Aichlamtliches.
Deuntsches Reich. Preußen. Berlin, 14. Juni.
Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin „W. T. B.“ zufolge, gestern mittag von Potsdam im hiesigen Königlichen Schlosse ein, wo um 1 ÜUhr eine Frühstücks⸗ tafel stattfand, zu der die türkische Sondergesandtschaft ge⸗
trafen,
laden war.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Herk und für Zoll⸗ und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Handel und Ver⸗ kehr, für Justizwesen und für Rechnungswesen sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justiz⸗
wesen Sitzungen.
Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“
am 11. Juni von Galata nach Thasos in See gegangen.
Sachsen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern ist, „W. T. B.“ * e, gestern abend in Dresden fee von Seiner Majestät
Nach herzlicher Begruͤßung begab sich Seine Yang hat der König
eingetroffen und auf dem Bahn dem König Friedrich August empfangen worden.
mit seinem hohen Gast zu Wagen in das Residenzschloß.
Oesterreich⸗ Ungarn. Im Zusammenhang mit dem
folgendes Communigqus:
Der Ministerpräsident Freiherr von Bienerth stattete gestern dem Kaiser Franz Joseph Bericht ab über die jüngsten Vorgänge dieser Gelegen⸗
Befriedigung An⸗ Politik des Um⸗ ständen auch bei der Abstimmung als Abgeordnete vertreten haben. Schon deshalb vermochte der Kalser in einem solchen Vorgange keine Tatsache zu erblicken, die ein Mitglied des Kabinetts beranlassen
im Abgeordnetenhaus. Der Kaiser sprach bei heit dem Ministerpräsidenten seine besondere über die Haltung des Kabinetts aus und gedachte mit erkennung jener Mitglieder der Regierung, die die
Ministersiumz; dem sie angehören, unter schwierigen
könnte, daraus eine Folgerung für selne Stellung zu ziehen.
— Das österreichische Abgeordnetenhaus verhandelte betreffend die Aus⸗
vorgestern über den Antrag Breiter, zahlung der Entschädigung, an die Türkei. Wie das W. T.
durch das die strengste Untersuchung des Vorgehens der
. Demissionsgesuch des tschechischen Landsmannministers Zaczek, der sich kürzlich bei der Abstimmung über den Antrag Sustersie im Gegensatz zur Slavenunion stellte, bringt das „K. K. Korrespondenzbureau“
B.“ berichtet, erblickte Breiter darin, daß die Entschädigung vor der Ratifislerung deg Abkommens mit der Türkei rlament erfolgt ist, einen Verfassungsbruch und verlangte Regierung durch den — Der Finanzminister Bilinski erklärte,
der ottomanischen und kretensischen F
Frieden. Wag die Finanzfrage anbetreffe, so überstiegen
die geforderten Kredite nicht die im Budget gegenwärtig zur Verfügung stehenden Summen. Es sei daher nicht nölig, zu neuen Steuern seine Zuflucht zu nehmen, was übrigens nicht die feste Absicht zu . Sparsamkeit ausschließe. Der außer⸗ ordentliche Teil der Vorlage sehe nur die Vervollständigung der Grenzbefestigungen und die Erneuerung des Artilleriematerials vor. Beides entspreche den Bedürfnissen der Verteidigung, weil Italien durch sich selbst und nicht durch die Barmherzigkeit anderer leben wolle.
Hierauf wurde, wie oben gemeldet, der Uebergang zur Einzelberatung der Artikel beschlossen.
Spanien. .
Der Staatsrat hat ö. nach einer Meldung des „W. T. B.“ außerordentliche Kredite zur Verstärkung der spanischen Positionen in r raf fa bewilligt.
Belgien.
Der König Leopold, der vorgestern aus Anlaß der Kolonialfestlichkesiten wiederum in Antwerpen weilte, hielt, „W. T. B.“ zufolge, eine Rede, in der er sich glücklich pries, den Congo Belgien gegeben zu haben. Sodann betonte der König die Notwendigkeit einer Handelsflotte für Belgien und wies auf die Länder im äußersten Osten, namentlich auf China hin, das durch das Regime der offenen Tür ein dankbares Operationsfeld abgebe. Man solle Banken und Kreditinstitute gründen und etwa an diese Institute die noch unbewohnten Teile des Congo zur Ausbeute abtreten.
Türkei.
Die türkischen Botschafter haben, wie das „W. T. B.“ meldet, bei den Schutzmaͤchten Schritte gegen bie Zu rück⸗ ziehung der Truppen von Kreta getan und darauf ö daß diese beinahe der Annexion durch Griechenland gleichläme. Die russische Antwort be⸗ sagt, daß das türlische Verlangen den von den Mächten eingegangenen Verpflichtungen bezüglich der Zurückziehung der Truppen entgegenstehe, im übrigen würden bezüglich der Kreta⸗ angelegenheit unter den Schutzmächten Verhandlungen ge⸗ pflogen. Aehnliche Antworten sollen auch die anderen Mächte gegeben haben.
Der jungtürkische ‚Courrier d' Orient“ veröffentlicht folgende, von dem neuen Verein zur Verteidigung der Rechte des Vaterlandes formulierten Wünsche bezüßlich Kretas, die der Regierung überreicht werden:
I) Errichtung einer autonomen Probinz unter der Souveränität des Sultan, Abberufung des , . Zaimis, Wiederherstellung agge.
2) Ernennung eines , , der Christ, Kretenser, sogar
Untertan einer neutralen Macht, aber kein Grieche sein darf.
3) Besetzung der Sudabah durch türkische Truppen und Um
wandlung der Bat in eine türkische Flottenbasis.
4) Vollständige Gleichheit zwischen Mohammedanern und Christen. 5). Garantie für Leben und Ehre der Mohammedaner und für
die Sicherheit ihrer Landarbeiter.
6) Ginstellung einer für die Rückkehr der geflüchteten Kretenser
erforderllchen Summe.
I) Wiederaufbau der zerstörten Moscheen, Schulen und geistlichen
Anstalten auf Kosten deg kretensischen Budgets.
83) Das Recht der Intervention der türkischen Garnison in der
Sudabal für Aufrechterhaltung der Ordnung, falls die kretensische Miliz ö end sein sollte. 46 f sisch
g) Abschaffung deg gegenwärtigen provisorischen Zollregimes. 10 Ausweisung der Unruhestifter. 1I) Amnestie für die Unruhestifter, falls sie sich bis zu einem
bestimmten Termin unterwerfen.
2
— 9 ;
Betrage von 30 Millionen Francs genehmigt. Dre
päische Banken haben, obiger Quelle zufolge, das
gemacht, die gesamte Anleihe zu übernehmen. Weiterh
eine sanitäre Verbesserung der Wasserzuführung in!
genommen werden, deren Kosten ebenfalls auf 30 M]
vercnschlagt werden. Zehn Unternehmungen sind aufge
worden, Angebote zu machen. ⸗
Asien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureau Täbris vomel 1. d. M. hat infolge eines Streites des tin Konsuls mit der Gendarmerie ein Zusammenstoß zwi der Gendarmerie und türkischen Truppen gefunden. Dabei hatte die erstere 12 Tote, die i hatten 7 Tote und 7 Verwundete; außerdem h 20 türkische Soldaten gefangen genommen. Der Goun ist nah Urmia geflohen. ö
Afrika. ö
Die Fee des Eintritts Natals in die afrikanische Union ist, einer Depesche des, W. zufolge, im Wege der Volksabstimmung mit 11121 3701 Stimmen zugunsten des Eintritts entschieden wor!
. .
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Hausen Abgeordneten, die am 12. d. M. in den Kreisen i burg und Rosenberg im Regierungsbezirk Oppeln fand, fielen, wie W. T. B.“ auf Grund amtlicher M berichtet, von den 325 abgegebenen Stimmen 237 am Rittergutsbesitzer Grafen von Zieten (Zentr.) zu E der somit gewählt ist, und die ubrigen 88 Stimmen ah Kreisschulinspektor Kerz (Deutschnationalh zu Kreuzburg.
.
Nr. 24 deß Zentralblatt für das Deutsche R berauggegeben im Reichgzzamt des Innern, vom 11. Junt hat fal Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigungen zur Vornahme Zivilstandshandlungen. — 2) Bankwesen: Status der de Notenbanken Ende Mai 1969. — 3) Finamwesen: Nachweisn Einnahmen des Deutschen Reichs für das Rechnungsjahr 156 4) Militärwesen: Abänderung der Landwehrbezirkseintellun 5) Allgemeine Verwaltungssachen: Verbot der Druckschrift . 6) Zoll⸗ und Steuerwesen: Zulassung der zollfreien Einfuht Fleisch usw. für die Orlschaft Herbesthal; Personalveränderm den Stationskontrollturen. — 7) Polizeiwesen: Aut welsung ba ländern aus dem Reichegebiet. 3.
Nr. 47 des Zentralblatts der Bauverwaltn herausgegeben im Ministertum der öffentlichen Arbelten, 12. Juni 1909 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Allerhöchster vom 24. Mal 1909. — Runderlaß vom 26. Mai 1909, ben meldung der Nivellements der Wasserbauverwaltung von mind 106. Km Streckenlänge. — Dienstnachrichten. — Nichtamtliches: Säuglingg. und Mütterheim in Charlottenburg. Westend. — feuei sichere Gernentz · Strohdach. — Elektrische Abrufeinrichtun Bahnhöfen. — Vermischtes: Wettbewerb um Entwürfe für Baulinienplan des Stadtbezirks St. Nikola. Passau. — Wette um Entwürfe für einen neuen Marktplatz in Herne. — Eigenge von einfachen Balkenträgern und Bogenträgern mit Zugban. Blũcherschau. .
rotem Gewächg; die übrigen 3011 ha standen nicht im Ertrage. Auf die einzelnen Regierungsbenrke verteilen sich diese Flächen, wie folgt:
Hektar Rebland bestockt mit
weißem rotem .
1 4 4 rankfurt ; 201 153 21 28 86 5
510 507 63
411 114 144
4 2 —
38 1 32
2996 87 823
6898 1173 1409
60 54 23
4297 28 486
1 8 1
Der Mostertrag und dessen Wert wird dem Erlasse des Reicht lanzlers vom 10. Juli 1902 entsprechend nach den Auskünften der Ortschaften mit einer im Ertrage stehenden Rebfläche von je mindestens 20 ha berechnet. Im letzten Jahre gab es solcher Orischaften 242 mit 15 306 ha oder 87 v. H. der ganjen bestockten Rebfläche. Für die Berechnung der übrig bleibenden 13 Hundertteile sind dieselben Verhältnisse angenommen, wie sie sich für die 87 Hundertteile heraug⸗ gestellt haben. ⸗
Im Jahre 1908 ist zum ersten Male die Zusammenstellung nicht nach politischen, sondern nach Weinbaugebieten erfolgt, d. h. nach solchen Gebieten, beren Gewächse annähernd gleiche Art aufweisen. Als derartige Gebiete sind angesehen worden: 15 die Regierungsbenrke Frankfurt, Posen und Liegnitz, 2) der Regierungsbezirk Potsdam und der Kreis Schweinitz, 3) das Saale und das Unstrutgebiet, 4) das Maingebiet, 5) der Rheingau, 6) der Rhein außer dem Rheingau, 7) das Nahegebiet, 8) das Gebiet der Mosel einschließlich der Saar und Ruwer, 9) das Ahrgebiet, 10) das Lahngebiet, 119 die Kreise Erfurt, Witzenhausen, Gelnhausen, Obertaunus und Düren, in denen auch noch vereinzelt Weinbau betrieben wird. In den Weinbaugebieten 10 und 11 sind keine Ortschaften mit 20 ha oder darüber Weinland vorhanden, weshalb die für den Staat ermittelten Durchschnittsziffern aushelfen mußten. ;
Der in dieser Weise errechnete Gewinn des ganzen bestockten Reblandes von 17668 ha stellt sich auf 355 153 hl Most im Werte von 17 005 877 M, wovon 333 834 hl und 15 926134 M auf den weißen, 21 319 hl und 1079 743 Mn auf den roten Wein entfallen. Das Hektar brachte also durchschnittlich 20,1 hl im Werte von 963 oder N, 9 „ für das Hektoliter. Der weiße Wein lieferte 21,5 hl oder 1031 M vom Hektar, der rote 9,6 hl oder 487 16. Daz Hektoliter Weißwein bewertet sich auf 47,7, Rotwein anf 50,6 6. Auskunft über diese Verhältnisse in den einzelnen Weinbaugebieten geben die nachstehenden Zusammenstellungen.
Weiß ⸗ und Rotwein Bestockte Ertrag Wert eines Fläche überhaupt eines Hektars Hektoliters ha hl M6 hl M6 Mb 1485 8359 359 742 242 43,0 97 276 13 075 135 47,4 439 317 13261 30 41,8 235 967 42 377 130 43, 8 2191 32 316 1943 403 887 60,1 2519 25 0539 1223 578 486 48,9 3016 41 3322 1704331 5665 41,2 6 767 233 694 11036 928 1631 47,2 829 11245 591 700 71 6 38 689 33173 873 48, 1 52 919 44 309 852 48,2. Weißwein Ertrag Wert eines überhaupt eines Hektars Hektoliters
nicht im Ertrage
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A. F. In der Junisitzung der Gesellschaft für Erdkunde gedachte der Vorsitzende, e e, Bergrat Wahnschaffe an erster Stelle in warmen Worten des Heimganges eines um die Förderung der Frdkunde hervorragend verdienten Mannegz, des Wirklichen Ge⸗ heimen Rats, Professors Dr. von Neumayer, der am 24. Mal, beinahe s33 Jahre alt, in seiner pfälßischen Heimat gestorben ist, Er war seit 1573 Mitglied, seit 883 Ehrenmitglied der Gesellschaft. Von welteren 4 Todesfällen aus der Zahl der Mitglieder der Ge⸗ sellschaft sei noch des Admiralitätsrats, e, wf, Dr. Dorn gedacht, der, 1813 in Schlegswig geboren, die jweite deutsche Nordpolerpedition 1369570 begleitet und sich später durch Herauggabe von Sternkarten und biele kleine Aufsätze wifsenschaftlich betätigt hat. — Aus der Karl Ritter Stiftung sind neuerdings an drei Forscher Zuwen dun gen erfolgt als Beihilfen zu einer Reise nach dem Nil, zu Glanlaluntersuchungen in Norddeutschland und Dänemark und ju geologischen Studten in Nordspanien. — Der in der Pfingstwoche in Lübeck abgehaltene 17. deutsche Geographentag war sehr stark besucht, brachte fesselnde Vorträge und wichtige Beschlüsse, namentlich in Sachen der Schulgeographie, und war durch eine Reihe vom Wetter sehr begünstigter err, auggeieichnet. — Unter den literarischen Eingängen, die in letzter Zeit sehr reichlich flossen, verdienen besondere Hervorhebung ein zwelbändiges Werk in italienischer Sprache, die Reise des Herzogs der Abrunzen nach Zentralafrika und die Be⸗ steigung des Ruwenzort behandelnd, und ein „Atlas zur Geschichte der Kartographie der japanischen Inseln! vom Grafen Paul Teleki. Zu dem vorliegenden ersten Bande „Landeskunde der Provin Brandenburg“ bemerkte der Vorsitzende, daß eine darin veröffent⸗ lichte Arbeit von Professor Dr. Zach⸗ über die geologischen Verhäͤltnisse der Provinz ag. die bisherigen Annahmen auch tektonische Stzrungen bei Entstehung des heutigen Zustanbes annehme, und daß die Arbeiten von Dr. Gräbner und Prof. Dr. Eck⸗ stein besonders interessant seien durch die in sehr scharf markierten Linien behandelte Pflanzengeographie der Provinz und die ähnlich be—⸗ handelte Verbreitung der Tiere. .
Den Vortrag des Abends hielt Dr. Hugo Grothe aus München über daz Thema „Der Antitaurus auf Grund eigener Reisen und Stu dien‘. Einleitend führte der Redner aug, wie merk würdig verschieden sich Kleinasten in seiner geschichtlichen Entwicklung im Vergleich mit den anderen drei Halbinseln des Mittelländischen Meereg verhalte. Hier infolge Gebirgzabschlusseß gegen den Kontinent in Gestalt von Pyrenäen, Alpen und Balkan entsprechende, selten unterbrochene Abgeschlossenheit gegen Völkerbewegungen von der Festlandseste her, dort eine beständige Bewegung von Ost nach West und West nach Ost und ein entsprechender Wechsel der Bevölkerung in längeren und kürzeren Zeitabschnitten. Der Vortragende findet die Erklärung ausschließlich in den besonderen Bodengestaltungsverhäͤlt nissen Kleinasiens, das zwar auch vielfach von Gebirgen durchzogen und zerklüftet, aber doch nicht in dem Grade gegen den Kontinent verschlossen sei wie die in Vergleich gestellten anderen Halb— inseln, von denen keine einzige Flüsse in der Richtung des Kontinents entsendet, wie es die Kleinasiatische Halbinsel durch den Euphrat tut, dessen Talweg ju allen . ebenso Straße nach, wie Straße von Kleinasien gewesen ist. esgleichen sind die Gebirge im Norden der Halbinsel Kleinasien eher Verbindungen mit, als Trennungen von dem Hinterlande, da sie sich in den Gebirgen Armeniens fortsetzen. Das einzige Gebirge Vorderasiens, das die Rolle eines Grenzwalles je haͤtte spielen können, ist der Taurus und der ihm östlich annähernd parallel streichende Antitaurus, teils ihrer auf große Entfernungen beinahe nordsüdlichen Richtung halber, teils wegen ihrer Geschlossenheit und Höhe, die im Taurug stellenweise die ewige Schneegrenze erreicht Allein beide Gebirge nehmen ihre Entwicklung doch nur im südlichen Teile der Halbinsel, sie geben im Norden den Weg zum Landes zentrum, der lykaonischen Senke, ziemlich frei und sie entsenden teils unmittelbar, teilg mittelbar Flüsfse und öffnen damit Talwege nach Süd, Nord und Ost. Nach letzteren heiden Richtungen sind vom Nordende des Antttaurus. Zuflüsse gerichtet jum Kisil Irmak (Halysg), der sich ins. Schwarje Meer er⸗ gießt, und zum Euphrat, während, auß Taurus und Anti- taurug entspringend, nach Süden fließen der Samantis usu, dessen Oberlauf jwischen Taurus und Antitaurus fällt, und der Suran su,
tragenden die Ueberzeugung verschafft, daß gerade diese Landegteile und ihre gesunde und tüchtige Bevölkerung noch eine große Rolle in der weiteren Entwicklung Kleinasiens spielen werden. — In seinem Dank für den gebörten Vortrag hob Geheimrat Wahnschaffe hervor, daß es für die Hörer sicher von besonderem Interesse gewesen sei, die Beziehungen jwischen den morphologlschen Zügen des Landes und seiner Kulturentwicklung dargelegt zu finden.
An Stelle des kürzlich verstorbenen Direktors der Hof⸗ und Staatsbibliothek in München Dr. von Laubmann wurde der Ober⸗ bibliothekar dieser Anstalt Dr. Schnorr von Carolsfeld zum Direktor ernannt.
Im Hamburger Rathause fand gestern mittag die feierliche Wiedereröffnung des großen Saales anläßlich der Vollendung der Wandgemälde Professor 8 Vogels statt. An der Feier nahmen der Senat, die Bürgerschaft, der preußische Gesandte Graf Götzen, der Direktor des städtischen Kunstgewerhemuseums in Leipzig Professor Graul sowie der Staatsminister von Moltke nebst Gemahlin und andere Ehrengäste teil. Eingeleitet wurde der feierliche Akt durch eine Rede des Präsidenten des Senats, Bürgermeisters Dr. Burchard, der Professor Vogel die ihm vom Senat verllehene große Hamburgische Staatgmedaille in Gold überreichte und W. T. 55 zufolge u. a. etwa folgendes ausführte:
Als wir mit den Erbauern des Rathauses der malerischen Aus—= schmückung des großen Rathaugsaales nähertraten, haben wir uns die damit verbundenen außergewöhnlichen Schwierigkeiten nicht verhehlt. Nicht um Bilder, die in der Ruhe der Künstlerwerkstatt entständen, handelte es sich, sondern um Bilder, die im Saale selbst, an wein gedehnten Flächen, geschaffen, mit der unvergänglichen Steinwand zu monumentaler Einheit unmittelbar sich verbinden sollten. Daß wir der schöpferischen Phantasie und mit ihr der malerischen Technik ein weiteg glänzendes Feld eröffneten, war unt nicht zweifelhaft. Vielleicht aber würdigten wir zunächst nicht ganz die Bedeutung des Umstandes, daß ein in allen seinen architektonischen Teilen fertiggestellter Saal ausgemalt werden sollte, eine Aufgabe, die vom Maler, wie ich glaube, ein größeres Anpassungs⸗ vermögen und in betreff seiner individuellen Geschmackzrichtung eine erheblichere Selbftbeschränkung verlangte, als von ihm auch bei dem besten Willen gewährleistet werden konnte. In den 8 Jahren, die seit dem Tage verflossen sind, an dem Profeffor Hugo Vogel sich jur Ausmalung der Wandflächen des großen Rathaugfaaleg verpflichtete, liegt für den Künstler und für uns selbst eine Fülle von Mühe und Arbeit beschloffen, eine Fülle don manchmal schier unüberwindlich scheinenden und schließlich doch über⸗ wundenen Bedenken und Behinderungen, von Verhandlungen und Ver⸗ ständigungen, von vorsichtigem Erwägen und kähnem Wagen, von schwerer Sorge und zuversichtlichem Hoffen, und schließlich von dank⸗ barer herilicher Freude. Hamburg fehlt es nicht an einer intereffanten Vergangenheit, es hat aber in früheren Jahrhunderten nicht dergestalt im Vordergrunde gestanden, daß die für uns in erfter Linie bedeutungs⸗ vollen geschichtlichen Ereignisse in großem Maßstabe an der Wand festgehalten und verherrlicht ju werden verdienten. Auch konnten die auf Grund der früheren onkurrenzen eingegangenen Entwürfe kaum dazu ermutigen, die Schaffung eigentlicher Historienbilder vrogrammatisch ju verlangen. So gelangten wir dazu, den Künstler nicht an einzelne Episoden zu binden, vielmehr, seinem Wunsche gemäß, ihn zu befugen, große Ent⸗ wicklungsphasen, wie sie das hamburgische Elbgelände im Laufe der Jahrtausende erfahren, in tyvischen Ein zeldarstellungen zusammen⸗ zufafsen. Das ist dem Künstler gelungen; in der Geschichte der deutschen Monumentalmalerei bat Profeffor Vogel damit ein neueg Blatt eröffnet. Durch alle Bilder mehrt sich der Gibstrom als das die fernste Vergangenheit mit der lebendurchfluteten Gegenwart ver- bindende Element: h
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Ver , n,,
die Regierung habe im Vollbewußtsein ihrer Verantwortung die hl 6. 3 3. .
175 874 533 426 der östlich die Kette des Antitaurus begleitet. Beide Flüässe vereinigen
7539 41130
Zustimmung zur Auszahlung erteilt, in der daß ihr das Parlament nachträglich Indemnität bewilligen werde. Ez wäre besser, das von der Regierung vorgelegte Ent⸗ schädigungsgesetz sowie das Abkommen mit der Türkei vor den Aus- schuß zu bringen und dort zu beschließen, was dieser für gut befinde. Angesichts des Vorwurfs, daß die Regierung gegenüber einem Miß— trauengbotum des Hauses nicht ihre Entlassung angeboten habe, be⸗ tonte der Minister, die Regierung sei bereit, abzutreten, wenn das Haus eine Masorität schaffe, die mit einem positiven Reglerungg⸗ programm bereit sei, die Regierung zu übernehmen, ein Vakuum in der Führung der Regierungsgeschäfte auf ihr Gewissen zu nehmen, vermöge sie aber nicht.
Nach kurzer Debatte wurde die Dringlichkeit abgelehnt, worauf das Haus zur Tagetzordnung: Fortsetzung der ersten Lesung des Finanzplans der Regierung überging.
Frankreich.
Die zur Notifikation des Thronwechsels in der Türkei entsandte türkische Sondergesandischaft ist, von Rom kommend, gestern nachmittag in Paris eingetroffen.
— Gegen den neuen Erzbischof von Bordeaux, Kardinal Andrieu, ist „W. T. B.“ zufolge im Auftrage des Justiz⸗ ministers von der Staatganwalischaft auf Grund des Trennungs⸗ gehe die strafrechtliche Verfolgung angeordnet worden, weil er in seiner Antrittspredigt in der Kathedrale in Bordeaux die Katholiken zum Widerstande gegen das Gesetz aufgereizt habe.
Rußland.
In der Reichsduma stand vorgestern die Regierungs⸗ vorlage über die Verlängerung der Mandatsgültigkeit der jetzigen Reichsratsmitglieder aus den neun westlichen Gouvernements Rußlands um ein Jahr zur Beratung. Der Entwurf sollte der Regierung Zeit gewähren, ein neues, von einigen nationalistischen Reichsratsmitgliedern angeregtes antipolnisches Wahlgesetz auszuarbeiten.
Erwartung,
J
s
e
den Gesetzentwurf, Offiziere. Na
der Debatte wiederholt auf die deutsche Armee hingewiesen, deren Organisation und Disziplin mustergültig sei. Präsident teilte sodann mit, daß ein von fünf Abgeordneten unterzeichneter Antrag eingegangen sei, den Minister des Aus⸗
— Die Kamm er verhandelte vorgestern zunächst über betreffend die Altersgrenze der dem Bericht des „W. T. B.“ wurde in
Der
wärtigen über die Kretafrage zu interpellieren. Der Antrag nimmt Bezug auf die bevorstehende Zurücksiehung
der Truppen von Kreta und befont, daß die Türkei niemals die Los⸗ trennung der Insel jzulassen werde. daß die Türkei Regierung müsse endlich die Politik des Zauderng aufgeben und genaue Ausklärungen bezüglich der Verhandlungen mit den fremden Mächten liefern.
Dle ganze Welt müsse wissen, ch vor einem fait accompli nicht beugen werde. Die
Der Antrag wurde mit lebhaftem Beifall angenommen,
und es wurde beschlossen, den Minister des Auswärtigen auf⸗ , . am Mittwoch oder Donnerstag in der Kammer zu erscheinen.
* hervor. Bedeutung zu geben. Majorität angenommen wurde, steigerte sich die Opposition zu ohrenbetäubendem Lärm. zu werden. . Abstimmung die Gemüter zu beruhigen oder sich eh
Nachdem das Haus hierauf eine Reihe Anträge nell erledigt hatte, rief der Antrag Mustafa auf Ein⸗
— , Zeit heftige Erregung Die Ulemas versuchten, der Frage eine religiöse Als der Antrag dennoch von der
ührung der
. Die Deputierten drohten handgemeln Der Präsident versuchte vergebens, durch eine
ör zu verschaffen, erklärte schließlich die Sißung für ge⸗ chlossen und verließ unter allgemeinem Tumult den Saal.
— Im Senat wurde der Antrag auf Einführung der uropäischen Zeit ohne Zwischenfall angenommen.
Dänemark. Das Folkething hat vorgestern nach einer Meldung des
„W. T. B.“ den Abgeordneten Thomsen (Linke Reform⸗ partei)
zum Präsidenten wiedergewählt. Der Landes⸗
*
Statistik und Volkswirtschaft.
w——
der Roh solleinnahme an Reichsstempelabgabe
3 Nach wei sung . für Wertpapiere.
2
ö
April 1909 Apr Mai 1909 big Mal ib bi Mann . 6
Wertpapiere
Inländische Aktien und Interimsscheine Ausläͤndische Aktien und Interimsscheine Inländische Renten⸗ und Schuldverschrei⸗ bungen und Interims⸗ schelne außer den unter IV genannten Inländische auf den Inhaber lautende und auf Grund fstaat⸗ licher Genehmigung ausgegebene Renten⸗ und Schuldverschrei⸗ bungen der Kom⸗ munalverbände und Kommunen, der Kor⸗ porationen ländlicher oder stäͤdtischer Grundbesitzer, der Grundkredit⸗ und Hypothekenbanken oder der Eisenbaha⸗ esellschaften sowie Lire chiind* 63 V. Renten⸗ und Schuld
1586 107 —
102 481 50
2 324 35460 168 707
208 80s 300 419 1811
bog go
49 369 230
2157 2067 2970 6745
63
27
35
ö
— —
Bestockte Weinbau⸗ Fläche
gebiet .
746 48 70
—
— SSS SSS R
II.
Hinsichtlich der Menge war seit 103 Ermlltelungen, nur 1906 und
131
253 847
32 103 20 445 40 781 233 080 725 583 7h56
1 4229 145 64 120 213 4594 551 614 10 520 106 163
6 3878
10 355
37 337 1924723 987 447 1682 892 11009 913 26 845
27 809
36 061
Rotwein
— — — — * 0 d
140 28 162 892 478 567 1632 426 1030 1030
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8 d de T, eo de = =
—
Ertrag
überhaupt
16 1833 868 6 197 2 906 5040 18 680 236131 21 439 27 015 564 855 5 364 8 248
Hektar
h2, 5 40,9 44.1 60,0 48,3 41,3 47,2 37.0 47,7 47,7.
Wert eines Hektoliter M6 43,5 42,7 45,4 42,0 87,7 51, 4 38,9 44,0 53,7 50,6 50,6.
dem ersten Jahre dieser 1905, hinsichtlich des Wertes nur
1905 der Moßtgewinn noch ungünstiger als im Berichtsiahre; denn et wurden geherbstet
im Jahre
1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908
von Hektar
18 336 18 316 18 305 18 208 18 100 18 033 17668
Bektoliter
604721 335 215 283 669 370 107 3855 153
im Werte .
don
18 163 130 21 861 055 36 272 489 16 335 812 19214 497 20 477016 17 005877.
sich zum Sechan (Sanus), der bei Adana ins Mittellandische Meer fällt, und der im Verein mit dem wenig östlich davon fließenden Dschihan (Pyranus) die Flußverbindung jwischen Antitaurus und dem Meer darstellt. Es ist hieraus ersichtlich, daß die orographischen Verhältnisse Klein⸗ asiens der Abschließung deg Landes gegen große Völkerbewegun gen keines. wegs förderlich waren, solche vielmehr eher begünstigten. Allerdings bedarf diese Folgerung doch eine erhebliche Einschränkung, einmal durch die Hochgebirgsnatur von Taurus und Antitaurus, die eben nur auf wenigen Pässen und nicht zu allen Jahreszeiten den Durchgang ge— stattet und jum andern durch den nur schmalen Küstensaum, den der Taurus im Süden läßt und ihn damit in höherem Grade isoliert, als es ohne diesen Umstand der Fall wäre. Taurus und Antitaurus sind infolge dieser Verhältnisse gewissermaßen ju Schlupfwinkeln und natürlichen Festungen geworden und haben sich als solche im ganzen Verlauf der Landes geschichte bewährt. Diese Verhältnisse, die einen gewissen Gegensatz jwischen Wohn und Lebeng⸗ bedingungen in diesem Gebirgslande und dem größeren, anders be⸗ schaffenen Teil Kleinasiens schufen, haben es wohl mit sich ge— bracht, daß außer vielleicht im dritten und jweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung Vorderasien niemalg einheitlich bevölkert ge⸗ wesen ist, sondern stetz der Schauplatz eines großen Voölkergemisches, in dem naturgemäß die im Hochgebirge des Taurus und Antitaurus hausenden Bevölkerungezteile das ausdauerndere, bleibendere Element darstellten. Hier hatte in langen Zeiträumen die Bevölkerung ihren Sitz, die in Felsennestern hauste, dem Dienste der Erdgöttin Kydele ergeben war und ihre Felsen mit jenen merk⸗ würdigen grotegken Reliefs schmückte, die unser Staunen bervorrufen. Als einen Schlupfwinkel in der Kriegführung hat in jüngeren Tagen auch Byzanj den Taurug und Antttaurus in seinen Rämpfen mit dem Arabertum kennen gelernt. — Der Vortragende sst feit dem Jahre 1897 fünfmal auf längeren Reisen in Kleinasien gewesen. Gr hat den bis zu 2000 m ansteigenden Antitaurus als das am wenigsten bekannte Glied des vorderasiatischen Hochgebirges vom Auguft 1806 bis jum Frühjahr 1907 in allen Teilen kennen gelernt und in jahlreichen Aufnahmen sowohl Land als Leute auf die photographische Platte gebannt. Wag er davon seinen durch einen ansprechenden Vortrag gefesselten Zuhörern ijeigte, gab eine Vorstellung von diesem merkwürdigen Gebirge, das auf einer paläo⸗ josschen Grundlage mit daran gelagertem Tertiär geringe Ab= wechslung und ohenverschledenheiten enge Schluchten und
Tage, in denen der gewaltige Strom er serfa bee Nationen nach Hamburg hinauf., und von hier in alle Deltteile Sαu˖ trägt. Und über allen diesen Bildern wölbt sich in gleicher Habe erm weiter Horizont, auch seinerseits die Bilder ju einer Iaakellen G- heit zjusammenschließend. Keine Allegorie gibt dem Beschauer Rärsel ju lösen, keine Verherrlichung einselner Persönlichkeiten beengt de künstlerische Gedankenwelt, beeinträchtigt die Weiträumigkeit der erm. lerischen Konzeption. Ganz sachlich ist das große Werk, gres empfunden und tief erschaut. Professor Vogel hat sich redlich bemäht, dem Charakter des Saales und der für seine Bilder vorgese benen Umgebung sich unterzuordnen, dabei jedoch im Laufe der Jahre trarmer stärker empfunden, daß aller seiner Bemühungen ungeachtet die Silder, wie sie seinem geistigen Auge vorschwebten und wie sie allwäblh Gestalt gewannen, mit der Architektur und der Farbengedaaz den weiten Raumes sich kaum ganz würden in Einklang Ertagen af en. Dankbar werde deshalb heute heivorgeboben, daß die Grdbaner der eg Hausetz, wenn auch — und zwar mit vollem Rechte — gelegentsiw zögernd jur Vornahme erheblicher Veränderungen die berd Re und damlt auch ihrerseits dazu beigetragen baben, daß ein Zefa. fassen, ein Zusammenklingen von Malerei und Archtertat a Tcl. tuender Einbeit schließlich erreicht worden ist.“ ö An die Feier schloß sich eine Besichtigung der Seardger k de-
Land ⸗ und Forstwirts Weizeneinfubr in Ma
Nach den Wochenberichten der in Miele armen dern Sertung
Le Somaphore“ bat die Weijer etre? Neꝛrteille 4 zur Men Se-
wege 33 56
in der Jeit vom 93. bis 1
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dadon a in der Zeit dem 23. Ha
Kron . n an
in der Zeit dem 30 Mei h In den Zollniederlagen in M 2. Juni 6840 dæ.
Nach dem Bericht des W. T. B. sprach sich der Bericht⸗ verteidigungsminister Neergaard brachte darauf die Landes⸗ verschreibungen un Beurteilt man die Güte des Mosteg nach dem Durchschnittg. schroffe, kahle Felsen mit seltsam starker Verwitterung und Zer ⸗
erstatter Andronow gegen das Gesetz aus, daß er ungerecht und unzweckmäßig nannte. — Der Minssterpräsident Stolypin ver— teidigte die Vorlage und sicherte unter gewissen Bedingungen die Einführung der Semstwoberfassung in diesen Gouvernementz zu. Vadurch gelang etz dem Ministerpräsidenten, die Oktobristenpartei auf die Seite der Regierung zu bringen.
Mit großer Mehrheit wurde ein Kompromißvorschlag der Oktobristen angenommen, daß jetzt sofort Neuwahlen sstatt⸗ . die neuen Mandate aber nur ein Jahr gültig sein sollen.
Italien.
Die Deputiertenkammer setzte vorgestern die Beratung der Vorlage, betreffend die Erhöhung der Militärkredite, fort und beschloß auf Antrag des Ministerpräsidenten mit 311 gegen 49 Stimmen Uebergang zur Einzelberatung, worauf die Sitzung vertagt wurde.
Im Laufe der Debatte sprach auch der Ministerpräͤsident Giolitti und führte laut Bericht des „W. T. B. mit Bezug auf die äußeren Beziehungen aut, er wiederhole, was er im letzten Dezember erklärt habe, daß namlich Italien felnen Bundnissen treu und den Nationen befreundet bleibe, die Italieng
seien. Itallen wolle nur eine Politik der Ruhe und des
d
6 . Freunde Aufnahme einer Anleihe für öffentliche Arbeiten im
ursprünglichen, von der Regierung : mit den vorgeschobenen befestigten Positionen auf der Land⸗ seite Kopenhagens, eingebracht wurde.
am Freitag einen Wertzoll von 15 Proz. Diamanten, von 5 Proz. für ungeschnittene andere Edelsteine angenommen.
Honolulu entdeckte die japanischen auf eine Verwaltung der n, hinweisen. japanische .
verteidigungsvorlagen in der vom vorigen Folkething in
weiter Lesung angenommenen Fassung ein mit Ausnahme der orlage über die e , de, . Kopenhagens, die in der eschlossenen Gestalt, nämlich
Amerika.
Der amerikanische Senat hat, „W. T. B.“ zufolge, ür geschnittene iamanten und — Nach Depesche des „W. T. B.“ aus Polizei im Bureau der dortigen Dokumente, die amerikanische Zwölf rer sind wegen Anstiftung zum Aufruhr und rei wegen Anstiftung zum Morde vor Gericht gestellt worden.
— Das Parlament der Republik Urugugy hat die
einer
Arbeiterorganisation Verschwörung gegen die
Interimẽescheine aus⸗ ländischer Staaten und Eisenbahngesell⸗ schaften VI. Ausländische Renten⸗ und Schuldverschrei⸗ bungen und Interim scheine außer den unter V genannten VII. Bergwerkzanteil⸗ schelne und Ein⸗ jahlungen auf solche VIII. Genußscheine .. 7h33 —
zusammen: 12378 6 Berlin, den 14. Juni 1909.
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
448 867
176 192 279741
22734 47 082 —
Dä = 1205 7056
Der Mostertrag in Preußen 18908. 2 Nach den Ergebnissen der gemeindewelse erfolgten Anhauermtitt
vom Juni 19608 waren in Preußen 20 579 ha Rebland vor han denen 17 668 ha bestockt waren, 15 451 mit weißem und 221
reise eines Hektoliters, so stebt der letztsäbrige Grtrag mit 47 8 * . kenn 3. Stelle 7 190 und 1806 mit 434 und 385 während 3 höchften Ziffern die Jabre 1806 und 1804 mit 67,7 und 60,5 M aufwessen und für 1967 und 1905 55,3 bejw. 48.7 * er. mittelt worden sind. (Stat. Korr.)
Zur Arbeiterbewegung.
Nach vierwöchlger Aussperrung meldeten sich, wie W. X. B. aug Pilsen berichtet, am Sonnabend Jämtliche Arbester den Seda wer ke bedingungelog zur Wiederaufnahme der Arbeit Der Fabrik. betrieb wird fofort in vollem Umfang aufgenommen werden
Kunst und Wissenschaft.
Infolge mehrfacher Anfragen bat die Königliche Mulcumt= verwaltung seit kursein im Kalser Feledrlch. MülchunH kund lun Nunst. gewerbemuseum die in G. Hiri Kunstverlag in München erschlenene Anleitung zur Technit der Helmalere! ven PVrosessor A. Hauser zum Prelse von 50 8 zum Verkaufe auslegen lassen.
fiüftung zeigt. Bie Kahlbeit ist natürlich ausschließlich Menschenwerk. Sie 1 4 nicht gerade absolut zu nennen, r äh Regel. Die Vorberge jeigen Buschwerk, dag höhere Gebirge hin und wieder lichten Bochwald, aber neuen Wald anzuschonen, ist seit Jahrtausenden ver= zebsscheß Bemühen gewesen, well die Bevzlkerungen niemals dafür ju gewinnen und die Regterungen nicht einsichtig und mächtig genug waten. In einem befonderg interessanten Bilde führte, der Vortragende die große Stadt Kalsarleh (dag alte Caesarca) vor, das westlich vom nördlichen Ende des Antitaurug am Fuße eines vereinzelt. stehenden hohen. Vulkanberges gelegen ist. Sebr anschaulich sch derte hierbei der Redner das Land schastgbild. das er von einem Minarett aug genossen: Im fernen Süden die schwärsliche Bergmasse deß hohen Taurug, im Osten und erheblich näher die etwag jackige und abwechselndere Kette des Anti⸗ faurus. Auch die Ostabbänge des letzteren hat Dr. Grothe besucht. Selne Bilder gewähren Einsicht in das Leben kleiner Städte des Tandes sowie einzelner Börfer und machen mit den Be— wobnern bekannt, die sich bereltwilllis haben photo- grapbhieren affen und deren männliche sowohl als weibliche Typen den Eindruck der Intelligenz geben. Seit der Mitte des vorsgen Jabrbunderttz haben Taurugz und Antitaurus durch massen⸗ hafte Ginwanderung und Ansiedlung von Tscherkessen ein neues Be⸗
völkerungselement gewonnen. Selne Beobachtungen haben dem Vor
Saatenstand in Italien wäbrend der ersten zwei Drirzel des Monat Mai 1909.
Ersteg Drittel: In Oberitalien, namentlich in der er- vinjen Cuneo und Turin, war die niedrige Tempera ter den nen. teiligem Einfluß auf die Vegetation. Be Cc ö — die in Blüte stehenden Obstbäume, die Member bärmt und die jarten Pflanzentriebe unter Reif und werken Winden. Bie aus Mit telttalien eingelaufenen Teen, Hamten im allgemeinen befriedigend. Aug den südlicken Segenden und an Sizilien kamen sogar eh gůnsti e Berichte über den Stand der . Getrelde und Gemüsepflanjungen ehen dorrüglih der
einstock, die Olivenpflanzungen und die Obslbäume ver precher m allgemelnen eine gute Ernte. Die Matefelder entwickeln sich ginn Bag Laub der Maulbeerbäume ist fast überall gesund und erich. Die Seldenwürmer befinden sich in der ersten Häutung.
Zwelteg Drittel: Die Felder in Ligurien, im füdlichen Hemm in der Lombardel, der Toskana, Molise und in einlgen üdlichen Samd sirichen iiten unier dem Mangel an Feuchtigkeit und bahen wenne Regen nötig. .
r Die ue sichten auf eine ute Wein., Getreide und Qlhernanemnn besteben fort. Die begonnene Denernte gibt ere n, nn, mr,
übermäßig hohen Ertrag. Die Seiden reer erden, , , ,