1909 / 272 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Nov 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Ausgabe.

Gesam betrag. M6

97 117 1336531 1819 963 2 386 395

40 121 080

Betrag der baren Gewinne. Mp6 .

der Freilose. M60

268 667 268 667 268 667 268 667

638 4h0 1077864 1561226 2 126728

40 121 080

Ueberhaupt 4b 60 O86

er Plan der 222. Königlich preu ßischen . von welchen vollständige, . Erläuterungen versehene Druckexemplare bei . ich . lichen ,, ., unentgeltlich 9 8 ; zur ef ng gebracht, und es wird mit de

ie hn ö. ; i 1 er dieser Lotterie am 11. Januar 3 , 1 Die Lose erster Klasse . 14 werden von den bezeichneten Einnehmern nicht . ö . Tage nach beendigter Ziehung der fünften Klasse ; ausgegeben werden. ö

Berlin, den 15. November 1909. . hnialiche Generallotteriedirektion. ö U rich.

in iLum der geistlichen, Unterrichts⸗ und Minist eri heren ie genheiten.

Dem Privatdozenten in der Hie d chen enn. der

Privat⸗ oer lit halle Dr. Gustav Brandes und dem P i e Ge i cen Fakultät der Universität zu Bonn

Dr. Gustav Embden, wohnhaft in Frankfurt a. M., ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Bekanntmachung.

. ift im 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14 ** 26 h 8 152) rn, , . ffn lli Kenntnie bracht, daß der im Steuer 190 öffentlichen Ŕenntni gebracht, ,, uschätzbare Reinertrag aus dem Betrie sjahre 1908 ; ,. . Teilstrecke der Mühlhausen⸗ Eisenbahn auf Ebelebener Eisei . estgestellt worden ist. . L chert den 15. November 1909. . Der Königliche Eisenbahnkommissar. Kindermann.

Bayern.

J gte

n Sitzung der Kammer der Reichs .

. der Abgeordneten einstimmig . genommene Antrag auf Kündigung des Aus lieferungs⸗

8, . . B.“ beantragte der Referent weil der Gegenstand nicht l keine materiellen Gründe

vie dn , . de ĩ Der Ministerpräsident Unhßflichkeit gegen pa er e nit , die . des Landtags von 6 orden sei. Be⸗ habe die Re⸗ eordnetenkammer

erklärt, daß

land, auf welche

dann kündigen könne, Mißständen im

lägen nicht vor,

rößten Loyalität

gi tzanschauungen vo stehens habe der . gemeinen Mörders geführt. krag Bayern dapor bewahrt, und anarchistische Elemente weiteren Ausführ

gegen die uff en

. . ö blichkeit gegen Rußland hätte

bnnen. Wenn die Regierung damals ge⸗ , Ki, am Vertrage nicht fare , . o würde sie sich der Deutung ausgesetzt haben, ö. woll

c ĩ Die Auslieferungsvertrag im ti lassen. Die uffassung , Vet . e e neten kammer abe eine Kund 1 egen

i ĩ es Kai tußland durch i malige Reife des Kaisers von Rußlan ich E , eg ö . haltlos, denn der Antrag und, . ehren seien zi einer Zeit a re r er f h ö i i = 8 ungünstigen e usta ee hn, r erg th den' werde. Aus einer Mitteilung des Kaiferin Überhaupt nicht stgttiin en ö ö V ĩ ini hervor, daß auch russischen Ministers des Aeußern. geh . . en Kreise die Annahme iner, begh, . . nicht geteilt hätten, Jalsch . . hauptung der . pres e reh r r. hh ĩ Abstimmung den X undet. selbst ann, . ö das ehen des , n , at ine tsstätte in Bayern zu gewähren. Pehrere Flant hätten, eine Zufluchts ttt fehl ehnhlteh e h tten diese Auffassung ausdrücklich abgelehnt, n n, schloß mit dem Wunsche, seine Dan gungen nöchten zu einer gerechteren Würdigung der Sachlage und zu ö. e erle nung führen, daß die Haltung. der baverischen Regierung in d ganzen Frage korrekt und einwandfrei gewesen sei. . Nach der Rede des Ministerpräsidenten wurde der An⸗ trag der Abgeordnetenkammer einstimmig ab gele hnt. ö è 9 der gestrigen achmittagesit ung der . 3: ; k 22 F j e Tagesor röneten gab, vor Eintritt in die Tagesordnang ö Freiherr von Podewil ö. ö , art Frörterungen in der Presse, ab zu den gegenwärtigen Erörterun ö ö ache des Ministerialdirektors von Geith t e . olischen Kirche in Bayern hervorgerufen worden

org,

r vollwichtige Gründe n hätten.

Personalveränderungen. ö. e Armee. 6. 28. 1

. r 2D, Meier beim II. und Sawa Zahlmeistern erngunt. 61 g DVersetzt: Mutschall, Rechnungsrat, Lazarettoberinsp. in

Spandau, Herwig, Lazarettoberinsp. in Koblenz, als Lazarett⸗ verwalt. Direktoren auf Probe zum Garn. Lazarett J bzw. II Berlin, Meier, Lazarettoberinsp. in Colmar, nach Spandau, Schultze, , . Bülow, Lazarettinspektoren und Kassenvorstände in

orms bzw. Brieg und Stargard, als Lazarettoberinspektoren auf Probe nach Colmar bzw. Wesel und Koblenz, Kie back, Lazarettinsp. und Kassenvorstand in Oppeln, nach Brieg, Du hnsen, Lazarettinsp. und Kassenvorstand in Kosel, nach Quedlinburg, Schumacher, Kämpf, Richter, Böcker, Lazarettinspektoren in Königsberg bzw. Karlsruhe. Mainz und Trier, als Kassenvorstände nach Kosel bzw. Worms, Oppeln und Stargard, Brunke, Lazarettinsp. in Koblenz, nach Königsberg.

4. November. Sannemann, Proviantamtsunterinsp. in Oldenburg, mit dem 1. Dezember 1909 zum Proviantamtsinsp. in Straßburg ernannt.

ersetzt zum 1. Dezember 1909: Scheerbarth, Proviantmeister in Züllichau, nach Danzig, Web er, Proviantamtsinsp. und Vorstand der Zweigverwaltung Cöln, als Amtsvorstand nach Züllichau, Riese⸗ beck, Proviantamtsinsp. und Kontrolleführer in Braunschweig, als Vorstand einer Zweigverwaltung nach Cöln, Kinzel, Proviankamts— insp. bei der Armeekonservenfabrik Spandau, als Kontrolleführer nach Braunschweig, Günther, Proviantamtsinsp. in Straßburg, zur Armeekonservenfabrik Spandau.

Körner, Rechnungsrat, Geheimer Kalkulator in der Ver— rene g, des Kriegsministeriums, auf seinen Antrag mit Pension n den Ruhestand versetzt.

XIII. (Röniglich Württembergisches) Armeekorps.

Beamte der Militärverwaltung. Schloß Friedrichshafen, 28. Oktober. Borth, Lazarett⸗ unterinsp., zum Lazarettinsp. ernannt. Stuttgart, 1. November. Seiberlich, Unterveterinär der Res. (Biberach) zum Oberveterinär ernannt. Stuttgart, 5. November. Wagner, Oberveterinär im 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, zum Stabsveterinär in diesem Regt. ernannt. ; Stuttgart, 8. Nobember. Rebmann, Brandes, Hanert , in Stuttgart bzw. Ulm und Ludwigs⸗ urg, zu Proyiantamtsinspektoren ernannt. Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Stutt⸗ art, 30. Oktober. Borth, Lazarettinsp, dem Garn. Lazarett Lern geb urg zugeteilt.

Aichtamtliches. Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. November.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse Dien Rechnungs⸗ wesen und für Justizwesen, der Ausschuß für K sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Elsaß⸗Lothringen Sitzungen.

rih oeim J., Wentorf bee beim in u en 1

r fh denen der Kammer der Abgeordneten kürzlich zu i,, die Regierung geführt haben, daß eine Kr e . 3 den 2 n tel an ah e im 1 we Ministẽ * elle den. hte, obiger . r ge, daß von kemer Cöcste bei t Negierung ein Vorgehen gegen den Ministerial⸗ direktor jon Geitk angeregt worden sei, und wies sodann , n, den Vo purf zurück, daß die Geheimkanzlei Seiner Königlichen Hohei des Prihz⸗Regenten ihren Wirkungskreis überschreite. Alle beteiligten . seien darin einig, daß die Ministerien Aufträge in

egierungsangelegenheiten nur von der Krone entgegennehmen könnten. Der jetzige Chef der Geheimkanzlei habe diesen Grund— satz stets befolgt; in keinem Lande sei ein persönlicher Ver— kehr der Krone mit den Ministern in größerem Umfange üblich als in Bayern; von einer Kabinettspolitik, von einer e , Beein⸗ lussung der Regierung und von einer Nebenregierung könne keine ede sein. Die Angriffe gegen die Geheimkanzlei seien auf das ent— schiedenste zurückzuweisen.

Hierauf begründete der Abg. Müller-Hof (liberal) einen Antrag auf zeitgemäße Reform der Kammer der Reichs⸗ räte, wonach Vertreter der einzelnen Haupterwerbsgruppen, der freien Berufe, der Hochschulen und der Städte Sitze in der Kammer der Reichsräte erhalten sollen.

Der Abg. Geiger (Zentr.) erkannte an, daß der Wunsch nach einer zeitgemäßen Reform der Kammer der Reichsräte an sich be— rechtigt sei, betonte aber, daß das Recht der Krone, nach dem diese einen selbständigen Einfluß auf die Zusammensetzung dieser Kammer habe, unter der Regentschaft nicht preisgegeben werden könne. Der Abg. Müller⸗München (Soz.) trat für gänzliche Beseitigung der Kammer der Reichsräte ein. Der Abg. Prieger (freie Vereini— gung) erklärte, seine Partei stimme dem Antrage zu. Der Minister des Innern von Brettreich führte aus, die Beseitigung der Kammer der Reichsräte sei unannehmbar, das Zweikammersystem bestehe in allen Kulturstaaten, und die Erste Kammer repräsentiere die Stetig— keit in der Führung der Staatsgeschäfte. Die Reichsratskammer habe stets zum Wohle des Landes gearbeitet. Schon bei der jetzigen Zusammensetzung sei diese Kammer in der Lage, alle Interessen für das allgemeine Wohl zu würdigen; es liege kein aktuelles Bedürfnis zu ihrer Erweiterung vor, der Antrag schließe zweifellos eine Be— schränkung des Ernennungsrechtes der Krone in sich. Die Frage sei deshalb während der Regentschaft mit größter Vorsicht zu behandeln.

Nach kurzer weiterer Debatte wurde der Antrag Müller— Hof mit den Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten gegen die der Liberalen und der Freien Vereinigung ab— gelehnt.

Baden.

Seine Majestät der Kaiser und König ist, „W. T. B.“ zufolge, vorgestern nachmittag von Kiel in Baden-Baden ein⸗ getroffen und auf dem Bahnhofe von Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der verwitweten Großherzogin Luise empfangen worden. Nach der Be—⸗ grüßung fuhren die hohen Herrschaften nach dem Neuen Schloß, wo Familienfrühstückstafel im engsten Kreise stattfand. Um 3 Uhr 20 Minuten trat Seine Masestät der Kaiser die Weiter⸗ fahrt nach Donaueschingen an, wo Allerhöchstderselbe gegen 7 Uhr eintraf.

Oldenburg. Königliche Hoheit der Großherzog Friedrich August hat vorgestern sein 57. Lebensjahr vollendet. Der Geburtstag des Monarchen wurde in Stadt und Land in der üblichen Weise gefeiert.

Seine

ö in Wien ö und hat dem e

König seine . na tägigen Jagdausenthalt fort.

at vorgestern in Windsor die feierliche

. , von Portugal mit diesem

gefunden.

der König Edug

Portugal ausbrachte, in dem er,

seiner . über 33

u unseren ältesten Ethe e . e . kae n g, haben. 2

versicht, daß in Zukunft immer

Oesterreich⸗ Ungarn. ist gef 3. ; Sachsen ist gestern Der Ftnis Fried ch Wm uten . ö e ̃ Besuch in der Hof⸗ , Abends setzte der

o u im Laufe des Kärnten zu einem vierzehn⸗

urg abgestattet, den dieser später

2 1

Tarvis in

Großbritannien und Irland.

ämtli itter des Hosenbandordens In Gegenwart sämtlicher Ri 3 . 6 6. die Zeremonie schloß sich ein Festmahl, bei dem * 3 einen Trinkspruch auf den König von W. T. a nrw en , . dessen Besuch Ausdruck gab und sagte:

i ie in di i in als Herrscher eines heiße Sie in diesem Lande , . , Verbündeten zäh 21 J Friede herrschen werde.“ ö

r König erinnerte sodann an die Erneuerung de engli role gi en Schiedsgerichtsvertrags und spra !. die Hoffnung aus, 9 der Aufenthalt in ir, 5 =. ; .

. ein angenehmer sein möge. Zum ss t 8 i der ar n König Manuels mit dem Hosenband⸗ ö orden und trank auf das Wohl Portugals und seines Herrschers.

Der König Manuel erwiderte darauf ungefähr fol⸗

6 Er 6 83. jche Rekräfti innigen Freundschaft zwischen Gro ; 1 , ge ie n, , hunderte alt und eine der beständigsten Allianzen . Welt sei. Der glänzende Empfang in England habe ihn tief gerühr ; . ö. Gestern traf der König von Portugal in De enn . Prinzen von Wales in London ein und begab sich . h die sestlic geschmückten Straßen nach der Guildhall, wo . 6. Abresse der Londoner Stadtbehörden überreicht wurde. en chem! zu Ehren des Königs in der Guildhall veranstglteten Festmahl erinnerte dieser in Erwiderung auf den Trink⸗ . es Lordmayors an die Rede seines Vaters spruch des Lordmayors fünf Jahren, über die un⸗ in der Guildhall Hor beide Königlichen unterbrochene Verschwägerung der a,, wer Der Häuser und den gemeinsamen Ruhm der beiden er,, König gab dann seinem 53 für . ,,, ie, ee n, , r,, n, je, die dem Andenken seines Vaters er— die i, ,. et. hinzu, es würde fast unmöglich wiesen fei. lmnz lin, pblilischer Hinsicht zu verbessern; allein sein, die alte Allianz in p le? Hunsichl zu tun übrig im es bleibe noch viel in kommerzieller Hinsich y, , , Interesse der beiden Nationen. Die portugiesische Regierung würde keine Mühe scheuen, dieses Ziel zu erreichen. . Vorgestern haben der Staatssekretär Sir Edward 6 65g sinister des X ctigen und der portugiesisch Minister der e went larcado Jzolen aus getan chi, durch ere e ich zs 30. ö. der uglüfch perl giesi lh wies di 2 1 E t . . ( . . um fünf 38 i , Sitzung des Ober h aus es teilte Lord , , mne. nach einer Meldung des „W. T. B. . bar == zibeiten Lesung der Finanzbill folgende mit, daß. einbringen würde: „Das Oberhaus ist nicht derechtigt, seine Zustimmung zu dein vorliegenden Gesetze zu geben, bis es dem Ürteil des Landes unterbreitet worden ist. Der Handelsminister Churchill hat auf eine Ein—⸗ ladung, in Me sammungen in Lancashire und Cheshire zu sprechen, um der vor afetzenden umfaffenden konservativen Kampagne entgegenzutreten, gestern mit einer Kundgebung geantwortet, worin er die Einladung freudig annimmt und sagt Er habe schon längst das Gefühl, daß Lancashire entscheidenden Einfluß in dem Konflikt habe. Die Schutzzollpolitik wäre der Ruin der Baumwollindustrie. Die Annahme der Re— solution Lansdownes durch das Volk würde eine überwiegende Machtstellung der Lords im Staate bedeuten, denn wenn die Lords ihr Recht auf eine Kontrolle der Finanzen det Königreichs durchsetzen sollten, würden sie dadurch in die Lage kommen, das Budget, falls ihnen dieses nicht paßt, alljährlich über den Haufen zu werfen und von der Krone die Auflösung des Parla— ments zu erzwingen. Ein solches Resultat wäre für die englische Demokratie geradezu verhängnisvoll. Der Kundgebung Churchills ist vorgestern eine Sitzung des Kabinetts vorausgegangen. In einer gestern in Manchester gehaltenen Rede trat Balfour nachdrücklich für eine Tarifref orm mit Vorzugs— zöllen für die britischen Kolonien ein, wobei er sich laut Bericht des „W. T. B.“ bemühte, die Befürchtung zu zerstreuen, daß die Einführung einer Tarifreform der Bauwollindustrie von Lancashire durch Verteuerung des Lebensunterhalts der arbeitenden Klassen zum Schaden gereichen könnte. „Einer Maßregel, die eine solche Verteuerung im Gefolge haben könnte, würde er niemals zustimmen. Durch eine Tarifreform würden die Baumwollen⸗ und anderen Industrien nicht nur nichts verlieren, sondern sogar gewinnen, und zwar erstens dadurch, daß durch eine Tarifreform eine günstigere Lage für den Abschluß von Handelsverträgen geschaffen würde, was a von Deutschland seiner Zeit benutzt worden sei, um England aus Märkten, die einst diesem gehörten, ju verdrängen, und zweitens durch die Vorzugszölle für die Kolonien. Die Freihändler wies Balfour darauf hin, wie gut Deutschland und Amerika unter hohen Schutzzöllen gefahren seien, und mahnte sie, diesen Erfahrungen Rechnung zu tragen. Die Annahme des Budgets i dagegen auf alle großen Industrien eine vernichtende Wirkung ausuben. ; Am Schlusse seiner Rede verteidigte Balfour das Recht der Lords, in solchen wichtigen Angelegenheiten an das Volk Mu appellieren, in denen es wünschenswert sei, daß dieses seinen Willen erkläre. Die Hauptaufgabe der Zweiten Kammer sei es, darauf zu sehen, daß die Regierung eine Regierung des Volkes sei und daß das Volk nicht verraten werde durch eine überhastete, unbesonnene Gesetzgebung. Was immer der Aus— gang des Vorschlages Lansdownes, das Volk als Schiedsrichter anzurufen, sein werde, er werde gerecht sein.

Frankreich. Die Regierung veröffentlicht den Text eines Nachtrags zu dem Uebereinkommen, betreffend den Eisenbahnbau von Bone nach Djeb el Uenza. Der Nachtrag setzt, wie das „W. T. B.“ meldet, das 5 der Gesellschaft auf eine Mindestsumme von fünfzehn Millionen fest. Algerien soll be— rechtigt sein, die Bahn nach Verlauf von dreißig . vom Zeitpunkt ihrer Fertigstellung an gerechnet, mit der Verpflichtung Murückzukaufen, daß die Mineralien gemäß dem zur Zeit des Rückkaufs geltenden Tarif befördert werden. Der Nachtrag wird dem Parlament zur Genehmigung unterbreitet werden. In der Deputiertenkam mer wurde vorgestern die

1

ti ĩ önigs Worten, die eine neue feier sei tief ergriffen von des K z ; .

Grey

Beratung des Budgets fortgesetzt.

Nach dem Bericht des W. T. B.“ befürchtete Leroy⸗Beaulieu liberaler Republikaner), daß die vergeschlagenen neuen Steuern auf lkohol und Tabak sowie die Erbschaftssteuern die äußerste Grenze

der Besteuerungsmöglichkeit erreichten, und betonte, daß die Steuern in Frankreich 18 v. H. des Nationaleinkommens ausmachten, in Deutschland und England aber nur 12 v. H. Trotzdem habe Deutschland noch, seine Marine ausbauen und die Arbeiter⸗ ürsorge verwirklichen können. Der Redner zeigte dann, wie 6e h auf ein Fünfmilliardenbudget . ö. reich habe seit zehn Jahren drei Milliarden für seine Marine ausgegeben, Deutschland dagegen nur zwei Milliarden. Dabei habe Deutschland Frankreich eingeholt und sogar übertroffen. Do umer (radikaler Republikaner) führte aus, Frankreich bezahle teurer als Deutschland, aber dieses Jahr gebe Deutschland für seine Flotte 200 Millionen mehr aus als Frankreich. Leroy⸗Beaulieu meinte darauf, man könne sogar bei den Ausgaben für die nationale Verteidigung sparen, denn nicht alle seien nutzbringend. Massa⸗ buagu (Rechte) und Théodore Reinach (Linke) sprachen sich dafür aus, daß zur Herstellung des Gleichgewichts des Budgets eher kurz⸗ fristige Obligationen ausgegeben, als daß neue Steuern ausgeschrieben werden sollten.

Darauf wurde die Sitzung geschlossen.

Rußland. W. T.

Der , ,,. Markow ist, „W. T. B.“ zufolge, zum Vizepräsidenten des Verwaltungsdepartements des finnischen Senats ernannt worden.

Die Adresse des finnischen Landtags, welche die Abschaffung des Vortrages der finnischen Angelegenheiten bei dem Kaiser durch den Ministerrat des Neichs bezweckte, ist, . Quelle zufolge, vom Kaiser Nikolaus abgelehnt worden.

Der Landtag hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern einstimmig den Regierungsentwurf abgelehnt, demzufolge Finnland zum Militäretat des Russischen Reichs einen Zuschuß von zwanzig Millionen Mark gewähren soll, und den Vorschlag, des Verfassungsausschusses, Maßnahmen zur verfassungsmäßigen Lösung der Militärpflichtfrage zu ergreifen, mit 104 Stimmen angenommen. 85 Stimmen wurden für den Abänderungsantrag der schwedischen Volkspartei ab⸗ gegeben, der dahin geht, die Regierung aufzufordern, bald⸗ möglichst einen verfassungsmäßigen Gesetzentwurf zur pro⸗ visorischen Lösung der Frage vorzulegen.

Spanien.

Der Ministerrat hat, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, das nächste Kriegsbudget auf der Grundlage eines Kon— tingents von 115 000 Mann aufzustellen.

Der ehemalige Unterstaatssekretär der Finanzen Reguezo ist zum Gouverneur von Madrid ernannt worden.

Schweiz.

Der Bundeskanzler Dr. Ringier hat, „W. T. B.“ zu⸗

folge, sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Belgien.

Die Deputiertenkammer ist gestern in die Spezial— beratung der Heeresreform eingetreten. Wie das, W. T. B.“ meldet, war die Kammer bis auf acht Deputierte vollzählig versammelt. Es herrschte Bewegung wie in den großen Tagen der Wahlreform im Jahre 1899. Die Formel: „Ein Soldat auf jede Familie“ wurde angenommen. Abgelehnt wurde die Bestimmung, daß das Kontingent alljährlich festzusetzen ist, und das Amendement der Liberalen, das die Dienstzeit der Infanterie auf zwölf Monate ermäßigen will.

Türkei. Die türkischen Botschafter bei den Schutzmächten haben der Pforte, „W. T. B.“ zufolge, vorgestern den ablehnenden Bescheid der Schutz mächte auf die türkische Kretanote

übermittelt. Griechenland.

Die Deputiertenkam mer hat vorgestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ trotz lebhafter Opposition einer Gruppe von Abgeordneten, die allen Parteien angehörten, aber gegen den Willen der Parteiführer handelten, in einer Nacht— sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Verminderung der Zahl der Präfekturen, wodurch eine Erweiterung der Wahlbezirke eintritt, in dritter Lesung angenommen.

Serbien.

Das Amtsblatt hat gestern einen Mm imaltarif zum allgemeinen Zolltarif vom 13. April 1904 veröffentlicht, der, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Kraft getreten ist.

Bulgarien.

Der Ministerpräsident hielt gestern in der Sobranje aus Anlaß der Debatte über die Thronrede eine Rede, in der er zunächst eine historische Darstellung der Verhandlungen mit den Kabinetten in St. Petersburg und Konstantinopel über die Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens gab und dann, „W. T. B.“ zufolge, ausführte:

Bulgarien habe politische und wirtschaftliche Vorteile errungen, einen Gewinn von über zwel Millionen erzielt und dreihundertneun Kilometer Eisenbahnen erworben. Das Land habe Rußland und seinem Monarchen zu danken für die bei der Regelung der . en, auf die Unabhängigkeit bezüglichen Fragen en e nn Dienste. ie Unabhängigkeit Bulgariens bilde im laufenden Jahre die einzige Er⸗ rungenschaft zum Vorteil der slawischen Welt.

Ueber die Beziehungen zur Türkei und Serbien erklärte der Ministerpräsident:

? Bulgarien habe an dem Wohlergehen der in der Türkei ansässigen Volksgenossen ein lebhaftes Interesse. Er glaube, daß es mit Räück— sicht auf die bedeutende Zahl der Muselmanen in Bulgarien, die stets von allen bulgarischen Regierungen begünstigt worden seien, und im . darauf, daß alle Nationalitäten des türkischen Reiches gute Ottomanen seien, nur gerecht sei, daß alle die gleichen Rechte ge⸗ nössen. Was Serbien betreffe, fo müßten die Beziehungen zu diesem aufrichtig fein. Der Ausflug des Königs in das Kapaonik— gebirge habe zwar keinen uohlhlc, Zweck gehabt, nichts⸗ destoweniger habe er zur weiteren Verbesserung der serbisch— bulgarischen n, , ., dienen können, in denen die mazedonische Frage den wunden Punkt bilde. Die Nationalitäten in der Türkei müßten nach der Wlederversüngung der Türkei die Freiheit haben, lbst über die Frage ihrer Religion und ihrer Nationalität zu ent cheiden ohne Einmischung Serbiens und Bulgariens. In bezug auf as Bandenwesen in Mazedonien betonte der Ministerpräsident von neuem, daß die bulgarische Regierung hierfür nicht verantwortlich ge nacht werßen könne, und dies auch Bon der Türkei, die am unmlttel.

rsten dabei interessiert sei, anerkannt werde.

; Amerika. Die chile nische Regie rung hat dem Nationalkongreß nen Gesetzentwurf unterbreitet, nach bem, wie das „W. T. B.“ meldet, drei Millionen Pfund für die Anschaffung von einem Panzerschif fe, vler Torpedobootszerstörern und

ö AMlsien. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ haben Rakhim Khan und die En eden fen vorgestern, nachdem zwei Tage mit ihnen verhandelt worden war, freiwillig Ardebil verlassen. Die Stadt und die Festung bleiben bis zur An—⸗ kunft des Gouverneurs unter dem Schutze der russischen Truppen. Einem Telegramm des „Reuterschen Bureaus“ zu⸗ folge ist nach dem Abzug Rakhim Khans und seiner An⸗ hänger in Ardebil die . unterdrückt worden.

Australien.

In der Gesetzgebenden Versammlung von Neu— üdwales wurde vorgestern an den , , Wade ie Anfrage gerichtet, 9 die Regierung ihren Einfluß aufbieten werde, um die Bergwerksbesitzer für eine öffentliche Konferenz mit den Bergleuten zu gewinnen, oder ob der Premier— minister andernfalls versuchen werde, zeitweilig einige Kohlengruben in Staatsbetrieb zu übernehmen, um dem allgemeinen Notstand entgegenzuwirken. Der Premier- minister erwiderte laut Bericht des „W. T. B.“ Das Allgemeinwohl , ö die Wiederaufnahme der Arbeit. Nicht nur zugunsten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern auch im ter gf der australischen Industrie schlage er vor, sich mit den Besitzern und Arbeitern ins Einvernehmen zu setzen, damit die Arbeit wieder aufgenommen und die Konferenz an einem von ihm zu bestimmenden Zeitpunkt eröffnet werde. Die Frage der Verstagtlichung von Bergwerken liege außerhalb der gegenwärtigen Streitfrage. bir Verstaatlichung würde eine Millionenausgabe mit sich bringen und der Allgemeinheit keine bessere Sicherheit bieten, als sie schon jetzt vorhanden sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Reichstagsersatzwahl für den Wahlkreis Landsberg-Soldin am 12. November sind nach amtlichen Ermittlungen insgesamt 23 405 Stimmen abgegeben worden. Hiervon entfielen auf den Amtsgerichtsrat Holtschke⸗Soldin (Kons.) 9470 Stimmen, 34 den Expedienten Paetzel⸗Berlin (Soz.) 7555 Stimmen, auf den Gutsbesitzer Schöppe⸗-Klaus⸗ dorf (liberal 6376 Stimmen. Zersplittert waren 4 Stimmen. Es ist somit Stichwahl zwischen Holtschke und Paetzel erforderlich.

Bei der Ersatz wahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten, die am 16. d. M. in den Kreisen Marienwerder und Stuhm, Provinz Westpreußen, statt⸗ fand, wurde, wie „W. T. B.“ aus Marienwerder berichtet, Justizrat Dr. Schrock (freikons. mit 249 Stimmen gewählt. von De r rski⸗Zohensen (Pole) erhielt 89 Stimmen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutsche übersegische Auswanderung im Monat Sktober 19605 und in dem gleichen Zeitraume des Vorjahres. Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat Oktober: über 1909 1908 Bremen. . 1598 13516 Sanburgr⸗⸗ 655 680 deutsche Häfen zusammen 2253 1996 fremde Häfen (soweit ermittelt) 488 389 ; überhaupt 2741 2 385 Aus deutschen Häfen wurden im Mongt Oktober 1909 neben den 22653 deutschen Auswanderern noch 17 989 Angehörige fremder Staaten befördert; davon gingen über Bremen 9875, über Ham⸗ burg 8114.

Die Arbeiterorganisationen in Deutschland 1907 und 1908.

Dem H. Geschäftsbericht des Arbeitgeberverbandes für den Bezirk der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahl⸗ industriellen in Düsseldorf ist zu entnehmen, daß auch im Bezirke dieses Verbandes während des Geschäftsjahres 1908/09 die Arbeiter⸗ bewegungen an Zahl stark zurückgegangen sind und infolge des Zu sammenhaltens der geeinten Arbeitgeber zu einem erfolglosen Ausgang geführt haben. Der geringe Erfolg der Arbeitskämpfe wird auch von den Gewerkschaften anerkannt und durch den Rückschlag in der Mitgliederzahl der führenden Gewerkschaften bestätigt. Der Bericht gibt dann die folgende Aufstellung über die Arbeiterorganisationen in Deutschland für die Jahre 1907 und 19608, die deshalb besonderes Interesse beanspruchen darf, weil auch die erst in den . Jahren entstandenen vaterländischen und „gelben“ Arbeiterverbände sowie die Werkvereine fre führt sind, die gerade in der letzten Zeit eine erfreuliche Entwicklung erfahren haben. Es betrugen

die Zahl die der Mitglieder Einnahmen 1865 506 51 396784 1831731 48 544 396

274 323 4311495

264 519 4394 745

108 889 2819909

105 558 2 694 859

10294 50 329

18912 82078

10 206 27 728 Arbeiterverbände 39 83 3 247 .

. 1907 38 507 258 407 250 95 Werkvereine I9369 636 76 z Il I 855. (Nach den Mitteilungen der Hauptstelle deutscher Arbeitgeberverbände“ .)

das Vermögen 33 242 545 40 839791 3487 735 4513409 3 813 831 4210413 32 668 76 209 51 877 67 679

1907 1908 1907 1908 1907 1908 1907 1908 1907 1908

Freie Gewerkschaften Christliche Gewerkschaften Hirsch⸗Dunckersche Gewerkvereine Vaterländische Arbeitervereine Gelbe

Zur Arbeiterbewegung.

Die Tarifverhandlungen im deutschen Malergewerbe, die in der vorigen Woche zwischen Arbeitgebern und Arbeitern unter Teilnahme von drei Unparteiischen in Berlin geführt wurden, sind zunächst an der Forderung der Gehilfen gescheitert, daß zu den Lohn⸗ erhöhungen auch noch eine Verkürzung der Arbeitszeit gewährt werden müsse. Die Vertreter sind darauf unverrichteter Dinge wieder abgereist. Wie die „Frkf. Ztg.“ nun erfährt, sollen die Verhandlungen am 2. Januar wieder aufgenommen werden. Die Gehilfenorganisation wird in der Zwischenzeit eine außerordent⸗ liche Generalversammlung abhalten, um sich eventuell Vollmacht geben zu lassen, ob sie den Schiedsspruch der drei Unparteiischen, soweit die Arbeitszeit und die Löhne in Betracht kommen, anzunehmen oder ab⸗ zulehnen habe. An der Bewegung sind etwa 30 990 organisierte Ge⸗ hilfen in fast sämtlichen größeren und mittleren Städten Deutschlands beteiligt. Vgl. Nr. 267 d. Bl) * .

ö Barmen wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet, daß die Seidenbandwirkergehilfen und die Fabrikanten die bei den kürzlich gepflogenen Verhandlungen in Ronsdorf gemachten Einigungs— vorschläge angenommen haben. Die Arheit sollte heute wieder auf⸗ genommen werden. (Vgl. Nr. 266 d. Bl.)

zwei Unterseebooten ausgeworfen werden.

nunst und Wissenschaft. ö

Auch in diesem Jahre findet eine ausgedehnte Erforschung der Atmosphäre durch zie Internationale Kommifsion für wissenschaftliche Luftschiffahrt, statt. Bereits sind durch eine Reihe von gleichzeitigen Aufstiegen, die im allgemeinen auf den ersten Donnersta jeden Mongts fielen, wichtige Rmeinsame ie nee, , worden. Im Monat Dezember soll eine be⸗ onders eifrige Tätigkeit eintreten. In diesem Monat wird eine ganze Woche lang (vom 6. bis 11. Dezember) eine Ce gh r ttige Tätigkeit der verschiedenen gerologischen Institute in Verbindung mit zahlreichen Expeditionen über dem Meere statthaben. Die Haupt⸗ aufgabe ist, wie bisher, die Erforschung der Passatregionen. Während aber die Untersuchungen der früheren Jahre im Sommer stattfanden⸗ ist diesmal mit Absicht ein Wintermonat gewählt worden. In ganz Europa, Amerika und an verschiedenen Stellen Asiens werden Ballons und Drachen emporsteigen, um die Zuftände der Atmosphäre in der internationalen Woche gleichzeitig fest⸗ zulegen. Außerdem werden, die Passatregionen durch folgende Erpeditionen besetzt sein: die italienische . wird an der Ostküste von Afrika nördlich von Sansibar ein RKriegsschiff zur Verfügung stellen, auf welchem der Direktor des römischen meteorologischen Instituts, Professor Palazzo, die Untersuchungen führen wird. Ebenso wird Indien wahrscheinlich durch ein in e Schiff Forschungen anstellen. Besonders zahlreich sind dieses Mal die deutschen Expeditionen. Das auf den Flanken des Piks von Teneriffa im vorigen Jahre von den Professoren Hergesell und Pannwitz gegründete gerologische Observatorium, zu dem der Kaiser ein ohnhaus stiftete, wird« durch spanische Beobachter an den internationalen Tagen besetzt sein. Außerdem befindet . dort in besonderem Auftrage der Assistent des Prä—⸗ identen der Internationalen Kommission, r. Wenger, der eine, Reihe von speziell aerologischen Beobachtungen anstellen soll. Weiter nach Westen werden die 8. sate von 3 Dampfern durchkreuzt werden, auf welchen der Norddeutsche Lloyd in hochherziger ear drei Gelehrten auf ,, der Internationalen Kommission für wissenschaftliche Luftschiffahrt freie Unterkunft und Verpflegung ge g hat. Der Dampfer „Hessen“, an der Westküste von Afrika zinfahrend, führt den Bremer Gelehrten Dr. Frobese mit sich; auf den beiden anderen Dampfern befinden sich der Observator des Preußischen meteorologischen Instituts Dr. Stade und der durch seine Teilnahme an. der dänischen Grönlandsexpedition bekannte Dr. Wege ner. Die beiden letzten Dampfer, in 3. na Südamerika, werden den Passat etwa in der Mitte zwischen Amerika und Afrika kreuzen. Endlich hat auf Peranlassung des Kaisers der Staats sekretär des Reichsmarineamts den Kreuzer „Viktoria Louise“, der sich zurzeit in Westindien befindet, angewiesen, in der internationalen Dezemberwoche Registrierballonaufstiege in der dortigen Passatregion anzustellen. Diese werden von dem Präsidenten der Kommission, Professor Dr. Hergesell, selbst geleitet werden. Wahrscheinlich werden noch andere Marinen, so die russische, an der Erforschun der Atmosphäre teilnehmen; doch sind nähere Rachrichten darüber e, nicht eingelaufen. Auf jeden Fall wird in der internationalen Woche des Dezember die Atmosphäre der gesamten Nordhemisphäre durch äußerst nachdrückliche gerologische Beobachtungen erforscht werden, da noch eine Reihe von Wolkenstationen und Pilotballonstationen in allen Erdteilen zu, den oben geschilderten Unternehmungen hinzukommen. Die Erkenntnis der allgemeinen Zirkulationsverhältnisse der . wird durch diese Untersuchungen ohne Zweifel wiederum sehr gefördert werden.

Vertreter von auswärtigen Mächten und der englischen Kolonien traten am Sonnabend mit Vertretern der englischen Regierung im Auswärtigen Amt in London zu einer geographischen Konferenz zusammen, um die Möglichkeit der Herstellung einer Weltkarte nach einem gemeinsamen System zu erörtern. Im Namen des Ministers des 3 begrüßte, ‚W. T. B.“ zufolge, Sir Charles Hardinge die Teilnehmer und versicherte, die englische Regierung werde alle ihr unterbreiteten Vorschläge der Konferenz in wohlwollende Erwägung ziehen.

Jagd.

Morgen, Freitag, den 19. d. M., Parforcejagd statt. Ferbitz.

89 findet Königliche Stelldichein: Nachmittags 1 Uhr in

Literatur.

Der Verlag von Max Hesse in Leipzig, dem wir schon eine

stattliche Reihe zugleich brauchbarer und iner . verdanken, beginnt mit der Ausgabe einer historisch⸗kritischen Ausgabe von Schillers sämtlichen Werken in zwanzig Bänden. Herausgeber sind der Geheime Rat, Professor Otto Güntter in Stuttgart und der Professor Dr. Georg Witkows ki in deipzig; an der Ausgabe beteiligt sind ferner der Professor Dr. K. Berger in Darmstadt, der Professor Dr. E. Brandenburg in Leipzig. Dr. Th. Engert in Weimar, Dr. C. Höfer in Weimar, Professor Albert Köster in Leipzig, Professor Dr. A. Leitzmann in Feng und Professor Dr. F. Muncker in München. Es haben sich alfo die namhaftesten Schillerkenner zu dem Werke vereinigt, so⸗ daß man in literarhistorischer und ästhetischer Beziehung eine wertvolle und gediegene Ausgabe zu erwarten hat. Bisher liegen von ihr die Bände 2 und 3, die Gedichte Schillers umfassend, vor: Otto Güntter hat zu ihnen eine knappe, aber in ihrer Kürze äußerst gebalt= bolle Einleitung geschrieben. Die äußere Ausstattung, Papier und Druck sind ausgezeichnet. Herausgeber und Mitarbeiter wollen in dieser Gesamtausgabe eine absolute Vollständigkeit und Korrektheit des Wortlauts und ausführliche, allgemeinverständliche Einleitungen und Er— läuterungen bieten, die historische Anordnung innerhalb der einzelnen Schaffensgebiete einhalten und als völlig neue, wertvolle Beigabe eine zusammenfassende Uebersicht aller Stellen geben, die von dem Dichter in späteren Auflagen geändert oder gestrichen worden sind. Endlich wird der Ausgabe ein besonderer Registerband folgen, der ein dreifaches Ge= neralregister enthalten soll: eines der Werke Schillers mit allen ihren Erwähnungen in der Ausgabe, ein zweites der Personennamen und eines der Titel aller vorkommenden Bücher, Aufsätze und Zeit⸗ schriften. Die Ausgabe der einzelnen Bände soll in kurzen Jwischen. räumen erfolgen. Das ganze Werk wird in 10 Leinenbänden 20 M kosten; außerdem ist eine feiner ausgestattete Ausgabe zu 238 0, eine Lurusausgabe zu 36 6 und eine Salongusgabe (in 12 Bänden) zu 30 (0 vorgesehen. Die Ausgabe, die in jeder Beziehung gediegen zu werden perspricht, ist freudig zu begrüßen und ihr ist die weiteste Verbreitung zu wünschen. In der von demselben Verlage herausgegebenen Sammlung Aus Natur und Geisteswelt“ ist die Schrift von Professor Dr. Th. Ziegler „Schiller“ (Band 74 der Sammlung; ½ 1,0) in zweiter Auflage erschienen. Das Büchlein ist aus Volksvorlesungen, die der Verfasser im Gig i jah 1905 in Mülhausen und Straßburg gehalten hat, hervorgegangen. Das dort verarbeitete Material ist aus an der Universität 8 gehaltenen Vorlesungen über Schiller ergänzt. Von einer Analyse der Werke des Dichters ausgehend, führt der Verfasser in das Leben Schillers ein und entrollt zugleich den elt ner len Hintergrund zu Leben und Schaffen. . den Dichtungen sind auch die h lobe hi fhn und historischen Schriften Schillers in den Kreis der , . gezogen.

Unter dem Titel „Schillers Liebesfrühling“ ist im Verlag von Amelang in Leipzig ein hübsch ausgestattetes Büchlein erschienen (1 „), in dem aus dem Briefwechsel zwischen Schiller und Lotte seit ihrer fiche Verlobung bis zur Trauung diejenigen Stücke zusammengestellt sind, aus denen das Liebesglück der Verlobten und ihre Zukunftssorgen sprechen.

Weitere. Statistische Nachtichten . s. J. d. Ersten Bellage)