1909 / 265 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Nov 1909 18:00:01 GMT) scan diff

ernennt worden

Dent sches Reich.

Bekanntmachung,

betreffend die Erkennung eines Bevollmächtigten zum Bundesrat.

Auf Grund des Artikel 6 der Verfassung ves Deutschen Reichs ist von Seiner Majestät dem Kaiser, König pon reußen der Staatssekretär des Reichs justizamts, Wirkliche ö Rat Dr. Lisco zum Bevollmächtigten zum Bundesrat

Berlin, den 8. November 1509. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.

29. November mit einer 3 ung

ö großer F

inenkunden

Das im Jahre 1900 in West Hartlepool aus Stahl er⸗ baute, bisher unter britischer Flagge und unter dem Namen „Inchdune⸗ gefchrene Dampfschif „Montani“ pon

G26, 17 Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Ueber⸗ gang in das ausschließliche Eigentum der 3 Dandels⸗ r hf W. Kunstmann in Stettin das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Stettin als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Newcastle on Tyne unter dem 22. Oktober 1909 ein Flaggenzeugnis erteilt worden.

Königreich Preußen. Finanzministerium.

Versetzt sind die Rentmeister bei Königlichen Kreiskassen: Nückel von Fritzlar nach Ahrweiler und Görgens von Heilsberg nach Daun.

Der Eichamtssekretär Tempelhoff in Cöln ist zum Rentmeister bei der Königlichen Kreiskasse in Fritzlar und der Kreisfekretär Untermann in Znin zum Rentmeister bei der Königlichen Kreiskasse in Naugard ernannt worden.

Tages ordnung für die am Mittwoch, den 24. November d. J., stattfin dende Sitzung des Bezirkseisenbahnrats Frankfurt a. M.

J. Geschäftliche Mitteilungen.

II. Anträge. 4

1) Antrag des ö Ferdinand Wüstefeld in Hannop- Münden, betr. Aenderung der Tarifierung für Schwarten des Spezial⸗ tarifs 3.

ö Antrag des Kommerzienrats M. Baruch in Worms, betreffend: a. Umleitung von Schnellzügen auf der Riedbahn und b. Einrichtung von direkten Zugverbindungen im Lokglverkehr von Worms ülf Mannheim nach Süd eutschland (rechterhinisch). ; .

3) Antrag der J e Heinrich Maceo in Siegen, Fabrikaht Dr. Freiherr Waitz vo in in Gaffel und Kommerzienrat Ern t Klein in Dahlbruch bei Siegen, betreffend Einrichtung von Anschluß⸗ zügen auf den Nebenbahnen des Eisenbahndirektionsbezirks Cassel.

4) Antrag des Stadtrats und Fabrikanten Hertzer in Nordhausen, betreffend Einlegung eines Schnellzugöpaares auf der Strecke über Nordhausen Northeim Altenbeken bezw. Nordhausen Northeim Scherfede nach Rheinland⸗Westfalen. .

5) Antrag des Kommerzienrats Heinrich Koch in Wiesbaden, be⸗ treffend Wiedereinführung eines Spätzuges von Rüdesheim rhein— abwärts bis St. Goarshausen oder weiter.

6 Antrag des Oberamtmanns B. Creydt in Harste b. Göttingen, betreffend Herftellung besserer Zugverbindungen mit dem Solling und dem Wesertal.

III. Fahrplanänderungen im Winter 1909,10 und Sommer 1910.

JIV. Bestimmung von Zeit und Ort für die nächste Sitzung.

Frankfurt a. M. den 2. November 1909. Königliche Eisenbahndirektion. Reule aux.

—— *

Per sonalveränderungen.

Königlich Preustische Armee.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministerium s. 2. No⸗ vember. Schultze, Kanzleisekretär beim Großen Generalstabe, zum expedierenden Sekretär, Möricke, Kanzleidiätar bei der Landes⸗ aufnahme, zum Kanzleisekretär, ernannt.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, ö usw. 2. November. Heyn, At. der Res. des 11. Inf. Regts. Nr. 139, von dem Kommando zur Dienst⸗ leistung bei diesem Regt. enthoben.

4. November. Niemeier, Fähnr.! im 6. Feldart. Regt. 91 ö. zum Lt. mit einem Patent vom 4. November 190 be⸗

ördert. Zu Fähnrichen ernannt;; die charakteris. Fähnriche; Graf Vitz⸗ thum v. Eckstädt im 1. (Leib Gren. Regt. Nr. 100, v. Corn⸗ berg im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von . Range im 3. Inf. Regt. Nr. 1092 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Kaden im 4. Inf. Regt. Nr. 103, Vieh weg er im 14. Inf. Regt. Nr. 179; Ziegs, Vizefeldw. im 4. Inf. Regt. Nr. 1033 die Unteroffiziere: v. , im 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, Schöne, Noack, Märker, Lind gu im 3. Inf. Regt. Nr. 192 Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern, Ehrenberg, Beeger, Uhlig im 4. Inf. Regt. Nr. 103, Groth, Findei sen im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107 Friedrich, v. Oppen im Schützen⸗ Fin Regt. Prinz Georg Nr. 198, Kurze im 10. Inf., Regt.

r. 134, Knofe, . 13. Inf. Regt. Nr. 178, Sieber, Reichardt, Baeßler, agner im 2. Hus. Regt. Nr. 19, 861 im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Friedrich im 1. Feldart.

egt. Nr. 12, Seiffart, Leonhardi im 4. Feldart. Regt. Nr. 48, 8 rk Henning im Fußart. Regt. Nr. 13, Hübener, Wolf, Müller im 1. Plon. Bat. Nr. 12, Pötzschke, Liegmann im 2. Pion. Bat. Nr. 22.

Beamte der Militärverwaltung.

Dur Verfügung des Kriegsministeriums. 30. Ok⸗ to ber. ann ier, Proviantamtsinsp. in Dresden, auf seinen Antrag unterm 1. Dezember d. J. mit Pension in den Ruhestand

4. November.

e

Du rch uß. 4. November. Nagel, mne fh ö Regts. Nr. 64, zum Obermusikme .

utztruppen. für Südwestafrika.

onialamts (Kommando der hutztruppen).

AUnterzahlmstr., mit Wirkung vom ihlmstr. ernannt. J

ng, Ihgtend. Assessor, mit einem Dienst⸗ alter Vom 1.

mn. Berlin, 9. November.

der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpiß, des Chefs des Admiralstabs der. Marine, Admirals von Fischel und des Chefs des Marinekabinetts, Vizeadmirals von Müller entgegen.

Seine Ma

Der ö Struckmann in Aurich ist der König⸗ lichen Regierung in Potsdam, der neuerngnnte Regierungs= assesso Rißmann aus Posen der Königlichen Regierung in Schleswig zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen,

*

der neuernannte Regierungsassessor Dr. Josten aus Stettin dem Landrate des Landkreises Hagen und der neuernannte Regierunggassesso Charisius aus Breslau dem Landrat des rf n landrätlichen Ge⸗

Freiherr von Thi berg i. Pr. haben die Verwaltungsdienst bestanden.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Bre men“ am 6. November in Kingstown auf St. Vincent (Westindien) und vorgestern in Port of Spain auf Trinidad eingetroffen und gehk von dort am 18. November nach Rio de Janeiro in See.

S. M. S. „Jaguar“ ist am 6. November in Canton und S. M. S. „Iltis“ vorgestern in Nagasaki eingetoffen.

Potsdam, 9. November. In Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen, Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Eitel— Friedrich, des Fri und, der Prinzessin August Wilhelm, des p nzésf Oskar, der Prinzessin Viktoria Luise, des Kronsrinzen und der Kronprinzessin von Griechenland mit ihrer Tochter Helene, des Prinzen Ferdinand von Rumänien, Seiner Hoheit des Prinzen Albert zu Schleswig—⸗ Holstein⸗-Sonderburg⸗Glücksburg sowie hoher, darunter auch fremdherrlicher Offiziere fand, „W. T. B.“ zufolge, heute vormittag die Vereidigung der Rekruten der Pots—-— damer Garnison im großen Exerzierschuppen statt. Nach vollzogener Vereidigung hlelt Seine Majestät der Kaiser eine Ansprache an die Truppen.

Wernigerode, 9. November. Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent von Braunschweig, hat sich, W. T. B.“ zufolge, auf dem hiesigen Schlosse mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Elisa⸗ beth zu Stolberg-Roßla verlobt.

Braunschweig.

Die amtlichen „Braunschweigischen Anzeigen“ veröffentlichen durch Sonderausgabe eine Kundgebung des Herzoglichen Staatsministeriums, in der nach Bekanntgabe der Verlobung Seiner Hoheit des Herzogs⸗Regenten mit Ihrer Durchlaucht der -Prinzessin Elisabeth zu Stolberg⸗-Roßla mitgeteilt wird, daß die Vermählung am 15. Dezember d. J. in. Braunschweig stattfinden werde, und in der dem Wunsche Ausdruck gegeben wird, daß diese Verlobung auch dem braunschweigischen Lande zum Segen gereichen möge.

Großzbritannien und Irland.

Das Oberhaus hat gestern in rein formeller erster Lesung das Finanzgesetz angenommen. Darauf richtete Lord Stanhöope folgende Anfragen an den Kolonial⸗ minister:

Erstens, ob angesichts des deutschen Rechtsanspruchs auf eine Teilnahme am Bau und an der Finanzierung von Eisenbahnen in den Jangtse⸗Provinzen zu gleichen Bedingungen die englische Regierung die deutschen Forderungen auf eine Ausnahmestellung be⸗ züglich des Bergbaus und der Bahnanlagen in Schantung aner⸗ kenne, zweitens, ob infolge der Bekanntgabe russischer Finanzleute, sich an den Eisenbahnunternehmungen im Vangtse⸗-Tale beteiligen zu wollen, das englisch-russische Uebereinkommen von 1899 über den Eifenbahnbau in Ching aufgehoben sei und die englischen Unternehmer zutreffendenfalls in der Lage seien, gleiche Be⸗ günstigungen im Gebiet nördlich der Großen Mauer zu beanspruchen, und drittens, ob es nicht ratsam sei, jenes Gebiet geographisch zu be⸗ grenzen, innerhalb dessen die japanische Regierung zu einem Veto der zur Interbention bei solchen Maßregeln ermächtigt sei, die die ,, Regierung zur Entwicklung der westlichen Mandschurei und der Mongolei zu ergreifen wünschen sollte.

. Earl of Crewe darauf; , je erste Frage beantworte ich dahin, daß die englische gierung der dentschen keine Zusicherung in gedeuteten Sinne gegeben hat. Auf die

diese Anleihe keineswegs in n,, zu stehen dem Wortlaute des englischrussischen Abkommens vom

der Großen Mauer unter ähnlichen

r in nend. Rat ernannt....

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erwiderte der Kolonial⸗

Re⸗

dem in der Frage an⸗ zweite Frage bemerke ich, daß die von den Russen vorgeschlagene Beteiligung an, dem Eisen⸗ bahnunternehmen im Vangtse⸗Tale sich auf die nleihe stützt, die nicht

durch irgend welche Verpfändung der Linie gesichert war, und daß scheint mit

Jahre

dem Eisenbahnunternehmen nördlich edingungen, wie sie für die Russen im-Hangtse. Tale bestehen, Gelegenheit zu einem Protest bon seiten der russi . geben wird. Hierbei ist es bon Belang, an den großen Wechsel zu erinnern, der in dem Stand der Dinge in China seit dem Abschlusse des englisch russischen und des 3 . japanischen Abkommens eingetreten ist. Alle neuen . in China werden unter der Kontrolle der chinesischen Regierung stehen. Auf die anze Angelegenheit gegen⸗ inesischen und japanischen

Teilnahme Englands an

letzte Frage gebe ich die Antwort, daß die wäartig einer Regelung von seiten der

Regierung unterliegt.

Im Zeiteren Verlauf der Sitzung verwarf das Haus mit

Londoner Wahlgesetz genannt wird. Diese Vorlage sieht vor, daß die Wahlen in London an einem Tage abzuhalten sind, die . in London beseitigt und die Wahlunfähigkeit

im Falle des Wohnungswechsels w wird. Die Redner der Regierung hoben hervor, daß das Gesetz ledig⸗ lich einige Wahlanomalien in London beseitige und London in die⸗ selbe Lage bringe wie die großen Provinzstädte. Die Redner der Oppositlon bekämpften die Gesetzes vorlage, die lediglich das Stückwerk iner Wahlreform darstelle und die Pluralwahl in London abschaffe, während sie das Pluralwahlsystem in anderen Teilen des Landes

zulasse. . Frankreich.

Die Deputiertenkammer nahm gestern laut Bericht des „W. T. B.“ mit 379 gegen 142 Stimmen den ersten Teil des Artikels I der Wahlreformvorlage an, in dem ausgesprochen ist, daß die Mitglieder der Kammer. auf Grund der Listenwahl zu wählen sind. Alsdann wurde mit 281 gegen 235 Stimmen der zweite Teil desselben Artikels angenommen, durch den für die Wahlen das Proportionalsystem fest⸗ gesetzt wird. Das Ergebnis der Abstimmung wurde auf der äußersten Linken, der Rechten und im Zentrum mit an⸗ haltendem Beifall begrüßt. Hierauf ergriff der Minister⸗ präsident Brigand unter großer Spannung des Hauses das Wort und führte unter Hinweis auf die in seiner letzten Rede geltend gemachten Gründe aus: GEGr sei der Ansicht, daß die Kammer am Schlusse, der Legislatur⸗ periode, die durch eine so wichtige Frage ausgefüllt sei, eine so ein⸗ schneidende Aenderung des Wahlsystems nicht beschließen solle. Der Antrag, betreffend die Proportionalwahlen, sei voller Dunkelheiten. Ein solches Gesetz möge der Initiative der Regierung überlassen werden, er könne nicht die Verantwortung dafür übernehmen, daß die Kammer in der Erörterung der einzelnen Artikel fortfahre. Er werde vor dem Lande und der Kammer, die für seine 6 Rede den Maueranschlag beschlossen, aber seine Ratschläge nicht befolgt habe, in einem zweifel⸗ haften Lichte dastehen. Er stelle deshalb die Vertrauensfrage. (Große Bewegung.) Die Kammer votierte hierauf dem Ministerium mit 291 gegen 25 Stimmen das Vertrauen und lehnte den Artikel J im ganzen ab. (Lebhafter Beifall bei den Radikalen, Gegen⸗ rufe bei den Sozialisten: „Bei den nächsten Wahlen sehen wir uns wieder!“

Spanien. Der König Manuel ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Madrid eingetroffen und auf dem Bahnhof vom König Alfons empfangen worden. Zu Ehren des hohen Gastes fand am Abend ein Festmahl statt, bei dem die beiden Monarchen herzliche Trinksprüche wechselten.

Türkei.

Wie das „W. T. B.“ meldet, haben, authentischen In⸗ ormationen zufolge, Italien, Frankreich und Rußland be⸗ nne den Status quo guf Kreta solange beizubehalten, als neue Ereignisse nicht vorfallen.

Amerika.

Der canadische Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, in dieser Session eine Marinevorlage einzu⸗ bringen, die den Bau von drei neuen Kreuzern zweiter Klasse sowie von vier Torpedobootszerstörern vorsieht.

Asien.

Wie der „Frankfurter Zeitung“ aus Teheran gemeldet wird, ist der letzte Teil des unter Führung des Polizeimeisters Efrem stehenden Expeditionstorps in Stärke von 600 Mann mit Geschützen und Maschinengewehren gestern über Kaswin und Sendschan nach Ardebil abgegangen. Im ganzen sind über 4006 Mann nach Aserbeidschan abgerückt, die von drei Seiten vorgehen.

Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Melilla werden die militärischen Operationen als beendet an— gesehen. Die Abgesandten Mulay Hafids haben dem Beni Sikar von neuem die Aufforderung zugehen lassen, die Wei— sungen der Spanier zu beachten. .

Der Gesundheitszustand des Kaisers Menelik hat sich, einer Meldung der „Agenzia Stefani“ zufolge, so gebessert, daß Lebensgefahr für den Augenblick ausgeschlossen erscheint.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Landwirtschaftsbetriebe im Deutschen Reiche

1907 und 1895. .

Mit dem ersten Heft von Teil 1 des 212. Bandes der Statistik

des Seutschen Reiches“ beginnt die Veröffentlichung der land⸗ und forstwirtschaftlichen Betriebestatistik, die auf Grund, der Betriebs zählung vom 123. Juni 1907 aufgestellt ist. Das Tabellenwerk wird aus 13 Tabellen bestehen, von denen 5 im ersten Teilbande, die übrigen 7 zugleich im zweiten Teilbande zum Abdruck gelangen. Sn der Einleitung des vorliegenden Heftes werden zunãchst die gesetzlichen Bestimmungen, die Land- und Forstwirtschaftszählkarte, die Tabellen⸗ entwürfe und die Grundsätze für die Aufbereitung bekannt ge⸗ eben. Hierauf folgt Tabelle 1, welche die gesamten im Deutschen leich ermittelten landwirischaftlichen Betriebe nach Zah) Fläche, Besitzverhältnis, einzelnen Betriebsarten und na Bodenbenutzung zur Darftellung bringt. Hier sind alle die Betriebe zur Aue ʒůhlung gekommen, in denen innerhalb ihrer Gesamtfläche eine wenn auch noch so kleine landwirtschaftliche Fläche ermittelt wurde. Als land wirtschaftliche Fläche gelten Ackerland, Gartenland (ohne 6 arten), Wiese, reiche Weide und Weingarten, während die esam ; in en dieser Betriebe außer der w läche anch noch Forstland, geringere Weide nd Hutung, Oede und Unland und sonstige Flächen . und Hofraum, Ziergarten, Wege und Gewãässer k Bie reinen Forflbetriebe ohne, landwirtschaftliche Fläche blieben für diese Tabelle unberücksichtigt, sie werden in einer e. Tabelle nachgewiesen werden. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind na ö 18 86st assen der landwirtschaftlich benutzten Fläche (nicht Gesamt⸗

versetzt. ! Zschau, Zahlmstr. im 3. jf Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold bon Bayern, zum Oberzahlmstr. befördert.

1899. Die englische Regierung nimmt

nicht an, daß die

fläche) gegliedert. Außerdem ist für das Reich im ganzen no

157 gegen 10 Stinimen die Regierüngsvörldge, die das—

ch eine

nichr , Gruppierung , welche die Betriebe ach Zwerghetriehen lunter g, ha), nach Jonstigen Parzellenbetrieben (0,5 biz unter 2 ha), nach kleinen, mittleren, größeren Bauernwirt⸗ schaften (2 his unter 5. 5 bis unter 20, 20 bis unter 109 ha) und nach Großbetriehen (109 ha und darüber, 200 ha und darüber) unter⸗ scheidet. Jede Größenklasse wird außerdem nach Haupt- und Neben⸗ betrieben ö, wobei alle die Betriebe als Nebenbetriebe ge⸗ rechnet sind, deren Leiter in der Haushaltungsliste die . als Nebenberuf und in der Landwirtschaftskarte den Betrieb als Nebenerwerbsquelle bezeichnet hat.

Bei der Zählung am 12. Juni 1907 sind 5736982 land- wirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 43 106 486 ha

und einer landwirtichaftlichen Fläche. von 31 M4 8k ha, datun ker

2436036 (— 425 v. H. Hauptbetriebe mit einer Gesamt⸗ fläche von 33 518 191 ha (= 89,4 v. H.) und einer landwirtschaftlichen Fläche von 28 562 689 ha ( g0,0 v. H.) ermittelt.

Am 14. Juni 1895 waren dagegen 5 558 z17 landwirtschaftliche Betriebe mit einer, Gesamtfläche von 43 2384742 ha und einer land— wirtschaftlichen Fläche von 32 517 941 ha festgestellt worden.

Gs hat somit die Zahl der Betriebe eine Zunahme von 177 66 (—= 3,2 v. H.), die Gesamtfläche indessen eine Abnahme von 178 2656 ha (= O4 v. H.) und die landwirtschaftliche Fläche eine Ab⸗ nahme von 633 067 ha (— 2,1 v. H) erfahren.

Innerhalb der Betriebsgrößenklassen hat der mittlere bäuer—⸗ liche ö (5H bis unter 20 ha) sowohl hinsichtlich der Zahl der Betriebe als auch hinsichtlich seiner landwirt- schgftlich benutzten Fläche und seiner Gesamtfläche auf Kosten der größeren Bauernwirtschaften und der Großbetriebe an Bedeutung gewonnen. Der gesamte bäuerliche Besttz (2 bis unter 100 ha) war an der Gesamtzahl der Betriebe 1997 mit 407 v. X., 1895 mit 41,34 v. H. und an der landwirtschaftlichen Fläche 1907 mit 72,4 v. He, 1895 mit 70,3 v. H. beteiligt.

Die Bewirtschaftung eigenen Landes bildet nach wie vor die weit überwiegende Wirtschaftsform in Deutschland. 86.1 v. H. der Gesamtfläche (genau wie 1895) war Eigentum ihrer Betriebs⸗ leiter 128 b. H. war Pachtland und 11. v. H. sonstiges Land.

Von der landwirtschaftlichen Fläche, die 1907: 31 834 874 ha 73,8 v. H., 1895: 32 517 941 ha = 75,1 v. H. der Gesaritfläche betrug, wurden benutzt:

1907 1895 na Av. H. der v. H. der Gesamtfläche Gesaintfläche

als Ackerland, Wiese, reiche Weide

„Gartenland ..

31 237790 32 962 491 74, 329 341 0,7 0

n 15 i 7i6 „Weingarten .. 115 368 126109 83.

Außer dieser landwirtschaftlichen Fläche hatten die ermittelten landwirtschaftlichen Betriebe noch aufzuweisen:

1907 1895

v. H. der Gesamtfläche

v. H. der

hr, Gesamtfläche ohe g , e

benutzte Flä 7679 754 17,8 7582 276 geringere Weide und Hutung,

Oed⸗ z. Unland sonstige Fläche..

ha

175

2256786 927739

Zur Arbeiterbewegung.

Eine Massenversammlung der im Verband der Maler und Anstreicher organisierten Maler von Berlin, Spandau, Potsdam und den Vororten nahm am Sonntag Stellung zu der Tarifvorlage, die der Arbeitgeberverband für das deutsche Malergewerbe bei den gegenwärtig im Berliner Rathause statt⸗ findenden Verhandlungen über einen Reichstarif für das deutsche Malergewerbe vorgelegt hat. Der Referent wandte sich, wie die Voss. Ztg. berichtet, vor allem gegen die Bestimmung der Arbeitgeber Tarifvorlage, die als Vollarbeiter im Sinne des Tarifvertrags nur diejenigen Gehilfen gelten lassen will, die über 21 Jahre alt sind und die Gesellenprüfung bestanden haben. Durch diese Bestimmung würden 21 v. H. aller Gehilfen denn so viele seien unter 21 Jahre alt von der Tarifgemeinschaft ausgeschlossen sein und als Lohn⸗ drücker auftreten. 33 6 Besprechung nahm darauf die Versammlung eine Erklärung an, die sich scharf gegen die Tarifvorlage der Arbeit⸗ . ausspricht und betont, daß die Annahme dieser Vorlage alle Frrungenschaften jahrelanger Organisationzarbeit zunichte machen und auch die Schmutzkonkurrenz im Gewerbe fördern würde. Diese könne nur erfolgreich bekämpft werden, wenn die Arbeitsbedingungen tariflich für alle im Malergewerbe Beschäftigten geregelt seien, nicht aber, wenn ein Viertel der Gehilfenschaft davon ausgeschlossen werde. Die durch die neuen Steuern noch gesteigerte allgemeine Teuerung mache eine Erhöhung der Löhne dringend ar hes lt. ;

In Düsseldorf haben, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, die Holz⸗

arbeiterverbände die Kündigung des 1907 mit dem Arbeitgeber— verband im Holzgewerbe geschlossenen Tarifvertrags beschlossen, um eine anderweite Regelung der Lohn- und Arbeitszeit zu erreichen. ; In der Müllereiindustrie Nürnbergs wurden, der Frkf. Itg.“ zufolge, Aussperrung und Boykott, die seit mehreren Wochen bestanden, durch eine gütliche Einigung unter Vermittlung der Ver⸗ treter der Regierung und des Gewerbegerichts beigelegt.

In Bordegur haben, wie „W. T. B.“ meldet, die Hafen— i beiter, die seit dem 19. Oktober streikten, gestern morgen die Arbeit wieder aufgenommen.

269 Zum Ausstand der australischen Bergleute (vgl. Nr. 264 Bl.) berichtet W. T. B.“): Wie aus Neweastle gemeldet wird, stockt der Handel. Die ausständigen Bergleute haben ein Komitee inggetzt, um die Gründe des treiks zu formulieren. Vundert Kohlenzüge, die sonst täglich verkehren, liegen still. Die der er be re halten 290900 Pfund Stil fh an Löhnen, die . en Streikenden schulden, zurück, und es ist reife haft ob die Auszahlung sogleich erfolgen wird. Die Schwierig⸗ t für die Arbeiter liegt in ihrer finanziellen Lage, Infolge des AUusstandes in den . von und Maitland 1 die gesamte Polizeimannschaft in Bereitschaft gehalten. Die ile b nber n gstung hat alle in den Güterwagen und auf den Schiffen eñindlichen Kohlenvorräte mit Beschlag belegt. Im Kleinhandel ist er sdohlenbt is vielfach um 100 9 gestiegen. Der Bergarbeiter⸗ . . wie man befürchtet, die Lage schwierig gestalten, obgleich n Vernehmen nach die Eisenbahn, Straßenbahn-, Gas- und dlektrizitätsgesellschaften mit Kohlen fuͤr zwei Monate versehen sind.

Die dies jahrige en nb mlung der Hauptstelle Zenn chen ür be ifaeberverbände findet am 8. Dezember in att.

(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Das Novemberheft der „Zeitschrift für Säuglingsschutz'

1 . von Georg, Stilke in Berlin NW. 7. Einzelheft gz 5 6 wiederum einige populäre Artikel zur Belchrung der Mütter Ich 6 und Ernährung des Kindes sowie Arbeiten gus dem lete sozialer Säuglingsfürsorge. Zu den ersteren gehört ein

2

eine Mutter von der Ernährung und Pflege eines Kindes jenseits des Si ng s verstehen?!“ Ferner ein Artikel . Oberarzt . J. Peiser, „Zur Kenntnis des Stillens und schließlich ein Artikel von Geh. Medizinalrat Dr. Richter⸗Dessau über ‚Ammen und Ammenkinder“ In den Arheiten mehr sozialen Inhalts bespricht Professor Dr., Arthur Keller die Notwendigkeit des . sammenschlusses der Säuglingsfürsorgestellen zu gemeinsgmer Arbeit und. Dr. W; Birk die verschiedenen Gruppen von Pflegefrauen unehelicher Kinder, die oftmals viel besser sind als ihr Ruf und sich die Anerkennung der rler. erwerben. Den Schluß des Heftes hildet ein Bericht über die Tagung deutscher Berufsvormünder in München sowie Berichte aus der Praxis ber Säugküigs flit sorger über ö. w een und Einrichtungen zum Schutze der Säuglinge und Mütter.

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Die Brandenburgia “, Gesellschaft für Heimatkunde ist in den letzten Wochen besonders tätig . Auf 3 Wander fahrt nach Buch mit Besuch des Schloßparkes und Besichtigung des Alte Leute-Heims“, folgte an einem Sonntage ein Ausflug nach Eberswalde und Trampe. Am ersten Orte wurde ein Spaziergang über das Brunnental nach dem Aussichtsturm bis zur Rudolfseiche im Stadtpark mit einer Wanderung durch das Villenviertel der aufblühenden Stadt vereinigt und später zu Wagen Schloß und Dorf Trampe einschließlich der verfallenen Wulkow⸗Burg im Schloßpark aufgesucht. Professer Dr. Eckste in gab an diesem Punkt erwünschte historische Aufklärungen, während in gleicher Weise Redakteur Rudolf Schmidt am Bornemannspfuhl, wo auf der Rück⸗ fahrt nach Ebergzwalde gerastet wurde, von „Trampe an der grünen Heide“ und, dessen Vergangenheit erzählte. Die erste Versamm⸗ lung des Winterhalbjahrs fand im großen Sitzungssaal des Branden⸗ burgischen Ständehguses statt. Sie hrachte . Mitteilungen des Vorsitzenden, Geheimrats Friedel und Vorlagen von Neu⸗ erwerbungen des Märkischen Museums. Einen anregenden Vortrag über die Aussprache des Hochdeutschen in der Provinz Brandenburg hielt Schulrat Dr. Grabow. Sehr lohnend für die zahlreichen Teilnehmer war eine Sonntagswanderfahrt nach Gransee, der nur eine reichliche Stunde Eisenbahnfahrt auf der Stralsunder Bahn von Berlin entfernten, etwa 4090 Einwohner zählenden Stadt, die noch wohlerhaltene mittelalterliche Umwallung zeigt. Es ist eine vielseitig angestellte Beobachtung: je länger desto mehr wächst bei den nur noch moderne Bauten um sich erblickenden Bewohnern der Reichshauptstadt das Interesse an solchen redenden Zeugen einer entfernten Vergangenheit. Früher mißachtet, werden Provinzialstädte dieses Gepräges . ern aufgesucht und eingehend betrachtet. Das trat bei dieser Gelegenheit deutlich her—⸗ vor, als unter Führung von Lehrer Strauß die alte Stadt⸗ mauer von Gransee mit ihren etwa 30 Weichhäusern, dem Ruppiner Tor und dem Pulverturm gh tig und längs der ausge⸗ dehnten Wallgänge begangen wurde. Auch die bemerkenswerte Rulne eines Franziskanerklosters, im wesentlichen aus r Refektorium bestehend; birgt Gransee. Ehrwürdig ist seine alte Marienkirche. Einem 25 Minuten vor dem Ruppiner Tor gelegenen mittelalterlichen Wartturm hat Willibald Alexis zur Berühmtheit verholfen. Bürger⸗ meister Leue machte am Nachmittag hier deren geschichtskundigen Er⸗ klärer, nachdem in der Mittagsstunde Herr O. Keth in längerem fesselnden Vortrage die Allgemeingeschichte von Landschaft und Stadt Gransee behandelt hatte. In einem gewissen Gegensatz zu dieser in die Vergangenheit Einblicke gewährenden Gransee-Wanderfahrt stand ein an einem Wochentagnachmittag stattgefundener Ausflug nach Spandau; denn hier galt es ausschließlich, Neues zu sehen und das aus dem engen Festungsgürtel, der es 7 Jahrhunderte lang eingeschnürt, be⸗ freite Spandau in Augenschein zu nehmen. Unter der sachkundigen Führung von Stadtbaurat Paul und der Brandenburgia⸗Mitglieder Neupert und Schwarz wurden die Stadterweiterung, die neuen Hafenanlagen, das neue Johannesstift sowie das Villenviertel vor dem Fehrbelliner Tor, endlich der Stadtpark besichtigt. Die historischen Erinnerungen der bis vor kurzem so düsteren, aber für die Geschicke der Mark Brandenburg immer bedeutungsvoll gewesenen alten Festung traten für diesmal vollständig hinter der Genugtuung zurück, ein reicher Entwickelung fähiges Gemeinwesen von als drückend empfundenen Fesseln hefreit zu sehen. Ausschließlich auf praktischem Boden be⸗ wegte sich eine wenige Tage später an einem hellen, sonnigen Herbst⸗ nachmittag unternommene Wanderfahrt „zur Pilzsuche“ nach dem Klein⸗Machnower Forst. Hier kamen die Hausfrauen der Brandenburgia⸗ Gesellschaft zum Wort, soweit die pilzkundige Frau Bertha George ihnen das Wort zu lassen und die Richtigkeit ihres Urteils anzuerkennen vermochte; denn über Wert und Unwert, Eßbarkeit und Wohlgeschmack, Behandlungs- und Bereitungsweise von Pilzen gehen die Meinungen weit auseinander. Die heurige Herbstwitterung ist der Pilzvegetation ganz ungewöhnlich günstig gewesen, der Boden des Klein⸗Machnower Forstes glich stellenweise einem mit Pilzen dicht übersäten Teppich. Es ergab sich hieraus, daß große Ausbeute eßbarer Pilze gemacht, eine große Anzahl davon gesammelt, nachher im Zehlendorfer Restaurant Waldesruh sortiert und kritisch gesichtet und daran recht lehrreiche Unterweisungen gernüpft wurden. Es ist eine für die

vorkommender Pilze nach ihrem Nahrungs⸗ und Geschmackwert und in ihrer guten Brauchbarkeit noch nicht genügend gekannt sind. Solche verkannten Pilze zu allgemeinem Nutzen bekannt zu machen, ist die tiefere Absicht der von der Brandenburgia“ und andern Gesell⸗ schaften schon mehrfach ausgeführten Pilzsuchen. Freilich gehört zu einem vollen Erfolge in der bezeichneten Richtung noch mancherlei, vor allem auch das genügende Bekanntwerden der Marktpolizei mit den brauchbaren Pilzen und deren geeigneter Behandlung, bevor sie zu Markte kommen. Solange ein Pilzsegen, wie der diesjährige, dadurch stark in seinem volkswirtschaftlichen Nutzen als Nahrungs— mittel herabgesetzt wird, daß die Reinigung der Pilze mit Wasser ge⸗ stattet, hiermit ihr Gewicht auf Kosten ihres Nährwerts vermehrt und ein großer Teil schneller Fäulnis ausgesetzt wird, kann selbst eine große Pilzernte nicht von dem sonst möglichen Vorteil für die Volks⸗ ernährung werden. Im Brandenburgischen Ständehause fand in den letzten Oktobertagen eine Sitzung der ‚Brandenburgia“ statt, in der nach vielen interessanten Mitteilungen des Vorsitzenden u. a. über die Ausgrabungen in der, Römerschanze bei Potsdam und die von Rentier Busse bei Dienderf am Scharmützelsee freigelegten Hügelgräber, Privatdozent Dr. F. Solger über „Wüstenzeiten in der erdgeschichtlichen Vergangenheit der Mark Brandenburg“ sprach. Der Vortragende hat vor Jahr und Tag Turkestan mehrere Monate bereist und dort so über— raschende Aehnlichkeit mit der Bodengestaltung Norddeutschlands ge— funden, daß er die Ueberzeugung gewonnen hat, dieselben Kräfte, die heute noch am Werke sind, in dem Wüstenklima von Turkestan das Terrain zu formen, haben auch in Wüstenzeiten, die in Norddeutsch⸗ land geherrscht, ähnliche Wirkungen gehaht. Diese Kräfte sind die frei mit dem durch Vegetation nicht, befestigten Sande spielenden Winde, der bewegte Sand selbst und die jene Herr dlolln lf be⸗ dingende überaus trockene Luft, ferner Temparafurextreme und im Vergleich zu heute andere Windrichtungen als herrschende. Dr. Solger kiß zur Begründung seiner Ansicht fn in Turkestan aus ähnlichen Ursachen, wie in den Wüstenzeiten, den Zwischeneiszeiten Nord⸗—

deutschlands, entstandene ähnliche Wirkungen eine große Auswahl von

Landschaftsbildern, von denen dig turke tanischen von ihm in den

ungeheuren, wüsten Landstrecken östlich und südöstlich vom Kaspischen

Meere aufgenommen waren. Die Zuhörerschaft folgte dem i en

Vortrage mit großer Aufmerksamkelt und stimmte am Schluß lebhaft der vom Vorsitzenden ausgesprochenen Anerkennung bei, daß Dr.

Solger in großen und treffenden Zügen ein en che ttich! Bild

von hohem Interesse vor Augen geführt habe. Der Monat Sktober

sollte nicht zu Ende gehen, ohne auf einer Wanderfahrt nach Bernau,

dem Liepnitzsei und Umgebung, die 4 an der Pracht der herbst⸗

lichen Laubfärbungen den Mitgliedern der „Brandenburgia“

Vortrag bon Professor Br. Langstein, den er im Vaterlaäͤndischen

vermittelt ju haben. Es war am letzten Sonntag des

Frauenverein zu Berlin gehalten hat, mit dem Titel: Was sollte

Volksernährung wichtige Tatsache, daß eine ziemliche Anzahl häufig

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Oktober, als sich eine aus 70 Personen bestehende schaft auf dem eh / von Bernau g ener. gab. Au Bernau gehört. bekanntlich, zu den märkischen n , tädten von deutlich mittelalterlicher Prägung. Auch hier besteht noch die gut er= haltene Stadtmauer mit Toren, Tortürmen und Wallgängen, dieselbe

und heißen Brei auf die anstürmenden Hussiten herabschütteten. Diese glücklich abgeschlagene Belagerung ist Bernau zu . i g. kitel geworden; im Königstor werden in einem dusteren Raume, der . Hussitenmuseum nennt, heutiges Tages Beutestücke aus dem verlassenen Hussitenlager aufbewahrt, und in den Rum n des Kathauses, in die das Oberhaupt von

Bürger inẽister Pätzoldt und der als Bernans Geschichtsschreiber hoch angesehene Stadtverordnetenvorsteher Wernicke die Gesellschaft ein⸗ führte, gibt es der Reminiscenzen an die schwere Belagerungszeit mehrere in Gestalt von trefflichen Bildern, ,. und anderem. Auch die mittelalterliche Marienkirche, die unter Führung des Lehrers und Küsters Ewald besichtigt wurde, enthält sehr Interessantes, u. a. das Kunstwerk eines mächtigen Flügelaltars no aus katholischer Zeit, wahrscheinlich aus d. J. 1599. Sehr alt ist auch die mit dem Georgen⸗-Hospital verbundene Kapelle, die nach einer Wanderung über das zu, schattiger Promenade umgestaltete Glacis von Bernau, das noch 2 tiefe, messt wasserlose Wallgräben zeigt, be⸗ sucht wurde. Doch nun ging das allgemeine Verlangen der Hesck⸗ schaft, zu der noch Eberswalder Freunde gestoßen waren, hinaus ins reie. Ueber Lanke und Uetzdorf führte die Wagenfahrt bis zum Liepnitzsee, längs dessen Nordufer die Gesellschaft zu Fuß 4 km weit bis zum mglerisch gelegenen Liepnitzseerestaurant am Westende wanderte. Die herbstliche Laubfärbung übertraf die gespannteste Erwartung, trotzdem ein leichter Nebel der vollen Prachtentfaltung hinderlich war. Der Blick auf den 33 Morgen umfassenden, vom See umgürteten, teils bewaldeten, teils Wiesengrün zeigenden Werder, der sich als ein Qügel mit Steilwänden gegen den See darstellt, ist, von welcher Seite immer, bezaubernd. chtech weiß nur die Sage davon zu melden, daß dieser vom hochgewachsenen Forst umrauschte Werder vielleicht der heilige Hain der Semnonen gewesen ist, von dem Tacitus berichtet. Nachforschungen an einer durch dunkel gefärbtes Erdreich ausgezeich⸗ neten Stelle auf der Höhe anzustellen, will die Gutsberwaltung dem Vernehmen nach nicht gestatten.

. Die Akademie der Wissenschaften in Paris hat, W. T. B. zu⸗ . ,, 6 , und Aviatikern gold ö Medaillen verliehen, darunter dem Grafen v ĩ

den Brüdern Wright. ̃J,

Jagd.

Freitag, den 12. d, M., findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 12 Uhr 4 . an der Platzgrenze, auf dem Wege von Groß-⸗Glienicke nach Döberitz. .

Land⸗ und Forfstwirtschaft.

Die landwirtschaftlichen ,,,, bei den Kaiserlichen Konsularbehörden. Als landwirtschaftliche Sachverständige bei den Konsularbehörden sind tätig: in Kopenhagen: Dr. Frost, in London: Dr. Skalweit, in Paris: Dr. Hailer, in St. Petersburg: Dr. Hollmann, in Rom: Dr. Mueller, Geheimer Oberregierungsrat in Chieago: Kaumanns, ; in Montreal: Dr. Hucho.

Kaiserlichen

Die „Schweizerische Landwirtschaftliche Zeitschrift' vom 5. No⸗ vember veröffentlicht folgenden Erntebericht 34 ker Bl cn , vom 26. Oktober. Die seit ,, n anhaltende sehr milde und sonnen⸗ reiche Spätherbstwitterung hat bei vielen landwirtschaftlichen Kulturen manches noch nachgeholt und verbessert, was der regnerische und kalte Sommer vernachlässigt hat. Köstlich konnten die verschiedenartigen Herbstfrüchte im Felde, auf der Wiese und in der Hofstatt bei der vorherrschenden Föhnwitterung und der genügenden Feuchtigkeit aus reifen. Ueprig steht immer noch der Graswuchs da, und in den wohlgepflegten Wiesen und Matten in den Talschaften konnte in der ersten Mongtshälfte ein Graswuchs beobachtet werden, wie zur Frühlingszeit. Es kann nicht nur die Herbstweide ausgiebig benützt werden, sondern es wird in vielen Wiesen das Gras für einen zahlreichen Viehstand noch eingemäht. Als eine Seltenheit kann berichtet werden, daß da und dort noch bedeutende Wiesen= komplexe abgemäht werden, zwecks Gewinnung von Dürrfutter. Bei der herrlichen Föhnwitterung während der Tage vom 23. und 24. Ok- tober wurde verhältnismäßig noch eine ordentliche Menge gut⸗ 6 Emd gesammelt. Dank der fruchtbaren Herbstwitterung hat sich das Tafelobst sehr schön entwickelt. Auch im Reifestadium ist es im Verhältnis zur Jahreszeit weit vorgeschritten; guch die späteren Sorten fallen stark und gehen der Reife entgegen. Immerhin ist es angezeigt, daß die Landwirte die Ernte des schönen Lager- und Winterobstes bei dieser schönen Witte⸗ rung noch so lange wie möglich hinausschieben, sofern die Ernte auch qualitativ befriedigen soll. Aus den , , Berichten ist er⸗ sichtlich, daß die Obstmärkte, was die Menge des Obstes anlangt, unter den Erwartungen bleiben; wie es den Anschein hat, wird der größere Teil des Obstes direkt bei den Bauern gekauft. Die Obst. preise halten sich fortwährend in der Höhe und a in letzter Zeit eher noch gestiegen. In früheren Jahren konnte man gewöhnlich die Beobachtung machen, daß die Obstpreise gegen den 53 der Ernte hin sanken; diesen Herbst ist gerade das Gegenteil der 9

Aus Oberthurg gau wird derselben 6 unter dem 30. Ok⸗ tober geschrieben: Die. Weinlese ist vorbei. ie erzielte Menge war nicht gerade groß. Die Güte und der Preis befriedigten. Mancher, der sich diesen Sommer entschlossen hatte, seine Reben auszureißen, läßt sie wahrscheinlich aus letzterem Grunde wieder stehen. . gute Rebensorten haben sich bewährt: der Bodenseeburgunder, der Elben Kurzstieler) und der Räuschling. ö gut bewährt hat sich dieses Jahr das vierte Spritzen. Ueberall, wo das Spritzen recht— zeitig und gründlich ausgeführt worden, blieben die Reben daub und der Ertrag war befriedigend, Reben, wo das Hsrih nicht in genügender Weise durchgeführt worden: da hat man keine Traubenwagen bereit machen müssen, man hat die Trauben heimtragen können. Auch die Obsternte ist unter Dach. Der Ertrag an Birnen war größer, als man ihn schätzte. Leider wurden die erhofften Preise 3. erzielt. Der Ertrag an Kartoffeln ist mittelmäßig. Die Spät⸗ sorten haben sich in bezug auf Fäulnis etwas besser gehalten als die frühen. Es dürfte sich dieses Jahr empfehlen, die eingekellerten Kar⸗ toffeln zu durchgehen und die faulen und angesteckten guszulesen. Die Qualität ist , minder. Sehr . geraten sind dagegen die Runkelrüben, und es bewährt sich wieder bestens die gelbe Eckendorfer. Selbst die nach Frühkartoffeln umgebauten Runkeln nd noch zu stattlichen Exemplaren herangewachsen. Groß ist auch der 8er an Weißrüben und Bodenkohlraben. Emd und 66. tgras hat es viel gegeben, und weil das Wetter noch be—⸗ riedigend war, kann letzteres, wo der Weidgang üblich ist, ausgenützt werden. Der Ertrgg an Streue ist gut. Sehr gut geraten sst das ö emüse. Man sieht wahre Rieseneremplare von Kabis und Kohl heimführen. Weil der Ertrag an Kartoffeln etwas klein war so wird viel Gemüse eingewintert. An Arbeit ist jetzt kein Vꝛangel⸗

chön im anders dagegen in

Es gibt zu düngen, zu pflügen, zu graben, Bäume zu pflanzen u. a. m.

Mauer, von der 1432 die mutigen Frauen von Bernau heißes Wasser

noch die

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