Mittel; sie schwanken beim Kleg und bei der Lußerne zwlschen 2.8 bezw. lin Sigmaringen und Breslau und 4,1 beiw. z, 8 in berg bei den Ktefelwöiesen zwischen 24 in Sigmaringen und 3, in Stade, 4,2 in Osnabrück. Die Staatsziffern berechneten sich bei dem Klee und der Luzerne auf 3,5 bezw. 3,3 nn 3,0 und 2.9 im Vger⸗ monaten, bei den Rie el‘ und Naturwölesen auf 3.3 beiw. 3, (3, 0O und 3 . .
Ueber dle Sommerhalm und Hülsenfrüchte ist, abgesehen von den Klagen über ihre Verunkrautung, wenig gesagt worden; sie haben mit Autznahme deg Roggeng einen miemlich zufriedenstellenden Stand. Auch der Flachs Hat zu Bemerkungen keinen Anlaß geboten. Sie Staatgnote hat beim Sommerweizen um O4 abgenommen, d. h. sie ergab im Berichtzmonat 2.3. Der Stand des Som mer⸗ roggens ist dem vormonatigen glelch geblieben: er erhielt wieder 3,0. Bel der Sommergerste und dem Hafer ist eine kleine Besserung eingetreten, indem die Ziffer bei beiden um 0, 1 en e ist; für beide fand fich 37. Bei den Hülsenfrüchten haben si ziemlich die gleichen nicht ungünstigen Noten wie im Vormonat ergeben, bel den Grbsen und Ackerbohnen nämlich je 2,8 (2,9 bezw. 27 im Mal), bei den
. 23 (65. ; wich, fe Gf ri hie anlangt, so kann über sie noch nicht viel
sagt werden. Sie sind nicht überall gleichmäßig aufgegangen, die 8 auch hier und da erfroren und die Zuckerrüben durch Aag— käfer vernichtet, fodaß Neupflanzungen stattfinden mußten. Die Kar, koffeln sind stellenweise noch beim Aufgehen und können deshalb mehrfach nicht beurteilt werden. Da beide Hackfrüchte zum großen Teile erst im ver⸗ floffenen Berichtmonat gepflanzt wurden, kann die keineswegs ungünstige Beurteilung noch keine abschließende sein. Die Berechnung der ermittelten Noten ergab für den Staat sowohl bei den Kartoffeln wie bei den Zuckerrüben 2,8 (gegen 2.9 für beide im Mai). Die Ziffern für die einzelnen Landestelle unterscheiden sich wenig von einander, wenn man benüglich beider Früchte von Köslin absieht, wo 3,2 bejw. 3,1 und bezüglich der Rüben allein bon Bromberg, wo 3,1 mittelt wurden. Abweichend nach oben ist Sigmaringen mit seiner Kartoffel note 21; für Zuckerrüben, die hier so gut wie gar nicht gebaut werden, ist keine Ziffer abgegeben worden. ö ö. era e h her n Bemerkungen, inzbesondere den Ziffern, sind die bis zum 17 d. M. eingegangenen bog9 Berichte der Vertraueng⸗
männer zugrunde gelegt.
Theater und Mufik.
Neues Königliches Operntheater (Gura⸗ Oper). „Die Meistersinger von Nürnberg“, die bereits im ver⸗ gangenen Sommer in der Gura⸗Oper aufgesührt wurden, wurden am Sonnabend zum ersten Male in dieser Splelieit, und zwar unter der Leitung deg aus dem Konzertsaal hier bereits belannten Kapellmeisterg Joseph Strangky, gegeben. Seine suggestive Wirkung auf das ihm unterstellte Orchester ist bekannt, und es folgte ihm willig durch die vielverschlungenen Pfade der Partitur und war den darstellenden Sängern eine sichere Grundlage. Nur hei der Piügel⸗ sjene am Schluß dez zweiten Akts geriet das Ensemble jeitweilig in Gefahr; der kunstvoll fugierte Satz klang recht chaotisch und unge. gliedert. Der künstlerisch Hauptgewinn des Abends war der Hans Sach dez Münchener Baritonisten Feinhals, der den ihm vorausgegangenen Ruf nicht nur bestätigte, sondern übertraf; eg war eine stimmlich, ge— fanglich und darstellerisch schlechthin vollendete Lelstung, die den Beifall, der zum Schluß tobte, durchaus berechtigt erscheinen ließ. Seit Meister Betz Zeiten hat es — Bertram nicht ausgenommen — keinen solchen Hang Sachs gegeben. Erscheinung, Auffassung, Ausdruck — alles deckte sich völlig mit der Rolle. Neben diesem Sachs mußte selbst der Walter von Stolzing von Ernst Kraus, ge e glg wenigsteng, ver⸗ blassen. Das fröhliche Draufgängertum, daß früher Herrn Kraus aus— zelchnete, ist einer bedächtigen Art gewichen, Vielleicht ist es nur ein Uebergangsstadium, dag Eigebnis noch nicht abgeschlossener Studlen, die den Iweck haben, die Stimme für feinere Wirkungen zu schulen. Wo es Kraft zu entfalten galt, zeigte sich sein Organ im vollsten Glanze. Die anderen Mitwirkenden waren zum Tell vom vorigen Jahre her schon bekannt, so das liebliche Evychen, Fräulein Hummel, und der maßvolle Beckmesser Peter Lordmann. Gute Leistungen boten ferner die Herren Latiermann (Pogner), von Scheldt (Kothner), Lichtenstein (David) und Frau Marck (Magdaleng). . Bei der gestrigen ersten Wiederholung von Tristan und Zsolde“ waren die Titelrollen neu besetzt. Den Tristan sang Herr Pennarini aus Hamburg, der, seit er sich in derselben Partie im Röniglichen Opernhause hören ließ, in seine Aufgabe immer mehr bineingewachsen ist. Am schönsten klingt sein weicher Tenor im Zwlegesang deg jweiten Akts, aber auch die Kraftprobe des dritten bestand er gut. Fräulein Kaschowaka (New Jork) fesselte hesonders duich die Intelligenn ihrer Leistung, durch ihr tiefes Gindringen in den Geist des Werken. Im übrigen fehlt ihrer gutgeblldeten Stimme zuwellen der Schmeli, der hier unerläßlich ist. Weit über das ühliche Maß hinaugragende Leistungen waren wieder die Brangäne der Frau Preuse⸗Matzenauer und der Kurwenal dez Herrn van Rooy. Herrn Gille, der die musilalische Leitung des Werkes hat, möchte man bitten, das Orchester nach Möglichkeit abzudämpfen. Hebbeltheater.
Die Gäste vom Wiener Raimundtheater warteten am Sonnabend mit einer Komzdie auf, die ihnen schon por Jahresfrist einen fröh, lichen Erfolg beschieden hatte. Der lustige Schwank . Die Welt ohne Männer“ von Alexander Engel und Julius Horst versagte auch diegmal nicht, da die Hauptrolle, die der männerfeind⸗ lichen Gusti Brandl, den Händen Jenny Stelagrubers anvertraut war. Ihre kraftvolle Persönlichkeit holte köstliche Nuancen heraus aus dseser modernen Wiverspenstigen, die überall den gehaßten Mann als Störenfried auf ihren Wegen findet, und die doch der endlichen Zähmung nicht entgeht. Dag gesunde Gefühl Jenny Steingrubers, ihre, fröhliche Laune wirkten an⸗ ffeckend und rissen die Hörer unwiderstehlich mit sich fort; dabei schöpfte die Künstlerin mehr aus eigner Kraft als aus der Kunst der Dichtung. Slch neben dieser urwüchsigen Darstellerin mit Ehren ju behaupten, war für die übrigen Mitwirkenden natürlich nicht leicht; und doch vermochten es alle in hinreichendem Moße, um ein prächtiges Zu sammenspiel zu ermöglichen. Die reichen Beifallsbezeugungen nach den Aktschlüssen hatten sich die Künstler wohl verdient.
Brom nächssen Donnerstag von 6-7 Uhr ein Orgel vortrag stait, bei dem gene n itwirk Die Orgel spielt Herr Organist Walter
wg oline) mitwirken. r er
( n i, wle , nn eg fr gn 3 ö ,,
(Achenbachstraße 18/19 und an der Abendkasfe.
des Königlichen Botanischen Gartens in Dahlem in der Abtellung der Baumfarne und Araukarlen von fünf etwa meterhohen Araukarlen die Köpfe abgeschnitten worden. Di
die jedermann unter dem Namen „Zimmeitannen“ kennt und lebt, sind dadurch dauernd ruiniert und können auf ihrem Platz nicht stehen bleiben. Ihr ebenmäßiger, etagen förmiger Aufbau, der immer die Bewunderung aller Besucher hervorruft, ist durch kelne gärtnerische Kunst wieder
In der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche füdet am roede (Sopran) und Frau Bianka Becker⸗Samo⸗
ote u. Bock und Wertheim (Leipziger Straße), in der Küsterel
Mannigfaltiges. Berlin, 21. Juni 1909. Am letzten Montag nachmittag sind in dem großen Winterhaufe
Die reizenden Pflanzen,
herzustellen. Wie soll man einen solchen Akt unverständlicher Roheit bezeichnen, wie soll man sich dagegen schützen? Man rechnet bei dem an gewisfen Tagen sich auf Tausende belaufenden Besuche des Gartens bei allen Maßnahmen schon mit einem gewissen Verlust und Schaden an den Pflanzen, der infolge des Gedränges un— beabsichtigt entsteht. Außerdem wird während des ganzen Sommers ein sehr großer Posten Lohn für den ‚Aufsichtsdienst⸗ ver⸗ ausgabt, den man auch viel lieber für positive Arbeiten ausgeben würde. Aber alles kann man unmöglich unter direkte Aufsicht stellen. Das Publikum muß, anstatt sich immer über die vielen Bestimmungen aufjuhalten, lieber selbst etwas Polizei ausüben; sonst müssen eben in Zukunft die Gebiete, die im Interesse wissenschaftlicher Arbeiten den Studierenden allein vorbehalten sind, immer weiter ausgedehnt werden. Der Garten ist — das muß immer wieder hervorgehoben werden — kein Vergnügungsetablissement oder öffentlicher Eholungs— park, sondern ein wissenschaftliches Institut, in dem auf jeden Quadrat- meter elne Unsumme intensivster wissenschaftlicher Arbeit verwendet wird, die durch den Besuch eines Massenpublikums nicht gefährdet
werden darf. .
Am Sonnabendnachmittag fand die Einweihung des Hospitals in Buch statt, zu der sich Vertreter der städtischen Behörden und als Gäste die Ehrenbürger von Berlin, Wirklichen Geheimen Räte Hobrecht und Robert Koch, der Oberpräsident von Trott zu Soli und der Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Schmidt aus dem Ministertum der geistlichen 2c. Angelegenheiten eingefunden hatten. Der Stadtrat Mielenz vom Kuratorlum des Hospitals hielt im Fest⸗ saale des Verwaltungsgebäudes eine Ansprache, in der er auch auf die Geschichte der städtischen Altersbersorgung in Berlin einging, die mit dem Jahre 1819 beginnt, als die Armendirektion vom Staat auf die Stadt überging. Bis zum Jahre 1849 kam man mit den 300 Betten des eisten Spitals aus, dann wurde in der Palisadenstraße ein zweites mit 600 Betten errichtet, das für weitere vierzig Jahre augreichte. In der Folge wuchs dag Bedürfnis viel schneller. Jetzt verfügt man über 2286 Betten, die 1 132 090 K jährliche Kosten verursachen. Die Baukosten für das Bucher Hospital haben 64 Millionen betragen.
In der Treptower Sternwarte hält am Dienstag, Abends 9 Uhr, der Direktor Dr. Archenhold einen Vortrag über, Weltansckauung und Himmelskunde', der gemeinverständlich gehalten und mit zahl reichen Licht und Drehbildern ausgestattet ist. Im großen Fernrohr wird vom 21. Juni ab Abends der Mond gezeigt, während Jupiter mit seinen Monden sowie andere beliebige Himmelskörper mit kleineren Fernrohren beobachtet werden können.
.
Frauen burg, 20. Jun. (W. T. B.) In dem hiesigen Dom erfolgte heute in Gegenwart zahlreicher Vertreter der Staatz und Kirchenbehörden und einer aus ganz Ermland erbeigeströmten an⸗ dächtigen Menge die feierliche Weihe und Inthronisierung des neuen Bischofs von Ermland, Dr. Augustinus Bludau.
Bregzlau, 20. Junl. (W. T. B.) Am Sonnabend fand hier die 16. Delegierten versammlung des Verbandes Deutscher Journalisten und Schriftsteller statt. Nach. Begrüßungen und nach Eiledigung des Geschäfts und Rechnungzberichts wurde ein Kommlssionsbericht über den Normalvertrag erstattet und die Frage der Beruf sorgantsation beraten. Hlerzu lag u. a. ein Antrag des Vereins Berliner Presse vor, „auf die Bildung einer alle Teile des Reiches umfassenden Organisation hinzuwirken, die geeignet ist, die wirtschaftlichen und beruflichen Interefsen des gesamten deutschen Schriftsteller! und Journalistenstandes nachdrücklich zu vertreten?“. Nach langer Debatte wurden alle Anträge dahin vereinigt; Der Verband beschließt, alle Anträge, betreffend die Berufg—⸗ organifation einer Kommission von Vertretern von fünf Verbands- verelnen zu überweisen. Dle Kommission hat den Auftrag, eine Vor⸗ lage auszuarbeiten, durch die eine den gestellten Anträgen nach Mög— lichkeit entsprechende Schaffung einer umfassenden Beruftorganisation im Sinne des Antrages des Vercins Berliner Presse herbeigeführt wird. Die Kommission hat Vollmacht, mit anderen Beruftorgani⸗ sationen in Verbindung zu treten, wenn dies zweckdienlich erscheint.
Am Nachmittag fand auch die Hauptversammlung der Pensiong⸗ anstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller statt, deren Obmann die gegenwärtigen Verhältnifse der Kasse als günstig schilderte. In der Penstonskase gehören 00 /o der Mitglieder der Altersklasse über 60 Jahre an. Der Zuschuß für die Penstonäre wurde für das Jahr 1910 wiederum auf 80 festgesetzt. Ein Antrag, betreffend Aufhebung der fünfjährigen Karenzzeit, wurde
zurückgezogen.
Zobten, 20. Juni.
Weiherede hielt. sekretär des Reichspostamts Kraetke wurden Telegramme abgesandt.
(W. T B.) Heute fand hier die Ein⸗ weibung des ersten Erhol ungsbeims für Postunterbeamte im Bezik Breglau statt, bei der der Oberpostdirektor Neumann die An Seine Majestät den Kaiser und an den Staatg⸗
Murnau, 20. Juni. (W. T. B.) Der Ballon „Stuttgart“ des Württembergischen Vereing für Luftschiffahrt mit Hauptmann von Abereron und August Blanckertz auds Düsseldorf an Bord, der gestern in St. Gallen aufgestiegen war, ist nach einer Kreuzfahrt über der Schweiz und dem Algäu am Wettersteingebirge glatt gelandet.
Hamburg, 21. Juni. (W. T. B.) Die Kaiserlichen Majestäten trafen gestern nachmittag 3 Ubr auf dem Dammtor bahnhofe ein und wurden von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Joachim, dem Bürgermeister Burchard mit Gemahlin und dem preußischen Gesandten Grafen v. Götzen mit Gemahlin empfangen. Die Majestäten fuhren vom Bahnhof nach der Rennbahn bei Horn hinaus, um dem Sommerrennen des Hamburger Rennklubs beizuwohnen. Zu den Rennen hatten sich auch Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz und Ihre Königlichen Hoheklten die Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert eingefunden. Ihre Majestät die Kaiserin händigte nach dem Kaiserin Auguste Viktoria⸗ Jagdrennen dem siegenden Relter und dem Besitzer des Pferdes die Ehrenpreise persönlich aug. Die Allerhöchsten Herrschaften nahmen nach den Rennen an Bord des Dampfersz Yprianga' der Hamburg⸗ Amerika Linle Wohnung, Um 8 Uhr Abends fand bel dem Gesandten Grafen von Götzen ein Diner statt, an dem Seine Majestät und die Kaiserlichen Prinzen teilnahmen. — Heute vormittag besichtigte Seine Maßjestät die Hugo Vogelschen Wandgemälde im Rathaug, während Ihre Majestät den Hagenbeckschen Tierpark und das Rauhe Haus besuchte. ö
London, 21. Juni. (W. T. B.) Ein hiesiges Blatt hat auf Brund elaer ihm zugegangenen Spende von 2000 Pfd. Sterl. eine Sammlung zum Ankauf des besten im Auglande läu lichen lenkbaren Luftschif fes eröffnet. Lord Roberts, Lord Mllner und Lord Beresford haben einen vorbereitenden Ausschuß zur Unterstützung des Kriegsamts bei der Auswahl cines auf dem Festlande praktisch bewährten Modells gebildet.
Lydd, 20. Juni (W. T. B.). In der vergangenen Nacht stieß der englische Kreuzer Sappho' mit einem Dampfer der Wilsonlinie, der zufällig den gleichen Namen führt, querab bei Dungeneß im Nebel zusammen und wurde in sinkendem Zustand im Hafen von Dover auf Grund gefetzt, nachdem er mit großer Mühe mit Hilfe von Kollisionsmatten und durch angestrengtes Pumpen bis dahin flott gehalten war. Die Admiralität gibt bekannt, daß bei dem Zusammenstoß keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Bergungsarbeiten seien im Gange und berechtigen zu der Hoffnung, den Kreuzer ohne Schwlerigkeit wieder flott zu machen. Der Dampfer der Wilsonlinie ‚Sappho“ hat bei dem Zusammenstoß mit dem Kreuzer keinen nennengwerten Schaden genommen, sodaß er seine Reise nach dem Mittelmeer fortsetzen kann.
(W. T. B.) Hier kann es heute aus religibsen Ursachen jwischen trischen, Katholiken und Protestanten ju schweren Ausschreitungen, wobei ver⸗ schledene Häuser demollert und eines in Brand gesteckt wurden. Berittene Polizei drang mehrere Male unter einem Hagel von Steinen gegen die Ruhestörer vor. Es wurden etwa 50 Ver⸗ haftungen vorgenommen, eine Anzahl von Polizeibeamten erhielt
Verletzungen. .
Paris, 20. Juni. (W. T. B.) Ginge aus hundert Reitern be— stehende Räuberbande aus dem Tafiletgebtiet hat neuerdings große Herden weggetrieben, die dem Frankreich befreundeten Stamm der Uledali gehören; ein Hirte wurde getötet, zwei gefangen genommen.
Liverpool, 20. Juni.
Kopenhggen, 29. Juni. (W. T. B) . . Die Expedition nach Nordost⸗Grönland unter Leitung Mikkelsens ist heute an Bord der „Alabama“ unter lebhafter Teilnahme der Bevölkerung
in See gegangen. w
New York, 19. Juni. (W. T. B.) Mit einem glänzenden Empfangskonzert in der Riesenhalle des Madison Square Garden nahm heute das 22. Nationale Sängerfest des 18 0090 Mit- glieder jählenden und alle Oststaaten bis Maryland einschließenden nordöstlichen Sängerbundes von Amerika seinen Anfang. An den ver schiedenen Konzerten nehmen gegen 6000 Sänger teil. An dem in beteiligten, sich auch alle deutschen Vereine von New Jork und Umgebung. Bei dem morgigen Äinderkonzert wirkt ein Chor von 3005 Kindern der öffentlichen Schulen New Yorks sowie ein Chor von 1600 Schülern und Schülerinnen der Hochschulen mit.
findet das Weitsingen um den vom
Cineinnati, 19. Junl. (W. T. B.) Hier begann beute dag zehntägige 309. Turnfest deg Nordamerikanischen Turner— bun des. Die Stadt prangt in farbenprächtigem Festschmuck. Die augswättigen Teilnehmer sind in 360 Armeejelten, die durch Kongreßbeschluß zur Verfügung gestellt wurden, untergebracht. Auf befondere Anweisung des Kriegssekretärs beteiligt sich das in Fort Thomas stationierte zweite Bundesinfanterieregiment an der geplanten großen Turnerparade. Abends wurden auf dem Government Square in Gegenwart einer vieltausendtöpfigen Festmenge lebende Bilder von dem vorjährigen Frankfurter Turnfest vorgeführt.
Chesterton (Indiana), 20. Juni. (W. T. B.) Gestern abend erfolgte hier zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung fahrenden Straßenbahnjügen ein Zusammen stoß, wobei 19 Personen getötet und 20 verletzt wurden, davon mehrere tödlich. Der Zu⸗ sammenstoß, der bei voller Fahrt erfolgte, wird auf mißverstandene
Anordnungen zurückgeführt.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
Theater.
Neues Operntheater. Gura · Oper. Dienstag: Fidelio. (Premiere.)
Mittwoch: Der fliegende Holländer.
Vonnert tag: Die Meistersinger von Nürnberg. Freitag: Butterfly. Sonnabend? Norma. (Premiere.) Sonntag: Tristan und Isolde. Montag: Lohengrin. (Premiere.)
Nentsches Theater. Sommerspielzeit Hel- Runge. Diengtag: Gelbstern. Anfang 8 Uhr. Mütwoch: Gelbstern. Anfang 8 Uhr. Tamnerspiele. Dienstag:
GSommerspielzeit Held Runge. Gir Standal in Monte Carlo. Anfang 8 Uhr. Mittwoch: Ein Standal in Monte Carlo.
Anfang 8 Uhr.
Zerliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Ein Herbstmanöner. e e s und folg nd: Tage: Ein Herbst⸗
nmanõver.
Sonnabend:
gegen 11 Uhr.
Schillerth
Schwan Antony Mart
Hebbeltheater. Gastspiel des Wiener Raimund ⸗ Theater. Diengtag: Die Welt ohne Männer.
Mittwoch bis
Neues Schauspielhaus. Dienstag: Mahs. (Titelrolle: Harry Walden.) Anfang 8 Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Mahs. (Titelrolle: Harry Walden.) Anfang 8 Uhr. Ende gegen 11 Uhr.
Diengtag, Abends 3 Uhr: Madame Bonivard. in 3 Akten von Alexandre Bisson und
Mittwoch und folgende Tage: Madame Bonlvard.
Charlottenburg. Der Biberpelz. Akten von Gerhart Mittwoch und folgende Tage: Der Biberpelz.
Komische Oper.
Dienstag: Demi⸗monde. Mittwoch: Zum ersten Leutnants.
(KRöniggrätzer Straße b7 /o8.)
reitag: Die Welt ohne Männer. ie Strecke.
Ende
enter. O. (Wallnertheater.)
(Direktion: Anfang 8 Uhr. Male:
Donnertztag big Sonnabend: O diese Leutnants.
Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld)
Dienstag, Abends 8 Uhr: Im Cass Noblesse. Spitz bubenkomödie in 3 AÄufjügen von Carl Schüler. Mittwoch und folgende Tage: Im Café Noblesse.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236 Dienstag,
Abends 8 Uhr: Der fesche Rudi. Mittwoch bit Sonnabend: Der fesche Rudi.
al Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Wil⸗ helm Bergemann (Culm a. W) — Eine Tochter: Hrn. Professor Dr. J. Morgenroth (Berlin). z
Gestorben: Hr. Juslizrat Dr. Liepschütz (Berlin). — Hr. Hauptmann a. D. Carl Frhr. Senfft von Pllsach Batzwltz (Bat witz). — Verw. Fr. Professor Julia Kullak, geb. Schlieter (Wilmergdorf⸗Berlim). — Hrn. Grafen Schwerins Sohn Gerd (Tamseh).
Linsemann.)
O diese
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Ende 10 Uhr.
Diengtag, Abends 8 Uhr: Eine Vicheslom die in vier auptmann. Ende 109 Uhr.
1
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Johanna Pasch mit Hrn. Ober—⸗ . r zt Winne . 5 Berlin = Colmar
Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Zehn Beilagen
Verlag der Eypedition (Heidrich) in Berlin— Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗
(einschließlich Börsen · Bellage). (1381! u
Er ste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Amtliches.
Deuts
Anbau von Zuckerrüben
Die Angaben für die nachstehende Inhaber oder Betriebsleiter 3. Rübenzuckerfabr auf die Fabriken, die im Betriebsjahr ohh ih Rüben zu des Betriebs jahres 1908/1909 im Betriebe waren.
ches Reich.
verarbeiten beabsichtigen, für 1908 auf
: Sbeschlusses vom 14. iken geliefert worden. in o ,
für die Zuckerfabriken des Deutschen Reichs. Zusammenstellung sind zufolge Bundesrat
diejeni
Berlin, Montag, den 21. Juni
14. Juni 1895 durch die beziehen sich die Angab erg
gen, welche wä
19
Bevölkerung nlcht verstanden würde, wenn ein immerhin wohl habender Fabrikbesitzer oder Großgrundbesitzer, in einem einzelnen Jahre
keine Einkommenst über- haupt von jeder sensteuer zahlt, über
Staatslast frei sein würde, während seine Angestellten einen mäßigen Betrag zur Einkommensteuer zu ent⸗ richten hätten. Meine Herren, ich kann nur nochmals betonen: en Wir gehen in jedem einzelnen Falle den Dingen nach, und jetzt sind neuerdings wieder in einer schlesischen Zeitung jwei Fälle mit Namens⸗ nennung angeführt worden. Ich habe sofort Bericht darüber gefordert.
Zahl der Zuckerfabriken mit Rübenverarbeitung
Steuer⸗ direktivbezirke
1909 1908 1909
mit Rüben, die von den Fabriken selbst auf eigenen oder gepachteten Feldern angebaut
nd (Eigenrüben)
Für diese Fabriken sind angebaut worden:
mit Rüben, die von den Aktionären und Fabrikgesell⸗ c schaftern vertrags⸗ mäßig zu liefern J
n Aktien⸗ und P flichtrüben)
18609 1998
1908
1909
mit anderen Rüben /
(Kauf⸗
und Ueberrüben)
.
(
1808
mit Rüben überhaupt
1900 1908
Danach wird sich ja der Sachverhalt heraugstellen. Aber auf un⸗ kontrollierbare Zeitungsberichte, die meistens so gehalten sind, daß man nicht weiß, wie und wo der Fall gelegen hat, soll man minderen Wert legen.
Meine Herren, ich darf dann zwei Bemerkungen allgemeiner Art und jwar nach der materlellen wie nach der formellen Seite machen. Wir erkennen durchaus an, daß auch in Preußen beispielsweise das Vermögen und das Einkommen noch nicht überall voll erfaßt ist. Es haben aus Anlaß der Broschüre des Herrn Professors Delbrück darüber eingehende Erörterungen stattgefunden. Ich habe meinen Herrn
Preußen
Anbauflächen i
Ost⸗ und Westpre . Brandenburg . Pommern
Schleswig ⸗Holstein u. y. Holstein u. Hannover Hessen⸗ Nassau
Rheinland
n ha
Generalsteuerdirektor gebeten, sich ju Herrn Professor Delbrück hinzubegeben, weil wir alle das evidenteste Interesse haben,
11
10 16 009 135 456 11 049 29 176 35 886 44 615 20 65
582 16830
16488 14366 11037 27245 36 783 417295 21 151 05 974
537 14738
25 586 17289 24 836 52 057 hö 057 114 007 39 026
4510 2114 18714
38 231 41373 2119
16676
24 068 18171 24 990 51 310 61 748 107 023
die Wahrheit zu ermitteln und der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Aber, meine Herren, die Tatsache, daß wir noch nicht überall zu dem Ergebnitãz gekommen sind, das wir für richtig erachten müssen, macht es uns notwendig, in eine strenge Nachprüfung in jedem einzelnen Fall einzutreten, in eine Nachprüfung, dle in
Stadt und Land, bei großen und kleinen Be 36 genommen wird. sitzern gleichmäßig vor
Es ist ja sehr eigentümlich, früher wurde uns immer vor⸗
1
3 1 3 2 1 1 7
n schwei . Tra l * ei *
147 707 140 864 1923
2881 2349
1703 1603 13 364 13 428 500 2811 2720 70 17 668 10995 5104 5888 5300
19 185 034
3890 1653 1953
1507
363 196
5300 48090 3413
2785
348 709
3 964 4 504 2926
2197
3227 1971 3025 12126 9522
5948 18100 7259 23 976 20 460
4830 18 404 6 245 23 191 19926
geworfen, daß wir viel zu peinlich verführen, daß wir viel zu viel Steuererklãrungen beanstandeten, und man ging sogar so weit, es gewissermaßen als Unrecht ju erklären, überhaupt eine Deklaration zu beanstanden, und wir sind äußerst ver⸗ wundert, daß uns nun plötzlich ein ganz anderer Ton entgegengebracht wird, daß uns gesagt wird, wir veranlagten nicht scharf genug während wir jahrelang im Abgeordnetenhause auf der Anklagebant haben sitzen müssen und von allen Seiten die Vorwürfe auf uns hagelten, wir beanstandeten viel zu scharf und griffen viel zu sehr in die Erklärungen ein.
Deutsches Reich. 357 Berlin, den 19. Juni 1909.
o 219] 192 022 7753]
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
232 834
226 908
455 2357 434 886
⸗ Meine Herren, was die Tatsache betrifft, daß wir noch nicht überall zum vollen Ergebnis gekommen sind, so möchte ich auch hier nur sagen: peccatur extra et intra, es wird das volle Ergebnis zum Teil nicht in der Stadt ermittelt, zum Teil nicht auf dem
Lande, zum Teil nicht bei dem Immobilvermögen, zum Teil nicht
Deutscher Reichstag. 265. Sitzung vom 19. Juni 1909, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolff Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Fortse Beratung der Cern nf, . drr unn . gin schaftssteuer⸗ Reichs stempel⸗ und Wechselstempel⸗ gesetz es. Preußischer Finanzminister Freiherr von Rheinbaben: Meine Herren! Nachdem ich gestern von 10 bis nahezu 36 Uhr, sei es in der Budgetkommission, sei es im Plenum des hohen Hauses geweilt habe, verließ ich das Haus, weil ich ja neben meiner Pflicht jur Teilnahme an den Verhandlungen des Reichstags auch noch einige andere Dienstgeschäfte zu verrichten habe. (Helterkeit Ich war daher zu meinem Bedauern nicht in der Lage, den Augt⸗ führungen des Herrn Abg. Mommsen zu folgen. Nach dem Bericht, den ich in verschiedenen Zeitungen über diese Ausführungen gelesen habe, halte ich es aber für meine Pflicht, mit einigen Worten auf die Ausführungen des geehrten Herrn Abgeordneten zurück— zukommen. Nach dem übereinstimmenden Bericht, den ich in mehreren liberalen Zeitungen gefunden habe und von dem ich annehmen kann daß er die Ausführungen des Herrn Abg. Mommsen besonders aue führlich und richtig wiedergegeben hat, hat Herr Mommsen zunächst erklärt, was die Vorlage der Erbanfallsteuer betrifft: Die eidesstattliche Versicherung, die jetzt in die Erbschafts⸗ steuervorlage aufgenommen ist, begrüßen wir; nur haben wir den Wunsch, daß sie nicht nur angewandt wird — sagen wir — gegen die Freisinnigen und die Aermeren, sondern auch gegen die Groß⸗ grundbesitzer. Meine Herren, ich glaube, es wäre besser gewesen, der Herr Abg. Mommsen hätte einen solchen Wunsch, der ganz selbstverständlich ist nicht auegesprochen. (Sehr richtig! in der Mitte) Denn dieser Wunsch muß den Argwohn entstehen lassen, als ob anders verfahren werden könnte, als er es ausgelegt hat, und gegen den Gedanken eines solchen Argwohn muß ich mich doch nachdrücklich wenden, gegen den Gedanken, als ob die Gꝛoßgrundbesitzer irgend wie anders behandelt werden könnten und behandelt würden, als jede andere Kategorie von sterblichen Menschen. Meine Herren, vor dem Gesetz sind wir alle gleich, gleichviel ob Graf oder Tagelöhner, ob Kom⸗ merzienrat oder Fabrlkarbeiter, sie werden alle nach dem Gesetz gleich⸗ mäßig herangezogen, und es würde heißen, den ersten Grundsatz der steuerlichen Gerechtigkeit verletzen, wenn in dieser Beziehung irgend- wie eine Ausnahme statuiert würde. Wenn der Herr Abg. Mommsen sagte, es sollte nicht gegen die Aermeren angewandt werden, so darf ich doch darauf hinweisen, daß unsere ganze Steuergesetzgebung nicht nur in Preußen, sondern in allen Staaten geradeju durchtränkt ist mit der Tendenz, die Aermeren, Minderleistungsfähigen zu schonen und die Steuern nach dem Grade der Leistungsfähigkeit auf die stärkeren Schultern zu legen. (Sehr richtig! rechts.)
Was der Herr Abg. Mommsen mit dem Gedanken gemeint hat, doß die Deklarationspflicht nicht gegen die Freisinnigen angewandt
sich hätten hineinmischen lassen. wir in der Steuerpolitik irgend
Da mir nun zugerufen wird:
sie nicht widerrufen werden, Schaden stiften.
in unserer Steuerverwaltung jeden richten zu unserer Kenntnis kommen pflichtgemäß den Dingen jedesmal en
unmittelbar Remedur geschaffen, verwaltung und der Finanjminister greifen kann. Aber in der Mehrzah die Preßäußerungen unrichtig sind
scheinen, der Landwirtschaft in nicht gezahlt wird. kommt, ich will nicht sagen, häufig,
einzelnen
aus dem einfachen Grunde, mit Verlust gearbeitet hat.
well er eine Mißernte aus der Tatsache,
schlossen werden, einer der Gründe, haben,
weiden solle. (gJurufe links: Hat er nicht gesagt ) — Ich freue mich,
auch in mäßigen Sätzen, zu erhebe
meine Herren, daß mir Sie einwerfen, das glaube, es ist doch nicht ein Schatten eines Beweises dafür er wir irgendwie je die Fraktionspolitił
einzelnen Falle in der Tat gegen d
Fabrikbesitzer in einem einzelnen Jahr
neben der Einkommensteuer au
ist oder dem
Dann hat der Herr Abg. Mommsen auch die Frage der Ver⸗ anlagung zur preußischen Einkommen und Ergänzungssteuer in den Kreig der Erörterung gezogen. Er hat gesagt:
Die Mitteilungen, die auch von konservatlver Seite in die Presse gekommen sind, über die Ein haben ungeheuer dazu beigetragen, den Großgrundbesitz in den letzten Monaten zu steigern. Bülow sollte seinen Einfluß in Preußen dahin augüben, für die innere Verwaltung, auch eine Immediatkommission ein⸗ gesetzt wird, die die Einschätzungen in ganz die der Landwirte und Großgrundbesitzer, und Industriellen — einer Revision unterzieht.
Meine Herren, ich glaube, es wäre besser gewesen, diese sogenannte Erbitterung der Städte nicht auf bloße Pre ßäußerungen und es wäre besser gewesen, wenn Herr Mommsen seinerseits dieser Erbitterung keinen Ausdruck gegeben hätte; bare Preßäußerungen in dieser Beziehung bedeuten, daz können wir
auch
denn Tag erfahren. soweit
l der Fälle stell
ü und die Sachlage sich anders ver— hält, als in den Preßäͤußerungen angenommen wurde.
Es kommt ja vor und mag auf den ersten Blick auffallend er⸗ daß auch bei erheblichem Vermögen in der Industrie oder in
Jahren
eine
Das kann aber durchaus legal sein. aber doch öfters vor, daß ein e keine Einkommensteuer zahlt weil die Fabrik in dem betreffenden Jahre Ebenso kommt es vor, daß ein Landwirt in elnem einzelnen Jahre von der Einkommensteuer freigestellt wird oder sonstige Unglücksfälle erlitten hat. daß ein Mann mit erheblichem Vermögen in einem einzelnen Jahre keine Einkommensteuer zahlt, darf durchaus nicht ge⸗ daß unrichtig verfahren worden ist. weswegen wir immer die Notwendigkelt betont ch eine Ergänzungesteuer, wenn
n, weil es in
hatte er nicht ges
schätzungen auf dem Lande, die Erbitterung der Städte gegen
Preußen — nicht bloß
gehen wir selbstverständlich und ach, und wenn wir finden, daß im as Gesetz verstoßen ist, so wird überhaupt die Finanz— seinerseits in das Verfahren ein-
Zentrum angehört.
Fürst daß, wie
die der Kaufleute
zu gründen, was unkontrollter⸗
Wenn solche Nach⸗
t sich heraus, daß
Einkommensteuer Der Fall
Also
Das ist ja auch
agt; denn ich bracht, als ob in unsere steuerliche Veranlagung Es wäre ja geradezu unerhört, wenn eine Unterscheidung machen wollten, ob einer freisinnig oder konservativ „das hat er nicht gesagt', so würde ich dankbar sein, wenn das auch öffentlich ausgesprochen würde; denn solche Aeußerungen vom hohen Reichstage aus müssen natürlich, wenn verwirren und unter Umständen geradezu
bei dem Mobilvermögen, und in dieser Beziehung sind gar Unterschiede zu machen. Ich möchte nur das eine ö,. J. es sich in der Mehrzahl der Faͤlle durchaus nicht um eine dolose Minderschẽtzung handelt, sondern um die Schwierigkelten der richtigen Schätzung im einzelnen. Auf diesem Gebiete liegen ja gewöhnlich die Differenzpunkte auf dem Gebiete der Schätzung, wie hoch das Naturaleinkommen, die Naturalbezüge des einzelnen aus seinem Gute anzunehmen sind, wie hoch die Abnutzungequote, wie hoch vor allem . Etablissements die Abschreibung vorzunehmen ist. as sind meistens Fragen der Schätzung, ? . Frag chätzung, und eine dolose Absicht Meine Herren, dann möchte ich dem Herrn Abg. Mommsen gegenüber aber auch noch das konstatieren, daß wir auch in Preußen . und ich glaube, in anderen Bundesstaaten liegt es ebenso — infolge der immer schärferen Veranlagung zu immer besseren Er⸗ gebnissen gelangt sind. Im Jahre 1892 ergab die Einkommensteuer in Preußen 125 Millionen Mark, und im Jahre 19609 278 Millionen Mark. Die Einkommensteuer ist also in 17 Jahren um nicht weniger als 153 Millionen — 120 0 gestiegen. Das ist natürlich zum großen Teil auf unsere günstige wirtschaftliche Entwicklung zurück zuführen, aber durchaus nicht allein, sondern in einem sehr wesent⸗ lichen Teil auf die immer schärfere und richtigere Erfassung des Ein⸗ kommens. Meine Herren, von 1899 bi 1908, also in 10 Jahren infolge Berichtigungen und Beanstandungen der . in Stadt und Land nicht weniger als 23 Milliarden Einkommen mehr ermlttelt worden gegenüber dem deklarierten. Hört, hört h) Von diesen 27 Milliarden Einkommen sind nicht weniger als 83 Millionen Mark mehr Steuern entrichtet worden. Sie kznnen also daraus ersehen, daß in der Tat die lontrollierende und be⸗ richtigende Tätigkeit der Veranlagungsbehörden bon sehr wesentlichem Einfluß gewesen ist. Speziell im Jahre 1908 sind von allen Steuer erklärungen nicht weniger als 24 60 in Stadt und Land beanstandet worden mit 330 Millionen mehr Einkommen und ein Mehr an Steuern von 11 Millionen Mark. Meine Herren, ich sagte, ich wollte zwei Bemerkungen machen: eine nach der materiellen und eine nach der formellen Seite lhin. Was die formelle Selte betrifft, so ist ja der Finanzminister in Preußen selber und, ich glaube, auch in den übrigen Staaten aus der materiellen Entscheidung des einzelnen Falles vollkommen ausgeschaltet. Er hat gar nicht die Berechtigung, in die materielle Entscheihung des einzelnen Falles einzugreifen; diese ist vielmehr in die Hände der Selbstverwaltungsbehörde gelegt. Wir können also nur den Vor⸗ sitzenden der Veranlagungskommission anweisen, so und so zu ver⸗ fahren, eine Erklärung, die unserer Ansicht nach zu gering ist, zu be⸗ anstanden und im Rechtsmittelverfahren weiter zu verfolgen. Wir , aber in die einzelne Entscheidung der Kommission nicht ein greifen. Nun, meine Herren, besteht die Veranlagungskommission, die Berufungskommission aus ganz selbständigen, höchst angesehenen Mitgliedern der betreffenden Landettelle, die an Eidesstatt gelobt haben, ihre Pflichten zu erfüllen; und ich glaube, meine Herren, es würde doch heißen, diesen Beamten, die jahraus sahrein ihre schwere
der Tat in der
Pflicht erfüllen, ein bitteres Unrecht tun, wenn man glauben wollte
auch wenn er
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