Königliche Akademie der Kün ste. Bekanntmachung.
Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des i auf Grund des vom Senate der Akademie der Künste gestellten Antrags das Ordentliche Mitglied der Akademie
Königs ist Musiker Professor Robert Radecke
zu Berlin zum Ehrenmitglied des akademischen Senats durch
den vorgeordneten Herrn Minister berufen worden. Berlin, den 24. April 1909. Der Präsident.
Arthur Kampf.
Bekanntmachung.
Die Genossenschaft der Ohbentlichen Mit lichen Akademie der Künste hat in den
Januar dieses Jahres vollzogenen dem 1. März 1909 bekannt gegebenen Künstlern noch
den Musiker G. Puccini in Mailand und den Komponisten Christian Sinding in Kristiania
u Ordentlichen Mitgliedern der Königlichen Akademie der
ünste erwählt. Diese Wahlen
richts und Medizinalangelegenheiten erhalten. Berlin, den 24. April 1909. Der Präsident der Königlichen Akademie der Künste. Arthur Kampf.
Bekanntmachung Das Kuratorium der Giacomo
22. August 1907 eröffneten Wettbewerb um den Preis
Pau! Steinhausen aus Beetz, Kreig Osthavelland, zurzeit in Schöneiche bei Friedrichshagen wohnhaft, verliehen Berlin, den 28. April 1909. Das Kuratorium der Giacomo Meyerbeer⸗Stiftung für Tonkünstler. Schmidt
lieder der König⸗ tatutenmäßig im Wahlen außer den unter
D haben die statuteninäßig vorgeschriebene Bestätigung des vorgeordneten Ministers der geistlichen, Unter⸗
Meyerbeer⸗Stiftung hat in dem laut Bekanntmachung der Königlichen Akademie der Künste vom . ö der Stiftung auf Grund deg von den berufenen Preisrichtern einstimmig abgegebenen Gutachtens das auf 4500 6 erhöhte Studienstlpendium dem Musiker
Aichlamtliches. Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 28. April. Seine Majestät der Kaiser und König nahmen
gestern im Achilleion auf Korfu den Vortrag des Vertreters des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts entgegen.
— ——
Am 25. d. P. verschig na Leiden der irt be h . ; des Reichsbanfdirektoriums Frommer. Am 8. Juni 197, geboren, im Januar 1871 in den Bankdienst ein. folgte seine
langem schwerem inanzrat, Mitglied heodor Carl Dtto trat der Verewigte Im Jahre 1886 er⸗ Ernennung zum Bankassessor, bald darauf zum Ersten Vorstandsbeamten der Reichsbankstelle in Stralsund und demnächst zum Bankdirektor. Im Jahre 1887 wurde er als Hilfsarbeiter in das Reichsbankdirektsrium
einberufen, 1890 zum Reichsbankdirektor und Mitglied des
Reichsbankdirektoriums, 1894 zum Geheimen Oberfinanzrat und 1906 zum. Wirklichen Geheimen Oberfinanzrat mit dem Range der Räte erster Klasse ernannt. Schwere Krankheit nötigte ihn, zum 1. April 1909 seine Ent— lassung aus dem Reichsbankdienste nachzusuchen, die ihm unter Verleihung des Königlichen Kronenordens zweiter Klasse mit dem Stern Allerhöchst bewilligt wurde. In allen seinen Amtsstellungen hat der Verewigte, der mit Verstande eine unermüdliche Arbeitskraft, nisse und hingebende Pflichttreue verband, der Reichsbank her⸗ vorragende Dienste geleistet.
die ihm nähertreten konnten, ein treues Andenken.
Im ersten Hefte des 8. Jahrgangs der „ Veröffent⸗ lichungen des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung“ wird zunächst der Beschluß des Bundesrats mitgeteilt, durch den die Zahl der Mitglieder des Versicherungsbeirats auf zweiundfünfzig erhöht worden ist. Es folgen die Vorschriften über die Rechnungs⸗ legung der vom Amte beaufsichtigten Rückver⸗ sicherungsunternehmungen nebst einer für die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz sowie den zu verwendenden mulgren. Infolge des bevorstehenden Inkrafttretens des Versicherungsvertragsgesetzes hat sich eine Umarbeitung der früher veröffentlichten Mustersatzungen für größere und kleinere Viehversicherungsserekne un viehversicherungs vereine als notwendig erwiesen. Dem⸗ entsprechend werden abgeänderte Muster für die der bezeichneten Vereine zusammen mit den neu auf⸗ gestellten Allgemeinen Versicherungsbedingungen für die Viehleb ensversicherung bekannt gegeben. Hieran schließen sich Mitteilungen über die seit der letzten Ausgabe der Veröffentlichungen erfolgten Zulassungen zum Ge⸗ schäftsbetrieb, über die Genehmigung? von? Aenbe— rungen des Geschäftsplansz von in- und ausländischen Unternehmungen, und Angaben über die Best ellung Haupt⸗ bevollmächtigter für ausländische Gesellschaften. Von den folgenden Beschlüssen betrifft der eine die Frage der Verbuchung des Mietswerts der im eigenen Hause eines Ünternehmens belegenen Geschäfts⸗ räume in Einnahme und Ausgabe. In dem zweiten Be⸗ schlusse wird ein auf Anwesen für Kleinwohnungen unter selbstschul dnerischer Bürgschaft einer Stab tgemeinde gegebenes Darlehen als Kommunaldarlehen im Sinne des § 39 Abs. 1 Nr. 4 des Versicherungsaufsichts⸗ . angesprochen, sofern das Darlehen von seiten der läubigerin kündbar ist oder einer regelmäßigen Tilgung unterliegt und die für die Stadtgemeinde zur Bürgschafts⸗
„ mit scharfem umfassende Kennt⸗
Anleitung
F or⸗
Schlacht⸗ n la dure ; hahe freilich nur ein Staat verfolgen können, der stark genug ge⸗
Satzungen Dieses
, etwa ederliche aufsichts behördliche Genehmigung erteilt ist.
Daran schließsch drei Senatsentscheidung en. In dem ersten, in der kursinstanz bestätigten Erkenntnisse wird der Standpunkt veten, daß eine Versicherungsaktiengesell⸗ schaft, deren Gesellftsvertrag keinerlei Angaben über das Geschäftsgebieter Anstalt, insbesondere keine örtliche Begrenzung enthals verpflichtet ist, vor der Aufnahme des Geschäftsbetbs in einem ausländischen Staate, in welchem beim skkrafttreten des Versicherungsaufsichts⸗ lebe tatsächlich solcher nicht ausgeübt wurde, die denehmigung d Kaiserlichen Aufsichtsamts nach— zusuchen, *. eine eschäftsplanmäßige Befugnis, räumlich unbeschrän? = as Vherungsgeschäft zu beireiben, aus der in derarti lem pon der früheren Aufsichtsbehörde 6 st 3 56 ldung nicht herzuleiten sei. In er folge E. 6617 chtsmittel nicht angefochtenen Ent⸗ scheidung 1Ponnentenunfaliversicherung die Genehm iner Btimmung versagt, nach der ein später als vreißig gage nach dem Unfall ein— tretender, enngleich dur, den Unfall verursachter Todes— fall nicht mr als durch le Versicherung gedeckt gelten soll, weil eine blche Klausel den Versicherungsschutz allzusehr einschränke ind für die versicherungssuchende Bevölkerung entwerte. ie letzte, ebtfalls dem Gebiete der Unfall⸗ versicherung angehörige Encheidung behandelt die Frage der Entschädisungspflicht 1 solchen Fällen, in denen Tod ode Erwerbsufähigkeit sich nicht aus⸗ schließlich als Unfallfige darstellen, sondern der ein⸗ getretene Eijolg durch Mipirkung anderer Umstände, ins— besondere vorhandene Kmkheit oder Krankheitsanlage oder später hinzugetretene, von dem Unfall unabhängige Gesundheitsstrungen zustam gekommen ist. Der Rekurs⸗ senat hat ein Vorschrift mehmigt, nach der bei über⸗ wiegender Mit wirkun so—lcher Krankheiten und Gebrechen, pvelche für sich allein, d. h. ohne
beziehungsweise eine ehebliche Invalidität herbei⸗ geführt haben vürden, im Desfalle keine Ersatzpflicht besteht, im Invaliditätsfall aber die CEtschädigung nach Verhältnis des nach Billigkeit alzuschätzenden zozentualen Anteils der Krankheit oder des Gebrechins gekürzt wi. In dem Abschnitt „Sonstiges“ wird der wesentsliche Inhalt ees in Kapstadt erlassenen, die Versicherungsgesellsaften betreffenden Ge— setzes mitgeteilt und das om Kaiserlichen Aufsichtsamte herausgegebene Werk „Die . . Vexsicherungswesens uner Reichsaufsicht in dem
Jahrfünft 1902 bis 1906“ azezeigt. Den Schluß bildet ein Hinweis auf die für das ommersemester 1909 von der Handelshochschule Berlirangekündigten Vorlesungen und Uebungen aus dem Gebiete d Versicherungslehre. Im An— hange werden 25 das Verherungswesen betreffende Ent— scheidungen von Verwaltungérichten und ordentlichen Ge⸗ richten zum Abdruck gebracht.
„W T. B.“ ist S. M. Flußkbt.
Laut Meld .= * Tin
am 3 Mai von Ft nah M öäarm hui ab.
Tsingtau eingetrofsn.
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Oesterreich⸗ Ungarn. Gestern vornttag überreichte, der
zufolge, der Müsterpräsident Dr. Franz Josep die Demission Kabinetts. De suchte Wekerle, ke Leitung der Geschäfte bis zur Bildung des
Wekerle des
dem ungarischen
leistete Or. Wekele einer an ihn ergangenen Berufung zum Thronfolger Erzhrzog Franz Ferdinand Folge und hatte mit ihm eine dreistünlge Unterredung.
wieder zusammegetreken. Nachdem der
klärt hatte, daß di Regierung auf dem der preußischen Re—
reich mit Rücksicht uf die durch die geplante Einführung von
Schiffahrtsabgasen so überaus gefährdeten Interessen der
öͤsterreichischen Elbeshiffahrt gezwungen sei, an den durch das Uebereinkommen von 22. Juni 1870 zugesicherten Rechten fest⸗ zuhalten, gab der Vinisterpräsident Freiherr von Bienerth
einen Ueberblick üben die äußere und innere Lage.
Wie das W. T B. berichtet, erklärte der Ministerpräsident baltischen Provinzen ist, einer Meldung des W.
Friedens ⸗
zunächst, daß zuversicht wiedergekehr sei. Ungarn vor allem der Weisheit Friedenskaisers, dem sene treuen Völker neuerlich zu größtem Panke verpflichtet seien. Zum Frledensliebe der Krone und der Staatsmänner gesellte ich auch die Gerechtigkeit der Sache und die
die bsnische Frage erledigt und die Viese glückuche Loösung danke Oesterreich⸗
Festigkelt und Folgerchtigkeit des Handelns beim Minisser Aeußern, die kein Schwanken gekannt und die österreichisch unga—⸗ rische Politik in alen Phasen der Krise als durchaus und dem allgemeinen Rechts bewußtsein verständlich habe scheinen lassen. Eine dirartige Politik des geraden Weges und Rechtes
wesen, seine gute Sache unter allen Ümständen durchzusetzen. Krafibewußtsein wurzele in der eigenen militärischen Stärke und im Vertrauen auf die Bündnisse mit Veutschland und Italien. Deutsche Treue zur Seite gestanden.
Dinge an der südöstlichen Grenze der Monarchie entgegensehen. Ministerpräsident betonte bezüglich der Türkei, die neuerlich der
zur Einmischung fehle.
es begegneten sich alle politischen Kreise in dem Bestreben, die Er⸗ neuerung und Erstarkung der Türkei nach Kräften zu fördern.
lehhafte Sympathie; etz brauche nur das Mögliche zu wollen, um ju
Ungarn habe. leiten die Handels vertragsberhandlungen mit Serbien ju einem den Interessen beider Telle entsprechenden Ergebnisse führen werden, und be— tonte, die Monarchie wolle mit allen Balkanstaaten in Freundschaft
Hinzutreten d Unfalls, inabsehbarer Zeit den Tod
ntwicklung des privaten
lehnen
Ruf
und Frieden leben und habe nur einen Ehrgein, sich auf dem Balkan alle Möglichkeiten der kulturellen Betätigung offen ju halten. Der Mlinisterpräsident konstatierte mit Genugtuung den Abschluß dez Handelspertrages mit Rumänien und erklärte: aus der jüngsten bewegten Epoche müsse k die Lehre zie hen, daß nur eine vollkommen gerüstete, auf der Höhe der Zelt stehende Armee ein wirkliche (Jewähr für die Erhultung des Friedens wäre, weghalß jedes Opfer für die sachgemäße Rüstung des eeres eine durchaus produkttve Ausgabe sei. (Zustimmung. wischenruse bei den TLschechisch Radikalen und den Sozialdemokraten.) Yi verbündeten mitteleuropäischen Heere seien und blelben die besten Frieden sbürg en. In dieser schicksalsreichen Epoche habe sich aber auch geielgt, daß über alle Abgründe der Parteigegnerschast
und dem Vaterlande Gefahr gedroht habe. (Lebhafter Belfall.) In gleichmäßiger Entschlossenheit hätten sich beide Staaten der Monarchie an die Seite der Krone gestellt. In den Zeiten der hochgradigen nationalen Erregung habe sich im österreichlschen Abgeordnetenhause eine hohe, staatsmännische Auffassung geseigt. Die parte mäßigen Erwägungen seien binter dem Gebote, des Patrio— tismus zurückgeblieben, und so mächtig habe sich dleser Auf schwung der Geister gezeigt, nationalen Partelverbands habe gesprengt werden können. Eg waärñ das größte Glück für Oesterreich, wenn dieses tief wurzelnde Solidaritätsgefühl auch im Werktagsleben der Völker und Parteien Anwendung fände, und wenn nie wieder die häuslichen Zerwürfnssse einen Faktor in der Berechnung des Gegners zu bilden vermöchten. Lebhafte Zustimmung.) Der Ministerpräsident betonte sodann, daß die Regierung, getreu der ehrlichen Absicht, einträchtig mit dem Parlament zusammenzuarbeiten, an das Hautz appelliere, zunächf die mit der Annexion zusammenhängenden Angelegenheiten zu erledigen, und hob die Notwendigkeit der gung des Staats vorgnschlages hervor, worauf er guf. die Wichtigkeit und Dringlichkeit der Reform der Geschäftg,— ordnung hinwies. Die Abschleifung der nationalen und sprachlichen Gegensätze erweise sich als Volks, und Reichsnotwendigkelt. Erst in den letzten Tagen sei es dank dem Entgegenkommen der Verhandlungt—
zu einem Kompromiß zu gelangen.
dafür, daß man an der Lösung nicht ver weifeln dürfe. Eg
täuschungen der Anlaß zu einer Deshalb sei die Regierung mit konkreten Vorschlägen für Böhmen an das Haus herangetreten. Der Redner appellierte eindringlich an beide Volksstämme Böhmens, sich zu ver gegenwärtigen, was diese beiden Völker wären, wenn sich endlich jut Schlichlung der dußeren Wirren der innere Frieden gesellen würde. Ver Ministerpräsident gedachte dann der wichtigen Probleme der Alters, und Invaliditätsversicherung sowie der Sanierung Landesfinanzen und sprach sein Bedauern aug, daß die Verhandlungen in der Bankenfrage, bei welchen die ster= reichische Regitrung ohne jede Tendenz oder Vorein enommen—
nationalen Streltigkelten ungeachtet aller Ent, gegeben werden.
der müsse ( Annäherung
der
bishtr kein positives Ergebnis gezeiligt hätten, und erklärte schließ. lich: „Die jungsten Ereignisse haben bewlesen, daß die Monarchie eine
europäischen Gleichgewichts braucht. Wir haben den bisherigen Klein—⸗ mut und die verzagte Selbstkritik in den letzten sechs Monaten von uns geworfen. Die Rolle eines Staateg für die Zwecke andeter wir dankend und endgültig ab. Wir haben gesehen, wie kinderleicht unsere inneren Schwierigkeiten wiegen, wenn der des großen Lebens erschallt. Wir haben s gezeichneten militärischen Apparat sicher und geräuschlos beiten sehen; wir haben gesehen, wie die Bevölkerung dle
r 11
tau“ vegestern (14 Autschou eingetroffen und geht . wieder gekräftigt, wir haben unser altes Oesterreich neu entdeckt. B. M. Dpydbf „S 90“ und „Taku“ sind gestern in
Befkfall.)
Neuen Freien Presse“ König As quith König nahm die Demission an und er⸗ schaft der Flotte stattgefunden. neuen Kabinetts zeizubehalten. Nach der Audienz beim König zufolge, den Verhandlungen bei— Im Unter hause fragte gestern der Abg. Charles Craigh (Kons.), ob bei Abschätzung der Zahl der Schfffe, die Das östereichische Abgeordnetenhaus ist gestern = Handelsminister Die Lauterkeit seines Charakters Dr. Weis kirchne in Beantwortung einer Interpellation er⸗ und die Anspruchslosigkeit seines Wesens sichern ihm bei allen, gierung bekannt geebenen Standpunkte verharre, daß Oester⸗
unter den
ind der Fri dengltebe des erhabenen
auf der Bescheidenheit der Ansprüche Oesterreich Ungarng beruhende des
e. können, damit die Kommission schon im Mai zusammentreten
Dag Reich vor allem habe Oestereich Ungarn mit unverbrüchlicher (Lebhafter Beifall, Zwischenrufe bet den Tschechisch⸗ Radikalen) Das deutsch österreichisch Bündnis habe sich als besonders glanzvolles Instrument im europaäͤischen Konzert erwiesen inn er wie fene err 7 . il e fr eg en, n . gebildet habe, diese Aufgabe auch in Zukunft erfüllen. So könne Oesterreich⸗ in Bruder Reschad E i unter dem Namen Ungarn ruhigen Herjeng und Gewissens der weiteren , ,,. Und, sein Hruder Reschg?, Eff en di unt
er
Schauplatz ernster Ereignisse sei, daß Oesterreich Ungarn jeder Grund! Wie bisher hege es den Wunsch, das otto⸗ manische Reich als starkes, selbständiges Staatewesen zu sehen, und
Für Serbien, fuhr der Ministerpräsident fort, hege Oesterresch, Ungarn
erfahren, welchen entgegenkommenden Nachbar es an Desterreich. Der Mnisterpräsident hofft, daß trotz aller Schwierig
schwere Last der Kriegsvorbereitungen mit bewunderngwerter Ge— lassenheit auf sich nahm. Das staatliche und dag Selbstgefühl sind
Die
die
das ist die befreiende Erkenntnis, das sst
Monarchie lebt; . ; aus der internationalen Kiise. (Lebhafter
erhebende Lehre
Das Haus verhandelte sodann über den ruthenischen
Dringlichkeitsantrag, betreffend die nationale Zweiteilung des galizischen Landsmannministeriums. —
Großbritannien und Irland. Gestern hat die erste Sitzung der vom Premierminister eingesetzten Unterkommission des verteidigungsausschusses zur Prüfung der Kriegs bereit— f Der erste Lord der Admiralität MeKenna und der Admiral Fisher wohnten, „W. T. B.“
nötig seien, um den Zweimächtestandard aufrecht
zuerhalten, auch die Flotte der Vereinigten Staaten in Be⸗
tracht gezogen werde.
Der erste Lord der Admiralität, Bericht des W. T. B.“, das ser gegenwärtigen Verhältnissen die Flotte der Vereinigten Staaten für die praktischen Zwecke des Zweimächtestandards, wit Aequith in seiner Rede über das Marinebudget ausgeführt hahe, nicht in die Berechnung gezogen würde.
Ruszland. eines Generalgouverneurs
erwiderte
Me Kenna, eine
dem
Der Posten 1.
zufolge, durch Kaiserlichen Ukas aufgehoben worden.
Zur Feststellung von Regeln für die Ausarbeitung und Veröffentlichung von Gesetzen von allgemeinstaatlicher leitenden Bedeutung, die gleichzeitig Finnland berühren, ist eine besondere russisch⸗finnische Der Kaiser Nikolaus hat dem finnischen Senat befohlen, fün ß Kandidaten aufzustellen, die sobald wie möglich als Mitglieder
worden. Der
Kommission gebildet
der genannten Kommission von seiten Finnlands fungieren
und im Juni mit ihren Arbeiten beginnen könne. Epanien.
Die Deputiertenkammer hat, nach einer Meldung des
W. T. B.“, gestern mit 140 gegen 8 Stimmen beschlose⸗ daß die Anzeige des Auditeurs Macias nicht vor das Parlament, sondern vor die ordentlichen Gerichte gehöre.
Türkei. Der Sultan Abdul Hamid ist gestern entthront
— . Muhammed V. zum Sultan ausgerufen worden. Na
Meldungen des „W. T. B.“ werden die Vorgänge bei dem
Thronwechsel von unterrichteter Seite folgendermaßen ge— schildert:
In der vorgestrigen Sitzung lung keinen Beschluß gefaßt, aber zes ; . Notwendigkeit eines Thronwechsels einig sei. In der tee. gangenen Nacht begaben sich daher einige Offiziere, ,. Enver Bey, in den Yildiz, teilten dem Sultan den Willen
hatte die Nationalversamm
ich da
wendet werde, zu folgen. Der Sultan erklärte sich
bereit, wenn ihm sein Leben gewährleistet werde. Sodann . der Sultan an Bord eines Torpedobootes mit einigen Die
hinweg eine Brücke geschlagen worden sei, sobald der Kalser gerufen
daß dadurch selbst der Zwang dez
Erledigung
parteien möglich gewesen, bezüglich des dalmatinischen Sprachenkonfllltz Vies sei ein neuerlicher Beweg
heit eine beiderseits befriedigende Lösung herbeizuführen gesucht habe,
europäische Notwendigkeit ist, daß man uns jur Aufrechterhaltung des 5 1brecherische
unseren auß.
Reicht ⸗
akademische Frage, da
festgestellt, daß sie über die
Volkes mit und ersuchten ihn, ihnen, ohne daß Gewalt 46
und Eunuchen nach Tscheragan gebracht, wo er vorläufig bleiben wird. Gestern vormitiag trat die Nationalversammlun zu einer geheimen Sitzung zusammen und beschloß, den Schei ül Islam aufzufordern, die religiösen Förmlichkelten für die Absetzung des Sultans zu erfüllen. Hierauf wurde die Sitzung unterbrochen und der Scheik ül Islam, der Fetwa⸗Emini (das Haupt der Fetwaagbteilung) sowie einige Abgeordnete traten zu einem besonderen Rate . um ein Fetwa auszuarbeiten. Das Fetwa besagt:
Wenn der Kalif der Gläubigen treue Untertanen in die Ver— bannung schickt, wenn er töten und morden läßt, Unruhen und Meuterei unter dem Volk anstiftet, wenn er melneldig ist, und wenn endlich die Bevölkerung erklärt, seine Herrscherrechte nicht mehr an. erkennen zu wollen, haben die Vertreter des Volls zu entscheiden, ob sie eine Entthronung vornehmen ober dem Sultan seine Abdankung nahelegen sollen.
Inzwischen wurde eine Deputation Abgeordneter zu dem Thronfolger Reschad geschickt mit der Bitte, dem Rufe des Volkes Folge zu leisten. Reschad erwiderte, er fühle sich glücklich, die Wünsche des Volkes erfüllen zu können. Die Nationalversammlung hielt nun eine zweite, ebenfalls geheime Sitzung ab, in der unter lautloser Stille das Fetwa verlesen wurde, worauf auf eine Frage des Präsidenten Said einstimmig die Absetzung Abdul Hamids und die Proklamierung Reschads zum Sultan unter allgemeinem Beifall beschlossen wurde. Wiederum wurde eine Kommission von Abgeordneten, der sich der Scheik ül Islam, der Großwesir und andere Würden⸗ träger anschlossen, zu Reschad geschickt, um ihn abzuholen. Senat und Kammer begaben sich indessen in corporèe in das Kriegsministerium, wo sich die gesamte Generalität mit dem Generalissimus Mah mud Schewket, die Spitzen der Geist— lichkeit, das Kabinett und andere hohe Beamte versammelt hatten. Gegen 3 Uhr erschien unter stürmischen Hochrufen der neue Sultan in geschlossenem Wagen, von den Abgeordneten des Parlaments begleitet, und wurde von den Präsidenten der Kammer und des Senats begrüßt. Im Thronsaal sprach der Scheik ül Islam ein Gebet und der Sultan leistete den Eid auf die Verfassung. Die Kanonen feuerten Salut und die Menge brach in Jubelrufe aus. Die Anwesenden defilierten sodann vor dem Sultan, worauf dieser nach dem Palais Dolma Bagtsche zurückkehrte. Hierauf fand ein Ministerrat statt, in dem eine offizielle Kundgebung über den Thronwechsel verfaßt wurde, die allen Wilajeis und den diplomatischen Vertretern des Auslandes telegraphisch über— mittelt wurde.
Der Generalissimus Proklamation erlassen, folge, heißt:
Schneller, als erm Attentat, erlangte
dank der
eine zu⸗
hat Quelle
Mahmud Schewket in der es, obiger
artet werden konn!le, ist das verräterische und dag gegen die vor neun Monaten von Freiheir geführt wurde, zunichte ge— Armee und der Elite der Natlon die
werden verschwinden. Die Be⸗ völkerung kann veisichert sein, daß alle kleinen und großen Unruhe— stifter, welche die Landeskinder verhetzt haben, künftighin werden ver— hindert werden, ihre Missetaten fortzusetzen.
Eine Depesche der „Agence Havas“ von gestern abend
besagt, daß das Kabinett Tewfik Pascha unverändert im
Amte bleibe.
Fortgesetzt erfolgen zahlreiche Verhaftungen von Militärpersonen und Zivilwürdenträgern. Unter den Ver— hafteten befindet sich der Brinz Saleh Eddin. gericht ist bereits in Tätigkeit. Mannschaften, die nur verführt anzusehen sind, werden in den Bereich des dritten Korps versetzt; nur Offiziere, Beamte, Zivilpersonen und von der Mannschaft die Rädelsführer sowie diejenigen, die großen Widerstand geleistet oder Verrat begangen haben, werden ab— geurteilt. Einige Aufrührer und Spione wurden sofort erschossen; auch in der Provinz genommen.
Für die Wilajets rdentliche militärische einer größeren Zahl von Truppen und die Verkündigung des Ztandrechts beschlossen worden
Aleppo und Adana sind außer⸗
Bulgarien. Die Notifizierung der Anerkennung Bulgariens setens Oesterreich⸗Ungarns und Italiens an die bulgarische Regierung ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern erfolgt. Am
Nachmittag drückten die Vertreter der Dreihundmächte gemeinsam der bulgarischen Regierung die Glückwünsche ihrer Regierungen
Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens aus und schrieben sich sodann in das im Königlichen Palais aufliegende Huch ein.
Bei den Ergänzungswahlen für die in vollständiger Ordnung und Ruhe verlaufen sind, sind, obiger Quelle zufolge, 29 Regierungskandidaten und Dppositionelle gewählt worden.
In den Grenzgebieten treffen seit zw Nassen türkische Flüchtlinge, meistens Soldaten, ein. Die Regierung verfügte, daß sie frei passieren, jedoch be⸗ aufsichtigt werden, um eiwaige Agitationen zu vermeiden.
8
zwei Tagen in
A sien. Nach Meldungen der „St. agentur“ werden die Wege zur
Telegraphen⸗
Petersburger Lebenz⸗
Einfuhr von
mitteln nach Täbris allmählich geöffnet; doch wird Brot
wpenig eingeführt. Aus Muselmännern und Armeniern hat
sch eine Wohltätigkeitsgesellschaft gebildet, die sofort bedeutende
Jeldsummen zusammenbrachte, mil denen Bron für die arme Be⸗ völkerung beschafft werden soll. Sattar Khan spendete 500M, Bagir Khan 1000 Tomans. Die Verhandlungen des End⸗ schumen mit dem Schah dauern fort; der Schah verspricht dieles sogar eine Amneslie, doch werden seine Versprechungen leptisch aufgenommen. Die Lage ist im allgemeinen derart, daß sie weitere für die Europäer gefährliche Verwicklungen hervorrufen kann. . ;
St. Petersburger Blätter melden, daß eine russen⸗ seindliche Volksbewegung in Nordpersien sich zu ver⸗ breiten beginne. Fünfundzwanzig Werst südlich Dschulfa sei ne Kosakenabteilung von persischen Reitern beschossen worden. In Rescht und Giljan hätten große Protestversammlungen gegen den Einmarsch der Russen stattgefunden. Es sel beschlossen worden, den Russen bis zum letzten Blutstropfen Widerstand zu leisten, auch die Frage des heiligen Krieges sei erwogen worden.
Das Kriegs⸗
als
wurden Verhaftungen vor⸗ ͤ und Ratingen.
gaben verhindert werde.
die Sobranje,
drei
5 wird gemeldet, daß eine starke, vorzüglich bewaffnete achtigren⸗Abteilung unter Tachlamud Sultan von Ispahan nach Teheran gegen den Schah marschiert.
Afra. Nach den vom W. T. B.“ übermittelten Nachrichten aus Fes vom 23. April hat sich die Lage für Mul ay geahnt verschlimmert. Alle Stämme befinden sich in lebhafter Erregung. Viele haben sich zusammengeschlossen und für El Roghi erklärt; ihre hafidistisch gesinnten Kaids sind von El Roghi abgesetzt worden. Einige kleinere Stämme suchen mit ihrem Hab und Gut in Fes Schutz.
D
Koloniales.
Aus dem Schutzgebiet Kamerun wird amtlich gemeldet: Ein heftiges Erdbeben, das seit Montagabend anhält, hat dag Gou— vernement gezwungen, Buea zu räumen und seinen Sitz vor— läufig nach Duala zu verlegen. Der stellvertretende Gouverneur befindet sich zurjelt in Dschang. Die Bewachung Buegs hat eine Abteilung der in Soppo statsonierten Kompagnie unter Haupt— mann Freiherrn von Stein übernommen. Hierzu wird dem .W. T. B. mitgeteilt: Der Gouvernementssitz Buca liegt in 1000 m Höhe am Abbange des Großen Kamerunberges, dessen Krater noch zu Anfang des vorigen Jahrhundertz in Tätigkeit war. Auch vor einigen Jahren waren in Buca zeitweise Erdstöße zu verspüren.
Bei der 27. Tagung der Brandenburgischen Missions— konferenz am 20. April hielt Professor D. Haußlei te r-⸗Halle mit Rücksicht auf die kolonialen Gedenktage dieser Woche einen Vor— trag über „Entwicklungsfragen der Mission in den Schutz gebieten“. Die Versammlung fühlte sich unter dem Eindruck feiner Ausführungen gedrungen, öffentlich zu eiklären: „I) Es wird dankbar anerkannt, daß die Erkenntnis von der Bedeutung der christlichen Mission für unsere Kolonien im Zunehmen begriffen ist. Die evangelische Mission wird sich auf allen Kolonialgebleten andauernd bemühen, die weitesten Kreise der Eingeborenen unter ihren Einfluß zu bringen, um dadurch auch dem Vordringen des Islam entgegenzuwirken. Dabei ist aber daran festjuhalten, daß die Be⸗ dingungen zur Aufnahme in die Christengemeinden nur nach missiongrischen Grundsätzen aufgestellt und beurteilt werden dürfen. 2) Das Eingeborenenschulwesen, durch das die Er— ziehung des kommenden Geschlechts unserer Schutzgenossen an— zustreben und zu leiten ist, kann seiner Aufgabe in weitestem Umfang nur gerecht werden, wenn die von der Mission auf diesem. Gebiet begonnene, auch von der Kolonialregierung aneikannte Arbeit nach ähnlichen Grundsätzen aus Regierungs— mitteln dauernd und reichlich unterstützt wird, wie es von anderen Kolonial rtegierungen, unabhängig von den Stimmungen politischer Parteien, regelmäßig geschieht. 83) Bei der schnellen Durchdringung unserer Schutzgebiete mit der modernen Kultur, die vielfach eine un— vermittelte, ungufhaltsame Auflösung auch wertvoller Siften und Ge⸗ bräuche in sich schließt, werden alle weißen Kolonialfreunde in der Heimat und im Ausland vertrauensvoll dazu aufgerufen, durch ihr Reden und Handeln dafür einzutreten, daß wir den Eingeborenen das Beispiel einer das öffentliche und prioate Leben der Kulturträger ordnenden und bewahrenden christlichen Sitte schuldig sind.“
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs— tags und des Herrenhauses sowie der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten be⸗ finden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
Auf der Tagesordnung für die heutige (73) Sitzung des Hauses der Abgeordneten stand zunaͤchst die dritte Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Düsseldorf und die Organisation der Amtsgerichte in Düsseldorf, Gerresheim, Neuß
88
Abg. Linz (Sentr.) fragt die Regierung, wie es mit der Land
8 ** k bürgermeisterei gehalten werden solle, welche durch die Vorschriften, Maßregeln, die Entsendung ;
die diese Vorlage bringe, in der Erfüllung ihrer kommunalen Auf—
Geheimer Oberregitrungkrat Dr. Drews erwidert, daß
Früher hieß es: Kügler macht alles, und dieser Tage stand im
erfährt,
——— —
Vorwärts; Schwartzkopff macht alles. Dleser Ausdruck follte ein Tadel sein, in Wirklichkeit gereicht er aber dem Herrn Ministerial. direktor D. Schwartzkopff zur höchsten Anerkennung und Ehre; denn es kann nur von Vorteil sein, wenn sich unter dem Minister, der das gesamte Ressort jzu decken hat, selbstãndige ünd energische Departementgchefs entwickeln. Ver Redner — bei der Unruhe im Hause schwer verständlich — geht dann auf den Fall der Berufung det Professors Mahling auf einen Lehrstuhl der theokogischen Fakultät an der Berliner . näher ein und spricht ihm an— scheinend eine größere prinzipielle Tragweite ab. Er erörtert hierauf die Reformbestrebun gen auf dein Geblete des Unterrichts wefeng und betont, daß er im Gegensatze zu dem Abg. Hoff das Verbleiben der Lehrer— seminare in kleineren und mittleren Orten für durchaus jweckmoßig halte. Hoffentlich werde es mit Hilfe des neuen Lehrerbesoldungs⸗ gesetzeß in nicht zu ferner Zeit auch gelingen, den Clementarfehrer- mangel auf dem Lande zu beseitigen und der Heberfüllung der Klassen erfolgreich entgegenzuwirken. Der Redner schlleßt: Das preußische Unterrichtsministerium hat gewaltige Aufgaben zu 1l5ösen. Es sommt darauf an, daß dem Manne, der an seiner Spitze steht, auch der innere Beruf dazu innewohnt.
(Schluß des Blattes)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
„Der erst vor einigen Wochen beendete Ausstand der Damen“ schneider und Schneiderinnen in Czln ist, der Rh.⸗Westf. Ztg. zufolge, erneut ausgebrochen, da die Streikenden in der Richt= wiedereinstellung einiger Schneiderinnen bei esner Firma eine Maß— regelung erblickten. Gestern vormlttag beschloß eine zahlreich besuchte Versammlung, sofort in den Ausstand zu treten.
Da die Schuhmacherz wangsinnung in Düůsseldorf dle Annahme eines neuen Lohntarifes verweigerte, haben, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, sämtliche organisierten Schuhmachergehilfen ie Kündigung eingereicht.
Die Tischlerinnungen in Elberfeld und Barmen haben nach demselben Blatte beschlossen, die Gehilfen, die den 1. Mai feiern, zehn Tage auszusperren.
Sämtliche im Dregdner Straßenbaugewerbe beschãftigten Stein setzer und Rammer beschlossen, wie die Voff. Ztg.“ die Arbeite einstellung, um einen neuen Lohntarif durch⸗ zubringen.
Aus Cardiff wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert: Das An— erbieten des Zechenver bandes, die Streitfrage über die Einführung des Achtstundentages durch einen vom Lord-Kanzler zu ernennenden Schiedsrichter schlichten zu lassen, lehnte heute der Arbeiterverban einstweilen ab.
Fast sämtliche Angestellte der Staatsbahnen in Natal sind, laut Telegramm der „Voss. Ztg.“, in den Ausstand getreten. Der Anschluß der Hafenarbeiter ist wahrscheinlich. Der Verkehr ist ganz unterbrochen.
Wohlfahrtspflege.
Der Deutsche Verein für Versicherungswissenschaft hat jetzt die Einladung zu den Frübjahrsversammlungen seiner Sektionen ergehen lassen. Am 12. Maf, Vormittags 10 Uhr, hält in einer im Architekten hause stattfindenden Versammlung der Abteilung für Veisicherungsrecht und Versicherungswirtschaft, Sektion für Privat- versicherung, Justijrat Dr. Fuld (Mainzz einen Vortrag über Operationsduldung“, am 13. Mai, Abends 63 Uhr, in einer im Abgeordnetenhause (Saal 15) abzuhbaltenden Versammlung der Ab⸗ teilung für Versicherungsmathematik Regierungsrat Dr. Pietsch (Berlin) einen Vortrag uber ‚die Vermögengverteilung ei der Auf— lösung von Pensionskassen mit Durchschnittsbeiträgen“. Ferner findet am 12. Mat, Abends 64 Uhr, im Abgeordnetenhause eine gemeinsame Sitzung der Abteilungen für Versicherungsmedijin und für Versiche⸗ rungèrecht und wirtschaft, Sektion für Soztalversicherung, statt, in der Vorträge über das Thema „Die wichtigsten Aufgaben für die erste Behandlung der veisicherten Verletzten“ gehalten werden, und zwar wird Geheimer Regierungerat Dr. Klein, Senatsvorßfitzender im Reichsversicherungsamt, über „die frühzeitige Uebernahme des Heilverfahrens durch die Berufsgenossenschaften, Professor Dr. Klapp. I. Assistet an der Königlichen Klinik zu Berlin, über „die erste chirurgische Behandlung der letzten, besonders mit Rücksicht auf den Ginfluß der Bierschen Methode auf Heilung und Funktionsresultate', Professor Dr. Selffer, früher Oberarzt an der Königlichen Charité, über die pfychische Be— handlung der Verletzten und Sanitätsrat, Professor Dr. Schütz, Direktor des Berliner Medico⸗mechanischen Instituts, über „die 4rit⸗ lichen Gründe für die frühzeitige Uebernahme des Heilverfahrens durch
Ner Ddver⸗
die Beruftzgenossenschaften“ sprechen
bei
künftigen Eingemeindungen die Landbürgermeistereien gehört werden 9 ( 96h
sollen.
Nach einer kurzen Erwiderung des Abg. Linz wird die
Vorlage im einzelnen und darauf im ganzen endgültig an⸗ genommen.
Alsdann wird die Beratung des Etats des Ministe- lich synor kid. Wettertarten
riums der geistlichen, Unterrichts- und Mewizinal⸗ angelegenheiten, und zwar die allgemeine Besprechung beim ersten Titel
Volt
ju erwarten. In
der dauernden Ausgaben „Gehalt des
Der Abg. Hoff mann hat sich damit
in direkten Gegensatz zu den Aufgaben der preußischen Volksschule ge⸗ bracht, deren Chargkteristikum es ja ist, den Kindern nicht nur Kennt= nisse beümnhringen, sondern sie auch zu Christen und Patrioten zu ersiehen. durch
HVerin Hoffmann genügt, um den Beweis zu erbringen, daß für
Die Aufstellung des solaldemokratischen Schulprogramms
den Schuldeputatlonen, noch in den auch nur der geringste Platz ist. Die, Liberalen haben sich steis für die Aufrechterhaltung det Religiontzunterrichig in der Volksschule ausgesprochen, obwobl sie sich grundsaͤtzlich immer für die Trennung von Schule und Kirche ausgesprochen haben. Gottseidank ist die Mehrzahl der Ellern nicht
Sozialdemokraten weder in ländlichen Schulverbänden
so gewissenlog, ihren Kindern eine religlöse Unterwessung vorenthalten
zu wollen. Auch die Mehrzahl der Eltern will ihre Kinder zu guten Christen und guten Patriolen erzogen haben. Das Verlangen, auch Sozialdemokraten unter der Firma der Gleichberechtigung aller Staatsbürger in Schulangelegenhesten mitreden zu laffen, steßt etwa auf der gleichen Höhe, wie ein Verlangen der Herren Einbrecher unter Berufung auf die Rechtsgleichheit, daß man sie zu Kassenbeamten ernenne. Für die Volkeschule ist uns nicht zu teuer, sagte gestern Herr Hoffmann; ja,
Kompasse. werden denn die
Sozialdemokraten überbaupt fur den Etat stimmen, wie die Minorität
der süddeutschen Parteigenossen, die sich damit gegen die Führer aufgelehnt haben? Damst önnen wir wobl über die Ausführungen des Abg. Hoffmann zur Tagezordnung übergehen. haben sehen müßen, daß der jetzige Inhaber des Minssterposteng bei dem Versuch, sein ungebeureg Ressort ju bemälligen, an seiner Gesundheit schweren Schaden genommen hat, ist die Frage einer Teilung des Kultuzminsstertumg geradezu brennend geworden; dis Teilung wird sich gan von selbst im Laufe der welteren Gut wicklung so sehr als Notwendigkeit aufdrängen, daß alle noch vor⸗ handenen Widerstaͤnde dagegen hinfällig werden müssen. Jedenfalls sollte die Medizinalverwaltung vom Kultugressort abgetrennt werden.
Kunft und Wissenschaft. Die Deutlsche Seewarte veröffentlicht den (31) Jahres— bericht über ihre Tätigkelt im Jahre 1908. Die Abteilun g L konnte nach fünfjähriger Arbeit die Indischen Monatskarten fertigstellen,
Nordatlantischen Monatskarten wurden wie in früheren Jahren wiede
in 1100 Exemplaren herausgegeben; von der Veröffentlichung,
für den Nordatlantischen Ozean“
schienen die Quartale 1, 2 und 3 des 21. Jahrganges, von de Tabellarischen Reiseberichten nach den meteorologischen Schlffgtage—⸗ büchern! der Band 5. Die Herausgabe einer dritter d „Segelhandbuchs für den Atlantischen Ozean“ ist gegen Ende d. J. das Berichtsjahr fällt auch die Beendigung der Bearbeitung der ozegnograpbischen Ergebnisse der „Pkanet““ Expedition. Die Zahl der Mitarbeiter der Deutschen See⸗— warte in den Kreisen der Handelsmarine, soweit sie meteoro— logische Tagebücher einliefern, hat sich im Jahre 1908 wieder um 31 vermehrt, sodaß die Gesamtzahl am Ende des Berschts—⸗ jahrs 9385 Mitarbeiter jur See betrug. Wegen besonders guter
Auflage
Leistungen und langjähriger Verdlenste wurde an 3 der Herren die
silberne, an 11 die bronjene Medallle verltehen.
Cx 2
1659 Tagebücher mit 584 886 Beob⸗ achtungssätzen (gegen 1360 4 131 mit 553 137 Beobachtungssätzen im Vorjahr). Von kleinen Wetterbüchern wurden 196 mit 48 669 Beobachtungssätzen gegen 173 mit 42 981 im Vorjahre ein= geliefert.
Die Abteilung 11 hat sich mit Beschaffung und Prüfung der nautlschen, meteorologischen und magnetischen Instrumente, mlt der Anwendung der Lehre vom Magnetigmus in der Navigatton und mit erdmagnetischen Arbeiten beschäͤftigt. Geprüft wurden 332 Baro⸗ meter (1907: 270), 662 (372) Thermometer, 516 (481) Rosen und Als untauglich jurückgewiesen wurden 56 (47) Sextanten. Ebenso führten die Haupt⸗ und Nebenagenturen der Deutschen Seewaite zahlreiche Prüfungen von Instru⸗ menten aus Hauptagenturen bestehen in Danzig. Neu⸗
fahrwasser, Stettin, Kiel, Hamburg, Bremen und Bremerhaven;
Nachdem wir
Agenturen in Memel, Königsberg, Stral sund, Bartb, Wustrow, Rostock, Wismgr, Lübeck, Flensburg, Tönning, Brake, Ele fleth, Papenburg, Westrhaudeifehn, Emden, Leer und Cuxhaven. Renk sßzige Deviationsjournale für die Deutsche See⸗ warte wurden im Berichtsjahr auf 85 (1907: 88) Dampfern und auf 25 (20) Segelschlffen geführt. Erdmagnetische Beobachtungen wurden wöchentlich einmal auf der Drachen statlon in Gr.-Borstel angestellt und dabei 43 Beobachtungen der Deklination, 30 der Inklination und 41 der Hortjontal.