2
eine Arbeitszstätte vor. Es mußten daher, bebor an den Beginn elnes so großen Werks, wie es die baldige notwendige Restauration det Domeg ist, die von den maßgebenden Stellen bald erkannt wurde, herangetreten werden konnte, zunächst die allernotwendigsten Vor⸗ bereitungen getroffen werden. Es sind langwierige und jum Teil recht schwie ige Verhandlungen erforderlich gewesen, bis endlich im Frühjahr 1907 mit der Ausführung des Bauhofes an der Nordseite des Domes begonnen werden konnte. Nach der Vollendung der Domtürme waren die Werkleute der Dombauhütte in alle Weltgegenden zeistreut worden. Mit ihnen waren auch all die Erfahrungen und all die Fähigkeiten, die bis dahin dag geistige Eigentum der Vombauhütte gewesen waren, für den Dom selbst verloren gegangen. Nun ist eg für die sach⸗ gemäße Ausführung einer Restauration von unendlichem Wert, um nicht zu sagen unbedingt notwendig, daß die Werkleute theoretisch und technisch so-geschult sind, daß sie im Sinne und Geiste des zu restaurterenden Bauwerks zu schaffen vermögen. Den Hauptbestandteil der Werkleute der Dombauhütte haben dle Steinmetzen zu sitellen. Daß die Heranbildung eines tüchtigen Stammes von Steinmetzen mit großen Schwierigkeiten verbunden sein würde, zumal da bei der Stil- richtung und der Ausführung der in der Neuzeit vorkommenden Stein metzarbeiten der Sinn und das Verfländnis für die gut mittelalterliche Steinmetzkanst fast vollständig verloren gegangen ist, war ohne weiteren klar. Herr Hertel erlernte selbst dies Handwerk und zog einen Stamm tüchtiger Steinmetzen heran, der nicht nur mit tüchtigem Können, sondein mit innerer Hingebung an dem Wiederherstellungswerk arbeitet. Auch andere Handwerkgzweige wurden herangejogen und vorgebildet, sodaß jetzt für eine neue Dom bauhütte ein Arbeiter stamm vorhanden ist, mit dem an die Instandsetzungsarbeiten deg hohen Chors gegangen werden konnte. Die swelt— wichtigste Frage war die nach geeigneten Baumaterialien. Zu diesem Zweck war es nzaunächst erforderlich, zu ergründen, warum die Baumaterialien, namentlich die Steine, die an vielen andern Orten seit Jahrhunderten sich ausgezeichnet bewähren, an dem Cölner Dom jum Teil schon kurze Zeit nach ihrer Verarbeitung eine geradezu erschreckend große Zerstörung jeigen. Auch wurde es not⸗ wendig, festzustellen, worauf die großen und vielen Schäden, die an der aus Waljblei gefertigten Dachhaut auftreten und nicht nur ständige Augbesserungen verursachen, sondern auch viele andere Mißstände ver⸗ anlassen, zurückjuführen sind. Nach vielen Versuchen ist es im Sommer 1906 der Firma W. Leyrndecker u. Co. in Cöln⸗-Ehrenfeld ge⸗ lungen, Gußbleiplatten in solcher Beschaffenheit und besonders auch in solchen Stärken und Abmessungen herzustellen, daß sie für die Dachdeckung, die Auskleidung von Rinnenläufen und die Abdeckung von Laufgängen usw. gut verarbeitet werden können. Bezüglich deg für die Restaurationgarbeiten zu wählenden Steinmaterials kann leider noch nicht so Gäünstiges berichtet werden. Die Ermittlungen konnten noch nicht abgeschlossen werden. Eing dürfte jedoch schon fest⸗ stehen, daß der größte Feind und der böswilligste Zerstörer des Cölner Doms in der Cölner Großstadtluft gefunden ist, die in schonungsloser Weise dem Bauwerk zu Leibe rückt, mit erschreckender Geschwindigkeit einen Sten nach dem andern abbröckelt und daran arbeitet, den stolzen feingliedrigen Bau zu verunstalten und seines schönsten Zierates zu beraußen. Ob eg überhaupt ein Steinmaterial gibt, daz einmal für die überaus feingliedrigen Arbeiten verarbeitet werden und zugleich diesem Feinde auf die Dauer widerstehen kann, will manchem zweifel“ baft erscherinen. Hoffentlich gelingt es aber noch, ein dauerhaftes Material zu finden, das wenigstens auf recht lange Zeit den Angriffen standhalten kann, damit es möglich wird, mit der Ausbesserung der immer mehr anwachsenden Schäden systematisch zu beginnen und die dringend erforderliche Restaurationsarbeit baldigst mit aller Kraft be⸗— treiben ju können. Denn es werden vorautssichtlich viele Jahr zehnte darüber vergehen, ehe es gelingen wird, die vielen jetzt schon vorhandenen Schäden ordentlich auszuheilen.
Theater und Musik.
Im Kniglichen Dyernhause werden morgen (Himmel⸗ fabrtgtag) ‚Die Meistersinger von Nürnberg“ von R. Wagner ge⸗ geben. Die Herren Rirchhoff, Iörn, Krasa, Lieban, Knüpfer, Beontz⸗ geest, die Damen Hempel und von Scheele⸗Müller sind in den Haupt⸗ rollen beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. (Anfang —71U1hr) Freitag findet die erste Wiederholung von Gold. marks Oper Ein Wintermärchen, mit Frau Denera alg Hermione, Fräulein Easton als Perdita, im übrigen aber in der gleichen Besetzung wie am Erstaufführungsabend, statt. Dirigent ist der Generalmusikditektor Dr. Muck. — Für den am 23. Mai beginnenden Richard Wagner Zyklus, umfassend 10 Werke deg Meisterz in chronologischer Reihenfolge, sind nach⸗ stebende Spieltage festgesttzt: 23. Mat ‚Rienzi“, 25. . Der fliegende Hollän er“, 28. Tannbäuser“, 50. „Lohengrin“, 2. Juni Tristan und Isolde“, 5. Juni „Die Meisteisinger von Nürnberg“, 8, 10., 12.,ů 14. Junt „Der Ming des Nibelungen“.
Im Königlichen Schau spiel hau se wird morgen, Donnergtag, Shakespeares Lustspiel ‚Viel Lärm um Nichts“ aufgeführt. In den Hauptrellen wirken die Herren Vollmer, Boettcher, Kraußneck, Geisen⸗ dörfer, Sigegemann, Patuy, Eggeling, Vallentin und die Damen Arnstäͤdt, Steinsieck, von Mayburg und Eschborn mit. — Am Freitag wird Karl Gutzkows historischeag Lustspiel ‚„Zopf und Schwert“ in folgender Besetzung wiederholt: Friedrich Wilhelm J. Herr Molenar; Königin: Frau Butze; Peinzessin Wilhelmine: Fräulein Arnstädt; Erkprinz von Bayreuth: Herr Staegemann; Graf Seckendorff: Herr Vallentin; Ritter Hotham: Herr Boettcher; Eversmann: Herr Vollmer; Eckhof: Herr Zimmerer.
In Wiesbaden fand gestern nachmittag um 4 Uhr, wie W. T. B berichtet, auf Allerhöchsten Befehl ein Gala⸗— konzert in dem großen Saale des Kurhauses statt, der mit einer glänzenden Gesellschaft bie auf den letzten Platz gefüllt war. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Ihre Königliche Hoheit die Prin zessin Viktoria Luise und die Damen und Herten des Gefolges wohnten dem Konzert bei. Die Majestäten wurden in
der großen Halle von Fanfaren begrüßt und von dem Oberbürgermeister Dr. von Ibell, vom Furdirektor von Ebmeyer und von dem Inten—⸗ danten der Kurverwaltung Borchmann empfangen und zur Großen Loge geleitet. Die Allerhöchsten Herrschaften verneigten Sich hier zum Publitum, das in Hochrufe ausbrach. Nachdem das Kurorchester unter der Leitung des Kurkapellmeisters Affernt die Beethovensche Leonoren⸗ Ouvertüre Nr. 3 vorgetragen hatte, folgte das Auftreten der franzö—⸗ sischen Sänger, „La Socist Nationals des Orphsonistes“ aus Tourcolng unter der Leitung des Herrn Joseph Duysburgh. Eg ist dies ein starker, weit über 100 Köpfe jählender Männerchor, der sehr Tüchtiges leistete — er hat besonders schöne Bässe zur Verfügung — und einen starken, ehrlichen Beifall errang, an dem die Majestäten Sich lebhaft beteiligten. Die Sänger trugen vor: I) „Esp6érance“ von Radoux; 2) „Villanelle“ von Massenet; 2) „Hymne à la nuit“ von Ramtau (1683) und zum Schluß „Le chant des matelots“ von Radoux. Dann spielte das Kurorchester das Niederländische Dankgebet' und den Schfuß machte der Vortcag der Festouvertüre über „Ein feste Burg ist unser Golt“ von Nicolai, vor⸗ getragen von dem „Cäcilien Verein“ unter Begleitung des Kurorchestert und der Orgel, die der Schloßorganist Petersen spielte.
Der gestrige zweite Abend der Festvorstellun gen im Königlichen Theater brachte ein einmaliges Gastspiel des unter der Direktion von Meta Illing stehenden Englischen Theaters, das zugleich eine Eröffnunggporstellung dieser Unternehmung in Deutschland war. Gegeben wurde dle dreiaktige Posse von R. C. Carton Mr. Hopkinson?. Ihre Ptajestäten der Kaiser und die Kaiserin wurden bei Ihrem Erscheinen in der Hofloge von Hochrufen des Publikums begrüßt. Neben Ihrer Majestät der Kaiserin nahm Seine Königliche Hoheit der Prin Eugen von Schweden Platz, hinter Seiner Majestät dem Kaiser der Reicht⸗ kanzler Fürst von Hülow mit den Herren und Damen der Um gebungen. Auch der Stattbalter Graf von Wedel wohnte der Vor— stellung bei. Das lustige Stück wurde sehr flott gespielt. Hof und Publikum spendeten reichen Beifall.
Mannigfaltiges. Berlin, 19. Mai 1909.
NUeber die Witterung in Norddeutschland im Monat April 1909 berichtet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen: Ver Witterung'charakter des vergangenen Monats zeigte die sprichwörtlich gewordene Unbeständig—⸗ keit des Aprilz. Ein in den ersien Tagen eingetretener Temperatur— sturz, der im ganzen Gebiete Frost herheifühite, leitete eine etwa vierzehntägige Periode vorwiegend zu kühlen Wetters ein. Dagegen war es in der weiten Monatshälfte meist zu warm, namentlich in den Tagen um die Mitte der dritten Dekade, in denen überall mit Aufnahme der Küstengebiete und des Nordostens die Temperaturen ju sommerlichen Werten anstieann Im Gesamtdurchischnitt erwies sich deshalb der größte Tell Norddeutschlands als etwas — biz 16rd — zu warm. Nur östlich der Oder sowie an den Küsten war es zu kalt, besonders in Ostpreußen, wo die Monatgmittel stellenweise um 2 Grad hinter den Normalmitteln zurückblieben. Die Bewölkung war im allgemeinen etwas zu gering, die Sonnen— schelndauer jwar in den nordsöstlichen Propinsen und an der Ostsee— küste ein wenig zu klein, sonst aber ju groß, namentlich im Südwesten. Es ist für den veränderlichen Witterungscharakter des diesjährigen Aprils beieichnend, daß gleichwohl überall viel Niederschläge fielen. Ihre Gesamtsumme ging fast durchweg über den langjährigen Durch— schnitt hinaus, in Ostpreußen, Posen und an der Küste stellenweise bis auf das Doppelte. Als besonders trocken erwiesen sich zwei schmale Land stiiche an der Nahemündung und im näördllchen Pommerellen; hier wurden weniger als 25 mm Niederschlag zemessen. 25 bis 50 mm ftielen im größten Teile des Gebiets östlich einer Linie, die vom Westrande des Thüringer Waldes über den Harz nach dem Unterlauf der Elbe führt, außerdem an der linken Seite deg mitileren und unteren Rheins, an der Mosel, am unteren Main, in der Wetterau und eiagigen Gegenden Westfalentz. Westlich der oben bezeichneten Linie wurden meist 50 bis 75 Millimeter gemessen, ebenso im größten Teile von Ost. und Westyreußen, in Schlesien iechts der Oder, in einem daran anschließenden in nordwestlicher Rlchtung bis zur Pommerschen Bucht verlaufenden Landstreifen, in Schleswig⸗Holstein, im Voclande der Sudeten in vereinzelten Bezirken des märkischen Tieflandes, am Unterlaufe der Mulde, an der vor— pommerschen Küste sowie in einzelnen Teilen von Hannover. Riesen— gebirge, Horz, Thüringerwald, Sauerland und Eifel hatten mehr als 75 und die höchsten Erhebungen der erstgenannten vier Gebirge sogar mehr als 109 Millimeter. Schneefälle kamen noch fast an allen Orten, eine Schneedecke aber, abgesehen von den Gebirgen, nur ver⸗ einzelt vor. In Wechselwirkung zwischen einer hbarometrischen Derression, die von der Nordseeküste nordostwärts nach Ruß⸗ land vorüberjog, und hohem Druck, der von Nordwesten her nach Mitteleuropa vordrang, setzte hier im Anfang des Monats eine nordwestliche Lusftstrsmung ein, die allgemein Frost und fast überall Schneefälle herbeiführte. Da sich aber das Hochdruck— gebiet schnell osiwärts über ganz Norddeutschland ausbreitete, so trat schon Mitte der ersten Dekare trockenes und heiteres Wetter ein, sodaß die Temperaturen wieder stiegen. Mit dem 10. begann eine umfangreiche Depression, die von Jaland herannahte ihren Einfluß geltend zu machen; sie drängte die Antijyklone, deren Kern sich in der zwelten Hälfte der ersten Dek de nach den britischen Inseln verschoben hatte, südwärts zuiück und leitete, mehrere Teilminima hintereinander nach Mitteleuropa entsendend, dort veränderlicheßs Wetter ein, welches unter wiederholten Temperatur- schwankungen und heinahe täglichen Niederschlägen bis Ende des Monats anhielt. Kurz nach Monatsmitte verlagerte sich noch einmal hoher Druck von Südwesten her über Mitteleuropa, sodaß eine südlich: Luftsirßmung eintrat, die schnelle Erwärmung verursachte; nur im Nordosten wehten unter dem Einflusse einer das westliche Rußland bedeckenden Depression kalte Nordwestwinde, die Schneefälle brachten. Zu Beginn des letzten
. ; fa Uhr Königliche Schauspiele. Donneretag: Opern. ng . haut. 128. Abonnementsporstellung. Dienst und Frei⸗ plätze sind aufgehoben. Die Meistersinger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Dahn. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaug. 133. Abonnementavorstellung. Dienst· und Freivlätze sind aufgeboben. Viel Lärm um Nichts. Lustspiel in fünf Aufzügen 3 von Shakespeare. Regle: Herr Regisseur Keßler. Anfang 73 Uhr.
Freitag: Opernhaug. 129. Abonnementsvorstellung. Gin Wintermärchen. Oyer in 3 Akten, frei nach Shakespeare von A. M. Willner. Musik von Garl Goldmark. Musikalische Leitung: Herr General. musikoirektor Dr. Muck. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 71 Uhr.
Schauspielbaus. 134. Abonnements vorstellung. Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzlow. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 73 Uhr.
Neues Operntheater
8 Uhr.
Uhr: Minna
abend: Mahs. fang 8 Uhr. Donner tag: Abschiedshor⸗ stellͤng: (Giselle. Divertissement. Sonntag, Abends 7 Uhr: 171. Billertreservesatz. Dlenst⸗ und Freipläze sind aufgehoben. Doltor stlaus.
Schauspiel in
Ne J 1 er. Donnerstag: Faust. An ut ches Thenter nerstag: Faust. An — Ahendg 8 Uhr: Jungfer Obrigkeit. . ; Ende 103 Uhr. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Taroliager. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Jungfer Obrigkeit. Charlottenburg. Donnerttag, Nachmittags 3 Uhr: Schwank in drei Akten von Hans Abends 38 in 5 Akten von A. E. Brach
Freitag: Faust. ammerspiele Donnerstag: Gyges und sein Ring.
Freitag: Frühlings Erwachen. Anfang 8 Uhr. Berliner Theater. Donnerstag, Nachmittags
8 Uhr: Gin Herbstmanöver. Freitag: Ein Herbstmanöver. Sonnabend: Gin Herbstmanöver.
Hebhbelthenter.
Donnertztag: Frau Warrens Gewerbe. Freitag: Nevalutionehochzeit. Sonnabend: Frau Warrens Gewerbe.
Nenes Schauspielhaus. Donnerstag bis Sonn⸗ (Titelrolle: Harry Walden.) An⸗
Schillertheater. O. Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Volksfeind. fünf Aufzügen von
Monatedrittelz drang ein umfangreiches Hochdrucgebiet von Skandinavien vor; es stellte sich vorübergehend starke Abkühlung ein, die im Osten wieder ju Frosttemperaturen führte. Dann riefen Deyressionen, die in rascher Folge mördlich von Mitteleuropa vorüberzogen, bler warme Süd, und Südwestwinde hervor, die von ausgebreiteten Niederschlägen und vielfach von Gewittern begleiten waren. Als aber kurz vor Monatsschluß unter dem Esnflusse von Südwesteuropa vorrückenden hohen Drucks die Winde nach Westen drehten, sandken die Temperaturen wieder ziemlich schnell. .
An dem Vertretertag, den der Verein für das Deutsch— tum im Ausland in der Pfingstwoche (vom 2.— 4. Juni) in Berlin zu halten gedenkt, zeigt sich in allen Gebieten deutscher Zunge ein er— freulich starkeg Interesse. Für die Festrede ist der Prosessor Dr. Lamprecht aus Leipzig gewonnen.
Mit der Sitzung Montag, den 24. Mai, beschließt der Verein zur Pflege deutscher Dichtung „Neue Klause“ die Reihe seiner Tagungen vor den Ausflügen im Juni. Der Tondichter Ludolf Waldmann wird „Ernstes und Neckisches! aus seinen Werken, die Vortragskünstlerin Fräulein Karin Roon Dichtungen von Theodor Fontane und Konrad Ferdinand Meyer sprechen. Die Altistin Fräulein Margot LassonLagemmerhirt wird, begleitet am Klavier von Herrn Wilhelm Leupold, Organist an St. Petri, Lieder singen. — Einladungen versendet auf Wunsch die ‚Neue Klausen, Berlin 8W. 29
Kiel, 19. Mai. (W. T. B.) In die akademischen Heilanstalten wurden gestern nachmittag drei Person en eingeliefert, dle bei einer Pulyperexplosion in einem Schuppen der Torpedoinspektion vemrwundet wurden. Von den Vewundeten sind zwei schwer, einer leicht verletzt. — Nach neueren Nachrichten hat sich der Unfall wie folgt zugetragen: Durch Entzündung eine Feuerwerkekörpers, der mehrere andere in Brand setzte, brach in einem kleinen Holzschuppen auf dem Inspektiong— geblet Feuer auß, das durch das Personal der Inspektlon bald ge— löscht wurde. Zwei Arbeiter wurden durch Stichflammen im Gesicht und an den Händen verbraunt. Der Chemiker Dr. Keller wurde leicht verletzt. Lebenégefahr liegt, soweit big jetzt bekannt, bel keinem der Verletzten vor.
Rouen, 19. Mat. (W. T. B.) Die Vaselinfabrik in Lillebonne ist nieder gebrannt. Daz einstürzende Dach begrub zehn Feuerwehrleute, von denen drei getötet und fünf ver— wundet wunden.
Lille, 19. Mai. (W. T. B.) In einem Alkohol- und Getreidelager auf dem Boulevard Liberté brach gestern ein Brand aus, der einen sehr großen Umfang annahm; sämtliche Gebäude sind völlig niedergebrannt. Es wird mehre Tage dauern, bis das Feuer bewälligt ist. Mehiere Werke werden infolge der Feuersbrunst feiern müssen. Der Schaden wird auf? Millionen Frances geschätzt. Ein Arbeiter wird vermißt.
St. Petersburg, 18. Mat. (W. T. B.) Hler ist eine Ab⸗ ordnung des preußischen Kaiser Alexander Gardegrenadter—- regiments Nr. 1 eingetroffen, bhestehend aus dem Kommandeur, Oberstleutnant von Uthmann, dem Hauptmann von Hülsen, dem Oberleutnart Freiberrn von Uslar ⸗Gleichen und dem Leutnant Freiherrn von Wangenheim, um dem Kaiser Nikolaus daß ihm aus Anlaß seiner 2 jährigen Zugehörigkeit zum Regiment von dem Kiser Wilhelm verliebene Dienst— auszeichnungskreuz zu überreichen. Die Abordnung wird morgen der Kaisergeburtstagsparade in Zarskoje Sselo beiwohnen, und Abends das Diner in der Deutschen Botschaft einnehmen. Die Abordnung gedenft auch dem Wyborgschen Jafanterieregiment in Nowgorod, dessen Chef der Kaiser Wilhelm ist, einen Besuch ab— zusiatten.
Kopenhagen, 18. Mal. (W. T. B.) In Aarhus ist heute die Landesautsstell ung, die eine industrielle, landwirtschafiliche und Kunstaußstellung umsoßt und den ganzen Sommer andauert, durch den König in felerlicher Weise eröffnet worden. Vie ganze Königliche Familie, samtliche Manister, einzelne aueländische Diplo— maten sowle zahlreiche Parlamentarier waren dabei anwesend.
King ston (Jamaica), 18. Maß. (W. T. B.) Der
hlesige Kingstonpier ist durch Feuer zerstört worden.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Paris, 19. Mai. (W. T. B.) In der gestrigen Ver sammlung der Postbeamten erklärte der Sekretär des Syndlkats der Elektrizitätsarbeiter, daß ihr Ausstand eines Tages unerwartet eintreten werde, damit ein Ersatz nicht möglich sei. Der Sekretär des Verbandes der Erdarbeiter kündigte den Ausstand seines Verbandes für heute an.
Paris, 19. Mai. (W. T. B.) Der Aufruf des Zentral verbandes der Arbeitervereinigungen, in dem zum General— streik aufgefordert wird, hat keinen Eindruck auf die Oeffent— lichkeit gemacht. Paris zeigt sein gewöhnliches Bild. Die Ausdehnung des Generalstreiks wird man erst am Nachmittag übersehen können, doch hält man den Versuch für gescheitert.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
*
; 6 . Anfang 73 Uhr. in 3 Akten von Gustav Davis.
Anfang
Rechts herum. Gaus. Ende HJ
Narziß. Trauersptel vogel. Ende 105 Uhr.
Uhr. —
von Barnhelm. Abends
sich langweilt.
(Königgrätzer Straße 57/58.) Die lustige Mitwe.
Donnerßtag und nun Mmelie.
folgende Lage: ¶ Sommerpreise.)
(Wallnertheater./
Freitag: Carmen. Sonnabend: Tosca.
Henrik Ihsen.
Freitag, Abendbz 8 Uhr: Die Welt, in der man
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Narziß.
Thenter des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Tantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Operette von Franz Lehar.
Sonntag, Nachmittags 36 Uhr (halbe Vreise): Ein Walzertraum. Operette von Oecar Straus.
Nestdenz theater. Direktion: Richard Alexander) Kũr mere
omische (Oper. Donnerttag: Tiefland.
Trianonthenter. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Donnerstag bls Gonnabend: Liehbes— gewitter.
Komödie
M em m ll n n. er , ng Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236)
bis Sonnabend: Im Klubfessel.
ö
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Hartmann mlt Hrn. Referendar Gerhard Stemann (Flensburg — Düssel⸗
dorf). . .
Geboren: Ein Sohn:; Hrn. Schalvorsteher Dr. phil. Baumgart (( Deutsch · Lissa). - Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Baron von Ardenne (Hamburg).
Hrn. Profe ssor Or. Bruchmann (Breglau).
Hrn. Gerichtsassessor Förster (Trebnitz i. Schl.)
Gestorben: Hr. Prosessor De. Karl Lohmeyer (Königsberg 1 Pr.).
. Verantwortlicher Redakteur:
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Exzpedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags—
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Ubr:
Vich
zum Deutschen Reichsanzeiger und K
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 16
Qualitt
gerlng
mittel
Gejablter Prei für 1 Doppelientner
höchster niedrigfter
1.
niedrigster
höͤchster
.
nleyrigster höchster
*.
Verkaufte
Menge
Doppeljentner
öniglich Preußischen Staatsanzeiger.
1909.
Durchschnittz⸗ preis für 1Doppel⸗ zentner
Am vorigen Markttage
Durch · schnittg⸗ preit
dem .
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelientner ( Preig unbekannt)
Allenfstein
Thorn
Ostrowo
Schneidemühl .
Breg lan-.
Freiburg i. Schl..
a,
Neustadt O. S.
Hannover
Hagen i. W
Goch.
Menn
Schwabmünchen
Pfullendorf. Mecklb. .
— *
Schwerin i. Neubrandenburg Saargemũnd
m wm w mr, mm, , , ,
Günzburg Memmingen Schwabmünchen Waldsee i. Wrttbg. . Pfullendorf. ⸗
Allensiein
Thorn
Dstrowo . . Schneidemühl . Breglan. Freiburg s. Schl. . ,, Glogau... Neustadt O.⸗S. Vannover
Hagen i. W. Goch... Neuß... Memmingen Schwabmünchen ; Pfullendorf Schwerin 4. Mecklb. Neubrandenburg Saargemũnd
Allenstein Thorn. Ostrowo .
Schneldemũhl . Breslau.
Fresburg ü. Schl. ; Glatz. ö — gelacht O.⸗S. Hannover Hagen i. W.
Allenstein Thorn Ostrowo . Schneidemũhl . Breslau. Freiburg i. Schl.. . Gloqan Neustadt O. S. Hannover
Memmingen Schwabmünchen . . . Pfullendorf. r. 1. Mecklbg. Neubrandenburg Saargemũnd
: , e. ird erkungen. Die verkaufte Menge wir ente n Strich (— in den Spalten für
Berlin, den 19. Mal 1903.
8 T * , .
—⸗ BGraugerste — Braugerste ̃ Braugerste
23, 68 24,30 23,00 23, 40 24.40 23,50 23 60 25,40 25,00 725, 56h
26,80 25,40 2430
24,40
2620 25,70 25, 40 265, 20
16,88 16, 80 17.20 1780 17,20 17,30 16, 80 17,80 17.00 1740 18,00 18.80 1770 17,40 18.00 18,00 17, 00
17, 50
15,62 165,90 14,60 16,60 17,00 14,40 18,00 16,50 18,30 17.60 1620 1600 165,50
17,60 18,80 18, 10 18,70 18 10 18,50 17.50 18,80 17,00 19,50 18,50 18.50 16.20 1940 19,64 18,30 18,40 18,50 19,00
1800
26 20 35 70 25 46 25, 50
Roggen.
16,88 17,20 17330 17.80 17.50 17,50 16,80 1780 17,50 17,60 1800 18,90 1770 17,40 18,00 18.06 17,30
1750
gternen (enthülster Spelz.
26, 00 26 40 725 80 Ih ß
1800 17.36 17 46 18, 0h 1750 1760 1536 17 530 17366 1750 18, 50 18 0ãz 18576 18
17,30 17609 18,50
G erke.
15,62 15, 90 14,90 16, 90 17,00 14,70 18, 40 15,70 18 50 17,60 16,90 17,00 15,50
17,60 18,80 18.20 18,70 18,60 1870 17.50 19,00 17,30 20,20 18 50 18,50 16,20 19,80 19,64 18.30 18,40 18,50 19,60
18, 00
auf volle Doppelientner und der Verkaufwert auf Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende
J. V.:
Prelg n
11780 16,20 18 36 17 10 17 30 1456 18,50 15 30 18 66 13. 16 1706 15 60 16 00
Hase w.
19,20 19,10 18.30 19,00 18,70 18,80 18,00 18,00 29.60 1900 19,00 17,70 20, 00 1990 18, 60
1820 19,50 19,00
265,00 24,090 24,60 23,50 25,10 26, 10 24 50 24,60 26 00 2h, 50 26, 11 25,50 26,00 24,50 25,80 26,40
Dinkel. Fe 26,00 26,40 25. 80 25,56
iserliches Statistisches Amt. Naiser 36366
e T.
25 150
200 30 83 52 20 70
300 700
volle Mark abgerundet mitgeteilt. ö ach i ist, ein Punkt (.) in den letzten
2169
2 655 2 205 284 305
10 260 22 7650
1876 8109 1979 4803 4812
89 1068
1 6656 2160
3789 2184 296 36 216
10 690 12 750
473 2 595
3709 486
1630 952 368
1295
b 880 13 100 Der Durchschnittspre
2410
25, 66 24 50 25,80 6. 46
26, 6h 265,29
25, 70 26,20 25,70 25.41 25, 46
1723 17,80
1775 17,50
18,90 18,20 17,38 18,00 18 00
1766 18,21
16.14
17, 00
1901 18.70
18 92 17 365
1850 16.20
1864 18 30 1840 18,80
18 60 18,71
ig wird aug den unabgeru sechs Spalten, daß entspre
— — — — — — — — 2— '. Se, e .
= 2.
— — — — — — — — — — O ——
18 95 16,90
18 60 16.26
1930 18, 0 18. 16 18. 85
19 50 15, 4
13.6. 11.5.
600
deten Zahlen berechnet. . Bericht fehlt.
Nr. 19 der Veröffentlihun gen des K undheits amt“ vom 12. , . eiten. — Zestweilige Gelbfieber. Gesitzgehung usw. (Deulsch⸗ Neuguinca). Getragen
fus e. —
. — ¶Sachsen.) ackerelen 2c. — (Oldenburg.)
beschau. = Hautschlachtun gen;
g bermstt, fülle rpm es f
Maßregeln gegen holera.
Stoffe 1c. —
Tierseuchen.
aul⸗ und Klauenseuche, —
aiserlichen Ge⸗ Mal 19809 hat folgenden Inhalt:
Gesundheltsgstand 9 Gang Beutsches Relch. Z ihnärjte —
Ber Magd burg) Freibänke. (Reg. Bei. P , en mn dich und Fleisch⸗ Siench chweine lrankbeiten.
en 1 m. me ift er . (Niederlande.)
Len ien. . i ee ch e gene, Krankbesten,
den Pferden 1908. —
der Volkekrank⸗ — Deggl. gegen
(breußen) Kur. (Bayern.) (Warttemberg.) handlungen
gressen usw.
(Frankreich.) Baden, land.)
essen. ) — (Schweden. Influenza unter
Sachsen⸗Meiningen, von
Kongreß. — (Desterrelch pest, Lungenseuche,
eil mittel. — Orten mit 40 000 und
Degin
Zivil bevölkerung
Tierseuchen
— Desgl. im Auslande. — Maul ⸗ und Klauenseuche BiltischOstindien, 1996
gegen Vier seuchen. (Preuß,
im Deut
in der Schweiß. — O07 u. 190708.
Glsaß Lothringen;
esetzge benden Deutsches Relch) V. Zahnersatz kunde, Zahn sekison. — Vermischteg.
Gehelmmittel. — ( Desterrelch) Wochentabelle über mehr Einwohnern.
Körperschaften, internatlonal rl — .
eußen, Sachsen, 6 — ¶Ruß⸗ Slerbefälle in deutschen — Desgl. in größeren
im r icheg schen Reiche, ⸗ Deggl. in Oesterrelch, 1. Vlertelsahr. — Tierseuchen 2c. Zeitweilige Maßregeln Reg.⸗Benlrke Könlgeberg, Marienwergher; Großbiitannlen.). — Vereinen, er tierärztlicher Rinder⸗
Degzgl.
Reiche, April.
Kon⸗
Großstãdte. Wltterung.
Nr. gegeben im
in
Ver⸗ sokgenden Inhalt: 1969, betr. die dem t. bahnfrachtverkehr beigefügte Liste. — eisenbahnamts vom J. Eisenbahnverkeb
Arbelten vom
Zündsplegeln oder Zündhütchen. —
Mat 1909, — Erlaß des Ministers Beförderung Nachrichten.
re ordnung. 10. Mal 190), betr.
ä g Auslandeg. — Erkrankungen in Kr din hre — Vengl. in deutschen Stadt⸗
16 des „Gisenbahnverordnungt Ministerlum der öffentlichen Bekanntmachung des Internationalen Ue
Arbeiten, Reichskanzlers vom 26. bereinkommen über den Eisen⸗ Bekanntmachung des Reichg⸗ betr. Ergänzung der Anlage 9 zur
ankenhäusern deutscher und Landbenrken. —
blatts “, heraug⸗ vom 14. Mal, hat Aapriĩ
der öffentlichen von Korken mit