Nichlamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. Mai.
Nach der im Zusammenstellung,
Reichsversicherungsamt gefertigten die auf den Mitteilungen der Vorstände
der Versicherungsanstalten und der zugelassenen Kasseneinrich⸗ tungen beruht, betrug die Zahl der seit dem 1. Januar
1891 bis einschließlich 31. März 1999
von den
31. Versicherungsanstalten und den 9 vorhandenen Kassen⸗ einrichtungen bewilligten Invaliden renten (538 9, Absatz? und 10 des Invaliditälz⸗ und Altersversicherungsgesetzes und 15 Absatz 2 des Invalidenversicherungsgesetzes). . 1 659 234.
6 Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbs⸗ fähigkeit, Bezugs von Unfallrenten oder aus anderen Gründen weggefallen. d
787 931,
sodaß am 1. April 1909 liefen
. gegen am 1. Januar 1909.
Die Zahl der während desselben Zeitraums be⸗ willigten Altersrenten (88 9 Absatz 4 des In⸗ validitäts- und Altersversicherungsgesetzes und 15 Absatz 3 des Invalidenversicherungsgesetzes) betrug
Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg—⸗ d J
871503 S68 086
43 370.
366 30h,
sodaß am 1. April 1909 liefen —ͤ gegen am 1. Januar 1909.
Invalidenrenten gemäß 8 16 des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes (Krankenrenten) wurden seit dem 1. Januar 1900 bewilligt w
Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen weggefallen
107 064 108 637
93 382.
74619,
sodaß am 1. April 1909 liefen . gegen am 1. Januar 1909.
18763 19087
Beitrags erstattungen sind bis zum 31. März 1909
bewilligt:
2. an weibliche Versicherte, JJ
gegen an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbs⸗ unfähig im Sinne des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes geworden sind gegen an die Hinterbliebenen von Ver⸗ sicherten 409789
5619
gegen
die in die Ehe
getreten
1813 891,
5 477,
400 426,
zusammen 2 264 286 gegen
bis zum 31. Dezember 1908.
2219794
Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Fü rst Bis marck“ auf der Heimreise vorgestern von Colombo (Ceylon)
a, g (Golf von Aden) in See gegangen.
M. S. „Scharnhorst“ geht mit dem 2. Admiral des Kreuzergeschwaders auf der Ausreise nach der ostasiatischen
Station heute von Colombo nach Singapur in See.
Württemberg.
In der Zweiten Kammer hielt zu Beginn der gestrigen Sitzung der Präsident von Payer eine längere Ansprache,
in der er der
Ministerpräsidenten
druck gab. Wie das
Verstorbene aus die
Freiherrn von
politische und wirtschaftliche
Trauer über das Hinscheiden des früheren Mittnacht
Aus⸗
W. T. B.“ berichtet, hob der Redner hervor, daß der Entwicklung
WürttembergHn während eines halben Jahrhunderts den weitestgehenden
Einfluß ausgeübt habe. Fern von Kleinlichkeit, den
Biiq
auf das
Ganze gerichtet, habe er auch für Württemberg Opfer gebracht, die
gebracht werden mußten. Er und in weiser Würdigung anderen deutschen Stämmen die Bewegungsfreiheit Wert für die Entwicklung der Nation von Tage trete.
habe aber auch Maß zu halten gewußt deutscher Eigenart Württemberg und gerettet, Jahr zu Jahr mehr zu
deren
Die Abgeordneten ehrten das Andenken an den Ver⸗
storbenen durch Erheben von den Sitzen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Das österreichische Abgeordnetenhaus
erledigte
gestern in allen Lesungen die Vorlage, betreffend Regelung ber Arbeitszeit im Handelsgewerbe, und begann so dann die erste Lesung der Vorlage, betreffend Erhöhung der Bier- und Branntweinstener sowie Sanierung der
Landesfinanzen. Nach dem Bericht des
.W. T. B. erklärte der Abg. Fiedler
im Laufe der Debatte, die Sanierung der Landesfinanzen würde besser dadurch möglich, daß der Staat einen Teil der den Ländern aufge⸗
bürdeten Schullasten übernehmen würde. Sanlerung der Landesfinanzen sei nicht zu denken. Finanzvorlagen finanzen noch den verbesserungsbedürstigen
würden weder zur des Staatsbudgets ausreichen. Ehe Vorlagen der
an eine Erhöhung der Der Abg. Steinwender sagte, die neuen Sanierung der das Haus Regierung
Ohne eine vollständige Biersteuer
Landeß⸗
zustimme,
sollte man erwägen, ob nicht die Einführung neuer Steuern, wie der
Tantiemensten
er und Wertzuwachgsteuer nach deutschem Muster, der
Junggesellensteuer und anderer Steuern ins Auge ju fassen wäre. — Der Abg. Freundlich sprach sich im Namen der Sozialdemolraten auf das entschiedenste gegen die neuen Steuervorlagen aus, in denen er einen rücksichtslosen Beutejug auf die Taschen der arbeltenden Be⸗
völkerung erblickte. Nachdem Agrarier und der
Abg. Chaloupka im ischechischen
der Abg. Seidel im Namen der deutschen Namen der Agrarier gegen die Erhöhung der Bier— und
Branntweinsteuer sich ausgesprochen hatten, wurde die Sitzung
abgebrochen.
Mahmud Schewket Pascha erklärt, „W. T
Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus setzte gestern die Beratung des Budgetentwurfs fort. Vorher teilte der Staatssekretãr des Auswärtigen Amtes Grey zu der Frage des Besuches des Kaisers von Rußland in England, „W. T. B.“ zufolge, mit, daß, soweit er amtlich unterrichtet sei, noch nichts Definitives hieruͤber enischieden worden sei.
In bejug auf die Beschwerde der Opposition, daß, während eine höhere Steuerbelastung für die Brauereilhenzen gleichbedeutend sei mil einer erhöhten Besteuerung des Bieres, für das ausländische Bier keine entsprechende Erhöhung der Abgaben vorgesehen sei, erklärte der Premlerminister Asquith sich berelt, eine Resolutin einzubringen, durch die dem fremden Bier die nötigen erhöhten Abgaben auferlegt werden, fügte aber unter der Heiterkeit des Hauses hinzu, die Abgabe werde 500 Pfd. Sterl. jährlich bringen.
Frankreich. -
Die Agitation unter den Postbeamten dauert an. Gestern nachmittag hielten einige hundert Post⸗ und Tele⸗ graphenbeamten in Paris eine Versammlung ab, in der, wie bas „W. T. B.“ meldet, ein neuer Ausstand im Prinzip ein⸗ stimmig beschlossen wurde. Mehrere Redner verlangten unter stürmischem 2 daß der Verbandsausschuß die Postbeamten zwei Tage vor Ausbruch des Streiks verständigen möge, damit diese Zeit hätten, alle Dienstbetriebe in Unordnung zu bringen.
Wegen aufrührerischer Reden am 1. Mai sind zwei weitere Postbeamte vom Amte suspendiert worden.
Rußland.
Der Kaiser Nikolaus hat, „W. T. B.“ zufolge, auf seine Glückwunschdepesche ein Danktelegramm vom Sultan Mohammed erhalten, in dem dieser zugleich seine aufrichtigen Wünsche für die glückliche Regierung des Kaisers und die ständige Wohlfahrt seines Reiches ausspricht.
. Italien.
Der König von England ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern nachmitiag in Rom eingetroffen und vom König Viktor Emanuel auf dem Bahnhof begrüßt worden. Nach kurzem Aufenthalt setzte der König von England seine Reis nach Modane fort.
— Der Deputierten kamm er ist gestern eine Vorlage des Kriegsministers zugegangen, die nach Meldungen der Blätter eine Erhöhung der ordentlichen Ausgaben des Heeresbudgets für 1908309 um zehn und des Heeres⸗ budgels für 1909.10 um 16 Millionen sowie 125 Millionen für außerordentliche Ausgaben fordert, die auf die fünf nächsten Budgets von dem diesjährigen ab verteilt werden
sollen. Niederlande.
Auf die Mitteilung von der Geburt einer Prinzessin, die an sämtliche Staatsoberhäupter Europas und an die meisten in den übrigen Erdteilen ergangen ist, sind, wie das W. T. B.“ meldet, dem Prinzen Heinrich der Niederlande die herzlichsten Glückwunschtelegramme zugegangen, in denen die größte Sympathie für das Glück der Königlichen Familie und der Niederlande zum Ausdruck kommt.
— Die von der Kommission der Zweiten Kammer vorgeschlagene Glückwunschadresse an die Königin be— sagt, obiger Quelle zufolge:
Die im ganzen Lande erwachte Begeisterung beweise von neuem die Fesligkeit der Treue, die das Volk der Niederlande mit (einer Könsgin eine. Die Geburt der Prinzessin werde als ein Segen Gottes für die Königin und ihren erhabenen Gemahl angesehen, ebenfo aber auch für das Vaterland. Die Geburt sichere und stärke die Einheit des Staates. Für Gegenwart und Zukunft sei die Bürg⸗ schaft vorhanden, daß die Prinzessin auf die Ergebenheit eines treuen Volket rechnen könne.
In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer er⸗ wähnte der Präsident das glückliche Ereignis, das nach langer, banger Erwartung in Erfüllung gegangen und das vom Volke mit Jubel aufgenommen sei. Die Erste Kammer wird gleichfalls eine Glückwunschadresse an die Königin ab
senden
Türkei.
Einer Mitteilung des Oberzeremonienmeisters zufolge findet die Zeremonie der Schwertumgürtung am nächsten Montag statt.
Der Großwesir Tewfik Pascha hat gestern vor mittag dem Sultan die Demission des Kabinetts i reicht. l zufolge hat der
über Einer Meldung der „Agence Havas“ Sultan Hilmi Pascha mit der Bildung des Kabinetts be auftragt.
Eine amtliche Mitteilung des Generalissimus
1
9 1 2 52** Vorgängen
kategorisch, daß die Armee bei den letzten l kein Instrument irgend einer Partei oder des gewesen sei. Die Armee verfolge nur die Kräftigung und Konsolidierung der Verfasßsung. Sie habe seit der Juli ⸗ Umwälzung jede Verbindung mit dem Komitee abgebrochen, sei eine nationale Armee und das Exekutivmittel jeder Regierung ohne Ansehen der Partei, sofern sie verfassungsmäßig sei und das Vertrauen der Nation besitze. Verbindungen und Sympathien mit politischen Par⸗ teien seien den Angehörigen der Armee bei Strafe der Ent⸗ fernung aus dem Armeeverbande verboten.
Die Deputierten kammer hat die Regierung er mächtigt, bei der Ottomanbank auf die österreichisch⸗ung rrische Entschaͤdigung hin eine halbe Million Pfund für dringende Ausgaben aufzunehmen. Ferner wurde be⸗ schlossen, die Regierung aufzufordern, das bei türfischen und auswärtigen Banken deponierte Vermögen Abdul Hamids feststellen und sperren zu lassen.
z 1 Komitees
Bulgarien.
Als erster der in Sofia beglaubigten Diplomaten hat gestern der Vertreter Rußlands Sementowski Kurillo dem König Ferdinand sein Beglaubigungsschreiben als Gesandter mit einer Ansprache überreicht, in der er, der „Agence Bulgare“ zufolge, auf die dem Könige vom Kaiser Nilolaus entgegengebrachten herzlichen Gefühle und auf dessen Fürsorge für das Schicksal der kraftvollen bulgarischen Nation hinwies, die die unlöslichen, beide Brudervölker vereinigenden Bande noch mehr festigen werde. Der König erwiderte;
Die Gefühle des Kaisers, die im Laufe der letzten Ereignisse durch unwiderlegliche Beweise in einer für den König, die Vynastie und daß Land wertvollen Weise bekräftigt wurden, werden ein an⸗ erkennendes Echo in Bulgarien finden. Der neuerliche Augdruck der Fürsorge des Kaisers für das Sch'cksal der bulgarischen Nation, der mich tief gerührt hat, wird eine Bürgschaft mehr sein, künstig die unlöslichen, brüderlichen Bande jwischen beiden Völkern noch fester geknüpft zu sehen.
B.“ zufolge,
A sien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist heute früh eine vom Schah unterzeichnete J ver öffentlicht worden, die bekannt gibt, daß der Schah eine Verfassung bewilligt, da allein das konstitutionelle Regime imstande sei, die Ordnung wieder herzustellen. Die Wahlen sollen bis zum 19. Juli vollzogen werden, an welchem Tage wie man erwartet, das Parlament zusammentreten wird.
Afrika.
Der Sultan von Marokko hatte, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, vorgestern mit den Konsuln Deutsch⸗ lands, Frankreichs und Englands eine Besprechung über die finanziellen Forderungen der Europäer.
Nach der Meldung eines am 30. April aus Fes abge— gangenen Boten hat der Kaid Akka Hamon den auf— ständischen Teil der Beni Mter entscheidend ge— schlagen, während zwischen einer hafidischen Mahalla und den Truppen El Roghis ein unenitschiedenes Gefecht statt— gefunden hat.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags sowie der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.
„Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (80 Sitzung die zweite Beratung des Etats des Mini— steriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal angelegenheit en im Kapitel Höhere Lehr an stalten“ he den Zuschüssen für die vom Staate zu unterhaltenden An— stalten fort.
Abg. Peltasohn (fr. Vgg.) befürwortet die Auggestaltung der Progymnastums in Tremessen aus nationalpolitischen Gründen.
Abg. Glatzel (ul.) wiederholt seinen früheren Wunsch betreffe eines Neubaues des Realgymnasiums in Tilsit. Hoffentlich erscheine die erste Rate im nächsten Etat.
Geheimer Oberregierungsrat Tilmann: Die GEinstellung einer ersten Rate in diesen Etat ist nicht möglich gewesen.
Abg. Reiner. Ruhden (kons.) dankt dafür, daß das Gymnasium in Lötzen zum 1. Aprll verstaatlicht worden ist, und bittet, daß den Notständen in bezug auf die Verhältnisse des höheren Unterrichts ir Angerburg i. Ostpr. ein Ende gemacht werde.
Abg. Dr. Krüger⸗Martenburg (kons.) will auf die allgemein t , zurückkommen, wird aber vom Präsidenten daran ver— hindert.
Dasselbe Schicksal trifft den Abg. Viereck (freikons.), der gleich. falls die Tribüne verlassen muß.
Abg. Schmedding (Sentr) empfiehlt den im Gymnasium Coesfeld vorhandenen, mehrere Jahrhunderte alten, reichgeschnitzten Hochaltar, in den der Holjwurm gekommen sei, der Fürsorge der Verwaltung.
Abg. Dr. von Jazdie wski (Pole) widerspricht den politischen Motiven, die der Abg. Peltasohn sür die Umwandlung des Pro— gymnasiums in Tremessen in eine Vollanstalt geltend gemacht hat.
Bei den Zuschüssen für die vom Staate und von anderen Gemeinschaften zu unterhaltenden Anstalten kommt
Abg. Eickhoff (fr. Volksp.) auf die vorgestern erwähnten Ver hältniffe im Königlichen Gymnasium zu Essen jurück. Das Berliner Tageblatt“ habe gestern abend über diese gewiß sehr wenig zu billigenden Dinge einen Artikel gebracht, der von Uebertreibungen strotze (der Redner verliest einen Teil des Artikels), namentlich in absolut ungeböriger Weise den gegen die Leitung dieses Gymnasiumt erhobenen Vorwurf verallgemeinere und damit der Lehrerschaft schwerr Vorwürfe mache. Hoffenilich werde die Angelegenheit bald geklärt werden.
Unterstaatssekretär Dr. Wever: Ich bin gern bereit, mit größter Schleunigkeit die Mittellung über die Ergebnisse der Untersuchung i machen. Nameng der Unterrichts verwaltung habe ich zu erklären wir bessere Gymnasien überhaupt nicht kennen.
Abg. Dr. Heß (Zentr.): Die gestrigen Ausführungen des Al Dr. Maurer kann ich nicht billigen. Auch ich habe nur von „höchst sonderbaren Gerüchten“, die über das Gymnasium in Essen um gesprochen. — Weitere Ausführungen verhindert der Präsident
Mit einer kurzen Bemerkung des Abg. Dr. Maurer
schließt diese Debatte.
Bei den Zuschüssen für Anstalten, die vom Staate stützt werden, tritt
Abg. Eickh off für die Umwandlung der Realschule in Rer Vollanst lt ein. T J den Wunsch
1bg. Dr. Friedberg (nl.) unterstützt sonstigen Ausgaben
Bei dem Dispositionsfonds zu das höhere Unterrichtswesen, 246 451
Abg. von Schenckendorff (nl körperliche Erzlehung der Jugend ein. Die V stunden für Leibesübungen in freier Luft, die er im vorigen einem Antrag gefordert habe, sei vom ganzen Hause empfohlen n und auch der Minister Dr. Holle habe wohlwollendste Berücksicht zugesagt. . Es wäre sehr bedauerlich, wenn der obligatorische Spiel mittag, der an einigen höheren staatlichen Anstalten eingefü dem pflichtméaßigen Turnunterricht Abbruch täte. Das würde ge ein Rückschritt fein. Der obligatorische Spielnachmiltag sollte für Jugendspiele und verwandte Lelbesübungen in freier Luft geführt werden, und zwar füc alle Schulen, nicht bloß für die höheren
Wirklicher Geheimer Oberregterungsrat Dr. Köpke: Ver = jährige, einstimmig angenommene Antrag von Scher ckendorff fi eine Vermehrung der Pflichtstunden im Turnunterricht. In d batte wurden indessen von fast allen Seiten Bedenken gegen diese Forde⸗ rung erhoben. Der Minister hat nur versuchswelses Eingehen auf del Wunsch zugesagt und eine Probescit von zwei bis drei Jahren nötig gehalten. Mit der Einrichtung des Spielnachmittagg d mebreren Staatsanstalten in Berlin W. ist ein sebr erfreuliche Anfang gemacht worden. Die Verkürzung der Pflichtstunder Turnunterricht um eine Stunde ist allerdings ein wunder Punkt aber mit in den Kauf genommen werden muß.
Abg. Schmedding (Zentr.) teilt den Wunsch des Abg. bon Schenckendorff, daß das erwähnte Provisorium baldigst ein Definitibun und die Einrichtung allgemein eingefübrt werde. Ueber die Wichtlglet der Lelbesübungen für das heranwachsende Geschlecht sei nur eim Stimme. 3.
Ministerialdirektor D. Schwartz kopff; Irgend eine Differen zwischen den Vorrednern und der Uaterrichtseiwaltung über dei Nutzen der Leibegübungen besteht absolut nicht. Selten sind auf die en Gebiete so viele Forischriste gemacht worden, wie in den lebten Jahren. In den höheren Lehranstalten ist die Zahl der wöchen, sichen Turnstunden von 2 auf 3 erhöht worden, t
speziell um u die Turnspiele Raum zu schaffen. Wir haben nach England um
richtungen geschickt, und wir haben aus deren Ergebnissen die ehen zeugung gewonnen, daß wir hinter dem Auslande in dieser Ye⸗ ziehung nicht zurückstehen. n sehrer hat sich seit 1903 von 23 auf 275 erhöht. Die Pflege z obiligatorischen SpielnachmittagJ steht auf einem ganz anderen. lat, se Idee ist an sich sehr schön, aber sie ist nur durchführbet
de
Pflichtstunden vermindert. e ; scheint als nicht unbedenklich. Sollen wir die Kinder den Eltern n
Schweden besondere Kommissionen zum Studium der dortigen Cin,
Bie Hahl dernatademisch gebildeten Tun,
enn man die Zahl der Pflichtstunden vermehrt oder die der nder ö Glne Vermehrung der Pflichtstunden ö.
mehr entfiehen als bisher? Ebenso erheben sich sofort die schwerften Bedenken gegen eine Kürzung von Pflichtstunden auf anderen Unter⸗ richtsgebleten. Ein Spielzwang dürfte auch der Entwicklung der Sache nicht förderlich sein. ö
Abg. Eickhoff (freis. Volksp.): Auch nach meiner Ansicht tut eine intensivere Pflege des Turnent und Spieleng in allen Schulen not. Auch dem Gedanken des obligatorischen Spielnachmittags stimme ich ju; mit dem obligatorischen wissenschaftlichen Unterricht läßt sich der obligatorische Spielnachmittag nicht vergleichen. Tie Regterung sollte wenigstenz den Versuch damit an der einen oder anderen Anstalt machen, auch an den Mädchen, und Farthildungeschulen.
Abg. Vr. Müller⸗Berlin (fr. Vollsp.): In Wiüklichkeit haben wir etz bei der Frage des Turnwesens doch nur mit einem gebändigten Rückschritt ju tun. — Früher genoß die Biologie größere Berück⸗ sichtigung auf, den höhrren Anstalten, und in Verbindung damit wurden auch die Schulausflüge begünstigt. Im Laufe der Zeit ist die Biologie und mit ihr die Veranssaltung von Exkursionen mehr und mehr ausgeschaltet worden. Erst in neuester Zeit hat sich eine wohltätige Reaktion geltend gemacht, und es ist der Biologie wieder Gingang in den Lehrplan verschafft worden, nachdem die Kirchen sich anscheinend damit abgefunden haben. Aber wir sind noch weit ent⸗ fernt davon, den früheren Stand wieder erreicht zu haben. (Präsident don Kröcher ermahnt den Redner, nicht zu weit abzuschweifen.) Namentlich die Exkursionen sollten gepflegt werden, nötigenfalls unter Erhöhung der Mittel dieses Dispositiongfonds.
Mit einer kurzen Bemerkung des Abg. von Schencken⸗ dorff schließt die Debatte. Der Titel wird bewilligt.
Im Eztraordinarium für die höheren Lehranstalten wird der Betrag von 12 550 66 zum Ankauf eines Grund⸗ stücks für den Neubau eines Direktorwohnhauses beim. Gym⸗ n, in Marienburg auf Antrag der Budgetkommission ge— trichen.
Abg. Viereck (freikons) äußert ju dem von der Kommission be⸗ wllligten Neubau eintg Virektorwohnbauses beim Eymnasium zu Ostrowo verschledene Wünsche bezüglich der Bauausführung.
Das Extrgordinarium wird im übrigen ohne Debatte be⸗ willigt. Die Petition des Direktors der Biologischen Station in Plön, Professors Zacharias um Erhöhung der Subvention für die Station und einmalige Beihilfe zur Errichtung von biologischen Ferienkursen für Lehrer aller Schulgattungen wird der Regierung als Material überwiesen.
(Schluß des Blattes.)
Dem Reichstage ist der Entwurf eines Münz⸗ gesetzes zugegangen. Entsprechend dem Zwecke der Vorlage, die gemäß der vom Reichstag in der Sitzung vom 1. Mai 1908 gefaßten Resolution eine Zusammenfassung der das Münzwesen regelnden Reichsgesetze bilden soll, sind in einer Anlage der Entwurf und diese Gesetze einander gegenüber⸗ gestellt und die Aenderungen durch kurze Hinweise bei den einzelnen Paragraphen kenntlich gemacht.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Düsseldorf wurde im vorigen Jahre jwischen dem Arbeit⸗ geberbund für das Baugewerbe und den Verbänden der Maurer und Bauarbeiter ein Tarifvertrag abgeschlossen, der für den Stadt- und Landkreis Gültigkeit haben sollte. Landkreises in den Ausstand getreten 2 den dortigen Unternehmern der nicht worden sei
In Buenos Aires ist, wie W. T. B.“ meldet, infolge des allgsmeinen Ausstandes der Wagenverkehr Straßenbahnen verkehren teilweise, und zwar unter dem Schutze be— waffneter Soldaten, die Eisenbahnen können ihren Betrieb aufrecht erhalten. Die Zahl der Ausständigen wird auf über 200 000 geschätzt.
Tarifvertrag innegehalten
Wohlfahrtspflege.
Zu dem Kapitel ‚Kinderbibliotbeken“ wird des Kunst warts (Verlag Georg D. W. Callwey in vierteljährlich 4 A6) fol
... Immer geringer wird der erwerbstätigen Eltern 1 ih brauchen wir Stätten, guter Lektüre zugeführt n noch eist im Be daß es hier verschledene Wege vorwärts gibt. Tie Kinderlesehallen an die Volksbihliotheken ist offizielle Weg, den die . e ju verschaffen. Die Gef hr lieg nahe, d ß ur werde, das würde aber eine A besser mit zum Werke gerufen würden, nämlich der Versuch müßte gemacht werden, auch sie heranzuziehen. Es gibt Schulbibliotheken, stundenlang leerstehen ein ender Aut die Benutzung der Klassenzimmer zum Lesen wären daher Dinge der Möglichkeit. Zentralblatt Charlottenburg würden einige Schulklassen als Le nittag freigegeben Wenn dazu noch die hülfen, bekäme die Schul neue Bedeutung und Kindern auch noch lieber. Das Zweite ist, daß bibllotheken nicht bleiben kann. Schon dies in der Praxis. splelen oder sich immer und wieder hildungssekretariat in Heidelberg
olgendes ausgeführt:
erziehliche Einfluß, den die ihre Kinder ausüben können, ie Ki unter verständiger
Angliederung der
Kräften bedeuten, die
e 1 21 31 die len
neuen Aufgaben
Leseräume am Nach= Lehrer als Berater
1
es bei den Kinder⸗
lassen. Es anzubieten. Das
stellt gegenwärtig
vorlesen nur Lektüre
ein Modell aus,
das, vom Bibliothekar Georg Zink erdacht, den Plan eines Volks.
kinderheimg darstellt. In diesem Zusammenhange sei nur er⸗ wähnt, daß der Gedanke des Volkökinderheims eine Erweiterung der Kinderbibliotheken Fedeutet, es will den Kindern ein Heim sein für
Spiel und Arbelt während der schulfrelen und aufsichtelosen Stunden. So ein Kinderheim könnte dann fowohl den Volkslesehallen wie auch
den Volksschulen angebaut werden.“
Kunst und Wissenschaft.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin hält eine All⸗
gemeine Sltzung am 8. d. M., Abends 7 Uhr, im großen Saal des
Architektenhauseg, Wilhelmstraße 92, . der Professor 2 . Neu⸗Mecklenburg und seine Nachbar ⸗
Sa pper aus Tübingen über: inseln auf Grund eigener Reisen und Beobachtungen (mit Ldichtbildern) sprechen wird.
Ziteratur.
Das zweite Heft des 30. Bandes des „Jahrbuchs der Könsglich Preußifchen Kunstsammlungen“, dag unter der Redaktson von Ferdinand Labars im Verlag von H. Grote in Berlin erscheint, eröffne Wilhelm Bode mit einer grundlegenden Studie über ‚Maffed Olivieri, einen venenanischen Kleinbronzekünstler der Renasffance“. Von dem Künftler kannte man bisher nichts welter alß jwei mit Szenen und dem Namen des Stifterg, des Erzbischofs Ältobello Aperosdo, versehene Bronzeleuchter in S. Marco ju Venedig,
. dt / u Gegenwärtig sind, der Köln. Ztg.“ zufolge, fast alle Maurer und Bauarbeiter des mit der Begründung, daß von
ingest io eingestellt die Fin Betrag von 300 S tst dem
darum
Anleitung
die Bewigung bei uns aber
innen fiebt, darf man darauf aufmerksam machen, 11
gewissermaßen der in⸗ im ihren Kindern gute Lektüre dieser Weg beschritten
Schulen. Der lässigkeir zu gibt Lehrzimmer, die bau dieser Büchereien,
für Volksbildung, in
würde den
in Amerika zeigt sich Vie Kinder wollen nicht nur lesen, sondern auch wäre auch Unsinn, Kindern fädtische Volka⸗
die laut Aufreichnung des bekannten Beneslanlschen Chronisten Marln
Sannto im Jahre 1627 gestiftet wurden. Von diesen Aibeiten aug⸗ gehend, schresßt Bode dem Maffeo Yliviert mehrere Gronzestatuetten zu, fo inen Adam des Kaiser Frledrich Museums und mehrere nackte Tänjerinnen im Loupre, im Muss Cluay und in Parlser Privatbesstz. Starke, lebhafte, momentane Bewegungen und energische Kontreposte sind fämtlichen Werken des Künstlers eigentümlich. — In einein reichtllustrierten Aufsatz sezt Mar J. Friedländer seine Untersuchung der Werke Bernarts van Orley fort. Die Tätig⸗ keit des Künsssers zwischen 1521 und 1527 wird eingehend besprochen. Cine Fortsetzung einer im vorigen Hefte begonnenen Studle ist eben- falls Richard Hamanng . Bie Kapltelle im Magdeburger Dem-, wichtige Beiträge zur Geschichte der mittelalterlichen Plastik Sachsenz. Mit deusscher Skulptur beschästigt sich guch ein Aufsatz Georg Dehios, Der Meister des Gemmingen denkmals im Dom zu Mainz? sbersch seben. Bas Grabmal des Kurfürsten Uriel von Gemmingen f 1bid) wird überjeugend dem Malnzer Bildhauer Hans Back hofen jugeschrieben, von dem wir bisher nur drei Kreuzigunge— gruppen in Frankfurt, Mainz und Wimpfen kannten. Dem Künsfler, der nach Dehio dem großen Matthias Grüne⸗ ferner das schöne Epitaph des Kanonikus Petrus Luttem in der Lleb— frauenkirche zu Oberwesel ju. — Schließlich veröffentlicht Fried= länder eine kofsbare Federzelchnung des älteren Pieter Breugel, die fürzlich aug englischem Privatbesitz als Geschenk des Herrn Benoit Dppenbeim in den Besitz des Berliner Kupferstichkabinetts gelangte. (Bas Blatt ist augenblicklich im Einganggraum ausgestellt. ) Die Zeichnung, die das sonderbare Treiben und krause Durcheinander eines Älchimistenlaboratoriums mit viel Humor schildert, ist die sehr sorg⸗ fältige Vorlage eines wahrscheinlich 1558 entstandenen Kupferstichs. Der Bestand an Handzeichnungen alter Meister des Kabinetts wird durch sie äußerst glücklich bereichert. . H.
— Ueber Charles W. Eliot, den Präsidenten der Harvard⸗ untversität, der im zffentlichen Leben Amerikas eine hervorragende Stellung einnimmt, bringt Professor Kühnemann, der augenblicklich als Austauschprofeffor in den Vereinigten Staaten weilt, einen aug⸗ führlichen Aufsatz im Maiheft der Deutschen Run dschgu. In demselben Heft findet sich ein kurzer Aufsatz von Ptofessor Birt über die Stellung der Frau im alten Rom, der den meisten Lesern gewiß ein ganz anderes Bild gibt, als sie grwarten. Den Hof Ludwigs TIV. in Versailles schildert Lady Blenner— haffett und charakterisiert in durchauß origineller Umgebung des Königs, besonders die Madame de Maintenon und Fonélton. In die Form eines. Tagebuchs faßt Marie von
Bunsen die Beschrelbung einer Bootfahrt auf der Werra und Weser.
Von dem neuen Roman E. v. Handel ˖Maziettis ‚ Die arme Margaret“
Selma Lagerlö5fs „Das Mädchen vom Moorhof“. entwickelt die Weltanschauung Rudolf Euckens, des durch den Nobel⸗
auf Alfred Messel von Mela Escherich und eine Uebersicht über das
schließen nebst den Besprechungen neuer Bücher und einer Bibliographie das Heft ab.
Technik. 3
Professors Br. Miethe mit Verlesung der Namen von 22 genommenen Mitgliedern und verschiedenen geschäftlichen teilungen, u. a. der folgenden: Der Vorstand hat beschlossen, den Ballonführern die Instruktion zur die Hand ju geben und zur praktischen
. 9 . Benutzung ju empfehlen. Professor Dr. Mareuse ladet ju
einem KRursus
Jena, Oberleutnant und
Verein
? ersten mit dem neuen auszuführenden Fahrten. Den ersten Vortrag
worden jur Prämiierung der Ballon „Hildebrandt“
des Abends hielt Herr Regierungsrat von Pfuhlstein über die ö . . ö. . . Rechtsstellung des Ballonführers: Was der Kapitän für ein (Weitere „ Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten u. Zweiten Beilage.)
Sceeschiff, ist der Ballonführer für ein Luftschiff. Wie jener über—
nimmt er Verantwortungen gegen den Besitzer des Fahrzeuges, gegen die Mitfahrenden und gegen die Allgemeinheit.
ju dem Besitzer, gegebenenfalls dem ihm den Ballon
im Maiheft
München,
verständlichem Vorbehalt des Rechts, von diesen Weisungen
ne Beziehungen
anvertrauenden
Vercin für Luftschiffahrt, sind geregelt durch ein Reglement
das zu befolgen der Ballonführer sich verpflichtet hat unter selbst—
abzuweichen,
wenn er nach dem Umstande annehmen darf, daß der Besitzer hiermit
einperstanden ist (z. B. bei Landungen, wenn von genauer Innehaltung
des Reglements Schaden zu befürchten ist). Hat der Ballonfübier die
Fahrt gegen Abrede erweitert, so ist er dem Besitzer hiervon Nachrich
zu geben vempflichtet (Telegramm an den Verein). Liegen trifti
Gründe vor, so kann sowohl der Besitzer den erteilten Auftrag wider⸗
rufen, als der Ballonfübrer von ihm zurücktreten. Der wichtigste Punkt
im Rechtsverhältnis zwischen Besitzer und Ballonführer ist des letzteren
Haftung für etwaigen Schaden, der durch ihn oder durch die Fübrung
des Ballons eintritt. Ist im Abkommen nichts Anderes bestimmt
hat (nach § 276 B. G⸗B.) der Ballonführer Vorsat d vertreten. Fahrlässigkeit liegt auch vo
Ballonführer ohne genügende Kenntnisse von der Lenk
Ballons eine Fahrt unternimmt. Andererseits hat d
die Pflicht, dem Führer tadelloseg Material ju
Bezühlich der vorhandenen Sicherheitévorrichtungen
Teile das Jateresse und die Pflicht, vor Antritt der Fal
daß alles in Ordnung st. Anders geartet sind die Beziehu
Ballonführers zu feinen Mitfahrenden, die in gar kei
verbältnis zu ihm stehen, da sie ja durch Zahlung
Befftzer ibren Vertrag mit diesem schließen. Dessen ungeachtet
in den Beziehungen zwischen Ballonführer un
Bestimmungen des § 823 (B. G. B.), wonach wer ve
lässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freibeit, das Eigentum
oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, dem anderen
zum Ersatz des hieraus entstehenden Schadens verpflichtet it
Besitzer kann sich von der Hastung freimachen, wenn er
mit der gehörigen Sorgfalt auch mit Bezug auf die O
gewählten Ballonführers verfahren ift. In diesen ?
bie Bestimmungen des Reglements genügen, da hiermit der
als Ballonbesitzer alles getan hat, um sich keine Verantwortl
ju schaffen. Außervollmachtliche Betätigungen des Ballonf
fallen unter die Bestimmungen des oben nitierten
sosern nicht, wie es meistens geschieht, alle Mitfabrenden im Verh
old
auf die Sachkenntnis und pflichtmäßige Sorgfalt des
Antritt der Fahrt schriftlich auf Schadenersatz dersichtet baben. Dos können Fälle eintreten, wo dieser Verzicht unwirksam wird l lastung des Führers von Verantwortlichkeit. Trunkenbeit entichuldig ihn nur, wenn sie unverschuldet war, und die Preisgane eines Ballons gegen den Willen der Mitfahrenden stempelt dlese eventuell zu einer wider rechtlichen Handlung; doch sind Fälle solcher Art äußerst lelten denn meist sind die Mitfahrenden unter Annahme der größeren Sachkenntuss der Recht verwickelter Nafur sind dle vts
daß un
Die
1 91 M 542 enbar ein Rechte.
richtigung durch die Gesetzgebung. auffassung nicht so eng begrenzen dürfen, daß das Recht nur insowelt de
stehe, als feine Ausübung und seine Wahrnahme überbaupt mal ich it; denn man wird zugeben müssen, daß j. B. jene Bauergfrau über Verletzung
Verbotsrecht
Grundstück zu
Weise die
. ͤ . vor beendeter Ernte ein Feld zu betreten. preis ausgezeichneten Philosophen in Jena. Ein warmherziger Nachruf cherich j das gegenwärtige Gesetz gelte. Berliner Theaterleben der letzten Splelzelt aus der Feder Karl Frenzels
. Dle 286. (April,) Versammlung des Berliner Vereins für Luftschiffahrt begann unter Voisitz des Geheimen Rats,
Taubenmiinahme in
Photographien ü . lautete: über das Eigentum von wissenschaftlichen Beobachtungen und l
ihres Rechts ju klagen berechtigt war, der die jum Trocknen an die Luft gestellten Pflaumenkuchen von oben durch ausgeschütteten Ballast mit Sand bestreut wurden, Andererseits wäre es im höchsten Grade widersinnig, jemals dem Eigentümer eines Grundstüds ein zujugestehen, wonach Luftschiffe über sein Grund passteren dürften, oder gar elektrische Wellen, drahtlosen Telegraphensendestation ausgehend, sein J meiden hätten. Aber es sind doch auch Fälle ernsterer Art anzunehmen, wo fahrlässig oder widerrechtlich ernftliche Schädigungen an einem Grundstückseigentum eintreten können, in denen kein unvermeldlich gewesener Notstand anzuerkennen
stück nicht
von einer
ist, und die sich kein Eigentümer gefallen zu lassen braucht. Es ist in
diesem Punkte u. a. ju erinnern an das beim letzten Gordon Bennett⸗ Rennen eingetretene Platzen eines amerilanischen Ballons infolge von nicht oder nicht genügend erfolgtem Oeffnen des Füllschlauches. Hler war Schaden nicht bloß durch das Heraugwerfen von Gegenständen, sondern auch durch den herabstürzenden Ballon geschehen. Wird man solchen Fällen nicht anders als durch bedin gungslose Anerkennung des Rechts des Grundstückeigentümers begegnen durfen, so fallen die
anderen oben angeführten utopischen Uebertrei Besi t wald als einziger wirklich innerlich verwandt ist, weist der Verfasser . ,
unter die Bestimmungen von § 90h (B. G. B.), wonach sich zwar das Recht des Eigentümers elnts Grundstücks erstreckt auf i: Raum über der Oberfläche und auf den Erdkörper unter der Oberfläche, je—⸗ doch alle Einwirkungen nicht vom Eigentümer zu ver— bleten sind, die in solcher Höbe oder Tiefe vorgenommen werden, daß er an der Ausschließung kein Interesse hat. Das Ueberfliegen eines Grundstücks durch einen Ballon gehört hierzu offenbar, vorauggesetzt, daß es in angemessener Höhe oder Entfernung, pon überhängenden oder überragenden Bauwerken, Telephon. und Telegraphendrähten ꝛc. erfolgt. Schwierig bleibt allein die Frage des Ballastaugwerfeng. Hler würde eine Gefahr für die Entwickelung der Lustschiffahrt einsetzen, wenn sich etwa die Anwohner eines Startplatzes das Auwerfen von Ballast, das notwendig gerade beim Beginn der Fahrt ist, oberhalb ihrer Grundfläche verbieten wollten. Eg ist war von der Ein⸗ sicht der Besitzer, bei der immerhin verschwindend geringen Belästigung und Beschädigung durch Ballastauswerfen, ebenso von der allseitig freundlichen Stimmung gegen die Luftschiffahrt, zu erwarten, daß ein solcher Fall so leicht nicht praktisch eintreten wird; allein die gesetz⸗ geberische Regelung dieser Frage ist neben anderen die Luftschlffahrt außerhalb des Rechtsverhältnisses der Ballonführer tief interessierenden Fragen doch gleichfalls sehr wünschenswert. — In er sich an— schließenden lebhaften Erörterung des gehörten Vortrags wurde u. a. bemerkt, es sei zu der Frage, ob ein Grundstückdeigentümer das Landen eines Ballong auf seinem Besitztum verbiꝛten dürfe, wenn der Ballon sich in Gefahr befinde, nichts gesagt worden. Der Vor⸗
tragende erklärte hlerauf, es seien wohl Fälle berechtigter Selbsthilfe bringt das Heft einen weiteren Abschnitt und außerdem die Eriählung ; ö. 3. Theodor Kappstein
gegen ein Verbot zu denken, das auf Grund des Eigentumsrechts, des stärksten unter allen Rechten, erlassen sei, z. B. gegen das Verbot, l . r Man setze sich also bei Verletzung dieses Verbots zweifellos der Strafbarkeit aus, solange Indessen sei dies Delikt ein Antragẽe⸗ delikt, und es köane in keinem Falle die Unrbertretungsstrafe schwer sein. In jedem Falle sprächen auch Vorkommnisse dieser Art, die ja nicht selten seien, für die unbedingte Notwendigkeit eines
Gesetzes jum Schutze der berechtigten Interessen der Luftschiffahrt.
Von Rechtsanwalt Eschenbach wurde im Anschluß an den Vortrag noch auf die öffentlich rechtliche, politische Seite der in Fluß be—⸗ findlichen Entwicklung der Luftschiffahrt hingewiesen, welche die aller⸗
schwierigsten und bedeutendsten Fragen aufrolle, deren landesrecht. neu auf ⸗
Mit. werden könnten. Zurjeit tage in London die internationale Seerechtg⸗
liche Regelung kaum möglich sei, die bielmehr nur international gelöst
konferenz, es sei wahrscheinlich, daß in nicht ferner Zeit auch die Motorluftschiffahrt internationale Konferenzen beschäftigen werde.
Rapttän jur See von Pustau ist der Meinung, daß die Ordnung Ler Luftverkehrspolijei, einschließlich der höchst verwickelten, daran sich Es können an ihm nichts zu unterlassen sei, die naͤher liegenden Fragen, wie sie der Vor⸗
meldeten
den Luftschiffahrisvereinen Anregung zu geben, Motive auszuarbeiten und
knüpfenden Zollfragen, den Regierungen zu überlassen, inzwischen aber tragende dargelegt, der gesetzlichen Regelung zuzusühren und daß hierfür von
ohne Verzug Schritte ju tun selen. Von Dr. Elias wurde noch die Frage nach dem Gigentumtrecht der von Ballons aut aufgenommenen gestellt. Die vom Vortragenden erteilte Antwort
Photographien entscheide im gegebenen Falle nur der Vertrag. Ge⸗ hörte deren Leistung zu dem erteilten Auftrag, so habe der Auftrag= geber das Reicht, darüber zu verfügen. Nach dem die Stelle eines Vertrags ersetzenden Reglement dürfen Ballonphotographien ohne Zu⸗ stimmung des Vereins nicht veröffentlicht werden.
Ueber seine Studienreise nach französischen Flugplätzen ichtete hierauf der Rechtsanwalt Eschen bach. Die Reise ist im särz in Begleitung der Herren Major von Tschudi und Kapitän
zur See von Pustau ausgefuͤhrt worden. Sie hatte die Besichtigung der hervorragendften Aerodrome Frankreichs zum Zweck, um in der mit Riefenschritten fortschreitenden Entwicklung der Luftschiffahrt über die Frage ins klare zu k Was kann geschehen, um neben der euts Fortschreisen begriffenen Motorluftschiffe zurückjubleiben und für diese F chaffen? Die ck gewonnen, daß daß neben zerfügung ge⸗ uns der demnãächst
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machte der Vortragende die treffende Bemerkung: Ernste und 8 nken mögen den Erbauer der Kirche, wie den erfolgreichen aber welcher Unterschied zwischen dem auf das
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der die Natur Denken des Anderen!
Müittellungen gab Karltän jur Sce von PVustau aus seinen Be⸗
gdachtungen noch einige Ergänzungen. Ihm scheint, daß Frankreich
. 3. im Vergleich mit anderen Ländern die geschwinderen Forischtttte
in der Aviatik aus dem Grunde macht, daß der Ehrgeiz der Erflader nicht bloß geweckt und getrieben wird durch die allgemeine Antell⸗