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Wohlfahrtspflege. ; ö
i von Liliencron, deren Liebestätigkeit für die sfüdwest= afrikanischen Krieger wohl noch in aller Gedächtnig. ist, erläßt in der Zeitschrift Ko lonit und Heimat“ einen Aufruf, der Beachtung verdient, Sie weist auf Grund von zahlreichen Zeitschriften aus Südwest enn, hin, wie notwendig unfere Kolgzialkrieger der Mistigen Rahrung bedürfen. Sie hat es, unterstützt vom Kommando der Schutz truppen und verschiedenen Kolonialoffizieren, in 6 enommen im Verein mit etlichen Kolonialkriegerpereinen diese Bibliotheken zu gründen. Die Vereine werden koloniale Aufführungen zum Besten der Sache veranstalten Bereits dafür gemeldet haben sich Berlin, Düsseldorf, Bromberg, Pofen, Reuwied, Kiel, Mannheim, Bhmberg, Stuttgart, Hannover und andere werden ihnen folgen. Berlin und Düsseldorf wollen im Oktober damit beginnen. Frau von Liliencron richtet nun an alle, denen das Wohl ünserer Truppen in Südwest am Herzen liegt, die Bitte, die gute Sache durch Besuch der Vorstellungen, arg Geldmittel und Lick zu unterstützen. Eine Bitte, die hoffentli nicht ungehört verh9len wird.
Kunst und Wissenschaft.
Ueber Pegry und Cook und die Entdeckung des Nordpols spricht sich der bekannte schwedische Polarforscher Otto Nordenskjöld im Oktoberheft der von Dr. Richard Fleischer herausgegehenen „Deutschen Revue“ (Stuttgart und Leipzig, Deutsche Verlags⸗ AÄnstalt) folgendermaßen aus: Daß das Exreichen des Pols zur Wirklichkeit geworden ist, halte ich für ,,, Freilich ist es nicht ganz angenehm, über diese Frage zu schreiben, während jeder Tag neue Taksachen bringt und die Sachlage, wenn dieser Brief ge— lesen wird, vielleicht eine ganz andere geworden ist als jetzt. Aber sowohl Peary wie Cook sind . zu nehmende Leute, an deren Ehrenwort man gar nicht zweifeln darf — ich kenne sie beide gut genug, um dies sagen zu können — und ein größerer Irrtum in der Bestimmung durfte auch ausgeschlossen sein. Daß . diesmal den Pol erreicht hat, lann sogar eigentlich gar nicht
esonders überraschen: Während seiner ganzen Lebenszeit hat er seine
übermenschliche Energie, alle seine Kräfte auf dies . Ziel ein⸗ ,, auf seinen Polarreisen war er allmählich viel weiter ge— ommen als alle seine Vorgänger, und er hatte dabei eine Methode ausgearbeitet, die allem Anschein nach die richtige war. Nur wenige werden ihm seinen Erfolg mißgönnen; wenn wirklich jemand verdient hat, der erste am Nordpol zu sein, so ist es Peary. .
Nicht ganz so sicher ist die Position von Dr. Cook. Er ist mit einem Plane, der in allen Hauptzügen mit dem Pearys übereingestimmt hat, ausgezogen, und das zu einer Zeit, als Peary zufällig an seine
eimat gebunden war, aber schon seine neue Expedition vorbereitete. Schon dies hat ö in den Angen vieler Leute geschadet; dazu kommt, daß er für das schwierige Unternehmen viel weniger gut vorbereitet war als Peary. Wenn er trotzdem zum Ziele gekommen ist, so hat er das neben seiner persönlichen Energie offenbar den besonders ünstigen ei vc niht zu verdanken, die er angetroffen hat.
abei war es für ihn wahrscheinlich ein Glück, daß er, da er kein Schiff besaß, sich dafür entschloß, die Eismeerfahrt bedeutend westlicher zu beginnen als Peary. Da hat er nun auf der Reise zuerst Land gesichtet, das nördlichste bis jetzt auf der Erde be⸗ kannte, und dann jenes merkwürdige, von ihm vorläufig nur unvoll⸗ ständig beg ehen, „Landeis“ getroffen, das ihm sein Vorwärts⸗ kommen sehr erleichtert hat, während Peary sowohl 1906 als 1909 häufig von offenem Wasser aufgehalten worden ist. Gerade darin, daß er seine Reise auf ein bis jetzt unbekanntes Gebiet verlegt hat, liegt für ihn die Hoffnung, beweisen zu können, daß er wirklich bis zum Pol gekommen ist. Andere Expeditionen werden nun sicherlich auch dieses Gebiet für ihre Route wählen, und sie müssen dann fest— stellen können, ob seine Beobachtungen richtig sind.
Wen soll man nun aber in Zukunft als den eigentlichen „Ent⸗ decker des Nordpols“ betrachten? Nach meiner Meinung unbedingt die beiden Männer Peary und Cook zusammen. Cook ist offenbar der erste, der den Pol betreten hat; Peary stand ihm zeitlich nicht lange nach, und er ist ., der eigentliche , seine Pläne und Vorbereitungsarbeiten sind es, die lich ei beiden Ex⸗ Peditionen als richtig erwiesen haben. Beiden Männern müssen wir unsere Bewunderung für ihre Leistungen zollen; die Forschung und die Menschheit 56 beiden die größte Dankbarkeit. Und die Ehre äist groß genug, um auf zwei Personen verteilt werden zu können.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und 2acbsperrungs⸗ maßregeln.
China.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Schanghai hat die Ver— ordnungen vom 6. und 7. Juli d. J. betreffend die gesundheits⸗ zolizeiliche Kontrolle der aus Hongkong, Canton und 1Imoy kommenden und die Häfen von Woosung und Schanghai anlaufenden deutschen Seeschiffe wieder auf⸗ gehoben.
*
Die 5 von Lumpen, altem Papier, alten Säcken, Särgen mit Leichen sowie von trockener und feuchter, Erde aus Fo long. Canton und Amoy ist, soweit nicht gemäß Harbour
otifigatlon Nr. 6 vom Jahre 1996 ausdrücklich zugelassen, auch fernerhin verboten. q;
hagen bei Kratzwieck in Pommern der dreißigjährige Arbeiter Zunker unter choleraverdächtigen en er Tage gestorben. Die amtkiche bakteriologische Untersuchung hat mit nn ne a s a ge Cholera als Todesursache Ergeben. Die Erkrankung ist wahrscheinlich auf n. von Oderwasser zurück⸗ zuführen. Alle Vorsichtsmaßregeln sind getroffen, sodaß kein Grund zur Beunruhigung vorliegt. .
. . Wie die „Ostsee .
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Mozarts „Don Juan“, der früher seinen ständigen Platz im Spielplan der Königlichen Oper behauptete, erscheint in neuerer Zeit so selten im Opernhause, de] fast jedesmal eine Neueinstudierung not⸗ . wird. Der alte, allen vertraute Rochlitzsche Text, der uns mit allen seinen Schwächen lieb und vertraut geworden war, hat der prätentiösen Levischen Bearbeitung weichen müssen, die sich trotz aller angewandten Mühe nicht einbürgern will und die vor allem bei näherem n . selbst stark revisionsbedürftig ist. So hätte man bei dieser Neueinstudierung lieber gleich ganze Arbeit tun und sich die unleug⸗ baren Vorzüge neuerer Bearbeitungen zu eigen machen sollen. Wie dem auch sei, der Don Juan, der sich früher . frei und ungezwungen bewegte und trotz der Lächerlichkeiten des alten Textes doch Mozartschen Geist atmete, der muntere Leporello, der mit schletternden Knien sein „Herr Gouverneur, zu Pferde“ sang, der Don Octavto mit seiner „Buchbinderarie“ sind nicht mehr, sie haben mit dem Streben nach Korrektheit des Ausdrucks die Unbefangenheit ihres Bühnenlebens eingebüßt, sind gespreizte und gezierte Herren geworden, und man kann keiner Vorstellung des Don Juan mehr beiwohnen, ohne an alle die gelehrten Abhandlungen zu denken, die über ihn geschrieben worden sind. Auch die gestrige Aufführung unter der Leitung des Kapellmeisters Blech hatte etwas Schwerfälliges. An Mühe und Sorgfalt hatte es bei den Proben gewiß nicht
efehlt, aber man spürte das auch allzudeutlich. Wo el die früheren glänzenden Vertreter der Titelrolle hin, deren letzter der ritterliche und elegante Buloß war? Herr Bronsgeest machte ja keine üble Figur, fand sich auch gesanglich mit seiner Aufgabe einigermaßen ab, aber der Don Juan war er nicht. Den Leporello, eine Baßbuffopartie, hatte man unserem meister⸗ lichen Töͤnorbuffo Herrn Lieban aufgedrängt, und es gibt wohl außer ihm keinen anderen Vertreter seines Faches, der diese Herkulesarbeit hätte vollbringen können. Sein sicheres Stilgefühl und seine künstlerische Intelligenz kamen ihm dabei sehr zustatten, und der Beifall nach der großen Arie war wohlverdient. Mustergültig behandelte er auch die Rezitative. Daß aber der Stimme, obwohl sie mühelos auch die Tiefe hergab, das Sonore des Basses fehlte, braucht kaum erst gesagt zu werden. Darum bleibt die Leistung aber nicht minder bewunderungs⸗ würdig. In Frau Melanie Kurt lernte man eine sehr stimmbegabte Vertreterin der Donna Anna kennen; über das gesangliche Können, das der Mozartstil erfordert, verfügt sie aber zurzeit . nicht. Eine liebliche Zerline sowohl gesanglich wie dar⸗ stellerisch war Fräulein Artöt de Padilla; allerdings gemahnte sie mehr an eine verkleidete Edeldame als an ein Landmädchen. Der Don Octavio des Herrn Kirchhoff hatte ritterliche Allüren, die Stimme fügte sich aber etwas spröde in den kolorierten Gesang, der hier von ihr verlangt wird. Ein imposanter Komtur war Herr Knüpfer, ein guter, wenn auch sehr undeutlich sprechender Masetto Herr Griswold und zuverlässig, wie immer, Fräulein Rothauser als Elvira.
Neues Königliches Operntheater.
Das diesjährige Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters brachte gestern das Raucheneggersche Volksstück Jägerblut“. Von aklen ähnlichen Bühnenwerken aus dem Spielplan diejes Ensembles ist wohl „Jägerblut“ eines der interessantesten, in seiner liebenswürdigen, humorvollen Anlage, dem Mindestmaß von Rühr⸗ feligkeit und der Lebensfrische, welche die Handlung vom ersten bis zum fünften Akte durchweht. Mit welcher Frische war aber auch die Darftellung an ihre Aufgabe herangetreten und wie liebevoll wurde selbst die lier stt Rolle ausgestaltet! Da konnte es nicht wunder⸗ nehmen, daß die Zuschauer immer mehr und mehr in den Bann dieses urwüchsigen Jägerlebens des oberbayerischen Hochlandes hineingezogen wurden und bei Schluß der Vorstellung wie von alten, lieben Be⸗ kannten nur ungern hier. aver Terofal war als Dorfbarbier Zangerl wieder in seinem besten Fahrwasser. Seine natürliche Komik war so zündend, daß er stets die Lacher auf seiner Seite hatte. Die Herren Pleithner (Forstwart), Wengg (Forstgehilfe Learl), Schuller (Wilderer Hias) waren ihm tüchtige Partner. Ebenso anerkennens⸗
meldet, ist am Dienstag in Stolzen ⸗
rscheinungen erkrankt und am falgenden
wert erwiesen sich die Damen Dirnberger (Frau Forstwart), Reil k. Erhardt (Loni) als ö der weibkichen . rolle. ö
Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf⸗
führung der „Götterdämmerum“ unter der musikalischen Leitung von.
Dr. Muck statt. Herr Kraus singt den Siegfried, Frau Plaichinger die Brünnhilde. In den übrigen Hauptrollen sind die Herren Grig— wold (Hagen), Bachmann (Gunther), Krasa (Alberich), die Damen Ekeblad (Guͤtrune)h, Götze e , Herzog othauser, von ,. Parbs (Nornen und IMiheinkoch ter beschäftigt. (An⸗ fang .
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Sonnabend, „Der eingebildete Kranke“ bon Moliere, bearbeitet von Paul Lindau, in der bekannten Besetzung wiederholt.
Mannigfaltiges. Berlin, 24. September 1909.
Die Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglings sterblichkeit in Berlin beabsichtigt einen Arbeitsnachweis für stillen de Mütter und eine ir fe s. für schwangere Frauen anzugliedern. Diese neugeplanten Einrichtungen erweisen sich als dringend notwendig für die oft in traurigsten Verhältnissen lebenden Familienmütter. Um die zum Teil noch fehlenden Mittel für diese neus Fürsorge zu schaffen, bereitet die Gesellschaft in den Räumen des Mozartsaales (Schauspielhaus am Nollendorfplatz) für den 23. Oktober ein „Oktoberfest auf der Maria Theresia⸗Wiese“ vor. Diese für Berlin ganz neue Veranstaltung, die ein echt Münchener Bild von urwüchsiger Gemütlichkeit in den Ballsaal zaubern soll, dürfte bei den Berlinern großen Anklang finden und viel originelle Ueberraschungen bieten. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen der Herren ef Julius Kraut, Baumeister Hier Atchitekt Froelich und des Herrn Frey vom Residenztheater. Billette zu 5 e sind schon jetzt in dem Bureau der Gesellschaft, Froben—⸗ straße 26 1, erhältlich.
Im Wissenschaftlichen Theater der „Urgnia“ wird morgen, Abends 8 Uhr, der neue Vortrag des Direktors Franz Goerke, „In den Dolomiten, eine Wanderung auf der neuen Dolomitenstraße von Bozen über Toblach ins Pustertal“, zum ersten Male gehalten werden. Der Verfasser schildert in Wort und Bild, insbesondere an der Hand zahlreicher Panoramen, die außergewöhnlich schönen Dolomit⸗ landschaften, durch die diese großartigste Kunststraße der Reuzeit führt.
Der Planet „Mars“ steht in diesen Tagen in der größten Erd⸗ nähe. Am Sonntag, den 26. September, Nachmittags 5 ih wird der Direktor Dr. FJ. S. Archenhold in der Treptower Stern⸗ warte über das Thema: „Mars, eine zweite Erde“ und Abends 7 Uhr über: „Der Himmel des Mondes“, gemeinverständliche Vor— träge halten, die an der Hand zahlreicher Lichtbilder anschaulich erläutert werden. Da jetzt allabendlich im großen Refraktor der Mond beobachtet wird, so wird auch am Montag, Abends 9 Uhr, Dr. Archenhold über Eine Nacht auf dem Monde“ sprechen. Am Tage werden im großen Fernrohr die Sonne und der Planet „Venus“ gezeigt, während Abends außer dem Monde der Mars“ beobachtet wird. Außerdem stehen auf der. Plattform den Besuchern kleinere Fernrohre zur beliebigen Benutzung zur Verfügung.
Bremen, 23. September. (W. T. B.) Der deutsche Dampfer „Norderney“, nach Kuba bestimmt, ist mit Feuer in der Ladung in Ferrol eingetroffen. Das Feuer ift unter Kontrolle. Die Reisenden sind gerettet.
Paris, 23. September. (W. T. B.) Die heftigen Gewitter, die in ganz Südfrankreich gestern abend und während der Nacht niedergegangen sind, haben bedeutenden Schaden, namentlich an Erntevorräten und Weinbergen, angerichtet. Mehrere Personen ind vom Blitz erschlagen, andere von den Fluten der über ihre Ufer getretenen Flüsse fortgeschwemmt worden. So sind allein im Departement Gard fünf Frauen ertrunken. — Auch im Pas-de⸗Calais haben Unwetter gewütet.
Brüssel, 23. September. (W. T. B.) Auf dem Bahnhof Verviers-Oft stießen heute vormittag gegen 11 Uhr bei der Aus— fahrt zwei Güterzüge in dem Augenblick zusammen, als gerade der Schnellzug Cöln — Paris vorbei kam. Der Schnellzug fuhr gegen den letzten Wagen eines der beiden Güterzüge, konnte aber noch rechtzeitig bremsen, sodaß größeres Unglück verhütet wurde. Infolge des Anpralls sind trotdem fünf Reisende des Schnellzuges schwer und viele leicht verletzt worden.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
d. J. von 104 —1 Uhr Vormittags in der König⸗
Sonntag, Abends 8 Uhr: Die Ehre.
Nachmittags 3 Uhr:
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern= haus. 195. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei⸗
lätze sind aufgehoben. Götterdämmerung in drei
kten und einem Vorspiel von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 63 Uhr.
Schauspielhaus. 194. Abonnementsvorstellung. Der eingebildete Kranke. n,, in drel Akten von F. B. P. Molière. In der Uebersetzung von Wolf i w. Baudissin, mit einem Vorspiel (unter Benutzung Molisrescher Motive) und mit dem Originalschluß
n. einer burlesken Doktorpromotion) für die
ühne bearbeitet von Paul Lindau. Die zur Senn gehörige Musik, nach zeitgenössischen
riginalen von 8 B. Lully und M. A. Char⸗ pentier und Gounodscher Kompositionen zum Arzt wider Willen“, eingerichtet und für Streichorchester instrumentiert von Ferdinand Hummel. In Szene gesetzt von Herrn Dr. Lindau. Anfang 73 Uhr.
Neues Operntheater. Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters“ (Leitung: Direktor Taver Terofal. Der verkehrte Hof. Bauernposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Karl Frey und Konrad Dreher. Anfang 8 Uhr.
Sonntag: Dpernhaus. 194. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und e. sind , Margarete. Oper in fir kten von Charles Gounod. Text nach Goethes Faust, von Jules Barbier und Michel Carré. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 195. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Jung⸗ frau von Orleans. Eine romantische Tragödie in einem Vorspiel und 5 Akten von Friedrich Schiller. Anfang 74 Uhr. . ͤ
eues Operntheater. Nachmittags 3 Uhr: Bei ermäßigten Preisen: s Dorfgehoamnis. Bauern⸗ komödie mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Hans Werner. — Abends 8 Uhr: Der verkehrte Hof.
Die Ausgabe der Abonnementsbillette für den
lichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schauspiel⸗ hause, Eingang Jägerstraße, gegen Vorlegung des Abonnementsvertrags statt, und zwar werden am 25. September d. J. nur die Billette zum 1. Rang und Parkett und am 29. September d. T diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt. Gleichzeitig wird ersucht, den Geldbetrag abgezählt bereit zu halten. Denutsches Theater. Sonnabend: Der Kauf⸗ mann von Venedig. Anfang 75 Uhr. Sonntag: Ein Sommernachtstraum. Kammerspiele.
. k Gyges und sein Ring. yr. Sonntag: Der Arzt am Scheideweg.
Anfang
Berliner Theater. Sonnabend: Einer von
unsere Leut. Anfang 8 Uhr. Sonntag und folgende Tage: Einer von unsere
Leut.
Hebbeltheater. (Königgrätzer Straße 57/58)
Sonnabend: Hanna Jagert. Sonntag und folgende Tage: Hanna Jagert.
Neues Schauspielhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Miß Dudelsack. (Operettengastspiel.)
CLessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Des Pfarrers Tochter von Streladorf. Sonntag, Abends 8 Uhr: Des Pfarrers Tochter
von Streladorf. 4 c. Montag, Abends 8 Uhr: Zwischenspiel.
Schillertheater. O. (Wallnertheater)
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die von Hachsattel. Lustspiel in 3 Aufzügen von Leo Walter Stein und
. Davis.
Der Wildschütz.
itwen.
Monat Oktober 1909 zu 26 Opern- und 30 Schau⸗ spielvorstellungen findet am 25. und 29. September
Ludwig Heller.
Charlottenburg. Jungfer Obrigkeit.
Sonnabend: Gretchen.
Davis und Liyschütz. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kümmere Dich
um Amelie. Schwank in drei Akten (4 Bildern)
von Georges Feydeau. — Abends: Gretchen. Montag und folgende Tage: Gretchen.
Der fidele Bauer.
Montag, Abends 8 Uhr: Die Ehre.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: in 3 Akten von
Komödie
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Welt, in der man sich langweilt. — Abends 8 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn. Montag, Abends 8 Uhr: Die von Hochsattel.
Kamische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Nesidenzthenter. (Direktion: Richard Alexander.) Groteske in 3 Akten von
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Dperette von Leo Fall. Sonntag und folgende Tage: Der fidele Bauer.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Prinz Bussi. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kren und Schönfeld, Musik von Victor Hollaender.
Sonntag und folgende Tage: Prinz Bussi.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof riedrichstraße ) Sonnabend, Abends 8 Uhr; Pariser ustspiel in 3 Akten von A. Sylvane und F. Carr. Deutsch von Max Schoenau.
Sonntag und folgende Tage: Pariser Witwen.
Macbeth. — ((Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Sonn—
abend, Abends 8 Uhr: Man soll keine Briefe schreiben.
Sonntag und folgende Tage: Man soll keine Briefe schreiben.
Birkus Schumann. Sonnabend, Abends? uhr:
Galaabend. Frl. Dora Schumann mit ihrem Hannoveraner Hengst Dewett und irischen Springpferd. — 4 Poncherrys in ihren her⸗ vorragenden Leistungen. — Mme. de Bain⸗ ville aus Paris mit ihren Freiheitspferden. — Pferd und Ballerina, Originalschulakt des Ritter v. Renroff. — 13 schottische Hoch— länder und das hervorragende Programm. Sonntag: 2 , , m,, Nachmittags ein Kind frei, weitere Kinder halbe Preise.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Elise von Wedel mit Hrn. Georget Lebioda (Stargard i. PspƷs- Paris).
Verehelicht: Hr. Rittmeister a. D. Frhr. bon Eckhardtstein⸗Reichwalde mit Frl. von Stockhausen (Kunnersdorf, Kr. Görlitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor Dr. Her— mann Küttner (Breslau). ;
Gestorben: Hr. Kommerzienrat Hermann Krumh— haar (Liegnitz !. — Fr. Pastor Klara Fromm, geb. Tarnow (Tekerow). — Hrn. Oberleutnant Vil⸗ helm von Stoschs Töchterchen Ruth (z. Zt. Streesen bei Klützow).
m
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Anstalt Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen⸗ beilage Nr. 50.
zum Deut chen Reichsanze
Mn 22G.
9
Er st e Beilage
Berlin, Freitag, den 24. Septemher
Berichte von deutschen Fruchtmãärkten.
Qualitãt
1909 ; gering
mittel Verkaufte
gut
Septembr. Marktorte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
Tag niedrigster
höchster
niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner
416 16 16. 6
iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
; 1909.
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlãglicher S aun verkauft !
Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnittẽ⸗ preis
D itts⸗ Verkauf⸗ .
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St. Wendel Kaufbeuren.
Döbeln
Winnenden . k Friedland i. Mecklb. . Ih eteau . Dali ö
alter neuer neuer
Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.
W
21,30 31 56 Il 36 71,56 30 76
2000 22,50 20,650
21,00
e i ze n. 21,50 21,40 21,00 21,30 22,00 22,30
21,50 21,50 21,20 22, 20 22,40 22,30 22,20 20,30 22,80 21,60 20,00 21,30 21,20 20,00
21,20 20,900 20,30 21,60 20,70 20,00 22,20 20,60
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21 00 21 50
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fes — 24,00 24,00 21,60 21,80 22,00
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16,40 16,90 16,20 16,90 16,90 17,00 16,90 16,80 16, 10 16,80 16360 15.00
1730 16 6
16,60 16,00 15,80 16,30 16,60 16,40
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16,60 15,90 15,60 15,40 16,40 16,40
15.65 1616 15.56
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15,00
e r st e. 17,00 14,70 16,20 13,80 14,30 16,20 14,50 16,90 14,50 17,80 14,50 19,00
— 17,00 16, 80 —
15,00
1860 * Safer.
1700 15 606 16,56 1466 1450 1676 1506 16606 1456 17.36 1456 1966 17 36
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1440 15396 13,80 1426 1630 1460 15.56
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14,10 15,60 13,70 13,90 15,70 13,50 15,50
1600 1680 1400
1660 1646 1436 1866 1930 14336 15,46 15,00 15.46 1535 1556 1860 15.50 1456 1766 1600 1526
1650
16,60 16,40 14,40 18,80 19,80 15,30 15,80 z 16,00 35 14,40 830 15,35 ; 1600 50 1800 30 15,50 150 14,80 15 1700 18 16,20 . 15,40 140 12
15,50 500
1620 1426 1846 19.26 145560 15536 14,59
14,60 15,50 17,00 14,50
16,20 14,10 16,50 18,70 14,20 14,90 14,60
14160 195,00 17,90 14,50
1600
16 80 15 16 16 46
15,40 14,80 15,40
—
— 1409 15,00
1618 17540
647 1760 16.9. 15.5. 16.9. 229. 15. 5. 16.5. 17. 9. ; 16.3. ; 16.3. ;
1467 14,506
1660
1500 15.59 1827
15 26 15351 15,665
1457 13.35
15,80 17,50 16,00 14,80 16,45
1489 15,75 16,58
513
11 537 790 525 2250 222 296
2081 159 7756
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Ein liegender Strich — in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Berlin, den 24. September 1909.
Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Fu hry.
Nr. 38 der ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 22. September 1909 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. — Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen . — Gesetzgebung usãp. (Bayern. Bauarbeiter⸗
utz. — (Württemberg). Hebammen. — Tuberkulose. — Luhus. — Schweiz.) Desinfektion der Eisenbahnwagen 2. — (Rumänien,) Kinderarbeit ꝛcc.— Avizol. — (Paraguay.) Heilmittel. — (Britisch⸗ Neu⸗Guinen. api Quarantäne. — Pest. — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 15. September. — Desgl. im Auslande. — Desgl. in Italien, 2. Vierteljahr. — Maul⸗ und Klauen⸗ seuche in der Schweiz. — Tierseuchen in Norwegen, 1907. D Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. Gapkolonie,. — Vermischtes. Bevölkerungsvorgänge in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, 1508. — rene Genickstarre, 1. Halbjahr. e. ,, Staaten von Amerika. Ohio.) Gesundheitsverhältnisse, 190. ¶ Mexiko.) . — Wochentabelle über die Sterbe⸗ fülle in deutschen Orten mit 40 909 und mehr Einwohnern. — ch e gen in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher ö,, , — Desgleichen in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Ent⸗ er gn auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (3ahn⸗
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Fischerei.
Eine reizvolle Sonderausstellung innerhalb der noch bis zum 26. d. M. in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten geöffneten Jubiläums ⸗Kochkunstausstellung veranschaulicht die 6 ff erei in Cuxhaven. Mit einem Kostenaufwand von 5. Millionen Mark hat der Hamburger Staat in bevorzugter ag. nämlich in Cuxhaven unmittelbar an der offenen See, einen großartigen, mit den modernsten Einrichtungen versehenen Fischmarkt erbaut, dessen günstige Ent⸗ wicklung die Ausstellung in Bild und Gestalt erkennen läßt. Zu⸗ nächst ,, die ausgestellten Gegenstände den Fang der Seefische. Wir sehen in einem zierlichen, naturgetreuen Modell einen . Dampfer der Cuxhavener Hochseefischerei⸗Aktien⸗ gesellschaft neben einem Wurfneßzfischerboot; daneben das Modell und ein Originalstüc des gewaltigen , sowie eines Heringsnetzes. Wir beobachten den Betrieb auf dem Hochseedampfer, der bis nach der isländischen Küste seine Fangreisen ausdehnt, die Ankunft der Fischdampferflottille und den lebhaften, vom Großhandel schon vollständig mit , belegten Markt in den staatlichen Cuxhavener Fischhallen, die ungeachtet ihrer großen Ausdehnung doch schon wieder eing Erweiterung er⸗ fahren müssen, um den Bedürfnissen des Handels gerecht zu
werden. Daß auch die Bedürfnisse der Krabben. und sonstigen Kleinfischerei nicht zu kurz kommen, zeigen die Bilder . Fischerkolonie in Cuxhaven, deren Errichtung ebenfalls der Hambur⸗ gische Staat in Angriff genommen hat. Eine zweite Gruppe der Sonderausstellung bilden die Produkte des Meeres, eine dritte die mannigfachen Fertigerzeugnisse, für die eine ganze Industrie, die so⸗ genannte Fischkonservenindustrie, in Cuxhaven tätig ist. Ueberra ist der Reichtum des Meeres an eßbaren Fischen, Krusten⸗ * al⸗ tieren. Dutzende von Arten präsentieren sich appetitlich dem Beschauer. Daß sich aus Seefischen mit einfachsten Mitteln eine große Auswahl von Gerichten herstellen läßt, lehren die von der Kochschule des Lettevereins außer Wettbewerb ausgestellten t her ch , Ein weiterer Teil der Ausste unf veranschaulicht die Mittel, um die Strandauster, ebenso wie in Amerika, auch bei uns zum Volkz= ughrungsmittel zu erheben, und zeigt in plastischem und graphischem Material die Bekömmlichkeit und den Nährwert der Sceesssche und dieser Krustentiere. Endlich sei auf den von der F iemens u.
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irma Halske ausgestellten Qzonisator hingewiesen, dem es mit zu verdanken ist, daß die in der . zentnerweise lagernden frischen See⸗ fische nicht den allergeringsten unangenehmen Geruch verbreiten.