. 134, ät im 8. Feldart. Regt. Nr. 78, zu Oberjahlmeistern be⸗

rdert.

29. März. Neumann, Rechnungsrat, Kassier im Kriegs⸗ zahlamt, auf seinen Antrag unterm 1. Jull d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. Abel, Kandidat des höheren Schulamis, unterm 1. April d. J. als wissenschaftlicher Hilfslehrer am Kadettenkorps in

Dresden angestellt. 1. April. Richter, Stabsveterinär des 3. Ulan. Regts.

Nr. 21 Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, der Charakter als Oberstabsvetertnär verliehen.

5 Aichlamtliches.

Deunutsches Reich.

Prenßen. Berlin, 6. April.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „S leipner“ vorgestern in Bari (Apulien) eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Venedig fortgesetzt.

S. M. S. „Hamburg“ ist vorgestern in Venedig ein⸗

getroffen.

S.. M. S. „Loreley“ ist vorgestern von Haifa nach Beirut in See gegangen. ; e

S. M. S. 6 ist am 3. April in Futschau einge⸗ troffen und geht am 14. April von dort nach Amoy in See.

S. M. Tpdbte. „S 99“ und „Ta ku“ sind am 3. April in Tientsin eingetroffen und gehen am 16. April von dort nach Tschifu ab.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ geht heute von Kongmoon

(Westfluß) nach Shamshui ab. M „Leipzig“

eschwaders und S. H. SS. „Arkona“ * und „Jagu dr⸗ ind gestern in Apia eingetroffen.

Potsdam, 6. April. In Gegenwart der Kaiserlichen Majestäten und des Hohen Elternpaares, Ihrer Königlichen oheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold, . oheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin sowie der ubrigen Fürstlichen Ver⸗ wandten und anderer geladener Gäste fand, „W. T. B.“ per

hrer Kaiserlichen und Königlichen

flge gestern vormittag in der Peter⸗Pauls⸗Kirche zu Nikolskoe

ie Konfirmation Ihrer Königlichen Hoheiten der Prinzen Friedrich Siegismund und Friedrich Karl

z Nach einem Psalmgesang des Chors der Potsdamer Erlöserkirche hielt der Pfarrer Bassenge eine Ansprache und vollzog die Einsegnung. Im Anschluß an die Feier fand im Jagdschloß Klein⸗-Glienicke Familientafel statt.

von Preußen statt.

Deutsche KoloPnien.

Zur Lage auf Samona wird, „W. T. B.“ zufolge,

amtlich gemeldet:

Die von dem Chef des Kreujergeschwabers gemelnsam mit dem Gouverneur Dr. Solf eingeleiteten Maßnahmen haben nach einem gestern aus Apia eingetroffenen Telegramm ju dem Erfolge geführt, daß die Rädelgführer der unruhlgen Samoaner ohne Anwendung von ; Das gesamte Geschwader wird nunmehr eine Rundfahrt um die Inseln vornehmen, von welcher der Gouperneur und der Chef des Kreujergeschwadergz die

Gewaltmaßre geln gefangen genommen worden sind.

Sicherung des wiederhergestellten Friedens erwarten.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause machte Haldane in Beantwortun bare ,, . auf folge, nachstehende Mitteilungen:

Soweßt er unterrichtet sei, beabsichtige Frankreich fünf Schutz⸗ hallen für lenkbare Lufischiffe zu bauen; in Deutschland sollten sechs Luftschiffe gebaut sein und sechs weitere gebaut werden. Die englische Regierung erwäge den Bau einer zweiten Schutzhalle in Alvershot

außer der bereltz vorhandenen.

mit dem Chef des Kreuzer⸗

gestern der Kriegsminister verschiedener Anfragen über len k⸗ em Festlande, „W. T. B.“ zu⸗

Türkei. ö

Die Deputiertenkammer überwies in der gestrigen Sitzung, wie das, W. T. B.“ meldet, die Regierungsvorlage üer ein neues k. für den April und den Mai der Budgetkommission und nahm unter heftigen An— griffen auf das Kabinett einen Antrag an, eine Inierpellation an den Großwesir zu richten, wegen Verzö erung der Einführung von Reformen in den Ministerien Nach einer auß ging das Haus in geheimer Sitzung zur Beratung des österreichisch⸗ungarisch— türkischen Protokolls über. Die Debatte verlief ehr stürmisch. Mehrere Abgeordnete verlangten die Vertagung der Beratung auf heute. Auf Verlangen des Kabinetts, das die Vertrauensfrage stellte, wurde jedoch beschlossen, die Debatte fortzusetzen. protokoll mit 136 gegen 45 Stimmen an. 18 Abgeordnet; enthielten sich der Abstimmung.

Ameriła.

Das amerikanische

Schließlich nahm die Kammer das Entente.

Repräsentantenhaus hat, . W. T. B.“ zufolge, gestern mit 195 gegen 178 Stimmen

beschlossen, die Zahl der Abänderungsantraͤge zur Tarifbili

auf die zu beschränken, die das Komitee für Mittel und Wege

eingebracht hat, sowie auf die Sätze für an, ãur,. ist an

Malz und Gerste. Die Abstimmunß über die Bi

Freitagnachmittag festgesetzt.

Asien. . Nach einer i nn be „St. Petersburger Telegraphen.

aus Täbris ist der von der Regierung bestellt

. . ouverneur Mokhtoscham es Saltaneh von dem

Führer der Fidai Fermeros Khan verhaftet worden.

Mit dem gestrigen Tage ist in China ein neucg . Naturalisationsgesetz in Kraft getreten, in dem, W. T. B.

zufolge, bestimmt wird, daß Angehörige des chinesischen Reichs

nicht mehr das Bürgerrecht eines ausländischen Staates an, . nehmen dürfen. Das neue Gesetz trifft ferner die Bestimmung, daz) Chinesen, die bis dahin Untertanen und Bürger anderer Siagten

geworden sind, dennoch chinesische Untertanen bleiben. Viele

Chinesen, namentlich solche, die in g, fen britisch . ese

Uatertanen eingeschrieben sind, werden von dieser Ma ßregel

betroffen, unter anderen auch eine Anzahl hoher Beamter in

In⸗ und Ausland.

Koloniales.

Besteuerung der nichteingeborenen Bevölkerung im Gebiete der Karolinen, Palau, M Marschallinseln.

Eine Verordnung deg Gouverneurs von Deutsch⸗Neuguinen bon 30. Juni 1808 bestimmt, daß jede männliche über 16 Jihre alte Person, die im Gebiete der Karolinen, Palau, Martanen und Marschal, inseln ihren Wohnsitz hat und nicht als Eingeborener zu betrachten ist, eine persönliche Steuer im Betrage von 40 M jährlich zu entrichten hat. Die Steuer ist mit Beginn des vom 1. April jedes Jahre; laufenden Steuerjahres fallig. Die Verordnung ist am I. April 153 in Kraft getreten. Die Verordnung des Kaiserlichen Bezirksamtmannh in S ivan, betreffend die Kopfsteuer und die Arbestsleistung in Inscerehlete der Marianen, vom 17. Januar 1900. die Verordnung des Kaiserlichen Landeshauptmanns der Marschallinseln, betreffend Einführung von Steuern, vom 29. August 1898 nebst Verordnung des Hezirklamts Ponape, betreffend Abaͤnderung der Verordnung vom 29. August 1898 über die Einsührung von Steuern, vom 28. Ja— nuar 1907 treten außer Kraft, soweit sie sich auf Weiße und ihnen gleichstehende Rassen erstrecken. ( Deutsches Kolonialblatt

Statistik und Volkswirtschaft. Die Gewerbeinspektion in Preußen im Jahre 19038.

Das Wetschaftsjahr 1998 war durch die andauernd ungünstkee ö Die Verteuerung des Geldes, i.

Lage der Industrie gekennzeichnet. im voraufgegangenen Jahre den Beginn des industriellen Niedergangel hervorgerufen hatte, war zwar nicht von langem Bestande, die nach— teiligen Folgen aber einer durch Geldschwierigkelten eingesch änkten

arianen undd.

7 .

Unternehmunge ust und Kaufkraft konnten fast das ganze Ber ch jah

hindurch beobachtet werden. Auch Ländern hatte dem zu großen Geldbedarf der Industrie die stark ver

t wurde die Ungunst

minderte Nachfrage nach deren Erzeugnissen . sodaß deut ich

Fabrikate erschwerten Eingang fanden. Verschär

der Geschästslage noch durch die Furcht vor kriegerischen Verwicklungen ö

und die Preigpolitlk der großen Rohstoff oerbände, die der Krisig dlet⸗

mal ein besondereg Merkmal gob. Das dauernde Mißveihältnig hoch⸗ .

gehaltener Rohstoffpreise zu fallenden Fabrikatpreisen hat die darunttt

leidende Industrie mehr als je geschädigt, und selbst da, wo die Synd⸗

kate sich zu Prelgnachlässen verstanden, trat dieser Ausgleich zu spät ein, wenn nicht gar bei einer Aufl5sung der Syndikate der darauf folgende Preigsturj die vorher teuer eingekauften Vorräte an Roh materlal in einen

Maße entwertete, daß hieraus oft die schwersten Verluste hervot,

gingen. Mit einer erheblichen Einschränkung der Bautätiekelt sanl der Beschäftigungsgrad sämtlicher für Bedarfgzartikel bestimmten In=

dustriejweige wesentlich und dies beeinflußte alle verwandten Irn

dustrien. In der Roheisenindustrie gaben die ständige Einschränkung der Erz'ugung an Roheisen, die Stillegung von Hochöfen und deh Anwachsen der Roheisenvorräte sowohl in Deutschlagd als in alle Intustiteländern den augenfälllasten Maßstab für die übenl herrschende Jadustriekrisiz, deren Folgen sich für die Acbelterscheft n der Verminderung des Arbeitsverdienstes und des Beschäf igungk⸗ rades sehr fühlbar geltend machten. Der ele ch mn der Königlich preußischen Regierungs⸗ und Gewerbe räte und Bergbehörden für 19058, die wieder ein umfangreich Materlal für die Beurteilung der Lage der Induftrie und der wit schaftlichen Verhältnisse der Arbe t⸗nbevölkerung bieten, haben die Lohnätze im allgemeinen eine beträchtliche Herabsetzung nicht erfahrm das Einkommen der Arbeiter hat sich aber dadurch gegen das voran

gegangene Jahr wesentlich verringert, daß in fast allen Industtk—

zweigen infolge mangelnder Beschäftigung nicht nur dle frühe häufig geleisteten, meist höher bezahlten Ueberstunden forte fallen sind, sondern auch Verkürzungen der Arbeltszeit und Feschh, schichten nicht ju vermelden waren. Der hierdurch hervorgerufen Lohnausfall hat die Arbeiterschaft um so häiter getroffen, die not vendigsten Nahtungemlttel den in den Vorjahren erreichte hohen Prelsstand bisher fast ungeändert belbehalten haben. Dlesa Teuerung haben viele Gemeinden und Firmen durch die . daß gf und Lieferung von Nahrungtzmütteln und Heljmgten ju billlgen Preisen sowie durch den Bau von Wohn chen die Gewährung von Mietsjuschüssen. Stiftung von Pe siong⸗ . Invallden fonds und mannigfache Wohlfabrtaeinrichtun gen zugumnf ihrer Arbeiter Rechnung getragen. Eine Maßnahme der Arheltch. fürsorge, die besonderg erwähnt zu werden verdient, ist die Ge vähmmn von lirlaub unter Welterjahlung des Lohneg, oder unter Bewlllläun von Urlouhebeihilfen unter estitce une; Voraugsetzungen. Dle J herigen guten Erfahrungen, die mit den Beurlaubungen gema worden tn lassn hoffen, daß die erst beginnende, aber schon n. das Versuchtzstadium hinauggekommene Bewegung welter forischt und sich allmählich auf alle Industriezweige autdehnen wird.

in den für die Ausfuhr wachtlgen

Nach den soeben erschienenet⸗ .

ur Beurtellung der 6 der Industrie bieten die für die

inzelnen Industriegruppen erm 91 bier nnd n

Betriebe und

ttelten Zahlen über die vorhandenen nen beschäftigten Arbeiter ein wichtiges

Material. Die Zahl der revisions pflichtigen Fabriken und der diefen gleichgestellten Anlagen war im Berichtssahr um 2370 höher alg im Jahre 1807 und belief sich inggesamt auf 146 369. Die Gesamtjahl der Arbeiter betrug 3 019 137 (gegen das Vorjahr Ho 3615, und

jwar befanden

wachsene männliche Arbeiter

sich darunter

225 9774 (4 278) jugendliche

2230 381 h60 309 6

Arbeiter von 14 bis 16 Jahren, darunter

ö 093 (- 477) weiblichen Geschlechts, und 2473 ( 587)

C 47 2615 er- Arbeiterinnen,

Rinder

unter 14 Jahren. In den 49 001 (P I8851) gewerblichen Betrieben, die auf Grund der vom Bundesrat gemäß § 126 6 der G. O erlaffenen

Vorschtiften zu beaufsichtigen

sind, aber nicht zu den Fabriken ꝛc.

gerechnet werden, bellef sich die Zahl der Arbeiter auf 113 428

loi)

Salinen und

Nach den in den 2215 ( 58) der Aufbereltungsanstalten

Berschten

Au sicht

der

Bergbehörden wurden unterstehenden Bergwerken, 671310 (4 47 900)

erwachsene männliche Arbeiter, 10 174 (4 94) Arbeiterinnen, 25 316 4 2513) jugendliche Acheiter von 14 bis 16 Jahren, darunter 685 * 50) weiblichen Geschlechts, und 18 15) Kinder, insgesamt

766 818 CEC 50 495) Personen beschaͤftigt.

Die Vertellung der

replsionspflichtigen gewerblichen Anlagen sowie der in ihnen be⸗ schäftigien erwachsenen Arbeiter und Arbeiterinnen, der jugend lichen Arbeiter und Kinder männlichen und weiblichen Geschlechtz auf die einzelnen Industriegruppen ist aus folgender Tabelle ersichtlich:

Bezeichnung der Industrie⸗ zweige

Anzahl der

gewerblichen Anlagen

Zahl der

mannlichen Arbeite ·

Arbeiter

Jahren Kinder unter 14 Jahren

Arbeiter von 14 - 16

rinnen

ugendlichen

Bergbau, Hütten und Salinen⸗ .

Industrie der Steine und Erden

Metallver⸗· arbeitung

Industrle der Maschinen, Werkzeuge, Instrumente und Apparate

Chemische In⸗ dustrie

Industrie der ie,. ; chaftlichen Nebenpro⸗ dukte, L ucht⸗ stoffe, Seifen, Fette, Oele und Firnisse

Textilindustrie

Papier⸗ industrie

Lederindustrie

Industrie der Holij und Schnitzstoffe

Industrie der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel

Bekleidungt⸗ und Reini⸗ gung gewerbe

Baugewerbe

Polygra⸗ phische Ge⸗ ea,,

Sonstige In⸗ dustr le weige

C 8S08)

(4 22335)

( 279)

2174

( 43) 6686 C 36)

1923

* 33 1449

* 15)

15777

45574

27366 93h C bo) 4069 C 85)

191 * 2

( 49300)

C 16643)

880171

317354

282887 C 6059)

441535 ( 9344)

75728 ( 13465)

39749 ( 582)

170807 C 4112)

47619 (H 4163) 57 976 C 960)

183868 (= bh2l9)

249840 ( bb87)

48069 C 60h 8h06 C bbq4o)

64250

* 817

3442 C 42)

( 219)

C 1267)

( 1269)

86) C bd36)

143) C 127)

C 438)

C 29265)

14795 36466

C 2466)

36631 20796

( 701)

3h24 C 86)

25939

4107 24 C 489) 602 C 239)

965 C 38) 28

C 19

13110 104

S6 (FP

158952

28528

243

11644

23676 ( 2332)

82963

138811 25102 ( 455) 3826

(= 4240)

S664. „is C ih C i6)

329 ( täIc)

Die Revisionstätigkeit der Gewerbeinspektoren und Berg— behörden ist wie im Vrjahre, so auch im Berschtesahre äußerst um— Es wurden 162 391 (4 34715 Revisionen gewerb⸗ licher Anlagen vorgenommen, darunter 2341 (4 S6) in ber Nacht und

fangrelch gewesen. 1iibs = I33)

an Sonn- und Festtagen.

Zweimal wurden 11 319

184) Betriebe, dre oder mehrmal 6881 ( II9) revidiert. Die abl der revidierten Fabriken und der diesen gleichgestell en Anlagen

elief si 3 zeh f

380 860 177 652

fabrikm

1609)

äaßigen

auf 70090 (4 279) oder Betriebe. I) erwachsene Arbeiter, 437 465 (— S491) Arbelterinnen, jugendliche Personen von 14 bis

Da in

der jenen

47,9 oo gesamten

1867 688 16 Jahren,

darunter hh 66 26034) weiblichen Geschlechts, und 1972 (- 5633 Kinder unter 14 Jahren beschäftigt waren, erstreckte sich die Inspeltion auf. 2 84 777 (2 41434 Ärbelter oder S2 3 Y der überhanpt ge⸗

zählten Arbeiter.

Von den unter der Aufsicht der Bergbehörden

stehenden 2215 Werken wurden 2058 öh) oder 4,7 oo mit 670 671 8 Qꝛ0) erwechsenen männlichen, 10 170 welblichen. 26 307 ( 2820 jugendlichen Arbeitern, darunter 685 (4 50) weiblichen Geschlechts,

und 18 (- 12 Kindern, zusamm Arbeitern oder 89, 9 odo aller ergarbeiter revidiert. Hülten und Salinen e ahrungs. und Genußmittelindu

B werken,

teine und

en mit 706 166 (4 tHo6is) in Dienst Die melsten Rep sienen fanden in den Berg⸗

und Lohn stehenden

in den Betrieben der

trie dh 335), der Industrie der Erden (13 531) und der Industrie der Holj. und Schnitz-

stoffe ll 312) statt, nächstdem in den Werfstätten des Bekleidungů⸗

und Reinigungs Industrie 96

Indussrle (E26 l 2), der Industi

gHuchstoffe, Seisen, Fette augewerbeg (2156)

e obi C. i861 nicht

Bundegrat besondere Vorschriften n

3829) Anlagen mit 28 791 (4 6174) Aib

ie vom 13 7352 64.

ewerbes (9937), der Metallverarbeltung (91656), der aschinen, Werkjeuge und Inftrumente 699

Tsrtilindustrse söcgzsc und ber pop zraphischen Gewerke (dr6rß; Algen der Zahl der Revisionen na

der es

die Betriebe der chemiscken

ie der forstwirtschaftlichen Nebenprodukte,

2c. (2396), der P pierindustrie (2213), des und der Lederindustrie (1425). Von den zu den Fabriken c. jählenden Betrieben, für

sind, wurden eitern repidiert.

Außer den Revisionen fanden 23 7657 (4 1600) Unfalluntersuchun gen

flat.

Wie in einzelnen Berschten der Gewerbeinspeltoren Heipor⸗

ke oben wird, wird in Versammlungen immer noch ofterg behauptet, k die Gewerbeauf chtsbeamten den Arbeitgebern Mittellungen Über Zeit ihrer Heyvistonen oder über Ni. Ramen der Ärbelter jugeben

ließen, die bei ihnen Beschwerde über Mißstände in den Betrieben gesührt hätten. Solchen Behauptungen gegenüber muß jmmer wieder festgestellt werden, daß unter keinen Umständen irgend jemand vorher eine Mittellung über laufende Revistonen erhält Nur wenn die Aufsichtsbeamten von anderen Behörden al Sachverständige zu Lokal⸗ terminen zugezogen werden, oder wenn sie irgendwelche Uniersuchungen vornebmen müssen, ju denen besondere Vorbereltungen notwendig sind, oder wenn sie von einem Unternehmer zur Rcksyrache über eine be— stimmte Angelegenheit gebeten werden, die sich am beften an Oct und Stelle erledigen läßt, findet notwendlgerwelfe eine vorherige Benach⸗ . statt.

in Bedürfnis jzur Leistung von Sonntagzarveit ist durch die Verschlechterung der Geschäftslage nur in geringem Umfange hervorgetreten. Demgemäß haben auch die auf Grund deg § 10h f der GO, bewilligten Augnahmen gegenüber dem Vorjahre eine erhebliche Verminderung erfahren. Dieser Rückgang tritt sowohl in der Zahl der, Betrlehe, denen Sonntaggarbelt gestattet worden ist ( . II gegen 836 im Jahre 1907), wie besonders in der Zahl der be⸗ willigten Arbeltzstunden (428 170 gegen 662 5M) Y und der an Sonn. und Festtagsarbeiten beteiligten Arbeiter 60 55h gegen 63 212) in die Erscheinung. Am auffallendsten ist die Sonntage arbeit in den Wals. und Hüttenwerken zurückgegangen; während im Vorjahre für 26 Betriebe dieser Art an S5 Sonn, und Festtagen Ausnghmen und 152 262 ArbestJzstunden bewilligt wo den sind, ist im Berichte sahr nur für 13 Betrlebe an 29 Sonn. und Fesltagen und für insgesamt 31 392 Stunden Arbelt jugelassen worden. ÄAm stärksten waren an der Zahl der bewilligten Arbeltgstunden die Robzucker— fabrilen und Zuckerraffinerlen beteiligt, auf 1066 (gegen das Vorjahr 6) Betriebe entfielen 131 670 ( 589) Arbellsstunden. Nãchst⸗ dem lommen die Industrie der Maschinen. Werkzeuge, Instrumente und Apparate und die Industrie der Nahrung. und Genußmittel mit 64 (- 11) resp. 58 6. 8) Betrieben und 5l 494 ( 965 resp. 40 589 (4 7529) Arbeitsstunden.

Zuwiderhandlungen gegen die Schutzgesetze und Verordnungen, betreffend die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter, wurden im Berichtgjahr bei den Revistonen in 6465 Anlagen gegen 7052 im Jahre 1907 festgestellt. Die Mehrzahl der Uebertretungen betraf Vorschriften form,ller Art, insbesondere die Bestimmungen über Arheltshücher, Anzeigen, Ver jeichnisse und Aushänge; Vergeben gegen die materiellen Vorschristen wurden 1462 gegen 1607 im Vorjahre ermittelt, und zwar 271 ( 40) Fälle gesetzwidriger Beschäftigung von Kindern, 498 162). Zuwiderhandlungen gegen die gesetz liche Beschränkung der Arbeite zeit jugendlicher Personen, 407 (— Is) gegen die festgesetzte Dauer der Pausen, 99 (4 13) gegen das Verbot der Nachtarbeit und 127 ( 8) gegen die Bestimmungen über die Sonntagäarbeit. Bestraft wurden wegen Uebertretung der Schutzgesetze und Ver⸗ ordnungen 1157 (— 109) Personen, während noch 55 Strafverfahren sch weben. Wie aus den Berichten der Gewerbeinspeltoren hervorgeht, stößt die Durchführung des Kinderschutzgesetzes, besonders bei der Beschäftigung der eigenen Kinder, immer noch auf Schwierigk ten. Die bieher auf diesem Gebiete er- ziesten Grfolge sind nicht zum geringsten Teil der Mitwirkung der Lehrerschaft ju verdanken. Eg gelangen nicht nur durch die Schule jahlreiche Verstöße gegen die Schutzbestimmungen zur Kenntnsg der Behörden, nicht selten werden auch auf Antrag der Lehrer die ausgestellten Arbeits karten wegen mangelhafter Leistungen der Kinder auf Grund des 5 20 des Gesetzes zurückgezogen. Um durch die Mitarbeit der Schule bei der Durchführung des Kinderschutzes die guten Heziithungen jwischen ihr und dem Elternhaufe nicht zu gefährden und bei der Abstellung von Gesetz widrigkeiten Mißgriffe und unnötige Härten möglichst zu vermelden, dürste sich eine a g empfehlen, die neuerdings für den Regierunggbenirk Düsseldorf getroffen ist. Die für jede Schulklasse aufjustellenden Verieichnisse der gewerblich beschäftigten Kinder werden dort nicht mehr wie bisher der Polizeibehörde, sondern durch den Kreisschulinfpertor dem Gewerbeinspektor zugestellt, der seinersests ohne Bezugnahme auf die Schule als Informatlongquelle der Pelliei diejenigen Fäsle be= zeichnet, die weitere poltjeiliche n n ten oder die Herbeiführung einer Hestrafung angezeigt erschelnen lassen.

Die Zahl der Zuwiderhandlungen gegen die Gesetze und Ver—= ordnungen zum Schutze der Arbeiterinnen, die von den G-werbe⸗

inspektoren im Laufe des Berichts jahres ermittelt wurden, ist von

z911 auf 3398 gesunken. 2357 (gigen das Vorjahr 266) Fälle betrafen Verstöße gegen Bestimmungen über Anzeigen und Aushänge und 1041 (- 247) Fälle Uebertretungen materieller Schutzvorschristen. Die meisten Zuwiderhandlungen wurden in den Weikstätten der Kleider und Wäschekonfektion sowie im Bekleldungs, und Reinigungt⸗ gewerbe, nächstdem in den Ziegeleien, in der Industrie der Nahrunggz⸗— und Genußmittel, in den Meiereien, den Betrieben jur Sterillfie rung von Milch und in den Anlagen zur Anfertigung von Zigarren sestgestellt, Die Zahl der Anlagen, in denen gegen die gefeßtzlichen Schutzbestimmungen gefehlt wurde, hat sich um (76 gegen das Jahr 1997 vermindert, die Zahl der wegen Zuwiderhandlungen be— straften Personen ist dagegen Lungerechnet 46 noch schwebende Straf— verfahren) dieselbe geblieben. Recht erheblich ist der Umfang der Be= willigungen von Ueberarbeit infolge der ungünstigen Geschaftslage zurückgegangen. Eg wurde von den Verwaltungabe hörden fuͤr Wochentage außer Sonnabend 401 (— 78) Betrieben mit 21 0987 (— 8127) Aibeiterinnen in 552 164) Fällen für S6l6d ( 1827) Tage und an Sonnabenden 6 (- 304) Anlagen mit 4646 (— 6789) Arbeiterinnen in 114 (— 280) Fällen eine Beschäftigung über die normale Arbeitszeit erlaubt. An biesen Bewllligungen sind die Industrie der Nahrung. und Genußmittel, die Textllindustrie, das Bekleidungs. und Reinigungegewerbe, die Leder, und die Paplerindustrie mit den höchsten Stundenzahlen beteiligt.

Im Vergleich zum Jahre 1907 ist auch eine beträchtliche Verminderung der Un fälle eingetreten. Dieses günstige Ergebnis dürfte zum Teil aus dem mit der schlechten Geschäftslage verbundenen geringen Arbeiterwechsel, gus der Abnahme der Gesamtsahl der Arbeiter und der durch Feier⸗ schichten verminderten Betriebsintensität, zum Teil aber auch aug der sinkenden Tendenz des Verhältnisses der Unfall, zur Arbeiterzahl zu erklären sein, die bereits seit mehreren Jahren beobachtet worden sst. Besondere Aufmerksamkelt baben die Gewerbeaufsichts peamten im Berichtssahre den Unfällen an Stanjen und Pressen so— wie deren Verhütung gewidmet. Nach ihren Ermlttelungen sind als Ursachen der Unfälle in eister Linie das Einlegen und Halten der Arbeitestücke bei kontinuierlich arbeltenten Maschinen, das Heraus— nehmen der fertigen oder der mißratenen Gegenstände während des Ganges und das zu frühjeltige Einrücken der Maschinenkraft anzu= sehen. Ein bemerkengwerter Unterschied in der Häufigkeit der Unfälle hat sich bei den männlichen und weiblichen Arbeitern nicht gejcigt, dagegen haben die schweren Unlälle, entsprechend der fast augz— schließlichen Beschäftigung von Männern an größeren und gefähr⸗ licheren Maschinen, nür dag männliche Geschlecht betroffen. Auch dag. Alter spielt bei der Unfallgefahr keine auffällige Rolle, weil jugend= liche Arbeiter in der Regel an den gefährlichen Pressen und Stanzen nicht beschäftigt werden, und ältere Personen an diesen meist keinen genügenden Verdienst finden würden und sie deshalb im allgemeinen meiden. Eg scheint indessen, daß mit dem Ucberschreiten des Alterg bon 16 Jahren eine häufigere Verwendung bon jugendlichen Arbeltern an i. und Stan jen einsetzt ohne Rücksicht auf körperliche Entwicklung und gelstige Fäbiglelt, da die Zabi dieser Unfälle in diesem und dem naͤchst böͤheren Älter sichtbar junimmt. Zahlreiche Unlälle sind auch auf Unachtsamkeit und Sorglostgkeit der Arbeiter zurüchuführen, wie sie sich leicht bei der einförmigen und abstumpfenden Tätlgkeit und als Folgen der meist üblichen Alkordarbelt einstellen. So betrat beispielgzweise in einer Preßkohlenfabrik ein Arbelter trotz wiederholter eingehender Ver⸗ warnung die Umgitterung einer schweren Riemenscheibe. Er wurde erfaßt und gelötet. Ein Augenjeuge dieses Unfalls verlor eiwa eine Woche spaͤter in einem Zabnnadgetriebe die Hand, als er eine Schraube an der im Gang befindlichen Piesse anzieben wollte. In einem and eren Be⸗ triebe wurde einem Arbester der Kopf abgerissen, der sich jum Schmieren elnts schweren Antriebriemens jwischen Schwung lad und dessen Schutzumwehrung geklemmt hatte. Oft wurden auch vor.

bandene Schutzvorrichtungen absichtlich außer 6. der Erringung des böchstmöglichen Verdiensieg hinderlich waren.

lederholt wurde den Vorrichtungen, die den Betrieb der Stanjen und Pressen yon der Benutzung beider Hände abhängig machen sollten, dadurch die Unfallsicherbeit genommen, daß statt der einen Hand ein Vein oder Fuß in Taͤtigkelt traf, und bie nun freigewordene Hand dem Spiel des niedberg henden Stempels beim Einlegen, Nachhelfen und

craugnehmen der Aiheitsstücke wieder schutzloß preisgegeben war.

die Bemühungen, die Unfälle an den Preffen und Stanzen zu ver⸗ hüten oder doch wenigstens zu vermindern, stoßen in vielen Fällen auf en hebliche Schwierigkesten, die einerfeits durch ben Wechsel der Arbeita⸗ stücke nach Form und Größe, anderseits durch Beeinträchtigung der Leistungsfählgkeit gegeben sind, aber auch in der Verschiedenart k. keit der Bauart der Maschinen begründet find. Als beste S utz⸗ vorrichtungen haben sich die selbstiätige Zuführung detz Arbeitsstückez und die Eiarichtungen erwiesen, die beide Hände des Arbeiterz in Anspruch nehmen, wenn die Maschlne in Belrieb gesetzt werden soll; sie sind aber bel den melsten Arbeitern und mehrfach auch bei den Arbeit⸗ gebern nicht besonders beliebt, weil sie in vielen Fällen leicht eine geringe Verjögerung des Arbeitsprofesses ünd eine geringere Leistung des Arbeitert in der Zeiteinheit verurfachen.

Wirksamkeit gesetzt, wei

Zur Arbeiterbewegung.

Die Arbeitgeber im Bauklempnergewerbe Berlins (bgl. Nr. 81 d. Bl.) hielten am Sonntag eine Versammlung ab, an der sich auch Vertreter deg Arbeltgeberkar tells im Bersiner Baugewerbe betelligten. Die Kartellvertreter sicherten, wie die. Voff Ztg.“ berichtet, den Bauklempnermeistern jede Unterstüͤtzung in dem gegenwärtigen Kampfe zu. Vor allem soll jetzt nicht auf die Fertigstellung der durch den Kampf gestörten Arbeiten gedrängt werden und bie Arheit nicht an andere Firmen vergeben werden. Der Auesperrungabeschluß wurde aufrecht erhalten. Die geringe Zahl der Ausgesperrten erklaͤre sich aug der großen Arbeitelosigkeit im Gewerbe, nicht aug der mangel⸗ haften Disziplin der Arbeitg ber.

Die Schneidergehilfen von Elberfeld und Barmen haben, der „Köln. Itg.“ zufolge, in getrennten Versammlungen die Aufhebung des aussschtelosen, gegen den Willen des Hauptvorstandes begonnenen Ausstandeg beschloffen und gestern die Arbeit wieder auf⸗ genommen.

In Ham burg sind nach demselben Blatte die Damenschneider und -Schneiderinnen, etwa oo, feit Sonnabend wegen Lohn⸗ streitigkeiten im Ausstand; namentlich die Maßarbeit ruht. Vor dem Gewerbegericht sollen Einigung verhandlungen erfolgen.

(Weitere Statistische Nachrichten! s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe e. V. in Berlin, Bellevuestraße 3 (Künstlerhaus), schreibt einen Wett bewerb aus für Entwürfe zu Zim mermöbern. Zur Wahl für die Bewerbung flehen drei Grüppen von Möbeln, nämlich ein Büfett und eine Kredenz, oder ein Bücherschrank und ein Bir lomaten⸗ schreibtisch, oder ein Speisetisch und ein Sofatisch. Auegesetzt sind ein erster Preig von 606, ein zweiter Preis von 460 und ein dritter Preig von 200 M6; außerdem werden 24 weltere Entwürfe mit je S0. M angekauft. Es gelangen also im ganjen 26495 M zur Ver. tellung. Die Einsendung hat bis jum 7. Mai, Nachmittags 3 Uhr, an den Verein zu erfolgen.

Literatur.

Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist in Buch— form ein ausführlicher Bericht über die Forschungsreise erschlenen, die Ludwig Amadeus von Savoyen, Herzog der Abrusjen, im Jahre 1906 ur Erforschung der Ruwenz rikette unternommen hat. Das Buch führt den Titel „Der Ruwenzjori, Erforschung und erste Ersteigung seiner höchsten Gipfel“ und ist auf Grund der Tagebücher und sonstigen Aufjeichnungen deg Herjogs Ludwig Amadeus von Dr. De Filippi jisammengestellt und herausgegeben. Es enthilt alle Beobachtungen und tatsächlichen Angaben, die dir Grundlage für die geographischen und naturwissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition bilden. Es galt in erster Linie die Topographie der Ruwenjorttette, die sich isollert jwischen den weiten fumpfigen Ebenen von Uganda und den unermeßlichen Urwäldern deg Congogebletes erhebt, festzu— stellen, die Höhen der Berge, die sich bis über 5050 m erheben, ju messen und zuglelch Forschungen über Geophystk, Meteorologie und Magnetismus vorzunehmen. Der Herjog war auf seiner Reise von dem Kapitän 4. S. Umbeito Cagni, dem Leut⸗ nant j. S. Edward Winspeare, dem Alpinisten und Photo— graphen Vittorio Sella und dem Marineoberarjt Uchilie Cavalli Melinellt begleitet; außerdem nahmen jwel Gleticherfährer und zwei Träger aug Courmajeur im Tal von Aosta Sũdabhang des Monte Rosa) an der Expedition teil. In einem esnleitenden Kapitel wird von der Entdeckung der Kette durch Stanley im Mei 1888 und von den bis jum Jahre 1806 dorthin unternemmenen Ex⸗ peditionen berichtet, dann setzt der eigentliche Bericht über die 3 des Herjogs ein, die im September 1806 von Neapel aug angetreten wurde. Sie führte über den Vietoriasee, Entebbe und Fort Portal, nach Bujongola, wo die Gebirgtztouren begannen. Dem Herjog und feinen Begleitern, mit Augnahme des Leutnants z. S. Win peare, der krank in Mombasa zurückbleiben fut gelang es, jahlreich' Gipfel der Kette, darunter den Ruwenzjorl selbst, zu besteigen und die Kette topographisch fest= zulegen. Zunächst wurden die Gipfel im Hintergrunde des Mobakulalz in Angrlff genommen, dann die der Zentralgrupre. Dlese Karten erzählen anschaulich von bervorragenden bochtouristischen Leiftungen unter oft äußerst schwierigen Verbältnissen und dürften dag Interesse namentlich in den Kreisen der Alpiniflen erregen. Die Schlußkapitel sind der Schilderung der Rückkehr der Erredition gewidmet, die am 16. April 1906 don Neapel aufgebrochen war, und am 24. Auguft dle afrikanische Erde wieder derlies. Daz auf ihr gewonnene wissenschaftliche Material ift, in einer Reide don An— hängen verarbeitet, übersi Ctlich mitgeteilt Im ersten Aubarg löst sich Dr. L Hugues über das Mondgebirge der Geographie des Ptelemates und die Ruwenjorikette aug. Die Forscher waren bekanntlich im Streit darüber, ob des Ptolemalog' Mondgebirge mit dem Kilimandscharo. Kenia oder dem Ruwenjori identisch sel. Der Ver⸗ fasser vertritt mit Stanley die Ansicht, daß der Ruwenzori Anspruch auf diese Identität babe. Im jwelten Arbang sind die astronomischen, geodätischen, meteorolozischen und wagnet ichen Beobachtungen der Expedition verardeitet. Ver eich iffe der be- obachteten neuen Gattungen, Arten und Unterarten von Tieren und den während der eg ref gesammelten Pflanzen sewie ein sorgfältig gearbeltetes Register schließen das wertdolle Back daz Re. bunden 12 Mn kostet, ab. Hervorgehoben seien noch die jadlreihen ausgejelchneten Abbildungen nach Kameraaufnabmen Birterie Sellaz die dem Leser ein packendes Bild von der großarthhen Berg and Gletscherwelt des Ruwenzori und seiner Trabanten dieten.

Lebengkunst. 800 Aphorizmen wit Aadang den Ile ranke. Leirjig. Tbeosophischeg Verla adaug De. Dage Belltath. b. 3 Æ, geb. B X. Ihe Franke, die der tiakgen Jadren mit

Einem Band Gedichte an die Deffentlichkelt getreten . Die ein ent. schieden über dag Durch chaltttwaß dmnauggedende börisches Talent verrleten, enthüllt ung in dem dorllegen den Buche eine nene Sende ibrer reichen Begabung. Werde wie daß der legende pflegen, wenn ste innerlich bedeutsam find meist daz Grgedntg ein eg langen und reid Lebens in seln. Ilse Franke ader Naben idre langen Jabee ncht daran gebindert, tiefe Blicke in die Wenschenseele und han de Dafem u lun, und sie weiß ung dag, wa sie innerlich geichant apper, eigenartiger Prägung ju übermitteln. Ihr WFen 3 vielen Fällen ein intultives Erkennen don Wabrbelten, die Mer all der Alltag sind und denen man durch dessen Erfabrung allen nicht aade ma