st önigreich Preußen. Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Versetzt sind die Kreisbauinspektoren Baurat Weiß
Altona als Landbauinspektor an
Stöcke von Anklam n von Halle a. S. nach Jü
ach Stu terbog.
Justizministerium.
Zu Handelsrichtern sind ernann
Lansert in Stettin bei
bei dem Landgericht dase Brenken in Bochum bei Zu stellvertretenden
Kaufmann Franz Koch in
selbst. der Kaufmann und niederländi in Königsberg i. Pr. bei dem La
direktor Dr. jur. W.
in Stettin bei dem
f e ff . anwälte Justizrat Janusch berg i. Schl., Dr. Haase
Schröder bei dem bei dem Amtsgericht Amtsgericht in Zoppot.
Mit der Löͤschung der in Greiffenberg i. Schl. un
dem Landgericht daselbst. Handelsrichtern sind ernannt: Duisburg bei dem Landgericht
Rechtsanwälte Justizrat Jannu schke d Nawrocki in Zoppot sist zugleich
deren Amt als Notar erloschen.
In die Liste der Recht
früheren Amtsrichter Beve (Ruhr) und Lengsfeld
dem Oberlandesgerscht und Dr. Riccius aus
in Hannover und Dr. Boese
dem Amtsgericht in Otto Herzfeld bei dem Landgericht gericht und dem Landgeri dem Amtsgericht und dem Bloch bei dem Amtsgericht
a. M, der zum 1. Juni Landgerichtsrat . in
Berlin sind gestorben.
Ministerium der geistlichen,
daselbst
Castrop, die dem
Krüger aus Lauban bei dem aus Recklinghausen Kammergericht, Landgericht in Neisse.
d. J. in den Hannover,
Unterrichts- und
Medizinalangelegenheiten.
Dem ärztlichen Direktor am städti Friedrichshain Dr. med. Alfred Neumann in Berlin
dem Oberarzt am städti
h m. Adolf Brentang jn Per lin
Professor beigelegt worden.
schen. Krankenhause am Urban st das Prädikat
die Regierung in Potsdam, hm und Krause (Paul)
. — ö. . Richard em Landgericht daselbst, wieder⸗ ernannt: der Kaufmann Konrad ö 1 . lbst und der Kaufmann Wilhelm
sche Konsul Ludwig Porr Landgericht daselbst, der Bank— Wolff in Posen bei dem Land
daselbst und der Kaufmann Eduarb Jullus Emil Li ö
Landgericht daselbst, wied . ᷣ b gericht daselbst, wiederernannt: der Kaufmann Karl Berger in Witten und der Brauereidirektor Hans Harrer in Bochum bei dem Landgericht in
Bochum. Rechtsanwälte sind gelöscht: .
cht: die Rechts⸗ . bei . . in Greiffen⸗ , dei dem Landgericht in Pof
Stryck bei dem Amtsgericht und dem 6e n, in 3. Amtzgericht in Lichtenberg, S in Castrop und Nawrocki
Neuwied, te inmetz bei dem
sanwälte sind eingetragen: die ] . ,. in Mülheim —ͤ zei dem Amtsgericht in Znin, die Rechtsanwälte Dr. Haase vom Landgericht in Posen bei Bielefeld Landgericht
Gerichtsassessoren Dr. . Macke bei in Koblenz, Wittkamp bei dem Amis— cht in Bochum, Bierhaus bei in Essen und Fritz Der Oberlandesgerichtsrat Birkenbihl in Frankfurt Ruhestand versetzte
— — . der Landgericht Janert in Allenstein, die Amtsgerichtsräte Del he 1
und Fleck in Cöln sowie der Rechtsanwalt Ernst Göring in
schen Krankenhause im — Der S
1 8.
gegenstandslos. der Eisatzreserpssten in
von Lage elnzugehen.
des sozialdemokratischen Antrags ab, nahm Dringlichkeit sowie das Meritum ö freiheitlichen Parteien mit einem Zusatzantrage demokraten an, der sich des Unterstützungsgesetzes für die Familien der
bezieht. Die nächste Sitzung findet am 11. Mai statt.
in welcher der Landesverteidigungsminister Freiherr
der
da⸗ Der
ist in Budapest eingetroffen und Audienz empfangen werden
Frankreich. .Die gestern abend in Paris und in der haltenen Postbeamtenverfammlungen haben Mitteln,
Syndikat der Eisenbahnarbeiter Kolonien hat den Generalausstand angekündigt für den
das Vorgehen der Postbeamsen gebilligt.
Mediterran e, der in Marseille tagte, Allgemeinen Arbeiterverband abgelehnt.
ausstand gestimmt.
übermorgen beginnen. Spanien.
In der gestrigen Sitzung der Kammer
züglich der Erhöhung
zuschieben. Die Annahme der
gelangt. Türkei.
Aeußern haben vorgestern, „W. T. B.“ zufolge, ruhiger geworden Beruhigung und Wiederherstellung der worden seien. Nach Angaben der Pforte Wilajet militärische Zentren gebildet, selben gründlich pazifizieren sollen.
facherer Weise als m letzte
der von dem Marschab
war, wurde lebhaft begrüßt. — Makgebende Stellen
n Freitag abgehalten.
der Pforte bestreiten,
Aichlamtliches. Dentsches Reich.
Preuszen.
Laut Meldung des, W. vorgestern in Pakhoi eingetro dort nach Hongkong in See
S. M. S. „Bu ssard⸗ ist vorgestern in Daressalam ein⸗
getroffen. S. M. S. „Seeadler! Pangani in See.
und geht übermorgen von d
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des wird eine Zus Berichte von beutschen Fruch tm
und Staatsanzeigers“
April 1909 veröffentlicht.
Berlin, 8. Mai. .. ffen gegangen.
[
Oesterreich⸗ Ungarn.
Im österreichischen Ab vier Dringlichkeitsanträge el. kraten und Deutschfreiheitlichen setzung der in
eordnetenhause waren gestern
laufen, zwei von den Sozialdemo⸗ ihe betr. die tunlichst schnelle Ber- Bosnien zurückgehaltenen Reservisten
in das nichtaktive Verhältnis einer der tschechischen A . 2 * A ö rier, betreffend Einsetzung einer Kommission . ken err
der Verhältnisse der Rüb Masaryk, der unter Hinw
publizistischen Organen behauptet
enbauer, endlich ein Antrag eis darauf verlangt, daß in wird, an der angeblich
hochverräterischen Bewegung im Süden der Monarchie seien
auch österreichische Nationalitä
für bewegung angeführt werden, g dieser Prüfung so bald wie mö der
teuervorlagen die
Ste ? beiden Dringlichkeitsanträge gemeinsam. Nach dem Bericht des . W. T. B.
ten, ja sogar Abgeordnete, be⸗
teiligt gewesen, der Annexionsausschuß mö e ᷣ ĩ ( een, d . ge die Beweise, 1 Existenz einer weitverzweigten hochverrãterischen öfen
enau prüfen und das Ergebnis glich dem Hause bekannt geben.
Das Haus verhandelte unter Unterbrechung der ersten Lesung erwähnten
zue rst
,, Freihere von Georgi im Laufe der Debatte, daß
die Ent ö
Ersatzreservssten ermögllckt habe.
Pannung der äußern politischen Lage erfreusicherm aller Reservisten sowie eines e,, ,. .
Solange jedoch die Verbhältnisse
an der Grenje nicht völlig konsolidiert seien, sei die Rückkehr
ijum normalen Truppenbestande Kriege verwaltung werde aber sobald wie möglich berbei uführe
deutsch / freiheitlichen Diinglichkeltgantrage zu
berufung der Reservisten sowle di⸗
in Bosnien nicht möglich. ie bete n n ict r lic e, n. Die Reglerung stimme dem . Durch die Zurück⸗ Unterstuͤtzung der Familien der
ist S. M. S. „Luchs“ und an demselben Tage von
geht heute von Zanzibar nach
S. M. S. „Tiger“ ist gestern in Nanking eingetroffen
ort nach KiLukiang Yangtfe) ab.
„Reicht⸗ ammenstellung der ärkten für den Monat
betonte der Landes ver.
im Wilajet Adana von Abdul . i seien. Der ö Geistlichkeit albanesischen, wird sowohl von der
und den alttürkischen Kreisen
Pforte als auch von der
der staatlichen Autoritaͤt entgegengetreten.
ͤ
Serbien.
Meldung des Korrespondenzbureaus“ hat der Tagen unter dem Vorsitz des Sitzungen abgehalten.
Nach . Asien. /
einer ;
Nach einer Meldung des „ ; l es „Reuter aus“ gestern in 9 n schen Bureaus
letzteren gaben, einem Wunsche des Schahs entsprechend, Er⸗
läuterungen zu einzelne t ; 2 il ü . . n Punkten des am 23. April über⸗ ie aus Urmia, der „St. Petersbur T ᷣ agentur“ zufolge, brieflich . ur re rh, dem 26. März d. J. vom Verkehr abgeschnitten. Nur mit Choi und Salmas besteht noch Post⸗ und Drahtverkehr. Die U Hussische Konsularpost und auch die Korrespondenz der aus laͤndischen Erivaipersonen wurde sowohl um Urmia wie in Choi und Salmas von Revolutionären aufgegriffen und gelesen. Der Handel stockt. Der Karawanenverkehr mit russischen Waren il ganz eingestellt. Die Verbindung zwischen Ürmia und Sou hi. Vulal ist durch Kurden unterbrochen. Die Mehrzahl der Bevölkerung in Urmia steht den Revolutionären feindlich gegenüber, verhält sich jedoch passib.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (82 Sitzung des 1 =. 2. au es 2 ar algen 3e. zunächst folgendes 6 9 n tal ; ö. . n, und Königlichen Hoheit des Kronprinzen
„Für die mir vom Hause der Abge d Glückwünsche zum Geburt tage sage ich i n r n ; Sodann setzt das Haus die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und e e ,, zwar die Besprechung
a der höheren Mädchenschulen bei ĩ
i gent anner chen, fe, . 96 . ierzu liegt eine Reihe von Petitione ĩ udh uh me li in beantragt, ,
elne Petstion des Bundes deuischer Privatmãdchenschulen um
Einberufenen erscheine der sozialdemokratische Antra ö
em okratisch a größtenteils uf, den Antrag bejüglich sofortiger hei e e J das nichkak ive Verbältnig sei die Regierung gus den angeführten Gründen zu ihrem Bedauern zuzeit nicht in der
Das Haus lehnte in weiterer Beratung die Dringlichkeit dagegen die der deutsch⸗ ; der Sozial⸗ auf eine wirkungsvolle Handhabung Einberufenen
Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses
; ver⸗ handelte gestern über den Voranschlag des . ministeriums, der, obiger Quelle zufolge, nach längerer Debatte, . cher von Georgi ein ehende Aufklaͤrungen erteilte, angenommen wurde. inister des Aeußern Freiherr von Aehrenthal wird heute vom König in
ö abge⸗ : nner ge nach Mel⸗ dungen des „W. T. B.“ beschlossen, ihre Forderungen ö. allen
auch mit dem Mittel des Streiks, durchzusetzen. Das Frankreichs und seiner iergla Fall, daß das Parlament die Altersversorgungsgescke ablehnt, . bean tragen J Dagegen hat der zu: Kongreß der Mechaniker und Heizer der Strecke . ö ö an den zen . ie Beamten des korsischen Eisenbahnnetzes haben einstimmig für den Gesam ö Die Arbeitseinstellung soll morgen oder
ö stimmte, nach einer Meldung des „W. T. B.“, die Regierung bei . 3 der Vorlage über den Schiffsverkehr einem Antrage Morets
des Führers der Liberalen, zu, die Anwendung des 81 be⸗
gli . ung der Tonnenabgabe aller Schiffe; in- ländischer wie ausländischer, bis zum 1. Januar 1537 ö . Vorlage dürfte hierdurch ge— sichert sein, ohne daß die im Ministerrat an ets ern Mh nahme, die Kammer in Permanenz zu erklären, zur Ausführung
Der Großwesir und die Minister des Innern und des Diplomaten . daß die innere Lage 3
ei und daß alle Maßnahmen zur ganzlichen Ordnung ergriffen e werden in jedem die das Innere der⸗
elamlik wurde gestern in der d ĩ und Dolma Bagdsche n gegenüberliegenden Moschee in 2 9 Der Sultan, Ghazi Mukhtar Pascha begleitet
Quelle zufolge, die umlaufenden Geruͤchte, daß die her fr
inszeniert worden
zunehmenden groben Verungli 2
. enden gre mpfung Ah
Hamids in Wort und Schrift, die unter der , ,, . sowie in einzelnen
kurdischen und anderen Gebieten Unwillen 2
wird ahl Armeelei im Interesse des Ansehens des Sultanats des earn elrnng
29 Telegraphen⸗ Ministerrat in den letzten Königs wieder holt längere
. at der englischen Gesandtschaft in Teheran ö.
Konferenz stattgefunden, an der Bevollmächti Schahs ferenz en, ächtigte des Se sowie die Vertreter Englands und dee c e ee sche;
und Frau Helene Stier um Erhaltun mädchenschulen, eine Pention Tes Verband lehrerinnen, betreffend Forderung keene gr r shssbaisär pishschasttich-. Stgerserkang vero ehe rfile g, eig teilung der Konzession zur Errichtung von Mädchen schulen, eine Petition des allgemeinen Lehrerinenvereins um Zul assung von mit dem Lehrplan der Re alschulen, Knahenrealschulen für die Mädchen, schränkenden Bestimmungen über die Errichtung von anstalten, Heranziehung weiblicher Lehrkräfte Rberstu fe, Uaterstellung des Mãdchenschulweseng Ministerialabtellung für Höhere Schusen unb Umgestaltun Hi winnen szm ge, eine Petition des Jentiglberken ch urchführung der Madchenschulresorm, betreffend Gleichste in . 64. höhe ren Mädchenschule mit der Regal schule und . he ung der Beslimmung, daß mindestens ein Driltel der Stu 6 . mannlichen Lehrkräften erteilt werden soll, der Regierun ö. . zu üherwelsen. Cine Petition von Eduard . h Fr edenau, betreffend Zulassung zu den Studien klaffen 4 Absolvierung der ersten Klasse und Erteilung haus wirtsch . lichen Unterrichts in den höheren Mädchen schulen.; . mehrere Petitionen um Schaffung von Ueber gän ge best*nn? mungen zur Neuordnung des höheren Mädchenschul. und Lehrerin ö. seminarwesens, um. Gleichstellung der geprüften Zeich en ginnen. kan nen im Gehalt mit den ordentlichen Lehrerinnen, un . afsung der Mädchen zum Unterricht an höhen ö Kn gbenschulgn. beniehunggweise zum Unterricht in den . Llassen der höheren Knabenschulen (Koedukation) beantrag lie . durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen. ö Die Abgg. Eickh off (fr. Volksp.) und Dr. Friedberg (nl. . die Petitionen betreffs der Koedukation he . .. ö . soweit es sich um Sweise Einzelzulassung v ö — ö handelt. J ö. , on den Abgg. Gyßling (fr. Volks und Genosse wird ferner die Resolution beantragt, , suchen, möglichst bald eine gesetzliche Neuordnung . ö herbeizuführen. . g. Dr. Vackenberg (nl): Das größere In e, de preuß ische Unterrichts verwaltung jetzt ö. 9. ,, . schulwesen nimmt, kommt auch in den höheren Mittein ee druck, die im Etat ausgeworfen sind. Für die Resorm dez höheren Mächenschulwesens ist das Jahr 1809 ein Markstein Wir müssen der Unterilchte verwaltung für dag bis her Geless r unsere Anerkennung Jollen; unser Dank gebührt aber auch . Frauen, die unter unsäglichen eigenen Opfern und Daransetz ung . ganzen Persönlichkeit diese Reform gefördert haben. Bei aller Ein ü. kritik der vorgeschlagenen Maßnahmen dürfen wir das Ganze ni überse hen. Es handelt sich nun darum, daß die theoretischen Beftim⸗ mungen sich auch in der Pyaxis bewähren. Die Praxis muß zeigen, ob die , . Lehrpläne gut oder verfehlt Und perbesserunggzbedürft g sind otwen dig ist es, die höheren Mächenschulen mit einer Berechtigung aug u gestalten, es muß den Märchen, die nur diese Schule besuchen unter Umständen die Möglichkeit gegeben werden, auf eigenen Fůßen zu stehen und eine eigene Lebensstellung ein zunehmen. Ez muß verhütet werden, daß all supiel Mädchen aus diesen Schulen zu den Studienanstalten — übergeben. Besondere Beachtung berdient die Frauenschule. Bigher hat man die Eltern in bezug auf die weitere Ausbildung ihrer Tächter auf die Privat pekulation angewiesen; sie mußten ihre Kinder Pensionaten übergeben, in denen den Wunschen der Mädchen in diesem Alter al., jnsehr entgegengekommen wurde. Pie Unterrichte verwaltung hat nun i em, darauf gerichtet, unsern höheren Töchtern eine Aug⸗ z n zu, geben, die sie für die Familie und das gesamte sozꝛiale i. efäbigt. — Von einer gemeinsamen Erziebung der Knaben und chen kann keine Rede sein. DViese grundsätzliche Frage scheldet sũr 9 vollkommen autz. Von größter aktueller Bedeutung ist dagegen e Gera e ob von Fall zu Fall die Zulaffung von Mãchen n z e. höheren Krabenschulen augnahms weise gestattet . en kann, Dazu liegt ein dringendes Bedürfais vor. . . z. B. ein höherer Beamter, der seiner Tochter eine selbständige bensztellung geben muß und sie des halb eine Studꝛienanstalt besuchen läßt, in einen Drt chne Studienanstalt versetzt wird, so muß er sie entweder bei hohen Pensionskosten zurücklassen oder seine Tochter auf die Fortsetzung der Studien verzichten lafsen. Welcher Vortess wenn er seine Tochter a dem Unterricht in der köheren Knaben schule teilnehmen lassen kann, um sie zum Abiturientenexamen vor. bereiten ju lassen! Auf eine Mundfrage haben 58 Städt⸗ geantwortet; in 2 davon werden bereits Knaben und Mẽãtchen e nn in Mittelschulen unterrichtet, in 54 Städten ist das , . für die Zulassung der Mädchen nachgewiesen, nur in 4. lädten ist eg nicht hervorgetreten; in 4 Städten haben sich die y . jusammengetan, um durch eine gemeinsame Privatschule die e . auf das Examen vorbereiten zu lassen. Von den Lehrer⸗ ollegien baben sich 30 zu Gunsten der Zulaffung der Mädchen aug⸗ gesprochen, ablehend reihielten sich nur 8 Kollegien; zwei dabon meinten, weil das Probinzgialschultolle um e sie es auch sein;
der höheren Priyat.
dagegen sei, müßten n; einige weisen auf die Üeberfülkun der ) . nur 3 sind grundsätzlich dagegen. Von 1 . . . haben 18 Stellung genommen, dapon 13 in entgegen— . em Sinne, 2 verhielten sich gleichgültig und 3 ablehnend. ö st also durchaus ein Bedürfnis für die Einzeljulassung vorhanden, 'i. muß von Fall zu Fall geprüft werden, und deshalb empfehle . auf das angelegenklichste den Antrag Eickhoff. — Bezüglich 6 Erhaltung der Privatschulen teile ich den in der Kom⸗ . auggesprochenen Optimigmus deg Ministerialdirektorg nicht. ie priwaten höheren Mädchenschulen werden den großen Anforde⸗ rungen der Neuordnung hom 18. August 1908 nicht entsprechen können 1 es bedarf deshalb zu ihrer Sicherstellung einer geseßz lichen Re⸗ 6 1g. Vergessen wir nicht, daß unsere privaten höheren Mädchen- chu .. Jahrjehnte hindurch die Erntehung unserer Märchen . Sand genommen haben, alg der Staat bei—⸗ h e stand. Es ist deshalb unsere Pflicht, gesetzlich für e Entwickelung der Privatschulen zu sorgen, sie müssen rechtlich erer l werden. Babel müssen Jedoch alle Härten gegen die teren Lehrerinnen vermieden werden, die jwar nicht so vorgebildet fte , , wird, denen man aber das Zeugnig aus. lier 1 e auch in wissenschaftlichem Geifte Tüchtiges ge⸗
(Schluß des Blattes) ;
Statistik und Volksmirtschaft.
Die Eisenbahnen der Erde im Jahre 1907. neuesten
Berücsichtigung der Privatschulen bei d des höheren Mäbchenschulwefenz, eine Haiti , nn
und
In den bereitg mit einem dichter
Tändern erfolgt der weitere Ausbau dieses Netzes wesentlich durch , hic sich tatsächlich ost nicht von den Neben— bahnen unterschelden lassen. In n und in anderen denischen Staaten sind es die nebenbahnähnlichen Klein bahnen, die häufig dieselben wirischaftlichen Aufgaben verfolgen wie die Neben⸗ bahnen. Diese Bahnen sind indes in die Statistit nicht aufgenommen, wie darln auch die vielen amerikanischen eliktrischen Nebenbahnen, die sog. Interurban⸗ oder Overland Rallwang, und, guch die öster· reschsschtn Kleinbahnen, die englischen Light Kail ways fehlen. Bei den belalschen Bahnen sind dagegen die Chemins de fer vicinaux, bei den fran zosischen die Chemins de fer d'intèrtzt local aufgenommen, obgleich viele bieser Bahnen mehr den nebenbghnähnlichen Kleinbahnen als den Nebenbahnen gleichen. Es wäre vielleicht richtiger und das Gesamt⸗ bild der Eisenbahnen der Erde vollständiger, wenn alle Eisenbahnen — außer den dem Personenverkehr dienenden Straßenbahnen — verzeichnet wären. Aber für die Mehrjahl der Länder liegen zuverlässige Angaben üher biese kleineren Bahnen nicht vor, auch läßt sich eine so scharfe Trennung der einzelnen Arten, wie in Deutschland, anderwärts nicht durchführen. Es ist daher die bisherige Methode beibehalten, die allein auch ermöglicht, die verschiedenen Jahre miteinander zu ver= gleichen. Die Bedeutung der nehenbgh nähnsich en Klein⸗ bahnen für Deutschland und Preußen ergiht sich aus der folgenden Zusammenstellung: Rechnet man iu den Elsenbahnen für das Jahr Io? die im Betriebe befindlichen nebenbahnähnlichen Klein⸗ bahnen hinzu, so ergibt sich folgendes E senbahnnetz in Preußen 35 393 48124 — 43517 km, in Deutschland 58 040 4 84966 - 66536 „.
Danach trifft Ende 1907 folgende Bahnlänge auf
je 100 qm je 10 000 Einwohner in Preußen 12,5 (statt 16,2) km 12,7 statt 102) km, in Deutschland 1 1
Die Bautätigkeit war im Jahre 1907 geringer als im Jahre 1906, es sind eiwa 4500 km weniger gebaut worden als im Vor- sahr. Während das Eisenbahnnetz der Vereinigten Staaten von Amerika sich im Jabre 1906 um 10 9076 km vermehrt hat, sind im Jahre 1507 nur 8412 km neue Bahnen gebaut worden. Das kanadische Netz hat sich um 2978 km, das argentinische um 1444 km, das mexikanlsche um 899 km vergrößert. In Asien weisen nur BritischOstindien mit 1464 km und China mit 745 km eine erheb- sichere Vermehrung der Eisenbahnen auf, in Afrika die englischen und die französischen Kolonien. Während im asiatischen Rußland überhaupt neuen Bahnstrecken dem BVer— kehr Übergeben wurden, sind im europäischen Rußland 1715 ERm neue Bahnen eröffnet worden. Von den anderen europälschen Tändern weisen das Deuische Reich neue Bahnen im Unfange von 6654 km, Frankreich solche von 654 km auf. Die wirtschaftliche Arlstg, die erst im Herbst des Jahres 1907 einsetzte, machte sich dem nach in Elsenbabnbau kaum fühlbar, ihre Folgen werden vermutlich im Jahre 1908 voll zur Erscheinung kommen.
Die meisten Eisenbahnen befinden sich in Amerika, und jwar 487 506 km, darunter in den Vereinigten Staaten (ein⸗ schließlich von Alaska, das 579 km Gisenbahnen aufweist) 369 891 Em, also rund 49 000 km mehr als in Europa, dessen Gisenbahnnetz einen Umfang von 320 8ld9 km, hatte. Afien besttzt 0 77 Km, Afrika 29 788 km, Australien 28 582 km Gisenbahnen. Australien ist mithin von Afrika überholt. Die Reihenfolge der einzelnen, am besten mit Eisenbahnen ausgestatteten Staaten hat sich im Jahre 1907 nur wenig geändert. Auf die Ver einigten Staaten mit ihren 369 991 km folgen — allerdings in weitem Abstande — Rußland (europäisches) mit 58 3885 km, das Deutsche Reich mit 58 040 km, Britisch Ostindien mit 48 106 km, Frankreich mit 47 823 km, Oesterreich Ungarn mit 41 605 km, Großbritannien und Irland mit 37 150 km, Canada mit 36 125 km, die Ärgentinische Republik mit 22 004 km, Mexiko mit 21 906 Em, Brasillen mit 17243 km, Italien mit 16596 km, Spanien mit 14 850 Km, Schweden mit 13 392 km. Die übrigen Staaten be⸗ sitzen weniger als 10 000 km Gisenbahnen. . e
Im Verhältnis zum Flächeninhalt des Landes steht das König— reich Belgien immer noch an der Spitze. Dort kommen auf 100 km Flächeninhalt 26,5 km Essenbahnen. Es folgen dann das Königreich Sachsen mit 20,5 km, Baden mit 14,6 km, Elsaß Lothringen mit 13.5 Km, Großbritannien und Irland mit 11,8 km, das Deutsche Reich und die Schweiz mit 10,7 km, Württemberg mit 10,5 km, Preußen mit 10, km, Bavern mit 10,1 km. n den übrigen Ländern stellt sich dieses Verhältnis wesentlich ungünstiger, in den Vireinigten Staaten von Amerlka auf nur 40 km; hier hat es sich verschlechtert, seltdem Alaska mit seinem weiten Flächeninhalt und verhältnißmäßtig kleinem Eisenbahnnetz eingerechnet ist; ohne Alaska ist die Verbältnisjahl 48 km. Die Zahlen der übrigen Länder sind meist nur Bruchteile von Kilometern.
Die meisten Eisenbahnen im Verhältnis zur Bevölkerung hat die australische Kolonie Queensland, wo auf 10 090 Ginwohner 113,0 km kommen. Auch bei den übrigen auftralischen Kolonien stellt sich dieses Verhältnis sehr günstig, weil eben ihre Bevölkerung noch eine sehr dünne ist. In den Vereinigten Staaten von Amerika kommen 43.2 km Eisenbahnen auf 10 000 Einwohner. Unter den europäischen Staaten nimmt in dieser Beziehung Schweden mit 26,1 m den ersten Platz ein. In Deutschland kommen 10, km, bei Einrechnung der neben bahnähnlichen Kleinbahnen 11,8 km auf 10 000 Einwohner, in Frankreich 12, f km, in Großbritannien 90 km, in Belgien IIK, km usw. (
In einer weiteren Uebersicht des ‚Archlps für Gisenbahnwesen“ sind die Anlagekosten der Eisenbahnen einiger Länder angegeben, und jwar die für europälsche Bahnen getrennt von denen der anderen Erdteile, weil die Anlagekosten in Europa wegen der durchschnittlich besseren Augrüstung der Bahnen und wegen des teuren Grund und Bodens melstens höher sind als in den übrigen Erdtellen. Nach der vorgenommenen Berechnung betragen sie 1907 im Durchschnitt für
16m: 336 000 Mp0 157 000 5
keine
a. in Guropa rund k (gegen rund 331 000 4 im Vorjahre), b. in den übrigen Erdtellen rund ; (ebensoviel wie im Vorjahre). Werden diese Durchschnittskosten der Berechnung des Anlagekapitals sämtlicher vorhandener Eisenbahnen zu Grunde gelegt, so beläuft sich dieses für die in Europa auf w 320 Ho X 336 000 — 107 792 160 00046, b. . . rigen Erdteilen . = ; 636 N73 0 157 000 — 99 926 261 000 ., sodaß das Anlagekapital aller Eisenbahnen der Gride am Schlusse des Jahres 1897 auf . 207 718 421 000 4 oder jund 208 Milllarden Mark geschätzt werden kann.
Zur Arbeiterbewegung.
Die christlichen, sozlaldemokratischen und Hirsch⸗Qunckerschen Ar beiterorganifationen sowle der Verband der Schmiede haben, wie der Voss. Itg.“ gemeldet wird, gestern über die gesamte Eisenindu strie der Kresfe Hagen und Schwelm die Sperre verhängt, wodurch jeder Zusug von AÄrbeltern in den dortigen Benirk unterbunden wird. Die Arbessgeber werden hlerauf voraussichilich mit einer allgemeinen Aug. sperrung antworten. Die Lage ist außerordentlich ritisch. Bis heute sind von der Augsperrung bei dem Grüntaler Eisenwerk, die den Anlaß der ganzen Prehn bildet, bereite ungefähr 800 Arbelter getroffen (vgl. Nr. 1094 d. Bl.).
In 3. Ralksteinbruchbetriebe der Firma Thyslen u. Co. in Wülfrath ist, der „Köln. gi zufolge, eine größere nzahi von Arbeitern infolge von Lohnftreiligkeiten in den Aus. stand getreten. Die Bemühungen um eine Beilegung deg Ausstands
d erfolglog geblieben. Es ist vielmehr eine weltere Aue dehnung
Bewegung ju eiwarten.
Auf. dem Eisen werk Keula ist, wie der Köln. Itg.“ gqug göcgtt er mln, den Arbeitern wegen deg schlechten Ge— schäftsgangs ein neuer Lohntarif mit 5 bis 18060 Lohnkürzung an— gekündtgt worden. Die Ärbeiter baben in zwei Versammsungen eine Igblehnung beschlossen, Einigunggverbandlungen sind gescheitert.
Rus Mainj wird der „Köln. Itg. telegraphiert: Wie schon in Großgerau, hat gestern ein rittel der Arbeiter der Matner Aktlenbrauerei wegen Lohnforderungen die Arbeit ein⸗ gestellt. Gs scheint ein planmäßiges Vorgehen vorzuliegen.
Der Berband der bririschen Grubenarbeiter beschloß, wie die, Voss. Ztg. aus London erfährt, einstimmig, die angegliederten Bezirke anzuwessen, eine Lohn verminderung infolge Inkrafttretens des achtffündigen Arbeitetag abjulehnen. Falls die Bezirke in Lohnsachen angegriffen werden, soll ein Nat ionalkonvent zur Ergreifung der
nötigen Maßnahmen zusammentreten.
(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Kunst und Wissenschaft.
neber den Verlauf der deutschen Marineexpedition 1907109 wird im Maiheft der Marlnerundschau' ein weiterer (115 Bericht veröffentlicht, der aus Lam asong (Neu Mecklenburg) abgesandt wurde, wohin der Leiter der Expedition Professor Dr. Krämer das Lager Mitte Dejember v. J. verlegt hatte. Der neue Lagerplatz legt — 5 Tagemärsche von dem alten in Namatanai ent, sernt; der Weg zwischen diesen beiden Plätzen ist breit ausge hauen und gut gangbar. Dle krokodilreichen Flüsse bleten geringe Hindernisse. Das Ver⸗ halten der Eingeborenen war überall freundlich, stets wurden gegen ein geringes Entgelt an Tabak willig Träger gestellt. Nach zehntägiger Wande⸗ rung von Namatanai wurde der Grenzfluß Konomo erreicht; von diesem 10 km nörblich lag das Rasthaus von Lamasong, dag der Stations chef Bolumingti der Expedition jur Verfügung gestellt hatte. Der Boden dieser Gegend gleicht bereits alterschlofsenem Kolonialgebiet. Gier führt eine Straße von 150 km Länge nach dem Regierungssitz an der Nordspitze der Insel. Alle 190 km ladet ein Rasthaus zum Bleiben; starke Brücken ermöglichen den Verkehr mit Pferd und Wagen. Der Marsch des Professo s Dr. Krämer, in dessen Begleitung sich selne Frau befindet, diente hauptsächlich der Förderung der ethnographischen Siedlungskenntnis. Die Angaben der verstorbenen Landmessers Peter Behrendt wurden vervollständigt und ergänzt. Die Angaben reichten südlich bis zum Kap Matantämberan. Westlich von diesem Kay liegt die einst von der Fregatte „Elisabeih! vermessene Bucht gleichen Namens. Die Fregatte ahnt: noch nicht, daß sich ostlich dabon, da wo die deutsche Admiralitätskarte (Nr. 214) eine kleine Infel andeutet, ein abgeschlofsener schöner Hafen befindet. Das Mitglied der Expedition Walden war hier schon einen Monat tätig, hatte die Erforschung der Sprache aufgenommen und Dol⸗ metscher ausgebildet. Bei Lamasong beginnt das Gebiet der Uli⸗ Figuren; es ist Hoffnung vorhanden, daß eine große Zahl dieser bizarren Schnitzereien als Zeugen des Kunstlebeng der Eingeborenen erworben werden. Dr. Schlaginhaufen kam am 21. Januar von der Insel Lir zurück, die er in fünfwöchigem Aufenthalt erforscht hatte. Schilling lag leider längere Zeit an einem heftigen Gelenk— rheumatismus, von dem er aber völlig wieder hergestellt wur de. Die stets wechselnde Temperatur mahnt zu großer Vorsicht. Malaria worde nicht beobachtet, ist aber zweifellos vorhanden. Auf der Insel Lir stellte Or. Schlaginhaufen die Landschaften und Siedelungen fest; zahlreiche überaus interessante Stücke wurden gesammelt. Während Anir und Tängga keine Auslegerboote, sondern nur Flankenboote haben, besitzt Lir erstere in oft monströsen Formen. In den Hohlkehlen des gehobenen Kalkeg wurden ganze Siedelungen beobachtet: nicht nur abgeschottete Schlafstätten, sondern ganze Häuser. Auch brachte er einige Waschbeckenformen aus Lava mit Pistillen mit; erstere werden von den Eingeborenen wie vom Himmel gefallene Sterne betrachtet. en,, Meffungen bilden nach wie vor eine der Hauptaufgaben. In einigen Monaten wird ein Abschluß der Expedition möglich sein.
Aus dem Bericht über die Verwaltung der Universitäts⸗ bibliothek in Berlin im Rechnungsjahr 1998 ist ju entnehmen, daß die Benutzungsstatistik eine starke Vermehrung der ein gereichten Bestellsettel gegen das Vorjahr aufweist ( 186050). Die Zahl der verabfolgten Bücher ist demgegenüber verhältnismäßig wenig gesunken, nämlich von 65, z auf 66,1 v. H. Die Zahl der in das Vermerkbuch eingetragenen Werke hat um 2147 zugenommen. Im Berichts jahre wurden 135 1894 1907: 16141) Bestellzettel abgegeben auf die 87 g66 (75 926) Bücher verabfolgt waren. Der Lesesaal war an 298 (303) Tagen von 81 639 (84 506) Personen besucht. Die höchste Besucht ziffer an einem Tage betrug 533 (610) Personen. Die Zahl der im Lesesaal benutzten Druchschriften betrug, ohne die benutzten Baͤnde der dort aufgestellten Handbibliothek, 31 537 Bände (26 800). Die Zahl der Arbeitsplaͤtze im Lesesaal ist 133. Diese e. wurde oft wesent⸗· lich überschritten. Die höchste Zabl gleichjeitig anwesender Benutzer betrug 185. Vom Auskunftsbureau der deutschen Bibliotheken wurden an die Universitätsbibliothek 2342 Anfragen (1784) gerichtet. Die Auskunftsstelle wurde an 298 Tagen 886 mal in Anspruch genommen. In das Zugangs verzeichnis wurden 8499 Nummern mit 22 032 Bänden eingetragen. Als Geschenke gingen 3632 Bände ein, als Pflichtexremplare 4098, durch Kauf 5368. Der Bestand der Bibliothek belief sich am 31. März 1909 auf 220 240 (208 359) Buchbinderbände, 215 492 (206 165) Universitätsschriften und 39 327 37 897) Schulschriften. Für Bücheran kauf wurden 32 315 „, für
inbände 13 221 ausgegeben. — Die Umarbeitung des alpha⸗ betischen Bandkatalogs konnte in der Hauptsache abgeschlossen werden.
Technik.
A. FE. Die 287. Versammlung des Berliner Vereins für Luftschiffahrt begann am 3. Mai nach Verlesung und Genehmigung der Protokolle der zwei vorhergehenden Sitzungen mit der Aufnahme von 22 neuen Mitgliedern, unter ihnen eine Anzahl Damen. Den ersten Vortrag des Abends hielt der Privatdozent Dr. Alfred Wegener 89 über das Thema: „Zwei Jabre in Nordgrönland,
ilder von der Danmark. Expedition mit besonderer Berücksichtigung der Drachen und Fesselballonaufstlegefs. Daz große Interesse der Meteorologie an dem Studium der Lußfiströmungen von Pol zu Aequator und umgekehrt hat in den letzten Jahren, wie bekannt, zu mehrfachen agörologischen Expeditionen nach subtropischen und . Gebitten Anlaß gegeben, es sprach auch bei der 1906 unter Führung von Mylius Griesen ins Werk gesetzten dänischen Expedition nach Grönland sehr wesentlich mit, als sie mit Drachen und Fesselballons sowie 500 obm Wasserstoffgaz in 100 Stahlflaschen ausgerüstet wurde. Ez ist durch den inmwischen erreichten Erfolg der Bewelg geliefert worden, daß sich . Beohachtungen sehr wohl innerhalb des Rahmens einer Pelarexpedltion ausführen lassen. Es war keineswegs beabsich ligt, während der auf? Jahre berechneten Forschungareise täglich Aufstiege vorzunehmen. Das hätte sich mit den anderen wichtigen Aufgaben der Expediclon nicht vertragen, auch hätte das Material nicht gereicht. Aber eg ist auch durch insgesamt nur 125 uff f (o59 Drachen,, 26 Fesselballonaufsitege) gelungen, ein zuverlässiges Bild der mittleren Verhältnisse im Luftmeer über Grönland zu gewinnen — Aufstiege, die sich bel Drachen bis in Höhen von 2500 m, bei Fessel⸗ ballons bis zo0 m, im Burchschnitt auf eine mittlere Höbe von g60 m, erstreckten. Das Erreichen von Höben über 29009 m erwies sich als sehr schwer, zumal bei den sehr häufigen Windstillen und bei Temperaturen, die im Winter bis zu — 400 C. herabsanken und das Hantieren mit Winde und Instrumenten im Freien trotz gelegentlicher maschineller Beihilfe duich ein Automobil sehr erschwerfsen. Viele Aufstiege wurden bei — 300 ausgeführt, eine besondere Schwierigkeit brachte die Dunkelheit der Winternacht.
200 m der Luft die Temperatur das ganze Jahr über um rund * ear 1090 m) zunimmt und oberhalb dieser 200 m nur die ungewöhn⸗ ich mäßige Temperaturabnahme von 0,30 auf 160 m stattfindet. Es folgt daraus, daß gegen die Wärmeausstrahlung die Ein⸗ strahlung überwiegt. Die Temperaturzunahme nach oben ist manchmal aber noch viel bedeutender, sie wurde in einem Fall auf 150 bei 600 m Erhebung über den Boden bestimmt. Solche Temperaturumkehr ist alsdann die Ursache von seltsamen Luft⸗ spiegelungen, bei denen entfernte Berge ihre Gipfel nach unten richten, statt wie bei Luftsplegelungen in den Tropen, deren Ursache umgekehrt die große Hitzeentwicklung am Boden ist, wirkliche, aufrechte Land⸗ schaftsbilder vorzutäuschen. Die Wärme des Meereswassers erzeugt über dem Meere mildere Temperaturen als über dem nahen Lande, sie ist häufig 00 und wirkt dann gleich einer heißen Platte auf ibre vlel stärker abgekühlte Umgebung. Von großem Interesse waren Ausflüge landeinwärts, deren 23 ausgeführt wurden, wobei man die auffällige Erscheinung beobachtete, daß in den untersten 500 m der Erhebung über den Meeresspiegel eine Temperaturabnahme von 6,5 stattfand. Hierin scheint ein wichtiges Element zur Erklärung des Polarföhnwindes gegeben. Eine mit diesen eng zusammenhängende Etscheinung, die Föhnwolken, gelang es mit dem Drachen zu untersuchen und wlederholt zu pbotographieren. Sie entstehen in 12 —1300 m Höhe, sind charakteristisch für den grönländischen Wolkenhimmel und stellen eine neue Wolkenart dar, nicht unähnlich in ihrer Erscheinung einem an seinen Rändern stark zerzausten Heubündel. Nebel sind selten höher als 2 — 300 m. — Der Vortragende ging nach dieser Rechen⸗ schaftslegung über seine mittels Drachen und Ballon erzielten wissenschaftlichen Erfolge zu einer Schilderung des Verlaufs der zwei⸗ jährigen Expedition über. Ihre Aufgabe war die Erforschung des Nordens und Nordostens von Grönland und der Nachweis, daß im Norden eine Durchfahrt nach der Westküste vorhanden, Grönland somit eine Insel ist. Dieser Beweis ist erbracht, aber leider mit dem Leben des Führers Mylius Eriesen und zweier seiner Begleiter allzu teuer eikauft worden. Ausgangspunkt war der nördlichste, 1870 durch die deutsche Coldewey ⸗Exvedition erreichte, damals Kap Biemarck“ genannte Punkt an der Ostküste unter 770 n. B. Hier wurde eine Station am Lande in der Nähe des die ganze Zeit hier vor Anker liegenden Schiffes errichtet und der erfte Winter mit wissenschaftlichen Beobachtungen, Jagd und in Vorbereitung der im Sommer 1907 zu unternehmenden Reisen längs der Küste und landeinwärts zugebracht. Dr. Alfred Wegener war der einzige deutsche Teilnehmer, die Zahl der wissenschaftlichen Fachleute betrug 2. Mit Beginn des Frühjahrs begann die Wanderung nach Norden. Da der Küste außer der gebirgigen Coldewey / Insel noch eine Menge Inseln sich vorgelagert zeigten, wurde der vierte Teil der Begleitung zur kartographische Festlegung dieser Strecke schon nach kurzer Zelt zurückgelassen. Den gleichen Auftrag empfing einige Wochen später — am 30. Mai — Dr. Wegener mit zwet Gefährten unter 819 n. B. am 400 m hohen Mallemhillfelsen, be⸗ züglich der bis zu diesem Punkte weiter zurückgelegten Strecke. Sie erwies sich als geologisch besonderg interessant, weil das bis dahin vorgefundene Urgebirge mit Sedimentgestein wechselt, das viele Ver- steinerungen enthielt. Eine dritte Abiweigung erfolgte welter nördlich am Danmark Ford, den Eriesen zunächst irrtümlich für jene bis zur Westküste durchgehende Wasserstraße hielt. Ein drittes Viertel der Mannschaft empfing hier den Auftrag, in nördlicher Richtung weiterzugehen, während Eriesen mit 2 Begleitern sich den schwersten Teil, die Erforschung der Ost. West⸗Verbindung vorbehielt. Dlese beiden Zweigexpeditionen begegneten einander zufällig noch ein⸗ mal, weil Ericsen den Danmark Fjord als auf nur kurze Entfernung ing Land einschneidend erkannt, umwandert und sich zunächst nach No. jurückgewandt hatte. Als sich später nach Verabredung die 4 Teilexpeditionen im Herbst in der Station am Kap Bigmarck wieder treffen sollten, blieb die vierte aus. Von ihrem Schicksal erfuhren die Gefährten erst nach Wochen, als sich einer der Begleiter Eriesens todkrank bis zur Station geschleppt hatte, um hier nach erstatteiem Bericht und Uebergabe von Tagebüchern in wenigen Tagen an der Gelbfucht zu sterben. Danach hatte Eriesen jenen Ost. Westkanal jwischen Grönland und der Peary Insel nördlich davon zweifellos festgestellt, war aber mit den Gefährten den Strapazen und bei gänzlich versagender Jagd, auf die man sicher gerechnet hatte, dem Hunger erlegen, nachdem auch die Hunde bis auf den letzten geschlachtet worden waren. — Der Vortragende schloß an diesen Bericht eine Menge bochinteressanter vorzüglicher Licht ⸗ bilder, die zum Teil im Sommer 1907, jum Teil eist im Frühjahr 1908 aufgenommen waren, kurz bevor die Expedition am 21. Juni die Anker lichtete, um am 24. August wieder in Kopenhagen einzu⸗ treffen. Die Bilder zeigten, daß es selbst in Germania Land“, jenem Teil der Ostkäste jwischen Kap Bismarck und dem Mallemhillfelsen, im Sommer eine Vegetation gibt, nicht nur in üppig wucherndem Wollgras, sondern auch in gelbblühendem Mohn bestehend, daß dag Sedimentgestein sogar eine, wenn auch nicht abbauwürdige, Kohlenschicht enthält, vor allem aber, daß das Inlandseiz in Gletscherhöhlen von zauberhafter Pracht und an seinem bis 20 m hohen Rande, in dem es gegen das Land abfällt, Gebilde von ungeahnter Schönheit und Größe aufweist. Bald gleichen diese Stellwände einem sich über Kilometer erstreckenden Walde von Säulen ganz regelmäßiger Bildung, bald sieht eine horijontale Fläche einem erstarrten Meere ähnlich, vor allem aber entzücken die Eisgewölbe der Höhlen, im einfallenden Tageslicht leuchtend, und deren riesige Eis. stalaktiten und Stalagmiten, die letzteren von traubenartiger Bildung, derengleichen unsere Tropfsteinhöblen nicht aufzu⸗ weisen haben. Von Interesse waren auch viele Bilder von der Tier⸗ welt Grönlands und die gefundenen und auf der Platte festgehaltenen Anzeichen dafür, daß auch der höchste Norden Grön⸗= lands früber von Gokimos bewohnt war, erkennbar an den Stein⸗ kränzen, über die sie ihre Zelte spannten, und an einzelnen massiven Trümmern sowie an Renntiergeweihen, die in Menge gefunden werden, obgleich es lebende . dort nicht mehr gibt. — Dem Vor⸗ tragenden dankte Geheimrat Bugtzley sowie Dr. Stade, letzterer unter Hinweis darauf, welcher Fortschritt in den Mitteln der Forschung seit den Tagen gemacht sel, da er als Begleiter Professor von Dry zalskig an einer Grönlandexpedition teilgenommen hatte. 3 Den jwelten Vortrag des Abendg hielt Dr. Bende mann über den Gleit flieger des Vereins und den wissenschaftlichen Wert von Gleüflugversuchen: Der vom Verein angeschaffte Flugapparat aut der Werkstatt von Froͤres Volsin in Paris ist s. 3. dem Ob⸗ serbatorium in Lindenberg mit der Bitte um Anstellung von Ver⸗ suchen damit und theoretischen Ermittelungen übergeben worden. Dlese Versuche haben mit außerordentlicher Gründlichkeit und Umsicht statigefunden, einschließlich wiederholter Aufstiege einer Person mit dem Apparat. Sie bezogen sich auf genaue Ermsttlung der Luftwiderstände, der Tragkraft bei verschiedenen Windstärken, der Winkeleinstellung der Tragflächen im Fluge, des julässigen Ge— wichts eines einzubauenden Motors u. s. f. Ueber die Ausführungzart der Versuche gab der Vortragende an der Hand zahlreicher Lichtbilder Richenschaft, Mitteilungen, dle mit großem Interesse verfolgt wurden, weil sie einen fesselnden Einblick in die Natur solcher a nn,, und in die damit verbundene Gedankenarbeit gewährten. Selbst⸗ verstaͤndlich konnten alle Versuche, aus denen Zahlenwerte abzuleiten warten, nur am gefesselten, mittels der Winde hochgelassenen und ein⸗ ejogenen Apparat erfolgen. Eg steht zu hoffen, daß die gewonnenen ö allen Eifindern von Flugapparaten zustatten kommen werden. Der Vorsitzende, Geheimrat Busley durfte in seinen Dankeg-⸗ worten an den Redner mit Recht darauf hinweisen, daß so methodische Versuche wie bier noch nicht vorgenommen worden sind. — Zum Schluß wurde 21 Mitteilung dabon gemacht, daß dem Reichgtagg= abgeordneten Dr. Delbrück die Ballonführerqualifikation erteilt worden ist. Der beträchtliche Rest der Tagesordnung mußte der vorgerückten Stunde halber auf die nächste Sitzung verschoben werden.
Zu den wichtigsten Beobachtunggergebnissen gehört, daß im Gegensatz ju der sonst überall gültigen Erfahrunggtatsache in den untersten