1909 / 154 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Jul 1909 18:00:01 GMT) scan diff

der Kaufmann und Stadtrat Otte Dodillet und der Fabrik⸗ 53 ustav Gebauer in Tilsit bei dem Landgericht in it.

Der Rechtsanwalt Becker in Geseke ist zum Notar er⸗

nannt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Dr. Havenstein bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bonn, Dr. Gustav Neuhaus bei dem Amts—⸗ gericht in Charlottenburg, Köllermann und Dr. Neuhaus

in Langendreer bei dem Amtsgericht in Bochum.

In die Liste der , ,. sind eingetragen: die Dr. üller aus Sorgu i. N.-L. bei dem Amtsgericht in Beuthen i. O⸗Schl, Schaube aus Loslau bei dem Amtsgericht in Tarnowitz, Köller⸗ mann und Dr. Neuhaus in Langendreer bei dem Amtsgericht daselbst, Brunkow in Magdeburg bei dem Amts—⸗ ,. daselbst, die Gerichts assessoren Dr. Rodigast bei dem berlandesgericht in Jena, Ed ner bei dem Landgericht I in Berlin, Bock bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Ritter bei dem Landgericht in Halberstadt, Bohle bei dem Amtsgericht in Velbert, Heisterborg bei dem Amtsgericht in Ahaus mit dem , . in Gronau, die früheren Gerichts⸗ ehmann bei dem Kammergericht und

Rechtsanwälte Dr. Kurt

assessoren Johannes Richard Lange bei dem Landgericht Lin Berlin.

Der Amtsrichter Dr. Liebener in Freiburg a. E, der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Adolf Oskar Stargardt in Berlin und der Rechtsanwalt Eduard Hoffmann in

Erfurt sind gestorben.

Ministerium des Innern.

Durch Allerhöchsten Erlaß vom 23. Juni cr. ist der i n von Hövel zu Grimnitz zum Mitgliede der mmediatkommission zur Vorbereitung der Verwaltungsreform Land I München von den J vom Train, zu

berufen worden.

Der Königliche Amtsrat und Rittergutsbesitzer von Dietze auf Barby ist auf sein Ansuchen von der Berufung in

die Kommission entbunden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Hilfsbibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin Br. Degering ist zum giti g fl ichen derselben Bibliothek ernannt worden.

Dem. Privatdozenten in der juristischen Fakultät der Universität zu Kiel Dr. Richard Maschké und dem Dozenten an der Technischen Hochschule in Aachen Dr.Ing. Paul Goerens ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Dem Gymnasialdirektor Przygode ist die Direktion des Gymnasiums in Schwetz übertragen worden.

Das Diphtherie⸗Heilserum mit der Kontroll— nummer 199, geschrieben: Einhundertundneunzig, aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt.

Per sonalveränder ungen.

Röni glich Preußische Armee.

Kiel, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 1. Jult. p. Obeim b. Rittm. und Egkazr. Chef im Huf. Regt. König Wil belm J. (, Rhein.) Nr. 7, der Abschied mit der gefetzlichen Venston und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform bewilligt. v. Hennig, Rittm. im Hus. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oester⸗ reich, Könsg von Ungarn (Schli swigHolstein) Nr. I6, in das Hus. Regt. König Wilbelm J. (1. Rhein.) Nr. 7 verfetzt und mit dem 1. September 1909 zum Egkadr. Chef ernannt.

Königlich Bayerische Armee.

München, 26. Jank. Im Namen Seiner Majestät des Königs. Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bavern Verweser, haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, nachstebende Per

sonalveränderungen Allergnädigst zu verfügen: im Beurlaubtenstande: am 25. d. Mi. den Abschied zu bewilligen: dem Major v. Ror= mann von der Res. des 2. Ulan. Regis. König und dem

Bauptm. Wintergerst von der Res. deß 22. Inf. Regtt.,

beiden mit der Erlaubnig zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschicdete vorgeschriebenen Abzeichen, dem Hauptm. Martin von der Landw. Inf. 2. Aufgebots ( München) mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere deg 2. Inf. Regts. Kronprinz mit den fur Verabschiedete vorgeschriebenen Abjeichen, den Hauptleuten Heder von der Res. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, Beck (1 München), Mayer (Nürnberg, Wolffhardt und Krell (Hof von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Hammerschmidt (Hoß, End (. München) und Klingender (Ansbach) von der Landw. Inf. 2. Aufgebots und St ras ser (Gayꝛeuth) hon der Landw. Feldart. Z Aufgebots, den Oberlts. Thomas (Hofzund Will München) von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Singer (Kissingen und Schönduve (Hof von der Landw' Inf. 2. Aufgebots, sämtlichen mit der Eilaubnsg zum Tragen der Landw. Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, ferner dem Oberlt. Wild von der Res. des Inf. Leibregts, von der Lanz w. 1. Aufgebots dem Oherlt. Korn (1 München) von der Fußart. und dem Lt. Hager ( München) von der Inf, von der Landw' Z. Auf— gebats den Oberli, Kotz ( München), Schneider (.Yaiferslautern),

, . (Hof). Richard (Kempten), Ritz mann (Ansbach), eiügert (Regenäburg,. Müller (Hof) Gberlein (Bah— reuth) Haß fürther (Hof) und Schäfer (Welden) von der Inf., Bäumler (Hof) von der Feldart. und Sternberg (Kaisere lautern) von der Fußart, den Ltg. Pona der (3welbräcken), Oettinger und Schmidt (Hof. Man gold (Aschaffenburq), Weber (Hof) und Jilden (Aschaffenburg) von der Inf., zu versetzen: den Lt. We wer (Hof) von der Landw. Fußart. 1. Aufgebots zu den Ref. Qffizieren des J. Fußart. Regts. vakant Bothmer; zu befördern: zu Vauptleuten 8 in der Res. die Oberlts. Lęvinger des 8. Inf. Regts. roßheriog Friedrich II. von Baden, Mayerhöfer des 6. Chev. , . Prinz Albrecht von Preußen, Rapp und Wolfrum dez 1. Trainbatg, Wack des 2. Trainbats. und Ackermann des 3. Trainbataillons, in der Landwehr 1. Aufgebots die Oberlts. Schober th (Nürnberg) von der Inf, Buchner (Kötzingen) von der Kab, Schmitt (Regensburg) von der Feldart., Fromm (Landau, e , (gweibrückens und Arnold (Nürnberg) vom Train, in der andw. 2. Aufgehots den Qberlt, Ritter (Zweibrücken) von der Inf. zu Oberlts. in der Res. die Ltz. Schmid, Hoffmann, Effe und Bruner des Inf, Leibregts, Scherber des 1. Inf. Regis. König, Ibler, Pausch und Bruner des 2. Juf. Regtg. Kron⸗ * Fromm el der 1. Maschinengewehrabteil, Nachtigall und lier des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig pon Hessen, Pöhner des 6. Inf. Regts. Kaiser Wilbeim, König von Preußen, Müller des 7. Inf. Regtg. Prinz Leopold, Janfen des 9g. Inf. Regts. Wrede, Locher des 10. Inf. Regts. Prinz

üst des 13. Inf. RegtJz. Franz Joseph L, Kalser hon und Apostolischer König von Ungarn, Oftermayr det tee ,, . . riedt ugust von Sachsen, fäfflin des JH. Inf. Regis. K len, Lorenz des 260. Inf. Regts. Regts., Reichel dez 1. Jägerbat chme derer und Frhrn v. Kle rin; Karl von Bayern, . des 3. Chep. Regts. Herzog Karl Theodor, Netz ch des 6. Chev. Regis. Prin des 1. Feldart. Regts. Prinz. Regent orn, Wirsch euter und Müller des von Spanien, Micheler, dart. Regt. Prinz. Regent ts, Pfister des egts., Schmidt Feldart. Regt. und Schappert des Gotthelf, Högele und Knopf bes chner und Hell des 2. Trasnbats, Alberti des 3. Trainbatg,, in der Land

u), Parst

ber (Kempten), Rex⸗ e (Mindelheim), Bachhuber och (Bayreuth), ) von der Inf. (Würzburg) Feldart. Mayer (Nürn⸗ u ser aun gn nnn, y ünchen), Rid (Weilheim), cker mann (Straubing) vom Tra e fee .

un er (Hof) Falk (Aschaffe

Ludwig, W 14. Inf. Regtg. chneider des 15. Inf. Schmidt und Viktor Emanuel III. von inz Rupprecht, Wol ff des E., Baumer des 2. Jäger⸗ in schrod des 1. Schweren Reiterregts. Laur des 2. Ulan. König, Thei Chev. Regtg. Könt Albrecht von Preußen, Me Luitpold, Michel des 2.

Kellner des 4. Feldart.

eldart. Regtz. König Alfons XIII. midt und Hammerbacher des 7. Luitpold, Laubsch und Meyer des 8. Fel 9. Feldart Regig, Gschenburg des 15. Feldart. des 11. Feldart. Regt Helfferich des 2. L. Pion. Batg.,

eldart. Regis.

inger und egts. König, ö

Samuel und Dielg des 12. ußart. Regts,, Heitz Petri des Eisenbahnbats, otthoff, Straug, Lohner, ts, Mahler, Kir Sodan und gebots die Lts.

Well heim), Hoftigh ne ge nb), Cre hugz Canda

Wirth (Landshut). Roh rer ( München), M v. Grafen stein (Welden), , Herbert und Fantschk 3 Besold (Neustadt 9. H. KKaiserslautern Stütze l (Neustadt a. S.), K Renner (1 München), und Pau sch Weiden Mößmer ( von den berg), Roe der Fußart.

r odt ( Fissingen), mann (Kempten),

Wernsdör fer ern, Heinlein (Hof) von der er (Zweibrücken) und La äerlmater (Straubing), Lebmgnn und Woge (Höß, Apitz sch (Hof) und in, in der Reik (Gunzenbausen), Degen 9 9 6 hir fh n nburg) un re ner (Hof Res. die Vlizefeldwebel an Kossow, Schwab und Bend regt, Henckel (1 München) im 1. J nöpfle (Augsburg) im 3. Inf. Regt. Prin; ürzburg) im 4. Inf. rttemberg, Birnbaum (Erlangen) u . Regt. Kalser Wilheim, hardt (Eclangen) im 7. Inf. Re Inf. Regt. Gro km mer mann (Würjburgj im 9. J Vützel (Mürnberg) und Hilburger (Reg (Dillingen), (Augsburg) im) und Herten (1 München) im (Ansbach) und Vogt (Nürn⸗ eph J., Kaiser von Oesterreich und Hausmann (1 München) . August von Sachsen, ück er l, Scheufele, Wen ke ( Nünche Burger (Straubing), Gatterbguer (L München) im 16. In nand von Toskang, Leipold (

Nägels bach r München) nf. Regt. König, Karl von Bayern, Regt. König Wilbelm von nd Widerspick München) König von Preußen, Engel⸗ gt. Prinz Leopold, Paulus hßberzog Friedrich II. von Baden, Regt. Wrede, Röder und en burg) im 10. Inf. Regt.

Amberger

Beisac (

von der Tann, Fischer (Mindelh⸗ 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, berg) im 13. Inf. Regt. Franz Jos Apostolischer König von Ungarn, Se im 15. Inf. Regt. König Friedrich (I München), (Regensburg),

Bart hels n), Berger Koller (Augsburg) und ; f. Regt. Großherzog Ferdi⸗ Würjbura) im 17. Inf. R Landau) und Todt (1 Märchen) im M8. Staupendabl (Erlangen), im 119. Inf.

Inf. Regt.

. König Viktor vser (3weibrücken) im 22. Inf. Regt. , Schn izlein (Augeburg) tmeister Böcking (3weibrücken) im riedrich von Oesterreich, ebs (Nürnberg) im ht Von Preuß,. Offer ( München) im 4. Feldart. Re 5. Feldart. Mezger Boese Hadamezik und

wig Ferdinand,

und Horst (. München)

Emanuel III. von Italien, Le

Faltin (Würzburg) im 23.

2. Jägerbat., die Vizewach

. osenhe im) u lbrech

Inf. Regt.

6. Chev. Regt. Prinz . (h e en, ö gt. König, onde (Zweibrücken) im Regt. König Alfons XIII. von Spanien, München) im 7. Feldart. Regt. Prin⸗ im 9. Feldart. Regt, die chauer (1 München), und v. Heckel ( München) im 1. Fußart. Seefried, Mürnberg und Weis (6 Regt, Schulj (1 München) und Streng Bat, Kel lein (Dillingen) im Eif (I München) im 1. Trainbat., feldwebel Moßm ann (Erlan wigshafen) im Eisenbahnbat., am 25. d. M. den Unterarzt Dr. Zirke! des g. zum Assist. i in . zu befördern;

den Stabsärzten Br. Schneider

Zoepffel und Regent Luitpold, Vize feldwebel Malterer (Amberg) Regt. vakant Bothmer, nchen) im 2. Fußart. (Weilheim) im 3. Pion. enbahnbat., den Vijewachtm Ried in der Landw. 1. Aufgebots die Vije⸗ gen) in der Inf. und Gin kel (ud— im Sanitätekorps:

im aktiven Heere: Inf. Regtg. Wrede im Beurlaubten⸗ r bewilligen: (Aschaffenburg) Br. Kemmer, aljburg (Hof) von der Ref., Dr. n), Dr. Sing (Mindelheim) Dr. Mosen⸗ d Dr. Lorenj (Hof). Dr. Schlagermann Aschaffenburg) von der Landw. Wendland (Würz⸗ rzten Dr. Bernard von der Res. und Dr Floer sämtlichen mit der Er— gen der bisberigen Uniform mit den für chrlebenen Abzeichen, Heß (Hof) von der Landw. 1. A Landw. 2. Aufgebots, den Dr. Hager (Bamberg), d Hauser (II München) von der Landw. ebets, Dr. Breuer (Landau), Yr. Rof Dr. Wül smer g (Aschaffen burg), (Hayreuth), Dr. Beni schek ( auser (Anshachs und Br. Aufgebots, zu befördern: rite Pab st (GErlan

Schweickert (Ludwigshafen), thal, Dr. Gerson un (Kaiserslautern) und D I. Aufgebots, Dr. Kiefer ( burg) von der Landw. 2. Aufgebots, den Oberäz Nasserslautern) und Dr. Alfen (Hof) Hof) von der Landw. laubnis zum Verahschiedete borges Dr. Lange und Dr. Dr. Leiser (Neustart g. d. H. bon der BOberärzten Kandt (Ho von der Res. Dr. Ellinger (Hoff un 1. Aufuebo

r. Baumeister Nürnberg) und Dr.

1. Aufgebots, Stabsãrzten

en blatt (Hof), München), Dr. Mindelheim), Dr. Stein Igeob (Landau) von der Landw. zu Assist. Aerzten in der Res. die Unter⸗ Dr. Scherrer, Mühl r (Würjburg).

Königlich Sächsische Armee.

Offijiere, Fähnriche us w. Königl preuß. Et. der Res. 4. D., zuletzt in der Re von Wittich (3. Kurheff) Nr. S3, in' der der Res. dis 2. Jägerbatö. Rr. I3, mit eine 1900 angestellt. em Ro * .

em Juni d. J. 2. Trainbat. Nr. I9 e

26. Juni.

Nr. 19, vom 1. Jul!

Dr. Dan zer (II

felder und Loeb Ein e, n fzg. p. Baumer ( München), Zwaniiger (Kaiserslaufern), Frank.

22 Juni. Sonnenkalb, s. des Inf. Regts. Armee, und zwar als Xt.

m Patent vom 18. April

5h ring er, Lt. im 1. Pion. Bat. Nr. 12, mit von dem Kommando zur Dienstleistung beim

Heyn isch, Oberlt. im 2. Hus. Regt. d. J. ab auf ein weiteres Jahr ö. ehen

Beamte der Militärver waltung.

Allerhöchsten Beschluß. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm II. von seinem Autscheiden aus dem Dienst mit Pension Rechnungzrat verliehen.

ch Verfügung des Generalkommando. Die Ober— 3. Feldart. Regtg. Nr. 32, Wilhelm II. von t. 6. Inf. Regtzs. versetzt.

19. ; Ober jahlmstr. ih Württemberg, bel der Charakter als R

ur jahlmeister: zum III. Bat. 6. Württemberg, Koe

Otto von der I. Abteil. ir Regis. . 106 *

er vom jum II. Nr. 105 König Wilhelm 11. von Württemberg,

Nichlamtliches Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 3. Juli.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll

und Steuerwesen und für Justizwesen, für Zoll- und St wesfen und für Handel und Verkehr faul! für Zoll⸗ 9 Steuerwesen und für Rechnungswesen hielten heute nachmittag Sitzungen.

Betreffs der Ermittlungen im gerichtlichen Für⸗ sorgeerziehungs verfahren über den geistigen und körperlichen Gesundheitszustand des Minderjährigen hat der Justizminister unterm 24. Juni d. J. eine all⸗ gemeine Verfügung erlassen, die, wie folgt, lauter

Bei der Ausführung der Fürsorgeerziehung wird der Erfolg dez

Erziehunggwerkes wesentlich bedingt durch die richtige Autwahl der

ersten Erjiehungsstelle. Um eine solche treffen zu können, ist es

die mit der Ausfübrung der Fürsorgeerziehung betrauten n,.

verbände von Wichtigkeit, auf Grund juverlässiger Unterlagen über

den geistigen und körperlichen Gesundheitsjustand des zur Fürsorge⸗

ö . überwiesenen Minderjährigen rechtzeitig unterrichtet ju erden.

In Fällen, in denen geistige oder körperliche Verwahrlosung die

Anordnung der Fürsorgeerziehung erforderlich macht, wird dag Vor- mundschaftsgericht sich in Gemäßhrit deß §5 3 FG. G. der Fest⸗ stellung des Ceistigen und körperlichen Gesundhestsmustandes des Minderjährigen unterziehen müssen. Die Kommunal verbände sönnen daher in diesen Faͤllen das für ihre Enischließung erforderliche Material den die Fürsorgeerziehung anordnenden Beschlüssen ent. nehmen. In den zahlreichen übrigen Fällen sind die Voꝛmundschafte.

gerichte jwar in der Lage, ohne vorherige Feststellung des Gefund.

heitszustandes des Minden jaͤhrigen die Far sorgeerzsehung anzu⸗ ordnen. Mit Rücksicht auf die hohe Bedeutung, welche die ion. munalverbände einer zuverlässigen und rechtzeitigen Erforschung dez Gesundheitszustandes der zur Fürsorgeerziehung Ueberwiesenen mit

Recht beimessen, muß ich es jedoch als erwünscht bezeichnen, daß auch

in denjenigen Fällen, in welchen es die Beschlußfassung über die Fürsorgeerziehung an sich nicht erfordert, die Voꝛmundschaftggerichte ihre. Ermittlungen auf die Gesundheitasperhältnisse des Minder. jährigen ausdehnen. Hierdurch dürfen indessen we er der Staatz kasse Kosten erwachsen, die nach z 16 F. G.⸗G. Ter Kommunal. verband ju tragen hat, noch darf dat urch eine Verzögerung des

gerichtlichen Verfahrens eintreten. Demgemäß wird es Aufgabe der /

Vormundschaftsgerichte sein, auch in den juletzt bezeichneten Fällen die Vernehmung der Auskunftsperfonen, die nach den gesetzlichen Vor⸗

schriften gehört werden müssen oder aug anderen Gründen taisächlich! bernommen werden, auf die Gesundheirsverhältnssse des Minrer.⸗ jährigen in geistiger und körperlicher Beziehung zu erstrecken und dabei die bezeichneten Personen über die Vergangenhest des Minderjährigen,

namentlich über (twaige Erkrankungen und Verletzungen, über be⸗ sonders auffällige Erscheinungen in seinem Verhalten, über das Maß seiner Schulleistungen sowie über die in seiner Familie etwa erblichen Leiden zu hören und das Er ebnis aktenkundig zu machen.

Laut Meldung des „W. T. B. ist S. M. Flußkbt. .

„Vaterland“ gestern von Suifu nach Kiating gegangen.

*

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im özsterreichischen Abgeordnetenhaüse klagten gestern, „W. T.. B.“ zufolge, die slavischen . bei 262 Verhandlungen über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die

Minoritätsschulen, über geradezu skandalöse Zustände in den slavischen Schulen jener Gebiete, wo die w in der

Mehrheit sind, und verlangten eine gesetzliche Regelung dieser Frage. Der Abg. Herold wies die Beschwerden . gn als unbegründet zurück.

Im Einlaufe befand sich eine Interpellation des Sozial⸗

demokraten Doeisch über die Behandlung der österreichi⸗

schen Staatsbürger in Preußen und neun sozial⸗ demokratische Dringlichkeitsanträͤge. In einem wird sos e e

Verhandlung, des han delspolttischen Ermächtigung?

gesetzes verlangt, ein anderer betrifft die Einberufung des böhmischen Landtages spätestens im Monat September

bei gleichzeitiger Unterbreitung ber Vorlage über das all⸗

gemeine gleiche Wahlrecht für F zh mi Landtag. ö en böhmischen

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Asquith hat gestern abend in Southport eine Rede gehalten, in der er, „W. T. B.“ zufolge, ausführte: .

Auf der ganzen Welt bat niemand mehr Grund, eine Abrüstung und ein Aufhören des unglückseligen und aufreibenden Wettbewerbt inner halb der sogenannten Kulturwelt zu wünschen, als dies enigen, die jetzt für die Regierung verantwortlich sind. Aber mittler⸗ weile fühlen wir, wenn wir unfere heimische oder äußere Reichs lage betrachlen, daß wir unsere Vorherrschaft zur Ser nicht aufgehen dürfen. Für die Sicherung des Foribestandeg unseres Reiches ift unsere Sermacht elne Lebensfrage. Biese Sicher⸗ heit wird zur Zeit vermindert nicht gerade durch eine ah— sichtliche Feindsellgteit, aber doch durch die natürliche Ent wicklung anderer Natlonen. In den' letzten Monaten sind uns von unseren Mituntertanen aus allen Teilen der Welt Kund⸗ gebungen zugegangen, die besagen, daß sie sich nicht nur der Not— wendtgkeit einer Bereitstellung der gemeinsamen Bedürfnisse bewußt seien, sondern auch, daß sie freudig an den Schwierigkeiten und Lasten ö n e en f, der gemeinsamen Beratungen auf er Pbevorstehenden Reichsverteidigung? kon . v m gunghkonferenz sehen wir mit

Schließlich sagte der Minister, der hauptsächlich über das Budget sprach, die Entscheidung zwischen dem . und dem Hause der Lords werde die Parole bei den nächsten Wahlen sein.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer setzte gestern die Debatte über die Interpellationen, betreffend die allgemeine eh 6 a

ach dem Bericht dez. W. T. g. schllderte der Abg. aur die Leiden der arbeitenden Klassen und sagte, diese . nach und nach das Vertrauen zur RKepubl t. Batz Proletariat müsse mächtig genug werden, um die Aufrechterhaltung dez Frie dent zu sichern. Jauroz syrach dann von dem bevorstehenden Besuche des Kaisers von Raßland und fagte, er wolle gern erklaren, daß die Zusammenkünfte von Staatgoberhä uptern, wer sie auch seien, jur Aufrechterhaltung des Friedens beitragen könnten. Es würde unrecht sein, die ganze Mißbilligung der Völker auf einem Haupt lasten zu lassen. Wie würbe man aber Abdul Hamid empfangen haben, wenn er eine Reise duich Europa in dem Augenblick unternommen hätte, als das Blut der Armenler floß? Jauroßtz wies

dann auf den in England erhobenen Widerspruch gegen den Besuch det Kaisers von Rußland hin und sagte, das Schiff des mörderischen Zarismus werde gezwungen sein, um Cowes hberumzustreifen. Nachdem der Präsident Brisson gegen diese Worte Jaurs; Einspruch erhoben hatte, ergriff der Minister Pichon das Wort und erklärte unter dem Beifall aller Seiten des Hausez, ausgenommen der Soialisten: ‚Der Minister des Aeußern kann derartige Worte nicht ohne den lebhaftesten Widerspruch lassen, und da Sie das Beispiel Englands angeführt haben, werde ich 6 antworten, wie der englische Unlserstaatssekcetär unter ähnlichen Umständen im englischen Unterhause einem Sozialisten geantwortet hat: Der Kaiser von Rußland wird in unserem Lande als Verbündeter empfangen werden, der ebenso der Freund Frankreichs wie ein Herrscher ist, der wirksam zur . rechterhaltung des internationalen Fri dens beigetragen hat. (deb⸗ hafter Beifall auf allen Bänken, ausgenommen bei der äußersten

Linken, die sich in heftigen Ausdrücken gegen den Kaiser von Ruß⸗

land erging) Der Abg; Jaursg erklärte darauf, er hahe nur ge wollt, daß die Russen, die sich für die Freibeit opferten, erführen, daß ihr Herolsmus nicht verkannt werde. Hierauf wandte er sich der inneren Politik zu und führte aus, die Sozialisten seien bereit, an

jeder ernsten Reform mit uarbeiten, welch: die Radikalen vorschlagen

würden. Der Abg. Dejeante (Sozialist) tadelte die Regierung wegen der Gewalttätigkeiten, welche die Poltzei bei der Kundgebung am 24. Mal sich habe zu Schulden kommen lassen. Der Abg. Ferdinand Buisson (Sozialistisch⸗Radilal) beklagte sich darüber, die Regierung Beamte wegen eines Meinungsvergeheng gestraft habe, und 6 sie, den bestraften Beamten die Amnestie nicht zu ver⸗

weigern. . Hierauf wurde die Sitzung geschlossen.

Türkei.

Auf der Pforte eingelaufene Telegramme melden, „W. T. B.“ zufolge, den Beginn einer 3 enauswande⸗ rung von Armeniern aus dem gesamten Gebiet Cilictens und anderen Teilen Kleinasiens. Die Regierung erwägt schleunige Gegenmaßregeln.

Amerika.

Die Vereinigten Staaten haben, „W. T. B.“ zufolge, der chinesischen Regierung den Einspruch Amerikas gegen das russisch⸗chinesische Abkommen über die Verwaltung in den an der ostmandschurischen Eisenbahn gelegenen Ori— schaften angekündigt. Der Protest bezieht sich unter anderem auf die Abschaffung des Rechts der Exterritoriglität, das die Mächte genießen. Als ebenso bedenklich wird es bezeichnet, daß das Abkommen Rußland eine vorherrschende Stellung in den mandschurischen Angelegenheiten gewähre.

Der amerikanische Senat hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ als Amendement zum Tarifgesetz die Korporationssteuer angenommen.

Asien.

Die persische Regierung hat gestern einen Erlaß ver⸗ öffentlicht, in dem es, der „Frankfurter Zeitung“ zufolge, heißt:

Der Schah gab dem Lande eine Verfassung, aber Feinde der Ver⸗ fassurg haben fremde Räuber, Georgler, Kaukasier und Armenier ins Land gerufen, die es in die Anarchie stürzen wollen. Sie rücken jetzt von allen Seiten gegen Teheran heran. Die Regierung wird die Stadt und ihre Einwohner mit allen Mitteln verteldigen und jeden bestrafen, der den Revolutionären hilft. Deshalb wird das Kriegsrecht eiklärt. Jeder Versuch zum Aufruhr wird im Keime erstickt werden. Die Regierung lehnt fur alle etwaigen Vorkommnisse die Verant⸗

wortung ab. Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ drohen die Aityussi in Sefru einzufagllen, infolgedessen ersuchten die Bewohner der Stadt den Machsen um seinen Beistand. Dieser forderte die Mahalla der Beni Mter auf, nach Sefru zu gehen; ihr Kommandant aber weigerte sich, indem er erklärte, er könnte das Gebiet der Beni Mter aus Furcht vor einem Aufstande nicht verlassen.

Einer Depesche der „Kölnischen Zeitung“ zufolge ist am 29. Juni in Fes die Nachricht eingetroffen, daß der Roghi die Bergstämme von Branes und die Tsul, die bisher steis auf seiner Seite gestanden hatten, aber letzthin von ihm abge— fallen waren, angegriffen habe, aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen worden sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reich s⸗ tags befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (274) Sitzung des Reichstags, welcher der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Arnim und der Staatssekretär des Reichsschatzamis Sydow beiwohnten, stand zur zweiten Lesung der Gesetz⸗ entwurf über den Zwischenhandel des Reichs mit Branntwein (Rohspiritusmonopoh.

Die 32. (Finanz) Kommission hat die Vorlage abgelehnt und an deren Stelle ein neues Branntweinsteuergesetz an⸗ ,,,. und dem Reichstage zur Annahme empfohlen, wonach

as Kontingent für 190708 auf 10 Jahre in Geltung bleiben soll, die Verbrauchsabgabe (8 2) von der Kontingentsmenge 1,05 (jetzt 050), von dem darüber hinaus hergestellten Alkohol für das Liter 1,25 6 (jetzt 070) beträgt (unter Ermäßigung für die Obst⸗ und Hefebrennereien). Damit wird die sog. „Liebesgabe“ von 2 »I6 festgelegt. Die linksliberale Fraktionsgemeinschaft (Abgg. Wiemer u. Gen.) beantragte, die Verbrauchtzabgabe innerhalb des Kontingents auf 1 10 16, vom 1. Oktober 1914 ab auf 1,15 16, vom 1. Oktober 1919 ab auf 1,20 6 festzusetzen und das Kon⸗ tingent von 1907/08 nur bis 1913 in Geltung zu lassen; die Abgg. Sieg und Genossen (nl.) wollen die Verbrauchsabgabe innerhalb des Kontingents auf 1,10, vom 1. Oktober 1912 ab auf 1,15, vom 1. Oktober 1915 ab auf 1,B18 S6 und den Satz für den Alkohol außerhalb des Kontingents auf 1,30 S6 normieren.

Von dem Referenten Abg. Nehbel (dkons) sind außer⸗ 2 zahlreiche, mehr redaktlonelle Amendements eingebracht worden.

Die Digkussion wurde gemeinsam über die 585 1——3 (Verbrauchsabgabe) eröffnet.

Berlchterstatter Aba Neh bel (ökons.): Dle wesentlichste Aenderung der Kommission ist die Ausschaltung des Monopols; dafür hat die Kommission ein neues Brannfweinsteuergesetz ausgearbeitet, das höhere Finanzielle Erträge bringen soll; sie war der Ansicht, daß die bis— berige Steuer unzureichend sei und erheblich höhere Einnahmen bringen müsse. Es waren dabel sowohl die Interessen des Reichs wie die wirtschaftlichen Interessen des Brennerelgewerbes zu be— achten, und es wurde deshaib die Betriebgauslage eingeführt, die dem Gewerbe den Schutz bietet, ohne den es nicht bestehen kann.

Die Verbrauchsabgabe ist unter Aufrechterhaltung des Kontingents Die sogenannte Liebeggabe ist eine notwendige Begleiterscheinung, um die steuerliche Ueberlastung und die Produktions- kosten der kleineren Bennerelen ju decken. gebrachten Abänderungtzanträge sind Verbesserungen, haben aber wenig materielle Bedeutung. ö Abg. Dr. Weber (ul.): Je mehr die Kommisstongbeschlüsse werden bekannt werden, desto größer wird der Schrecken über die Folgen sein. Meine Freunde waren für den Gedanken des Monopols, weil dieses die verschledenen Interessen im Gewerbe, die seit der Branntweinbesteuerung von 1857 aufeinanderstoßen, auLgleicht, und sie bedauern deshalb lebhaft. daß der Gedanke des Monopols nicht gut.! geheißen und weiter durchgearbeitet worden ist. Keiner meiner Freunde kann aus sachlichen Bedenken auf den Boden der Kommissions zorlage nd so einschneidend, daß man bei dem nn. Als die Liebesgabe 1887 geschaffen wurde, lagen die Verhaͤltnisse ganz anders als heute; damal war die Gin⸗ führung des Kontingents durchaus notwendlg, heute aber ist die Liebes- gabe zum mindesten in der bisherigen Höhe nicht mehr zu rechtfertigen. Die Liebesgabe war 1887 auch nur als vorübergehende Erschelnung zur Entschädigung für den Rückgang des Konsumg gedacht, die Schäden des Gewerbes sind aber seitdem wettgemacht worden, und die Rentabilität des Ge⸗ Belm Brausteuergese

erhöht worden. Dle von mir noch ein⸗

treten; deren Bestimmungen besten Willen nicht dafür sein

der Konsum hat zugenommen, werbes ist günstiger geworden. Zentrum unseren Vorschlag, den . den n solcher Brauereigewerbes wäre aber gerade gegenüber der Konkurrenz des Brennerelgewerbes nötig gewesen. zu Zwecken solchen Schutzes das Brennrecht eingeführt worden, . rennereien zu erschweren, daß es gar nicht Es kann nicht Aufgabe

des Reichs

In dieser Vorlage hier

aber es ist möglich ist, der Gesetz⸗

um Neugründungen von so ausgestaltet worden, Brennereien zu gründen. das Entstehen

Anreiz vor, die Liebesgabe im § 2 herabzusetzen, von der noch vor kurzem selbst ein konservativer Abgeordneter sagte, daß die Liebesgabe selbst für die landwirtschaftlichen Brenner nicht mehr von besonderer Bedeutung sei. Dann sollte man sie eben beseitigen, und das Monopol des Reichs hätte sie beseitigen können. Die Rechte und das Zentrum haben aber die Liebesgabe noch verstärkt. Man wirft den liberalen Parteien, besonderg auch der meinigen, vor, daß sie dem Brennereigewerbe den Schutz nicht gewähren wollten, aber nirgends in einem Steuer⸗ gesetz findet sich eine solche

Sieg jum § 2 h

der Süddeutschen, als diejenigen

Durch den Antrag

Bestimmung. der auch den

Weg gewiesen, Verhãltnisse Norddeutschland, Wir glauben, daß elne Spannung von 12 auch für die süddeutschen Nun ist neben diesem Kontingent und neben diesem Brennrecht ein Gedanke in das Gesetz hineingebracht worden, der geradezu ein Privileg für die Zentrale für Splritusverwertung enthält. Dies ist der 5 69a, der von der Denaturierungspflicht handelt. Dieser Gedanke ist außerordentlich geschickt gefaßt. Nun ist ja anzuerkennen, daß die Spirituszentrale andererseits

Intentionen

Brenner genügt.

dem Gewerbe große diesen Vorteilen Umstand gegenüber, daß dieseg Syndikat wie kein anders Syndikat im Deutschen Reiche seine Macht ausgenutzt hat im Interesse der in ihm bereinigten Produzenten, in einer Welse, die im ganzen deutschen Reiche auf das allerunangenehmste empfunden wird. Im Jahre 1907 ist die Zentrale wegen unlauteren Wettbewerbs verurteilt worden, 6 Wochen wurde sie vom preußischen Kammer⸗

und vor etwa ü ihr Geschäftggebahren gegen die guten

gericht verurteilt, Sitten verstoßen Tisch des x g § 58a dag Syndikat in einer Weise gestärkt, daß ihm kein Mensch Wenn man die Verträge der Spiritus⸗ zentrale sich ansieht, die sie mit ihren Abnehmern schließt, und wenn man sieht, wie die Zentrale dadurch immer mehr in eine Monopol stellung einrückt, so muß auch den Herren von der ö 1 r. urch diese

auf den Leib rücken kann.

Zentrum ein gewisses Gefühl des Grausens kommen. Lieferungsberträge sind die Abnehmer der Spirituszentrale auf Gnade Ich lege auch diefe rigorosen Kauf⸗

und Ungnade überliefert. Nach der Ansicht

bedingungen auf den Tisch des Hauses nieder. meiner politischen Freunde müßte die Vorherrschaft des Syndikats nicht gefördert, sondern zum mindesten eingeschränkt werden. Auch den Herren vom Zentrum und von der Rechten kann doch nicht daran gelegen sein, dieles Syndikat reichsgesetzlich ein für allemal fest⸗ Spirituszentrale hat 85 0/0 der Gesamtproduktion Nur noch 15 0, der Alkoholproduktion im Deutlschen Reiche ist sozusagen ringfrei. Neuerdings hat es die Zentrale unternommen, unter Umgehung des Zwischenhandels direkt mit dem Klein⸗ verkehr in Verbindung zu treten. Mittelstand existenzfähig zu erbalten. ; §z 692 über den Denaturlerungszwang wird für die Zentrale die Mög⸗ lichkeit geboten, die Preise des Trinkbranntweing so zu gestalten, wie eg ihr paßt, und das müssen wir auf dag schärsste perhorreszieren. Gewiß steht auf der anderen Seite die billige Produktion von Brenn⸗ spititus. Diese Möglichkeit wäre aber auch mit der Denaturierungt⸗ Durch den F 69a werden sämtliche Outsider auẽge⸗ schaltet und in verschleierter Form ein Privatmonopol fertig gebracht. Sie Spiritus verarbeitende Industrie, chemischen Fabriken, auf Gnade und Ungnade der Spirituszentrale Niue Brennereien zu errichten wird nach dem neuen Gesetz Für die Industrie bedeutet das Gesetz eine Vergewaltigung, für die Landwirischaft eine schwere Schädigung in dem Moment, wo reicher Boden eine Brennerei erheischt, und dadurch wird auch die Viehzucht geschädigt.

(Schluß des Blattes.)

in Spiritus in sich vereinigt.

Uns muß doch daran liegen, den Durch die Bestimmungen des

prämie gegeben.

damit die ganze

fast unmöglich sein.

Nr. 2, des Zentralblattz für dasz Deutsche Reich“, herausgegeben im Neichgamt des Innern, vom 2. Juli, hat folgenden

Ermächtigungen zur Vor⸗ nahme von Zmvilstandgbandlungen; Exequaturerteilungen. Aug⸗ wanderungswesen: Fortführung des Geschäftsbetrlebs eines verstorbenen Finanzwesen: Personalveränderung bei der Verwaltung des Reichekriegsschatzes. Maß , und Gewichte⸗ wesen: Zulassung von Systemen von Elektrintätszählern zur Ge—= glaubigung durch die Elektrischen Prüfämter. Polijeiwesen: Aus weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Inhalt: Konsulatwesen: Ernennungen;

Auswanderungsunternehmerg.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Schlosser von Groß-Berlin sind, der Voss. Ztg.“ zufolge, in eine Lobnbewegung eingetreten und fordern neben siner Verkürzung der Arbeitezeit einen Mindestlohn von 60 3 für die Stunde. Angesichts der ungünstigen Lage sind die Gesellen zu Ver—⸗ handlungen mit den Arbeitgebern bereit. diesen verhandeln.

Gine Kommission soll mit

Der Ausstand der Leipziger Asphhaltarbelter und Papp— decker (vgl. Nr. 152 d. Bl.) wurde, wie dasselbe Blatt erfährt, Die Arbeitgeber erhöhten den Stundenlohn um 3 . Auf den erstrebten Abschluß eines Tarifes mußten die Arbeiter jedoch verzichten.

In Marseille ist es gestern, wie, W. T. B.“ meldet, zwischen Aus ständigen und eingeschrie benen Seeleuten, die arbeiteten, zu einem Zusammenstoß gekommen. Heijer wurden schwer verletzt. In der Nacht und am Morgen sind eine Anzahl Dampfer abgegangen, weitere sind Mittags gefolgt. (Vgl. Nr. 153 d. Bl.)

gestern beendet.

Ein Kohlenträger und ein

Aus Halifax (Neu⸗Schottland) wird dem W. T. B.“ tele⸗

graphiert: Die veretnigten Minenarbeiter von Amerika machen bekannt, daß sie am nächsten Diengtag für die Kohlenminen der Dominion Coal Company, die 7000 Arbeiter beschäftigt, den Strelk erklären werden, falls die Kompagnie zu der von den Minenarbeitern für Montag fest⸗ gesetzten Konferenz keine Vertreter entsenden sollte. Die Kompagnie. die sich seit langem auf Unruhen vorbereitet hat, hat ihre Werke mit einem Zaun umgeben, auf dem eine Leitung für elektrische Ströme von 5000 Volt Spannung befestigt ist.

(Weltere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft. Vorgestern hat der Professor Dr. Hergesell⸗Straßburg, hiesigen

Blättern zufolge, in Kiei Seiner Majestät dem Kalfer eingehend Vortrag uber eine geplante Erforschung des nördlichen Polar= gebiets mit Hilfe des Zeypelinschen Luftschiffes gehalten. An der Spitze diesegß rein wissenschaftlichen Unternehmeng, das mit einem für höchste Leistungsfähigkeit gebauten Lufischiffe ausgeführt werden soll, werden Graf Zeppelin und Profeffor Her= gesell, stehen. Als Stützpunlt für die einzelnen Fahrten ist die Croßbai an der Westküste bon Spitzbergen in Aussichk genommen, die als Ankerplatz für das Zeppelin ⸗Luftschiff von Professor Hergesell aug— gewählt worden ist.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am

Donnerstag. den 1. Juli, Nachmitnags 5. Uhr, statutengemäß ihre öffentliche Sitzung zur Feier des Jahres tages ibres Stifter Leibniz, welcher als Vertreter des vorgeordneten Ministeriums der geistlichen, Unterrichts, und Medizinalangelegenheiten der Ministerial= direktor, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Naumann, der Abteilunggdirigent, Wirkliche Geheime Oberreglerungerat Dr. Schmidt und der Oberlehrer Dr. Krüß beiwohnten. Den Vorsitz fübrte der heständige Sekretar der philosophisch - historischen Klaffe, Geheime Regierungsrat Professor Dr. Vahlen, der die Sitzung mit einer Ansprache über Leibniz und Schleiermacher eröffnete. Dar- auf hielten dag bereits vor längerer Zeit eingetretene Mitglied, Wirk« licher Geheimer Rat Professor Dr. Koch, der bisher durch Reisen im Auslande verhindest war, der Leibniz⸗Sitzung beizuwobnen, sowle⸗ ferner die heiden seit der Leibniz Sitzung 1868 neu eingetretenen Mitglieder, Gebeimer Bergrat Professor Dr. Liebisch und Professor Dr. Seler, ihre Anttittsreden, die von dem beständigen Sekretar der physikalisch⸗ mathematischen Klasse, Geheimen Medizinalrat Professor Dr. Walde ver, und dem beständigen Sekretar der philosophisch⸗historischen Klasse, Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Diel 3, beantwortet wurden. Daran schlossen sich Gedächtnis reden auf Eberhard Schrader von Professor Dr. Eduard Meyer, auf Richard Pischel von Professor Dr. Wilhelm Schulje. Weiter wurde verkündigt, daß die Akademie die von Seiner Majefiät dem Kaiser und König an Allerhöchstseinem Geburtsfeste im Jahre 1906 gestiftete Leibniz⸗Medaille in Gold den HH. Ernest Solvay in Brüssel und Geheimen Regierungsrat Dr. von Böttinger in Elberfeld verliehen habe, und die Medaille den beiden bellehenen Herren, welche an der Sitzung teilnahmen, durch den Vorsitzenden überreicht. 3 wurde über Preisangelegenheiten da folgende mitgeteilt.

Akademlsche Preizaufgabe für 1809. In der Leibniz Sitzung des Jahres 1906 hat die Akademie für

das Jahr 1909 folgende Preisaufgabe gestellt:

»Es sollen die Typen und Symbole der altorientalischen Kunst kritisch untersucht und ihre Verbreitung in Vorderasien und im e, der mykenischen und der phönikischen Kunst verfolgt werden.“

„Eine Beschränkung auf eine Anzahl der wichtigsten Symbole (j. B. geflügelte Sonnenscheibe, Sonne und Mond, Henkelkreun, ge⸗ krönte Gottheiten, Sphinx, Greif und die zahlreichen anderen Misch= wesen und Flügelgestalten, Gottheiten, die auf Bergen oder Tieren stehen, wappenartige Anordnung von Tieren, nackte und bekleidete Göttin u. ä.) ist zulässig. Auch wird eine erschöpfende Sammlung alles in den Museen zerstreuten Materials nicht gefordert, wohl aber eine kritische Sichtung und Ordnung der wichtigsten Denk⸗ mäler, bei der die Umgestaltungen und die Verbreitung der Typen dargelegt, die Frage, welche Bedeutung sie bei den einzelnen Völkern gehabt haben, geprüft und ihr Ursprung nach Möglichkeit aufgehellt werden soll.“

Der ausgesetzte Preis betrug fünftausend Mark.

Darauf ist eine Bewerbungeschrift rechtzeitig eingegangen mit dem 9 „Man muß das Unmögliche wollen, um das Mögliche zu erreichen“.

Diese Arbeit hat die Aufgabe zunächst in ihrem ganzen Umfang zu lösen beabsichtigt, ist aber damit in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht zum Abschluß gelangt, sodaß nur ein Teil der ursprünglich geplanten Kapitel vorgelegt werden konnte. Den Grundstock der Arbeit bilden umfassende, systematisch geordnete Kataloge der Fabeltiere, der Astralsymbole, der Gottheiten auf Tieren, der Gottheiten oder Dämonen als Tierbezwinger, für die das umfangreiche und weit zerstreute, bisher publizierte Material aus Babylonien und Assyrien, Persien, Syrien und Phönikien, Kleinasien (einschließlich der Chetiter) und Cypern sowie dem kretisch⸗mykenischen Gebiet vollständig ausgenutzt ist, ebenso die reichen Sammlungen der Berliner Museen; auch das ägyptische Material ist in weitem Umfang herangejogen. Diese Kataloge sind umsichtig und mit besonnener Kritik angelegt und sehr übersichtlich geordnet; sie suchen überall eine gesicherte chronologische Grundtage zu gewinnen, wofür in Babylonien die datierten Siegelabrücke auf Ton⸗ tafeln möglichst erschöpfend verwendet sind, und gewähren zugleich einen Einblick in die innere Entwicklung der Typen und ihrer Varia⸗ tionen und Umgestaltungen.

Von dem zugehörigen Tirt liegt vollständig ausgearbeitet das jweite Kapitel (Astralsymbole, d. i. Sonne nebst geflügelter Sonnen⸗ schelbe, Mond, Stern) und größtenteils das erste Kapitel (Fabel tiere, di. Sphinx, die verschiedenen Typen des Greifen, Stiermensch) vor. Diese Kapitel zeigen eine volle Beherrschung des Materials und ein besonneneg und in der Regel zutreffendes Urteil; zahlreiche wichtige Einjelergebnisse sind gewonnen, und Bedeutung und Entwicklungt⸗ geschichte der einn lnen Typen ganz wesentlich geklärt, ihre Verbreitung und die daraus sich ergebenden geschichtlichen Folgerungen aufgehellt, einzelne Monumente neu und richtig gedeutet. So hat die Arbeit die wissenschaftliche Bearbeitung der ebenso verwickelten wie geschichtlich bedeutsamen Probleme, die an diese Symbole anknüpfen, fur zwei be⸗ sonderz wichtige Abschnitte durchgeführt und zugleich für die weitere Forsckung auf diesem Gebiet eine gesicherte Grundlage geschaffen.

Damit ist die Absicht der Prelsaufgabe im 82 erfüllt. Da bei Stellung derselben eine nur teilweise Bearbeitung deg um fangreichen Themas ausdrücklich für zulässig erklärt war und auch das Reglement für die akademischen Preiserteilungen (5 4, 4) die Krönung einer Preigschrift gestattet, welche die gestellte Aufgabe nur teilweise löst, im übrigen aber preisfähig erscheint, so erkennt die Akademie dem Verfasser der Arbeit mit dem Motto Man muß das Unmögli wollen usw.“ den vollen Preis zu, mit der Maßgabe, daß für die Drucklegung (5 6 des Reglements) zunächst nur das zweite Kapitel in Aussicht genommen wird.

Vie nach Veikündung des vorstehenden Urteils vorgenommene Eröffnung des zugehörigen Namengjettels ergab als Verfasser der preisgekrönten Arbeit Herrn Dr. phil. Hu go Prinz, z. Zt. Stipendiaten des Kaiserlichen Archaͤologischen Institutz. ö

Preisaufgabe der Charlotten⸗ Stiftung.

Nach dem Statut der von Frau Charlotte Stiepel, geb. Frelin von en errichteten Char , Philologie wirb am heutigen Tage eine neue Aufgabe von der ständiqgen Kommifston der Akademie gestellt: