1909 / 95 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Apr 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Technik.

Für den Kampf gegen die jerstörende Kraft der Meereswogen scheint man, nach einem Berlcht der Zeitschrift für komprimierte und flüssige Gafe', eine neue Waffe gefunden zu haben. Ez handelt sich dabei um die Anwendung von Preßluft als Wellenbrecher, eine Wirkung, die man angeblich durch Zufall bei dem Bau eines Unterwassertunnels in New York kennen gelernt hatte. An einigen undichten Stellen dieses Tunnelz entwich nämlich ein Teil der im Tunnelinnern verwendeten Preßluft und trat in Form von kleinen Blasen an die Oberfläche deg Wassers. Durch diese Blasen⸗ bildungen wurden die Schwingungen der kleinsten Wasserteilchen, die die Ursache der Wellenbewegung sind, so empfindlich gestört, daß sich oberhalb der undichten Stellen größere Flächen ruhigen, von keiner Welle bewegten Wassers zeigten. Den gleichen Erfolg erzielte nun Brasher, der Direktor der Parkway⸗Baäder in England, deren Dämme und Mauern sehr unter dem Anprall der Wogen zu leiden hatten, indem er Preßluft in einer Rohrleitung unter Wasser bis zu einer gewissen Entfernung vom Ufer oder von einer zu schützenden Ufermauer, Pier usw. führte und hier durch viele kleine Locher im Rohr in Form ron kleinen Blasen austreten ließ. Die heramollenden Wellen wurden ge⸗ brochen, und hiater der Zone der Luftblasen blieb das Wasser völlig ruhlg. Durch diesen Erfolg ermutigt, will Brasher eine größere Versuchsanlage errichten und an dieser besonders die günftlgste Anordnung und Lage der Rohre und der Austritts5ffnungen für die Luft studieren, die auf die Menge der verbrauchten Preßlust von Einfluß sein werden; von dieser hängen aber naturgemäß die Kosten und damit die Anwendbaikeit des ganzen Verfahrens ab. Ueber die Höhe der Kosten kann man wohl im gegenwärtigen Stadium der Versuche auch nicht an⸗ nähernd zutreffende Angaben machen, immerhin ist es wahr— scheinlich, daß diese Kosten sich ziemlich boch stellen werden, so daß sich die Anwendung der Preßluft als Wellenbrecher in der Hauptsache auf einige besonderg stark gefährdete und auf andere Weise nicht zu haltende Uferbauten, Hafeneinfahrten, Leuchttürme usw. wird be⸗ schränken müssen. Vielleicht kann man auch Feuerschiffen mit Hilfe der Preßluft ein ruhiges Ankerwasser sichern, und Rettungs—⸗ booten, die vom Lande aus häufig schwer oder gar nicht durch die Brandung zu bringen sind, könnte man tin ruhiges Fahr— wasser schaffen, wenn die Rettungestation mit einer Preßluft« anlage ausgerüstet würde. Gelingt es aber, und das wird die Technik mit der Zeit doch wohl erreichen, die Kraft der Meertswogen in nutzbare Arbeit umzuwandeln, die um Antrieb der Kompressoren, zur Erjeugung der Preßluft dienen könnte, dann wird man der Preßluft als Wellenbrecher eine viel höhere Bedeutung als heute beimessen, dann würde der Mensch keinen kleinen Triumph feiern, indem er die Kraft der einen Woge zur Unschädlichmachung der anderen benützte.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrnngs⸗ maßregeln.

Dänemark.

Nach einer Bekanntmachung des Juftiministeriums vom 6. d. M. ist die Verfügung über die gesundheitspoliseilichen Maß nahmen gegen die russischen und finnischen Ostseehäfen, sowie gegen die russischen Häfen am Schwarzen und Asowschen Meer wieder aufgehoben worden. Die Maßnahmen bestehen jetzt nur noch gegen die Häfen von St. Peters burg K (Vgl. R. Anz. vom 28. September v. J.,

r. 229.

Verdingungen im Auslande.

Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs und

taatgzanzeiger ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

Gxpedition während der n , von 9 big 3 Ühr eingesehen werden.

Aegypten.

Mit Bezug auf die in den Nummern 75 und 80 des ‚„Deutschen Reichtzanzeigers und Königlich Preußischen Staatsanzeigerß vom 29. v. M. und 3. d. M. ersolgten Mitteilungen, betreffend die Ver⸗ gebung der Lieferung von Uniformen und Mänteln: Die Muster sind nunmehr eingegangen und liegen im Reichganzeiger“ aus.

Verkehrsanftalten.

Der gegenwärtige Stand der Unterwasserschallsignale wird in den. Annalen der Hydrographie! von dem Baurat Penk be⸗ handelt. Die „Naturwissenschaftliche Wochenschrift. faßt die dort veröffentlichten Grgebnisse dahin zusammen: Es hat sich nach den bis— berigen Erfahrungen gezeigt, daß diese Signale unter günstigen Umständen außerordentlich weit (26 Seemellen) wahrnehmbar sein können, daß aber Untiefen, Brandungen sowie die Störung der Wasserruhe durch starken Schifftverkehr die Reichweite sehr beeinträchtigen. Es bedarf noch weiterer UNntersuchungen, wie die Wirkung der Beugung, Ablenkung, Brechung und Verdichtung der Schallwellen im Wasser sich geltend macht, namentlich wird es wichlig sein, sich vor irreführenden Schlüssen zu sichern. Gleichwobl hat man im Laufe der lötzten Jahre alle wichtigeren Feuerschiffe der deutschen Küste mit Unterwasserschall signalen ausgerüstet, die nunmehr bei nebligem Wetter ein wöschtiges Hilfemittel der Schiffahrt darstellen. Interessieren wird vielleicht die Nachricht, daß inkbesondere auch die neue Fähr—⸗ verbindung Saßnitz Trelleborg duich Auslegung einer Unter- wasserglockentonne vor Jatmund gesichert werden soll. Die

Glockensignale sollen hier durch den Druck des das Leucht- feuer speisenden Fettgases alle 77 Sekunden ausgelöst werden. In rankreich werden neuerdings, j. B. bei Cherbourg und Ouessant, nterwassersignale eingerichtet, deren Betrieb auf elektrischem Wege von Land aus geleitet und überwacht wird,. Bemerkenswert ist, daß ähnliche Einrichtungen auch schon für Fischereijwecke sich als nützlich erweisen; norwegische Fischer sollen durch ein in wasserdichtem Gehäuse ins Meer versenktes Mikrophon vom Boote aus mit einem telepho⸗ nischen Empfänger sich über die Annäherung großer Fischschwaͤrme

Aufschluß verschaffen.

Theater und Musik.

Hebbeltheater.

Das Hebbeltheater verfiel auf der Suche nach einem Kassenstück auf eine französische Detektiokomödie: Arssne Lupin. von Maurice Leblane und Francis de Croisset. Das ist leine besonders geschmackvolle Wahl für eine Bühne, die sich mit dem Namen eines Dichters geschmückt hat; früher überließ man dergleichen den Vorstadttheatern. An und für sich ist die Komödie aber harmlog und auch nicht besonders aufregend. Erst der letzte Akt, in dem es dem findigen Detektiv Guerchard ge⸗— lingt, den langgesuchten Gentleman Einbrecher Arsone Lupin, der sich für cinen Herzog von Charmerace ausgibt, zu stellen, verspürt man jenes angenehme Gruseln, das den Lesern von Kreiminalromanen und ähnlicher Erleugnisse der Hintertreppenliteratur geläufig und er— wünscht ist, und verharrt eine Weile in der Spannung, ob Polizist oder Verbrecher die Oberband behalten wird. Darstellung und Inszenierung waren einer besseren Sache würdig; den eleganten Ver⸗ brecher gab Herr Edthofer ebenso glaubhaft wie Herr Otto den klug kombinierenden Guerchard. So blieb denn auch der Beifall nicht aus.

Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf— führung von „Joseph in Egyptenꝰ in folgender Besetzung der Hauptrollen statt: Joseph: Herr Kraus; Jakob: Herr Griswold; Benjamin: Fräulein Rothauser; Simeon: Herr Hoffmann; Ruben: Herr Sommer; Naphtali: Herr Kirchhoff. Dirigent ist der General- musikdirektor Pr. Muck. ;

In der Neueinstudierung des am 28. d. M. im Königlichen Schauspielhausfe in Szene gehenden „Menonlt' von Ernst von Wildenbruch sind in den Hauptrollen die Herren Kraußneck, Staege⸗ mann, Geisendörfer, Vallentin, Boettcher, Werrack, Mannstädt und Fräulein May beschäftigt. Die Regie liegt in Händen deg Herrn Patty. Morgen, Sonnabend, wird Henrik Ibsens Schauspiel „Ein Puppenheim‘ (Nora) in der bisherigen Besetzung wiederholt.

In der Komischen Oper wird am Sonntag die Oper Carmen“, mit Fräulein Labia in der Titelrolle, aufgeführt.

Mannigfaltiges. Berlin, 23. April 1909.

Marineingenieuranwärter. In Rückwirkung der Flotten⸗ novelle von 1968 ist bei der Kalserlichen Marine ein erhöhter Bedarf an Marineingenteuren eingetreten. Junge Leute mit dem Zeugnis für den einjährig freiwilligen Dienst, die eine zweijährige praktische Aus⸗ bildung auf irgend einer Werft oder bel dem Bau von Dampf maschinen nachweisen können, haben daher Aussicht, im Okiober 19809 nach Bestehen der Eintritteprüfung und bel Eifüllung der übrigen Bedingungen als Ingenieuranwärter angenommen zu werden. An⸗ meldungen sind bis zum 1. August d. Isg. an das Kommando der II. Werftdivision zu Wilhelmshaven zu richten, das auch über die näheren Bedingungen Aut kunft erteilt.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten berichtete der Stadiv. Dr. Landau namens des vorberatenden Ausschusseg über die Anträge des Stadtv. Stadthagen auf Uehernahme der Sicherheits- polizei und des Stadtv. Cassel auf Uebernahme aller Zweige der Pollzei, die nach age der Gesetzgebung den Städten übertragen werden können. Der Ausschuß glaubte, den ersten Antrag ablehnen zu sollen, weil er ihn zurzeit für gänzlich aussichtslos erachtete. Dagegen empfahl er der Versammlung, den Magistrat ju ersuchen, mit der Staatsregierung zwecks Uebernahme der Wohlfahrt. und Gesundheitspolizei in Ver— handlung zu treten. Der Antrag Cassel wurde nach den Erklärungen des Maglstratgpertreters im Ausschusse von diesem für erledigt erachtet. Nach einer längeren Debatte, in der der Oberbürgermeister Kirschner und die Stadtv. Stadthagen, Cassel, Dr. Bernstein und Galland das Wort nahmen, wurke der Ausschußantrag angenommen. Einen größeren Raum in den Verhandlungen beanspruchte auch die Vorlage des Magistrats, betreffend die Neufestsetzung der Beseldungsordnungen der städtischen Beamten und Bediensteten (mit Ausnahme der Lehr— personen). Nach ihr sollen die neuen Besoldungz ordnungen mit dem 1. April 1908 in Kraft treten, soweit nicht ein neues Besol dungadienst⸗ alter für bestimmte Personen ausdrücklich festgestellt wird. Der Vorlage stand die Versammlung durchaus wohlwollend gegenüber. Alle Redner waren darin einig, daß man im Plenum auf Einzelheiten nicht ein- gehen, sondern im Ausschusse alle etwa noch vorhandenen Wünsche zur Erledigung bringen solle. Manche Redner gaben dem Wunsche auf Verringerung der Gehaltsskalen Ausdruck. Die Debatte schloß mit der Annahme eineg Antrags auf Autschußberatung ab. Nach Er— ledigung kleinerer Vorlagen wurde die öffentliche Sitzung, der eine geheime folgte, geschlossen.

Die Kolonigle Gedenkfeier, die der Deut schevangelish. Laienmissionsbund veranstaltet, wird morgen, Sonnabend, den 24; April, Abends 8 Uhr. im Oherlichtsgale der Pbilharmons! (Bernburger Straße) stattfinden. Der Präsident D. Splecker wird geschichtliche Erinnerungen aus der ersten Entwicklungszeit der Kolonialbewegung mittellen, und eine Reihe hervorragender Fachleute werden über daß Verhältnis der Kolonisation zur Mission reden. Eintrittskarten zu 3, 2. 146 siad bei Martin Warneck, Linkstraße 4 h 96 Amelangschen Buchhandlung und im Warenhauß Werthesm aben. ;

Der Professor E. gg, Direktor des Gewerbemuseumtz in Bremen,

hält Montag, den 2.5. d. M., Abends 77 Uhr, im Architekten“

„Bremens Kampf um die heimische Bauweise“.

Elfter Deutscher Handlungggehilfen tag. Der Aus schuß des Deutschen Handlungsgehilfentages ist in Hamburg zu selnen dies jährigen Beratungen zusammengetreten. E sind dazu etwa 100 Tell. nehmer aug allen Leilen des Deutschen Reichs und Oesterreichg er⸗ schienen. Die Verhandlungen dienen der Vorbereitung deg Clfren Deutschen Handlungsgehilfentages, der vom 12. big 14. Junt 1999 in Stuttgart abgehalten werden wird. Die Tagesordnung sieht die Be, handlung der Novell: zur Gewerbeordnung, des Handels zesetzbuchz der Reichgversichtrungs ordnung, der Kaufmannskammern, der Frauen. arbeit und der umfangreichen Erhebungen des Deutschnationalen Handlungsgehilsenverbandes über die wirtschaftliche Lage der Handlungk. gehilfen vor. .

Seit gestern wird mit dem großen Fernrohr den Besuchern der Treptower Sternwarte wieder der Mond gezeigt. Im großen Vortragssaal hält der Direktor Dr. F. S. Archenhold am Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, einen Lichtbildervortrag über baz Thema: „Ein Ausflug in die Sternenwelten', Abends 7 Uhr über das Thema: „Ein Tag auf dem Monde“, und Montag, Abende 3 Uhr, über Die Bewohnbarkeit der Welten“. Vor und nach den Vorträgen können die Besucher mit kleineren Fernrohren bellebige Himmelsobjekte beobachten.

München, 23. April. (W. T. B.). Gestern abend 10 Uhr fuhr auf der Ingolstädter Chaussee eine Automobil, droschke in eine von einer Nachtübung kommende Kom- pagnie des Infanterieleibregiments hinein, wobt zwei Soldaten schwer verletzt wurden. Das Aute— mobil setzte die Fahrt mit äußerster Geschwindigleit for, wurde aber bei Schleißheim von der injwischen verständigten Polijei angehalten. Der Cbauffeur gab an, die Soldaten weder gesehen noch gehört zu haben, obwohl sie sangen, und ant Furcht vor Lynchjustiz weltergefahren zu sein.

Würzburg, 22. April. (W. T. B.) Anf der Lokalbahn Hammelburg Gemünden entgleiste ein Zug. Ole Loko— motive des Zuges sowie ein Güterwagen liegen umgekehrt auf der Straße. Zwii Personenwagen siad mit allen Rädern entgleist. Der Heizer ist anscheinend schwer verletzt.

Christiania, 23. April. (W. T. B.) Der Wilson⸗ Dampfer „Oxford“ stieß bei der Ausfahrt aus Christlania bei Droebak mit dem einlaufenden Dampfer Gdith“ von Christiansand jzusammen. Die Edith‘ sank binnen zwei Minuten. Von der Mannschaft sind der Kapitän und 15 Mann sowle die Frau des Kapitäns umgekommen. Ez wurden gerettet der erste Steuermann und vier Mann der Besatzung sowie ein Vassagier. Die Oxford“ wurde bei einer Insel in der Nähe von Christiania auf Grund gesetzt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

wird, ist S. M. S. „Jaguar“ am 19. April von Apia in Ser gegangen, um die verbannten Rädelsführer nach Saipan (Marianen) zu bringen. Von dort wird S. M. S. „Jaguar“ sich nach der ostasiatischen Station zurückbegeben und Anfang Juni in Tsingtau eintreffen. S. M. S. „Arcona“ und der Geschwaderbegleitdampfer „Titania“ werden Apia Anfang Mai verlassen, um zunächst auf Saipan den aus etwa 50 Köpfen bestehenden Anhang der verbannten Häuptlinge ab⸗ zusetzen und dann ebenfalls nach Tsingtau zum Besaßungt— wechsel zurückzukehren. S. M. S. „Leipzig“ bleibt noch einige Wochen vor Apia.

(Fortsetzung des Nich amtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-

hau. 102. Abonnementsvorftellung. Joseyph in

ypten. Oper in drei Akten von G. N. Méöhul.

Rejltative und Neubearbeitung von Max Zenger.

Mustkalische Leitung: Herr General mustkdirektor

6 Regie: Herr Regisseur Dahn. Anfang r.

Schauspiel haus. 107. Abonnement worstellung. Ein Puppenheim. (Nora.) Schauspiel in drei Akten von Henrik Ibsen. deutsch von M. von Borch. Rege: Herr Reglsseur Patiy. Anfang 71 Uhr.

Sonntag: Opern haus. 103. Abonnementsvorstellung. (Gewöhnliche Prelse. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Dper in 3 Akten von Ambroise Thomaß. Text. mit. Heautzung. des Goetheschen Romang Wilhelm Messters Lehrjahre“ von Michel Carrs und Juleg Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 71 Uhr.

Schauspielhaug. 108. Abonnementghorstellung. Dienst⸗ und Frebläͤtz? sind aufgehoben. Die Nabensteinerin. Schausptel in vier Akten von 75 Uh Ernst von Wildenbruch. Anfang 71 Uhr.

Neueg Operntheater. Sonntag: 169. Billett⸗ reservesatz. Dienst · und Freiplütze sind aufgehoben. Der Warbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Auf⸗ jügen von Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbini, übersetzt von Janaz Kollmann. Coppelia. Phantastisches Ballett in 3 Aufjügen von Ch. Nuitter und A. Saint Leon. Musik von Leo Delibes. Anfang 7 Uhr.

fang 74 Uhr.

83 Uhr.

Der König.

Montag, Gespenster.

Dentsches Theater. Sonnabend: Faust. An Sonntag: Faust. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Der Arzt am Scheidewege. an ö Wolkenkuckucksheim. Anfang 71 Uhr.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Gin Herbstmanöver. Anfang 71 Uhr.

gHebbeltheater. : Sonnabend und folgende Tche: Arsene Lupin.

Nenes Schauspielhaus. Sonnabend, Nach; mittags 3 Uhr: Weh dem, der lügt. Abends 76 Uhr: Alt ˖ Seldelberg.

Sonntag: NUit⸗ Heidelberg.

Montag: Nachtasyl. Dienslag: Zum ersten Male: Mahs. Anfang

t.

Cessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sonntag, Nachmittagg 3 Uhr: Die versunkene

Glocke. Abendg 8 Uhr: Der König. Abends

Schillertheater. O. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Doktor Klaus. L'Arronge. Ende 105 Ubr.

Rammerspiele. un. Charlottenburg. Oskar Walther und Leo Stein. Abends 8 Uhr: Macbeth. (Königgrätzer Straße 57 / S8.)

. Anfang 74 Uhr. Anfang 8 Uhr.

um Um elie.

8 Uhr: Ibsen⸗ Iyklus.

(Wallnertheater

J Zum ersten Male: Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf

Sonntag, Nachmittage 3 Uhr: Gin Volksfeind. Abends 8 Uhr: Doktor Klaus. Montag, Abends 8 Uhr: Doktor Klaus.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Opferlamm. Schwank in drei Aufzüaen von l Ende 10 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Montag, Abendz 8 Uhr: Maebeth.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Opernaufführung des Stern schen Kom, servatoriums. Abends 5 Uhr: Der Jockeyktub.

Ne sidenztheater. ( Nreltion: Richard Alexander) Sonnabend und folgende Tage: Aümmere Dich

Nomische Oper. Sonnabend: Zaza.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend und folgende Tage Wo wohnt sie denn? Schwank mit Gesang und Tanz in diet Akten von J. Kren und Okonkowaky. Gesangotexte bon Alfr. Schönfeld. Musik v. Viktor Hollaender.

Lnstspielhans. (rledrichstraße 236) Som; abend: Im Rlubsessel.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnbef Friedrichstraße) Sonnabend: Liebes gewitter.

Konzerte.

Philharmonie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert mit dem Philharmonischen Orchester. Feiiz Mon. Solsst. Frdsrse Lamond.

Rechts herum.

JZamiliennachrichten.

Verlobt: Helene Frelin von Spörcken mit Hin, Hauptmann Hoist von Schroeter (Berbisdor Chemnitz). t

Gestorben: Hr. Major a. D. Ernst Gnil 46 von Bethusy Hue (Breslau). . gernin g Frhr. v. Strachwitz (Goß⸗Wartenberg). hr Marinemaler Fritz Piakert (Geilin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg, Verlag der Expedition (Heidrich) in dern it Druck der Norddentschen Buchdruckerei unk Verleb Anstalt Berlin Sy, Wilhelmftraße Nr. 32 Neun Beilagen

leinschließlich Börsen⸗Beilage und Waremeichen⸗ Beilage Nr. 6).

verein (Wilbelmstraße R/ 8s) einen Vortrag mit Lichiblldern üben

Berlin, 23. April. (W. T. B.) Wie aus Levuka gemeldel

zum Deutschen Rei

Ayril Tag

Marktorte

Erste Beilage Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 23. April

chsanzeiger und Königlich

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am Markttage Spalte j 53 e, itzung verka dem , Doppeljentner Prei unbekannt)

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Landsberg a. W. . J Strie gau ö Hirschberg i. Schl. ö,, Göttingen. Geldern.. ö, Döbeln.. Winnenden .. Cha teau⸗Salins

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Weißenhorn. Langenau i. Wrttbg. .

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ö Wesßenhorn

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3 1 2 Langenau i. Wrttbg. . ö Chateau ⸗Salingz .

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Dop Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die

! Braugerstẽ

Berlin den 23. April 1909.

16,20 1620 17,40 18,00

17,50 14,70

18,00 18 00

18,80

.

21 00 23,00 23 80 22,50 24 40 23.00 24 50 24,00

25,40 25.80

17,55 16,20 1620 1670 17.00

17.20 18,40 17.70 17.20 16,00 19,00 19,00

16,20 1446 15.00 1860 1556 16 65 19 06 14.36 23, 065

20, 00 18,00

19400 16,60 17.10 17,70 18 20

19, 30 18,00 16,20

19, 90 18,20 17,00 19,20 18 00 19,00

pelsentner und der Verkaufgwert au Bedeutung, daß der betreffende

Nernen (enthũlster Syelg.

Weizen.

23,50 23,50 23,60 24, 30 23,50 23,50 24,70 25, 00 23, 60

23.40 25,40 23,80

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23, 40 24,50 24,50

.

25 40 2h, b0 25,80 26, 00

Roggen. 17,00 17, 5 16, 70 16,70 17, 10 17,30 16,50 17,60 18,70 18,70 17.40 16,80

17565 16,40 16,60 1690 17,00

17,20 18,70 17,70 17.29 16,40 1909 20 00

Ger ste.

16, 40 1480 18 50 19,00 16,00 17,50 1970 14.70

20 00

1620 1470 18,40 18,50 15,50 15,00 1900 14A 70 23, 00

2240 20,00

Safer.

2000 1930 16,80 17,70 18,00 18.40 18,00 19,50 18,50 17.70 19,00 20 60 18,49 18,20 1355

19,10 16 50 17650 17, gh 1525

19,30 18,50 16,20

19,90 / 18,20 17,50 19,50

19,00 20,00

Preis nicht vorgekommen ist, ein

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

f volle Mark abgerundet mitgeteilt.

385 830

874 9 990

1 825 i 3 ö66 iz lõ⸗ 220

*

348

1900

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18,20 18, 30

18785

1620 19,00

19,08 1820

18,52

18,20

Der Durchschnittspreig wird aus den ung Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß ent

*

EC 2 6 2

erundeten Zahlen berechnet. prechender Bericht fehlt.

Deutscher Neichstag. 2465. Sitzung vom 22. April 1909, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Zur Beratung steht die folgende von den Abgg. Dr. Ablaß nd Genossen eingebrachte Resolution über die Einfuhr⸗

eine:

den Relchskanzler zu ersuchen, dem Reichstage ungesäumt eine Vorlage zu machen, durch welche der § 11 des Zolltarifgesetzes

dahin abgeändert wird, daß

1) die Geltungsfrist der Einfuhrscheine auf höchstens 3 Monate

herabgesetzt wird;

2) die Geltung „der Einfuhrscheine zur Zollentrichtung auf dle Warengattfung beschränkt wird, für welche bel der Ausfuhr der Ein

suhrschein erteilt worden ist.“

In Verbindung damit setzt das Haus die 2

eratung des

herichis der Petitionskommission über die Petitionen, be⸗ keffend Einschränkung der Getreideausfuhr, fort.

um die Petitionen von Müllerverbänden, Handelskammern, ewerhekammern und anderen Korporationen um Einführung

on Maßnahmen,

Es handelt

die eine übermäßige Ausfuhr deuischen

treides verhindern, inshesondere um die Wiedereinführung e dentitat ncchmeists, Die Kommission hat empfohlen, die etitignen dem Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen.

Von den Abgg. Dr. i f 2 dahin zu fassen, daß:

eber und Gen.

affe und Petroleum erstreckt werben darf.“ nude be Günther (fr. Volkep): Seit einigen Jahren nimmt die dernde Höhe der Getreidepresse die öffentliche Aufmerksamkeit in bruch. Man schiebt diese Erscheinung auf die jetzige Praxis der

nfu

nl.) ist beantragt, iz: „2 die Geltung der Ein— eine zur Zollentrichtung nicht mehr auf die Einfuhr von

er lang der Einfuhrscheine für Getreide, die jetzt auch für die r von Kaffee, Petroleum und anderen Produkten in Zahlung

ehen werden können und voll in Anrechnung gebracht werden. Burch e lange Geltungsdauer (6 Monate) und ihre bielseitige Verwend⸗

barkelt haben die angenommen. daß sie nur

seitdem geändert;

eine Rolle. unglück ichen

Statistik, aus der

ergibt. Diese h und ihr Fehlen beeinflussen. gestiegen.

gestiegen;

Bis für in Zahlung gegeben werden konnten.

wesentlich günstiger auch in anderen als früher; das überschü jetzt viel leichter im übrt steigerung der letzten Ja

5 Millionen Doppelzentner im Millionen

Daß nicht markifähiger wurde, ist ausgeschlossen.

Einfuhrscheine 1902 war die Verwendbarkeit derart Getreide und nur für dieselbe

Die Erregung ist noch im

man die Abhilfe nicht einer Mühlenumsatzsteuer

das sich dag Ueberwiegen der mit deutschen

nicht

letzten Erntejahre fehlen dech im

muß die Markllage

den Charakter eines Wertpapiers

ͤ tselbe Getreideart n. Dle Verhältnisse baben sich es ist heute möglich, das Getreide des Ostens ; Teilen des Reiches zu verkaufen ssige Getreide der östlichen Probinzen kommt gen Deutschland zur Verwerlung. Die Preis- hre hängt offenbar hiermit und mit der Ver= wertbarkeit der GCinfuhrscheine zufammen. Im Mittelstand und in der kleinen Landwirtschaft ist man der Meinung, daß es s nicht weitergehen kann, n n, getroffen hat. egriffen, zumal die Schiffahrtsabgaben, die man einf einer weiteren Verteuerung Vorschub leisten müssen. und Gewerbekammern haben sich gegen das ganze System der Einfuhr= scheine gewandt und gewisse Einschränkungen der Verwendbarkeit fordert Das System der Ausnahmefrachttarife spiest hierbel ebenfalls Natürlich kann Gedanken Diese würde gerade eine weitere Verteue des Mehls herbeiführen,

o wie bisher da diese Verteuerung die genannten Kreise

ühren wih, Die Handwerker⸗

von dem erwarten. . uerung des Brotgelreides und über die man klagt, und die man verhindern will. Auch die Kontingentierung der Mehlproduktion würde keine Abhilfe bieten, sondern lediglich eine Liebesgabe für die Mühlen dar. stellen. Ganz unrecht hat der Abg. Graf Kanitz mit

I seiner allgemeinen Behauptung, daß für jedes

Quantum im Osten ausgeführteg Getreide im Westen ein gleiches Quantum eingeführt werde; . Roggenausfuhr mit

Tl unerhe

Vie Preise für Roggen sind seit Februar bedeutend Roggen ang Ausland abgegeben 16 Noch viel intensiver ist der Weizen preit 4660 0900 42 Weizen sind ausgeführt, aber durch die Einfuhr nicht annähernd gedeckt worden. Die Meinung, daß Deutsch⸗ land genügend Brotgetreide produzlere und

̃ noch darüber hinaug so viel autzführen könne, trifft nicht zu. z h .

Die Landwirtschaft ist nicht im

geregelt,

gangen. Nachteil

Wachsen

ge⸗ geführtes

verderbliche

zeigt die

Epidenz langen, daß

scheine

Ernte

artigen Ausfuhr Getreide

amerikanischen Die verbündeten Reg

Ich bezweifle, zurück juführen Ueberfluß im Lande infolge der guten Ernte hätte man nicht so große Mengen ausfübren können. Doch auffallend die Augfubr ziemlich gleich blieb; wenn sie o beweist dag, daß die gute

ist, daß 19606 und 1967 1908 so sehr in die Höhe ging, s ke der Grund dieser Ausfuhr hat selbstverständlich dazu beigetragen, daß die Ginfubr

sprechen. ersetzt

Abg. Speck (Zentr.): Identitätsnachweises u. a. der . zu die daß die starke

Landwirte

ist.

on Brot

stande, auch nur den Nettoinlandsbedarf Weizenanbauflächen sind s guten Ernte viel stärler gewesen wäre nisse auf den Verbrauch b so daß trotz der Zunahme der Die Einfuhrscheine haben nach

ju produjieren; Roggen wie

eit 1904 zurückgegangen, und trotz einer hat eine bedeutende Ein fuhr siallgifun den ;

die noch

wenn nicht die mißlichen Erwerbeverbält— otgetreide überhaupt gedrückt hätten, Bevölkerung ein Rückgang eingetreten ist.

und nach einen Charakter angenommen,

Die

der weder den Interessen der Vollsernäbrung, finanzen entspricht. Uns bringen; nationalen Selbsterhaltung. Inlande, sondern dem Auglande zu gute r, . p nn, kann doch niemand bestreiten. en eisten fünf Monaten des neuen Erntess ) ze M

Getreides ausgeführt worden; ,

Der Reichekasse er Antrag wird den Interessen der Ostseestãdte keinen seine Annahme liegt

guten

noch denen der Reichs- sind dadurch Millionen ent- auch im Interesse der Ernten sind nicht dem gekommen. Die hoben Schon in

man kann geradezu von einer flucht.

und

Wird dies Getreide f das Einfubrscheinsystem geändert, so muß die Reichskasse einen Ausfall erleiden; auch bel den Zollaugfällen dieses Etats in die Preistreibereien

nicht durch ein⸗ nicht

den; das tritt Erscheinung. Die

spielen allerdings auch eine Rolle.

erhöhten

Sie können unter den Selbstkosten Getreideausfuhr Wäre

ierungen hätten längst eingreifen müssen, um die ( ginwirkung deg jetzigen Einfubrscheinspstemgz d,. so . 1 fog i h Auswüchsen erden; möge die Regierung aber auch die Einfubr e = treides erleichtern im Interesse des deutschen 3 k

1894 hat man mit der Aufbebung des auch beabsichtigt, ein allju großes Sinken verhindern.

zu ändern. entgegengetreten

doch nicht ver⸗ produzieren. auf die Einfubr⸗ Getreide nicht im

vorbanden gewesen, so

das

Augfubr Die starke

war.