1909 / 288 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Dec 1909 18:00:01 GMT) scan diff

JJ . teffend eine Anleihe der Weißeritztalsperren⸗ 1 genossenschaft in Hainsberg.

Das Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Finanzministerium zu der von der Weiße rikt a . 9. rr . genossenschaft in ans herg elle stz h . ö

einen in Abschnitten zu Sog0 Ms, 2900. 6 loo0 8 die . . Inhaber lauten und für diesen ö. kündbar sind, zwecks ö einer mit vier vom Hunder jährlich zu verzinsenden ö . ö . von . e gele Anleihe⸗ Tilgungsplanes abe des vorgelegten Anleihe⸗ und Til mg 8 . bez Bürgerlichen Gesetzbuchs erforderliche Ge⸗ nehmigung erteilt. ; . den 3. Dezember 1999. . . Königlich sächsisches Ministerium des Innern.

der

Für den Minister: u. a.

Dr. Schelcher. die

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Aller gnãdigst n,, dem Präsidenten des geeicht mil tir tericht. ö 396 Infanterie Simon Wilhelm von Linde die Führung . Ramens „von Linde-Suden“ zu gestatten.

hieß

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: ö.

den in die Oberpfarrstelle zu Schwedt a. O. ,,

herigen Diakonus Handtmann daselbst zum. Supꝛrintendente

der Diözese Schwedt a. O., Regierungsbezirk Potsdam, zu n eh P.

ernennen. e

isterium für Landwirtschaft, Do mänen ö und Forsten.

Dem Tierarzt Bruno Winkler in Dömitz a. . die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztstelle zu Bolken hain übertragen worden.

abe

dar

Per sonalveränderungen.

Königlich Preustische Armee. ö. Offiziere, Fähnriche usp. Neues Palais, . v. Uslar, Gen. der Inf. und Gouverneur be e ,. . ö ö nehmigung seines Abschiedsgesuchs mit Der ge lden . ö. Disp. gestellt. v. Boehn, Gen. der Inf. und J ö I8. Div., zum Gouverneur der Festung Ulm auf . ,, ernannt. v. Barnekow, Major und dehreg am Mi ĩ äirrei . von dieser Stellung enthoben und unter ef ern re e, Uniform zur Dienstleistung bei des Herzogs von Sachsen-— heit kommandiert. K 3 ( J ö nachbenannten Kaiserlich türkischen Offiziere feht . 36 ge suite der Armee, ohne Vorbehalt der Prüfungen ang 1 . 1. Januar 1910 ab folgenden Truppenteilen, deren Uni ö tragen haben, . . 1 ag . 3 Vijemajor, dem Inf. Regt. vo 91 36 e . assan Reuf, Hauptm., dem 1. ; ur. , , amdi, Hauptm., dem 8. Bad. Inf. Regt. Ar. 161, . anf i, Oberlt., dem 3. Bad. Inf. . . . dakki Ali, Leutnant, dem 7. Lothring nf 3 . ö. li Wefik, Leutnant, dem 1. Bad. deibgren. Reg, ö; ö. . Awni Muharrem, Hauptmann, dem . . Rr. 12, Hussameddin Wahid, Hauptm., dem 3 . hi Regt. Nr. 5, Mehmed Emin, Hauptm. dem . . t, General⸗Feldzeugmeister (1. Brandenburg) Nr, k 9 i . dauptm., dem ö . en, . 1 r, , . e em 1. Thüring. Feldart. Regt; Nr. 19, Meh Halid, ,,, r n het. Encke (Maedehnrg.; . ö. K 3 Hauptm., dem Kurhess. Pion, Bat. Nr. 11, F Ne hmed, Oberlt., dem Telegraphenbat. Nr. 2. Königlich Sächsische Armee. . ö Offiziere, hnriche usw. 23. ,, , ö k Fähnriche: , , e nf Ge . . im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Walllenst ein in . Inf, Negt, Nn. 135, Rackek, v. Campe im 1. Jägerbat. Nr. 123 die Unteroffiziere: , im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm,

5 Fnf ' in z Köni eußen, ei der im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, König von Preußen, Bret schneiden g , , ,

J

i d S. M. Flußkbt. „Vo: k . 3 Tschingkiang (lam Yangtse) ab⸗

gegangen. S

Durban in See gegangen.

hauses

der gesamte t . . it af der Verwaltungsbehörden, ferner der preußische Ge⸗

sandte Graf Goetzen, der russische Ministerresident von Arseniew

i R ü inen Rückbli ie verflossenen Jahre seit iner Rede zunächst einen Rückblick auf die berfl⸗ 6e, der Bürgerschaft und hob hervor, daß die am 6. Dezember 1859 neben den Senat getretene, aus freien Wahlen hervorgegangene

Bürgerschaft die Erwartungen, ; . . . geknüpft hatte, nicht getäuscht habe.

Jah

olitischem wie wirtschaftlichem , an bereitwillig dargebracht habe; Interessen, den Ruhm, das Ansehen d auch in Zukunft niemals versagen.

tragenen Liede hielt der Präsident der Bürgerschaft, Land⸗ gerichtspräsident Engel eine Ansprache.

gefessenen Bürgerschaft erfolgten Verabschiedung des ö ö vom 11. August 1859 voraufgegangen waren, J , Entwicklung' des Hamburger Handels und der Schiffahrt unter de

mächtigen Schutz von Ka

Schritte bei der persischen Regierung unternommen wegen des

sischen Grenzzone.

anleihe, unterbreitet.

vormittag von seiner Auslandsreise nach Kopenhagen zurück— gekehrt.

getreten und hat sich, W. T. B.“ zufolge, nach einer kurzen formellen Sitzung auf heute vertagt.

ntenhause 1 Aue 6. , für das neue Fiskaljahr , r, samtbudget ist auf 732 223 M5 T ollars e g. 3 as ] nd 123 066 493 Dollars weniger als das Budget des Vorja zres und 103 370 303 Dollars weniger als das Budget des laufen⸗ . Sparsamkeit sind überall Abstriche gemacht 6 und Neuanschaffungen nur da vorgesehen, wo sie als unbeding

estern von Schanghai nach allzu

. jst S. M. S. Tpbt. . 99 ist orwärts an demselben

S. „Seeadler“ ist gestern von Capstadt nach

nur

Samburg.

i jähri Jubiläums Aus Anlaß der Feier des 50 jährigen Ju bil un . ö gestern im Großen Saale des Rat⸗ in Hamburg ein Festakt abgehalten worden, an dem

m sich Senat in Amtstracht, die Bürgerschaft, die Mit⸗

teilnahmen. Der Bürgermeister Dr. Burchard hielt

. Bericht des W. T. B. warf Dr. Burchgrd in

ĩ an in der Vaterstadt an niere Der Redner sodann die Herren herzlich willkommen, die vor fin seig ren der ersten Bürgerschaftzssitzung beigewohnt ö 9 ö 9 Ansicht Ausdruck, daß Hamburg in dem nationalen Gedan n A n Hebiete die von ihm geforderten es werde, wenn es sich um die es teuren Vaterlandes handle,

in einem Alter, wo er nicht mehr dazu fähig war. Aufgabe, Heinrichs reinzuwaschen,

einstellen sollen. ; e . . 9 Werftbeamten ausgeführt werden, wie es im

Lauf des Frühjahrs geschehen ist.

unterzeichnete . ver . dem Deutschen Reich und dem Freistaat

. ; ,,. De ift zugegangen. Bolivien nebst einer erläuternden Denkschrift zugegang

Man hat diesen im Amte gelassen . Es ist nicht . aber man hätte einen jüngeren durchgreifende Revision der Kieler

viel Vertrauen schenkte.

Eine

Was kommt dabei heraus, wenn

Verwaltungsbeamte revidieren? Mir wird von eingeweihter

Sei r r ie inglich die Revisionen und wie gering die ite mitgeteilt, wie unzulänglich die Rev ge

ö der Reviforen find. Wie wäre es sonst möglich, daß jahrelang .

Kenntnis der vorgesetzten Behörde kamen! htige e nun ten gearbeitet wird, können Fehler nur kurze Zeit zestehen, bis Die ö tung ocgen . Das Submissionswesen bedarf dringend der . den jetzigen Bedingungen ist es strebsamen Lieferanten unmög ich,

Fehler ; ; unten, hne daß ie zur ehler vorkommen ko . J ie 5 Wenn nach richtigen

Schuldigen zur Verantwortung gezogen

daran zu beteiligen, während manche Kreise immer noch Hinter⸗

türen finden, um auch aus solchen Submissionen Kapital zu schlagen.

Der etroffen, um dern. vir t 8 C at Hern für alle Vorkommnisse verantwortlich zu machen.

Aber darüber ist kein i, , m Fehler bestehen und daß die

irtschaft so nicht weiter gehen kann. er Prohe r , Mißstimmung und Mißtrauen gegen die , fe zeugt hat, ist erklärlich. Möge der Staatssekretär bei den Verbesse—⸗ rungen bald erfolgreich sein!

Hand Anordnungen

mit eiserner l wäre grundfalsch,

Staatssekretär hat schon t . . verhindern. Es

Auswüchse zu

Daß der Kieler Prozeß in der

(Schluß des Blattes.)

js⸗ . 7 Nil i ) j R 9 az im Reichstage ist der am 22. Juli v. J. in La P 2 und Handelsvertrag

; . ah rwor 6 orge⸗ Nach einem vom Hamburger Lehrergesangverein vorg

ies ĩ jähri Kämpfe hin, die Der Redner wies auf die langjährigen schwerer fe fin die durch den gemeinschaftlichen Entschluß des Senats und der erb—

ifer und Reich zu der heutigen Höhe, an der r auch Hamburgs Bürger stets opferwillig mitgearbeitet hätten. . Nach dem Vortrage der hamburgischen Hymne wurde als⸗ in der Festakt geschlossen.

Türkei. * s 3 9 1 Die Pforte hat nach einer Meldung des „W. T. B.

enden Zusammenstoßes türkischer Truppen . ch Irregulären in der strittigen türkisch⸗-per

Bulgarien.

Fi inister i R d,, meldet Der Finanzminister hat, wie das „W. T. B ͤ stern e 6 den Vertrag mit dem Wiener Bank⸗ rein, betreffend den Abschluß der Hundertmillionen⸗

Dänemark. Der König Friedrich ist, „W. T. B.“ zufolge, heute

Amerika. Der amerikanische Kongreß ist gestern zusammen⸗

. ö Repräsen

. her,, , 9. 9. . i. ö . 53 lichen Auszu : Den!

den übliche 8 Das Ge

Fis kali folge der Präfide Taft Fiskaljahres. Infolge der vom Präsidenten af

iotwendig anerkannt werden mußten.

Futjahr im 7. Inf. Re König Georg Nr. 106,

Butjahr im 7. Inf. Regt. König g Nr v. Wegch in St fad gl Men mn Prinz Georg Nr. 1686, Wen g lex im 6 Regt. Nr. 133 Harter, Mosch, 1 ö. n n Regt. . in7, Grimm i Feldart. Regt. Nr. 12, Maurer im Nr. 177, Grimm im 1. Feldart. Regt. A . r in rg ih t Regt. Nr. 64, Thäele im 6. Feldart. Regt. Nr 6d Arnold im 7. Feldart. Regt. Nr. 77, Roemmich im Fußart. Regt. Nr. 12, zu Fähnrichen ernannt.

Angekommen: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister des Innern Moltke, von der Dienstreise aus der Rheinprovinz.

In der Dritten Beilage zur heutigen Ausgabe des . und Staatsanzeigers“ ist, eine ,,, . . betreffend eine Anleihe des Provinzialverbandes der Provinz Sachsen, veröffentlicht.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser, und König nahmen

heute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam .

des Chefs des Militärkabinetts, Generals 36. , ,. F . herrn von Lyncker und des Chefs des Admiralstabs

Marine, Admirals von Fischel entgegen.

9 , . ya“ Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S; M. S „Fre am 4. Dezember in Haifa und S. M. Flußkbt. „Tsin gtau“ an demselben Tage in Kongmoon eingetroffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs tags befindet sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Der Reichstag setzte in seiner heutigen G6.) Sitzung, welcher der Staatssekretär des Innern Delb rück, der n. sekretär des Reichsmarineamts, Admiral von irpitz . . Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von beiwohnten, die Besprechung der Inter p ,, . Freisinnigen und der Sozialdemokraten, betreffend den Werf

etrieb in Kiel, fort. . ; . ö. ö h t . . Vgg. ):. Es wire wertvoller gar eben wenn die Anerkennung der Fehler bei der , . Staatssekretär etwas freimütiger und schärfer um Ausdru ge n. wäre; denn draußen im Volke könnte es Jo: aufgefaßt werden, 1. en! die Marineverwaltung allzuviel hätte heschönigen wollen. In der De ö. . wurde nun mehr kaufmännischer Geist verlangt. ö , auch für die Kolonialverwaltung und sonst gestellt ö aufg; mit Fug, solange der kaufmännische Geist der alte ö . . Kaufmannsgeist ist. Frankenthal hatte sogar ein 1 arkes ** „Kaufmannsgeist“, und dagegen müssen mi uns we fen ga 8 Art Meschoresgeist in der Verwaltung Platz greif . 36 . wertvoll, wenn uns der Staats selretz⸗ mitteilen nt, wie groß der Schaden ist, den unsere , ,.. 1, Unregelmäßigkeiten auf der Kieler Werft erlitten . 3 im Volk stellt man es sich so vor, als wenn ; er . in die Millionen und Millionen ginge. Allzu leicht, wird , nisationsänderung nicht sein. Mit. Recht hat der , ,, die Notwendigkeit der praktischen Erziehung der ng rn n r, gewiesen. Es muß aber klar zum Ausdrust ö weder unsere Verhandlungen noch der ganze hrozeß ,. e n unserer deutschen Marine zu schwächen imstande sind. V . ,. rücksichtsloses Vorgehen gegen den Bureaukratenzopf und gegen de 8 1 06 3j . . ö ner (Reformp.): Der Burenukratis mus hat viel , an den besprochenen Dingen, und der Stagtsetretẽr hat . . wenn er meinte, um Unterschleife handele es sich , . ( z die Angeklagten freigesprochen worden seien. Er teu en f selbst zugeben, daß Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind, nar

1908 in Preußen

auf die * 4 * 5

Provinz

Ostpreußen 27 Westpreußen 15 Stkr. Berlin 69 Brandenbrg. 8h Pommern 26 Posen ; Schlesien Sachsen Schl.⸗Holst. Hannover 80 Westfalen 63 Hess. Nassau 34 Rheinland 106 Hohenzollern auf den Staat

ö

Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitseinstellungen in Preußen 1908. . 9 . 76 Lv) ontfios s ö Tab Nach der „Statistik des Deutschen Reichs“) entfielen im Jahre

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in Hundertteilen

N J Forderungen dertte: Streiks mit

der Streikenden vom Hundert betreffend

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27, 308 h, H Ho, 38,6 52, 32,8 55,2 34,0 56,0 28,8 55,0 31,B7 4756 17,3 5 29,4 47, 5, 2 29,2 56,6

ö 0, 8,

2 7 J 1 ) 2 J

O O 2 28800

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O d 2 Q = O 22 O o— dd T O0

2 233 ; 83 Di

977 56,7 52 59.2 169 57,4

C Q 0 N

zz 9oz 1oll 534 109 393 149 39s bt 1907 . 1204 8055 108 332 2285 54,4 18,7 25,9 15,9 393. 443 19566 1893 10245 152 045 3753 49,9 18,AT, 31,7 18,6 42,9 38,5.

Im Berichtsjahre sind hiernach gegen die beiden Vorjahre Zahl

1908 . 692 2360

. jins⸗ 659 10 dier 27 2 und Umfang der Arbeitseinstellungen in Preußen, wie dies bei . günstiger Wirtschaftslage in der Regel der Fall ist, sehr stark zurück= an. ff , . d 860 3 Slre fende i hn ittkc; 5,4 davon betroffene Betriebe und 803 Streikende im Jahre 1907 sogar 67. Betriebe und 900 Streikende kamen, stellten sich im Jahre 1908 die entsprechenden Durchschnittsziffern auf

0

nur 3,4 bezw. 49,9). M 8 ware . kfille des Berichts. jahres insofern hartnäckiger, als in diesem ihre durchschnittliche Dauer 26,7 Tage gegen betrug.

1 Q 7 2 * ( 1 Während auf einen beendeten Streikfall im Jahre 1906

den X Uurghl w e . Andererseits waren die Streikfälle des Berichts⸗

25, im Jahre 1907 und 20,5 im ö

55 ö 2 99 Dio (S 3 Von den betroffenen Betrieben wurden durch die Streik d. s. 27,7 v. H. aller, gegen 2141,

d. f n n , in

stillgelegt im Berichtsjahre 653, ͤ

26,6 v. H., im Jahre 1907 und 3491, Jahre 1906. ö. . ö . D streikenden Arbeiter machten im Jahre 1908 284, ö 6 1907 42,65 und im Jahre 1906 36,2, die infolge der. r eits⸗ ins zen gezwungen feiernden Arbeiter 1908 4,38, 19607 1,9 und einstellungen gezwungen feiernden Arbeite , ,, 1966 4,‚2 Hundertteile der in den betroffenen , , , . schäftigten Arbeiter aus. Konttaftbrüchig warn ven, . Strei 65 im Berichtsjahre 9202, d. s. 53 in Vorjahre 27 806, d. s. 25,7. im Jahre 1906 45 873, d. s. 30,2 v. H. . . ö 6 9 n Streiks des Berichtsjahres standen 721 in diesem begonnene gegenüber. (. . nne, Lr ne fr bildete nach der Uebersicht in. , Maße der Arbeitslohn; diesen betrafen 1998 schon fast drei Fünftel, 1906 hingegen noch nicht ganz die Hälfte aller. Forderungen der Streikenden. Unter den auf den Arbeitslohn , , n,, . überwogen diejenigen, welche auf seine Erhöhung ahzielten, un . den die Arbeitszeit betreffenden die auf deren Verkürzung, n,, . Die erfolglosen Streiks sind unter der Ungunst. der wirtse . lichen Verhältnisse in starker Zunahme, die , in . nahme begriffen; während erstere im Jahre 1806 noch , . f zwei Fünftel der Gesamtzahl der Arbeitseinstellungen ausmachten ö.. an Häufigkeit denen mit teilweisem Erfolge ,, stieg ihr Anteil im Berichtsjahre auf wesentlich mehr als die ste . Was die einzelnen preußischen Landesteile anlangt, so , . diesen im Berxichtsjahre die Rheinprovinz; die meisten , . einstellungen mit den zahlreichsten Streikenden auf, , ., . Provinz in bezug auf die Zahl der betroffenen h . an, . und der Provinz Hannover überholt wird. Abgese . ( Hohenzollernschen Landen, war die Streikbewegung in Westz reußer ĩ Posen schwächsten. Wie im Gesamtstaate betraf in und Posen am s J ,, ö allen einzelnen Landesteilen die Mehrzahl der Forderung Arbeitslohn. . . . 11 zeigt von sämtlichen ö . Provinz Westpreußen die höchsten Perhältnisfahlen sowehl er 31. den Arbeitslohn wie der auf die Arbeitszeit , , , . und zugleich die geringsten Verhältniszahlen der . osen . . Außer in Westpreußen hatte nur noch in Hessen· Nassau (un 96. falen die Mehrzahl der Streikfälle vollen oder n, . 9 Der Bruchteil der mit vollem Erfolge beendeten . ellungei schwankte bon einem Elftel der Gesamtzahl in Schlesien bis zu an⸗ nähernd einem Viertel in Hessen⸗Nassau.

) Band 230: Streiks und Aussperrungen im Jahr. 1968, ö arbeitet im Kaiserlichen Statistischen Amt. Zählung einheit ist 1 der einzelne Streikfall, sofern daran mindestens zwei n n . Streikende beteiligt sind, gleichviel ob sie in einunddemselben oder verschiedenen Betrieben beschäftigt waren.)

bei der Kontrolle und der Aufsicht, und er hat es als

9 i Pakhoi und S. M. S. „Jaguar“ ist vorgestern von . S. M. S. „Tiger“ gestern von Schanghai in See gegangen.

Fehler anerkannt, daß man dem alten Magazindirektor Heinrichs

Art des Farbenholʒschnitts kam erst ein Jahrzehnt nach Ratdolts ersten Versuchen auf, nicht n zeichnung, sondern als malerisches Clair⸗Obskur. wurden nicht mehr

Urkunden sind: das Protokoll

aufgenommen

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Athen wird dem „W. T. B.“ gemeldet

belege, dagegen Rohstoffe frei lafse. begab sich nach Athen, um Versammlung zu übermitteln. Alle Fabriken sind geschlossen.

Kunft und Wissenschaft.

Im Dezemberheft der „Amtlichen Berichte Kunstsammlungen“ über ein

gefunden wurde aliatischen Sammlung des Berliner Museums für Völkerkunde bildet. Die Van-Bevölkerung, zu den Hettitern gehörig, spielt in der Ge—

schichte Vorderasiens vom 9. bis 7. , Fahrhundert nicht

nur politisch, sondern auch kunstgeschichtlich eine bedeutende Rolle. Dle

Nähe des mesopotamischen Großstaats der Assyrer übte auf ihre Kultur

einen nachweislichen Einfluß aus, sodaß z. B. die Van⸗Bevölkerung ihre fremdartige, nicht femitische und auch nicht indogermanische Sprache mit den assyrischen en fshrt leich schrieb. Das erwähnte Medaillon ist eine etwa 1 mm dicke und 46 nnn im Durchmesser haltende Goldplatte mit profilierter Oese. Auf seiner Fläche sind zwei Frauen dargestellt, deren eine auf einem Sessel mit hoher, gerader Rückenlehne und geschweiften und gemusterten Seitenlehnen sitzt. Die zweite Gestalt steht vor ihr; beide sind in lange Gewänder gekleidet, deren Ornament aus je zwei ineinandergesetzten Quadraten besteht, wie es sich auf Vanbronzen öfter findet. Dfe Darstellung dürfte als die einer Königin, die mit ihrer Dienerin spricht, zu deuten sein; ver⸗ mutlich hat das Medaillon als Hals- oder Brustschmuck einer Königin gedient. Ueber Skripturen mit Darstellungen, die auf die Religion der FJaina Bezug haben, und die sich in den Sammlungen desfelben Museums befinden, berichtet derselbe Gelehrte. Sie stammen zu ihrem größten und wertvollsten Teil aus der 1885 erworbenen Sammlung der Gebrüder Schlagint⸗ weit. Im Jahre 1907 kamen zwei neue Stücke hinzu, die das Museum dem Missionar Paul Wagner in Purutiä (Bengalen) ver⸗ dankt; sie stammen aus Palma im Mänbhümdistrikt am Kuasifluß, einer Jainaniederlassung des is. Jahrhunderts, die infolge des Ein— dringens der Mohammedaner und der wilden Nachbarstämme auf⸗ gegeben wurde. Die jüngeren Jainaskulpturen hängen in der Dar— stellung ihrer Heiligen böllig von buddhistischen Kunstformen ab. Sie sind sehr gleichartig und wenig erfreulich, während die Architektur in ihren meist in lieblicher Gegend angelegten Tempeln Großartiges geleistet hat. Die ältesten Jainaskulpturen find archäologisch sehr interessant durch ihre an baechische Szenen erinnernden und an griechischrömische Formen sich anlehnenden Darstellungen. Etwa gleichzeitig mit Buddhas Lehre in Indien entstanden, bekämpfte die Jainareligion von Anfang an Buddha und seine Anhänger, blieb aber immer auf Indien beschränkt. Der Hauptgegenstand ihrer Verehrung sind die großen Lehrer Jainas, „Uweberwinder“, oder WVirthankaras, „Erlöser“, deren letzter, Verdhamana, der historische Jaina und Begründer der Lehre ist. Wie die Buddhisten dem historischen Buddha Gautama Vorgänger im Lehramt geben, so auch die Jalnas. Sie tellen die Zeit in einzelne Perioden und jeder dieser Zeitabschnitte hat 24 Tirthankaras, die Wiedergeburten des Urwesens darstellen. Ab— gebildet werden sie wie die Buddhas, in Nachdenken versunken sitzend, mit den Händen im Schoß, aber auch aufrecht stehend und völlig nackt. Doch gibt es auch meditierend sitzend dargestellte Jainas, be⸗ kleidet mit reichem Schmuck und juwelenbesetzten Kronen. So findet man ihr Bild meist in Miniaturen dargestellt. Auf den neuerworbenen Skulpturen sind die Hauptfiguren als Digambaras abgebildet, über ihnen der Schirm und der heranfliegende Engel dazwischen Wolken, aus denen sich Hände strecken, die Trommeln und Zimbeln schlagen, und vom Himmel fallende Lotosblumen, auf die der Jaina treten soll, wenn er aufstehe. Neben den Hauptfiguren stehen viele kleinere, dienende Gottheiten, die nur durch Tierattribute unterschieden sind. Auf den Tempelbildern Chinesisch-Turkestans in den Höhlen von Qyayl sind ebenfalls merkwürdige Jainaabbildungen vorgekommen. Eine dieser Platten aus der „Höhle in der Schlucht mit der Treppe“ ist in das Berliner Museum gelangt. Der Direktor Professor Dr. Seler veröffentlicht einen Auffatz über Neuerwerbungen von G oldschmuck und goldenen Am uletten aus Amerika. Das Museum besaß bereits verhältnismäßig gute Sammlungen solcher Gegenstände aus Peru und dem östlichen Kolumbien und einige Prachtstücke aus dem reichen Gebiete von Antioquia und dem Caucatale. Die anderen Gebiete waren nur spärlich oder gar nicht vertreten. Jetzt sind zunächst aus der Chibcharegion noch einige Stücke hinzugekommen, die die Samm— lung wertvoll ergänzen. So mehrere Stücke, die eine neue Form von Nasenschmuck zeigen, ferner Platten, vermutlich auch zum Schmuck dienend, die am Seitenrande mit durchbrochen gearbeiteten Vogelköpfen und Vogelflügeln versehen sind. Aus dem Caucatal (Kolumbien) stammen zwei interessante Masken aus Goldblech; das Museum verdankt sie dem Dr. Lehmann, der in den beiden lezten Jahren in Mittelamerika für das Museum tätig gewesen ist; durch seine Vermittlung erwarb es auch eine ganze Samm⸗ lung von Schmuckgegenständen, die wohl als Amulette an einer Halsschnur auf der nackten Brust getragen wurden. Es sind allerlei Tierfiguren, aber auch tanzende Dämonen in mensch⸗ licher Gestalt. Unter den Erwerbungen des Kupferstich⸗ kabinetts aus der Lannasammlung befindet sich ein von vler Stöcken gedruckter Farbenholzschnitt, den Erzbischof Heinrich von Regensburg darstellend. Er entstammt einem Ratdoltschen Drucke, dem Brevi- Xium Ratisponense, das i. J. 1487 in Augsburg gedruckt wurde. Das Blatt hat besonderes Interesse als anscheinend fruͤhester Versuch, die Kolorierung einer figürlichen Darstellung auf mechanischem bewerkstelligen, anstatt sie

Wege mit Hilfe von Holzstöcken zu freier Hand in den fertigen Druck einzutragen. Das Be⸗ war, wie Dr. Glaser in

mit nutzen verschiedener Druckfarben

den „Amtl. Berichten“ ausführt, schon früher in Uebung;

um Stellen im Druck hervorzuheben, in

von dem Miniagtor unabhängig

man verwendete das Rot, dem augenscheinlichen Bestreben, sich zu machen, dem ursprünglich die gesamte farbige Ausstattung des Buches oblag. Erhart Ratdolt, der, ehe er nach Augsburg über siedelte, in Venedig tätig war, machte schon dort den ersten Versuch die Kolorierung zunächst, nur geometrischer Figuren mit Hilfe eigener FJarbenplatten zu bewirken. Er wendete drei Farben an: Rot, Gelb und Braun. In Augsburg übertrug er dann den Farbendruck auch auf rein figürliche Darstellungen. Auch hier sind die drei genannten Farben verwendet, doch nähert sich das Braun schon dem Grün. Da ein Londoner Exemplar des Breviariums ing in, dein Berliner und dem Münchener später mit Flauer Peck farbe überstrichenes Feld weiß zeigt, muß hier während des Druckes Rer. Auflage eine Korrektur der Farbplatten vorgenommen fein. Schulbildend wurden Ratdolts Versuche auf dem Gebiete des Farbenholzschnittes nicht, obwohl sie gelungen waren. Die auf⸗ endete Mühe stand wohl in keinem Verhältnis zu dem erfolg, und die Absicht, die Herstellung des Buches allein in die Hände des Drugters zu legen, erfüllte sich auf andere Weise, indem der Holzschnitt auf 3 zu verzichten lernte. Eine andere

mehr als Ersatz der kolorierten Umriß⸗ . Die Tonplatten nur nebeneinander, sondern übereinander gedruckt, und bald lernte man, auf die Strichplatte ganz zu verzichten.

Am Schluß des Hefts sind Urkunden zur Frage der Florabüste im Kaiser Friedrich⸗Museum abgedruckt. Die der Sachberständigenkommission der Ab⸗ teilung der Bildwerke der christlichen Epochen, das am 17! Jul . J. worden ist; ferner die Ergebnisse zweier technischer

. Zahlreiche Metallarbeiter hielten gestern im Piräus eine Versammlung ab, in der die Forderung erhoben wurde, daß die Regierung aus dem Ausland eingeführte Maschinen und Werkzeuge mit einem hohen Zoll Eine Abordnung der Arbester der Deputiertenkainmer den Beschluß der

aus den Königlichen berichtet der Direktor Professor Dr. Grünwedel wertvolles kleinasigtisches Goldmedaillon, das bei den deutschen Grabungen unter Belck⸗Lehmann bei Van am Van See und das jetzt ein begchtenswertes Stück der vorder—

Untersuchungen der Büste, nämlich ein von dem Professor an der Technischen Hochschule in Berlin⸗Charlottenburg, ien Regie⸗ rungtzrnt Dr. Miethe erstattetes Gutachten über bie Frage, ob die in dem Album des R. C. Lucgs enthaltene Photographie einer Flora⸗ büste mit der Büste im Kaiser Friedrich ⸗Museum identisch sein kann, und ein Gutachten des Chemikers des Museums, Professor Br. Rathgen über die Wachs substanʒ der Büste; endlich der Bericht des Dr. Posse über das Ergebnis seiner in England angestellten Nachforschungen.

Literatur.

Rie mann Festschrift“. Gesammelte Riemann zum sechzigsten Geburtstage überreicht von Schülern. Leipzig, Max Hesses Verlag 19609. ̃ geb. I3 0 S.) *** Karl Mennicke, seinem Meister, Collegium

Studien Hugo Freunden und e Preis brosch. 12 16, Es ist ein stattlicher musikliterarischer Strauß, den der Herausgeber der Festschrift, gesammelt und

dem ordentlichen Professor und Leiter des 068 musicum an der Universität Leipzig Dr. Hugo Riemann, zum sechzigsten Geburtstage dargebracht hat. Der weit, über Deutschlands. Grenzen anerkannten Bedeutung des Gefeierten, nicht nur als Schöpfer der modernen Harmonkelehre sondern als einer der ersten Musiktheoretiker unserer Zeit, wird die über 509 Druckseiten umfassende Festschrift schon durch die Inter⸗ nationalität ihres Inhalts gerecht; sie enthält, obwohl“ natürlich die deutschen Beiträge aus Deutschland und dem Auslande über⸗ wiegen, auch solche in engllscher und französischer Sprache. Ein Vorwort des Herausgebers, in dem auch diejenigen

aber an dem Buche nicht mitgearbeitet haben, mit Namen lauter Namen von gutem Klange aufgezählt sind, steht nebst dem Bilde, einer biographischen Skizze und einem Verzeichnis der Werke Hugo Riemanns an der Spitze des Werks, dessen wissenschaftliche Beiträge, ihrem Wesen nach in drei Teife gegliedert, wertvolle Auffätze aus dem Gebiete der Aesthetik, der Theorie und der Geschichte der Musik enthalten. Ez würde zu weit führen, . hier alle (es sind etwa 40 an der Zahl) auch nur mit den heberschriften und ' den Namen der Verfasser aufzuzählen, aber um von der Vielgestaltigkeit der Festschrift annähernd einen Begriff zu geben, seien einzelne Essays aus den verschiedenen Abschnitten des Buches hier angeführt: Zur Aesthetik: ‚Sprechmelodie und Tonmelodie in ihrem ästhetischen Ver— hältnis“, von Hermann Siebeck-⸗Gießen; „Wilhelm Heinfe als Musik—⸗ ästhetiker“, von Hugo Goldschmidt⸗ Berlin;

t Io Berlin; „Volkelts Einfühlungs— lehre“, von Paul Moos-Ulm. Zur Theorie: „Ueber Textlegung in den Trienter Codices“ pon

; Guido Adler⸗Wien; „Metrik des Chorals, Erster Entwurf zu einem Landeschoralbuch mit 148 Melodien“ von Karl Fuchs⸗Danzig; „De la qiction musicals ot grammaticale“ von Mathis Lussy⸗ Montreux. Zur Geschichte: „Der Takt in den Musikaufzeichnungen des XII. und XII! Jahr⸗ hunderts, vornehmlich in Liedern der Troubadours und Trouperes“ von Johann B. Beck-Straßburg i. E.; „A propos d'une contra- diction de Diodore de Siciless von Francesco Pasini⸗Mailand; Zur Frage der Entzifferung altbyzantinischer Nerumen“ von Sskar von Riesemann⸗Moskau; „Refrain et rondeaux du XIIILe. sickle“ von Pierry Aubry⸗Paris; „A jesuit at the obera in 1689“ von Edward J. Dent⸗Cambridge; „Ehristian Ritter, ein vergessener deutscher Meister des 17. Jahrhunderts“ (mit Proben seiner Kompositionen) von Richard Buchmayer-Dresden; „Zur Griepenkerlschen Bearbeitung von Beethovens „Ruinen von Athen“ für den Konzertsaal“ pon Richard Batka⸗Wien; „Eine bisher ungedruckte Komposition Schuberts“ bon Max Friedländer⸗Berlin. Bas letzte Kapitel des Buches bildet der bescheiden an den Schluß gestellte Beitrag des Heraus gebers Karl Mennicke⸗Glogau, der sich sine ira et studio in ein- . kritischer Studie mit Richard Strauß vielumstrittener „Elektra zeschäftigt. Er kommt dabei zu einem ähnlichen Urteil, wie es nach dem Eindruck der Erstaufführung des j.ngsten Straußschen Geistes“ kindes in diesem Blatte gefällt wurde— Er erblickt in der „Elektra“ eine sogenannte symphonische Dichtung, die aber in der „Orchestra“ eines Theaters gespielt wird und bei der sich einige Personen auf der Bühne singend und agierend beteiligen; diesen Personen selbst sind sombolische Motivbildungen mit auf den Weg gegeben, und die äußere Szenerie samt ihrer Stimmung wird mit aslerlei Klängen ber⸗ anschaulicht. Der Vorzug dieser hren m, liegt darin, daß ihr Verständnis erleichtert wird durch die (freilich erschwerte) Führung des mitgehenden Wortes und in einzelnen Fällen durch die Identität der Bilder, welche Auge und Ohr in demselben Augenblick aufnehmen; ihr Nachteil ist der akte, der Fundamentalirrtum? das Auseinander⸗ halten des Gedankens von seinem Ausdruck. Man weiß nicht, wo Strauß den Inhalt seines eigenen Herzens ausspricht, oder wo die Szene illustriert wird und schließlich, wo die Leit— motive führen und die Vorstellung der Situation erzeugen sollen.“ Auch die Worte, die der Verfasser am Schluß seiner Betrachtung Richard Strauß im allgemeinen widmet, sind der Beachtung wert und seien noch hierhergesetzt: Vorläufig bleibt Richard Strauß, im ganzen genommen, ein außerordentlich begabter Künftler, dessen schöpferische Kraft leider forciert und künftelnd erscheint. Die wahren Freunde

seiner Kunst haben aber ein Interesse daran, daß ihm nicht nur eine Gesundung seines musikalischen Empfindens beschieden sei, sondern, daß er sich freimache von den Einflüffen, welche die spekulative Witeratur, unserer Tage auf ihn gewonnen hat, ja daß das wahrhaft Künstlerische seines Wesens nicht überwuchert werde durch jene Ideen und Rücksichten, die Riemann einmal in einem anderen Zusammen⸗ hang zusammenfassend „Das Unkraut der Konzession an den Zeit—⸗ geschmack“ genannt hat. Und möchte doch Strauß nie die goldenen Worte Liszts über Berlioz' Haroldsymphonie vergessen! Bekehrt er sich nicht zu den Idealen der großen Meister von Bach bis Wagner, so wird voraussichtlich die Geschichte dereinst nicht umhin können,

ihn als den Epimetheus der Epoche Berlioz =- Liszt Wagner zu charakterisieren. Der gegenwärtige Stand seines Schaffens weist nicht in die Zukunft, sondern gibt vielmehr ebenso wie die Kunst des Franzosen Debussy und die des Russen Skrjabin das Bild der Abend röte einer versinkenden Zeit. Riemann sst fo weit gegangen zu sagen, daß „eine gerechte Wägung der wirklichen Bedeutung eines Kom ponisten nicht nach theoretisch aufgestellten Gesichtspunkten irgend welcher Art stattzufinden habe, sondern in erster Linie nach der Wirkung fragen muß, welche seine künstlerischen Gaben auf die Seele

des Hörers ausüben; weder eine vorübergehende Anregung der Phantasie zu bunten Vorstellungen, noch ein schnell wieder ver— schwindendes Staunen über Klang und brillantes Wesen, wohl aber eine tiefgehende und nachhaltige Bewegung unseres Gemütes, ein seelisches Miterleben, das uns begfückt, ist' eine Wirkung, der ein höherer Wert beizumessen ist.!“ Dieser Prüfstein auf die „Elektra“ angewandt, läßt die Wage des Urteils rasch zu Strauß' ÜUngunsten fallen; denn noch keiner, dessen Urteil einen ernsthaften Wert hätte, hat sich von diesem Theaterftück getrennt mit der seligen Eudämonie, die ihn für lange Zeit hinaushöbe über die Realitäten des Alltags. Möglich aber, daß diese „Kunft“ in unserer erperimentierenden Zeit die artistischen Erwartungen jener seelenlofen Snobisten befriedigt, die sich immer dort mit vergzückten Mienen einstellen, wo es das Aller neueste anzubeten gibt. Diesmal haben sie den Versuch gemacht, die Oper „Elektra“ als ein Werk hinzustellen, dessen äußere elementare Wirkung es durchaus überflüssig mache, die Frage nach dem Werte seines kechnischen Teils aufzuwerfen. Man kann diesen Standpunkt teilen und die „Elektra“ fogar als Meisterwerk preisen; nur rede man nicht mehr von einer Oper und von Musik, sondern erfinde rasch für diese neue Mischkunst einen Namen, der um so besser sein wird, je mehr n fh macht, daß diese neue Form geistigen Schaffens zu—⸗ ie h df fsel ben Werkzeuge benutzt wie die scheinbar verwandte Kunst er Musik.

; Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsen dungen sind nur an die Redaktion, Bib weren 8 zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. Max Hesses V olksbücherei Nr. 526-541. Preis jeder Nummer 26 3. Gustap Falke, Dörte n und andere Erzählungen.

Jünger Riemann, deren wissenschaflliche Studien er geleitet hat, bie

Nr. 526 527. (Geb. 80 ) Frida Schanz, April! il und andere Erzählungen. Nr. 528. 6 h 3 5 . Ham erling, Ralph und Blanka und andere Erzählungen. Nr. 529 - 530. (Geb. 30 3.) Georg Bötticher, Heitere Stun den Aus den Papieren des Leutnants pon Versewitz. (Neue Scherzgedichte ) Nr. 531-532. (Geb. 80 5.) Karl Krebath, Michels Brautwerbun g und andere Kärntner Dorfgeschichten. Rr. 553 = 554. (Geb. 80 .) Wilhelm Raabe, Frau Salome. Nr. 555 —536. (Geb. 869 35 JI von Dürow, Die Glückskatze. Nr. 537. (Q20 , Hustav Falke bon Dr. Fr. Ca steslle, Nr. 538-539, und Ferdinand von Saar von Max Morold, Nr. 540 - 541. (Geb. je 80 8.) Leipzig, Max Hesses Verlag.

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graphien mit Versen von Luise Koppen.

Wilhelmstr. 29. Trowitzsch u. Sohn. Oskar Wieners Klassischer Novellenkranz.

Porträts und Textbildern. In Pappbd. 2 M, in Leinwdbd. 2,80 (.

Gotha, Richard Wöpke.

Bauwesen.

Ueber hygienisch städtebauliche Reformen hielt am 6. d. M. der Königliche Bauinspektor Redlich-Rixdorf im Architektenverein zu Bexlin einen von Lichtbildern begleiteten Vortrag, in dem etwa folgendes ausgeführt wurde: Wenn auch das Einfamilienhaus stets unser Wohnungsideal bleiben wird, so müssen wir doch mit dem großstädtischen Miethaus als einer ständigen Ein⸗ richtung besonders für die minder bemittelten Klassen rechnen. Man wird daher gut tun, den gröbsten Auswüchsen dieser Miethäuser, zu denen in erster Linie die hohen Seitenflügel zählen, Aufmerksamkeit zuzuwenden und sie nach Möglichkeit zu bekämpfen. Die Seiten flügel sind eine typische Erscheinung in allen denjenigen Orten, die eine zu große Bebauungsdichtigkeit zulassen. Sie sind weder ästhetisch, noch hygienlsch, noch wirtschaftlich befriedigend. Die kahlen Giebelflächen treten zwar selten an den Straßen, häufiger aber an den, Grenzen von Eisenbahnen, Gewäffern, Friedhöfen usw. in Er⸗ scheinung. Besonders der Hygieniker hat Veranlassung, gegen die Seitenflügel mit ihren gesundheitlichen Nachteilen auf das entschiedenste vorzugehen. Sie fordern zur Anlage der sogenannten Berliner Zimmer mit den häufig dahinter liegenden dunkken und nicht belüftbaren Kammern heraus. Sie gestatten oft keine Querlüftung und um⸗ schließen im Verein mit Vorder- und Quergebäuden schachtartige Höfe, in die selten ein frischer Lufthauch oder ein Lichtstrahl dringt; hierdurch beeinträchtigen sie wieder mittelbar die Beleuchtung und die Belüftung der an den Höfen liegenden Wohnräume. Dieses trifft besonders im Kleinwohnungswesen zu. Abgesehen von den ästhetischen und hygienischen Nachteilen wurde aber noch eingehend nachgewiesen, daß auch dem Bauunternehmer der Bau von Seiten flügeln besonders teuer zu stehen kommt. Der Vortragende erläuterte seine Ausführungen an der Hand eines Beispiels aus seinem früheren Wirkungskreise in Königsberg i. Pr. In diesem Falle gelang es ihm, bei einem 11 Grundstücke umfassenden Neubauentwurf den Bauherrn zur Weglassung der Seitenflügel zu überreden; die Folge war die Herstellung einwandfreier Räume, deren sofortige Vermietung und die Erzielung einer sehr guten Rente. In bielen Fällen müssen jedoch die Bemühungen, die Bauherren in dem vorgenannten Sinne zu beein⸗ flussen, scheitern, weil es sich meist nur um ein einzelnes Grundstück handelt. An einem weiteren, näher erörterten Beispiel aus seinem jetzigen Wirkungskreise wurde gezeigt, wie unter Umständen die Bauordnung den Unternehmer sogar zwingt, Seitenflügel zu errichten. Der an einer Straße sich entlang ziehende Streifen eines Baulandes von 41 m Tiefe wurde in 24 Baustellen von je 18m Frontlänge geteilt. Auf jeder Parzelle kann nach der Bauordnung ein Vorderhaus, ein Quergebäude zwischen zwei Höfen und an jedem Hof ein Seitenflügel errichtet werden. Die in diesem Falle zulässige Höhe der Hoffronten genügt zur Errichtung von 5 bewohnbaren Geschossen. In vor—⸗ liegendem Falle läßt bei Weglassung der Seitenflügel, also bei einer geringeren Bebauungsdichtigkeit, die Bauordnung nur eine er— heblich beschränkte, nämlich eine für nur 4 g hossl ausreichende

Höhe zu. Eine genügende Verzinsung ist hierbei natürlich nicht mehr zu erzielen. Es mußte daher zu einem Dispens für die Zu— lassung der für fünf Geschosse erforderlichen Höhe gegriffen werden. Solche Beispiele legen den Wunsch nahe, eine Aenderung der Bau⸗ ordnungen zur Schaffung besserer Zustände ins Auge zu fassen. Der Vortragende entwickelte dann aus den wirtschaftlich gegebenen Faktoren unter Festlegung bestimmter Abstände der Gebäude die er— forderlichen Abmessungen für Baublöcke, deren Tiefe mit der Anzahl der Quergebäude zunimmt und die eine volle wirtschaftliche Ausnutzung bei Wahrung der gesundheitlichen und ästhetischen Forderungen gestatten. Die hier angeführte Bebauungsart mit Vorder- und diesen parallelen Quergebäuden unter Ausschluß hoher Seitenflügel und hoher Ge bäude an den hinteren Nachbargrenzen ist schon verschiedentlich in Orten zur Ausführung gelangt, deren Bauordnung für einzelne Zonen nur die Hälfte der Grundstücke bebauen läßt, und deren Baublöcke mit Rücksicht auf die weiteren Bestimmungen einigermaßen geschickt zugeschnitten werden konnten. An Lichtbildern wurde nachgewiesen, in wie hohem Maße die dargestellten Bebauungsschemata zur Schaffung bon, neuen reizvollen Städtebildern, von Erholungs-, Turn- und Spielplätzen sowie von Promenadenwegen usw. geeignet seien. Es wurde auch ausgeführt, daß ähnliche Schemata sich nicht nur für Wohn- sondern auch für Geschäftsviertel eignen. Der Redner schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, die gebotenen Anregungen möchten zu dem weiteren Ausbau unferer Bauordnungen und der Bebauungspläne beitragen. Das gesteckte Ziel lasse sich entweder durch, Einführung sogenannter rückwärtigen Baufluchtlinien, durch wohlüberlegte Beschränkung der Bebauungefläche, burch das Verbot der Errichtung von hohen oder auch nur niedrigen Seitenflügeln und Querflügeln an der hinteren Nachbargrenze, ferner durch Anpassung der Bebauungspläne an die Vorschrlften der Bauordnungen bezw. durch den Zuschnitt der Baustellen, oder schließlich durch gleichzeitige Benutzung einzelner oder aller der vorgenannten Mittel erreichen.

2 Jagd. Offizieller Streckenrapport der am Freitag, den 3, und Sonnabend, den 4 Dezember 1909, in der Göhrde abgehaltenen Hofjagd.

In einer am 3., Nachmittags, unweit des Jagdschlosses im Forstort „‚Lissauer Berge“ abgestellten Suche mit der Findermeute auf Sauen, einem am 4. Vormittags, am „Voßberg“ hergerichteten, mit hohen Tüchern eingestellten Hauptjagen auf Rotwild und einem Nachmittags am „Waschkabel“ mit der Findermeute auf Sauen ab⸗ gehaltenen Schlußiagen wurden 59 Hirsche, 1065 Stück Rotwild und 297 Sauen zur Strecke gebracht.

Hiervon entfallen auf die Sonderstrecken Seiner Majestät des Kaisers und Königs 16 Hirsche, 4 Stück Wild und 49 grobe Sauen, Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs von Mecklenburg Schwerin, 4 Hirsche, ? Stück Wild. 25 . U geringe Sau, des Prinzen Eitel -Fxiedrich 2 Hirsche, 7 Stück Wild, ? grobe und 11 geringe Sauen. des Prin zen Oskar 2 Hirsche, grobe und 15 geringe Sauen, Seiner Hoheit des Herzogs Friedrich Ferdinand zu Sch les wig⸗Holstein⸗ Glücks urg 7 Hirsche, 4 Stück Wild, 4 grobe und 18 geringe Sauen, Seiner