1910 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jan 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Regierungs- und Forstrat Freiherrn von Wangen⸗

heim ist die Forstinspektion Potsdam⸗-Joachimsthal übertragen

worden.

Der Oberförster Kunz in Schirpitz ist nach WPoggendorf und der Oberförster Wannow in Wodek nach Liebenwalde versetzt worden.

Dem Oberförster Huber in Stralsund ist die Oberförster⸗ stelle Wodek, dem Oberförster Kniehase in Schneidemühl die Oberförsterstelle Schirpitz und dem Oberförster Rudolf Schulz in Koblenz die Oberförsterstelle Wadern übertragen worden.

Zu Oberförstern, zunächst ohne Uebertragung eines Reviers, sind ernannt worden die Forstassessoren Albrecht in Siegburg, Fischer in Harburg, Hooß in Eberswalde, Loycke in Neu⸗ stettin, Radtke in Gumbinnen, Schmitz in Arnsberg, Frei⸗ herr Spiegel von und zu Peckelsheim in Haigerloch und Weißenborn in Nienburg.

Der Förster Müller in Gräfendorf, Oberförsterei Sitzen⸗ roda, Regierungsbezirk Merseburg, und der Hegemeister Urtel in Warsin, Oberförsterei Jägerhof, Regierungsbezirk Stralsund, sind endgültig zu Revierförstern ernannt worden.

Der Titel „Hegemeister“ wurde verliehen den Förstern:

Bartels in Schmöckwitz, Oberförsterei Grünau⸗Dahme, Regierungsbezirk Potsdam,

Gülzow in Chorin, Oberförsterei Chorin, Regierungs⸗ bezirk Potsdam,

Hartmann in Sonnenburg, Oberförsterei Freienwalde, Regierungsbezirk Potsdam,

Montag in Rauen, Oberförsterei Kolpin, Regierungs⸗ bezirk Potsdam, ;

Nieckandt in Gadow, Oberförsterei Neuendorf, Re⸗ gierungsbezirk Potsdam,

Regling in Sternschanze, Oberförsterei Potsdam, Re— gierungsbezirk Potsdam,

Schulz in Michendorf, Oberförsterei Kunersdorf, Re gierungsbezirk Potsdam,

Straßburg in Kanne, Regierungsbezirk Potsdam,

Wenzke in Rehberge, Oberförsterei Tegel, Regierungs⸗ bezirk Potsdam.

Oberförsterei Grünau⸗Dahme,

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der theologischen Fakultät der Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin, Professor D. Dr. Carl Sch midt, wissenschaftlicher Beamter bei der Akademie der Wissenschaften daselbst, und

der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Universität zu Breslau Dr. Konrat Ziegler sind zu außerordentlichen Professoren in denselben Fakultäten ernannt worden.

Der bisherige Kreisschulinspektor im Nebenamte, Pfarrer Heinrich Gonnermann aus Kruspis, Kreis Hersfeld, ist zum Kreisschulinspektor für Cassel Land,

der bisherige Rektor Otto Pape aus Hoya zum Kreis⸗ schulinspektor für Hannover und Linden Land ernannt worden.

Die Kreisarztstelle des Kreises Rawitsch, Re⸗ 1 Posen, mit dem Amtssitz in Rawitsch, ist zu

esetzen.

Königliche Akademie der Künste. Siegfried Ochs-Stiftung.

Die Stiftung gewährt im Bedarfsfalle Beihilfen an ausgebildete, selbstäündig wirkende deutsche Musiker (Komponisten, Dirigenten, Sänger und Instrumentalisten). Zu diesem Zwecke wird ein Teil der Zinseinkünfte der Stiftung verwendet, der für das Jahr 1910 auf 100 * festgesetzt ist.

Dieser Betrag kann sowohl einem einzigen Bewerber bewilligt, als auch an mehrere Künstler, keinesfalls aber an mehr als 10, ver⸗ teilt werden.

Ausführlich begründete Bewerbungsgesuche nebst einem Nachweis über die deutsche Reichsangehörigkeit sind bis zum 1. März 1910 an die Königliche Akademie der Künste, Berlin W. 64, Pariser Platz 4, einzureichen.

Verheiratete, welche für ihre Familie zu sorgen haben, werden n nn seteegtten. Erwerbsunfähige vor Erwerbsfähigen berück⸗ sichtigt.

Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Konfession bleiben außer Betracht.

Stipendien zu Studienzwecken werden nicht verliehen.

Berlin, den 7. Januar 1910.

Der Präsident. Arthur Kampf.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute . in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten Verlosung der 4 Vw prozentigen Prioritäts⸗ obligationen (J. Emission) der früheren Braun⸗ schweigischen Eisenbahngesellschaft sind folgende Nummern gezogen worden:

Nr. 667 bis 611, 614, 615, 621, 622, 625, 726, 732 bis 735, 740, 742, 744, 746, 747, 807, 8190 bis 812, 815, S816, Fi8 bis ji, 923, 927, M28, 930, 933, gj, 957, ga, gas, 943

40 Stück 4 3000 S6 120000 6,

Nr. 1967, 1969, 1972, 1974, 1976, 1981, 1989 bis 1991, 1993, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2005, 2007, 2010, 2014, 2016, 2121, 2126, 2129 bis 2131, 2138, 2140, 2143, 2147, 2I5 2, 2154, 255, 2160, 2162, 2163, 3165 bis 2167, 2169, 2172, 2449 bis 2451, 2456, 2457, 2461, 2465, 2466, 2468, 2469, 2476, 2478, 2481, 2483, 2485, 2488, 2489, 2495, 2500, oz, bis 236, 239, 2h42, 244 bis 2h46, 2949, 2952, 2953, 2955, 2957, 2961 bis 2964, 2966

S0 Stück à 1500 S6 120000 6;

Nr. 4977, 4978, 4982, 4984, 4986 bis 4988, 4991 bis 1993, 49595, 500 1, 5002, 5007, 5009, 5013 bis 505, 502, 5023 bis 5025, 5027 bis 5030, 5033, 5039 bis 5041, 5359 bis 5261, 5371, 3375, 5377, 53586 bis 53g, 5393, 5395, 5400, 5403, 5404, 5410, 5412 bis 5415, 5418, 5421 bis M124, 5427, 5428, 5430, 5623, 5624, 5626, 5627, 5629 bis 5653, 5ßßt, 565, 5640, 5642, 5644, 5646, 565, 5657 bis 5659, 5663, 5665, 5670, 5673, 5676, 5677, 5679, 5683, 5684, 5686“, 5687, 6536 bis G538, 6544, ö d6, 6553, 6554, 6557, G565, 6ö65 bis 6572, 6574,

4.

6606, 6743, 6750, 675l, 6754, 6758, 6762, 6763, 676g, 6767, 6770, 6775, 6774 bis 6776, 6784, 6785, 6796 bis 6795, 6rhö, 6797, 675g, 6891, 6862, 6810 bis 6812, 6817, 6819, 73hh, 730? bis 7309, 7312 bis 7314, 7316, 731g bis 7324, 7326, 752, 7329 bis 7331, T3354, 7339, 7341, 7345, 7350, 7364 bis 7367, 7570, 7371, 733, 7751, 7736, 7737, 7739 bis 7T7al, 77453, 7745, 7753, 7756ß, 7758 bis 7764, 7766, 7769, 7771 bis 7774, 7779, 7780, 7782, 7785, 7785, 7789, S399, S40ä, Sab bis Sis, 8412, s iz, S415, 8415, S4 18, S420, 8432, Slê5, 8427, 8431, sis4, Sis, is?, iz, St44, Sid, S456, S453, S156, 8457, Saß4, Sa66 bis Saß, öh2, S593, Söhs, Söhs bis Sö00, Sö02, 8604 bis S606, 86, S613 bis S6lih, S6l7, S618, 8624 bis 8626, S628, S634 bis S6s39g, Scl, S647, S648, 865i, 10650, 106651, i6bßss5z, 10657, 16655, 10665, 10661, 16666, 10669, 10671 bis 10675, 10675, 10680, 10685 bis 10688, 10696 bis 160693, 10656, 10659, 10706, 10704, 10765, 10716, 11149, 11560, 11152 bis 11154, 11156 bis 11158, 11166, 11163, 111665 bis 11168, 11171, 11174, 11175, 11179, 11182, 11184, 1185, is? bis 11189, 1Iiioi, 11193, 11G, 11197, 11198, 11261, 11203, 11474, 11475, 11477, 11476, 11482, 11465, 11485, 114589, 11491, 11493, 11494, 11498, 11501, 11504, 11505, 11507 bis 115609, 11511, 11513 bis Uöl5, 11515, 11520 bis 11523, 11525, 115826, 1152s, 11530, 11531, 11556, i540, 11542, 11543, 11545 bis 11548, 11554, 11555, 11560, 11565 bis 11567, 11576 bis i573, i576, ilö7s, 11582, 115585, 11586, 11595, 11595, 11558, 116600, 11604, 11793 bis 11797, 11799, 1186s,

11805 399 Stück à 300 6 119700 6, zusammen 519 Stück über 359 700 6.

Dieselben werden den Besitzern zum 1. A . 1910 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge nebst den Stückzinsen für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1910 gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach dem Kündigungs⸗ termine zahlbar werdenden Zinsscheine Serie IV Nr. 12 bis 20 nebst Erneuerungsschein (Talon) . die nächste Zinsscheinreihe bei der Staatsschuldentilgungskasse in Berlin W. 8, Tauben⸗ straße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt werktäglich von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der letzten beiden Geschäftstage jedes Monais.

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungshauptkassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse und ferner bei den Bankhäufern Lehmann, Oppenheimer u. Sohn in Braunschweig, Mendelssohn u. Co. in Berlin und der Berliner Handels⸗ gesellschaft in Berlin. Die Effekten können einer dieser Stellen schon vom 1. März 1910 ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und . 9 Feststellung die Auszahlung vom J. April 1910 ab ewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. Mit dem 31. März 1919 hört die Verzinsung der verlosten Obligationen i.

Gleichzeitig werden die bereits früher ausgelosten, nach⸗ stehend aufgeführten, noch rückständigen Obligationen wieder— holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Verzinsung mit dem 31. März des Jahres ihrer Verlosung aufgehört hat und jeder Anspéeich aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang uh e h einnkaͤl öffentlich renn und dessenungeachtet nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufrufe zur Einlösung vorgelegt sein werden.

Aus der Kündigung zum 1. April 19035.

zu 300 . Nr. 10054.

Aus der Kündigung zum 1. April 1906. zu 1500 6. Nr. 1455.

zu 300 . Nr. 7174, 8022, 8150, 8760, 10191. Aus der Kündigung zum 1. April 1907.

zu 300 6. Nr. 4345, 8808. Aus der Kündigung zum 1. April 1908.

ö zu 3000 . Nr. (G2. zu 1500 6.

Nr. 1450, 2030, 2052, 2191. zu 300 . Nr. 5407, 8731, 8905, 8917, 8941, 9427, 9428, 10446, 10807. Aus der Kündigung zum 1. April 1909. 3u 1500 6. Nr. 1510, 3065, 3066. zu 300 6. Nr. 4865, 4866, 5179, 7193, 7194, 322, 9323, 9339, 9368. Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein⸗ lösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 3. Januar 1910.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. Januar.

Seine Majestät der Kaiser und König begab Sich, „W. T. B.“ zufolge, heute, am Todestage weiland Ihrer Masestät der Kaiserin Augusta, nach Charlottenburg und legte im dortigen Mausoleum einen Kranz nieder.

L

In der am 6. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Delbrück abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde über die Besetzung einer Ratsstelle beim Reichsgericht Beschluß gefaßt. Dem Antrage wegen zollfreier Einlassung der von der inter⸗ nationalen Eisenbahn⸗ und Verkehrsmittelausstellung in Buenos Aires zurückkommenden deutschen Ausstellungs⸗ güter wurde zugestimmt. Mit der Ueberweisung des Ent⸗ wurfs eines Hausarbeitgesetzes und des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der 85 1142, 120 usw. der Gewerbeordnung, an die zuständigen Ausschüsse erklärte die

ö s, 6h58, 5s dh bis 65s, 6591, 6592, 6606, 6601, 66065,

Antra treffend die Genehmigung von Mehrleistungen gemäß 8 des Invalidenversicherungsgesetzes, und über mehrere Eingabn Beschluß gefaßt.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Victorn Luise“ vorgestern in Caimanera (Südküste von Cuba) enn getroffen und gestern von dort nach Port au Prince (Hain in See gegangen. . S. M. S. „Arcona“ ist vorgestern in Itsu⸗Kushim Japan) eingetroffen und gestern von dort wieder in Si gegangen.

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Asquith hat gestern abend in tz eine Rede gehalten, in der er, „W. T. B.“ zufolge, auf R vorgestern mitgeteilten Ausführungen Balfours über Englanh Seemachtstellung einging und sagte:

Alle Anstrengungen, die gemacht worden seien, um Schrecken in Deutschland und dessen Marine heraufzubeschwören, seien recht min ausgefallen. Balfour habe in Hanley mit gewohnter Naivität die R nahme dieser Furcht geschildert, ohne jedoch selbst eine Vergntworti zu übernehmen. Was die Behauptungen Balfours über die Meinung h Diplomaten der kleineren Mächte über die Unvermeidlichkeit eines Krienn betreffe, so sei es sehr vorsichtig von Balfour , . hinzuzufügen daß er diesen Ansichten nicht zus—timme. Warum habe er dies beton, Er (Asquith) versichere ohne Bedenken, daß, soweit er unterrichtet si keine solche übereinstimmende Meinung unker den europäischen Stag männern und Diplomaten herrsche. Nicht eine einzige Macht, wehn eine große noch eine kleine, rechne in ihrer Politik mit der Annahm daß ein Krieg zwischen Großhritannien und Deutschland unvermeidli oder auch nur wahrscheinlich, sei. Auch könne er nirgenm am politischen Horizont irgend etwas finden, das dir oder indirekt zu einem Streite zwischen England und großen befreundeten Nation Anlaß geben könnte. Asquith kam dan auf Balfours Behauptung zu sprechen, Deutsche nicht Mänm der Regierung, aber Leute an der Spitze bedeutender Unternehmung hätten gesagt: „Glaubt Ihr, daß wir je zulassen werden, daß Cn land eine Tarifreform annimmt?“ und führte aus: „Wenn wirklich solt Unterhaltungen mit Balfour selbst stattgefunden haben, so ist es sch sam, daß sein Sinn für Humor so völlig eingeschlafen sein sollte, er nicht bemerkt hätte, daß seine deutschen Freunde ihm eint Bären aufgebunden haben. Warum sollte die öffentliche Mein in beiden Ländern, die eifrig und aufrichtig bestrebt ist, ein bessen gegenseitiges Verstehen zustande zu bringen, dadurch erregt wein daß ein hervorragender Staatsmann öffentlich aller Welt Kennth von albernen Drohungen gegeben hat, die, ob im Scherz oder Em getan, nicht wert sind, auch nur einen Augenblick beachtet) werden? Offenbar wird Furcht vor Deutschland erregt zu Wa zwecken. Die Regierung hat aber wirksame Schritte getan, um d neuen Lage zu begegnen, nicht in irgend einem Sinne von Jen seligkeit, sondern zur Aufrechterhaltung unserer eigenen, tatsächlich Ueberlegenheit.“ )

Der Staatssekretär für die Kolonien Earl of Cren führte gestern, obiger Quelle zufolge, in Portsmouth in ein Rede aus:

Die Eigenschaften, auf die wir stolz sind, Patriotismus, Ku bei unseren Taten, Größe unserer Mission in der Welt, alles kann nicht Monopol irgend einer einzigen Nation sein. 6 wäre nicht ,,, das, was wir bei uns selbst als ehrenhaft Ehrgeiz betrachten, bei anderen brutale Gier zu nennen, wen sie tun, was wir tun. Es gibt viele Leute in Europa, die! uns die habsüchtigste Nation der Welt ansehen. olglich, gibt auch in Deutschland, wie bei uns, furchtsame Menschen, die glaub die britische Flotte sei bereit, einen Angriff auf die deutsche zu machen. ie beiden Völker wünschen in Freundschaft zu lehg Wir stellen aber die Tatsache fest, daß die Ideale zweier grun Nationen sich einander widersprechen und in Konflikt geraten könm Deshalb ist es für uns nötig, völlig vorbereitet zu sein. Laßt n aber nicht uns selbst zum Gegenstande des Spottes der W machen! Was das Budget für das kommende Jahr bett kann ich nur sagen, daß es schwerg Lasten bringen wird. Was g Schiffbau betrifft, so hat die Eile Nachteile gehabt; denn jedes Sth der Dreadnoughtklasse war besser als sein Vorgänger. Es würde Verbrechen gegen die Steuerzahler sein, über das nötige Maß! Sicherheit hinaus zu bauen; denn es müssen nicht nur die Kosten den Bau, sondern auch die für den Unterhalt der Mannschaften Betracht gezogen werden.

Frankreich.

schen

he Zwischenf Soldaten

6. Griechenland.

In der Deputierten kammer brachte der Finan min ister, W. T. B.“ zufolge, gestern eine Gesetzesvor ein, durch welche die Regierung zur Aufnahme von zwei leihen ermächtigt wird. Die eine Anleihe, im Betrage? 150 Millionen Drachmen, ist für Eisenbahnbauten . die andere Anleihe soll zur Beseitigung des Zwangskm

dienen. Afrika.

Wie das „W. T. B.“ aus Penon de la Gomera mel haben sich die Eingeborenen von Bokoya an der Ehe des Tagnidis vorgestern der spanischen Herrschaft unt a Die baldige Unterwerfung weiterer Stämme with wartet.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. . Eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung der 5 lie leger und Hilfsarbeiter Groß-Bexlins, die gestern staktfand, gab, der „Voss. Ztg.“ zufolge, ihre Zustimm

Versammlung sich eiwerstanden. Schließlich wurde über den

zu einer neuen Tarifvorlage, die bereits in Bezitksbersm

der Landesnersicherungsanstalt Elsaß⸗Lothringen, h

enthält:

te war icht ruͤhsticks⸗

Arbeitszeit

erhandlur :

en. Einstimmi angenommen, in dem die

1 rbeitgeberkommission mit⸗

g des am 31. Dezember 1909 ab—

Januar d. J. hinaus auf

. n Fa bis dahin kein Vertrag zu⸗ . so neue Versammlung weitere

Heschtüsse fassen. . ¶Weltere . Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am J . unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Hef amtsitzung, in der Herr Hirschfeld über „Vermutungen ur altrömischen Geschichten las. Sie betrafen 1) die Ge⸗ hihi des Decemvirats; 25 die Ueberlieferung des ersten Gallier⸗ reges; 3) die Wahl der Volkstribunen vor dem Publilischen Gesetz. = Herr Harnack berichtete, daß Herr Harris eine urchristliche Liedersam mlung in syrischer Ueber- setzu ng entdeckt und veröffentlicht hat. Es sind die „42 Oden Salomo 's“, von denen bisher fünf in der Pistis Sophia und ein Zitat aus Lactantius, bekannt waren. Herr Harnack ir elt sich nähere Mitteilungen in einer späteren Sitzung vor. Vorgelegt wurden Bd. 33 der Politischen Korrespondenz Friedrichs des Großen. Berlin 1909; von dem Unternehmen der Ausgabe der griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte Bd. 3 des Clemens Alerandrinus. Hrsg. von O. Strählin. Leipzig oh; Abt. . eng ö. . 6 22 disch Persische Forschungen: Die Täjik-Mundarten der Provinz . en Jog; von Hrn. Hertwig sein Werk Allgemeine Biologie. 3. Aufl. Jena 199 endlich das von dem korrespon⸗ dierenden Mitglied Hrn. Heinrich Rosenbusch in Heidelberg eingesandte Verk Elemente der Gesteinslehre. 3. Aufl. Stuttgart 1910. In der am 15. Dezember unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldeyer abgehaltenen ö der phyfika lisch⸗mathema⸗ sischen Klasse las Herr Fngler über die Bedeutung der Lraceen für die pflanzengeéographische Gliederung des fropischen und extratropischen Qstasiens. Die Arten fast aller Gattungen der Araceen zeigen gleichartiges physiologisches Ver⸗ halten, man kann daher die Verbreitung der einzelnen Gattungen bei ker Begrenzung der Florengebiete sehr gut verwerten, so auch bei der⸗ senigen der ostasiatischen. Es wird die Bedeutung der Araceen für die Charakterisierung der Provinzen des men e gf. g. ferner dargetan, wie auch durch ihre Verbreitung ein ostchinesisch⸗ en fg liebergangsgebiet begründet ist, welches zwischen dem Monsungebiet und dem ertratropischen Ostasien einen Teil des östlichen Chinas und des südlichen Japans umfaßt,. 3 ö An demfelben Tage hielt die philosophisch historische Klaffe unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Vahlen eine Sitzung. In ihr berichtete Derr Sachau über den Ab sch luß der Fufammensetzung und Ordnung der zurzeit im König⸗ kichen Ruseum befindlichen P!pyrusurkunden, die bei den dentschen Ausgrabungen auf der Nilinsel Elephantine gefunden worden sind. Er erklärte des näheren die Papyri 6] und 62, die Bruchstücke einer aramäischen Uebersetzung der Behistan⸗Inschrift des Königs Darius J. enthalten. Von den drei Versionen, die in die Felswand von Behistün eingemeißelt sind, der altpersischen, elamischen und assyrisch⸗babylonischen en ie letzte dieser neu gefundenen Aus⸗ gabe am nächsten, indem sie wie jene die Zahlen der in den Kriegen des Königs getöteten und gefangenen Feinde angibt, die in den anderen Verssonen fehlen. Diese. Papyri . wahrscheinlich ein Zeugnis von der offiziellen Verbreitung der öniglichen Inschrift im ganzen Umfange des Achämenidenreiches.

Von Shackletons Südpolarexpedition.

Einen großen Tag, wie Berlin ihn im letzten Jahrzehnt wieder⸗ holt gefeiert, als u. 4. Nansen, Amundsen, Sen Hedin von ihren Forschungsreisen , gaben, brachte gestern auch der Besuch von Ernest Shackleton und en Bericht über die erfolgreiche britische Südpolarerpedition unter seiner Leitung, die sich bis auf 265 geographische Meilen dem Südpol nähern konnte. Die Gesell⸗ schaft für Erdkunde hatte in richtiger Voraussicht; daß ganz Berlin die Gelegenheit wahrnehmen werde, den kühnen Reisenden zu sehen und ju hören, nach dem großen Krollschen Theatersaal am Königsplatz eingeladen. In Wahrheit langte dieser Saal nur eben ju, um allen, die erschienen, wenn auch nicht immer Sitz o doch HDörgelegenheit zu geben. Auch Ihre Kaiserlichen und Köni sichen Hoheiten der Kronprinz und die. Frau Kronprinzessin, Seine Hoheit der Herzo Adolf Friedrich von Mecklenburg, der Minister der geistlichen 20. Angelegenheiten von Trott zu Solz, der Staatssekretär Kraetke. und so ziem⸗ lich die gesamte wissenschaftliche; genauer die naturwissenschaft⸗ liche Welt von Berlin, ja, Gãste bon mehreren deutschen Uni⸗ versitäten waren erschienen. Nachdem Shackleton, ein breitschultriger Mann von Mittelgröße und sympathischer Erscheinung, dem man die Fähigkeit, große Strapazen zu ertragen, wohl an⸗ sieht, den hohen Herrschaften vorgestellt war seine Gattin und deren Schwester hatten in zweiter Reihe Platz genommen richtete der Vorsitzende der , ,. für Erdkunde, Geheimrat Professor Dr. Penck einige herzliche Worte der Begrüßung sowohl an den Redner des Abends als an die so zahlreich er Lie Auhöͤrerschaft, worauf. Herr Shackleton die Rednertribüne bestieg. Seine ersten Worte brachten , vielen eine Enttäuschung; denn nicht allen war inzwischen bekannt geworden, daß der Vortragende statt, wie verheißen, deutsch englisch sprechen werde. Shackleton entschuldigte die Programmabweichung in launiger Weise, behauptend, sein Deutsch sei nicht in dem Grade tadellos, daß er hoffen dürfe, deutsch redend besser verstanden zu werden, als englisch redend. In dem Punkte hat er sich wohl zu bescheiden über seine linguistischen Fähigkeiten ausgedrückt, da er ja am reite in der Kolonialgesellschaft deulsch zu sprechen sich vorgesetzt haben soll; jedenfalls vermochte der Redner sogleich aus dem beifälligen Lachen der Versammlung zu er— kennen, daß er , , worden war, mithin die Kenntnis der englischen Sprache bei feiner Korona in genügendem Grade vorhanden zu sein schien, um seinem dankenswert laut und in allen Teilen des Saales vernehmbar gehaltenen Vortrage zu folgen. Dieser fand in seiner ganjen Äusdehnung bei verdunkeltem Saale statt; denn der Redner begleitete seinen Bericht mit einer ununterbrochenen Reihe n, Lichtbilber. Mit J Mann an Bord verließ das Schiff der Nimrod“ am 1. Januar 19608 Neuseeland, dem Sldpolarhoch⸗ sommer entgegenfahrend. Die ersten beiden Wochen brachten schlechtes Wetter, Wellen in der ungewöhnlichen Höhe von 14 m. Besser wurde die Witterung erst, als das Eis exreicht war, aber welche schwierige Schiffahrk im Cise! An den Lichthildern erscheint das Schiff manchmal wie zwischen den Schollen eingekeilt. Auch mächtigen 1, ihrer Höhe aus dem Wasser

Eisbergen wurde begegnet, die nur zu aus d aufragten und daher an Gefährlichkeit sich von Felsen in nichts unter⸗ schieden. An der Eiebarre, fo gut als es anging, entlang fahrend, die 60 bis 89 Fuß hohe Wand immer zur Seite, wurde am 4. Februar este Land gesehen und betreten, am 22. Februar der

ohe mächtige Vulkan Erebus

Die nächsten Monate galten der

des antarktischen Festlandes., nachdem

zum

ersten Male ö Untersuchung dieses ] Beohachtungs⸗ stationen am Lande angelegt und für die verschiedensten wissenschaft⸗

lichen Zwecke organifiert waren. Man arbeitete hier so fleißig, daß

Tag und Nacht alle 2 Stunden Beohachtungen gemacht wurden. Die Crpedition zum Erebus hatte wiederholt Gelegenheit, den Vulkan in Tätigkeit zu sehen ein Lichtbild zeigt ihn weißen Dampf in gewaltigen Schwaden ausstoßend. Der Krater ist 309. m tief, die? hier waltenden Gegensätz. vulkanischer Tätig keit und ungeheurer Kälte schaffen Eisbildungen von im⸗ ofanter Großartigkeit. Die Lichtbilder von dieser ¶Crebus⸗

esteigung sind von außerordentlicher Schönheit, vor allem die an den kurzen Wintertagen des 14. und 22. Juni aufgenommenen. Am 28. Ok⸗ tober trennte sich die von Shackleton geleitete Expedition, an der außer ihm drei Gefährten teilnahmen, von der anderen Gesellschaft, der in Folge bekanntlich die genaue Fessstellung des magnetijchen Südpols. gelang Shackletons Absicht war auf die Erreichung, des Südpols gerichtet. Daß fie nicht gelang, weil furchthare Erschöpfung und aus⸗ gehender Problant die Umkehr gebieterisch erheischten, ändert wenig an dem hochbedeutfamen Erfolge. Man befand sich jetzt wieder im antarktischen Hochsommer und nutzte das . zur Aufnahme von Photographien aus. Es ist erklärlich, daß sich diesen Lichtbildern die Aufmerksamkeit, besonders zuwandte. Sie zeigen fast immer eine unendlich ausgedehnte Schneelandschaft, im Vordergrunde die Spuren der, Wanderer, ihrer Schlitten und folange es nicht durch Len Sturz in eine Gletscherspalte verendete, auch des mitgeführten Pferdes, im Hintergrunde häufig beschneites hohes Gebirge, aber auch schwarz erscheinende, unbedeckte kahle Felsen. Gerade jetzt vor einem Jahre wurde, in der Erwägung, daß zu weiterer Ersteigung von voraussichtlich 00 m man war. bereits 3009 m uber Meereshöhe, immer steigend, gelangt die Kraft nicht mehr ausreichen würde, die Rückkehr beschloffen. Auf den eigenen Spuren zurückzufinden, war nicht allzu schwer, schwerer war es jedoch, die auf dem Hinwege angelegten Depots wieder zu erreichen, ehe der Proviant der wandernden Kolonne ausgegangen war. Manchmal hatte man schwer mit Entbehrungen zu kämpfen. Doch nach 126 tägiger Abwesenheit war man wieder am Schiff, die Gefährten begrüßend, und hörte erfreut von deren Erfolgen. Im Anschluß an diesen Bericht gab der Vortragende auch einige, Bilder von der Tierwelt der Antarktis, die auf. die Küsten beschränkt ist, vor allem von den Riesenrobben des Südpolarmeers und zen in Scharen die Küsten bevölkernden Pinguinen. Das Interessanteste und Staunenswerteste, wenn man an die Schwierigkeiten der Herstellung denkt, brachten am Schluß kinematographische Aufnahmen von ausgezeichneter Vollendung. Sie begannen mit der Abfahrt des „Nimrod“ von RNeuseeland, begleiteten dann das Schiff auf seiner Fahrt durch das Treibeis, zeigten Tier⸗ bilder in großer Zahl, unter denen die Darstellungen der drolligen Pinguine, z. B. ihr bewunderndes Anstaunen eines Grammophons, ihr schaukelnder Gang bei menschenähnlich aufrechter Haltung, häufig allgemeine Heiterkeit entfesselten. Selbst die Wanderung der 4 Männer gegen den Südpol war von Zeit zu Zeit kinematographisch aufgenommen wvörden, mit der Wirkung auf die Zuschauer, daß sie sich noch ungleich lebendiger die furchtbaren Anstrengungen, dieser, schwere Schlitten in tiefem Schnee stets bergan ziehenden Männer vorzustellen vermochten. Was der Vortragende bei Gelegenheit von der strengen Zeiteinteilung der täglich zehnftündigen Wanderung oder Arbeit aller sagte, wurde auch durch die schönen Worte erläutert, die er am Schluß spräch, nämlich, daß jeder der 37 Teilnehmer, von denen 32 zum Schiff, 15 den eigentlichen Arbeiten der Expedition angehörten, allezeit erfüllt gewesen eien von der Größe und Wichtigkeit des Unternehmens im Interesse der Vermehrung unferer Kenntnis von unserem Planeten und vieler großer wissenschaft⸗ licher Aufgaben. Dem Redner wurde der lebhafteste Beifall ge⸗ spendet. 8 längerer Anrede an ihn ergriff nunmehr Geheimrat Penck das Wort. „Wir wissen“, so führte er aus, „dank Ihnen nun finiges vom Innern der Antarktiz. Wir wissen etwas iber die Höhen⸗ lage des gewaltigen Inlandeises, das sich dort ausbreitet und das sich in mäßigeren Höhen hält, als vielfach angenommen wurde, ein Ergehnis pon ganz hervorragender Bedeutung. It Ihnen auch nicht geglückt, den Südpol selbst zu erreichen, haben Sie 25 deutsche Meilen davon entfernt sich zur Umkehr entschließen müssen, so geblhrt Ihnen doch das Verdienst, durch Ihre Expedition die Erreichung des magnetischen Südpols ermöglicht zu haben. Was das größte Hindernis Ihrer Expedition war, die eisigen südlichen Winde, erweist sich zugleich als eic wichtige neue Erfahrung. Sie zerstört unsere Vorstellung, 36 sich rings um den Südpol ein Luftdruckmaximum ausbreite. Alle diese ründe haben den Vorstand der Gesellschaft für Erbkunde bewogen, Sie der höchsten Auszeichnung würdig zu erachten, welche die Gesellschaft bewährten Forschern zu erweifen in der Lage ist. Mit diesen Worten überreichte Geheimrat Penck dem Gefeierten die , goldene Nachtigal⸗ Medaille, die von ihm mit verbindlichen Dankesworten, in denen er der Hilfe der deutschen Wissenschaft in allen großen Unter⸗ nehmungen ehrend gedachte, entgegengenommen wurde.

weiterer

Wie das Reutersche Bureau“ erfährt, hat die englische Regierung 260 000 Pfund Sterling für die antarktische Ex⸗ pedition Scott zur Verfügung ge tellt.

Wohlfahrtspflege.

Die Wohlfahrtseinrichtungen der Badischen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwi 366 a. Rh. sind nach dem Be⸗ richte des Gewerberats auch im Jahre 1908 nicht unerheblich erweitert worden. So ist das innerhalb der Fabrik errichtete und mit Instrumenten, Apparaten, Bädern usw. hei ausgestattete Ambulatorium, in dem die ärztlichen Sprechstunden abgehalten werden Untersuchungen der sich krank meldenden Arbeiter stattfinden, ärztliche Behandlungen vorgenommen werden und erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen . wird, auch im Berichtsjahre wieder mit verschiedenen, den r chritten der Heilkunde entsprechenden Zuwendungen bedacht worden. In der Lungenhei stätte ge⸗ nannter Fabrik in Dammenfels ar ft! im Berichts jahre über 70 Pfleg⸗ linge, im Erholungshaus Kirchheim olanden während des leichen Zeit⸗ raums 247 Pfleglinge und im Wöchnerinnengsyl 1653 Wöchnerinnen zur Aufnahme. Der freiwillige Krankengeldzuschuß der Fabrik belief sich für die Zeit vom 1. Januar bis 30. November 1908 auf rund I 069 76. Freie ärztliche Behandlung wurde dort im Berichtsjahre ungefaͤchr 3269 Arbeiterfgmilien gewährt. An freiwilligen Unter⸗ stützungen zahlte die Firma an 400 invalide Arbeiter sowie an Witwen' und Waisen der Arbeiter rund 86 000 0 aus. Aus der zu Beginn des Jahres 1998 mit einem Stiftungs- kapital von 150 000 106 und jährlichen Fabrikbeiträgen von derselben Höhe ins Leben getretenen ¶Arbeiterpensiong⸗ stiftung sind den Arbeitern mit mindestens fünfjähriger ienstzeit Unterstützungen in der Höhe der staatlichen Invalidenversicherungen esichert. Belli hierfür werden, von den Arbeitern nicht erhoben.

es ferneren wurde von der i am 1. Januar 1908 eine Für— te en rich fuͤr diejenigen Angestellten (Techniker, Bureaugehi fen,

eister, i fed n Buregudiener usw.) getroffen, die weder der Beamtenpensionskasse, noch der . . Diese Ängeftellten erhalten im Invaliditätsfalle eine statutarisch fest⸗ gelegte Pension. Erholun surlaub erhielten im Jahre 1908 1813 Arbeiter von je J Woche mit voller Lohnvergütung und einer Zulage von 7 4.

Die Betriebskrankenkasse der Hamburg- Amerika— Linie blickte am 1. Dezember auf ein 26 jähriges Bestehen zurück. Bei threr Eröffnung sählte die Kaßle 291 Mitglieder. Durch die sortschreitende Vergrößerung der Betriebsverhältnisse der Gesellschaft und durch Ausdehnung des Versicherungszwanges auf immer weitere Kreise der Arbeiter und Angestellten im Jahre 1904 wurden durch die Novelle zum Krankenversicherungẽgesetz auch die kaufmännischen Angestellten bis zu einer bestimmten Gehaltgßrenze Mitglieder der * erhöhte sich die Mitgliedsziffer erst langsam, dann in immer schnellerer Progression. Im Jahre 1888 betrug sie 393, im Jahre 1556 bereits iz, im Jahre 1907 wurde mit h2b6 Mitgliedern

der höchste , erreicht. Entsprechende Steigerungen zeigen sich natürlich auch in den Ausgaben und Einnahmen der 8e Im Jahre 1888 stellten sich die Jahresausgaben auf rund 8709 „, im Jahre 1908 auf rund 205 600 M. Die Beiträge der Mitglieder, die im Jahre 1888 insgesamt 6900 betrugen, beliefen sich im Jahre 1907 auf 167 400 S6. Von der Gesellschaft wurde 1888 ein Zuschuß von 34060 S, 1907 ein solcher von 83 200 M geleistet.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Landwirtschaftliche Lehrlingsprüfungen. Wer die grundlegende Bedeutung der praktischen Lehrjahre für die berufliche Tüchtigkeit des Landwirts zu würdigen weiß, muß es mit Freuden begrüßen, daß die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft Lehrlings⸗ prüfungen für ganz Deutschland eingeführt hat, deren Zweck es ist, allen jungen Landwirten den wertvollen Erwerb eines praktischen Befähigungsnachweises zu ermöglichen. Die auf dem Hof, in den Ställen, auf dem Speicher und im Feld abge⸗ haltenen Prüfungen erstrecken sich in der Hauptsache auf die Feststellung derjenigen nn n Kenntnisse und Fertigkeiten, deren Beherrschung nach einer ordnungsmäßig verbrachten zweijährigen Lehrzeit gefordert werden muß. Daneben soll ein gewisses Verständnis für die Be⸗ deutung der einzelnen Betriebsmittel und Betriebszweige und ihres Zusammenwirkens (Organisation, in Anlehnung an die besonderen Verhältnisse der Lehrwirtschaft, nachgewiesen werden. An den . die im Frühjahr (März) und . (September) tattfinden, können mit Einwilligung ihres Lehrherrn alle unbe⸗ scholtenen jungen Landwirte nach Beendigung einer ordnungsmäßigen (meist zweijährigen) praktischen Lehrzeit sowie jeder Landwirt⸗ schaftsbeamte bis zum Ablauf des zweiten Jahres nach beendeter Lehrzeit teilnehmen. Für den letztgenannten ist eine Einwilligung des Lehrherrn nicht erforderlich. Die erfolgreich geprüften Lehrlinge er⸗ halten als urkundlichen Befähigungsnachweis einen von dem Prüfungs⸗ ausschuß unterzeichneten Lehrbrief. Anmeldungen zur Lehrlings⸗ prüfung, denen ein selbstgeschriebener Lebenslauf und die Einwilligungs⸗ erklärung des Lehrherrn, bei Beamten ein Führungszeugnis des Prinzipals beizufügen sind, wolle man an die Betriebsabteilung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Berlin 8sW. 11, 6 Straße 14, richten.

Saatenstand in Rußland.

Der Kaiserliche Konsul in Kiew berichtet unterm 27. November v. J.: Im Südwestgebiete sowohl wie in den kleinrussischen Gouvernements waren die Witterungsverhältnisse im allgemeinen für die Aussagt des Wintergetreides und dessen weitere Entwicklung wenig günstig. Infolge der anhaltenden Dürre im Heroöste glaubten viele Bauern mit dem Säen bis zum Eintritt von Regen warten zu sollen und bestellten ihre Felder erst Ende Oktober oder auch gar nicht, was eine Verkleinerung der üblichen Anbaufläche zur Folge hatte. Nur im Gouvernement Wolhynien konnten die Feldarbeiten rechtzeitig ausgeführt werden; die Saaten stehen dort im allgemeinen gut und haben sich vielfach so kräftig entwickelt, daß sie gemäht oder abgeweidet werden mußten.

Im Gouvernement Podolien ist gegenwärtig der Stand der Saaten nicht ganz befriedigend; gut stehen stellenweise die früh be⸗ stellten Felder in den Kreisen Kamenez⸗Podolsk und Gaissin, nicht befriedigend hingegen die große Masse, der spät bestellten. Im Gouvernement Kiew hat die Dürre die Aussaat so ungünstig be⸗ einflußt, daß die Bauern in den Kreisen Swenigorodka, Taraschtscha und Skwira es vorgezogen haben, einen großen Teil ihrer Felder garnicht zu bestellen; im übrigen stehen die Saaten dank reichlichen Niederschlägen im November und dem sehr späten Be⸗ inn des Winters verhältnismäßig gut; auch hier übertreffen die früh bestellten Felder die spät besäten. Aehnlich liegen die Verhält⸗ nisse im Gouvernement Tschernigow, während das Gouvernement Poltawa nur wenige Felder mit befriedigendem, aber sehr viele mit geradezu schlechtem Saatenstand aufzuweisen hat. Der Stand der Wintersaaten im Gouvernement Mohilew ist durchweg gut, weil hier bei genügend durchfeuchtetem Boden die Felder rechtzeitig bestellt werden konnten, und die Witterung auch der weiteren Entwicklung der Saaten günstig war.

Verkehrsanstalten.

Elektrischer Eisenbahnbetrieb im nördlichen Schweden. Auf der nördlichsten Eisenbahn Schwedens, der Strecke vom Eisenerzbezirke Kiruna bis zur norwegischen Grenze wird . elektrischer Betrieb eingerichtet werden. Die schwedische Staatsbahnverwaltung hat, wie der „Export“ mitteilt, mit zwei Firmen, die ein gemeinsames Angebot eingereicht hatten, der Allge⸗ meinen schwedischen elektrischen Gesellschaft in Westers (Allmänna svenska elektriska bolaget) und den Siemens⸗Schuckert⸗Werken

über die Ausführung der neuen Ein⸗ it dem elektrischen Betriebe will man

beteiligten G aften aus. Der Staat Recht, die

fallen sie

führen die Anlagen ; bezahlt Zinsen und Tilgungsbeträge Anlagen jederzeit zu erwerben. Na ihm ohne weitere Zahlung zu. Entsprechen die. neuen An⸗ lagen nicht den gestellten Bedingungen, so müssen die Ge⸗ sellschaften sie ohne Kosten für den Skaat entfernen und die Bahn wieder in den früheren Zustand versetzen. Wenn die gt r en einen vereinbarten Betrag übersteigen, so bezahlen die Gesellschaften dem Staate den Mehraufwand; bleiben die Betriebskosten hinter jenem Betrage zurück, so erhalten die Gesellschaften zwei Drittel und der Staat ein Drittel der n, Sohald die Direktion des schwedischen Wasserfallwesens ihre Vorschläge über die als Kraftquellen zu benutzenden Wasserfälle abgegeben hat, wird die Regierung eine Vorlage für den im Januar 19I0 zusammentretenden Reichstag aus⸗ arbeiten. Schweden plant schon seit längerer Zeit die Um estaltung des

esamten südlichen Staatsbahnnetzes für den ien fr Betrieb. uf die Ausführung dieses Plans werden die Erfahrungen nicht ohne Einfluß sein, die man bei dem bevorstehenden elektrischen Eisenbahn⸗ betrieb im Norden machen wird.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, Verdis Oper „Ein Maskenball“, in der bekannten Besetzung der e gr ien durch die Damen Kurt, Ober, Artöt, die Herren Kirchhoff. Bronsgeest, Bachmann, von Schwind u, a. und unter der muffkalischen Leitung des Kapellmeisters Blech in Szene.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen, n . Wünschen zufolge, Nachmittags 23 Uhr, eine Aufführung von E. von Wildenbruchs Vaterländischem Schanz „Die Quitzows *, mit den Herren Geifendörfer und Gode in den Titelrollen, statk. Die Preise ind ermäßigt. Abends gehen Die Journalisten von Gustav

Freytag in Söene, in welchem Lustspiel die Herren Keßler, Boettcher,