1909 / 189 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Regierungsrat Preuner in Sigmaringen ist um stellvertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbelter⸗ versicherung , , rn Sigmaringen und der Re⸗ gierungsassessor Dr. Wilhelm Abegg in Oppeln zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiter⸗ versicherung Regierungsbezirk Oppeln ernannt worden. Der Regierungsrat von Gräßenitz in Oppeln ist von dem Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden des letzterwähnten Schieds⸗ gerichts entbunden worden.

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betreffend die red nn einer zweiten Pfarrstelle in der evangelischen Nathangel⸗Kirchengemeinde zu Schöneberg, Diözese Friedrichswerder II.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten 3a . hierdurch folgendes festgestellt:

In der evangelischen Nathanael. Kirchengemeinde zu Schöneberg wird eine zweite Pfarrstelle errichtet.

2. Diese Urkunde tritt am 1. gt fie 1909 in Kraft. Berlin, den 13. Juli 1909. Berlin, den 19. Juli 1909. (L. S.) (L. 8.) Königliches Konsistorium . der ,. Brandenburg, Königliche Polizeipräfident. ö In Vertretung:

bteilung Berlin. Steinhausen. Dumrath.

Meßtischblätter im Maßstabe 1: 25000.

Auf Grund der Neuaufnahmen sind anschließend an die in der Anzeige vom 17. März 1809 verzeichneten Blatter die nachstehenden in 3 raphie hergestellt und veröffentlicht worden:

36 2304 Bad Harburg. Nr. 2305 Wernigerode. 2523 Weißenborn. 2591 Hann. Münden. 2597 Bleicherode. 2698 Nordhausen (Süd). 2664 Cassel (West). 2670 Niederorschel. 2800 Treffurt. 2801 Oberdorla. 2802 Langensalza. 2862 Herleshausen.

Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuchhandlung von R. Eisenschmidt hierselbst, Dorotheenstraße 70 A. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 4 Die Anweisung für den Dienstgebrauch zu dem ermäßigten . von 50 8 für jedes Blatt erfolgt durch die Plankammer der öniglichen Landesaufnahme hierselbst, QW. 40, Moltkestr. 4. Han, den 10. August 1909. . Königliche Landesaufnahme. Kartographische Abteilung. von Zglinici, Oberstleutnant und Abteilungschef.

Angekommen:

Seine Exzellenz der Unterstaatssekretär im Justizministerium, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Küntzel vom Urlaub.

Per sonalver änder ungen.

Röniglich Vreußische Armer.

Offiziere, Fäbnriche usw. Swinemünde, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern“. 4. August. v. Müller, Hauvtm. und Battr. Chef im 2. Gardefeldart. Regt, als aggregiert zum Trier. Feldart. Regt. Nr. 44 versetzt. . .

Kiel, 7. August. Goltz, Oberstlt. und Abteil. Chef im Kriege« ministerium, mit elassung seiner bisherigen Uniform und Beibehalt seines Wohnsitzes in Berlin, zu den Offiteren von der Armee dersetzt. Scheüch, Major und Bats. Kommandeur im 4. Garderegt. 1. 3 kommandiert zur Dienstleistung beim Kriegaministerium, in das Kriegs ministerium versetzt und mit Wahinehmung der Geschäfte eines Abteil. Chefg in demselben beauftragt. Graf v. der Goltz, Major im Generalstabe des Gouvernement von Berlin und kommandiert zur Dienstleistung bei dem Oberbefehlthaber in den Marken, als Batg. Kommandeur in das 4. Garderegt. . F., Frhr. v. Maltzahn, Major im Großen Generalstabe, unter Kommandierung zur 3 leistung bei dem Oberbefehl haber in den Marten, in den Generalstab des Gouvernements von Berlin, versetzt.

Evangelische Militärgeistliche.

18. Juni. Paschke, Div. Pfarrer der 15. Div in Koblenz, ] = ; z ingenieure Schũtzler, Geschwaderingen. des Kreuzergeschwaders, Dtto,

zur 7. Div. nach Magdeburg versetzt.

26. Juni. Otto, Militaärhilfsgeistlicher der 6. Div. in

Spandau zum Div. Pfarrer, unter Belassung daselbft, ernannt. 10. Juli. de Haas, Div Pfarrer der 2. Div. in Insterburg,

zur 15. Div. nach Koblenz jum 15. Juli d. J, Buß, Mllitärbilfs.

geistlicher der 5. Dip. in Frankfurt a. D., in gleicher Gigenschaft jur 37. Div. nach Allenstein um 3. Auguft d. J., versetzt.

stõniglich Bayerische Armee.

München, 5. August. Im Namen Seiner Majestät des Königt. Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs

gefunden, nachste bende Personalderãn derungen Allergnädigst ju verfagen: im. Beurlaubtenstande: den Abschied zu bewilligen? dem Hauptm Michel (Ludwigshafen) von der Lande. Faßart. 2. Aufgebot,

den Oberlts. Ordol ff (Kitzingen) von der Lack. Jaf. 1. Aufgebots und Gummer (MindelbeimJj en der Land re. Jef. 2 Aufgebots, sämtlichen mit der Erlaubnis zam Tragen der Lanka Uniform mit

den für Verabschiedete vorgeschriekener Abieicker, erner don der Landw. 2. Aufgebgts den Oberlta Delft ] Märker) Ind Fische: (Bayreuth) vom Train, dem Lt. ern (Deil deim) von der Inf.;

zu versetzen: den Oberlt. Reimann (Zar æwigebafen) don der

Landw. Feldart. 1. Aufgebots zu den Res. Of ieren des 1. Feldart. Regts. Prinz Regent Lultpold. ö

söniglich Sächsische Armer. Beamte der Militteverwaltang.

Grün del, Rechnun garat, Obermilttz-tatend. Sefretzt bei der Intend. der 4. Div. Nr. 40, auf seinen Antrag naterm 1. August d. J. mit

Pension in den Ruhestand versezt. Deber, Milttärmtend. Sekretär

bei der Intend. TII. (J. . S) Armerkorr 3s, unterm 1. August d. J.

zur Intend, der 4 Div. Nr. 40 versetzt. Schlien, Intend. Diäfar für den Selretariatsdienst bei der Jatend. TII. (i. T. S) Armer. korps, mit Wirkung vom 1. Auzust 8. J zum Militärintend Sekret:

befördert. Gaitz sch, Unterrahlmstt. und geprüfter Sekretariatz. anwärter, mit Wirkung vom J Au zuft d. J. als Intend. Diätar bei der Intend. XII. (I. SF. S) Armerkomwz angeffellt.

der J. Werfteiv.; zum Marinegen. Oberarzt:

XII. (Gtöniglich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche usn. Schloß Friedrichshafen, 24. Juli. Mit dem 1. August d. J.: Jit schin, Oberstlt. 3. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Heilbronn, kommandiert zur Dienstleistung beim Generalkommando des Armeekorps, dem General- kommando zugeteilt; derselbe hat in diesem Dienstverhältnis die Uniform des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119 ju tragen, Fromm, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Benrks Ehingen, in gleicher Eigenschaft zum Landw. Bezirk Heilbronn ver⸗ setzt, Huber, Major z. D. und Bezirkgoffijier beim Landw. Bentrk Horb, jum Kommandeur des Landw. Bejtrks Ghingen ernannt.

Schloß Friedrichshafen, 4. August. Jun cker, charakteris. Major beim Stabe des 10. Inf. Regts. Nr. 180, zum überzähl. Masor befördert.

Zu den Stäben der betreff. Regtr. treten über: die charakteris. aggregierten Majore: Sim on, Inf. Regt. Alt Württemberg Nr. 121, Kauffmann, Gren. Regt. König Rarf Rr. 123, Bauer, Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119; , Roschmann, Komp. Chef im Inf. Regt. Kaiser Wilbelm, König von Preußen Nr. 120, dieser unter Beförderung zum überzähl. Major, Feucht, Komp. Chef . . ö. Regt. Nr. 127, dieser unter Verleihung des Charakters

38 Major.

Unter Beförderung zu Hauptleuten, vorläufig obne Patent, zu Komp. Chefs ernannt: die Oberltgs.: Erlenmeyer im 8. Inf. Regt. Vr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, unter Versetzung in daz Inf. Regt. Kaiser Wilbelm, König von Preußen Nr. 170, Henrich im Inf. Regt. König Wilhelm J. Nr. 124, unter Versetzung in das 9. Inf. Regt. Nr. I27.

Zwißler, Oberlt. im Inf. Regt. Kaiser Wilbelm, König von * Nr. 120, erhält ein Patent seines Dienstgradeg. Schulj⸗

ölcker, Lt. an der Unteroff. Schule in Ettlingen, jum Oberlt. be⸗ fördert. Rie del, charakterisf. Major beim Stabe des 4 Feldart Regts. Nr. 65, zum überzähl. Maior befördert. Frhr. v. Watter, Oauptm. und Lehrer an der Feldart. Schießschule, von dem Kom mando nach Preußen enthoben und, unter Beförderung zum überjähl. Major, jum Stabe des 2. Feldart. Regtg. Nr. 25 Prinz Regent Luitpold bon Bayern versetzt. Seeger, Hauvtm. und Battr. Chef im Feldart. Regt. 8a Karl Nr. 13, behufg Verwendung als Lehrer an der Feldart. Schießschule, nach Preußen kommandiert. Koch, Haupta. und Battr. Chef im 1. Dberels . Regt. Nr. 16, unter Enthebung von dem Kommando nach Preußen, in das Feldart. Regt. König Karl Nr. 13 versetzt.

Zu Oberltg. befördert: die Etz: Scherer, Jäckh im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, Schwerdtfeger, Duttenbhofer, Frhr. v. König im 2. Feldart Regt. Nr. 28 Prinz Regt. Luitpold von Bayern, Spemann in demselben Regt., kommandiert zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe, Graf v. Prevsing⸗ Lichtenegg, Güntber im 3. Feldart. Regt. Nr. 9, faff, Simon, Devhle, Wiedtemann, Hin kelbein im 4. Feldart. Regt. Nr. 65.

Schloß Friedrichshafen, 21. Juli. Dr. Holle, Oberarzt im Feldart. Regt. König Karl Nr. 13, unter Beförderung jum Stabsarjt, vorläufig ohne Patent, jum Bats. Arjt im Gren. Regt. König Karl Nr. 125 ernannt. ;

Schloß Friedrichs hafen, 9. Juli. Breit schub, Oberstabts⸗ veterinär im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, seinem Antrage entsprechend mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt.

Schloß Friedrichshafen, 21. Zuli. Storch, Unterjablmstr., beauftragt mit Wahrnehmung der Zablmeisterstelle beim II. Bat. 8. Jaf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, zum Zabl⸗ meister ernannt.

Schloß Friedrichs hafen, 1. August. Hert neck, Intend. Sekretär, Schneider, Kanileisekretär, von der Korpsintend., ersterer jum Gebeimen exrvedierenden Sekretär, letzterer zum Gehelmen Kanzlei⸗ sekretãr im Kriegsministerium ernannt.

Raiserliche Marine.

Offitiere usãn. 4 August. Stecher, Lt. vom II. Seebat. kommandiert beim Stabe der JInsp. der Marineinf, zum Oberlt. befördert.

6. Augu st. Befördert: ju Kapitäns zur See die Freg. Kapitäng: v. Jachmann, Ausrüstungsdirektor der Werft ju Riel, Engelhardt, Kommandant S. M. großen Kreuzers Heriha“; zu Freg. Kapitäns die Kor. Kapltäng: Goette vom Reichsmarineamt, Höpfner, Erster Offizier S. M. Jacht Hobenjzollern, Va rren⸗ trapp rom Reichzmarineamt; zu Korv. Kapitäns die Kapitänlts;:; Rebeng burg (Friedrich), Navigation soffizier S. M. Linieaschiffes Dommern Vanselow vom Admiralstabe der Marine, Nobis, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Direktiosgoffijiers bei der Ingen. und Dechoffizierschule beauftragt, unter Ernennung zum Direktionsoffisier bei dieser Schule; za Kapitänlte, die ODberlts. zur See: v. der Lühe (Eckart), Erster Dffijinr S. M. Spezialschiffs Möwe“, v. Jorck von Stabe S. M. Jacht Hohenjollein', Werber von der III. Matrosenart. Abteil, Berger (Galter) von der TV. Matrosenart. Abteil; zu Oberlts. zur See die Lts. zur See Langfeld von der J. Res. Halbflottille, Seb bardt vom Stabe S. M. großen Kreujers Gneisenau“, Jung von der II. Torpedodiv, Bloittner vom Stabe S. M. kleinen Kreurers Undine . .

Frhr. v. Meerscheidt⸗Hüllessem, Freg. Kapitän von der Mariaestatign der Nordsee, Jantzen, Freg. Kapitän j. D, komman⸗

diert als Stabgoffizier beim Benirkskommando II Hamburg, den Charakter als Kapitän zur See erhalten.

Befördert: zu Marineoberstabsingenieuren: die Marinestabg⸗

Insy. Ingen. der Insp. des Torpedowesens; zu Marinestabzingenieuren: die Marincoberingeniture: Wei 5ßhun vom Stabe S. M. Linienschiffes Wittelsbach, Marx vom Stabe S. M. Linienschiffezꝛ Deut sck land; zu Marineoberingenienren: die Marineingenieure: Siep mann vom Stabe S. M. Linienschiffes Schleswig ⸗Holstein, Haarmann von Dr. Meyer / Marine ober tar zarjt, Geschwaderarjt dez J. Geschwaders; zu Marine⸗

obersr absãt gen unter Vorbehalt der Patentierung; die Marine⸗ stabZärzte: Dr. Ziller dom Santtätgamt zu Wilhelmehaven, Riegel vom Stabe S. M. Linienschiffes Kaiser Barbarossa“;

Bayern Verweser, haben Sich är terin s. d H. derts bewogen a Marmnestab ärzten: die Marineoberassist. Aerzte: Dr Falken bach

dom Stabe S. M Flußkanonenbootes Vaterland, Dr. Bengsch

der Go-we nement Fiautschon, Dr. Schmidt (Friedrich) dom Seab⸗ S M. Kanonenboot Jaguar“, Dr. Luther vom Stabe

S. M. kleinen Kreujzers Bussard?; ju Marineassist Aerjten: die Marireunterärite: Dr. Thelen von der Marinestation der Nordsee, Dr. Engeland, Dr. Börnstein von der Marineftation der Ostfee.

Im altiven Sanitäts korvps, und jwar als Marineoberassist. Aerzte

angestellt: Dr. Meyer, Königl. bayer Okerarjt a. D., mit dem 1. August d. J. mit seinem bitherigen Patent vom 8. Mär; 1907

und unter Zuteilung zur Marlnestation der Dsisee; gleich eitig wird er jum Stabe S. M. Linlenschiffes Hefen! versetzt. Dr. Wicht, Oberarit der Res. a. D., bisher im Landw. Bejlik Erfart, mit einem Patent unmittelbar hinter dem Marineoherassist. Arjt Dr. Lange und unter Zuteilung jut Marinestation der Nordsee, Tosenbach, Königl. bayer. Dterarst a. D., mit dem 1. August d. J.

x mit feinem bisberigen Paient vom 7. März 1939 und unter Zateilun Durch Verfügung des Kriegzministerin mg. 258. Juli. . )

zur Martnestation der Nordsee. 1 Der Atschied bewilligt: a. mit der gesetzlichen Pension: v. Cotz⸗

bHarsen, Kapitän jur See, Lehrer an der Marineakademie, unter

BVerlahang des Charalters alg Konteradmiral; b. mit der gesetzlichen PVenion, der GFilaubnit jum Tragen der bisherigen Unifgrm und der Aug sicht auf Anstellung im Ziwvldienst: Rollmann, Freg. Kapitän

4. D, jageteilt dem Fommando der Marinestatioa der Nordser,

Nannjen, Marineoberftabgingen. von der Werft ju Kiel,

Richter (Frienrich Marineingen. von der II. Werftdiv, unter ? auf Teheran 14 . . ; russischerseits mit einer Typhutzepidemie in Kaswin begründet.

BVerleiß ung dez Charafters als Marineoberingen; C. mit der gesetz⸗ ? ; gen; * 9 lichen PVension ard ker Grlaubnis jum Tragen der bisherigen

Uniform: Kaehlert, Marinechefingen. von der J. Werftdly., unter auznahmtzwelser Verleihung deg Ranges der Kapltäns jur See mit der Erlaubnis zur Anlegung der entsprechenden Rangabhelchen, Dr. Dirksen (Heinrich, Marinegen. Arzt bon der Marinestaion der Ostsee, Dr. Fischer, Marineoberstabsarjt don der Marlnestation der Nordsee. Dr. Hansen, Marineoberstabzarjt von der Marine. station der Ostfee.

Wiegand, Gröning, Fähnriche zur See von der Marineschule, zur Marineres. beurlaubt.

Aichlamtliches. Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. August.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im Schloß Wilhelmshöhe den Vortrag des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg und darnach den des Staatsministers. Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpitz.

Seine Majestät der Kaiser und König haben an den General der Kavallerie von Einem gen. von Roth⸗ maler anläßlich der Verabschiedung aus dem Amte als Staats⸗ und Kriegsminister nachstehendes Handschreiben zu richten geruht:

Nachdem Ich Sie, Ihrem Wunsche entsprechend, durch Meine anderweite Order vom heutigen Tage von dem Amt alt Staatg. und Kriegsminister enthoben habe, versetze Ich Sie hierdurch, unter Belassung in dem Verhältnis à la suite des Kürassierregiments von Driesen (Westfälischen) Nr. 4, ju den Offisteren von der Armee mit Anweisung Ihres dienstlichen Wobn⸗ sitzes in Münster. Ez war Mir noch vor kurzem eine Freude, Ihnen durch Verleihung Meines hohen Ordens vom Schwarzen Adler ein Zeichen Meiner besonderen Anerkennung Ihrer Amtsführung als Keiegs⸗ minister zu geben. Heute, bei Ihrem Scheiden aus dieser verantwortunge⸗ vollen Stellung, in welcher Sie sich hochoerdient gemacht haben, kann Ich es Mir nicht versagen, Ihnen nochmals aus warmem Herjen Meinen Königlichen Dank auszusprechen für alles, was Si als Kriegsminister geleistet haben! Ich wünsche Ihre vielbewährte Kraft der Armer zu erhalten und werde Ihnen demnächst eine Kommando⸗ stelle in der Armee übertragen. Ich beauftrage Sie hierdurch mit der Vertretung des beurlaubten kommandierenden Generals des VII. Armeekorps.

Wilhelmshöhe, den 11. August 1909. Wilhelm R.

An den Staats- und Kriegsminister, General der Kavallerie von Einem gen. von Rothmaler, à la suite des Kürassierregiments von Driesen (West⸗ fälischen) Nr. 4.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „See⸗ adler“ am 10. August in Zanzibar eingetroffen und geht am 14. August von dort nach Daressalam in See.

S. M. Flußkbt. Tsingtau“ ist am 10. August in Canton eingetroffen.

S. M. Flußkbt. Vorwärts“ ist am 10. August in Tschangsha am oberen Yangtse eingetroffen.

S. M. S. „Tiger“ ist gestern in Schanghai einge⸗ troffen.

S. M. S. „Jaguar“ ist gestern von Schanghai nach Hankau am YJangtse abgegangen.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und . wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutschen Fruch märkten für den Monat Juli 1909 veröffentlicht.

Württemberg.

Die Erste Kammer hat gestern das Volksschulgesetz unter Zustimmung zu den Beschlüssen der Zweiten Kammer mit 28 gegen 8 Stimmen angenommen. Die Mehrheit erklärt, wie „W. T. B.“ aus Stuttgart meldet, daß sie von dem Gedanken durchdrungen sei, daß das Scheitern des Gesetzes im Hinblick auf das Wohl der Volksschulen zu be⸗ klagen wäre. Die Beschlüsse des anderen Hauses bedeuteten ein so weites Entgegenkommen, daß die Mehrheit angesichts der dem Gesetzentwurf drohenden Gefahren ihm zustimmen könne, wenn auch mancher Wunsch unerfüllt bleibe. Das Gesetz ist damit endgültig angenommen.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause ist die Beratung der Finanzbill, die schon 17 Tage dauert, jetzt bis zur Annahme der 10 ersten Artikel einschließlich der Wertzuwachssteuer und der Steuer auf unentwickelten Grundbesitz vorgeschritten.

Gestern kündigte der Premierminister Asquith an, daß die Kosten der Abschätz ing des Grundbesitzes nicht von den Grundeigentümern getragen werden jollen, wie ursprünglich vorgesehen war, sondern vom Staate. Das Vereinigte Kön igreich soll für die Abschätzung in 120 Distrilte eingeteilt werden; die Arbeit wird drei oder vier Jahre in Anspruch nehmen und zusammen 2 Millionen Pfand Sterling kosten. Die Regierung schlägt ferner vor, 3 die Stelle der Steuer von einem balben Penny für das Pfund des Geldwertes der Mineralien, die ur⸗ sprünglich vorgeschlagen war, eine solche von 5 o der Bergwerke⸗ abgaben ju stzen. Der Gesamtertrag dieser neuen Steuern im laufenden Finan jahre wird auf 575 000 Pfund geschätzt, aber Agg uth führte aut, die Kosten der Abschägung würzen auf einen verhältnie⸗ mäßig unbedeutenden Betrag jusammenschtumpfen, während der Seuerertrag selbst wachsen werde. Austen Chamberlain (kons.) bejeichnete die Ankündigung des Premierministers alt ein neues Budget.

Nußland. Die russischen Truppen in Persien sind nach einer

Melbung des ‚„Rußkoje Slowo“ von Kaswin aus in Richtung erst vorgerückt. Die Maßregel wird

Endschumen in Teheran hat gegen das Vorgehen bei der 2 . der englischen Gesandtschaft formell protestiert, weil i dadurch die Möglichkeit genommen werde, weiter an der Beruhigung des Landes zu arbeiten.

Tůrktkei.

Wie W. T. B. aus Konstantinopel meldet, erklärte der Ministerrat sich in seiner gestrigen Sitzung von der n Antwortnote befriedigt und beschloß, die griechische Regierung lediglich zu ersuchen, einige . in der Note zu präzifieren. In den jungtürkischen Kreisen wird die Annahme der Antwortnote beifällig auf⸗

enommen, doch wird von jungtürkischen Abgeordneten rauf hingewiesen, daß damit noch nicht alle Schwierigkeiten beseitigt und vielleicht noch neue Verhandlungen nötig seien. Die Einwendungen, die der Ministerrat gegen einige Stellen der Note erhob, werden der griechischen Regierung schriftlich übermittelt. Der Gesandte in Athen wird nicht abberufen, fahle Kammer hat gestern die Budgetdebatte zu Ende gefũhrt. Den Konstantinopeler Blättern zufolge wurde Iman VYahia zum Wali des Gebirgsteiles des Memen ernannt. Seine Abgesandten sind vom Sultan empfangen worden, was als ein Versuch der Pforte, sich mit MNahia zu verständigen, betrachtet wird. Ferner melden die Blätter, daß die Pforte die Absetzung des griechischen Metropoliten von Ja nina wegen seiner Agitation für Griechenland verlangt habe.

Nach einer Meldung der Agence Havas“ aus Kanea scheint die kretische Regierung im Prinzip geneigt, den Forderungen der Schutzmächte in betreff der Flaggenfrage auf der Festung von Canea zu entsprechen, doch sei es mit Rücksicht auf innere Schwierigkeiten wünschenswert, ihr eine gewisse Frist zu gewähren.

Dãnem ark.

Graf Frijs teilte gestern nachmittag dem König mit, daß er nicht imstande sei, ein neues Ministerium zu

bilden. Amerika.

Die Lage in Bolivien hat sich gebessert. Das neue Kabinett ist, wie W. T. B.“ aus La Paz gemeldet wird, wie folgt, gebildet: Vorsitz Angelo Medina, Unterricht Sanchez Bustamente, Inneres Alexander Soruco, Krieg Andrs Munoz, Ackerbau Zegarra, Aeußeres Manuel Pando. Der Eintritt Pandos beseitigt wahrscheinlich die Kriegsgefahr.

Asien.

Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Peshawar gemeldet wird, entfalten die Priester unter den Mohmands eine leb— hafte Tätigkeit, indem sie die Stämme auffordern, ihre Streitigkeiten untereinander zu begraben und einig zu sein gegen den fremden Feind, da die Zeit zum Handeln nicht mehr fern sei. Die allgemeine Bewaffnung der Stämme wird von Kabul aus eifrigst fortgesetzt.

Afrika.

Im Gefecht bei Penon de la Gomera dauerte, „W. T. B.“ zufolge, die Kanonade den ganzen gestrigen Tag über an. Der Feind wurde von den spanischen Truppen schließlich in die Flucht geschlagen. Die Artillerie bombardierte auch die benachbarten Eingeborenendörfer, wobei eine Anzahl der Einwohner verwundet oder getötet wurden.

Nr. 26 des Eisenbahbnverordnungs blatt“, beraugt⸗ gegeben im Minisserium der öffentlichen Arbeiten, vom 9. August 1909 bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichseisenbabnamts vom 13. Juli 1999, betreffend Ergänjung und Aenderung der An⸗ lage O jur Eisenbahnverkebrsordaung. Bekanntmachung des Reicht⸗ kanilerz vom 16 Juli 18909, betreffend die dem Internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkebr beiaefüg“e Liste. Grlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: 39) vom 25. Juli 1909, IV. B. 2. 489, betreffend Verzeichnis der anerkannten Fach= schulen. 40) vom 28. Fuli 18909, II O g 2911, betreffend Tarif⸗ bestimmungen für Saatgut. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Das Gewerkschaftskartell in Oldenburg i. Gr. hat, der Köln. Ztg.“ jufolge, bekannt gegeben, daß es über die Löninger Palmbergbrauerei A.-G., angeblich wegen Maßregelung von Arbeitern, die Sperre verhängt babe.

Die gestern in Hamburg vor dem Gewerbegericht fortge⸗ setzten Verhandlungen wegen Beilegung des neunwöchigen Aus standes im Baugewerbe sind, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, ge—⸗ scheitert, weil die Arbeitgeber nur 3 4 anstatt der geforderten 5 4 Lohnerböhung bewilligen wollten. (Vgl. Nr. 183 d. Bl)

Aus Lon don wird dem W. T. B.“ gemeldet: Die Abstimmung der Weißblecharbeiter von Südwales über die Frage, ob im Falle der Ablehnung ihrer Forderungen der Aus stand erklärt werden soll, hat folgendes ergeben: Für den Streik stimmten 3869, dagegen 1276 Arbeiter. Nahe ju 24 000 Arbelter sind in dlesem In⸗ dustriezweige beschäftigt.

Zum allgemeinen Ausstand in Schweden e n m, , G.,, dag mehreren In duftrie betrieben und Arbeitsplätzen ge⸗ meldet wird, die Arbeiter hätten die Arbeit wieder aufgenommen bejw. darum ersucht. Eine Sonderaug⸗ gabe von Stockholms Dagblad“ schreibt, daß die Stimmung gegen den Autstand in der Hauptstadt beständig zunehme; wahrscheinlich würden in einem oder in zwei . die Zeitungen wieder erscheinen. Gestern sind tatsächlich auch die meisten Morgenjeitungen erschöenen, wenn auch, wie die vorgestrigen Abendblätter, in kleinerem Format. Der Publinstenklub bielt gestern aus Anlaß des Tvpograpbenstreiks eine Sitzung ab. Der Verkehr im Hafen ist etwas geringer, doch erledigen die Dampfer ihre regelmäßigen Fahrten obne nennengwerte Verspätungen. In Göteborg hat der Automobil und Droschkenverkehr mit dem alten Personal wieder begonnen. In Malms ist die Lage im wesentlichen unverändert. Die Straßenbahn⸗ ange stellten arbeiten, die Zufuhr landwirtschaftlicher Probukte findet ungestört statt.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Künste in Berlin hat im Verlag von Mittler und Sohn soeben ihre Chronik über die Zeit vom 1. Ottober 1906 bis dahin 1908 berauegegeben. Das 168 Selten starke Heft entbält genaue Angaben über dag Wesen und die Ein— richtung der Akademie, über den Personalstand am J. Oktober 1908, versönlsche Nachrichten, Mittellungen über die Verwaltung und allgemeine Nachrichten sowie Furie Lebengbeschreibungen der vom 1. Oktober 1906 big Ende September 1908 verstorbenen

Senatoren. Mitglieder, Lehrer und Beamten. Es sind dies Ladwi

Thaille, Wilbelm von Diej, Karl Gassow, Hermann Gade, Josep Joa dim, Eduard Geleg. Ferdigand Meldabl, Paul Thamann, Peter Janssen und Friedrich Adler. Aas den Angaben der Coronik ist an dieser Stelle gestern bereits der Neurrwerbungen der Sammlung alter Musikinstrumente gedacht worden; heute seien einlge Angaben über die Stiftungen der lademie und über die ihr ju Unterst tungs- 1jwecken iur Verfügung stebenden Fonda sowie über ihre Lebr⸗ an stal ten nach zetragen. Dem Ku nst aus sTtellungs gelderf onde konnten im Stats labre 1808 infolge des hoben Urberschufses aug der Ausstellung von Werken älterer englischer Tanft 20 000 jugeführt werden. Aas dem Fondz warden in den Berichtsjahren (Oktober 19805-1908) 31720 . bewilligt. Ferner wurden an Uaterstũtzung bewilligt: aus der Toepffer Stiftung 315, der Goudp. Stiftung 325 und aus der Raussendorf Stiftung 800 . Neu hinzugekommen ist eine Siegfrled Oz. Stiftung, die am 1. Oktober 18098 in Wirlsamkeit getreten ist. An Preeisen konnten derlieben werden 6 Staatsvreise ju je 11090 6 (an Maler und Malerinnen), ferner Preise bejw Stipendien aus der von Robrschen, der Dr. Paul Schultze, der Professor Karl Blechrnschen und der De. Hago Raussendorf. Stiftung, ferner aus einer Reihe selbständiger Privatstiftungen (Michael Beerschen Stiftungen, der Mæerbeer⸗ schen und der Gnil Wentzelschen Stiftung). Die große Berliner Kunstauzstellung im Jahre 1906 brachte trotz der ungünstigen Witterung einen Reingewinn von rund 345)9 66, von welchem Be—= trage der Berliner Künstlerderein zur gegenseitigen Unterstätzung mit rund 2599, der Dösseldorfer Künstler⸗Unterstüzungszverein 500, der Verein Berliner Känstler 13 500 und die Genossenschaft der Mit- glieder der Berliner Akademie der Künste nah den Ausstellungs.« satzungen und den später getroffenen Vereinbarungen 13 530 4 erbielten. Von den in der Chronik mitgeteilten Angaben über Unterrichts« anstalten der Akademie sel folgendes bervorgehoben: Die Zabl der Studierenden der Akademischen Hochschale für Bildende Künste betrug im Winterhalbjahr 180607 185 Immatrikulierte und 30 Hospitanten, im Sommerhalbsahr 166 JImmatrikulierte und 13 Hosvitanten. Von diesen widmeten sich im Winter balbjab 147 der Malerei, 38 der Bildhauerei, 1 den raphischen Künsten, während 30 obne Angabe elnes bestimmten Kunst⸗ e. die Hochsch ile besuchten. Für daz Sommerhalbjahr lauteten die entsprechenden Ziffern: 133, 30, 3 und 13. Der Nationalität nach waren 148 Preußen, 18 Angebörige der anderen Bundesstaaten und 13 Ausländer. In Winterhalbjahr 1907 08 waren 198 Immatrikulierte und 27 Hospitanten, im Sommerhalbjahr 169 Immatrikulierte und 11 Hospitanten ju verzeichnen. Von ihnen widmeten sich im Winter balblabr 188 der Malerei, 38 der Bildhauerei, 2 den graphbischen Künsten und N studierten obne ein bestimmt ausgesprochenes Kunst. gebiet. Ihrer Nationalität nach waren 181 Preußen, 25 Angeboörige anderer deutscher Staaten und 189 Nichtdeutsche. Im Sommer balbjabr studierten 133 Malerei, 34 Bildhauerel, 2 graphische Künste und 11 obne Angabe eines besonderen Kunstgebiets; von ihnen waren 146 Preußen, 19 Angehörige anderer Bundesstaaten und 15 Nichtdeutsche. Die akademischen Meisterateliers wurden im Winterhalbjahr 190607 von 31, im Sommerhalbjahr 190607 von 33, im Winterbalbjahr Eo von 36 und im Sommerhalbjahr 190708 von 36 Schülern

esucht.

Die Hochschule für Musik jäblte im Winterbalbfabr 1906 07 163 Schuler und 154 Schülerinnen, im Sommerhalbjahr 1907 160 Schüler und 139 Schülerinnen; von ihnen waren im Winter 213 Preußen, 39 aus anderen deutschen Staaten und 65 Nichtdeutsche; für den Sommer waren die entsprechenden Zablen 206, 30 und 63. Am zjahlreichsten besucht war die Abteilung für Orchesterinstrumente, die 108 bejw. 107 Schüler und 42 bejw. 42 Schülerinnen aufwies, es folgte die Klasse für Tlavier und Orgel mit 26 und 54 bejw. 29 und 46 Schülern bezw. Schülerinnen, dann die für Gesang mit 14 und 58 beiw. 13 und 80. Die Abteilung für Komposition wies im Winter 15 Schüler, im Sommer 11 Schüler und 1 Schülerin auf. Der große Chor und der a cappoella- Chor bestand im Wintersemester auß 148 bejw. Jo, im Sommerhalbjahr aug 159 bew. 65 Mitgliedern. Im Wintersemester 1807 08 besuchten die Hochschule für Mustk 173 Schüler und 144 Schülerinnen, im Sommerhalbjahr 1907108 158 Schüler und 138 Schülerinnen. Preußen waren von ihnen im Winter 210, im Sommer 191; andere Deuische 37 bejw. 33, Aut länder 70 bejw. 72. Den Orchesterklassen gehörten im Winter 115 Schüler und 37 Schülerinnen an (im Sommer 103 bezw. 36), an Klavier und Orgel studierten 31 und R (bejw. 33 und 48); Gesang: 13 und 59 (be, w. 9 und 53); Kom⸗ position 14 und 1 (bejw. 13 und 1) Der große Chor und der a eaphꝑella Chor der Hochschule bestand im Winter 1907 08 aus 221 bejw. 73, im Sommerbalbiahr 19807 08 aus 167 bejw. 71 Mit. gliedern. Die Akademischen Meisterschulen für Kompoñtion

wurden besucht im Winter 190507 von 25 Schülern und 3 Schülerinnen, im Sommer 1907 von 24 Schülern und 3 Schale⸗ rinnen; die entsprechenden Zablen für den Winter 1807 08 de. liefen sid auf 26 bejw. 2, für den Som mer 1908 auf 26 bew. 2

Das Akademische Institut für Kirchenmusik wurde im Winter 1906j07 von 27 Eleven und 6 Hospitanten, im Sommer 1807 von 30 Eleven und 5. Hospitanten besucht; die Ziffern für das Winterbalk⸗

abr 1907 /s08 lauteten 30 bejw. 5, für den Sommer 1908 aber 30 bejw. 4.

! Im neuen Ausstellungsraume des Kupferstichkabinett? ist an Stelle der Ausstellung französischer Grabstich larbeiten und Radterungen des 19. Jabrhunderts eine neue Ausftellung don Kudferstichen und Holischnitten älterer Meister (Erwerbungen den 1809, , aus den Sammlungen A von Lanna und J. Hubert) getreten.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand in Belgien Anfang Juli d. J.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Antwerpen berichtet unterm 7. d. M.: Die Witterung des Monats Junt war der Land⸗ wirtschaft im allgemeinen nicht günstig. Während in den ersten Wochen trockenes windiges und kaltes Wetter vorherrschte, traten seit dem 20. starke , ,. ein, die den Zuckerrüben, dem Hafer und anderen Frühjabrskulturen von Nutzen waren. Infolge Gewitterregen lagerten sich stellenweise Getreide und Flachs.

Roggen. In der Kampine rechnet man auf ein gutes Ernte—⸗ ergebnis; der Ertrag an Körnern wird jedoch weniger befriedigen als der Ertrag an Stroh. In der limburgischen Kampine haben an verschiedenen Orten die Felder durch Frost dermaßen ge⸗ litten, daß man entschlossen hat, den Roggen, dessen Aehren gänzlich oder teilweise leer sind, ju schneiden und grün zu verwenden. In Flandern, in den Ardennen und im Condroz verspricht der Roggen eine gute Ernte. Im Bezirk Mong hat er etwag wenig Stroh, bei Leue bat er jwar ein gutes Autseben, wird jedoch nur ein sehr geringes Ernteergebnis haben; ferner steht er, ob⸗ gleich kurz geblieben, schön in der Gegend don Trognée (Provin; . und sehr schön im lehmigen Teile der Bezirke Lüttich und

ongern.

Der Weizen steht in den flandrischen Poldern ziemlich schön, während er in den Poldern der Probinz Antwerpen zu wünschen läßt und bei Mvern zurückgeblieben ist. Auf dem lehmigen Boden der Gegenden von Courtrai, Thuin, Lüstich und Tongern sowie der Pro⸗ vinz Ostflandern hat er sich kräftig entwickelt. In der Provinz Hennegau hat er hin und wieder durch Nachfröste gelitten (Mone) und stellenweise (Bezirke Roeulx und Leuze) steht er ungleich.

Die Gerste hat in den flandrischen Poldern ein sehr gutes Aus sehen und verspricht dort eine leidliche Eente, dagegen stebt sie in den Antwerpener Poldern nicht befriedigend. In der Kampine und der Umgegend von Aerschot sind die Aebren infolge der Kälte vielfach unfruchtbar geblieben und verschiedene Felder sind abgemäbt worden. Im übrigen lauten die Nachrichten über den Stand und die Exrnte—

aussihten der Gerste allgemein günstig. Im Beitrk von Leuze werd der Ertrag unter dem Durchschaitt jzuruckbleiben.

Der Da fer hat sich im allgem: nen wanig entwickelt

Der Stand der Kartoffeln ist in allen Landegteilen durchweg befriedigend. Ja der Antwerprner Kamphne ist der Ertrag der Früh kartoffeln, die in Mai erfroren waren, sehr schwach; auch bei LSwen läkt dag Graebnl der Frübkartoffeln, deren Ernte begonnen bat, sowohl ü Menge wie in Güte ju wünschen übrig. Bel Termonde ist die Gente der sebr frühen Sorten am 24. Jani in Angriff ge⸗ nommen worden; der Ausfall ist sehe befriedigend. Man ernelt dort 17 Fr für 100 Kg bejw. 00 biz 1000 Fr. auf den Hektar.

Der Stand der Zuckerrüben ist sehr verschieden. In den Antwerpener Poldern, in Flandern und in den Landegtellen von Tongern, Libramont und Vinant sind sie im Räckstand, steben dort aber im allgemeinen nicht schlecht. Stellenweise haben fie auch infolge des trockenen und kalten Wꝛtters gelitten. An gewissen Qrten der Degend von Tirlemont werden die Zuckerrüben durch Erdflöhe Le a n, Ja der Hesbayr sind sie ebenfalls um 14 Tage jurü f. eblieben.

; Der Flacht ist kurz, die Stengel find von ungleicher Länge, und stellenweise sind die Spitzen infolge der beißen Tage vom 25. Mat bis J. Juni verdorrt. Bel Courtrai ist der Flachs durch Gewitter⸗ regen niedergelegt worden. Er steht, obgleich kurz, jiemlich schön in dem sandigen Teile der Gegend von Brügge und sehr schön bei Termonde.

Der Hanf, der nur in der Umgegend don Termonde 12 wird, ift außergewöhnlich schön und verspricht, wenn dag regnerische Wetter nicht ju lange anhält, einen guten Ertrag. .

Klee. Des Ergebnis dei ersten Schnittes ist all zemein schlecht oder doch nur mäßig ausgefallen. Der jweite Schnitt wächst gar nicht oder nur langsam und gilt als ziemlich verloren. Roeculr wurden J. B. nicht mehr als 1100) Kg auf den Hektar erzielt. In der Kampine hat man diele Kleefelder nach dem ersten Schnitt umgepflügt und mlt Kobl⸗! und Zuckerrüben angebaut. Im Bezirk Dinant war die Ernte befriedigend.

Die Wiesen in der Kampine geben nur etwa zwei Drittel oder die Hälfte, zuweilen auch nur ein Drittel des gewöhnlichen Ertrages an Heu. Vielfach ist auch die Qualität durch das Vorberrschen von Unkraut beeinträchtigt worden. Immerhin beläuft sich der Pachspreig auf 200 bis 350 Fr. für den Hektar, und der Preis für Heu wird auf S0 90 Fr. auf den Hektar in der limburgischen Kampine und bis 100 Fr. in dem Limburglschen Maastal steigen. In den anderen Landegtellen ist es nicht anders. In der Gegend von Roeulr . der Durchschnitts. ertrag nicht mehr als 2590 Kg auf den Hektar. In der Hesbave bat man es nicht einmal für lobnend erachtet, die Wiesen abjumäben, sondern bat sie abweiden lassen. Die Erntearbeiten sind durch den seit 20. Juni fallenden Regen sebr beeinträchtigt worden.

Der Zuftand der Welden ist, mit Ausnahme derjenigen in Ten Poldern bei Gent und in dem Tal de Dendre, nicht befriedigend, da das Gras nicht wächst. .

Der Hopfen ist im Wachstum zurück.

Ottawa, 11. August. (W. T. B.) Der Bericht des Acker. baudepartements für Ende Juli schäzzt den diesjährigen Weizenertrag von Manitoba, Saskatchewan und Alberta auf 157 464 009 Bushels. Am gleichen Termin deg vorigen Jahret lautete die Schäßung auf 116524 9000 Busbels. Der Bericht sagt, daß die Feldfrüchte sowie das Vieh sich im ganzen Dominion all⸗ gemein in einem sehr befriedigenden Zustand befinden.

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater (Gura⸗Oper).

Offenbachs einst so beliebte Ogernparodie Orpheus in der Unterwelt“, die vor einigen Jahren zuletzt durch die Schau—⸗ spleler Max Reinhardts hier dargestellt wurde, erschlen gestern in der GuraOper in ihren Hauptrollen durch Dpernsänger besetzt nur für den Styx war ein bekannter Vertreter des Operettenfachsß, Herr Leopold Deutsch, gewonnen worden. Da Musikalische des Werks, das bei der Reinhardt. Aufführung iu kurj kam, kam natürlich gestern unter der Leitung des Kapellmeisters Gille in ganz anderer Welse zur Geltung, aber der kecke übermuͤtige Ton, auf den das Ganze gestlmmt ist, wurde von den Vertretern der einjelnen Rollen nicht so recht getroffen, mit einziger Ausnahme des Herrn vom Scheidt, der den Jupiter mit einer unübertriebenen, ihm wohl⸗ anstehenden Komik verkörperte. Immerhin aber ut diese Off enbachiade so viel fröhliche Munterkeit in sich, daß das jahlreiche Publikum sich dabei vortrefflich unterbielt. Herr Lichtenstein als Orpheus, Frau Fink als Gurydike, Herr Gura selbst als Aristeus. Pluto ragten aus

dem Gnsemble bedeutsam bervor. Herr Ludwig Renner, der künsilerische Beirat der Gura⸗Dper, hatte den Tert einer umfang- reichen Rediston unterjo zen, mit manchen glücklichen, auf allerlei Tagegereignifse anspelenden Ginfällen und mit nenen Coupletversen derseben. die Hert Deutsch in seiner fein pointierten Art vortrug. So war denn dem alten Werk in der neuen Ferm ein voller rf

Die Komische Oper beginnt ibre Spieljeit am Montag, den 16. d. M. mit einer Aufführung der Oper Tiefland.

Die morgige Srstauffübrung des Schwankes Prinz Bussi‘ im Thaliatbeater beginnt ausnahmzsweise um 79 Uhr.

Josef Kain wird im kommenden Winter mehr als bisher ch als Vortragender betätigen. Er hat mit der Konzertdirektion Jules Sachz einen Vertrag abgeschlossen, demzufolge er sich ver⸗ pi tet an den Abenden, an denen er nicht mit Bühnengastspielen esetzt ist, Vorlesungen * halten. Die Konzertdirektion Sach wird eine Anzahl von Vortragsabenden des Künstlerz in den großen deatschen Städten veranstalten; für Berlin ist ein Tag im Novdember in Aussicht genommen.

Karl Burrlan wird 1 noch elnmal als Tannhaͤuser der Gura⸗ Oper im Neuen öniglichen Operntheater auf⸗

treten. Mannigfaltiges. Berlin, 12. August 1909.

Ein Vertreter des „Figaro“, der Spelterini in der Gondel des Ballons „Sirius“ (vgl. Nr. 188 d. Bl.) über die Alpen begleitete, gibt in dem genannten Blatte, nach dem B. T., folgende Schilderung der Fahrt: „Welch unvergeßlicher Augenblickl Als Kapitän Spelterinl das Kommando ‚Loz!“ erteilt hat, schwebt der Slrius empor. Wir haben die Empfindung, daß wir uns nicht rühren, nein, im Gegentell, es sind die Massive und Plks und Gletscher und Täler, die unter ung versinken. Wir hängen stumm und wie vernichtet durch so viel Schönheit und so viel e,, . über der unendlichen Welt von Felsen, Schnee und Gig. ir beherrschen all die Unendlichkeit jwischen

immel und Erde, nur wir vier Männer in der weldengeflochtenen

ondel, die der Sirius“ leicht emporträgt, umflattert von weißen Wölkchen, die an den Felgzinnen jerreißen und verstäuben. Merkwürdig erschütternde Augenblie, in denen man sich wie ein Wrack im Raume fühlt. Der Sirius. überschreitet das Mer de Glace, umfährt die Aiguille du Dru, schwebt über dem Gletscher von Agentidre und setzt mit einem Sprung von 000 m Höhe über die Töte Noire. as Schausplel ist wunderbar, etz übertrlfft die Pbhantasie und spottet des Ausdrucks. Gegenüber von uns liegt König Montblane mit seinem Hofstaat von Pike und Nadeln, die einen im Hermelinmantel, die anderen in rotbraunen und grauen Gewändern. Links von uns dag wunderbar unendliche Reich der Walliser Alven mit seinen Zinnen von unvergleichlicher Schroff heit und Kübnbeit. Strahlend in Licht und cuf auurblauem Firmamentgrund, alle überragend dag Matterborn. Wir wenden uns und entdecken im eften den gigantischen Zirkus der Dent du Midi, der Diablerets und weiter Ferne die eleganten Formen der Jungfrau. Zwischen all die len