1909 / 288 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Dec 1909 18:00:01 GMT) scan diff

19.8, Italien

Rußland

7, 86, ißland 35,06,

Holland Dänemark 5,20,

Belgien 9323

Frankreich 4 O68, 8.55, Schweden 23, Spanien (Rübe) 24,27, Rumänien 4 040, S Bulgarien 4 6,45, Schweiz 17,57, Europa insgesamt

Bemerkungen.

Zu Deutschland. Fabriken haben die Umfrage nicht beant- wortet; deren Rübenverarbeitung und Zuckerproduktion sind schätzungs⸗ weise eingesetzt. ;

en ö. Oktoberumfrage hat wegen Brandschadens auch die Zuckerfabrik Westerhüsen den Betrieb eingestellt; die noch nicht ver⸗ arbeiteten Rüben werden von Nachbarfabriken verarbeitet.

Die Ausbeute der Rüben . stellt sich durch⸗ schnittlich auf 14,572 gegen 16,74 0/0 im Vorjahre. . 3 il br d fi dr an Melassezucker für 1909.10 sind 80 000 (bei der Oktoberumfrage 100 000) Tons gerechnet und in den obenstehenden Zahlen mit enthalten (im Vorjahre wurden 96 538 t produziert).

Zu Dänemark. Die Zahlen für Dänemark sind in der Statistik früher unter den Ländern der Vereinigung aufgeführt worden.

Zu Spanien. Die Rohrzuckerproduktion wird für 1909/10 mit 16 060 Tons gegen 20 000 Tons in 1908 09 angenommen. !.

Die Umfrage des Vereins der deutschen Zuckerindustrie über den Rübenanbau 1865s10 in Deutschland im November 8. J. ergab eine Gesamtfläche von 456 135 ha, während durch die Juniumfrage des Kaiserlichen Statistischen Amts 4565 237 ha festgestellt wurden. Für die einzelnen Gegenden Deutschlands wurden in der Nepemher umfrage die folgenden Flächen angegeben (in Klammern sin bei⸗ efügt zum Bio en die Angaben des Kaiserlichen Statistischen Amts): Ci und Westpreußen 25 517 ha (25 586) randenburg ) (17289) Pommern 26 155 (24836) Posen dz 6. (62057) Schlesien 64 829 (65 007) Provinz Sachsen 113 966 (114 007) Hannover und Holstein 39 107 (39 025) Westfalen 4560 (4510) Hessen⸗Nassau 2100 (2114) Rheinland 18 666 18714) Bayern 5275 (6306) Sachsen 4798 (4800) Württemberg 475 (413) Baden und Elsaß⸗Lothringen 27650 (2785) dessen 5945 (65948) Mecklenburg 18228 (18100) Thüringen 285 7259) Braunschweig 23 993 (23 976) Anhalt 20 435 (20 480.

Jum Schluß fei noch das Ergebnis der Novemberumfrage über den diesjährigen Anbau in Bel gien und Hollgnd aufgeführt:

. Maiumfrage Novemberumfrage Belgien 63 100 ha 66 9309 ha K (Nach einer Mitteilung des Vereins der deutschen Zuckerindustrie.)

7,90,

Großbritannien.

Einfuhr von Zigarren mit irxeführenden angels bejeichnungen. Im Anschluß an die Mitteilung in Nr. 124 der Nachrichten für Handel und Industrie! vom (. November d. J. über die Beschlagnahme von Warensendungen in Großbritannien ufw. werden nachstehend die von der britischen Zollverwaltung bei der Abfertigung von eingeführten Zigarren mit Bezug auf ihre Handelsbezeichnung allgemein beobachteten Gesichtspunkte mitgeteilt: .

I) Nicht auf Cuba hergestellte Zigarren, wofür die Worte „Habana“ oder „Havang“ oder Namen von Firmen mit cubanischen Adressen oder andere Bezeichnungen in Anwendung gebracht sind, die die Zigarren als solche cubanischen Ursprungs erscheinen lassen, werden, da ihre Einfuhr verboten ist, angehalten und entweder mit Beschlag belegt oder anderweit behandelt. .

2) Zigarren (außer den vorgenannten), wofür Bezeichnungen in Anwendung gebracht sind, nach denen die Waren als das Fabrikat eines anderen Landes als desjenigen, von wo sie eingeführt werden, erscheinen, werden ebenfalls als der Beschlagnahme verfallen angehalten, wenn neben folchen Bezeichnungen nicht eine gengue Angabe vorhanden ist über das Land, wo die Zigarren wirklich hergestellt sind, Eine derartige nähere Angabe muß ebenso deutlich und unauslöschbar wie die nicht einwandfreien Bezeichnungen und unmittelbar daneben an⸗ ebracht sein. . .

z 9 Nicht in einem Lande des spanischen Sprachgebiets hergestellte Zigarren, worauf Ausdrücke, Erläuterungen (illustrations) oder Jelchen angebracht sind, die darauf abzielen, den Waren einen spa— nischen Charakter zu geben, werden, falls solchen Bezeichnungen nicht eine bestimmte und deutlich lesbare Angabe über das wirkliche Her⸗ stellungsland beigegeben ist, bei der Einfuhr angehalten. .

4) Zigarren, wofür spanische Ausdrücke nur mit Bezug auf Farbe, Form, Größe und dergleichen in Anwendung gebracht sind, werden ohne weiteres zugelassen.

Niederlande.

Verbrauchsabgabenfreiheit für Salz, das in Chlor— zin kfab riken benötigt wird. Gemäß einer auf Grund des Art. 74, Buchstabe c, des Gesetzes vom September 1892 (Staats piad Nr. 227) unterm H. November 1909 erlassenen Königlichen Verordnung kann für Salz, das in Chlorzinkfabriken benötigt wird, Verbrauchsabgabenfreiheit gewährt werden, und zwar unter den in der Töniglichen Verordnung vom 19. August 1898 Staats blad Nr. 202) angegebenen Bedingungen. (Staatsblad Nr. 356.)

. 2.

Kapkolonie. Zigarettensteuer. Ein Gesetzentwurf sieht die Einführung elner Zigarettensteuer in Form einer Stempel abgabe vor, und zwar soll für jede Blechschachtel, jedes Kistchen, jedes Päckchen oder alle sonstigen Behälter mit Zigaretten im Rein— gewichte von 4 Unze oder einem Bruchteil davon eine Stempel⸗ abgabe von 4 Penny und für jedes Mehrgewicht über 3 Unze oder Bruchtell davon eine weitere Abgabe von K Penny erhoben werden. Als Reingewicht gilt das Gewicht des Tabaks nebst den Papierhülsen. Die Zigaretten dürfen im Kleinhandel nur in un⸗ angebrochenen Packungen von mindestens 10 Stück, gehörig verstempelt, perkauft werden. Auf den Umschließungen muß Anzahl und Rein⸗ gewicht der Zigaretten angegeben sein. Vom 1. Januar 1910 ab ist eine Lizenzgebühr von 1 Pfd. Sterl. jährlich für die Herstellung von Zigaretten zum Verkaufe zu zahlen. (Ehe Cape ot Good Hope Government Gazette.)

Geplante

Ausschreibungen.

Bau eines Elektrizitätswerkes in Neupaka (Böhmen). Die Stadt gedenkt ein eigenes Elektrizitätswerk für Beleuchtung und Kraftabgabe zu erbauen. Die Vorarbeiten sind im Gange. CTDester⸗ reichischer JZentral-Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)

Neue Straßenbahnen in den Niederlanden. Der Ge— meinderat von Leeuwarden hat der Mederlandsche Pramweg Nantschappijâ die Konzession für eine Straßenbahn von Leeuwarden nach Suameer erteilt und ihr ein zinsfreies Kapital von 40 0909 Gulden bewilligt. Der Gemeinderat von Harmelen hat bei der Regierun eine Unterstützung zum Bau einer Straßenbahn von Harmelen nach Utrecht nachgesucht. Die Kosten der 12 Kg langen Strecke sind auf 132 000 Gulden veranschlagt. Die Gemeinden Rheden und Arnheim (Prop. Geldern) bezw. letztere Gemeinde un die Gesell⸗ schaft „De Arnhemsche Framweg Maatschappii'- führen Vorver⸗ handlungen wegen des Baues von elektrischen Straßenbahnen zur Verbindung von Schoonoord, Oosterbeek, Velp über Arnheim. Die Linie würde 42 km lang sein. (Bulletin Commercial.)

Belgien. Lieferung von Lisenbahnwagen für die belgischen Staatsbahnen, und zwar von Wagen III. i. mit Seiten⸗ gangen und Einrichtungen für Dampfheizung und asbeleuchtung. 3 Lose jzu je 5 Wagen. Verhandlung: demnächst, Börse in Brüssel.

und Telegraphenverwaltung. Serbien 4 47,37, 10 Uhr, Louvain 17. 11 Fr.

f 5000 Fr.

Brückenwagen in 2 * n nach B. 72. Dezember 1909, 12 Uhr, Börse in Brüssel. 600 Fr. für das Los. gebote zum 18. Dezember.

des

1 8p 7

Rue

verwaltung. kupferne Bolzen,

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Cal 14. fer

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verdingung in je 2 Teilen der Lose 4 und g des cahier des charges

Cahier des charges“

charges spéoial Nr. 1167.

demnächst, Börse in Brüssel. Gußeisen. Bolzen, Schraubenbolzen,

Kettenglieder, Signalgestänge, . Schmierbüchsenlager, gußeiserne Gerüste usw.

Cuesmes.

. a. 466 Neuverdingung des Loses7 des cahier des charges spécial Nr. 753. Termin: demnächst, Börse in 3 Rue des Äugustins 15 in Brüssel, zu beziehen.

Vergebung:

Kriegsministeriums in Konstantinopel.

Lieferung von Uniformtuch für die belgische Post⸗ . Angebote bis 24. Dezember 1909, Hötel des Fostes et de la Marine in Brüssel, Rue de Ein Los, 4500 bis 6000 in, Preisgrenze 9,50 Fr, bis Sicherheitsleistung

. Cahier des charges spécial Nr. 1174.

Lieferung von 40 Bremshäus chen aus Eichenh oh für 2 Tosen nach Belgien. Verhandlung: Sicherheitsleistung

Avis spöciul Nr. 328. Eingeschriebene An⸗

1

Die Cahier des charges“ sind zu beziehen durch das „Burenu

Lieferung von Eichenbrettern nach Belgien. Neu⸗ Verhandlung: demnächst, Börse in Brüssel Das sst im Bureau des adjudications in Brüssel, des Augustins 15, zu beziehen.

Bedarf der belgischen Post⸗ und phey Termin: 15. Dezember 1909, 11 Uhr. 46 Lose: Kupferblech, Bleidraht, galvanisierter Eisendraht, Produkte, Geldschränke usw. Cahier

ial Nr. 738.

unstein, chemische

belgischen Staatsbahnen. Verhandlung 60 Tose: Gegenstände aus Eisen, Kupfer usw. für Signalapparate, und zwar: Nieten, Eisen⸗ und Stahldraht, Ketten, Hebel, Kurbel, stählerne Reibungsrollen,

Bedarf der

Stahl,

Staatsbahnen, anzuliefern in Neuverdingung in 2 Teilen des Loses 69 des cahięer des res spécin! Nr. 745. Termin; demnächst, Börse in Hrüssel. konsolen aus Stahlblech für Kohlenwagen, Achsenhalter, Füllungen Stahlblech für Kohlenwagen.

Lieferung von Kohlenkasten und Rosten nach Belgien.

Bedarf der belgischen

Die „cahiers des charges“ sind im Bureau des adjudications, Vermietung des Kursaals und der Bäder in Ostende. 14. Dezember 1909, 12 Uhr, Stadthaus in Ostende. wer des charges 2 Fr., Anlagen dazu 10 Fr. Angebote zum Dezember bis 11 Uhr.

Vergebung der Lieferung von Fernglässern und Ent⸗

nungsmessern für Generalstabsoffiziere seitens des Muster sind bei

Bibliothek der technischen und Festungsinspektion des genannten nisteriums einzureichen.

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Handelsgericht

Anmeldung Schluß der : ; der M g, Name des Falliten Forderungen Verifizierung

bis am

br 19 19

2 1

1

3 J

. Angabe nicht möglich, da die Zahlen von 2 Fabriken fehlen.

für 1908509.

waren wiederum sehr ungünstig, die Preise für Gerste blieben auf der Höhe des Jahres 190708. während der Preis f blieb. hi refultat, das eine Dividende von 80 / zuläßt, zu war, s dies den feit Jahren vorbereiteten und im verflossenen Geschäftsjahre voll zur Ausnutzung gekommenen Betriebs verbesserungen sowie der äußersten Sparsamkeit in allen Zweigen des Betriebes zu danken. er Der i! für das Geschäftsjahr 1998 O9, bezeichnet schlechteste seit einer Reihe von Jahren. ö inn 213 55l bleibt um 33 515 hinter demjenigen des Vorjahres zurück und läßt nur zu, nach Abschreibungen von 1652387 gegen 135 264 M im letzten Jahre, die Verteilung einer Dividende von 14 0ί.ä gegen 30 /o im Vorjahre vorzuschlagen.

und Produktenhandel wurde laut Meldung des w . aus Berlin beschlossen, der Generalversammlung eine Dividende von 7oo0 in Vorschlag zu bringen.

Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 30. November: 10 649 866 Kronen, gegen die definitiven Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorsahres Mehreinnahme 122 247 Kronen und gegen die pro⸗ viforifchen Einnahmen 338 241 Kronen mehr. Richtigstellung für Monat Juli ergibt ein Plus von 52 678 Kronen.

Königlichen Polizeipräsidiums. G rigste ; Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte f) 21,50 1M, 21, 48s S6. Weizen,

Mittelsorte ) Mittelforte ) 16, 56 M, 16 04 . Roggen, geringe Sorte *) 1602 4,

Futtergerste, geringe Sorte *) 15,50 S6, 1480

—Maig (runder) gute Sorte 15,75 4, 16,30 6. Richtstroh

ho 00 M, 32,5060 Linsen 60,00 S, 30,90 . Rindfleisch von der Keule fleisch J Eg 1.80 A,

1.40 4.

I kKg 210 M, 120 S6. Butter i Kg 300 M, 2, a0 . ¶Maͤrklhallen reife) 60 Stuck d 0H ,

40 A1, 1,26

8. 21. Dez. 1909.

14.127. Dez.

Max Leiboviei 1909.

Ilfov x u. Co., Bukarest

(Bukarest)

e stellun ür Kohle, Koks und Briketts ö ... . Dezember 1909: Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestellt 23 403 9670 Nicht gestellt. 3

Ruhrrevier

Aus Geschäftsberichten von Brauereigesellschgften Nach dem Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft Schloß— auerei Schöneberg betrug der Bierabsatz 1968 1909 208358 hl, G7 „i503 AG 688 hl, mithin 2330 hl weniger. Davon entfallen 44 h auf das Flaschenbiergeschäft. Die Produktionsverhältnisse

Gerste kostete etwa 2710 „M die Tonne, ür Hopfen der gleich günstige wie im Vorjahre Wenn trotz dieser Herstellungsschwierigkeiten ein Gewinn zu erzielen war, so ist

Aktien-⸗Brauerei Friedrichshain, dieses als das Der erzielte Gewinn von

Geschäftsbericht der

Aufsichtsratssitzung der Bank für Sprit-

In der gestrigen W. T. B.“

Taut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der

lin, 6. Dezember. Marktpreise nach Ermittlung des mr i e ff. (Höchste und niedrigste Preise Der 21,42 1, 21,358 S6. Weizen, geringe Sorte t) 216364 4606, 1.350 6. Roggen, gute Sorte f) 16,10 M, 16,08 6. Roggen, Futtergerste, gute Sorte) 17,20 6, 1640 MÆ6. = NMittelsorte ) I6 30 M, 16,60 *. Futtergerste, 41. Hafer, ite Sorte?) . . 7,36 MÆ. Hafer, Mittelsorte ) 17,20 , 16,60 . Nafer, eringe Sorte *) 16,50 S6, 15,90 „. Mais (mixed) gute Sorte 6.50 4, 165, 20 6. Mais (mixed) geringe Sorte Æ 2 MS. Heu —— 4, . Erbsen, gelbe zum Kochen 8 „S. Speisebohnen, weiße bo, 9 M, 30.900 . Kartoffeln 80 M6, 5.00 C6. 169 2,20 M, 150 ½ ; dito Bauch— Schweinefleisch 1 kg 2,00 Ham melfleisc

Eier Karpfen 1 Eg W. 19 arsche 1 Kg Blele 1 x9

6,00 .

1,20 M6.

Kalbfleisch 1 kg 2,20 AM, 1,20 66.

4. Aale 1 kg 3,2 S, 1,40 M. Hechte 1 Kg 2, „S, 100 M. Schleie 1 Rg 3 M, O, 8o A. Krebse 60 St

1

Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Kilogramm 70,775 Br., 70, 25 Gd.

Tal egrap hen. üische Konsols zz, Silber gang 106 000 Pfund Sterling.

an London eröffnete die heutige Börse in fester Haltung. Hauptinteresse konzentrierte sich auf Eisenbahnwerte, von denen be⸗ sonders Reading und Rock Islandaktien zu nennen sind, die von den Haussespekulanten

Weitere Berliner Warenberichte befinden sich in der

Börsenbeilage.

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten. Hamburg, 6. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Gd., Silber in Barren das

Wien, 7. Dezember, Vormittags 10 Uhr 509 Min. (W. T. B.)

Einh. 409 Rente M. N. pr. ult. 25,20, Oesterr. 40, Rente in Kr. W. pr. ult. 95,20, Ungar. 4010 Goldrente 113,45, Ungar. 400 Rente in Kr.⸗W. 9245, ĩ

; '; bahnaktien per ult. 09 00, Oesterr. Stggtsbahnaktien (Franz.) per ult. ad judications«“ in Brüssel, Rue des Augustins 15. 43 . Jo, Bankvereinaktien a6, 85, Oesterr. Kreditanstalt Akt. per ult. 6790,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 7813650, Oesterr. Länderbankaktien 503 00, Brůxer r hee . 28 25, Deutsche Reichshanknoten per ult. 117,80, Untonbankaktien 583,75, Prager Eisenindustriegef. Akt. 2620.

Türkische Lose per medio 221,00, Orient

Südbahngesellschaft (Lomb.) Akt. per ult. 123,50, Wiener

Kohlenbergb.⸗Gesellsch. Akt. —, Oesterr. Alpine Montan London, 6. Dezember. (W. T. B.). (Schluß) 24 90 Eng—= 23 1 is, Privatdiskont 36 si. Bankein⸗ (W. T. B.) (Schluß.) 3 0υ! Franz. Madrid, 6. Dezember. (W. T. B.). Wechsel auf Paris 108,16. TLissabon, 6. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 123.

New York, 6. Dezember. (W. T. B. (Schluß.) Im . as

Paris, 6. Dezember.

des Rente 99,00.

lebhaft gekauft wurden; auch waren wieder im Umlauf, die schon früher zu einer Aufwärts bewegung geführt hatten, während, für Norfolk and Westerngktien günstige , n, stimulierten. Auf. Realisagtionen krat im Verlaufe eine Abschwächung ein, 6 kam bald wieder auf Interventionen eine festere Haltung zum Dur hbruch. Es. verlautete, daß die Philadelphia and Crie-Bahn Reading⸗-Aktien kaufe. In der letzten Stunde wurden wieder Realisationen vorgenommen wodurch dis Kurse gedrückt wurden. Schluß träge. Altienumsatz 7650 900 Stück. Tendenz fär Geld: fest. Geld auf 24 Stunden DurchschnZins= rate 73, do. Zingrate für letztes Darlehn deg Tageg 44, Wechsel auf London 4,84, 20, . ö 4, 88,20, Silber Bullion 518, 4 0/0 Vereinigte Staaten Bonds 116.

. de Janeiro, 6. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf London 15132.

Gerüchte

Kursberichte von den auswärtigen Worenmärkten.

Essener Börse vom 5. Dezember 1909. Amtlicher e e g. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Weftfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk) J. Gas- und Flammkoh le: a. Gasförderkohle 12, 00 14,00 6, P. Gat⸗· flammfoͤrderkohle 1100 = 1200 4, . Flammförderkohle 19,50 bis 1600 46, d. Stückkohle 13,50 14,50 6, . Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 „6, f. Nußkohle gew. Korn 1 und IJ 1350 14,50 c, do do. II 12,75 - 13, 25 6, do. do. IV 11,75 12,25 S, g. Nuß= gruskohle - 390/30 mm Tö0 8,50 A, do. 9 59/690 mm Sa b0 bis lo, 00 M, h. Gruskohle b, 75 3659 ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 16,50 —= 11,00 S, b. Bestmelierte Kohle 12335 1285 , Stückkohle 135,50 -= 14,00 A, d. Nußkohle, gew. Korn 1 13,50 bis 14,50 S, do. do. II 13350 - 14.50 , do. do. III 12,75 13,75 4, do. do. IV 11,75 12,50 S, e. Kokskohle 1025 —11, 00 ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,50 10,50 6, Pb. da. melierte 11,25 12,25 M, e. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 12,25 14,00 M, d. Stückkohle 13007-1500 M, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn J und 11 14509 17,50 66, do, do. III 16,00 bis 19,00 SM, do. do. V 1150 13,50 , (. Anthrazit Nuß Korn J 19, 50 = 20,50 46, do. do. Il 21.00 —– 24,50 „, g. Fördergrus 8, 75 bis g. 50 MS, h. Gruskohle unter JR mm 550 8,900 M; JV. Koks: . Hochofenkokg 13, h = 1 0 6, P. Gießereikeks 1io0=—= 180. , C. BVrechhott und II 1950-22, 00 C; V. Briketts: Briketts se nach Qualität 10,50 —= 135.375 646. Marktlage im . leb⸗ hafter. Die nächste Börsenversammlung findet am Montag. den 5. Dezember 1909, Nachmittags von 3 bis 44 Uhr, im „Stadt gartensaale“ (Eingang Am Stadtgarten) statt.

Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. 12,95 12,25. Nachprodukte 75 Grad o. S. 10,50 10.65. Stimmung: Matt, Brotraffin. Lo, F. 22.50 —– 22,75. Kustalljucker 1 mit Sack ——. Gem. Raffinade mit Sack 22235 his 22.50. Gem. Melis 1 mit Sack 21,75 2200. Stimmung; Ruhig.

Ma gdeburg, . Kornzucker 88 Grad o. S.

Robiucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember n Gd., 16 Br., bez. Januar 12,55 Gd. 1257 Br., == bez., März 12365 Gd., 12,5671 Br.; bez. Mai 12,75 Gd. 123774 Br., bez., August 12,9590 Gd., 12,921 Br., bez. —2 Stimmung: Behauptet. ̃ . 9 ö, (W. T. B.) Rübsl loko 59, 00, Mai 56,00. 53 . Bremen, 6. Dezember. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 72, Doppeleimer 73. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Fest. Upland loko middling 74. . Hamburg, 6. Dezember. (W. T. B.) Petroleum amerik. spez. Gewicht G, 8o0 0 loko lustlos, 6,390. Ham burg, 7. Dezember. (W. T. B.) Kaffee Vormittage bericht Good average Santos Dezemher 364 Gd. März 366 Gd., Mal 366 Gd., September 356 Gd. Ruhig. ig. markt. (Anfangsbericht,. Rübenrohzucker J. Produkt Basts 88 0 / Rendement neue Usance, frei an Bord n . Dejemher 12,45, Januar 12,59, Märi 1 e Ma 12,76, August 12.85, Oktober⸗Dezember 10.85. Ruhig. ̃ ; ö Hir rer nt 6. Dezember. W. T. B.) Raps August 1330. London, 6. Dezember. (W. T. B) Rübenrohzucker 88 Dezember 12 ö 61 8 t flau. Javazucker 96 0sj0 prompt 3 sh. 6 d. Verkäufer, fest. . ö 6. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗

21 teti 5813 /ig, 3 Monat 60118. ar,, 6. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 65900 Ballen, dahon für Spekulation und Export B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Dezember 7.65, Dezember Januar 7.656, Januar Februar 7.6K, Februar⸗ Mär; 771, März ⸗April 7,74, April Mat 7,6, Mai. Jun 7.77, Juni-Jult 7,76, Juli-⸗August 7,74, August⸗

September 7.39. c e, 5 J B.) (Schluß) Roheisen Middlesbrough warrants h ; . Paris, 6. Dezember. (W. T. B.) Schluß.) Rohzu cker ruhig, S8 0,0 neue Kondition 32 = 321. Weißer Zucker matt, Nr. z für 160 kg Dezember 353, Januar 358, Januar-April 36, März⸗Juni 363. . Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good

di 403. Ban kazinn 861.

. , 6. Vezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffinlertes Type weiß loko 22 bez. Br., do. Dezember 22 Br., do. Januar 225 Br., do. Februar-April 22 Br. Fest.

mal;j Dezember 170. , Fr H. Dezember. (W. T. B.) (Schluß) Baumwolle loko middliüg 14335, do. für Januar 1458, do. für März 1502, do. in Rew Brleans loko middl. 14166, Petroleum ,,. (in Cases) 10 45, do. Standard white in New Jork S, 06, do. do, in Philadelphia

3 6h, do. Fredit Balanceg at Oik City 148, Schmalz Western

Ab Bahn. Frei Wagen und ab Bahn.

st 13,835, do. Rohe u. Brothers 1430, Zucker fair ref, H or r 3,81, Getreldefracht nach Liverpool 24, Kaffee Rio Nr.

loko 84, do. für Jasuar 6,45, do. für März 6,55 ndard loko n fi Zinn . .

New York, 6. Dezember. (W. T. B.) Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 31 9366 900 Bushels, an Mais 4216 006 Bushels, an Canada-Weizen 10 393 000 Busphels.

ö. Verdingungen im Auslande. Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und taatsanzeiger, ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Ühr eingesehen werden.) ö Oesterreich-Ungarn. Längstens 109. Dezember 1909, 12 Uhr. K. K. Direktion für die Linien der Staatseisenbahngesellschaft in Wien: Verkauf pon Alt— metallen. Näheres bei der vorgenannten Direktion (Abteilung 8a) in Wien, 1, Pestalozzigasse 8, Paterre links, und beim „Reichs anzeiger“. 13. Dezember 1909, 12 Uhr. K. K. Ministerium für öffentliche Arbeiten in Wien: Installationsarbeiten für den Bau einer T elephon⸗ jentrale in Wien. Näheres bei dem erwähnten Ministerium und beim „Reichsanzeiger“. K. T. Postöfonomieverwaltung in Wien: Lieferung von zirka 10000 Stück Kohlenfadenglühlampen. Näheres bei der borgenannten Stelle, J., Postgasse 17, und beim „Reichsanzeiger“. 15. Dezember 1909, 12 Uhr. K. K. Nordwestbahndirektion Wien: Lieferung diverser Holzmaterialien und Holzwaren. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger.“ t K. K. Staatsbahndirektion Wien: Verkauf diverser Alt— materialien, Emballagen und Inventarien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim ‚Reichsanzeiger“. K. K. Nordwestbahndirektlon Wien: Verkauf diverser Alt— materialien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichs⸗ anzeiger“.

Theater und Musik.

Konzerte.

Als Orchesterleiter trat am Donnerstag im großen Saal der Philharmonie Dr. Alexander Fhessin aus St. Petersburg an die Spitze des verstärkten Philharmonischen Orchesters. Er führte als Hauptnummer Berlioz' Phantastische Symphonie Ebisode de la vie dun artist“ auf. Ueberall, wo künftlerischer Feinsinn den bestrickenden Klangreizen dieses umfangreichen Werkes nachzuspüren vermag und sie in glänzender Schönheit am Ohr vorüberrauschen rn kann, zeigte sich der Dirigent seiner großen Aufgabe völlig gewachsen. Die Träumereien des ersten Satzes, die Vision auf dem Lande klangen wie eine ergreifende Elegie in ihrer versonnenen Schwermut und in ihrer schlichten Anmut; die Ballerinnerung entfaltete prickelnden Frohsinn und leicht schwebende Anmut. Wohl zeichneten rhythmische Bestimmtheit und große Energie dann die Wiedergabe der beiden letzten Sätze „der Gang zum Hochgericht! und der „Hexensabbat“ aus; es wurde ein großartiges Tongemälde geboten, in dem jede Einzelheit liebevoll herausgearbeitet war und fich doch dem Ganzen harmonisch verband; alles gelang klassisch in Form und edel im Gefühl; doch, die, dämonische Gewalt dieser phan— tastischen Sätze kam nicht jederzeit mit voller Wucht heraus. Die Neuheit des Abends, Seriabines Pos me de Extase. schwelgt mehr in rauschenden Harmonien als in sicher umrissenen Melodien; troßz manches lebhaften Ausdrucks aufschäumender Leidenschaft enthält die Musik etwas Weiches und Schattenhaftes im Ausdruck; die vorzügliche Wiedergabe gewann dem Werk lebhafte An erkennung. Mit dem Vorspiel zu den, Meistersingern“ schloß der Abend, welcher den Dirigenten jederzeit als sicheren und vornehmen Orchester— leiter zeigte. Die Barthsche Madrigalvereinigung beging gleichfalls am Donnerstag, in der Singakademie mit . 50. Konzert gewissermaßen ein Jubiläum und hatte ihre Leistungen wenn möglich noch gegen früher gesteigert. Die alten Kied— kompositionen wurden mit einer in allen Stimmgruppen des ge— mischten Chors gleich herzerfreuenden Klangschönheit wiedergegeben. Es war alles wie aus einem Guß und jeder Mitwirkende ersichtlich bestrebt, den Gesamteindruck zu fördern. Der beseelte, den Fnhalt der Gesänge erschöpfende Vortrag kam hinzu und schuf Tongebilde von ganz eigenartigem Reiz. Zwei davon fanden, infolge ihrer heiteren Stimmung ganz besonderen Anklang: „Bulei, sub um bra“ i lee aon Orlando di Lasso (1632-1594), und das erstere wurde daraufhin wiederholt. Fräulein Gisela Grosz, deren Leistungen hier bereits wiederholt anerkannt worden sind, wußte auch am Donnerstag im Saal Bech stein ihren Ruf als tüchtige Pianistin zu rechtfertigen. Mit ihrem temperamentvollen Vortrage und musikalischen Feinsinn, dem sich eine , Fertigkeit zugesellt, gestaltete sie auch diesmal ihre Dar zietungen zu künstlerlschen Genüssen. Daß der Ausdruck ihres Spiels eine gewisse Herbheit zeigt, vermochte den Gesamteindruck nicht zu be— einträchtigen. Die C-Moll-Passacaglia und Fuge von Bach d' Albert standen im Mittelpunkte des Programms und bildeten gewissermaßen den Prüfstein ihres Könnens.

Das 1IV. Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle jeigte ein buntes Bild. Auf dem Programm standen: Symphonie J in D-Dur von G. Mahler, zum ersten Male hier aufgeführt Notturno für Blasinstrumente (Janitscharenmusik) von T. Spohr ebenfalls zum ersten Male, dann: Große Fuge in B-Dur (Op. 133 von Beethoven, von Felix Weingartner für großes Drchester ein— gerichtet, und die ‚Leonoren-Ouvertüre“ Nr. 3 (Op. 1155. Mahlers Symphonie J, die vor Jahren so berechtigtes Aufsehen durch ihre eigenartige Instrumentation hervorrief, verrät schon vollkommen den zukünftigen Modernen. Er weiß unter Zuhilfenahme aller möglichen Mittel Nuancen hervorzuzaubern, die nie ver— letzen oder die Grenze absoluter Musik überschreiten. Wie ironisch dieser trauermarschähnliche, humoristisch feine Abschnitt 6, wie rassig und doch duftig der letzte Teil! Und dann die Wiedergabe unter der Hand eines Richard Strauß. Es ist zu verwundern, wie er jede Feinheit herausschält, jede Schwäche, die auch dieser Symphonie unzweifelhaft innewohnt, zu überbrücken weiß. Ihr folgte Spohrs Notturno für Blasinstrumente, das durch seine kräftigen Sätze und die Eleganz der Wiedergabe geradezu fortriß. Gewaltig und packend strahlten die Töne des Streichorchefters in der großen B-⸗Dur— Fuge durch den Raum; einen Reichtum von Eindrücken und Genüssen birgt diese Musik. Den Schluß bildete die Ouvertüre Leonore III von Beethopben. Da war der echte Geist des Ält— meisters u. spüren mit all seinem Ernst und aller Tiefe. ö. Am Freitag fand der zweite diesjährige Liederabend von Franz Naval einen großen Zuhörerkreis im Beethoven faal versammelt. Der Sänger war ausgezeichnet disponiert, mithin war es ein großer Genuß, die wundervolle Tonbehandlung zu hören, die sich mit einem seltenen Vortragsvermögen eint. Es will scheinen, als hätte sein Können hierin noch eine Steigerung erfahren, als wäre der bisweilen etwas süß gefärbte Vortrag einer kräftigeren Nuance gewichen, auch fand das Humorvolle in ihm einen vorzüglichen Interpreten Auf dem , , standen die Namen R. Schumann, Schillings, Wein— rt e. Sinding, H. Wolf, und deren Lieder, mit solch feinem Verständnis ür Stimme und Inhalt geboten, fanden den wärmsten Beifall. Die Vielinvorträge des Geigers Egon Ledes im Saal Bech— stein (Freitag] hielten sich auf mäßiger Höhe. Das technische Können, auf dessen Entwicklung der Künstler den größeren Wert zu legen scheint, hat noch nicht die Vollendung erreicht, um großer

irkungen sicher zu sein. Da inhaltlich nichts Bedeutendes geboten wurde, verlief der Abend ziemlich eindruckslos. Fräulein Frene Dalngnd hat sich an ihrem gleichzeitig im Klindworth-⸗Schar⸗ wen kasaal ö Liederabend wiederum die volle Anerkennung ihres zahlreichen Auditoriums gewonnen. Ihr tragendes, umfangreiches Organ und namentlich . ihre

der

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sie u. a. drei' Weckerlinsche Kompositionen und zwei von Weingartner zu gestalten. Ihre Mezzosopranstimme weist unberändert schöne Töne, namentlich in der, Tiefe auf und wird mit sicherem künstlerischen Verstündnis wohlüberlegt behandelt. Außer den genannten Ton⸗ icht in wies das Programm noch die Namen Franz, R. Strauß und S. Wolf auf. Am Klavier saß Herr Erich J. Wolff. Die Sängerin Agnes Fridichowigz brachte fich, gleichfalls am Freitag, mit einem Liederabend in der Singaka demie in Erinnerung. Ihre weiche Altstimme hat sich ihre Kraft und ihren Wohllaut er halten; nur neigt die Künstlerin jetzt zu einer Ueberschwenglichkeit des, Gefühlsausdrucks, die ihre gut angelegten Vorträge um manche schöne Wirkung bringt. . .

Der Gesangsabend von Fräulein Evg Katharina Lißmann bot am Sonnabend in der Singakademie ein befonderes Interesse durch die Darbietung von sieben Liedern von R. Schumann, die zu den letztzeitigen Kompositionen des Meisters gehören. Wohl mehr durch das tragische Geschick der Dichterin, Elisabeth Kuhlmann als durch den Inhalt der Dichtungen wurde er zu deren Vertonung ange regt, die aber allein schon imstande war, ihnen einen eigenartigen poetischen Zauber zu verleihen. Die Interpretin wußte die Lieder mit be— sonderer Innigkeit des Vortrages zu Herzen zu führen und ihnen eine deifillige Aufnahme zu sichern, obwohl ihre in der Mittellage voll⸗ könende Stimme an und für sich nicht recht zu erwärmen vermag und J der Höhe mehrfach versagte. Ein. außerordentlich beredtes Mienenspiel unterstützt jedoch ihr Bemühen. Außerdem trug sie noch Gesänge von Brahms und Schubert vor, von denen Gretchen am Spinnrad“ des letzteren ihr am besten gelang. Der Klavierabend von Filippo Ivaldi im Saal Bechstein setzte an demselben Sonnabend mit Scarlattis „Pastorale“ verhältnis mäßig aussichtsreich ein. Das fließende Spiel, der schlichte Ausdruck kannten gefallen. Im weiteren Verlauf des Abends, besonders bei Bach und Beethoven, stellte sich jedoch heraus, daß eine bedenkliche Kargheit an Empfindungen vorhanden war, oder daß mindestens die Fähigkeit fehlte, Gefühle wirksam auszudrücken. In der äußeren Form gewann eine merkbare Hast und Flüchtigkeit immer mehr die Sber— hand, sodaß der Abend wenig Befriedigung bieten konnte. Ein Klavier- und Rezitationsabend von Fräulein Johanna Thamm (Klavier und Baron Carlo von der Ropp' bot um dieselbe Zeit im Klindworth-Scharwenkasaal zwei ganz ver⸗ schiedenartige Kunstproben. Die Pianistin, ein jugendlicher Neuling auf dem Konzertpodium, und ihr Partner, ein gereifter Künstler in seinem Fach, zeigten jeder sein Bestes. Bei der Klavierspielerin hatte man den Eindruck besserer Konservatoriumsleistungen, wenn ihr auch eine beachtenswerte technische Sicherheit und ein recht kraftvoller Anschlag nicht abgesprochen werden können. Innerlichkeit fehlte aher noch vielfach. Der Vortrag war in allem korrekt aber farblos. Außerdem hatte sie ö. . Jompositionen wie ylntroduzione e Marcia funebre“ von Draefeke und „Variationen und Fuge über ein Händelsches Thema“ von Brahms gewählt, die an sich schon durch ihre Länge bei ihrer Vortragsart er— müden konnten. Herrn von Ropps Sprechkunst ist hier ruͤhmlichst bekannt. Sie weiß die wiedergegebenen Dichtungen äußerlich wie innerlich voll zu erschöpfen und plastisch vor den Zuhörern erstehen zu lassen. Ernstes und Heiteres gelingen ihm gleich gut; namentlich fanden „Wär ich zu Haus“ (von Ompteda), „Sulamith“ (von Schön? aich⸗Carolath), „Das Lied der Trümmer“ (Wildberg), „Die letzte Parade“ (Drachmann), sowie die sonnigen, heiteren Gedichte Rudolf Presbers und die von frischem Humor getragenen von Josepha Metz reichen Beifall. Joss Vianng da Mottg zeigte am Sonnabend seine große, ausgereifte Kunst im Beeth ovensaal unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters (Dirigent: Sr. Ern Kun wald). Chopins Klavierkonzert in F⸗Moll leitete den genuß— reichen Abend ein. Wie der Künstler dieses anfaßte, war geradezu erstaunlich. Cin wonniger Duft, ein märchenstiller Zauber schwebte über seinem Spiel. Selten ist wohl das Larghetto diefer Musikł klangschöner, singender gespielt worden, als an diefem Abend. Seine eminente Technik zeigte der Konzertgeber durch die dramatische Wieder gabe des Totentanzes von Liszt, dem die eigenartigen galanken Klänge der C. Franckschen Muse folgten. Sie machte der großen ungarischen Phantasie von Liszt Platz, welche dem Vortragenden brausenden Beifall eintrug, den man wohl zu den Ersten seines Faches rechnen darf. Zwei Konzerte mit eigenen Kompositionen veranstaltete kurz hintereinander, am Freitagabend in der Apostel⸗Pauluskirche und am Sonntagabend im Klindworth-Schaärwenkafaal Richard Fricke. Der Komponist muß ein sehr fruchtbarer Ton setzer sein nach der Zahl seiner angekündigten Werke zu urteilen, die sowohl Instrumental⸗ als Vokalmusik in vielerlei Gestalten um— fassen, wie weltliche und geistliche Musik, Einzelgesänge und Weisen für Frauen-, Männer⸗ und gemischten Chor. Diese Schaffensfreudig⸗ keit wurzelt auch in einem tüchtigen Können, das jedem Inbhatt eine treffende, gut gebildete Form zu geben vermag Es finden sich mancherlei eigenartige melodische Einfälle, originelle Harmonien und anregende rhythmische Bewegungen, wenn auch im allgemeinen die leicht fließende Erfindungsgabe sich kaum über eine gute Durchschnittshöhe hinaushebt. Die Gesänge für eine Singstimme gefielen auch durch die geschmeidige Anlehnung an das Versmaß der Lieder; mancher charaktervolle Ausdruck wurde auf diese Weise gewonnen. Auch die Klavierbegleitung, welche der Komponist am Sonntag persönlich durchführte, illustrierte den Text stets sinngemäß. So zeigte sich Richard Fricke als ein begabter Tondichter, dem vieles gelingt, und der ein zelnes zu mehr als gewöhnlicher Wirkung zu bringen weiß. Einen anregenden Verlauf nahm im Blüthnersaal das populäre Sonntagskonzert des Blüthnerorchesters, bei dem Fräulein Hedwig Wiszwiewski (Klavie) und Herr Nicola Lam binon (Violine) anerkennenswerte Einzelborträge boten. Die Kunst des letzteren bewährte sich in Beethovens Romanze in F-Dur und „Zigeunerweisen“ von Sarasate, während die gleichfalls hier bekannte Pianistin in dem Schumannschen Klavierkonzert in Ä-Moll mit— wirkte. Ihr Ausdruck ist freilich mehr aus dem BVer— stande als aus dem Gefübl geboren, er wird aber durch ein bedeutendes technisches Können unterstützt. Das DOrchester unter Ferdinand Neißers Leitung wurde seiner Aufgabe voll— kommen gerecht. Es brachte u. a. zwel Neuheiten zu Gehör: Ouper türe zu Fitgers „König Drosselbart“ vom Schwalm und „Wald— hochzeit! von Schumacher. Die erstere ist ein ansprechendes, gefãälliges Tonwerk, freilich ohne besonders tiefen Gehalt, das andere eine niedliche Tonmalerei.

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Mitteilungen des Königlichen Asronautischen bservatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 3. Dezember 1909, 24 - 34 Uhr Nachmittags: Station Seehöhe 122m 500m 1000m 1500m!

Temperatur (9 198 84 49 16 Rel. Ichtgk. (C/ 5 72 75 . Wind ⸗Richtung , Ss8w ssw sw 38w Geschw. mps 13 20 28— 9 29 Himmel größtenteils bedeckt, starker Regenschauer.

Drachenaufstieg vom 6. Dezember 1909, 104 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe I23 m 500 m] 1000 m 200m 25090m 20bom Temperatur 63

—— 6 15 1356 Rel. Ichtgö. G45 S5 83 100 52 Wind- Richtung, 889 Sw wWSw SW ebis ssw ssw Geschw. mps 67 14 12 146 fi 1 9 Wechselnde Bewölkung, untere Grenze von Altocumuluswolken

in 39000 m Höhe. Vom Erdboden an bis zu 5090 m Temperatur ·

eistvolle, interessante Vortrags weise ehe, sich besonders für die esänge heiteren Inhalts geeignet. Mit besonderem Geschick wußte

Wetterbericht vom 7. Dezember 1909, Vormittags 91 Uhr.

, Wind⸗ richtung, que,, / . Wetter stärke

chwere

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Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

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Borkum Keitum Hamburg 747,8 Swinemünde 749,2 Neufahrwasser 751,4 Memel 752,9 Aachen 746,5 Hannover 748,5 Berlin 749,6 Dresden Ibo, 8 Breslau 750,8 Bromberg 751,5 Metz 749,5 Frankfurt, M. 749,9 Karlöruhe, B. 750,2 München 754,4 Zugspitze Hl1I8,1 W

3 bedeckt ANachts Niederschl bedeckt A4anhalt. Niederschl. 3 halb bed. 3 ziemlich heiter 2 bedeckt 2 Nachm . Niederschl. 3 bedeckt 2vorwiegend heiter heiter O ziemlich heiter halb bed. 4 Vorm. Niederschl 2heiter 4 Vorm. Niederschl. 2 bedeckt 3 Nachm Niederschl. 2 bedeckt 3 Nachts Niederschl. 2 Regen 3 ziemlich heiter 2 bedeckt * ziemlich heiter 4 Regen 4 hH wolkig heiter

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l (Magdeburg) 42,7 NNW 2 Regen 2 meist bewölkt (Grünberg Schl.) ziemlich heiter ¶Mülhaus., Els.)

Schauer P ( Friedrichshaf.) 6Nachts Niederschl. (Bamberg Grisnezʒ ö Regen 3 . r gerschl. Paris 9. 3 bedeckt 1 Vlissingen 743,8 3 bedeckt k . U Helder 26 5 bedeckt 3 Bodoe wolkenl. Christiansund heiter Skudesnes 4 wolkig Vardö V 4 bedeckt Skagen 44,2 Windst. bedeckt Vestervig 3 2 Nebel Kopenhagen ] 3 Dunst Stockholm 2 Regen Hernösand 748,9 Windst. wolkig HSaparanda 747,0 SW 2bedeckt Wisby 748,8 4 bedeckt Karlstad 747,2 2 Schnee Archangel 751,8 4 bedeckt Petersburg 759,7 W bedeckt Riga 766,9 J bedeckt Wilna 759,3 wolken. Pinsk bedeckt Warschau Kiew

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739

Die Wetterlage hat sich wenig verändert, eine ozeanische Depression

reicht einerseits bis zur Ostsee, Minimum von 740 mm befindet sich über dem Nordmeer, minimum von 742 mm über England. Ein Hochdruckgebiet 769 mm über

liegt über der Pyrenäenhalbinsel.

andererseits bis zu den Alpen; ein Teil-

ein

über

Südrußland hat zugenommen, ein solches von 760 mm In Deutschland ist das Wetter

bei schwachen Südwinden ziemlich trübe und mild; der Nordwesten

und Süden hatten verbreitete Niederschläge.

Deutsche Seewarte.