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Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Dem Dozenten am Seminar für . Sprachen u. Berlin, Missionar Westermann ist das Prädikat Professor eigelegt worden.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 30 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter ER Nr. 10989 das Gesetz, betreffend die Erhebung von Bei— trägen für die gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungs— schulen, vom 1. August 1909, unter
Nr. 10 990 das Gesetz, betreffend die Schulversäumnisse im Gebiete des vormaligen Herzogtums Nassau, der vormaligen Großherzoglich hessischen Gebietsteile und der vormaligen Land— grafschaft Hessen⸗ Homburg, vom 1. August 1909, und unter
Nr. 160991 das Gesetz, betreffend den Grunderwerb am Rhein⸗Weser⸗Kanal und am Großschiffahrtwege Berlin — Stettin, vom 1. August 1909.
Berlin W., den 30. August 1909.
Königliches Gesetzlammlungsamt. Krüer.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:
I) die Allerhöchste Urkunde vom 1. Februar 1909, betreffend die von der Osterwieck-⸗Wasserlebener Eisenbahn⸗-AUktiengesellschaft be— schlossene Vermehrung ihres Grundkapitals, durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 27 S. 325, ausgegeben am 9. Juli 1909, und
der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 29 S. 283, aus— gegeben am 17. Juli 1909; ö
2) das am 1. Juni 1969 Allerhöchst vollzogene Statut für die Gehren⸗Waltersdorfer , in Gehren im Kreise Luckau durch das n , der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 29 S. 187, ausgegeben am 21. Juli 1909
3) das am 7. Juni 1909 Allerhöchst vollzogene Statut für die Haßlager Heideentwässerungsgenossenschaft Varl-Destel in Varl im Kreise Lübbecke durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Minden Nr. 31 S. 169, ausgegeben am 31. Juli 19609
4) der Allerhöchste Erlaß vom 23. Juni 1509, betreffend die Ver— leihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Bürnenville im Kreife Malmedy zum Bau eines öffentlichen Weges von Bürnenville nach Bernisterg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 28 S. 191, ausgegeben am 15. Juli 1969;
5) der Allerhöchste Erlaß vom 19. Juli 1909, betreffend die Ver— leihung des Enteignungsrechts an den Landkreis Koblenz zur Verbesse⸗ rung der Vorflutverhältnisse des Mülheimer Baches in der Gemarkung Mülheim, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblen; Nr. 42 S. 215, ausgegeben am 5. August 1909.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Fähnriche usn. Ernennungen, Beförde— rungen, Versetzungen usw. Wilhelmshöhe, 25. August. Dr. Manteuffel, Oberarzt der Res., scheidet am 31. August aus dem Heere aus und wird mit dem 1. September 1909 mik Patent vom 209. Juli 1907 in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika angestellt.
Wilhelmshöhe, 26. August. Dreßler, Oberlt. im 2. West⸗ preuß. Feldart. Regt. Nr. 36, vom 1. Oktober 1909 ab auf ein Jahr zur Gestütsverwaltung kommandiert.
Berlin, 28. August. v. Wasielewski (Kurt), Lt. im Gren. Regt. Kronprinz (1. Ostpreuß. Nr. 1, vom 1. Oktober 19609 ab auf ein Jahr als militärischer Erzieh r Ritterakademie in Liegnitz kommandiert.
Königlich Bayerisch
München, 27. August. Im Nan Majestät des Königs. Seine Königliche Hoheit Prinz Tönigreichs Bayern Verweser, haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, nach— stehende Personalveränderungen Allergnaͤdigst bei den Offizieren und Fähnrichen: im aktiven Heere: am 10. dv. M. Urlaub ohne Gehalt zu bewilligen: den Lts. Zollner de 9 Regts. Herzog Karl Theodor vom 1. Oktober d. J. ab auf ein Jahr und v. Heuß-Blößt des 4. Chev. Regts. König, kommand Equitationsanstalt, vom 1. September d. J. ab auf nate; am 25. d. M. mit der gesetzlichen Pension zur zu stellen: den Hauptmann v. Sch intling, Komp. Che; Ir Leibregt., mit der Erlaubnis zum Forttragen der bisherigen Unifor mit den bestimmungsmäß. Abzeichen; den Äbschied mit der gesetz Pension zu bewilligen: den Hauptleuten Step han, Komp. Chef 15. Inf. Regt. König Friedrich August von Sachsen, unter Verleihun der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, und Frhrn. v. Stein? ling zu Boden u. Stainling, Battr. Chef im 3. Feldarf. Regt. Prinz Leopold, beiden mit der Erlaubnis zum Forttragen der bisher' Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen; den Abschied unter Fortgewährung der Pension zu bewilligen: dem Sberstlt. 3. D. Dem l, Stabsoffizier beim Bezirkskommando Nürnberg, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 15. Inf. Regts. König Friedrich August von Sachsen mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen; den Abschied zu bewilligen: dem Lt. Hunglinger des. Ulan. Regts. König; zur Reserve zu beurlauben; die Fähnriche Christoph des 17. Inf. Regts. Orff und Thannheimer des 2. Fußart. Regts.; zu ernennen: zum Stabsoffizier beim Bezirkskommando Nürnberg den Major z. D. Klo ezirksoffizier daselbst, zum Bezirksoffizier beim ürnberg den Major z. D. Götz, zu Komp. Chefs des Inf. Leibregts. und Wucher des 15. Inf. August von Sachsen, beide in jören unter Belassung im Kommando zur Kriegsakademie bis zum Schlusse der größeren Truppen— übungen, zum Battr. Chef im 3. Feldart. Regt. Prinz Leopold den Oberlt. Frhern. v. Tautphoeus dieses Regts. unter Bef rung zum Hauptm. ohne Patent; zu befördern? zu Hauptleuten die Oberlts. Geyer (7, Adjutanten bei der 9g. Inf. Brig., Steichele (8), Adjutanten bei der 5. Feldart. Brig., Frhrn. v. Falken hau sen (6), Adjutanten beim Gouvernement der Festung Ingolstadt, und Prager (12), Adjutanten bei der Kommandantur' der Festung Ger— mersheim, dann überzählig die Oberlts. Fürft (15 des * Inf. Regts. Prinz Karl von Bavern, Am thor (G), Regts. Adjutanten im 11. Inf. Regt. von der Thann, Pavr (16 des 12. Inf— Regts. rin Arnulf, Denkler (55 des 19. Inf. Regts. König Viktor manuel 1II. von Italien, Krück, Regks. Adjutanten im 22. Inf. Regt. diesen mit Patent vom 7. März d. .J. (20a), Frhrn. v. Riedel des 7. Feldart. Regts. Prinz⸗Regent Tuitpold, kommandiert zur Zentralstelle des Generalstabes, und Seißer des 11. Feldart. Regts kommandiert zur Zentralstelle des Generalstabes, letztere beide ohr Patent, zum Oberlt. den Lt. Frhrn. v. Feilitz sch des 16. Feltart Regts., kommandiert zur Equitationsanstält, zum Lt. den F Frhrn. v. Müller des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von mit Patent vom 25. Mai d. F. uͤnd mit dem nach dem Leutnant Wagner des 22. Infanterier Patente des Dienstgrades zu verleihen: dem Ritten
Offiziere,
Bezirkskommando ? die Hauptleute Wil Regts. König Friedrich Truppenteilen, letzteren
mutig
v. Po schinggr Ce mz hahn sen (Y). Adiutanten bei der 4 Kav. Br . den Hauptleuten Ertel (Li). Battr. Chef im 2. Fußart. Regt.,, Ruh wandl (9) Komp. hef im 3. Pion. Bat., und Sonntag (, Komp. Chef im Eisenbahnbat.; im Beurlaubten⸗ stande; am 26. d. M. dem Oberlt. . von der Landw. Kav. 1. 3 Gissingen) den Abschied zu bewilligen; zu versetzen: zu den Offizieren des Beurlaubtenstandes der Kraftfahrtruppen den Haupt⸗ mann Metzeler von der Landw. Feldart. 1. Aufgebot ( München), die Lts, Jan sen von der Res. des 1. Trainbats. und Steitz von der Res. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg, zu den Offizieren des Beurlaubtenstandes der K die Aberlts. Buchholz von den Landw. Pion. 2. Aufgebots (Hof) und Bärnklgu von den Landw. Pion. J. Aufgebots (Neuftadt a. 8 den Lt. Spanner von der Res. des 3. Pion. Bats.; anzustellen? den Königl. preuß. Lt. 4. D. (Landw.) v. Runkel zum 26. d. R. mit Patent vom 18. Oktober 1902 bei den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots (Deggendorf).
Aichtamtliches. Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 31. August.
Der Kaiserliche Botschafter in London, Wirkliche Geheime Rat Graf I fe e ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“ am 28. August in Bilbgo eingetroffen und geht am I1. Sep— tember von dort nach Vigo in See.
S. M. Sa „Möwe ist am 28. August in Trelleborg eingetroffen und am 30. August wieder in See gegangen.
Binz, 30. August. Seine Majestät der Kaiser und König traf, „W. T. B.“ zufolge, um 9 Uhr, von Swinemünde kommend, bei der vor Binz verankerten deu tschen Flotte ein und nahm in viertelstündiger Rundfahrt eine Parade über sie ab. In drei Reihen von je 6 km Länge lagen die Linienschiffe und Kreuzer der Hochseeflotte, die 8 Küsten⸗ Panger und sämtliche Schul- und Versuchsschiffe mit gehißten Toppflaggen in nordwestlicher Richtung vor Anker. Bei der Annäherung der „Hohenzollern“ feuerten sämtliche Schiffe den Kaisersalut von 33 Schuß. Die Kaiserjacht durchfuhr, beim Flaggschiff des Flottenchefs, Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen beginnend, die von den Linienschiffen des 1. und 2. Geschwaders und dem Küsten⸗ panzergeschwader gebildeten Reihen, drehte dann auf und kehrte die vom 2. Geschwader und den Kreuzern gebildete zweite Schiffsstraße zurück. Beim Passieren Seiner Majestät senkten die Schiffe die Topp⸗ und Heckflaggen zum Gruß und die in weiße Paradehemden gekleideten Mannschaften brachten unter Schwenken der Mützen drei Hurras auf ihren Kriegsherrn aus. Die Torpedobootsflottillen, beide Minensuchdivisionen und Unterseeboote mit dem Deckschiff „Vulkan“ waren der Kaiserjacht entgegengefahren und hatten bereits vorher beim Passieren paradiert. Die „Hohenzollern“ wurde begleitet vom Kreuzer „Emden“, zwei Depeschenbooten und dem „Sleipner““. Nach Beendigung der Parade stieg Seine Majestät mit Gefolge und begleitet vom Staats sekretär des Reichsmarineamts Admiral von Tirpitz und dem Chef des Admiralstabes Graf von Baudissin, von der „Hohenzollern“ auf das Flottenflaggschiff „Deutschland“ über, um von hier aus zunächst an den vom Flottenchef geleiteten Uebungen der Linienschiffe der Hochseeflotte und des Küstenpanzergeschwaders teilzunehmen.
Bayern.
Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph stattete heute vormittag von Bregenz aus in Lindau Seiner König⸗ lichen Hoheit dem Prinzen Ludwig von Bayern einen kurzen Besuch ab. Der Kaiser wurde, „W. T. B.“ zufolge, am Hafen von dem Prinzen begrüßt und nach der Villa „Am See“ geleitet, wo ihn die Prinzessin Therese begrüßte. Hierauf stattete der Kaiser der Groß⸗ herzogin von Toskana einen Besuch ab und fuhr mit dem Prinzen Ludwig nach dem Rathause, wo (ihn der Bürgermeister Hofrat Schützinger namens der Stadt Lindau bewillkommnete. Um 9 Uhr verließ der Kaiser wieder
Stadt. Der Zusammenkunft zwischen Seiner Majestät und
er Königlichen Hoheit dem Prinzen Ludwig wohnten u. g.
österreichische Ministerpräsident Freiherr von Bienerth bayerische Ministerpräsident Freiherr von Podewils bei.
sterreich⸗ Ungarn.
z Joseph ist gestern mittag zur Jahrhundert; r Tiroler Befreiungskämpfe in Bregenz eingetroffen und dem Bahnhofe von den Spitzen der Behörden, den Hof⸗ und Staatswürdenträgern und der hohen Geistlichkeit aller Konfessionen empfangen worden. Der Landeshauptmann Rhomberg hielt eine Huldigungsansprache, auf die der Kaiser erwiderte, er sei aus Anlaß des patriotischen Festes nach Vorarlberg gekommen und danke für den herzlichen Empfang. Die Angelegenheiten des Landes und die Maßnahmen für das Gedeihen des treuen Vorarlberger Volkes würden stets sein Interesse erwecken und von ihm gefördert werden. Auf eine Ansprache des Biärcger— meisters erwiderte der Kaiser gleichfalls dankend. Eine nach Tausenden zählende Volksmenge aus allen Landesteilen bünchte dem Kaiser auf seiner Fahrt durch die geschmückten Sti Fen begeisterte Kundgebungen dar. In der Bezirkshauptmannse aft, vor der Vorarlberger in ihrer schmucken Tracht die Ehrenn ch hielten, fand ein Empfang statt, an dem die Hof⸗ und Sten
würdenträger, die Landtagsabgeordneten, die höheren Staats beamten und eine Abordnung der Landesverteidiger von 1859 teilnahmen. Auf die Ansprache des Landeshauptmanns ant—
ö 1 2 7 6 *** erger! Mit Dank
wortete der Kaiser: Meint lieben Vorar! ; reegegen. Sie st mir
Der Ke
gerne
un? de nehme ich Eure Huldigung ürge, de be zum Vaterlande Haufe die vor 160 Jahren Eure Voreltern zum Fampfe mit dem übermächtigen Feinde begeistert hat, auch heute noch in Euch ungeschwächt fortlebt. Der Erinnerung ul jene ruhmvolle und opferschwere Zeit, an jene wackeren Männer, die im Jahre 1809 eben und Gut in die Schanze schlugen, um treu bei meinem
die Treue zu menem! heldenhaften
Hause zu verbleiben, gilt heute vor allem meine An— ee e Um so mehr erfüllt es mich mit Genugtuung, bei diesemn Anlaß das Gedeihen des Landes zu sehen und mi von Eurem Fleiße und Eurer Rührigkeit zu überzeugen, dur die sich Eure Heimat den großen Industriegebieken meines Reiches ebenbürtig an die Seite stellt. Die Förderung .
Strebens sowie des Aufblühens der Landmirtschaft, die für
diesen Teil des Landes die * terwerbsquelle bildet, kann stets meiner angelegentlichsten 6 sicher sein. Bewahret Euch die Tugenden Eurer Väter; lehrt Eure Kinder Gottes⸗ furcht, Liebe zur Arbeit und Anhänglichkeit zum Vater—⸗ lande, so wird Vorarlbergs Zukunft gesegnet sein. Gott mit Euch!“ — Die Rede des Kaisers wurde mit brausendem Jubel aufgenommen. — Um 3 Uhr Nachmittags fand der historis 294 Festzug statt, den der Kaiser von einem auf dem Kornmarkt— llatze errichteten Pavillon betrachtete. An dem Zuge beteiligten 16 2000 . des Landes und 2500 Veteranen. Um 6 Uhr Abends fand Hoftafel statt, zu der außer den Hof⸗ und Staatswürdenträgern die Spitzen der Zivil- und Milltär— behörden, Landtags abgeordnete fowie Landesverteidiger vom Jahre 1859 geladen waren. Bei hereinbrechender Dunkelheit brachten 500 Sänger dem Kaiser eine Serenade dar. An diese schloß sich eine Beleuchtung des Ufers und der Berge. Gestern abend veranstalteten in Wien ungefähr 300 Deutsch⸗ nationale im 15. und 16. Bezirk tschechen feindliche Kund—⸗ gebungen und schlugen unter n, in den tschechischen Lokalen die Fensterscheiben ein. Die Wache wurde gleichfalls mit Steinen beworfen, durch die mehrere Wachleute verletzt wurden. Es wurden sieben Verhaftungen vorgenommen.
ö
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhguses erklärte in Beant— wortung einer Anfrage über die auf Befehl des Sultans von Marokko an Kriegsgefangenen vorgenommenen Ver⸗ stümme lungen der Parlamenksuntersekretär Mae Kinnon Wood, der englische Konsul in Fes sei beauftragt worden, sich dem Vor⸗ gehen, des französischen Konsuls bei dem Protest gegen derartige Verstümmelungen an Gefangenen anzuschließen. Ein weiterer Protest durch das ganze ien l h, Korps in Tanger würde erwogen. — Auf eine weitere Anfrage erwiderte der Parlamentsuntersekretar Mae Kinnon Wood, daß die Verhandlungen über die Höhe der Beteiligung der amerikanischen Gruppe an der Hank ow — Szech ua n⸗Bahn⸗ anleihe noch nicht zum Abschluß gekommen seien.
Rußland.
Der verstärkte Schutz für die Gouvernements Charkow, Podolien, Wolhynien, die Bezirke Pokrow und Schuisk des Fouvernements Wladimir und die Stadt Jwanowo⸗Wosnessensk sowie die Machtbefugnisse des Militärgouverneurs von Kron= stadt in seiner Eigenschaft als Oberkommandeur des dortigen Hafens sind, W. T. B.“ zufolge, bis zum August 1910 ver— längert worden.
Portugal.
Die Deputiertenkammer hat, wie W. T. B.“ aus Lissabon meldet, den Handelsvertrag zwischen Deutschland und Portugal genehmigt.
Niederlande.
Nach einem Telegramm aus Niederländisch⸗Indien fielen eingeborene Polizeisoldaten in Mangarai Ia el Flores) in einen Hinterhalt, wobei fünfzehn Mann getötet wurden. In dem nun folgenden Kampfe mit den Truppen hatten die Mn— greifer 6, Tote. Zwei Tagemärsche von der Stelle des Hinter⸗ halts entfernt wurden die Polizeisoldaten nochmals überfallen. Die Angreifer wurden zurückgeschlagen und verloren 35 Mann' Die Polizeisoldaten hatten keine Verluste.
Türkei. Der Khedive von Aegypten ist gestern in Konstanti⸗ nopel eingetroffen. Schweden.
Nachdem die Freisinnige Landesvereinigung und der Schwedische Friedens- und Schiedsgerichtsverein die Regierung verschiedentlich um ihre Vermittelung in dem Generalstreik ersucht hatten, ist, W. T. B.“ zufolge, gestern eine Erklärung der Regierung erfolgt, die es ablehnt, die Initiative zur Vermittelung zu ergreifen. Der Minister des Innern begründet dieses Verhalten in längeren Ausführungen damit, daß es, wenn die Initiative zur Vermittelung von der Re— gierung ausginge, den Anschein erwecken könnte, als hätten die Arbeiter in ihrem durch den Generalstreik gegen die bürgerliche Gesellschaft aufgenommenen Kampfe gesiegk. ;
Dänemark.
Im Laufe der gestrigen Debatte über die Landes— verteidigungsvorlagen führte der Ministerpräsident Graf Holstein, wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen meldet, u. a. aus:
Wir haben nicht allein allgemeine Neutralitätsverpflichtungen. Das Nordsee⸗ und das Ostseeübereinkommen verpflichten uns, im Augenblick des Auftretens einer Gefahr für unser Territorium oder für das Territorium irgend einer der beteiligten Mächte mit deren Gesandten in Verbindung zu treten, um uns über das Vorgehen zu einigen. Wir sind also verpflichtet, unter gegebenen Verhältnissen mit anderen Mächten zusammen zu arbeiten, und das ist eine Verpflichtung, die uns aufgezwungen werden kann, wenn wir nicht loyal und ehrlich erfüllen, was man mit Recht und Billigkeit von uns verlangen kann. Die abgeschlossenen Uebereinkommen sind für die Existen; Dänemarks von größter Wichtigkeit und können nicht mit der unglaublichen Gleichgültigkeit behandelt werden, wie es von vielen Seiten hier geschehen ist.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Landtagsersatzwahl in dem Wahlkreise Koblenz⸗-St. Goar wurde, wie die „Köln. Zeitung“ meldet, der bisherige Abg. Wellstein (Zentr.) wiedergewählt.
—
49 des „Zentralblatts für das Deutsche Rei 97
usgegeben im Reichsamt des Innern vom 27. August 1909, hat
Anhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennung. — 2) Allgemeine
hen: Erscheinen des Handbuchs für die deutsche Handels⸗
Jahr 1969; Erscheinen des Nautischen 2 —
Nachweisung der Einnahmen des Deutschen Reichs
m 1. April 1909 bis Ende Juli 19099. — 4) Maß
äwesen: Zulassung eines Systems von Eleytrizitätszählern
zur Beglaubigung durch die Elektrischen Prüfämter. — 5) Polizei⸗ wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die häufigsten Preise für Fleisch J der J. Hälfte des Monats
im 96 hande für 100 kg
tm Klein kandel für 1 Kilogramm
2 — 32
Kalbfleisch
— 2
Schweinefleisch l(einschl. Rückenfett)
— — —
S8
Schweine⸗
e)
att, 6
Schulterstück
ck ; Kugel,
Nuß, Oberschal 9
ü vom Bug
chwanzst lume vom Bu (Schulterbl im Gesamt⸗ Schlägel) Schulter, Blatt)
durchschnitt von der Keule
9
von der Keule
9
Kopf und Beine
vom Bug Rückenfett
Schlägel) Schulter, Blatt) im Gesamt⸗ durchschnitt GHinterschinken)
vom Bu (Schuft, Schulterstück, Vorderschinken) im Ge samt⸗ durchschnitt
durchschnitt von der Keule
im Gesamt⸗
ken
Shin Speck
inländisch, geräuchert
von der Keule
Königsberg i. Pr. ,,, ,,,, Allenstein Danzig . Graudenz ... , Potsdam.. Brandenburg a. H. Frankfurt a. Oder Kottbus . h Stettin . k Stralsund .. , Bromberg. Breslau.
Görlitz Liegnitz... Königs hütte
ö. ö Magdeburg.. Halle a. Saale Ir ö, Align. Kiel Flensburg. Hannover Hildesheim. Harburg a. Elbe 9 Osnabrück... Emden Münster. Bielefeld Paderborn. Dortmund. Cassel . Vanau ; Frankfurt a. Main Wiesbaden. Koblenz.. Düsseldorf . Essen . Crefeld Neuß. Cöln 2 Aachen. Sigmaringen .. im Durch⸗ schnitt: . Hälfte August 1909 II. Hälfte Juli ,,, I. Hälfte Juli 1909 z
Zur Arbeiterbewegung.
Die neue Vereinbarung im Hamburger Binnenschiff— fahrtsgewerbe (vgl. Nr. 204 d. Bl.) enthält, der „Köln. Ztg!“ zufolge, folgende Bestimmungen: Die gegenwärtig geltenden Ardeils— bedingungen bestehen mit der Maßgabe fort, daß die Löhne vom J. Oktober ab monatlich um 5 ( und ab 1. Januar 1911 abermals um 5 „ bis Ende 1912 erhöht werden. Die Vergütung für Ueber— stunden beträgt 50 für die ersten drei Ueberstunden, 60 3 für weitere.
Kunst und Wissenschaft.
Durch die neuen Stauanlagen am Nil ist bekanntlich der Tempel von Philae bedroht. Wie der Regierungsbaumeister Tholens im „Zentralblatt der Bauverwaltung“ ausführt, beruht die Dauptgefahr auf der durch die Stauanlagen herporgerufenen periodischen Erhöhung und Senkung des Wasserspiegels, der den Tempel bald überflutet, bald wieder der Luft aussetzt. Bei dem Wasserstand, der während der günstigsten Reffezeit, Januar bis März, in Aegypten herrscht, muß man im Bobt den reizenden sogenannten Kiosk besuchen. Zu Wasser gelangt man weiter durch den unvollendeten Säulenvorhof des Hauptkempels unter dem mächtigen ersten Pylon hindurch in den Haupthof. Diefe Tempel werden durch die Stauerhöhung bei Assuan noch um 7 m mehr über— flutet werden. Ja, der Tempel des Nektanebo II., die Säulenhalle vor dem ersten Pylon, der Hathor und der Isis Usret werden nach 1912 in jedem Jahre bon Anfang Ja⸗ nuar bis Ende März vollständig überfpült werden, während der erste und zweite Pylon, der große Tempel der Isis und der Kiosk des Trajan in dieser Zeit 6 teilweise aus dem Wasser her— ausragen werden. Eine Einsturzgefahr infolge unzureichender Gründung besteht nicht. Aber die Zeit muß lehren, wie lange die Außenflächen der Sandsteintempel mit ihren Inschriften und ihrem Bildwerk dem Wechsel von Naß und Trocken, den Wirkungen der auswitternden Salze, dem Lecken der Wellen widerstehen werden.
In Heidelberg ist,, W. T. B.“ zufolge, der ordentliche Professor der theologischen Fakultät, Geheime Kirchenrat Basfermann nach kurzer Krankheit gestorben.
In einem auf der Generalversammlung der Chemical Society in London gehaltenen Vortrage über Clemente und Elektronen hat William Ramsay, wie die „Umschau“ mitteilt, eine Reihe von Erscheinungen besprochen, die die Hypothese stützen, daß alle Ele—⸗ mente aus einem gemeinsamen Urstoff bestehen, und ihre Verschiedenheit nur . das Mehr oder Weniger an Elektronen, also EClektrizität, zurückzuführen ist, die mit diefem Uratom in Zusammenhang stehen. Na dieser , . muß es. möglich sein, durch Zuführen oder ntziehen von Elektronen ein Element in ein anderes umzuwandeln, was bis vor kurzem noch als vollkommen ausgeschlossen galt. Bekanntlich
— — — 0 —w — —
—— D QO 88
0 169 183 169
155
3 150
50 149
35 142
0 150
D 144
180 160 17. 1660 151
170 16 ] 60 140 145
140 120 13 80 164
145 135 8k 5 139
170 150 16. 960 157
160 156 0 148
165 155 16 166
170 166 ͤ 50 161
150 P 20 180 187
160 160 16 110 200 190
200 170 188 30 172
200 100 200 189
175 153 166 205 123 175 189
180 101 175
150 138 14 80 150 173
160 140 15 150 162
182 168 176 204 143 197
160 130 115 170 168
180 170 17612. 130 180 196
160 160 160 11 50 156
.
ö 175 162 170 178 88 162
14 160 16 s S3 158 161
174 160 169 173 82 1564 166
200 190 240 200 210 210 280 320 300 280 280 240 220 280 320 240 240 280 280 200 230 320 300 280 240 291
210 300 200 360 220 230 220 245
(Stat. K
die Entstehung von Helium
ist neuerdings . womit der Satz von
achtet worden, n Elemente umgestoßen war. ) beo Lithium aus Kupfer hat sich jedoch nicht bestätigt.
Lithium aus dem Glasgefäß in die Lösung könnte, womit eine neue Fähigkeit des Radiums da ohne Bestrahlung ein solcher
suchte Ramsay mit Elementen von
als nicht das erwartete Helium, sondern Kohlenstoff
werden muß. reinigtes Thoriumnitrat der Radiumbestrahlung
Da die Versuche unter gleichen in wurden, dürfte hierdurch der Beweis erbracht sein,
in Form von kleinen Tröpfchen auf einen
das Bleiplättchen abgedeckte Teil.
Bedeutung haben wird.
Uebergang nicht werde. Da die Versuche, Silber durch Radiumstrahlen in ein anderes Element überzuführen, gleichfalls nur ein negatives Ergebnis hatten, s höherem Atomgewicht, also dabileren“ Elementen zum Ziele zu gelangen. Er hat daher das Verhalten des Thoriums genauer unterfucht, zunächst mit der Absicht, wie beim Radium auch hier Helium als Zerfallprodukt nachzuweifen— Das Ergebnis dieser Untersuchungen war infofern sehr überraschend,
bracht, die er mit einem Uhrglas bedeckte und zukittete. Hälfte der Tropfen bedeckte er dann mit einem Bleiplättchen, um die Radiumstrahlen von dieser abzuhalten, und brachte darüber ein Fläschchen aus dünnem Glas an, das reines Radiumbromid ent— hielt. Solch geschmolzener amorpher Schwefel wandelt sich mit der Zeit in kristalllsierten Schwefel um. Schon nach drei Stunden be— merkte nun Frischauer ein Ansteigen der Zahl der Kristallisations— zentren in der Nähe des Fläschchens, das Radium enthielt. Die Zahl der Kristallisationskerne stieg vom zweiten Tag an sehr rasch; nach 28 tätiger Exposition hatte der nicht mit Blei belegte, also bon der Radiumemanation beeinflußte Teil eine fast fünfmal so große Zahl an Zentren und elfmal soviel kristallisierte Tropfen als der durch Es ist zu erwarten, daß dieser Nachweis der Abhängigkeit der Kristallbildung von der Radium emanation für unser Verständnis von dem eigentlichen Wesen der Kristallbildung, von der wir eigentlich noch gar nichts wissen, große
180 180 190 200 180 175 180 200 180 180 200 200 180 180 180 180 180 183 200 190 200 180 188 180 180 187 160 170 180 160 180 180 160 165 170 160 180 175 220 240 220 200 193 190 170 150 187 180 180 200
aus Radium beob⸗ der Unwandelbarkeit der Die angeblich beobachtete Bildung von Ramsay bemerkt hierzu, daß bei radioaktiver Bestrahlung der Kupferlösung eine Spur gegangen sein
entdeckt wäre,
beobachtet
nachgewiesen
daß
wurde, sodaß dieser also als Zerfallsprodukt des Thoriums betrachtet Die Versuche wurden in der Weise angestellt, daß ge— ausgesetzt wobei sich Kohlensäure, also eine Verbindung des Kohlenstoffs ent— wickelte. Auch bei Zirkonnitrat und Wismutperchlorat, die in gleicher Weise behandelt wurden, konnte die Bildung von Kohlensäure nach— gewiesen werden, während das bei Bleichlorat nicht der Fall war. Versuchsbedingungen
wurde,
angestellt die erst⸗
genannten Elemente tatsächlich in Kohlenstoff umgewandelt wurden und dieser nicht etwa aus einer andern unbeachteten Quelle herrührt, da er sich dann auch im letzten Falle hätte nachweisen lassen müssen. Eine weitere interessante Eigenschaft des Radiums, die bisher nicht bekannt war, hat Louis Frischauer im Laboratorium von Frau Curie, Paris, nachgewiesen, nämlich dessen Einfluß auf die Ge— schwindigkeit der Kristallbildung. Frischauer hat gereinigten Schwefel f Abjektivträger ge⸗
c H —
Die eine
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ miaßregeln.
Frankreich. In dem Journal officiel vom 28. d. M. ist eine Verordnung vom 27. d. M. veröffentlicht, durch die eine rig ft Unter⸗ such ung an der Landesgrenze bezw. im Lande für Reifende mit . die aus chole rabefallener Feg end eintreffen, verfügt wird. Aus cholerabefallenen Gegenden ist ferner die Einfuhr von schmutziger Wäsche, beschmutzten Lumpen, Kleidern, Bettzeug, soweit diese Sachen nicht als Reisegepäck ein⸗ in werden, verboten, Lumpen dürfen in gepreßten, bereiften 8 en als Großhandelsware eingeführt werden. Dagegen ist die Einfuhr von Früchten und Gemüse, welche in der Erde oder nahe dem Erdboden wachsen, verboten. Italien. Die italienische . hat durch seesanitätspolizeiliche Ver⸗ ordnung vom 26. d. M. die Herkünfte aus Rotterdam für choleraverseucht erklärt.
Zulassung von Aerzten und Zahnärzten mit , , . oder Approbatlonen zur Berufsausübung in Transvaal.
Ein in der „Transvaal Governm. Gaz.“ 1909 S. 501 ver⸗ öffentlichter Gesetzentwurf, betreffend eine weitere Abänderung der Verordnung über Medizin, Zahnheilkunde und Pharmazie vom Jahre 1904 (a bill to further amend the medical, dental, and pharmacy ordinance 1904 lordinance No. 29 of 1904), bezieht . auf die Wahl des medtzinischen Rats und des Amts für Pharmazie sowie auf die Zulassung von Aerzten und Zahnärzten mit ausländischen Zeugnissen oder Approbationen zur Berufsausübung in Transbaal. Danach sollen britische Staatsangehörige, die in einer britisch-südafrikanischen Kolonie oder in einer sonstigen Besitzung Britisch⸗Südafrikas geboren oder ansässig sind und deutsche, französische, österreichische, niederländische, belgische oder schweizerische Zeugnisse, auf Grund deren sie in den genannten Ländern als Arzt oder Zahn— arzt tätig sein dürfen, besitzen, zur gleichen Berufsausübung in Trans⸗ vaal zugelassen werden.
Nach einer amtlichen Mitteilung des Bürgermeisters von Rotterdgm befanden sich gestern in den dortigen Baracken elf Cholerakranke und drei Choleraverdächtige. Neunzig Personen befanden sich unter Beobachtung. Seit dem 28. d. M. sind drei Todesfälle, seit dem 20. d. M. insgesamt acht Todesfälle festgestellt, von denen die Mehrzahl auf den Genuß ungereinigten Flußwassers zurückzufü hren ist.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, auf Allerhöchsten Befehl, aus Anlaß der Herbstparade, neueinstudiert, „Die Puppenfee“, pantomimisches Ballett von Haßreiter und Gaul, Musik von Bayer, aufgeführt. In den Hauptrollen wirken die Damen Peter, Urbanska, Kierschner, Lucia, Gasparini, C. Pfaffenberg, F. Pfaffenberg, Reiß, Weise, Mangelsdorff, Berghoff, Gageike, Spiering, Oppermann, Neumann, die Herren Zorn, Müller, Quaritsch sen, Quaritsch jun., Deleuil, Mangelsdorff, P. Wichmann, Gerlach u. a. unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Dr. Besl mit. Die szenische Leitung hat der Ballettmeister Grgeb. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr.
Im Königlichen Schauspielhause geht am Sonnabend, den 4. September, zum ersten Male „Man spielt nicht mit der Liebe“ („On ne badine pas avec l'amour“) von Alfred de Musset in Szene. In den Hauptrollen sind die Herren Schroth, Vallentin, Eggeling und die Damen Ressel, Somary und Schramm beschäftigt. — Morgen, Mittwoch, wird das Volkslustspiel von Heinrich Tee „Der Schlagbaum“ in der bekannten Besetzung wiederholt.
Das Marionettentheater Münchener Künstler, für das neben anderen Professor Ignatius Taschner und Heinrich Wadere die Puppen geschaffen haben, und das im Vorjahre eine große Anziehung auf die Besucher der Münchener Ausstellung ausübte, wird im Herbst dieses Jahres eine Reihe von Opern und Schauspielaufführungen im großen Oberlichtsaale des neuen Geschäftshauses des Kunstsalons Keller u. Reiner veranstalten.
In der St. Maxienkirche veranstaltet der Königliche Musik— direktor Bernhard Irrgang morgen, Mittwoch, Abends 74 Uhr, das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran), Herrn Karl Rachs (Baß) und Herrn Armin Liebermann (Celloh. Das Programm enthält u. a. den Psalm 94 (große Orgelsonate) von J. Reubke. Der Eintritt ist frei, Programme mit Text kosten 10 5.
Mannigfaltiges. Berlin, 31. August 1909.
Wenngleich am Sonntag viele Tausende ausgezeichnet Gelegen⸗ heit hatten, den Flug des Zeppelinschen Tuftschiffes uber Berlin zu beobachten, so war es doch nur einem verhältnis— mäßig kleinen Kreise von Zuschauern vergönnt, der Landung in allernächster Nähe beizuwohnen. Es wird daher manchen inter' essieren, die wohlgelungenen Aufnahmen der Kinemato graphen⸗ gesellschaft „Eeclipse“ gelegentlich der Landu ng des Grafen von Zeppelin zu sehen. Diese auch die Technik des Ballons zeigenden Aufnahmen werden morgen und übermorgen im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte von Nachmittags 5 Uhr an ununter—⸗ brochen vorgeführt, und zwar stellen sie dar: die Landung des Ballons in Bitterfeld, dann seine Bewegung über Berlin, und zwar den Flug um den Rathausturm, über die Nationalgalerie, den Flug über den Dom und schließlich die Landung in Tegel. Auf letzterem Bilde sieht man zunächst Seine Masjestät den Kaifer mit der Kaifer— lichen Familie, Professor Hergesell, Orville Wright u. A. m. in Er⸗ wartung des Grafen von Zeppelin, dann die Annäherung und Landung des Ballons, die Begrüßung des Grafen seitens Seiner Majestät des Kaisers und des Bürgermeisters Dr. Reicke. Außer diesen im Vorder⸗ grund des Interesses stehenden Bildern werden noch eine Reihe von Bildern, die ebenfalls Bezug auf die Luftschiffahrt haben, z. B. der Ballon Parseval, das Militärluftschiff, Bilder von früheren Aufstiegen des Zeppelinschen Ballons, das Gordon Bennett-Rennen der Lüfte, und schließlich Aufnahmen der Farmanschen Flugmaschine vorgeführt werden. — Außerdem ist in der Treptower Sternwarte zurzeit eine Reihe von alten Stichen ausgestellt, die einen Ueberblick über die historische Entwicklung der Luftschiffahrt gibt. Unter den Porträts ist das der ersten deutschen Luftschifferin, der Frau Reichardt, jerporzuheben, außerdem Bilder von den ersten Entwürfen zu Flug⸗ maschinen aus dem Anfange des worigen Jahrhunderts. Ferner finden an den genannten beiden Tagen Vorträge des Direktors Archenhold über den Planeten „Mars“ statt, der n sehr günstiger Stellung am großen Refraktor der Treptower Sternwarte beobachtet werden kann. Zu allen diesen Veranstaltungen haben Ver—⸗ einsbillette und Gewerkschaftskarten Gültigkeit. Die Anstalt bleibt an den genannten Tagen nicht wie gewöhnlich bis 12 Uhr Nachts, sondern bis 2 Uhr früh geöffnet. Auf der Plattform der Sternwarte e . an kleineren Fernrohren beliebige Himmelskörper beobachtet werden.
A. F., In wenigen Tagen — vermutlich vom 2. September ab — wird die Orville Wrightsche Flugmaschine auf dem Tempelhofer Felde ihre Flüge beginnen. Von den zwei ihm zur Verfügung stehenden Apparaten 3 Mr. Wright einen bereits an den Ort seiner beer hel g, Triumphe bringen lassen, der zweite be— findet sich zurzeit noch in der Halle der Motorluftschiff⸗Studiengesell⸗