1909 / 200 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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Türkei.

Die von Said Idris geleitete aufständische Be⸗ wegung in Yemen greift um sich. Nach Meldungen des ‚W. T. B.“ ha. die Pforte die Entsendung von vier Kriegs⸗ schiffen, zwei Transportschiffen und zwölf Bataillonen nach dem Schauplatz des Aufstandes beschlossen.

Wie die Konstantinopeler Bläiter melden, hat die Türkei Serbien die Erlaubnis zur Einfuhr von 250 Tonnen rauch— losen Pulvers über Saloniki erteilt.

Bulgarien.

Aus Anlaß des 32. Jahrestages der Verteidigung des Schipkapasses fand in Rustschuk die Enthüllung eines Freiheitsdenkmals, des ersten in Bulgarien, statt. An⸗ wesend waren rumänische und sämtliche überlebenden bulgarischen Freiwilligen von 1877.

Afrika.

Nach Blättermeldungen aus Melilla hat sich die . Kavallerie unter dem 36. der Kriegsschiffe äangs der Meeresküste gegen die vorgeschobenen Stellungen der Mauren in Bewegung gesetzt.

Nr. 46 des Zentralblatts für das Deutsche Reich’, berauggegeben im Reichtamt des Innein, vom 18. August, hat folgenden Inhalt: Zoll. und Steuerwesen: Gerstenzollordnung.

Nr. 67 des, Zentralblattes der Bauverwaltung“, heraus egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 21. August 1909, 6 folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Richt- amtliches: Umbau des Hauses James Simon in Berlin. Daz Stroh⸗ und Rethdach. Das Schicksal der Tempelruinen von bilae. Vermischtes: Ausstellung im Kanstgewerbemuseum in Berlin. Wert der gekrümmten Straße. Prof. Dr. Viktor Kremser F. Bücherschau.

Statistik und Volkswirtschaft.

Statistische Mitteilungen aus Düsseldorf.

Der neueste Monatsbericht dez Statistischen Amts der Stadt Düsseldorf, für Juli 1909, berücksichtigt erstmalig Groß, Dässe dorf, wie es sich nach den Eingemeindungen der Vororte Heerdt · Oberkassel, Eller, Himmelgeist, Gerregheim sowie eines Teils von Ludenberg und Rath stellt. Die Bevölkerung Düsseldorss bat danach Ende Jul rund 345 000 Personen betragen, nachdem dieser Monat einen Gesamt⸗ überschuß von 1371 gebracht hat. Der andauernd starke Zuzugs.« überschuß, der im Monat Juli wiederum nicht weniger al 833 Personen betrug, wird. mit Rücksicht auf den herannahenden Winter, der eine große Arbeltslosigkeit mit sich bringen dürfte, nur mit Sorge betrachtet. Geboren wurden im Juli 855 Kinder, def. 29,16 aufs Jahr und aufs Tausend der Bevölkerung, „eine Ifffer, die außerordentlich niedrig ist, wenn man bedenkt, daf die entsprechenden Konzeptiongmonate zur heiratgreichsten Zeit des Jahres gehören“. Erfreulich dagegen ist, wie im Juni, der niedrige Stand der Sterblichkeit, eine Wirkung der ja im übrigen wenig gänftigen Witterung; die Sterblichkeit quote betrug im Jult 1253 0 gegen 15,9 osoo in Düsseldorf des Juli 1908. Faßt man nur dag aste Stadtgebiet ins Auge, so stehen sich nur 310 Sterbefälle des dies- jährigen Juli und 380 des vorjährigen gegenüber, wobei das Minus vollkommen auf Rechnung der Säuglingztodegursachen (angeborene Lebensschwäche, Brechdurchfall, Krämpfe) entfallen; das stärkere Auf⸗ treten von Infektionskrankbeiten und namentlich von Mafern und Keuchhusten ist demgegenüber in der Summe nicht ausschlaggebend in Erscheinung getreten.

Der Arbeitsmarkt zeigte im Jull 1909 keine Zeichen nach- haltiger Erholung, wenn auch das Vermittlungsergebnis bel der Al. gemeinen Arheitanachweisstelle etwas günstiger war als im Juli dez Vorjahreg; bei 3958 (i. Votj. 4008) Arbeitsuchenden konnten 1463 Ii. Vorj. 1280) Stellen in der männlichen Abteilung vermittelt werden, sodaß also von je 109 Arbeitsuchenden 36,96 (31 94) Arbeit durch die Allgemeine Arbeitsnachweitstelle fanden. Schwach war dabel namentlich das Angebot der Landwirtschaft, das trotz der bereits be— gonnenen Ernte sich geringer als in den früheren Jabren geltend machte, was vielleicht zum guten Teil durch die Räck⸗ wanderung von arbeitslosen Industriearbeitern aufs Land wer— ursacht worden ist; auch machte sich das ungünstige Wetter im Gastwirts gewerbe bemerkbar, sodaß auch hier das Stellen⸗ angebot sich in engen Grenjen hielt. Infolge des Lebens im Bau⸗ gewerbe machte sich ein Mangel an gelernten Baubandwerkern geltend, während ungelernte Arbeiter beim Nachweis fast gar nicht verlangt wurden, weil die von der Industrie abgestoßenen Kräfte sich an Ort und Stelle selbst anbieten. Die Zahl der veisiherungspflichtigen erwerbsfähigen Mitglieder der Zwangekrankenkassen zeigte im Juli in den meiften Industrien eine geringe Anschwellung gegen den Vormonat und das Vorjahr; unter Zurechnung der Minglieber aut den Vororten ergab sich am Ende des Berichtsmonats eine Sesamtzahl von 86 391 veisicherungspflichtigen erwerbsfähigen Mitgliedern.

Der Cisenbahngüter verkehr wies im Juli steigende Ziffern

auf; bei den 6 Güterabsertigungsftellen im alten Düsseldorf beirug der Versand 171 443 (i. Vors. 149 404) Tonnen und der Empfang 230 620 (224518) Tonnen gegen 165 655 beiw. 217 769 im vorigen Monat, doch tritt noch der Güterverkehr der 5 neuen Güterabferti. gungsstellen in Oberlassel, Heerdt⸗Büderich, Eller, Gerregheim und Rath mit 22032 Tonnen Versand und 60 796 Toanen Gapfang hinju, sodaß sich ein Gesamtgüterveikehr von 193 475 Tonnen im Versand und 251 416 Tonnen im Empfang ergibt. Beim Hafen zeigte die Zufuhr sowie die Abfuhr etwas höhere Zahlen als im vor— jährigen Juli; der Gesamtverkehr umfaßte 114 742 Tonnen gegen 110 343 im Vorjahre. Die Viehpreise zeigten im Monat Juli, abgesehen von denen für Schweine, die langsam, aher sicher stiegen, durchweg eine weichen de Tendenz. Ez notierten am Ende des Monats far 55 kg Schlacht⸗ gewicht mittlerer Qualität: Obsen 70 - 72 (i. Vor. 73 - 75 M6) gegen 72— 4 ju Monatsanfang, Bullen 60 - 62 (64 - 66) gegen 62 64 um Monatamltte, Kühe und Rinder 66 —- 58 (70 - 72) gegen 63— 76 zu Monatgzanfang, Kälber 55-71 (80 36) gegen 70 - 75 M zu Monatg⸗; anfang. Die Darchschnittspreise sflellen fich dem Vorjahre gegenüber für alle Viehsorten niedrige für Kälber ganz bedeutend geringer; die einige Ausnahme zeigen Schweine, die für 50 Kg Tebendgewicht nach Abzug von 20 kg Tara in J. Qaalität 73 (83) in Ji. 7i (6ih, in III. 66 (56) MS tosteten.

Von den Großhandelsrreisen hatten, abgeseben von denen

für Kartoffeln, die naturgemäß fan ken, weschen e Tendenz, namentlich

die von Kaffee, Weißen, Roggen, ausländiscem Hafer und Futter 1 es stiegen dagegen im Preise inländischer Hafer, Schmalz und ro

Bie städtische Hypothekenverwaltung gab im Jult 34 (i. Vorj. 9 Darlehen ju 1 145 0090 oz 050) M, aus; de Zabl der bel der Leihanstalt untergebrachten Pfänter sile, von 77505 (67 735) auf 74 585 (69 208), die Summe der darauf gewährten

Darlehen fiel aber von 615 316 auf 514 755 0 (im Vorjahr- 3inahme ron Seh 133 auf e zel 1), .

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Zur Arbeiterbewegung.

In Hamburg haben, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, auch dle Gipser und Stuktateure mit N71 gegen 1466 Stimmen die Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen. Bamit ist der Friede im . Vierstädtebundes endgültig wieder hergestellt. (Vgl.

. Bl.

In der Kunstdruckanstalt von Eschebach und Schäfer in Leipviig haben, wie der Köln. Ztg.“ gemeldet wird, am Montag sämsliche Arbeiter und Arbeiterinnen, etwa 100 Personen, die e, niedergelegt. Eg handelt sich um Lohn, und Arbeitsstreitig⸗ eiten.

In den Kohlengruben von Siersza und Tenez yk sowie in dem n von Kra sind, wie dem W. T. B.“ zufolge Wiener Blätter aus Biala melden, sämtliche neunzehnhundert Arbeiter in den Ausstand getreten. Es heißt, daß sich auch die Grubenarbeiter in Jaworzno, etwa 4505, dem Streik an⸗ schließen woll en.

(Weitere Statistische Nachrichten! s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Während Ausgrabungen in Aegypten seit 1798 und in Meso⸗ potamien seit 1845 betrieben werden und überraschende, neue Kunde über die alten Völker, deren Geschichte man bis dahin nur auf Grund schrisftlicher Ueberreste aller Art durch orschen konnte, brachten, baben die Ausgrabungen in Palästina, der Wiege unserer Religion, erst sehr spät eingesetzt. Jetzt herrscht ein erfreulicher Wettbewerb aller Nationen bei der Ersorschung des heiligen Landes. Elle tut auch not, denn die über der Erde befindlichen Ruinen werden von Jahr zu Jahr mehr zerstört, zumal die Bevölkerung die Reste der alten Bauwerke zur Errichtung neuer verwendet. Besonderes Interesse dürfen die Ergebnifse der Aus— grabungen in Kanaan beanspruchen, die für unsere Kenntnis der eigentlich israelitischen Zeit jenes Landstrichs von hoher Bedeutung sind. Dr. Peter Thomsen hat unter Benutzung der neuesten For⸗ schungen über sie in einer Schrift Palästina und seine Kultur in fünf Jahrtausenden- berichiet, die als 250. Bändchen der Sammlung Aus Natur und Geifteswelt im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig erschlenen ist. Mit Erlaubnis des Verleger ist das Folgende aus dieser Schrift entnommen:

Die israelitischen Stämme eroberten Palästina in der Mltte des 13. vorchristlichen Jahrhunderts. Ein selbständiges Staatswesen und damit eine eigenartige Kultur bildeten sich aber erst erheblich später her— aus. Feindliche Stämme aus der Steppe draͤngten nach und legten den Gedanken eines engeren Zusammenschlusses und eines Königtums nahe, das aber erst zur Wirklichkeit wurde, als die Philister Ifraek bart bedrängten. Ueber diese Pbilister wissen wir noch heute nicht viel; auch die Ausgrabungen an der wahrscheinlichen Stätte einiger ihrer Hauptstädte, in Gath und in Geser, haben nur wenig Licht über dieses Volk verbreitet. Man fand in Geser zwei alte Gräber, die reiche Beigaben enthielten; das eine ein männlicheg Skelett, feine Alabastergefäße, eine Glashase und Glasflasche, einen Skarabäus aus Achat und ein schwarjes Tongefäß; das andere: ein weibliches Skelett und als Beigaben ein schönes Sllbergefäß und eine Bronzeschale; eine Sllberschase, ein Handspicgel aus Bronze und allerlei Schmuck aug der 18. ägypiischen Tynaflie lagen geordnet auf dem Boden. Von einem Gisenmesser hat sich nur ein Bruchstück er⸗ halten. Beide Gräber enthielten ferner Schasknochen; ja in einem dritten hatte man dem Toten ein ganzes Schaf zwischen die Knie gelegt. Spater wurden noch mehr Graͤber aufgedeckt, die durch ihre Länge auf— fielen. Alle enthielten silberne Geräte und Gefaße; die von Frauen reiche Schmuckgegenstände. Wenn diese Graͤber Philistergräber sind, und dafür sprechen gewichtige Gründe, so ergibt 6g daraus, daß die Philister ein hochkultivtertes Volk und keinesfalls Semiten waren. Nach ägyptischen Nachricht'n sind sie aus dem südwestlichen Kleinasien und von den ägäischen Inseln nach Syrien gekommen; das bestätigen die künstlerischen Geräte und Gefäße, die mit Funden in Gräbern in Knossos, Mykenä und Termere (in Karien) Aehnlichkeit haben. Die Philister hätten dann griechische Kultur large be— wahrt und sie dem Lande vermittelt. Sie sind aber später in Reli⸗ gion und Sprache ganz semitisch geworden. Sehr wahrscheinlich ist es, daß sie das Eisen in Palästina ein eführt haben, das aber erst allmählich Kupfer und Bronze verdrängte. Die Kämpfe mit den Philistern fübrten zur Einigung der israelitischen Stämme unter Königen. Saul und David, die beiden ersten Herrscher, hatten aber noch so viele Verteidigungskriege gegen sie zu führen, . sie an die Anlage großer Bauten nicht denken konnten; auch war die Kenntnis der Bau⸗ kunst in den Jahrbunderten der Gärung verloren gegangen, sodaß Saul phönijische Werkleute für den Bau der Burg auf dem Zion beranniehen mußte. Diese alte Burg muß man sic nicht zu großartig denken. Erst Salomo legte Festungen an, so in Geser und Megiddo. Hier fand Schumacher in der fünften Schicht die Grundmauern einer Burg, die wohl auf Salomo jurückjuführen ist. Ein Dof von etwa 60 m Länge und 40 m Breite war mit einer starken Mauer umgeben. In der Mitte der Nordmauer war ein schloßartiges Gebäude, 11 m im Quadrat, mit drel Wohngelassen angesetzt; den Boden deckten Tonfltesen. Die Mauern weisen alle scha fe rechte Winkel auf und sind aus, teilweise sogar verzahnten, großen Steinen, die mehrfach Steinmetzzeichen tragen. Ebensolche Zeichen sind an der salomonischen Tempelmauer in Jerusalem beobachtet worden; sie beweisen, daß auch hier aut ländische Architekten und Arbeiter tätig gewesen sind. Die Mauern des bewohnbaren Turmes waren außen abgetreppt und lis 2,36 m boch. Auf ihnen hat ein Ziegelbau von 60— 70 em Höhe gestanden. Innen waren die Mauern mit Lehm verputzt. Da bisher nur ein Tell der Befestigung aufgedeckt ist, läßt sich über Tore oder Außenwerke und Glacis noch nichtig sagen. Im Hof fand man Tonkrtüge. Wertvoll sind die kleineren Funde, die man in der Burg machte, vor allem ein wundervoll geschnittener Slegelstein, ein Jaspis, oval und allseitig glatt poliert. Die Stegelflache jeigt einen brüllenden Lzwen und die alt—⸗ bebrässche Inschrift: Siegel des Schema, des Dieners Jerobeams“. Damit ist sicher Jerobeam II. gemeint, der etwa 7833 743 vor Chr. dem Nordreiche Israel noch einmal zu einer letzten Zeit der Macht und Blüte verbalf. „Diener“ beieichnet nach dem damaligen Sprach⸗ gebrauch den Berater und Minister eines Königgg. Der Löwe auf dem Siegel, das in den Peivatbesitz des Sultans überging und auf 50 090 Fr. geschätzt wird, weist auf den assyrisch babylonischen Einfl ß auf Kanaan hin. Gefunden wurde noch ein zweiteßz Siegel aus Lapis Lajuli mit einem Wappentier, das eine Vereinigung von Löwe und Falke mit Krone trägt. Die ganze Burg ist später durch einen Brand vernichtet worden.

Selbstoerständlich haben die jüdischen Kanige ihrer Hauptstadt Jerusalem eine ganz besondere Fürsorge zugewendet. David haste nur den Südosthügel, den Zion, befestigt. Die Stadt lag aber auf dem Südwesthügel, und ihre junehmende Ausdehnung und Bedeutung zwan zen dazu, sie mit schützenden Mauern ju umgeben. Was Salomo in die Bfestigungen eindejogen hat, läßt sich aus den jlemlich un klaren Angaben dis Alten Testamentg nicht erkennen. Doch ehen die von Bliß im Sãdwesten und Süden

erusalemß gefundenen Mauerreste sicher bis in die Zeiten der ersten jüdischen Könige zurück. Diese Mauer umjog in weitem Bogen den Südwestbügel und sperrte das jwischen ihm und dem Zion gelegene Tyrepöontal. Mehrere Türme trugen zu ihrer Verstärkung bel. Die großen Steine waren, soweit sie über der Oberfliche lagen, behauen Und von vorzüglicher Beschaffenheit. Die Mündung des Tyropöontalez war mit riner sehr starken Mauer ge— sperrt, da hier mit großem Wasserdruck von dem Slloahteiche her gerechnet werden mußte. Sie war an der Bsts 6 m dick, oben aber immer noch reichlich 2.50 m breit und mit 5 Strebepfeilern, die auch der Basis aufsaßen, versteift. Aus alle dem ergibt sich, daß die Kenntnis der alten kanganitischen Befestigungstechnik, vir mit ihren Ziegelbauten Großartiges geleistet hatte, in Israel verloren gegangen

war. Auch die Steinbauten der Königgieit sind keine ortatnal israelitischen Leistungen, sondern von fremden Völkern, in . von den Phönistern, übernommen und wahrscheinlich zum großen Teil auch von auswärtigen Baumelstern aufgeführt.

Der allgemein en. Armut auf dem Hehiete der Kunst entsprechen die gefundenen Tongefäße aus der israelltischen Zrit. Das Material wird gröber, die Formen werden immer plumper. Es kommen nur Nachahmungen zustande, und dasu tritt eine durch die regeren Handel. beziehungen immer mehr verstärkte Einfuhr aus den Kulturlaͤndern am Mittelmeer, namentlich aus Rhodugz. Pas Selbständigkeitsgefüh! des geeinten Israel versuchte zwar auch künstlerisch auf eigenen gan dl ju stehen, aber nur ju bald hat sich die künstlerische Armut der Israeliten, die sie jur Annahme autläͤndischer Lehr. meister in der Baukunst zwang, auch auf diesem Gebiete bemeikbar gemacht. Mit den Fremden sind dann auch ihre Geräte ing Land gekommen, und en ist wohl ju beachten, daß es die handeltreibenden Phönizier waren, die den Tempel in Jeruscsem und so manches andere bauten. Die Geräte des täglichen Lebeng jeigen deutlich den Zusammenhang mit der früheren Periode. auf der anderen Seite aber einen allmähllchen Fortschrstt. Feuerstein⸗ messer, Steinhämmer und Beile waren lange in Gebrauch. Den Fortschriit brachte hauptsäͤchlich das Cifen. In Megiddo hat. man eine alte Schmiedewerkstatte aufgedeckk mit den Resten elserner Geräte: Pflugscharen, Schaufeln, Lanzenspitzen, Mesßel, Ringe und Nägel. Bie Hauptbeschäftigung des Volkes blieben aber Acker⸗ und Gartenbau. Wein. und Delpressen sind in großer Menge überall gefunden, ebenso Zisternen. In Geser ist eine Steinflöte als einziges Musikinftrument gefunden worden; häufiger mögen solche aus Holz und Knochen gewesen sein, die aber der Per= nichtung anheimgefallen sind. Den zunehmenden Handel beweifen die iahlreich gefundenen Gewichte und fremden gien e n Im Süden überwogen naturgemsß ägyptische Waren: kirabäen, Vasen, Amulette, Goͤtzenbilder, während der assyrisch⸗babvlonische Ein fluß mehr zurücktrat. Er macht sich noch bemerkbar in Siegel zylindern oder Bildern und Symbolen auf ZJiegelsteinen. Auch zwei Urkunden, in Keilschrift auf Tontafeln niedergeschriebene Kontrakte, sind in Geser gefunden. Sie sind um 660 v. Chr. abgefaßt, wahr⸗ scheinlich von Ausländern. Im Jahre 722 v. Cbr. war Samarlen, die Hauptstadt des Nordreichs, wegen ihrer Treulosigkeit vom Köni Sargon von Assyrien erobert und jerstößrt worden. Aebnii erging eg Megiddo, das die Assyrer oder Aegypter unter Josias 9 eroberten. Dil Blüte des Volkegß wurde in die

ffangenschaft fortgesührt. Die zurückgebliebenen Bauern und Gärtner jeigten keine Neigung, in den halbzerstörten Bauwerken ju hausen, wie denn der Orientale von jeher mit einer uns unbegreif⸗ lichen Nachlässigkeit alte Kulturstätten zu Ruinen werden läßt und sich voll ruhiger Zufriedenhelt neben shnen einen neuen ohnsitz sucht. In Galiläa allein hat man blg heute neben 329 bewohnten Siedelungen mindestengz 460 Ruinenstätten nachgewiesen. reilich war ein Kriegssturm nach dem andern über dieses and dahingebraust. Anderthalb Jahrhunderte länger hat daz Südreich Juda seine Selbständigkelt zu wahren gewußt, aber auch nur unter den schwersten Opfern. Syrien war das Durchjugsgebiet für die Heere der umliegenden Weltmächte ge— worden, da vermochte es eine eigenartige Kultur nicht zu erhalien oder gar sie weiter zu entwickeln. Wunderbar aber ist die Lebenzkraft der Religion, die im Unglück des Staateg und des Volkstum sich in den hehren Gestalten der Propheten zur höchsten Blüte entfaltete. Vieles ging auch ihr verloren, der herrliche Tempel Salomos und vieleg was in Sitte und Brauch, in. Glauben und Vorstellung des Volks sich eingegraben hatte. Aber ein wertvoller Rest wurde ge= rettet, und die aus der Verbannung Heimkehrenden brachten nicht mehr die alte Religionssorm mit, die durch lausend Fäden mit der Re— ligion der Kanganiter, mit ihrer Naturverehrung und ihren gottes⸗ dienstlichen Gebräuchen verknüpft war, sondern eine neue, vergesstigte, die tiotz ihrer Mängel, gerade durch ihre Berührung mit der Fremde die Höhe erreicht hatte, die sie befähigte, der Acker zu werden, auf dem dag Christentum erwachsen sollte.

In der Nähe des Domes in Aquileja hat der Pin e; Heinrich Maionieg. wie die „Wiener Zeitung“ meldet, Mofaikbilder von 4009 dm Größe entdeckt. Es wäre das das größte antike Mosaikbild, das bigher überhaupt gefunden wurde. Bloher ist ein Teil von 40 m Länge und 32 m Breste aufgedeckt. Die bis jetzt aufgedeckten Bilder stellen interessante Jagd und Fischereiszenen dar. Der Rektor der Wiener Universität, Professor Swoboda hat sich als Vertreter der Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung von kunsthistorischen Denkmälern nach Aquileja begeben, um den Fund ju besichtigen. Im Herbst soll eine Kommission jusammentreten, die sich vor allem mit der Frage zu befassen haben wird, wie die aufgefundenen Kunstschätze am besten ju erhalten sind.

Literatur.

Grundriß zum Studium der politischen Oeko— nomie von Professor Dr. J. Con rad in Halle a. S. Vierter Teil: Statistik, 1. Teil: Die Statistik der wirtsckaftlichen Kultur, II. Hälfte, J. Band: Gewerbestatisti k, von Profeffor Dr. A. Hesse in Königsberg i. Pr. X und 379 Seiten. Verlag bon Gustap Fischer, Jena. Geh. 9 6. Der vierte Teil von Conrads rühmlichst bekanntem . Grundriß zum Studium der politischen Oekonomie“, dessen erste drei Teile in selbständigen Bänden die „Ra— tionalökonomie ?, die Volkawirtschaftspolitik⸗ und die ‚Finanjwsssen⸗ schaft' behandeln, ist zu einem der verbreltetsten und meist gelesenen Kompendien der Statistik geworden. Er jerfällt wieder in jwei Teile, von denen der erste die Geschichte und Theorie der Statfstik sowie die Bevölkerungsstatistik, der umfangreiche jweite Teil in seiner ersten Hälfte die Berufstatistik, die Azrar“, die Forst⸗ und die Mentanstatistik enthält, an die sich jetzt alz erster Band der zweiten Hälfte dieses Teils die Gewerbestatistik anschließt. Die von Pro— fessor Dr. Hesse Königsberg gegebene Darstellung bletet in jablen⸗ mäßiger Zusammenfassung ein umfangreiches Tatsache nm aterlal über den Gewerbestand (3ahl, Größe und Rechtsform der gewerblichen Betriebe und Uaternehmungen, beschäftigte Personen, Verwendung von Motoren und Arbeltzmaschtaen, Kampagne⸗ und Saisongewerbe, Hautzindustrie) und über die einzelnen Industrien. i die Verwertung desselben sind die durch die Methode und

echnik der Erhebungen bedingten Gesichtipunkte dargelegt; es sind die wichtigsten Ergebnisse und Folgerungen autgeführt und die Richtungspunkte und Geenzen für die Betrachtung im einjelnen nach⸗ gewiesen. Bei der Gliederung und Gruppierung der großen Menge von Zahlen wie auch bei, internationalen , , baben ihre inneten Zusammenhänge neben ihrer meihodischen und technischen Eigenart sorgfältigste Beachtung gefunden. Die Hauptergebnisse der deutschen Betriebszählung des Jahres 1907 hat der Verfasser bereits berücksichtigt; die Darstellung der weiteren Ergebnisse und ihrer Bedeutung für die Erkenntnis der gewerblichen Entwicklung, ihre Verwertung zur Beantwortung wirtschaftlicher und irn, Fragen soll in einem Nachtrag erfolgen. Wir wünschen der

beit des Verfassers denselben wohlverdienten Erfolg, der den anderen Teilen des „Grundrisses beschieden gewesen ist .

Alt Nr. 6 der „Schriften der Internationalen Vereinigung für

ee en Arbeiterschutz' erschien jetzt der Verhandlungs⸗

ericht der fünften Generalversammlung des Komitees der Internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arheiterschutz, abgehalten ju Lujern vom 28. bis 36. September 19058, nebst , der Internationalen Verenni⸗ gang und hes Internationalen AÄArbeitsamteg (27 Seiten; Verlag von Gastap Fischer, Jena. Preis 416). Die Berschte belehren über bi⸗ Durchführung der abgeschlossenen internationalen Arbeiterschutz, perträ e und bie Frage der Schließung weiterer Verträge, üker die Tätigkeit beg Internationalen Arbeitsamtes, über die Ausführung der Arbeiter schutzg'setze in den einzelnen Ländern, über Kinderschutz und Kinder- arbest in denselben, Nachtarbeit der Jugendlichen, Arbeitszeit der

. geerntet:

Bergleute und der industrlellen Arbeiter und Arbelterinnen, Wirkungen der Ian mn leren tg loe Umfang der Heimarbeit und internationale Ronkurrenz ihrer Produkte, Bekämpfung der gewerblichen Gifte sowie Veisicherung der Ausländer und insbesondere ihre rechtliche Behandlung del Betrsebzunfällen. .

Das internationale Ue berein kommen über den Eisen. bahnfracht verkehr in der Fassung des Zusatzübereinkomment vom 19. September 1906 und in Verbindung mit den esnheitlichen Zusatzbestimmungen des internationalen Transportkomitees und mit Fem Betriebzreglement des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen, gültig selt dem 22. Dezember 1908. Kommentar von Dr. Jur. Georg Eger, Geheimem Regierungsrat. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Berlin, J. Guttentag, Verlagabuchhandlung. Geh. 13 6. In der hier angezeigten dritten Auflage hat der be⸗ kannte Egersche Kommentar auf der Grundlage der neuen, seit dem 22. Dejzember 1908 gültigen Faffung des internationalen Ueberein⸗ kommens über den geb rf 6 en eh. eine vollständige Umarbeitung erfahren. Diese zeigt sich einerseits darin, daß infolge der zahlreichen wesentlichen Aenderungen des Uebereinkommens eine Umgestaltung ganzer Abschnitte des Kommentars erfolgt ist, anderseits darin, daß in den Erläuterungen die seit dem Erscheinen der zweiten Auflage beröffent⸗ lichte, sehr umfangreiche Rechtsprechung aller Vertragsstaaten sowie die schledsgerichtlichen Entscheidungen des Zentralamtg für den inter⸗ nationalen Eisenbahntrangport, die gesamte Literatur, die einschlä⸗— gigen Landesgesetze und Verordnungen des ganzen Vertragsgebietes sorgfältig berücksichtigt sind. Bei jedem Artikel des internationalen Uebereinkommens sind ferner nicht nur dle zugehörigen Ausführungs⸗ bestimmungen, Anlagen und Erklärungen der Schlußprotokolle, sondern auch die internen Vorschriften der einzelnen Vertrags⸗ staaten mitgeteilt. Auch sind jedem Artikel die einschlägigen Paragraphen des Betriebsreglements des Vereins deutscher Eisenbahn⸗ verwaltungen sowie die einheitlichen Zusatzbestimmungen des inter. nationalen Transportkomiteeg und Hinweise auf das Vereins⸗ übereinkommen und die gemeinsamen Abfertigungsvorschtiften bei⸗ gefügt, sodaß sich bei jedem einzelnen Artikel das gesamte dazu gehörige gesetzliche und reglementarische Material vereinigt findet. Ein ausführliches Inhaltgverzeichnis und Sachregsster erleichtert den Gebrauch des Kommentars. Dieser gewährt auch in seiner neuen Gestalt allen Trangportinteressenten, den Gerichten und Anwälten für den praktischen Gebrauch in Fragen des internationalen Eisen—⸗ bahnfrachtrechts eine erschöpfende suristische Ecläuterung des intei— nationalen Uebereinkommeng in seiner nunmehr geltenden Fassung, verbunden mit einer vollständigen und übersichtlichen Zusammenstellung dez ganzen vorhandenen Materials.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft wird ihre 24. landwirtschaftliche Wan deraus stellung vom 2. bis 7. Juni 1910 auf dem Heiligengeistfelde in Ham burg ab⸗ halten. Von der Schauordnung für diese Ausstellung ist jetzt eine Vorauggabe erschlenen, die unker anderem auch ein Preisaus⸗ schreiben für Dauerwaren enthält. Aus den Bedingungen dieses Preigausschreibens ist hervorjuheben, daß die. Dauer waren an einer mehrmonatigen Prüfungsreise, die über den Aequator geht, teilzunehmen haben, ehe sie dem Preis« gericht, das aus sachverständigen Beamten der Reichs- und Handels⸗ marine sowie aus Fabrikanten und Großhändlern der einschlägigen Betriebe und aus Männern der Wiffenschaft bestehen wird, n,, werden. An Auszeichnungen werden Preismünzen sowie Ehrenpreise ausgesetzt, für die Fleischkonserven wird das Reichtmarineamt eine größere Summe zur Bildung von Ehrenpreisen jur Ver— fügung stellen Es liegt im Interesse der Fabrikanten von Nahrungs⸗ miiteln, die solche für die Ausfuhr, die rn ,, . und den Verbrauch im Inland herstellen, diese Einrichtung zu ffn. um ihre Erjeugnisse in einwandfreier und sachverständiger Wesse ohne große Kosten prüfen zu Lassen. Die Anmeldefrist läuft am 30. Sep tember 1999 ab; Bedingungen und Anmeldepaplere sind kostenfrei von der Hauptstelle der Deutschen Landwitrtschaftsgesellschaft, Berlin SW. , Dessauer Straße 14, zu beziehen.

Die Getreideernte Oesterreiche 1908.

Dem vom K. K. Ackerbauministerium zu Wien veröffentlichten J. Hefte des Statistischen Jahrbuches“ für 1908 entnimmt die Stat. Korr.“ Über die Anbaufl ichen und Ernteerträge der wichtigsten Körnerfrüchte in den im Reichzrat vertretenen Ländern der öster— reichischen Monarchie die folgenden Mitteilungen. ; on der gesamten 10645 630 ha umfassenden Ackerlandsfläche des Jahres 1908 enffielen auf den Anbau von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Mais 6554 546 ha oder 61,6 Hundertteile. Auf die fünf Körnerfrüchte verteilte sich diese Fläche, verglichen mit dem Anbau des Jahres 1907 und dem im jehnjährigen Durchschnitt von 1898 bis 1907, wie folgt: .

durchschnittlich

1095552 1868 874 11933951

908 1907

Hektar 1179 495 1853577 1166526 1935710 1860 303

341 897 348 344 338 476.

Unter den elnzelnen Ländern hatten den bedeutendsten Anteil an dem Anbau won 1908 Galijien (Krakauer eind Lemberger Gebiet zusammen), Böhmen, Mähren sowie Niederösterreich, und zwar bei dem Welzen mit 528 188 bezw. 224 682, 108 846 und 61 528 ha, bel dem Roggen mit 703 899 bejw. 571 046, 2309730 und 227 180 ha, bei der Gerste mit 352 227 beiw. 309 364, 200 962 und 72119 ha, bei dem Hafer mit 668 2168 bezw. 463 756, 1865061 und i??? 624 ha; der Mais wurde am stärksten in Gallen gebaut, wo er So 761 ha umfaßte, die beinahe allein im Lemberger Gebiete (806 638 ha) liegen, sodann in der Bukowina, in Dalmatien und Steiermark mit 72 101 bezw. 46 786 und 39 N4 ka. Mit Somnnerfrucht waren im Berichts jahre von der Gesamtfläche für Weizen 7,3, für Roggen 4,7 und für Gerste 98,1 Hundertteile bestellt.

Die Ernte des Jahres 1908, verglichen mit den EGrgehnissen des Vorjahres und des zehnjährigen Durchschnitts, hat bei Weizen und Roggen sehr beachtengwerte Mehrerträge geliefert, die nicht etwa nur auf dem umfangreicheren Anbau dieser Feuchtarten bei dem Weijen etwa 18000 und bei dem Roggen über 226 000 ha —, sendern auf besseren Hektarerträgen von je 2 42 gegen das Vorjahr beruhen. Vor allem wird dieses befriedigende Ergebnis den günstigen Witterunggeinfläßssen des Winters 1907 8 zugeschrieben. Bei den

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übrigen Körnerfrüchten hat sich ein Ausfall gegen das Vorjahr er—

eben, der wesentlich größer ist, als dies durch die Verminderung ihrer e fh bedingt wird; hauptsächlich haben hierbei die Minder⸗ erträge, die bei der Gerste 1,1, bei dem Hafer 1,3 und bei dem Maig O, 8 dz vom Hektar betrugen, mitgewirkt. Es wurden nämlich

1908 1907 1898 5 1907 im ganzen im ganzen m ganzen vom ha Heifff urn vom eisffenen vom ha. Messtshuen Doppelzentner Weizen. . 14,1 16,9 12,1 143 12.3 13,5 ö 11.35 339 ii, 1. Gerste .. 15,6 15, 147 17, 1239 15.3 . 20,9 12,8 248 10,3 19, ai, 11,8 3,9 12, 4, 11.39 40. Zieht man die Erträge an Körnerfrüchten des Jabreg 1908 gegen die von 1907 Iänderwelse in Betracht, so fällt für den Gesamt= mehrertrag an Weizen Galizien (beide Geblete) mit rund 2,6 Millionen Doppelientner augschlagdebend ing Gewicht; den

ministerium im Haag.

Mue des Auqustint d. Ginge schrte dent Auge dete ham

Mehrertrag an Roggen lieferten vorwiegend wieder Galizien mit rund 5, ß und Böhmen mit 1,0 Millionen. An dem Minderertrage der Gerste sind zumeist belelligt Mähren mit rund 0,8, Galizien mit O5, Böhmen mit 0, 35, Obersösterreich und die Bukowina mit je 0.3 Million, an dem deöt Hafer hauptsächlich Galizien und Böhmen mit 1,36 bejw. 0,99 sowie Niederösterreich, Mähren und Steierm uk mit jusammen 1,29 Million Doppelzentner; der sich im anzen ergebende Minderertrag an Mais ist in erster Linie auf den utfgll in der Bukowina, wo er 9.33 Million betrug, sowie auf den Ausfall in Steiermark, Niederösterreich und Mähren von zu— sammen O, 136 Million zuruͤckiuführen, während von dieser Frucht in Galizien, Dalmatien und Istrien jusammen etwa O, 139 Million Doppelzentner mehr als im Vorjahre geerntet wurden.

Der Geldwert der vier Körnerfrüchte Welzen, Roggen, Gerste und Hafer bezifferte sich für das Jahr 1908 im ganjen auf 1453,85 Millionen Kronen gegen 1384,57 oder 68,1 Millionen mehr als im Vorjahre. Diese Wertsteigerung erglbt sich aug den Mehrbeträgen bei dem Weizen und Roggen von zusammen 173,5 und den Minderwerten bei der Gerste und dem Hafer von 104,4 Millionen Kronen. An dem Gesamtwerte der Getreideernte in den einzelnen Ländern haben den weitaus größten Anteil Böhmen mit 485,3, Galizien (beide Gebiete) mit 423,)9, Mähren mit 192,7 und Niederösterreich mit 126,V? Millionen Kronen. In der achtjährigen Zahlenreihe 1901 1908 findet sich eine fast regelmäßige Steigerung des Ernte⸗ wertes, und jwar von 874,k auf 1453,8 Millionen Kronen; nur dat Jahr 1903 brachte einen kleinen Rückgang.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Türkei.

Der internationale Gesundheiterat in Konstantinopel hat für die von dem Küstenstrich zwischen Odessa und Sebastopol, diese beidoen Häfen eingeschlossen, eintreffenden Schiffe mit Passagieren eine ärztliche Untersuchung angeordnet, die im ersten türkischen Hafen, in dem sich ein Sanitätsarzt befindet, zu er

folgen hat. Indien.

Nach einer Mitteilung der Regierung von Bengalen vom 26. Juli S. J. sind wegen des Ausbruchs der Pest in Calieut Quarantänemaßregeln in den Häfen von Orissa gegen Schiffe, die von Calicut ankommen, getroffen worden.

Verdingungen im Auslande.

Die nüheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichg⸗ und

taatganzeiger augliegen, können in den Wochentagen in gehe

Expedition während der ,,, . von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.

Deter reich ˖ Un garn.

Längstens 6. September 1909, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn direktion Villach; Lieferung verschledener Werkjeugmaschinen und maschineller Einrichtungen für die Werkstätte Villach. äheres bei der Fachabteilung 4 für Zugförderungs⸗ und Werkstättendienst der vorgenannten Direktion und beim Reichsanzeiger“.

Längslens 10. September 1909, Mittags. K. K. Generaldirektion der Tabakregle in Wien; Lieferung von Zuckersyrup. Näheres beim Erpedite der vorgenannten Generaldirektion in Wien und beim Reichsanzeiger!“.

10. September 1999, 12 Uhr. 1) K. K. Staatsbahndirektion in Krakau: Lieferung von 63 000 Stück eichenen, 29 000 Stück kiefernen und 10000 Stück buchenen Eisenbahnschwellen für das Jahr 19101911. 2) R. K. Staatsbahndirektion in Stanigslau: Lieferung von buchenen und eichegen Gisenbahnschwellen fär das Jahr 1916. Näheres bei den genannten Direktionen.

Längstens 13. September 1909, Mittags. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien: Lleferung von Hand⸗ und Badeseife. Näheres bei der vorgenannten Generaldirektion und beim Reichs=

anzeiger Italien.

Direktion des Milttärkommissariats des 8. Armeekorps in , 4. September 19.9, 10 Uhr Vormittags: Vergebung der leferung von grau, grünem, schwerem Stoff, grau - grünem, leichtem Stoff für Hosen, blauem Kleiderstoff, weißem Halbleinen für Kra— watten, Halbleinen von verschiedenen Farben für Unterhosen, Hemden, Vorhänge usw.; ferner von Bersaglterimützen, vollständigen Feld—⸗ flaschen, Knöpfen für die verschiedenen Truppengattungen, Taschen⸗ tüchern, eisernen Löffeln, Bürsten, wasserdichten Felbflaschen usw. Die Vergebung ähnlicher Leferungen haben die Direktionen der Militär—= kommissariate des 1. Armeekorps in Turin und des 10. Armeekorps in Neapel für den gleichen Termin auggeschrieben. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Marineministerium in Rom und gleichzeitig die General vLirektlonen der Königlichen Arsenale in Spejia und Neapel, 6. September 1909, 11 Uhr Vormittags: Vergebung der Lieferung von leinenen Lappen für die Königliche Marine in 9 Losen zum Gesamtwerte von 97760 Lire. Abzuliefern an die Königlichen Arsenale in Spejio, Neapel, Venedig und Taranto. Offerten bis b. September 1909. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗«

anzeiger“). Niederlande.

14. September 1909, 2 Uhr. Söniglich niederländisches Kolonial⸗ Lieferung: Besteck Nr. 493: von 2600 guß⸗ eisernen Tragebehältern mit Zubehör, vollständig komplett für Eisen⸗ bahnwaggons und Wagen; Besteck La. E. 1595: von 6000 fluß- eisernen Hakenboljen und 30000 flußeisernen Klemmboljen; Besteck La,. F. 15: der Elsenarbeiten für einen neuen Lösch⸗ und Ladesteiger zu Bandiermasin, Residentur Süd- und Ostabteilungen von Borneo; Besteck La. G. 15: des eisernen Oberbaus mit Zubehr für 3 Brücken sür den gewöhnlichen Verkehr; Besteck La. H. 15: von 21 500 fluß⸗ elsernen Querträgern mit Klemmplatten und Klemmboljen für eine Spurweite von 600 mm (Schienengewicht 9 kg der Meter); Besteck La. J. 15: von Schraubenpfählen mit dazu gebörigen Schrauben blättern, Kappilungsröhren, Mützen, Klemmplatten, Trageplatten, Bügel, Schraubenbolzen, Zugstangen mit Gegenmuttern und Klemm platten. La. K. I5: von verzinktem Eisendraht. Die Bestecke liegen auf dem technischen ureau des Kolonialministeriumg jur Einsicht aus und sind auf Frankoanfrage bei der Firma Mart. Nyhoff im Haag, Nobelstraat 18, gegen Bezablung von 1,50 Fl. für Besteck La. F. 15, 1,00 Fl. für jedes der Bestecke Nr. 493, La. E. 15, d. 15, H. 15 und J. 15, O, o Fl. für Besteck La. K. 189 erbältlich. Die Angekote müssen am Tage der Ein— , . vor 2 Uhr Mittags, in einem dafür bestimmten Kasten i Kolonialminlsterlum (Technisches Bureau) eingeltefert sein. Die Angebote können auch portofrei an das Bureau Sein werden, doch ist das Kolontalministerium für die rechtzeitige Einlieferung in den Kasten nicht verantwortlich.

Belgien. 8. September 1909, 11 Ubr. In der „Société nationale des chemins de fer vieinaux“ in Brüssel, Rue de la Science 14: Lieferung und Legung unterirdischer Kabel. Angebote zum 7. Ser-

tember. 13. September 1909, 1 Uhr.

für die Staatebabnen. 4 Vose. Gefräste Gisenstan gen. Steßlasch⸗ Schraudendoljen, stüdlerne Nieten, uke sserne apdeia!l Nr. 2853. Zu beheben ha Marean der Ae iodanons l. Sertem ber

Meine Avis

1

Demnächst. Börse von Brüssel: Lieferung für die Staats

babnen; in Mecheln, Gare de Muysen, anzuliefern 16 Lose. Kissen, Samt, Tuch, Passementerien usw.

und Stahlmaterial,

Börse von Brüssel: Verkauf von altem Eisen⸗

Demnãͤchst. emnaͤchs Schienen, Laschen, Gifen. und Stahiplatten.

Sicherheitsleistung 6 . für je 1 Tonne Materlal.

Demnächst. Börse von Brüssel: Lieferung für die Staatg⸗

bahnen; in 13 Losen an verschiedenen Plätzen anzuliefern: Hölzerne Klötze und Unterlegekelle für Bremsen.

Demnächst. Börse von Brüssel: Lieferung für die Staats—⸗

bahnen; in 9 Losen in . de Muysen) anzuliefern:

Eschenbolzstiele für Schaufeln,

mmer usw., Gschenholjstäbe und

Handgrꝛffe.

Tür kei. Finanzministerium in Konstantinopel: Vergebung der Kon⸗

zession für Anlage und Betrieb einer unterirdischen Telephonleitung

in Konstantinopel und Umgebung auf 30 Jahre.

Angebote sind unter

verschlossenem Umschlag big 1.14. Oktober 1909 bei der genannten

erhältlich ist.

Behörde einzureichen, wo auch dag Lastenheft in französischer Sprache Ein solches liegt auch beim ‚Reichganzeiger aus.

Ministerium für Handel und öffentliche Arbelten in Kon

stantinopel: Vergebung von Stauwerken in Hindie, Feludja und anderen Orten Mesopotamiens. Interessenten können sich wegen des

Näheren

täglich an die technische Abteilung des obengenannten

Ministertums wenden.

Marineministerium in Konstantinopel: Versteigerung von altem Leder und anderen gebrauchten Gegenständen. Käufer haben sich an den Conseil des obengenannten Ministeriums zu wenden. Sicherheitsleistung erforderlich.

I. Kaiserliches Atmeekorvs in Konstantinopel. Vergebung der Lieferung von: a. Kalpaks ftürkische Artillerie. und Kapallerie⸗ mützen), und jwar 509 Stück für Offiziere und 10772 Stück für Soldaten. Zuschlagstermin: Montag, den 17.30. August 1909. Bewerber haben sich an die Einkaufskommission der Intendantur det genannten Korps zu wenden. Sccherheitsleistung in bar in Höhe von 100905 wird verlangt. b. 665 m schwarzem Unisormtuch. Eine Stoffprobe liegt in der erwähnten Einkaufskommission aus, wohin sich auch Interessenten zu wenden haben. Sicherheitsleistung in Höbe von 10 0 erforderlich. C. 9009 Blatt Konjeptpapier mit Vordruck nach . Interessenten haben sich an die erwähnte Einkaufgkommission zu wenden. .

Türkische Schlffahrtsgesellschaft „Chirket-iHairis in Kon- stan tin opel“: Vergebung der Lieferung nach ausliegenden Mustern von: Sommerüberröcken und Mäanteln für Kapitäne, Ueberröcken für Mechaniker, Röcken für Steuermänner und Schiffsbeamte, Flanell⸗ röcken und Beinkleidern für Matrosen sowie Röcken und Beinkleidern für Stewards. Zuschlagstermin: 15. 25. August 1909. Bewerber haben sich an die Verwaltung der obengenannten Gesellschaft in Sirkedjt (Stambul) zu wenden.

Griechenland.

2. Genieabteilung des Kriegsministeriums in Athen. 14. Sep⸗ tember 1909: Lieferung von elsernen Fenster⸗ und Glaedachrahmen (eroisées) sowie Fensterladen (persiennes). Zu liefern sind: 1538 eiserne Fenster mit durchbrochenen Fensterladen. Maß 1, 10 X 2,20

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. eiserne Fensterrahmen ohne Laden i656 ; . . o ' .

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Näheres in griechischer und in deutscher Sprache beim, anzeiger).

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Bulgarien.

Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. 14. September 1909: Wiederholte Ausschreibung der Lieferung von Farbftoffen. Anschlag: 4424 25 Fr, Kaution 222 Fr.

Eben da. 15. September 1909: Wiederholte Auzschreibung der Lieferung von Zinn und Blei. Anschlag: 16715 Fr., Kaution 836 Fr.

Ebenda. 16. September 1909: Lieferung von Zinkblech. An⸗ schlag: 1997,50 Fr., Kaution 109 Fr. Nähere Bedingungen können bei der Materialienabteilung der Generaldirektion der bulgarischen Staate bahnen und Häfen sowie bei den bulgarischen Handels. und Industriekammern eingesehen werden.

Theater und Musik. Schillertheater 0. (Wallnertheater.)

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