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3 ö ; ; J . ; . 9 h 2 ĩ . ö ö 6 ö . mien hn h hire en,. JJ . r, ,,, 9 ö . Medizinalangelegenheiten. . 24 ; 6 ö 6 ö r ö ö . n . ö,. k s. ; ⸗ 1 . . ö. ; ; e . r , . . . nach fasfer unterrichtet nag 3. . rn, . , n. — . . kö J K . ö * ; H yr ö 8. es am 12. d. M. in 8n 24 n es ihm ala en war, esne Ke gegenwartigen religtöfenn itftz unt ihre Hrüntze und kegt dann in ö Sint Malcstät der Röhig haberßahheronihigst geruhtn, Der bisherige Privatdozent, ö. Lic. . seines Harems ers — sen worden. Höhe von doo m zu erreichen. Der „Corriere della Sera“ be- 9 ; 3 nr . l w ern r . ö . . . K gn R, pon Walter zu . . 36 ,, i f Hd r 16. ö. . ö . n e Ei nahe. 6. 9 . ö . 6. . ⸗ al, (. 6 aber der Firma. Anton Pössenbacher, . evangelisch⸗theologischen Fakultät der . 1 ; nd am zwischen der christlichen und den hauptsächlichsten modernen Welt⸗ g nl . Königlichen Hoflieferanten zu verleihen. J e ,, . ö 5 . ö. . enger ge. i cat n . . n je 14. Mai das letzte bewohnte, 3060 m hoch belegene Dorf des Tales, anschauungen, haupt fachlich mit der . k . . Dem ö am Botanischen Garten und Museum J,, . Regierung eine internationale onferenz zusa ö.
. . ᷣ i ĩ ĩ in T isti auun 9 en ch 1ß 1 el . (. e . 6 igung * 1 h 1 * .
und seine Begleiter eine viertägige Gletscherwanderung, die sie tunggweife. Schon im Jahre 19065 haben in Brüssel unter Teilnahme bis an den i des gewaltigen, 36 E ern n Hergmfsstt trachtungsweise aller für den Seeverkehr in Betracht kommenden Staaten,
2 w — —
Parlamentarische Nachrichten.
Das Mitglied des Herrenhauses, Geheimer Kommerzienrat Dr. jur. Albert Sch lutow-⸗Stettin ist, wie das W. T. B.“ meldet, heute früh in Heringsdorf nach längerem Kranksein
9 .
Kompagniechef am
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Beem en ift das Präditat Pro
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu brachte, dessen Ersteigung sich der Herzog zum Ziel gesetz? hatte. Verdingungen im Auslande.
ller getroffenen Wahl den Bauunternehmer und Ziegelei⸗ n . ,. gi als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Eschweiler für die gesetzliche Amtsdauer von sechs n, . he g der von der Stadtverordnetenversammlung zu Duis⸗ burg getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Beigeordneten der Stadt Mülheim 4. Rhein Dr. 1 Falter Hartmann als besoldeten Beigeordneten der Stadt Duisburg für die gesetz⸗ liche Amtsdauer von zwölf Jahren und infolge der von der tadtverordnetenversammlung. zu Saarl an getroffenen Wahl den bisherigen Stadtbaurat Rudolf Hobohm in Altong als zweiten besoldeten Bei⸗ geordneten der Stadt Saarbrücken für die gesetzliche Amts⸗ 9 von zwölf Jahren zu bestätigen.
Finanzministerium. Das Katasteramt Brieg im Regierungsbezirk Breslau i n. fit ig eseht der Königlichen Kreiskasse
Die Rentmeisterstel le bei in Daun, Regierungsbezirk Trier, ist zu besetzen.
Justizm inister ium.
Den Amtsgerichtsräten Geheimen Justizrat Bergmann in Stettin, S . in Attendorn und Liebrecht in Lipp⸗ stadt ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. u Handelsrichtern sind ernannt: der Tu fabrikant Gustav Kesselkaul in Aachen bei dem Landgericht 6 . der Kaufmann Hugo Reinhardin . bei dem Landgericht in Duisburg, der Seidenfabrikant Erich Delius in Bielefeld bei dem Land⸗ ericht daselbst, der r rikdirektor Dr. Wilhelm Elbers in Hagen bei dem Landgericht daselbst, der Fabrikant Gustay ontermann und der . Gustav Menne in Siegen ssachen ⸗ das 2 6. . Erich Schwartz in Kiel bei dem Landgericht daselbst, 34 e e; Max Wolffram in Erfurt bei dem Landgericht daselbst; wiederernannt: der Bankier, Kommerzienrat Emil. L. Meyer und der Kaufmann Heinrich Krüger in Hannover bei dem Landgericht daselbst, der Kommerzienrat Moritz Seligmann, der Kauf⸗ mann Otto Meurer, der Bankier Karl Theodor Deich⸗ mann, der Kaufmann und Direkter Heinrich Gru enwald
bei der Kammer für Hande
und der Direktor Adolf Max Sternberg in Cöln, der Fabrik⸗ besitzer Emil Lindgens sen. in Mülheim a. Nh. Lan n. Mö Hag
bei dem in Cöln, der Kaufmann Friedrich Wilhelm
bei der Kammer für Handels⸗ 3 1 ö . 8 und
Fabrikbesitzer Ernst Huf fmann in Essen der Kaufmann ei dem Landgericht
em Landgericht daselbst, übeck und der Bank—
nachges Der ernannt.
Der Rechtsanwalt Plewe ist in der Liste der Rechts⸗
anwälte bei dem Landgericht in Königsberg i. Pr. gelöscht.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechlsanwälte Dr. Georg Kahl aus Dortmund und Dr. Erich ö. bei dem Landgericht II in Berlin, dem Land⸗
ericht IJ in Berlin, die Gerichtsassessoren Kurt Rosenth al ei dem Kammergericht, Rothbarth bei dem Oberlandes— gericht in e fn a. 9. ö. r 5rr . . 3. ericht in Frankfurt a. M., Hans Block bei dem Amtsgerich . ö ; , Amtsgericht und dem Landgericht in Bromberg, Dr. Hugo Grothe bei dem Amtsgericht in Köpenick, Toll bei dem Amtsgericht in Wittenberge, Dr. Teves bei dem Amtsgericht
Riccius aus Hannover bei e August Hasse vom Landgericht 1 in Berlin bei
und dem Landgericht in Hannover,
in Montabaur.
Der Amtsgerichtsrat Kommallein in Berlinchen und die ; Berlin und
Alerander in Wittenberge sowie der Rechtsanwalt Jahr in
Rechtsanwälte, Justizräte Dr. Liepschütz in
gierungsbezirk Stettin, mit dem Amtssitz in Labes, bezirk Magdeburg, mit dem Amtssitz in Wanzleben und
damm, Regierungsbezirk Arnsberg, . sind zu besetzen.
Schiefer und Maler M. ; prof en e s , und Schattenkonstruktich. Professor W. He wart ck ;
Die Kreisarztstelle des Kreises Regenwalde, Re⸗
die Kreisarztstelle des Kreises Wanzleben, Regierungs—
und Land kreises
des Stadt⸗ eise mit dem Amtssitz in
die Kreisarztstelle
Königliche Akademie der Künste.
Bekanntmachung. Unterricht
in d akademischen Lehranstalten für die bildenden . en aß. . Winterhalbjahr 1909/10.
Beginn des Unterrichts: Montag, den 18. Oktober 1909.
A. Akademische Meisterateliers für die bildenden Künste, s Charlottenburg, Hardenbergstraße Zz, ö
1) für Geschichtsmalerei, Vorsteher: a. Wirklicher Geheimer
Sher nin, rofessor Anton von Werner, b. Professor
Arthur Kampf
2) für Lan dschaftzmalerei, Vorsteher: Professor Albert ,
3) für Bildhauerei, Vorsteher: . Ludwig Manzel,
h. a Louis Tuaillon (Atelier: Wilmersdorf, Westfälische 3), ; 4
. für Architektur, Vorsteher: a. Geheimer , ,, Pro⸗
fessor Dr Ing. Johannes Otzen, b. Geheimer Baurat, Professor Schw echten ; .
. . ff ef Professor Karl Koepping.
Die Aspiranten haben sich behufs ihrer Aufnahme innerhalb der
ersten 14 Tage eines jeden . bei demjenigen Meister zu melden,
d i ließen wünschen. 2.
1 efschm . ö können von den betreffenden Meistern oder
vom Bureau der i ne der Künste, Berlin W. 64, Pariser Platz 4,
bezogen werden.
B. Akademische Hochschule für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33.
Direktor: Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Professor Anton von Werner.
A. Klassenunterricht. . Natur, Köpfe, Halbakt
1) Zeichnen nach Gips und na er Natur, Köpfe, Halbakte, Autzt⸗ n,, ; Tagesaktsaal. dre F. Böse und J. Eh rentraut w, 1. . Professoren E. Hancke H. Koch, Maler A. abitz.
. 9 Ge ne , eichnen nach dem lebenden Modelle.
C. Böse.
dref e des menschlichen . . Proportionslehre. örte.
h und Maler O. Seck... 5) Drnamentlehre und dekorative Architektur. Kuhn und W. Herwarth. 61 ,. r P. Porgang. ; prof en e g n Kupferstich und Radieren. Professor Hans
Meyer. : Malen.
s) Uebungen in der Leimfarbenmalerei. Maler H. Harder.
g) Stillebenklasse: Kopieren, Stilleben, Interieurs und Gewand⸗
studien. zie. Aktsaal für Maler. Professoren M. Schaefer,
G. 2. Meyn und J. Scheurenberg. .
10) Uebungen in den lithographischen und verwandten Druck— techniken. Maler C. Kappstein.
Modellieren.
1) Nach der Antike und nach der Natur. Professor G. Jan ensch.
12 Aktfaal für Bildhauer, Modellieren nach dem lebenden
Modelle. Professoren E. Herter und P. Breuer. .
13) Gewandstudien und Uebungen in figürlichen Tompesitionen
für vorgeschrittene Schüler aller Abteilungen. Professor W. Friedrich.
14) Zeichnen, Malen und Modellieren von Tieren nach Gips
und nach der Natur, Anatomie der Tiere. Professor P Meyexrheim.
15) Unterricht und praktische Uebungen in den. verschiedenen
Techniken der Malerei, Zubereitung der Farben, Malmittel und Mal⸗
gründe. Maler A. Wirth.
B. Atelierunterricht.
1) Atelier für Landschaftsmalerei. Professoren F. Kallmorgen
und P. Vorgang.
3) Atelier für Marinemalerei.
3 Atelier für Kupferstechen und Radieren.
Meyer. . 6
4) Schülerateliers für. Maler und Bildhauer. Professoren
P. . W. Friedrich, J. Scheuren berg, G. E.
Meyn, M. Schaefer, E. Herter, P. Breuer und G. Janensch.
CG. Vorträge in den Hilfswissenschaften. Vorträge über Kunstgeschichte: Professor Dr. G. Galland. Viteraturgeschichte: Professor Dr. G. Galland. Kostümkunde: Maler G. Guthknecht. . Anatomie des menschlichen Körpers, Demonstrationen und Sezier⸗
übungen am Kadaver; Professor Dr. Hans Virchow. Fhemie der Farben ꝛc.: Professo: Dr. E. Täuber. Neueintretende haben sich am Sonnabend, den 16. Oktober 1905 zwischen 11 und 2 Uhr im Sekretariat, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33, zu melden und einen selbstgeschriebenen Lebeng⸗ auf, ein polizeiliches Führungsagttest, die nötigen Schulzeugnisse sowie eventuell die schriftliche Erlaubnis des Vaters oder Vormundes zum Besuche der Hochschule gleichzeitig ebendaselbst einzureichen. Prospekte sind beim Anstaltssekretariat erhältlich. Berlin, den 13. September 190). ö. Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Arthur Kampf.
Professoren O.
nach Vorlagen und nach der Natur.
Professor C. Saltzmann. Professor Hans
Angekommen: Seine Exzellenz der General der Infanterie von Linde,
aisermanöver.
insbesondere unter ; Ungarns, Englands, Frankreichs, Italiens, Ruß der Vereitzigten Staaten von Amerika, intzrnationgle Ver⸗ handlungen , die zur Aufstellun
entwürfen ü ; ! Recht . Zusammenstoßes von Schiffen itz hinsichtlich
regierungsrat und ustizam ** Struckmann, den Direktor der Hamburg-Amerika-Linie Dr. Ecker und den Generalsekretär des Internationalen Trans⸗ portversicherungsverbandes Ulrich vertreten sein.
. des Reichsmilitärgerichts, nach Beendigung der
Beteiligung Deutschlands, Oesterreich⸗ . 6 . und
von Vertrags ⸗
er einheitliche Grundsätze hinsichtlich der Rechts—
rt haben. Auf
er 2 und Hilfeleistung in Seenot gefü
der bevorstehenden Konferenz werden diese Entwürfe einer noch⸗
. Beratung . werden.
An mite
inn nn aufgestellt sind, über die n des
Rechtes in bezug auf die beschränkte Haftung des Reeders sowie
hinsichtlich der Schi n n, und Schiffsprivilegien be⸗
raten werden. zufe
der , , durch den Gesandten in Brüssel, Wirklichen Ge⸗
heimen Rat Grafen von n,, . Geheimen Ober⸗ a
Außerdem wird im
luß an Vorentwürfe, die von dem Comité Maritime
Deutschland wird, obiger Quelle zufolge, auf
vortragenden im Reicht ustizamt
Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Königlich n e Geheimer Rat Dr. Fischer, Königlich württembergischer Ministerialrat Schleehauf, Großherzoglich badischer Wirk⸗ licher Geheimer Rat Scherer und Herzoglich braunschweigischer Geheimer Legationsrat Boden sind in Berlin angekommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Dres den“ vorgestern in Horta auf Fayal (Azoren) eingetroffen und hat gestern die Reise nach Newport auf Rhode Island fortgesetzt. S. M. S. „Seeadler“ ist vorgestern in Daressalam eingetroffen.
Bayern.
Majestät der Kaiser und König ist,
. nach Beendigung des Manövers heute ö in München eingetroffen. Zum Empfange hatten sich auf bem Bahnhofe Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent, die in der bayerischen Hauptstadt weilenden Prinzen, der gestern dort eingetroffene Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg mit dem Staatssekretär Freiherrn von Schoen, der Ministerpräsident Freiherr von Podewils, der Oberstzeremonien⸗ meister Graf von. Moy, der bayerische Gesandte in Berlin Graf von , der. der preußische Gesandte von . und der Stadtkommanbant, Generalmajor von Schmidt einge nden, Nach herzlicher Begrüßung geleitete Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent seinen erlauchten Gast unter lebhaften Kund⸗ gebungen der . gl. nach der Residenz. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent empfing, „W. T. B.“ gifelge heute vormittag den Reichskanzler Dr. von äethmann Hollweg in längerer Audienz.
Seine „W. T. B.“ zufo
Großbritannien und Irland. In Birmingham hat gestern eine große Kundgebung der Liberalen zugunsten des Budgets stattgefunden, bei der 70 Parlamentsmitglieder am Vorstandstisch saßen und Arthur Chamberlain, der Bruder Josef Cham berlains,; den Vorsitz führte. Der Premierminister Asquith hielt eine Rede, in der er, „W. T. B.“ zufolge, erklärte; ö Die Versammlung 466 eine gleichmäßige Belastung des Reich⸗ tums verlangen. Die erwähnten Vertreter des Volks müßten hierin das letzte Wort haben. Er gebe den Ernst der von Rosebery erhobenen Vorwürfe zu, die immer wiederkehrenden Grundsteuervorschläge jedoch seien kein Sozialismus jüngsten Datums, sondern beinahe von ehr⸗ würdigem Alter. Asquith schloß, die Liberalen nähmen die Deraus, forderung der Lords: kampfesmutig an, Der Widerstand der orde gegen das Budget sei die ungeheuerlichste Revolution der neueren Zeit. Griechenland.
Nach einer Meldung der „Agence d' Athänes“ hat sich Theotokis von seinen Anhängern bestimmen lassen, aufn seine beabsichtigte Demission als Deputierter und Führer der Partei zu verzichten oder doch sie aufzuschieben.
Amerika.
Die argentinische Deputiertenkam mer hat gestern „W. T. B.“ zufolge, einen Gesetzentwurf angengmmen, durch ben der Bau einer elektrischen Untergrundbahn genehmigt wird, die Buenos Aires von West nach Ost durchqueren wird.
Die Schwierigkeiten zwischen Peru und Bolivien sind, obiger Quelle folgt beseitigt. Die beiden Regierungen haben ein Protokol unterzeichnet, durch das die schwebenden Fragen endgültig geregelt werden.
Asien.
Wie der Petershurger Telegraphenagentur! aus Täbris gemel wird, ist der ehemalige Gouverneur von Täbris Idshal-el⸗Mulk zum Gouverneur von Karadag ernannt worben. Der Generalgouverneur hat ihm Befehl ge⸗ geben, mit den Fidai, die von Bagir Khan befehligt werden, auszurücken und gemeinsam mit Sattar Khan gegen Rakhim Khan vorzugehen. In Täbris eingetroffenen Meldungen zu⸗ i ist Rakhim Khan vom Schlage gerührt worden, .
— Die Lage in Jem en ist, „W. T. B. zufolge, wieder bedenklich. Außer den beschlossenen neuen Truphensend ngen wird die Pforte eine besondere Kommission nach dem emen entsenden, um mit den Araberführern Iman Jahia und Said Idris auf gütlichem Wege zu unterhandeln und eine endgültige Lösung der Jemenfrage anzubahnen.
Wie der „Morning Post“ aus Schanghai gemeldet wird, hat der Prinz⸗Regent das Gesuch Chang⸗Chi⸗ tungs um Enthebung von seinem Posten als Generaldirektor
St. bel
Berlin sind gestorben.
der chinesischen Eisenbahnen genehmigt.
gestorben.
*
1
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die städtischen Parkarbeiter Berlins nahmen, der ‚„Voss. Ztg. zufolge, in einer Versammlung eine Erklärung an, in der sie die Erwartung aussprechen, daß die mit Rücksicht auf den nahenden Winter schon erfolgten Entlassungen rückgängig gemacht werden.
Die Bergleute des fiskalischen Betriebes im Oberharz fordern, wie der „Köln. Ztg. aus Halle gemeldet wird, 15 0ᷣ)0 Er⸗ höhung der Akkordsätze und Schichtlöhne.
bu Paris wird der ‚Rh.⸗Westf. Ztg.“ telegraphiert, daß am Donnerstag 150 streikende Arbeiter in die Werkstätten der Gasagnstalt St. Denis eindrangen und versuchten, die Arbeiter zum Ausstand zu bewegen. Als nf sich weigerten, begannen die Streikenden die Arbeiter mit Steinen und , ger zu bombar⸗ dieren. Die Polizei schritt ein, und es entstand ein Handgemenge, bei dem 6 Arbeiter verwundet wurden.
Wohlfahrtspflege.
Die Julinummer der amtlichen „Statistischen Mitteilungen“ über das Großherzogtum Baden bringt eine Uebersicht über die Entwickelung der Aufwendungen des Großherzogtums für die Zwecke der öffentlichen Armenunterstützung während des Jahrfünfts 1902 bis 1906. Da kein Grund zur Annahme vorliegt, daß die relative Zunahme des Aufwandes für die öffentliche Armenpflege in den übrigen deutschen Staaten wesentlich anders als in Baden sein sollte, so kann ein Einblick in dieses Ergebnis wohl von allgemeinem Interesse sein. Es ist dies um so mehr der Fall, als die amtliche Statistik sich seit den durch das Reich veranlaßten armen⸗ statistischen Erhebungen bor etwa 20 Jahren nur sehr selten mit selbständigen Erhebungen über den Umfang und die Art des öffent⸗ lichen Armenwesens beschäftigt hat. Das Königreich Bayern ver— öffentlicht alljährlich Feststellungen über die Wirksamkeit der öffent⸗— lichen Stiftungen, Württemberg und einige kleinere Staaten geben auch fast ng ( ich in ihren statistischen Jahrbüchern solche Nach⸗ weise. Die öffentlichen Stiftungen spielen auch für Baden eine große Rolle; ihr Ertrag deckt fast den vierten Teil des gesamten Armenaufwandes. Aber wenn in dieser Beziehung auch die Deckungsart der Armenunkosten in Baden anders als in manchen anderen deutschen Ländern ist, die Gründe der Steigerung der öffentlichen Armenlasten werden allerorts ziemlich gleich sein. In Baden sind die Aufwendungen für öffentliche Armen— pflege in ihrer Gesamtsumme im letzten Jahrfünft allmählich ge⸗ wachsen, und zwar von 4979 204 ½ im Jahre 1902 auf 5H 601 491 im Jahre 1906. Inwieweit an diesen Ausgaben die Gemeinden für ihre Ortsarmen (soweit diese nach den reichsgesetzlichen Bestimmungen den Unterstützungswohnsitz in ihnen erworben haben), die Kreise für ihre Anstalten und für die Landarmen, die Stiftungen hauptsächlich für die geschlossene (Anstalts) Armenpflege und der Staat an Auf— wendungen für bedürftige Ausländer beteiligt sind, ist aus folgender Uebersicht näher zu ersehen:
Jah Betrag des öffentl. Armenaufwandes in Baden in Mark bei Jahre ö Stiftungen Staat
3100371 1358 754 1041299 1905 ... 2876483 1306638 1025981 1904 ... 2704 650 1309 178 1039842 1903 ... 2633 591 1305116 1016622 905 529 5050 858 1902... 2621 734 1272 669 1600153235 83 474 4979 264.
Man ersieht zunächst aus dieser Tabelle, daß von den Gesamt— aufwendungen zur öffentlichen Armenpflege ungefähr die Gemeinden 23, die Kreise 1s, die Stiftungen ein knappes Fünftel und der Staat zo tragen. Während für die drei erstgenannten Faktoren eine fast gleichmäßige Steigerung dieser Ausgaben innerhalb des fünfjährigen Zeitraums erfolgt ist, zeigt sich bei den Staatsausgaben für die beiden Jahre 1903 und 1906 ein ziemlich erheblicher Zuwachs. Die Gründe, die für diese beiden Jahre erhöhte Ausgaben für Unterstützung be— dürftiger Ausländer erforderten, lassen sich natürlich nicht ohne weiteres erkennen, sie können durch Heranziehung ausländischer Arbeiter für öffentliche Bauten usw. oder durch ähnliche Verhältnisse entstanden sein.
Ueber die Verwendungsart der öffentlichen Armenunterstützungen erfährt man aus den der Statistik beigefügten Erläuterungen nament— lich Näheres über die Aufwendungen der Kreisverwaltungen für das Jahr 1907, das mit seinen Gesamtsummen nicht in vorstehende Tabelle mit hineingezogen worden ist.
Von dem Gesamtarmenaufwand der Kreise im Jahre 1907 mit 1464918 6 wurden verwendet auf die geschlossene Armenpflege (An— staltspflege) 586 074 S, auf die offene Armenpflege (Unterstützung mit Geld, Kleidung, Beitrag für Wohnung, Naturalien usw.) 355 490 4. Außer diesem den Kreisen gesetzlich obliegenden Aufwand wurden von ihnen 323 750 „ für die freiwillige Armenpflege (gesetzlich nicht vorgeschriebene Unterstützung armer Kinder und Kranker) ausgegeben, 124118 ½ entfielen auf Betriebszuschüsse an die Kreispflegeanstalten, 74 486 ½ auf sonstige Ausgaben für Armen— zwecke. In der geschlossenen Armenpflege wurden 4357 Landarme derpflegt, davon 913 in den Kreispflegeanstalten, 224 im polizeilichen Arbeitshaus, 632 in Irrenanstalten, 25 in Blinden- und Taub— stummenanstalten, 829 in Armen- und Waisenhäusern und 1734 in Krankenhäusern. In offener Armenpflege wurden 1330 alleinstehende Erwachsene, 1428 Kinder und 1264 Familien unterstützt, und zwar mit. Pflegegeldern (128 027 ½ς, darunter 106 301 M für Kinder), Wohnungskosten (4 080 Meνν), Kleidung (11 225 „½ ), sonstigen Vaturglien (14 100 6), baren Geldleistungen (128 904 () . Insgesamt wurden in der offenen Armenpflege aufgewendet für allein stehende Erwachsene 75 806 „e, für Kinder 115 525 S und für Familien 165 159 6.
Von dem freiwilligen Armengufwand der Kreise entfielen auf Verpflegung armer Kinder 227 027 „, Behandlung armer Augen— kranker 23 126 S, Unterbringung armer Kranker in Spitälern und Anstalten 53 330 46, Solbadkurkosten 7629 „, fürsorgebedürftige Kranke 3795 S, Tuberkulosebekämpfung 2390 S½½ usw. Für die Unterbringung von kranken und siechen Armen bestehen 9 Kreis— ,. die auch von den Gemeinden und vom Staat mit- a f werden. In diesen Anstalten wurden im Jahre 1907 ver⸗— pflegt: Landarme mit 209 470 Verpflegungstagen, Ortsarme mit 597 036, Selbstzahler mit 100 233 und Staatsarme mit 18 253 Ver— flegungstagen. Die durchschnittlichen Kosten für einen Verpflegungstag betrugen 69 4.
Von dem gesamten gesetzlichen Staatsgufwand des Jahres 1907 wurden 126793 SM für außerhalb des Großherzogtums wohnende Arme ausgegeben, davon 74977 ½ für in der Schweiz anfässige Landarme, um deren Ausweisung zu vermeiden.
Gemeinden Kreisen insgesamt lol 067 5601491 89 339 5298 441 S4 889 5138 559
1906 ...
Vier Tage lang wurde nun von verschiedenen Seiten der Anstieg versucht und dabei wurden zwei benachbarte. Gipfel von 600 m Höhe be⸗ zwungen. Da die Ersteigung des 2 nicht gelang, wurde die des Bride Peak in Angriff genommen. Am 17. Juli gelang es dabei bis zu eizngr Höhe von 75090 m vorzudringen. Dichter Nebel zwang dann zur Umkehr. Die Expedition soll eine reiche wissenschaftliche Ausheute an botanischen, topographischen und meteorologischen Beobachtungen mitgebracht haben, au at sie viele photographische Aufnahmen gemacht.
Literatur.
Wiederholt ist an dicker Stelle der vom Teubnerschen Verlag in Leipzig herausgegebenen Sammlun , , licher Darstellungen anerkennend gedacht worden, die den gemeinfamen Titel: „Aus Natur und He isfes Mer tragen. Diese Büchlein verdienen es, daß man von Zeit zu Zeit immer wieder auf sie hinweist, denn sie können als Muster vol . wissenschaftlicher Dar⸗ stellungen gelten. Eine große Anzahl namhafter en e ih hat sich in den Dienst dieser guten Sache gestellt, und man kann es den Bändchen der Sammlung , . daß in ihnen ö Ernst und Wahrhaftigkeit mit gemeinverständlicher Darstellung vereinigt sind. Dazu, sind fast alle Gebiete des Wissens und Forschens: Religion, Philosophie, Geschichte, Astronomie, ., Chemie, Zoologie, Botanik, Medinin, Altertumskunde, Volkswirtschaftslehre, Kriegswesen, Verkehrswesen, die verschiedensten Gebiete der Technik U 4a. m. in den Kreis der Darstellung gezogen, sodaß wohl jedes Interesse in dieser Sammlung Befriedigung finden dürfte. Dazu ist endlich der Preis von 1ö25 ½ für das gebundene Bändchen so gering, daß die weitesten Kreise sich die Belehrung und Anregung verschaffen können, die diese Sammlung bieten. Es liegen jetzt wieder eine ganze Reihe neuer Bändchen oder alter in neuer Auflage vor. Ihre Zahl macht es unmöglich, an dieser Stelle ö. alle näher einzugehen; nur einige seien kurz hervor— eden, Band 1990 bietet die von W. Münch besorgte zweite Auf— age einer geschichtlichen Entwicklung des deutschen Bildungswesens von Professor 66 Paulsen. Der Name des zu früh dahingeschiedenen Gelehrten wird durch größere und gewichtigere wissenschaftliche Werke ge r, dennoch trägt auch diese kleine ö. den Stempel seiner Persönlichkeit. Sie ist ebenso ausgezeichnet durch ruhige Klarheit des Ürteils, wie durch die Wärme des Interesses und durch die Sicherheit des Zeitverstandniffes Das Büchlein zerfällt in vier Teile, in denen das Bildungswesen des Mittelalters, dasjenige im Zeitalter der Renaissance und Reformation, das im Zeitalter der höfisch modernen Bildung unter vorherrschendem französischen Einfluß und endlich das des 19. Jahrhunderts geschildert ist, und zwar nach großen Richtlinien und im Rahmen der allgemeinen Kulturbewegung. Das Buch sei namentlich jungen Pädagogen, auch denen an Mittel- und Volksschulen, bestens empfohlen. — Ins Alter— tum führt uns das neuerschienene 258. Bändchen. Dr. Otto Neu⸗ rath gibt in ihm einen Abriß der Antiken Wirtschafts— geschichte. Der schwierige Versuch, dies in so engem Rahmen zu tun, kann als geglückt , werden. Der Verfasser verliert i nirgends in Einzelheiten, und das Saen hin der Wirtschaftsverhältnisse ist plastisch herausgearbeitet. Die ersten beiden Kapitel unterrichten einleitend über die wirtschaft— liche Entwicklung des Orients bis zur Schaffung des griechisch⸗ drientalischen Wirtschaftssystems und über das Zeitalter des Schatz⸗ handels in Griechenland. Dem eigentlichen Thema sind die folgenden sieben Kapitel gewidmet, während ein Schlußkapitel als Erganzung Ausbau und Ende der antiken Wem , schildert. Für Leser, die den Zusammenhang der antiken Wirtschaftsverhältnisse mit den politischen näher verfolgen wollen, sind die hauptsächlichsten Quellen⸗ werke angegeben. — Eine ausgezeichnete Schrift ist L. Busses Die Weltanschauungen der großen Philofsophen der Veuzeit“ (Band 56), die in 4. von dem Professor Dr. R. Falckenberg⸗Erlangen besorgter Auflage vorliegt. Nach einer Ein⸗ leitung, die über Wesen und Aufgabe der Philosophie kurz unter richtet, wird der Rationalismus von Descartes bis Spinoza, der Empirismus von Bacon bis Locke und die Gestaltung der Philosophie im Jahrhundert vor Kant behandelt, darauf die kritische . Kants eingehend dargestellt. Daran schließt sich eine Uebersicht über die Philosophie des 19. Jahrhunderts: des Idealismus Fichtes, Schellings, Hegels, Schopenhauers und Hartmanns, des Realismus Herbarts und Lotzes. Der Neukantinismus Albert Langes, der Posi⸗ tivismus von Cointe, Mill und Spencer werden dabei besonders be— rücksichtigt. Die Darstellung ist von großer Klarheit und Prägnanz. Die Grundgedanken der einzelnen Systeme sind scharf herausgearbeitet, sodaß ein klares Bild der Weltanschaung der einzelnen Philosophen ent— steht; dabei ist Gewicht auf den Zusammenhang der einzelnen Systeme gelegt und der Fortschritt der philoso wischen Gesamt⸗ entwickelung überall kennbar gemacht. Das Interesse für Philosophie ist ja glücklicher Weise heute wieder lebendiger geworden; das bor— liegende Büchlein ist trefflich geeignet, in die schwierige Materie ein— zuführen. — Besondere Beachtung verdienen auch die Bändchen 269 und 270, in denen Dr. Friedrich Muckle unter dem Titel: Ge⸗ schichte der sozialistischen Ideen des 19. Jahrhunderts eine Geschichte des modernen Sozialismus nach wissenschaftlichen Grundsätzen bietet. Der Verfasser führt unter ständiger Be⸗ rücksichtigung auch der kulturellen Zustände, denen der moderne Sozialis= mus entsprossen, von den rationalistischen und utopistischen Anfängen bei Owen, Fourier, Weitling u. a. über Proudhon, Saint⸗Simon und Rodbertus zu dem System von Marx. Um die Vielseitigkeit der Sammlung zu kennzeichnen, sei noch auf das Bändchen 276 hin— gewiesen, in dem Hermann Reishauer „Die Alpen“, ihr Landschaftsbild, ihre Entstehung und Modellierung sowie ihren Einfluß auf das organische Leben, schildert; ferner auf das Bändchen 76, in dem G. 6 die „Chemie in Küche und Haus“ Gweite, um— earbeitete Auflage von Dr. Jos. Klein) und das 263., in dem der Professor von Bardeleben-Jena die „Statik und Mechanik des menschlichen Körpers“ behandelt. Den gleichen Zweck, wissenschaftliche und allgemein kulturelle Fragen in bolkstümlicher Form zu behandeln, verfolgt mit Geschick die bei Quelle und Meyer in Leipzig erscheinende Sammlung w in e, und Bildung“. Auch aus ihr kostet jedes gebundene Bändchen 125 . Von den zahlreichen neuen Bändchen e der 68. hervorgehoben, in dem der Professor Dr. Carl Haßner „»Das Reich der Wolken und der Niederschläge“ schildert. In den einzelnen, mit vielen guten Abbildungen versehenen Kapiteln sind der Kreislauf des Wahl n die Kondensation, Nebel, Wolken, Bewölkung und Sonnenschein, Niederschlagsbildung, Schnee, Graupeln und egen die Messung der Niederschläge, die Berechnung der Niederschlagsmengen, die erioden des Niederschlags, die Ursachen der Verteilung der Niederschläge auf der gie g n, und diese Verteilung selbst geschildert. — Im 53. Bändchen hat der Professor Dr. Th. Bist unter dem Titel: „Zur Kulturgeschichte Roms“ eine Anzahl Skizzen zusammen⸗ gestellt, die den Leser anschaulich in das antike Rom versetzen und ihn mit dem Leben und den Sitten der Römer vertraut machen, indem sie ihn mitten in das antike Leben hineinführen. Das ihc ist
mit größter Sachkenntnis überaus anschaulich geschrieben. — Im
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und
Staatsanzeiger. ausliegen, können in den Wochentagen in dessen
Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Ühr eingesehen werden.) ö.
Oesterreich⸗ Ungarn.
27. September 1909, 10 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Villach: Lieferung einer Wagendrehscheibe mit 6, m Durchmesser samt Fahrbahnschienen, Kreuzungen und gußeisernem Grubengehäuse für die i e i e üehen in der Station Leoben Stb. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger“‘.
29. September 1909, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Hochbauarbeiten anläßlich der Errichtung einer Lokomotiv⸗ remise in der Station Gmünd der Linie Wien — Eger. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.
15. Oktober 1909, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion Wien: Verpachtung der Bahnhofsrestauration in Gänserndorf. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.
Belgien.
9. November 1909, 12 Uhr. Stadthaus in Antwerpen: Bau eines Trockendocks und einer Kaimauer am Ostkai (Nr. 61) des Lefebvredockẽs. . 4361 000 Franken. Kaution: 500 000 Franken. Preis des Lastenheftes: 5 Franken. Näheres im 4. Bureau und im Sekretariate des Stadthauses in Antwerpen und beim „Reichs⸗ anzeiger“.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Im Königlichen Opernhause trat gestern Fräulein Emmi Destinn zum ersten Male ö ihrer Amerikafahrt wieder auf, und zwar als „Carmen“. Das Publikum gab seiner Freude über das Wiedersehen ebenso lebhaften wie herzlichen Ausdruck, und die Künst⸗ lerin mußte fich nach jedem Aktschluß immer wieder dankend verneigen. Ihre Stimme erstrahlte im vollen Glanze ihrer jugend— lichen Schönheit, und auch die Darstellung zeigte jenen temperament⸗ vollen Charakter, den man von jeher an den Leistungen Fräulein Destinns gewöhnt ist. Unter den anderen Mitwirkenden zeichneten sich die Damen Herzog, Dietrich und Parbs, die Herren Philipp, Hoffmann, Lieban, Bachmann besonders aus. Die een n rung nahm unter der Leitung des Kapellmeisters Blech einen sehr an— regenden Verlauf.
Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus.
Die erste Aufführung des englischen Schwanks Das Herz auf der Hand“ von W. W. Jakobs und Louis N. ö (über⸗ setzt von Frank F. Washburn⸗Freund) fand gestern eine recht freundliche Aufnahme. Das Werk trägt die typischen Merkmale englischer Schwänke: lärmende Clownszenen wechseln mit rührseligen Auftritten ab. Den großsprecherischen Seebären, welcher noch mit sechzig Jahren das Herz auf der Hand trägt und bald alten Witwen, bald jungen Mädchen anbietet, überfällt in der Schlußszene erschütternde Wehmut. Mit bebender Stimme stammelt er entsagungsvoll einen Segens⸗ wunsch für des jungen Mädchens Liebesglück; und in seinem Leid sekundiert ihm kräftig sein Schiffsjunge, der der scheidenden Schönen gleichfalls herzbrechend nachschluchzt. Im übrigen finden sich in dem Stück die üblichen 1 Lustspielspäße; junge Herren steigen in fremde Gärten ein, verkleiden sich, stellen sich betrunken; alte Bamen tauchen unerwartet aus Schiffsluken auf und dergleichen mehr. Wirklicher Humor lebt nur in der Gestalt des verliebten alten Kapitäns Jim Barley; und Herr Arnold, der die Rolle spielte, trug mit köstlicher Laune aller Seemärchen des alten Herrn vor, besonders die Geschichte, wie er mit einem roten Taschentuch einen zudringlichen Hai verscheucht. Die übrigen Personen des Stückes setzen sich aus den bekannten Schwanlfiguten, den naiven jungen Mädchen, kecken Liebhabern und komischen Alten zusammen. Die Darstellung hatte sich des sorglos gezimmerten Stücks mit Liebe angenommen und wußte manche lustige Augenblickswirkungen zu erzielen. Sehr sympathisch verkörperten Fräulein Heisler und Herr Lettinger das Liebespaar, Herr Cornelius, die Damen Werner⸗Wagner, Impekoven, Heß u. a. nahmen sich der anderen Rollen des Stückes mit Eifer und Gelingen an.
Volksoper.
Auf der Bühne des ehemaligen Lortzingtheaters erfuhr gestern Halöcvys Oper „Die Jüdin“ unter der Direktion Alfieri eine recht achthare erstmalige Aufführung. Herr Obexregisseur Glesinger erwies sich dabei wiederum als ein zielbewußter Spielleiter; ebenso hatte Herr Kapellmeister Schüller die musikalische Führung in sicherer Hand, wenn auch das Ensemble zuweilen noch einigen Schwankungen unterworfen war. Es zeigte sich aber ein frischer Zug in dem ganzen Zusammenwirken und ließ über die kleinen . gern hinwegsehen. Von den einzelnen Partien waren die männlichen am hesten besetzt. Die Herren Joslewitz (Kardinah, Gogl (Eleazar) und Kaiser (Oberschultheiß) boten gesanglich und dar⸗ stellerisch sehr befriedigende Leistungen, namentlich erztelte der letzt⸗ genannte in den beiden Schlußakten wohlverdienten Erfolg. Weniger war dies bei dem Vertreter des Reichsfürsten Leopold e Rolf) der Fall, der seiner Aufgabe nicht durchweg gerecht zu werden wußte. Seine Tenorstimme scheint wenig ausgiebig zu sein und dem Spiel fehlte es an Lebendigkeit. Doch mag Befangenheit ihm hinderlich gewesen sein. Auch seine Partnerin, die Trägerin der Titelpartie, Fräulein von Ballogk, vermochte anfänglich nicht recht zu erwärmen und ihre an und für sich sehr bemerkenswerten Stimmittel musikalis auszunützen. Im Verlaufe der Aufführung gewann ihr Organ jedo immer mehr an Kraft, Wohllaut und Ausdrucksfähigkeit, sodaß sie sich zum Schluß den allgemeinen Beifall des vollbesetzten Hauses leichfalls redlich verdient hatte. Das Gleiche läßt sich von Fräulein Ct (Prinzessin Eudora) sagen, wenn auch ihr etwas sprödes Organ den Erfolg immerhin etwas beeinträchtigte. Jedenfalls berechtigte auch diese Vorstellung zu den besten Erwartungen gin die künstlerische
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Fortentwicklung und das Gedeihen des strebsamen Volksoperntheaters.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonntag, „Tann⸗ häuser“ unter der Leitung des Kapellmeisters Blech in Szene. Die Herren Grüning, Knüpfer, Bronsgeest, Jörn, Krasa, die Damen Ekeblad, Rose, Wichgraf sind in den Hauptrollen beschäftigt. — Montag wird „Der . mit Fräulein Destinn als Agathe, gegeben. Herr Bischoff singt erstmalig die Rolle des Kaspar, Herr von Schwind die des Eremiten. Fräulein Gates, die Herren Kraus, Hoffmann, Krasa, Lieban sind Vertreter der übrigen Hauptrollen. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Besl. ;
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zum ersten Male der neu einstudierte „Eingebildete Kranken von Molière in der Bearbeitung von Paul Lindau wiederholt. — Am Montag wird Schillers „Maria Stuart“, mit Frau Willig in der Titefrolle, aufgeführt. Im übrigen lautet die Besetzung: Elisabeth: Frau Poppe; Leicester: Herr Sommerstorff; Shrewsbury: Herr Nesper; Burleigh:
Herr Kraußneck; Paulet: Herr Molenar; Mortimer: Herr Geifen⸗