einen Geburts- und Taufschein,
ein amtsärztliches Gesundheitszeugni s⸗ und Wiederi ändig abgefaßten
fnahme ist das zurückgelegte sechzehnte Lebensjahr er⸗
elischen Kirche im
hen, und zwar für die Mitglieder der evan er der katholischen
öniglichen Dom um 11 Uhr, Kirche in der St. Hedwigskir Die weiteren Mitteilungen über die Eröffnungssitzung en im Hureau des Reichstags, am Königsplatz, am 25. d. M., von 9 Uhr Morgens ab.
In diesem Bureau werden auch die Legitimationskarten die Eröffnung ausgegeben und alle sonst erforderlichen tteilungen gemacht.
Zuschauer können zu dem Eröffnungsakte nicht zugelassen
r die Mit e um ü Uhr. mpfungöoschein,
6) einen selb
n der Prüfung sind im a amtsblättern und im amtlichen 1905 und 1906 näher bezeichneten Kenntnisse und Fertigkelten nach
. die in den chulblatt der Provinz Posen, den 14. November 19609.
Berlin, den 19. November 1909. Königliches ien um.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. Evangelische Militärgeistliche.
arrer, aus dem P otsdam behufs Ue
Bekanntmachung.
Am 23. d. M. wird im Bezirk der Königlichen Eisen—⸗ Danzig die 45,70 km lange vollspurige
bahndirektion o mm. mit den
Vebenbahn Bütow— Rummelsburg i. P Stationen Damsdorf, Gr.-Tuchen, Tschebiatkow, Cremerbruch, Reinwasser, Georgendorf und Tretenwalde für den Gesamt⸗ verkehr eröffnet werden.
Berlin, den 19. November 1909. Der Präsident des Reichseisenbahnamts. Schulz.
Dr. M. Lang, Militärwaisenhause in telle in Nauen mit dem 1. Oktober d. J. ausgeschieden. Pfarrer vom Militärmädchenwaisenhgus zu Schloß Pretzsch, von dem eichen Zeitpunkt ab zu seinem Nachfolger ernannt. farrer in Gnewin i Pomm., waisenhaus in Schloß Pre Div. in Mainz, zum Ruhestand versetzt.
arramt bei dem großen ernahme der Oberpfarr⸗
zum Pfarrer am Militärmädchen⸗ Müller, Div. Pfarrer der opvember d. J. mit Pension in den 8. November. Dr. Greeven, Dip. Pfarrer der 35. Div. in Thorn, in gleicher Eigenschaft zur 21. Div. na Div. Pfarrer der 335. Div. zur 35. Div. nach Thorn, Lüders, Militärhilfsge in Stettin, in gleicher Eigenschaft zur 353. Div. nach Mörchingen behufs Wahrnehmung der Divisionspfarrstelle daselbst versetzt. . Streckenbach, Militärhilfsgeistlicher der 30. Div. in Straßburg i. E., unter Belassung daselbst zum Div. Pfarrer ernannt.
Mainz, Mueller, leicher Eigenschaft istlicher der 3. Div.
in Mörchingen, in
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Regierungsrat von Bardeleben
z. Zt. in Wiesbaden, zum Oberregierungsrat zu ernennen und
dem Sekretär bei dem Staatskommissar an der Börse zu
Berlin Otto Bischoff den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
November.
aus Potsdam,
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Berlin, 20. November.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Fürstlichen Schlosse in Donaueschingen den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker entgegen.
Ju stizm inisterium.
Versetzt sind: der Landgerichtsrat Konietzko in Tilsit als Amtsgerichtsrat nach Elbing, der Amtsrichter Jescheck in z und der Amtsrichter Dr. Bumke in ter nach Danzig,
Dem Amtsrichter Pfankuch in Lobsens sowie dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Schwierczina in Brieg ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.
Dem Notar, Justizrat Lueck in Wilmersdorf bei Berlin ist der Amtssitz in Charlottenburg innerhalb des Stadtteils am Kurfürstendamm“, welcher im Norden von der Stadt— ahn, im Osten von der Joachimsthaler Straße, im Süden von der Lietzenburger Straße und ten von der Küstriner und Heilbronner Straße begrenzt angewiesen.
Der Rechtsanwalt Sprenker in Rees ist zum Notar
Der Rechtsanwalt Trost ist in der Liste der Rechtsanwälte bei dem Amtsgericht in Dannenber 6
In die Liste der Rechtsanwälte ichter Goldstein in Zabrze bei dem Kammergericht, der Amts⸗ richter a. D. Dr. Germer bei dem Am die Rechtsanwälte Justizrat Lueck aus t in Charlottenburg zugleich bei dem Land— erlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, ronheim aus Pr.⸗Friedland bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Frankfurt a. O., die Gerichtsassessoren Fritz ürth, Dr. Klemm, Mützlitz und Dr. Opitz Schnurre bei dem Land⸗
Preußen.
Katscher nach Kammin als Landri
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats nungswesen, für das Seewesen und für Handel und Verkehr wie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für as Seewesen hielten heute Sitzungen.
em Kurfürstendamm, im
Der Regierungsrat Dous aus Magdeburg ist der König—
der Regierungsrat Barnewitz olizeipräsidium in Berlin, der aus Schleswig der Königlichen der Regierungsassessor Dr. von Königlichen
lichen Regierung in Alvhenstei dem Königlichen
Regierungsrat Grüterin Regierung in Aurich un Telle mann
en: der umts
ericht in Kalbe a. M.,
ilmersdorf außer bei aus Zeitz der Regierung Magdeburg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Ludwig aus Heydekrug dem Landrat des Kreises Hohensalza, der neuernannte Regierungsassessor Dr. Ruh del aus Königsberg dem Landrat des Kreises Worbis, der neuernannte Regierungsassessor Wackerzapp aus Breslau dem Landrat des Kreises Westprignitz und der neuernannte err von Thielmann aus Königsberg dem Landrat des Landkreises Breslau zur Hilfeleistung in den
landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
dem Amtsgeri richt UI in
Cohn, Dr. bei dem Landgericht L in Berlin, richt I in Berlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, olitz bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Brock außer bei dem Landgericht trasmann bei dem Amtsgericht und der Kammer für andelssachen in Barmen sowie bei dem Landgericht in Elber⸗ ld, Willenberg bei dem Amtsgericht in Freiburg i. Schl., dem Amtsgericht in Reichenbach i. Schl., Grundner bei dem Amtsgericht in Rastenburg und Dr. Franz König bei dem Amtsgericht in Stendal.
Regierungsassessor Frei
in Posen' zugleich bei
Mecklenburg.
Der diesjährige Landtag ist, icher Weise durch einen Gottesdienst erö
Waldeck. Die diesjährige verfassungsmäßige Tagung des Land⸗ Fürstentümer Waldeck Landesdirektor, von Glasenapp eröffnet und am 12. November geschlossen Verlauf der
eumann bei , , Gn
gestern in üb
Ministerium des Innern.
Dem Oberregierungsrat von Bardeleben ist die Leitung der Kirchen- und Schulabteilung bei der Regierung in Wies⸗ ertragen worden.
und Pyrmont ist Präsidenten
mitgeteilt:
Dem Landtage waren unter anderen Vorlagen der Regierung folgende Gesetzentwürfe zugegangen: betreffend die teilweise Aufhebung von Bestimmungen über die Sonntagsruhe, betreffend die Abänderung von Bestimmungen der Schulordnung, über die Haftung des Staatz und der Kommunalverbände für Amtspflichtverle bei Ausübung der öffentlichen Gewalt, über das Anerbenrecht bei land—⸗ und forstwirtschaftlichen Besitzungen des durch die
Ministerium für Handel und Gewerbe.
ütteninspektor Huhn zu Oker ist zum Hüttendirektor
in St. Andreasberg ernannt worden.
zungen von Beamten
und betreffend die 9. Januar 1864 ezember 1889 abgeänderten Artikels 52 der Forstordnung Sämtliche Gesetzentwürfe wurden vom enommen, derjenige über das Anerbenrecht mit mehreren onderen Verhäͤltnisse des Landes bedingten Abänderungen Ferner wurde einem Nachtragsetat zum laufenden Etat der Immobiliar⸗-Feuerversicherungsanstalt der Fürstentümer sowie einer Abänderung der Verwaltungsordnung für diese Anstalt die Zu— stimmung erteilt. Ein Antrag auf Abänderung des Jagdpolizeigesetzes vom 29. April 1854 wurde dem Landesdirektor zur Erwägung und etwaigen Berücksichtigung überwiesen.
Ministerium der geistlichen, Unte rrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
außerordentliche Professor Fakultät zu Göttingen Ejnar Hertzsprun sikalischen Observatorium bei Potsdam und Hans Posse zum Direktorialassistenten bei den Königlichen Museen in Berlin ernannt worden.
Dem Geistlichen In auen in Magdeburg,
Abänderun
der philoso ist zum Ob
vom 21. November 1853. Landtage an durch die be und Ergänzungen.
ektor an dem Kloster Unser Lieben izentiaten der Theologie Konrad eyer ist der Charakter als Professor beigelegt worden.
Evangelischer Oberkirchenrat.
Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Santa Leopoldina J im Staate Espirito Santo (Brasiliem) ist der Hilfsprediger Fischer in Bitterfeld berufen worden.
Oesterreich⸗Ungarn. Justizministerium e zur Reform
veröffentlicht des Strafprozeß⸗ „W. T. B.“ zufolge, die gleichzeitiger Ein⸗
Kommissionsentwü rechts, deren wichtigstes Prinzip rung von Schoͤffengerichten änkung der Kompetenz der Geschworenengerichte ist. ollen große und kleine Schöffengerichte eingeführt werden; den großen Schöffengerichten werden insbesondere die Preßdelikte Üüberantwortet werden. — Sämtliche Mit begeben sich, obiger Que für Montag anberaumten Kronrate teilzunehmen, der ver— mutlich mehrere Tage dauern wird.
Bekanntmachung.
Die Aufnahmeprüfung bei den Königlichen Lehre⸗ rinnenseminaren in Lissa, Posen und Hohen salza findet im Jahre 1910 am 7. April statt. ö.
Die Bewerberinnen haben sich 3 Wochen vorher bei dem Herrn Seminardirektor zu melden und folg eugnis über sittliche Unbe en bisher er
en Kabinetts ien, um an dem
lie der des ungari
ende Schriftstücke beizubringen: e zufolge, morgen nach
choltenheit, altenen Unterricht,
eugnis über Vor dem Kronrat wird
Graf Julins Andrassy vom König Franz Joseph in
besonderer Audienz empfangen werden, die der endguͤltzgen Regelung der militärischen Forderungen Ungarns gilt.
Großbritannien und Irland.
In der durch die vom Oberhause angedrohte ö ung des Budgets geschaffenen Lage ist, wie das „W. T. B. richtet, keine Aenderung eingetreten. Obwohl das Unterhaus am 23. November zusammentreten wird, ist doch nicht zu er— warten, daß es von dem Vorgehen der Peers irgendwie Kenntnis nehmen werde, bevor Lord Lansdownes Resolution tatsächlich angenommen ift. Für die Nacht, in der das Budget abgelehnt werden soll, sind in der Nachbarschaft der Parlaments ebäude große Volkzkundgebungen geplant. Auch soll eine
ersammlung der liberalen Partei stattfinden, in der die Partei aufgefordert werden soll, die politische Lage ernstlich in Erwägung zu ziehen.
— Vertreter aller kirchlichen Richtungen Englands mit Ausnahme der Römisch⸗Katholischen haben gestern abend in London unter dem Dur des Erzbischofs von Canterbury eine außerordentlich zahlreich besuchte Protestversammlung
taat abgehalten. ach Ansprachen der Leiter der ver—
. die i , der Mißbräuche im Kongo—
Annahme, in der betont wird, daß Großbritannien für die Durchführung einer vollständigen Reform im Kongostaate die Verantwortung trage.
Frankreich.
In der Deputierten kammer wurde gestern die General⸗ diskussion über das Budget fortgesetzt.
Wie das ‚W. T. B.“ meldet, verglich der Generalberichterstatter Doum er das französische Budget mit dem deutschen und wies darauf hin, daß der Deutsche Reichstag 520 Millionen an neuen Steuern oder an Steuererhöhungen bewilligt habe, die dieselben Gegenstände träfen, die auch in Frankreich besteuert würden. Doumer erklärte die Anträge auf Ablehnung der neuen Steuern en bloc für un— annehmbar; die e u fon und die Regierung seien aber bereit, die Steuern einzeln zu beraten und, wenn nötig, abzuändern. Die Ausgleichung des Budgets sei die Bedingung für die Verwirklichung der Arbeiterbersorgung und für die Wohlfahrt des Landes. — Der Finanzminister Cochery wies nach, daß der Wohlstand des Landes in dem gleichen Maße zugenommen habe, wie die Budgets gewachsen seien. Er habe vor allen Dingen ein klares Budget aufstellen wollen, glaube aber nicht, daß beim Marineetat Ersparnisse gemacht werden könnten. Die Welt müsse die Empfindung haben, daß Frankreich in finanzieller Hinsicht stark und mächtig sei. Der Minister lehnte e ab, zu kurzfristigen Schuldverschreibungen, seine Zuflucht zu nehmen, die nur eine verhüllte Anleihe sein würden. Auf die vorgestrige Rede Jaurês' erwiderte Cochery, die Regierung werde vielleicht demnächst veranlaßt sein, ii; mit dem Alkohol⸗ und dem Versicherungsmonopol zu befassen. Da sie die not— wendigen Mittel durch ein so ausgezeichnetes . wie es die Einkommensteuer sein werde, sich nicht habe beschaffen können, müßte sie sch an den Luxus halten. Die Bewegung gegen die neuen Steuern ei nicht prinzipiellen Charakters, sondern durch bestimmte Sonder— interessen veranlaßt. Seine (des Ministers) Vorschläge seien übrigens nicht unantastbar. Die Regierung stimme mit der Bud k überein und habe vor allem getrachtet, ein ehrliches Budget aufzu— stellen, das die Mittel für die sozialen Reformen liefere.
Nach der Erklärung des Finanzministers wurde die Generaldiskussion geschlossen. Der Abg. Lasies beantragte die Annahme einer Tagesordnung, wonach das Gleich— gewicht im Budget . eine neue Besteuerung des Alkohols hergestellt werden solle.
Der Ministerpräsident Brignd erklärte, die angekündigten An—⸗ träge, nach denen die neuen Steuern en blog abgelehnt werden sollten, seien für die Regierung unannehmbar. Die Steuervorschläge würden vielleicht abgelehnt werden, doch müsse die Kammer sie 2 dem gewöhnlichen Hebrnche beraten, ohne sich durch die Aussicht auf die Wahlen irre machen zu lassen. as Land müsse dle Schwierigkeiten des Budgets kennen lernen und wissen, bis wie weit man auf dem Wege der Reformen vorwärts gehen könne. Er, der Ministerpräsident, könne sich nur mit der Annahme der einfachen Tagesordnung einverstanden erklären. Die Kammer habe sich eines Defizits nicht zu schämen, das eine Folge— erscheinung des E , . über die zweijährige Dienstzeit, der . Gesetze und der für die Stärke der Armee bewilligten Opfer sei, die den . am Ihen gewährleiste. Aufgabe der Regierung und der Kammermehrheit sei es, ihre Friedenspolitik durchzuführen, die Laienschule zu verteidigen und die Freiheit des Unterrichts zu schützen. Lasies erklärte sich darauf auch für die einfache Tagesordnung.
Die der Regierung nicht genehmen Anträge wurden zurück gezogen, und die Kammer nahm dann mit großer . den Uebergang zur Diskussion derjenigen Artikel an, denen gegenüber die Regierung dieselbe Stellung einzunehmen erklärte, wie der einfachen Tagesordnung gegenüber. Danach wurde die Sitzung geschlossen.
Niederlande.
In der Zweiten Kammer wurde gestern, wie das „W. T. B.“ meldet, von der Regierung bei 6. Beratung des Budgets des Ministeriums des Aeußern die Erklärung abge— geben, daß gegenwärtig die Beziehungen zu Venezuela durchaus freundschaftlich seien. Die Regierung werde ihr Möglichstes tun, um von Venezuela die Abschaffung des Zoll— zuschlags von dreißig Prozent zu erreichen.
Dänemark.
Das Folkething hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, einen Ausschuß zu ernennen, der die Verhörsakten, die über die Angelegenheit des ehemaligen Justizministers Alberti vorliegen, untersuchen und 9 ferner mit der Frage befassen soll, ob gegen die ehemaligen Minister J. C. Christensen und Sigurd Berg Reichsgerichtsanklage anzustrengen sei. Der Ausschuß ist gehalten, in 14 Tagen Bericht zu erstatten.
. Amerika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ sind in Mana gug tausend Personen wegen Verdachts der . gegen eden Präsidenten Zelaha und wegen ihrer eigerung, eine Kriegssteuer zu zahlen, ins Gefängnis n,. worden.
Nr. 66 des „Zentralblatts für das Deutsche Teig ,, im Reichsamt des Innern, vom 19. Nopember, olgenden Inhalt: 1) Marine und Schiffahrt: , des dritten Nachtrags zur Amtlichen Liste der deutschen Seeschiffe für 1909. 3 2) Zoll⸗ und Steuerwesen: Muster der Erlaubniskarte Steuerlarte) ö. Nraftwagen ausländischer Besitzer bei vorübergehender Benutzung m Inland; Personalveränderungen bei den Stationskontrolleuren; . 3) Polizeiwesen: IAutweifung von Ausländern aug dem Reichsgebiete.
1 be
, . Kirchen fand, „W. T. B. zufolge, eine Resolution
Cctatistit und Voltswirtschaft.
Ueber den Anteil von Kapital und Arbeit am Produktionsertrag verbreitet sich die von Richard Calwer neu herausgegebene Monatt—= schrift für Wirtschaftskunde und Wirtschaftspolitik Die Konjunktur“ (Verlag für Sprach⸗ und Handelswissenschaft S. Simon, Berlin M. 30 im 2. Heft in einer interessanten Abhandlung, deren Ergeb⸗ nisse allgemeines Interesse beanspruchen dürfen. Es werden hier für eine Anzahl Gewerbegruppen die in einem bestimmten Jahre in Deutschland gezahlten Lohnsummen und der Gewinn des in diesen Gruppen arbeitenden Unternehmungskapitals im wesentlichen auf Grund der Lohnnachweisungen der gewerblichen Berufsgenossen⸗ schaften und der Rentabilitätsstatistik der Aktiengesellschaften zu er— mitteln versucht. Können auch gegen die Lohnngchweisungen der Berufs⸗ n,, und gegen die Rentabilitätsstatistik der Aktiengesell⸗ . Bedenken erhoben werden, so dürften doch im allgemeinen die rgebnisse der Berechnungen ict sein. Es sind für diese die folgenden 10 Gewerbegruppen aus⸗ gewählt; Berghau und Hütten, Stein und. Erden, Metall⸗ berarbeitung, Maschinen, chemische Industrie, Textilgewerbe, gun lerne gie Ledergewerbe, Holz und Schnitzsteffe, Verkehrs⸗ ewerbe. Nach den Lohnnachweisungen der Berufsgenossen⸗ hafen beschäftigten die ihnen angehörenden Betriebe dieser 16 Gewerbegruppen insgesamt 1905 4979 007, 1906 5235 881, 1907 5580 193 Vollarbeiter, an die eine Gesamtlohnsumme von 4933,57 Millionen (1905) bezw. 5203,38 (1906) und 5919,32 Mil⸗ lionen Mark gezahlt worden sind. Es wird dann weiter zunächst für die im Besitze von Aktiengesellschaften befindlichen Betriebe der 10 Gewerbegruppen ermittelt, wieviel von dem Gesamtkapital dieser Unternehmungen (Summe des Aktienkapitals 4 Summe der . 4 Summe der Reserven) auf 1 Vollarbeiter derselben zu rechnen ist, und auf Grund dieser Feststellung des Unternehmungskapitals auf 1 Vollarbeiter in den Aktienbetrieben der einzelnen Ge⸗ werbegruppen sodann das der Gesamtzahl der Vollarbeiter aller den Berufsgenossenschaften angehörenden Betriebe der 10 Gruppen entsprechende gesamte Unternehmungskapital für jedes der drei Jahre berechnet. Dabei ergibt sich für 1905 ein Gesamtunternehmungs⸗ kapital von 20 909,96 Millionen, für 1906 ein solches von 22 127,09 und für 1997 ein solches von 23 611,40 Millionen Mark. Auf Grund der Rentabilitätsstatistik der deutschen Aktiengesellschaften läßt sich nun für das in den Aktiengesellschaften der einzelnen. Gewerbe⸗ gruppen werbende Grundkapital die Höhe der Dividende und aus der auf das. Nominalkapital bezogenen Dividendenziffer der einzelnen Jahre die Gewinnsumme bezw. der Anteil, den das gesamte Unternehmungskapital in jedem der drei Jahre erhalten hat, berechnen. Die Dividendenziffer stellte sich für sämtliche 10 Gruppen im Jahre 1905 auf 8,76 0g, i. J. 1906 auf 9,83 und i. J. 1907 auf 8, gh 0/0. Daraus ergibt sich folgender Gewinnanteil des gesamten Unter⸗ nehmungskapitals: 1905 1932,43 Millionen, 1906 2176,26 und 1907 211685 Millionen Mark. ; . . Das Schlußresultat der Berechnungen ist für die Gesamtheit der 10 Gewerbegruppen folgendes: 1905 1906 1907 Million. M O0 Million. M , Million. 6 O Gewinnanteil d. Unternehmungs⸗ kapitals 4 Lohn⸗ summe 6 866,00 100 davon e Kapitalanteil . . 1932,43 28, 2176,26 28,8 2116,85 260 Lohnsumme ... 4933,57 71,9 5464,44 71,2 6018,54 74,0. Nach diesem Ergebnis hat sich insgesamt die Lohn summe günstiger entwickelt als der Gewinnanteil des Unternehmungskapitals. Der letztere hat zwar 1996 gegenüber dem Anteil der Arbeit etwas gewonnen, aber 1907 ziemlich stark verloren, während der Anteil der Arbeit von 71,9 0,9 im Jahre 1905 auf 74,0 0½ im Jahre 190 gestiegen ist. Die gr,, . für die einzelnen Gewerbegruppen zeigen zum Teil 5 erhebliche Abweichungen von dem Gesamtdurchschnitk. Am
7640,10 100 8 135,39 100
tärksten ist der Gewinnanteil des Unternehmungskapitals in der wo er 1905 39,8 , 1906 40,4 und 1907 41,0 0½, der Anteil der Arbeit (Lohnsumme) dagegen 1905 60,2 uso, 1906 595 und 1907 59, 900½ . betrug. In dieser Ge— werbegruppe hatte der Kapitalanteil auch die Tendenz, noch fortgesetzt 64 zu erhöhen, während der Lohnanteil trotz absoluter Zunahme der ohnsumme relativ zurückging. Hoch ist der Kapitalanteil auch in der Papierindustrie; er stieg von 33,7 0/0 des Pro⸗— duktionsertrags im Jahre 186 , Y 1907, während der Anteil der Lohnsumme von 66,3 auf 63,9 oso zurückging. In allen übrigen Gewerbegruppen blieb der Anteil des Unternehmungskapitals am Werte der Erzeugung 190 unter 30 09. Während der drei berücksichtigten Jahre fortgesetzt steigend war er noch im Textilgewerbe, in dem er 1905 26,9 und 1907 29,3 09 be⸗ trug, während der Anteil der Lohnsumme von 73,1 auf 70,70 / zurückging. In den der Berufsgenossenschaft angehörenden Betrieben des Leder gewerbes verminderte sich der Kapitalanteil von 30,1 0 i. J. 1905 auf 27,0 0,9 i. J. 1907, während der Lohnanteil von 69,9 auf 73.00 stieg. Im Verkehrsge werbe sank der Kapital anteil am finanziellen Ertrage von 1905 bis 1907 von 3233 auf nur 25,60 9, und der Lohnanteil erhöhte sich von 67,? auf 74,4 0/00. In der Holz⸗ und Schnitz stoff⸗ industrie ging der Kapitalanteil von 28,ʒ auf 26,4 0½ zurück, während der Lohnanteil von 71,2 auf 74,6 o o stieg. In der Gewerbegruppe der Steine und Erden betrug der Kapitalanteil 1905 23,3 o, 1906 27.0 0½, 1907 dagegen nur 24,8 o, der Lohnanteil in den drei Jahren 76,7 bezw. 730 und 7bö, 2 0 o. Weniger ne n war das Verhältnis in der Maschinen⸗ industrie, in der der Kapitalanteil am Produktionzertrage 1905 240 ,., 19066 25,6 und 1907 24,1 oso, der Lohnanteil 76,09 bejw. 744 und 76,9 o betrug. In der Metall⸗ verarbeitung, welche die meisten r cbeiter (1907 1144671) beschäftigt, belief sich der Kapitalanteil 1905 auf 22,0 9, 19064 auf 25, und 1907 auf 23,2 0/9, der Lohnanteil auf 76,0 bezw. 4,3 und 76,8 (00, im Bergbau der Kapitalanteil 1905 auf 26,9 oso, 1906 auf 27,7 , 1907 aber nur auf 23,1 C, der Lohn⸗ anteil dagegen auf 73,1 bezw. 72,3 und 76,9 0/9. Von sämtlichen Gewerbe⸗ ruppen zeigte der Bergbau im Jahre 1907 mit 76,9 0½ die höchste kate des c ae fail, die Steigerung des Produktionsertrags kam hier ausschließlich dem Lohnanteil zugute, ja, der Kapitalanteil mußte noch ein Minu über sich ergehen lassen, damit die Steigerung des Lohnanteils erfolgen konnte.
emischen Industrie,
Zur Arbeiterbewegung.
In Berlin haben die Isolierer, die seit einiger del aut⸗ ständig sind, der „Voss. Ztg. zufolge, die Vorschläge der Arbeitgeber , und beschlossen, den Kampf fortzusetzen. In der Haupt⸗ sache handelt es fich um die Festsetzung eines festen Stundenlohns ür Akkordarbeiten und dann um die geen des Termins für den
blauf des neuen Tarifvertrages. Bie Ausftändigen verlangen, daß der, neue. Tarif Ende ‚ttober 1910 ohne weiteres ab- äuft, während die Arbeitgeber eine längere Dauer und alt Endtermin den 165. Februar wünschen. Die Unter⸗ nehmer befinden sich jetzt in einer günstigeren Lage als die Aug— ständigen, weil sich Arbeitswillige melden und die Arbeiten nicht so rangen wie in . Jahren. Dazu kommt, daß die Arbeitgeber Jer zorganisiert und daher besser gerüstet sind. Sollte keine Einigung 1iustande kommen, dann sind Autsperrungen von organisierten Isollerern nicht augeschlossen. Diese Aussperrung würde sich aber nicht r nn und die Vororte beschränken, . auch andere Städte
n. Ling vor kurzem in Leipzig abgehaltene Versammlung der ö olzarbe iter hat, wie die . Itg.“ mitteilt, beschlossen, den arifvertrag mit dem Arbeitgeberverbande zu kündigen. Daraufhin at nunmehr der Holzarbeiterverband einerseits und der Verband der olzindustrlellen andererseits diese Kündigung in aller Form vollzogen.
23 Kunst und Wissenschaft.
8 Das Königliche Institut für Meereskunde, Georgen— straße 34. 36 veranstaltet in der kommenden Woche, Abends 8 . olgende öffentliche, Herren und Damen zugängliche Vorträge: Am ontag hält der Direktor des Instituts, Geheimer Regierungsrat, Professor. Dr. Albrecht Penck den 3. Vortrag der Vortragsreihe „ Er⸗ innerungen an eine Reise um die Erde“ über: „San Francisco, sein Hafen und sein Erdbeben“ (mit Lichtbildern); am Dienstag spricht der Kustos O. Basch in-Berlin über: „Der Kampf um den Nord— pol (mit . 6, des Vortrags vom 9. d. M., Dauerkarten haben zu diesem Vortrag keine Gültigkeit): am Freitag der Dr. Fr. Bidlingmaier Wilhelmshaven über: „Das Meer als Erzieher des Menschen“. Einlaßkarten sind von 12 bis 3 Uhr Mittags und an den Vortragsabenden selbst von 6 Uhr ab zum eff von 1 für den Vortrag am 22. d. M. und von 258 3 ür, den Vortrag am 26. d. M. in der Geschäftsstelle des Instituts zu haben. Die Einlaßkarten zu dem Vortrag am 23. d. M. sind be⸗ reits vergriffen.
Sir Ernest Shackleton wird in Deutschland über die von ihm geleitete ,, zuerst in der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin berichten, und zwar in der außer⸗ ordentlichen Sitzung, welche die Gesellschaft am 6. Januar k. J. im Krollschen Theatersaal zu veranstalten beabsichtigt. Zutritt zu der aeg gn haben nur die hin r der Gesellschaft und deren Damen als Gaͤste.
Interngtionaler Künstlerwettbewerb in Rom 1911. Soeben erscheint das Reglement der Internationalen Kunst⸗ ausstellung, die in Rom anläßlich des 50-Jahrjubiläums der italienischen Einheit im Jahre 1911 veranstaltet wird. Es setzt für zreise einen Betrag von 200 9000 Lire aus, der in folgender zeise zu verteilen ist: zwei Preise von je 50 000 Lire für Malerei und Bildhauerkunst, und zwar für einzelne Kunstwerke oder für eine Gesamtheit von Kunstwerken des— selben Künstlers; vier Preise von je 10000 und sechs Preise von je 5000 Lire für Malerei und Bildhauerkunst; 20 000 Lire für eine gewisse Anzahl von Preisen für schwarze oder farbige Stiche, für Originallithographien hervortretenden Kunstcharakters und für Originale von Büchern oder Zeitschriften, sowie 10000 Lire für ver— schiedene Preise für die besten kritischen Studien über die Inter— nationale Kunstausstellung von 1911, die in ausländischen und italienischen Zeitungen veröffentlicht sein werden. Der Vorstand des Ausführungsausschusses für die Gedächtnisfeier von 1911 sichert den ausstellenden Künstlern den Verkauf von ausgestellten Kunst⸗— werken im Gesamtbetrag von mindestens 506000 Lire zu. Die von den Kommissären gewählten oder vom Ausschuß ein— geladenen Künstler werden von Hin⸗ und Rücksendungskosten, sowie auch von Aus- und Wiedereinpackungskosten frei sein. Die Kunstwerke der ausländischen und jtalienischen Künstler., müssen zwischen dem 1. und dem 20. Dezember 1910 in Rom eintreffen. Weitere Auskunft erteilt die „Presidenzu del Comitato per le este Commemgrative del 1911, Sezione Belle Artis in Rom. — Eine wertvolle Ergänzung der Kunstausstellung bildet ein in ter⸗ nationgler Wettbewerb für die Baukunst, der aus— schließlich für die nichtitalienischen Staaten ausgeschrieben wird. Er soll die beste Richtschnur für den Bau eines modernen Hauses darbieten und die in den letztverflossenen dreißig Jahren in der Eigenart der architektonischen Gestaltung und der Schönheit und zugleich praktischen , der Ausstattung erreichten Fortschritte erweisen. In dieser Absicht hat der Ausschuß für die Gedächtnisfeier von 1911 in Rom beschlossen, neben dem Palast der Internationalen Kunstausstellung eine Reihe von provisorischen Wohnungsgebäuden errichten zu lassen, die den erwähnten Ab⸗ sichten entsprechen sollen. Für den Internationalen Baukunst⸗ wettbewerb sind drei Preise von 150 000, 100000 und 50 909 Lire ausgesetzt. Eine Internationale Kommission, be⸗ stehend aus den von den teilnehmenden Staaten und aus den von dem Ausschußvorstand ernannten Mitgliedern, wird diese Preise er⸗ teilen. Die ausländischen Staaten, die an dem Wettbewerb teilnehmen wollen, müssen dem Ausschußvorstand bis zum 15. Dezember d. J. eine förmliche Erklärung darüber unterbreiten. Die Verteilung der Flächen wird durch das Los am 31. Dezember stattfinden. Alle Mit⸗ teilungen wegen des Internationalen Baukunstwettbewerbs sind an die „Bresidenza del Comitato per le Feste del 1911, Sezione Belle Arti“ in Rom, Piazza Venezia, 11, zu richten.
Technik.
A. F. Am ante des ersten Sitzungstages der Schiffs bautechnischen Ge , (vergl. Nr. 273 des Bl.) sprach zu⸗ nächst der Diplomingenieur C. Michen felder über schwere Werft⸗ krane für die 8 Ysfa nr stung. Der Vortrag war in gewissem Sinne die Fortsetzung eines das erste Baustadium der Schiffe auf der Helling behandelnden Vortrages, den Ingenieur Michenfelder in der 10. Hauptversammlung der Gesellschaft gehalten hatte. Diesmal galt der Vortrag dem zweiten Baustadium, der Ausrüstung der Schiffe, bei der , , . en die wichtigste Rolle spielen. Dem Anwachsen der chiffe, der Chis kess Schiffsmaschinen, Geschütze 2c. zu immer größeren Abmessungen und Gewichten entsprechend, sind auch die Krane in den letzten Jahren ins Riesenhafte gewachsen. An einem außer— ordentlich reichen Illustrationsmaterial wies dies der Vortragende nach, indem er die neuesten und vollkommensten Ausführungen auf englischen, japanischen, russischen und vor allem deutschen Werften vor Augen führte und erläuterte. Die Hörer gewannen aus seinen Dar legungen den befriedigenden Eindruck, daß von einer Ueberlegenheit des Auslandes in Herstellung bester Hebewerke nicht die Rede sein könne. Schiffbau und Kranbau haben sich gegenseitig gefördert. Es liegt kein Grund vor, auch an einem ferneren beiderseitig ersprießlichen Zusammenarbeiten von deutschem Schiffbau und Kranbau zu zweifeln. Es folgte, in gewissem Sinne den Gedankengang des voran gehenden Vortrags fortsetzend, ein die Fabrikorganisation be⸗— sonders der Werften behandelnder Vortrag des Diplomingenieurs Güm bel. Die von dem Redner entwickelten Grundsätze gipfeln in der als unerläßlich zur Erhaltung des Ueberblicks bezeichneten Forde⸗ rung einer fortlaufenden Statistik und monatlicher Abschlüsse der ein⸗ elnen Zweigbetriebe. Wie das am zuverlässigsten und zugleich ein⸗ 6. auszuführen, war Gegenstand sehr eingehender und einleuchtender Darlegung der Hilfsmittel, die im vol etlichen auf strenge und genaue Buchführung und Fortschreibung hinauslaufen. Im Ans luß daran erörterte der Vortragende verschiedene geschäftlich⸗wichtige . wie. Bestimmung des Selbstkostenpreises“, . n des Verkauföpreises“ 36, und ging alsdann auf die besonderen Verhältnisse der deutschen Schiffsbauindustrie ein, deren hohe technische Leistungsfähigkeit noch nicht den Markt finde, auf den sie Anspruch habe. Die e n der Ursachen dieser leidigen Tat⸗ sachen gab dem Vortragenden Anlaß, eine weitere Ausbildung der Verkaufsorganisation als dem gedachten Zwecke dienlich zu fordern. Der zweite Sitzungstag eröffnete wiederum unter Vorsitz des höchsten Ehrenpräsidenten, hei unvermindertem ech mit einem Vortrag des Professor Romberg Charlottenburg über gil te ß masch inen, das sind Motoren, die den Antrieb von Schiffen mittels direkter Verbrennung des vorher bergasten Brennstoffs in den Zylindern bewirken. Sie ersparen somit für die Krafterzeugung den Umweg der Erzeugung des Kraftmittels, wie des Dampfes, in besonderen Kesseln. Es liegt auf der Hand, daß lich hieraus große Vorteile und Vorzüge ergeben: uf fich bessere Wärmeausnutzung, ene, Gewicht und Raumbedarf, größerer Aktionsradius, . ere Betriebsbereit⸗ schaft, einfachere Bedienung u. s. f.. Auf der anderen Selte stehen ge= wisse Nachteile, nämlich Schwierigkeiten im Bau und Betrieb solcher Maschinen, schwierige Beherrschung der hohen Verbrennung drucke und Temperaturen, endlich schwierige Durchführung wichtiger Betriebs⸗
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forderungen, wie leicht zu bewirkende Veränderun geschwindigkeit und des Umsteuerns. Beides wird durch die Eigenart der Arbeitsporgänge in der Maschine sehr erschwert. Diese Verhält⸗ nisse, für Anwendung der Gasmaschine zum. Schiffsbetrieb ungleich =, , . als für alle anderen Verwendungen, hat bisher nur einen angsamen ert ritt in der Entwicklung der ,, zur olge gehabt. Dennoch wird . heute bereits in Größen bis zu O00 L838. im Fluß⸗ und Seeschiffbau für . wirtschaftliche und militärische Zwecke vielfach verwandt. ur die Großschiffsgas⸗ maschinen harren noch der ihrer Vorteile halber für den Handels⸗ und Kriegsschiffsbau ö Anwendung in dem Umfange, wie ihre
der Fahr⸗
weittragende Bedeutung sie rechtfertigt. In seinem durch zahlreiche Lichtbilder erläuterten, fesselnden Vortrage vermochte Prof. Romberg, die verschiedenen Typen von Gasmotoren kritisch beleuchtend, den Beweis zu erbringen, 2 ihre Vorteile fast überall die Nachteile weit üherwiegen und daß vorhandene Mängel auf dem Wege der Veseitigung seien. Es bleibe zu wünschen und zu erwarten, daß deutsche Ingenleur⸗ kunst und Tatkraft an der Verwirklichung der höchsten Ziele des Schiffsgasmaschinenbaues hervorragenden Anteil nehmen werden. — In der sich an den Vortrag knüpfenden, sehr angeregten Diskussion wurde nur in wenigen Punkten Kritik an den Ausführungen von Professor Romberg geübt, u. g. an seiner geringeren Einschätzung der Zweitaktmotoren im Vergleich mit Viertaktmotoren System Diesel, in anderen Punkten aber das günstige Urteil über die . der Schiffsgasmaschine noch erhchlich gesteigert. Professor Romberg hatte u. a. einen Abstrich an diesen Aussichten gemacht im u r! auf wahrscheinliche Verteuerung der Brennstoffe, Petroleum, Benzin, Nebenprödukte der Paraffinbereitung ꝛc. Demgegenüber wurde der Nachweis geführt, daß diese Stoffe in den letzten Jahren um 20-30 90 billiger geworden und daß sich für die Schiffahrt Brennstoffe durchsetzen müßten, von denen 1590 — 200 g für eine Stundenpferdekra t genügten, während von Kohle dazu das vier⸗ und fünffache Gewicht nötig wäre. Hätte die russische Flotte im Herbst 1904 Gasmaschinen besessen, sie hätte ihr gesamtes Brennmaterial zur Hin- und Rückfahrt na . bei der Ausfahrt an Bord nehmen können und nirgends zur Neuaufnahme von Brennmaterial anzulaufen gebraucht. Eine Frage, ob die Luftschiffahrt wegen der übereinstimmenden Interessen an der Vervollkommnung der Gasmaschinen nicht unter die von der Schiffebautechnischen Gesellschaft zu fördernden Zweige der Technik aufzunehmen sei, wurde vom Vorstandstisch anscheinend unter allgemeiner Billigung ablehnend beantwortet; andererseits wurde eine Bemerkung als zutreffend be⸗ grüßt. daß man wohl vorsichtig in der Abschätzung der Aussichten der Schiffsgasmaschine sein müsse, nachdem man in diesen Tagen als Schiffsmotor der Zukunft gleichmäßig Gleichstromdampfmaschine, Dampfturbine und Gasmaschine habe preisen hören.
Der hierauf folgende Vortrag des Geheimen Marinebaurats Tjard Schwarz 69 Ruderdruckmessungen“ behandelte die Arbeiten des vor einem Jahre gestorbenen Marineoberbaurats Wellen⸗ kamp über Ruderversuche mit Schiffen. Die erhöhten Anforderungen an die Steuereinrichtung der Kriegsschiffe — Steigerung der Schiffs geschwindigkeit, Verbesserung der Manövrierfähigkeit — haben zu mannigfachen Ruderbeschädigungen geführt und den Gedanken nahe⸗ gelegt, bei Schiffen in Fahrt den auf die Ruderfläche wirkenden Wasserdruck durch genaue Registrierapparate festzustellen und einwand⸗ frei die Nebenerscheinungen zu untersuchen, die jene bedeutenden, auf das Ruder wirkenden Kräfte . Es ist das Verdienst von Oberbaurat Wellenkamp, sehr zuverlässige, diesen Zwecken dienende Apparate hergestellt zu haben, mit deren 6 in den letzten Jahren von der Kieler Werft eine große Zahl von Versuchsfahrten mit Linienschiffen und Kreuzern ausgeführt worden sind, die wertvolle Aufschlüsse über die Vorgänge beim Manövrieren der Schiffe ergaben. Die aus den Aufzeichnungen der Apparate ent⸗ worfenen Schaulinien (Beispiele davon wurden im Lichtbilde vor⸗ sefühthh bringen völlige Klarheit über alle Fragen, die beim Drehkrelisfahren wie beim Nutzen der S* . auf⸗ treten. Die Registrierungen der Apparate zeichnen alle Bewegungs⸗ vorgänge des Schiffes automatisch auf. Wichtig sind derartige Ruder⸗ versuche auch für die Handelsmarine; sie werden dem Schiffsführer sehr willkommen sein und bei Beurteilung von Zusammenstößen eine wertvolle Unterlage gi die Bemessung der Schuldfrage bilden.
Von neueren Propellerversuchen berichtete am Nachmittag des zweiten Sitzungstg es Dr. ing. Fr. Gebers, Südende bei Berlin. Der Vortragende ist zunächst aus theore⸗ tischen Erwägungen zu der Annahme gelangt, daß das von Newton aufgestellte mechanische Aehnli keitsgesetz obwohl eine reibungslose Flüssigkeit voraussetzend, auf im Wasser frei arbeitende Schiffsschraubenmodelle anwendbar sein müsse. as Ergebnis angestellter praktischer Versuche mit gewissen Modellen über⸗ zeugte den Vortragenden davon, daß das erwähnte wesg mit größter Berechtigung angewendet werden kann, solange keine Störung durch Lufteintritt in den Schraubenstrahl stattfindet. Die Versuche geben auch Aufschluß über den Verlauf des Wirkungsgrades und des sogenannten Slips“ für verschiedene Umdrehungen und Ge⸗ Hhwindigkeiten. Eine zweite Reihe interessanter Versuche hat der Vortragende angestellt zur Messung der Wassergeschwindigkeiten und Richtungen zum Inhalt. Die Ergebnisse liefern . zum ersten Male zahlenmäßigen Aufschluß über die rig der Geschwindigkeit und Richtung der von einem fortbewegten, ich drehenden Propeller in Bewegung gesetzten Wasserteilchen, woraus sich leicht eine Formel zur Berechnung des Schubes des Propellers ableiten 1st Aus dem Vergleich der berechneten mit den gemessenen Werten darf die Hoff nung geschöpft werden, daß auf diesem Wege die genügenden Unterlagen für eine mathematische Berechnungsweise der Schiffsschraube zu ge⸗ winnen sein werden.
Den Schluß der Vorträge der ,,, Tagung der Schiffs⸗ bautechnischen Gesellschaft bildete ein Bericht des Jivilingenieurs A. Miersch, Charlottenburg, über den von . erfundenen Strahl⸗ propeller, ein Antriebsmittel für Schiffe, bestimmt, die Schwierig⸗ keiten zu beseitigen, die bisher der allgemeinen Einführung der gr en fn Dampfturbine als Schiffsantriebsmaschine im Wege standen. Die Erfindung greift auf den schon in früheren Zeiten angewandten reinen Reaktionsantrieb zurück, der mangels einer geeigneten Antriebsmaschine und eines geeigneten Propellers bisher eine praktische Verwertung nicht gefunden * Der neue Antrieb nennt sich „Schiffsantrieb mittels Turbopumpen und Strahlpropeller“. Es kommt bei ihm der Schraubenpropeller in i er ist ersetzt durch einen geeigneten Strahlapparat, 33 Betriebswasser durch eine mit einer r, Dampfturbine
ekuppelte Zentrifugalpumpe (Turbopumpe) erzeugt wird. Hier soll N die sonst als hinderlich befundene Eigenschaft der Dampfturbine, daß ihr schneller Lauf nur mit starkem Verlusthin Einklang mit dem langsam laufenden Propeller zu bringen ist, ohne jeden Abzug volle Verwertung finden. Der Erfinder und Vortragende bat zum chf seines aufmerksam angehörten Vortrags, die engeren Fachkritiker möchten dag bisher vielleicht mit . festgehaltene Vorurteil gegen das dritte Antriebsmittel, den reinen Reaktionsantrieb — überwinden und an der zweckmäßigen d,, . des Schisfsantriebs unter Be⸗ nutzung der schneller a dr ampfturbine mitarbeiten.
Theater und Musik. :
Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus.
Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause ging Heinrich Stobitzers Lustspiel Liselott“, das vor mehreren Jahren am Berliner Theater i nr worden ist, zum ersten Male in Szene. Der angeblich , e Vorgang, der si da am voß Ludwigs XIV. von n f f abspielt, die derben Aufrichtigkeiten, die die pfälzische Prinjessin Elisgbeth Charlotte dem König sagt, gemahnen an manche in Sardouß „Madame Sans⸗Göne“, nur ist die Sache in . Stück weniger geistvoll und minder ö Aber das Publikum des Theaters in der ö unterhielt sich dabei anscheinend vortrefflich. Gespie der Regie des neuen
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