1910 / 11 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jan 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Richtige Kapellmeister Enders hatte zuerst alle Mühe, bei der anfänglichen Unsicherheit des Sängers Entgleisungen des Ensembles zu verhüten. Später fand sich Herr Bockmann jedoch zurecht und konnde die volle Schönheit feines phänomenalen Tenors entfalten. Die Titelpartie war Frau Frease⸗Green anvertraut, die mit jeder neuen Rolle künstlerisch wächft. Sie erntete nach der berühmten Wahn— sfinnsarie“ starken wohlverdienten Beifall. Vortreff lich, wie immer, war Herr Rünger als Lord Asthon, und auch die Herren Rolf, Joslewitz, n, . und Fräulein Marno boten tüchtige Leistungen.

Konzerte.

Marie Berg, die schon wiederholt durch ihre von warmem Empfinden und feinem Geschmack zeugenden Gesangsvorträge die Zu— hörer erfreut hat, gab am Sonnabend lim Klindworkh— Scharwenkasaal einen „Internationalen Volksliederabend!. Das überreiche Programm enthielt alte geistliche Gesänge, norwegische Hirtenlieder, japanische und deutsche Volkslieder sowie ostafrikanische Kisuahelilieder. Die Vortragende verftand es, alle diese so ver⸗ schieden gestalteten Kompositionen jedesmal in ihrer charakteristischen Eigenart wiederzugeben und für sie Interesse zu erregen. Die Har—⸗ monium⸗ bezw. Klavierbegleitung wurde, gleichfalls der jedesmaligen Stimmung geschickt angepaßt, von Herrn Kapellmeister Friedrich Weigmann ausgeführt.

Am Montag sang Charlotte Wolter Scharwenkasgal mit sympathischer Altstimme alte und neue Lieder. Noch ist ihre Gesangskunst nicht vollendet, und noch darf ihr Vortrag größere Beweglichkeit anstreben; es finden sich jedoch hübsche Anzeichen eines feinen musikalischen Geschmacks und echten Gefühls. Von Bruno Hinze⸗Reinhold, der am Flügel begleitete, kamen einige Lieder zu Gehör mit eigenartiger, doch nicht immer ganz natürlich quellender Melodik; die inter⸗ essante Klavierbegleitung kam mit aller Feinheit zur Geltung. Der Klavierabend, den Hans Solty gleichzeitig im Beethovenfaal gab, zeigte einen erst werdenden Künstler. Noch ist die Technik nicht klar genug, und der Ausdruck ist noch zu leblos, als daß die Vorträge künstlerische Anregungen zu bieten vermöchten. 5

Die geschätzte Sängerin Elisabeth Ohlhoff hatte am Dienstag im Beethovensaal einen Liederabend veranstaltet. Wesentlich Neues bot das Konzert nicht; doch hört man der Künstlerin jederzeit gern zu. Die zahlreichen Hörer lohnten denn auch die geschmack⸗ vollen gesanglichen Darbietungen mit wohlverdientem regen Beifall. Günther Freudenberg 'atte für seinen Klavierabend im Blüthnersaal, gleichfalls am Dienstag, ein sehr schwieriges Programm zusammengestellt, das nicht nur an die Aufmerksamkeit und das musikalische Gefühl der Hörer erhebliche Ansprüche stellte, sondern auch an den ausführenden Künstler. Zwischen Variationen bon Brahms über ein Thema von Händel und von . stand Beethovens Hammerklaviersonate. Der Pianist führte die Ton⸗ dichtungen klar durchdacht und gut empfunden vor. In der Auf⸗ fassung und in der Technik trat die starke Willenskraft des Künstlers, welche auch Widerstrebendes zwingt, machtvoll hervor; diefer tiefe Ernst, mit welchem idealen Zielen nachgestrebt wird, wirkte immer erfreulich, auch wenn nicht alle Ge— danken von gleich starkem Leben durchflutet erschienen. Der zweite der drei angekündigten Kammermusikabende des Brüsseler Streichquartetts fand an demfelben Tage im Klindworth— Scharwenkasaal statt und stand der ersten gleichartigen Veran— staltung dieser so beliebt gewordenen Streichmusikvereinigung nicht nach. Es ist schwer zu sagen, welches der drei zu Gehör gebrachten Tonwerke von Haydn, Brahms und Beethoven in der klaren, glanz⸗ vollen Wiedergabe den größten Eindruck hinterließ. In allen kam auch diesmal der Stimmungsgehalt zu künstlerisch schöner Wirkung. Im Choralionsaal konzertierte am Dienstag der erblindete Pianist Emil Oppermann. Während sich fein Spiel durch Korrektheit auszeichnete. fehlte es dem Vortrage an Empfindung. Die Wieder⸗ gabe von Mozarts C-Moll-Phantasie, der Sonate in As⸗Dur von Beethoven und der Romanze in Fis⸗Dur von Schumann sowie einiger kleineren Chopinschen Kompositionen fand jedoch freundliche Aufnahme. Dazwischen bot der Konzertmeister der Königlichen Kapelle Robert Zeiler (Violine) in seiner bekannten frischen, schwungvollen Gestaltungsweise die E⸗Dur⸗-Sonate von Bach, bei welcher Herr Musikdirektor A. Straus den Klavierpart

im Klindworth—

übernommen hatte. Wenn

auch die wechselseitige Anpassung im Zusammenspiel bisweilen nicht

völlig einwandfrei erschien, war der Gefamtesndruck jedoch im allgemeinen befriedigend.

Das zweite Abonnementskonzert von Florian Zajie und

Heinrich Grünfeld hatte die Singakademie am Mittwoch

vollständig gefüllt. Für das G⸗Moll-Konzert von Brahms traten als

J 751 Mitwirkende noch

der Königliche Hofpianist und K. K. Kammer-

D 5. Theater. Das Konzert. Königliche Schanspiele. Sonnabend: Opern— haus. 15. Abonnementsvorstellung. Marie, die Tochter des Regiments. Komische Oper in? Akten von Gastano Donizetti. Text nach dem Französischen des Saint⸗-Georges und Bayard von C. Gollmsck. Musikalische T ; Kapellmeister Blech. Regie: Herr Versiegelt.

Akt nach Raupach

Komische Ope einem J von Pordes⸗Milo. Musik von

Richard t J 1 Len Blech. N EXLeitung: Herr Kapellmeister egisseur Droescher. An

. ö.

eitung: Herr

R orrsnBfea.- * s . berregisseur Droescher.

512 3 * J Blech. Regie: Herr Oberr

fang 77 Uhr. Schauspielhaus. 15. Abonnements vorstellung Wildenbruchs Todestag: Der deutsche Nönig. Schaiswiel ö fyñ̃ 1f Aft von Err st vo Mi der an Schau piel in fünf Akten von Ernst von Wilden Sonnabend, bruch. Regie: Herr Regisseur Ke Sonntag Opernhaus. 16. Ab (Gewöhnliche Preise. Dienst⸗ und aufgehoben. Lohengrin. tis in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus 16. Abonnements vorstellung. Dienst und Freiplätze sind aufgehoben. Strandkinder. Ein Schauspiel in vier Akten von Hermann Suder mann. Anfan Neues Opernt und Freiol Weise.

*

irrspiel Sonntag,

bauer.

2 * 1 * * ** t. 189. Billettreservesatz. Dienst J

aufgehoben. Nathan der

Dentsches Cheater. Sonnabend, Abends ? Uhr: Der Widerspeustigen Zähmung. . / Sonntag: Der Widerspenstigen Zähmung.

Tammerspiele.

. Garten. Der Kaufmann ö

Sonnabend: von Venedig. Anfang 8 Uhr.

ö . 8 5 unn 9 j Sonntag: Der Kaufmann von Venedig. Sonnkag,

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hohe Politit. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Doktor Eisenbart. Abends: Hohe Politik.

Lessingthenter. Das Konzert.

birtuose Alfred Grünfeld und der Königliche Kammermusiker Hans Hasse; in solcher Besetzung mußte die Tondichtung zu schöner, lebendiger Wirkung kommen; ihre Wiedergabe fand auch ebenso lebhaften Beifall wie die Einzelvorträge Alfred Grünfelds am Flügel. Den gesanglichen Teil führte Elisabeth Ohlhoff mit ihrem angenehmen flaren Sopran erfolgreich durch, Der Geiger Henry Seiffert und die Sän erin Helene Pafsow— Vogt, die sich, ebenfalls am Hit im Klindworth— Scharwenkasaal zu einem Konzert zusammengefunden hatten, haben beide eine nennenswerte künstlerische Höhe nicht erreicht; ihre Leistungen erhoben sich kaum über ein knappes Mittelmaß. Das Sep ik⸗Quartett, deffen fesselnde Vortragsweise und feinsinnige musikalische Auffassung bereits s

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nora.

Montag: Das Konzert.

Neues Schauspielhaus. Sonnabend Uhr: Alt⸗Heidelberg. Sonntag: Julius Cäͤsar.

RKomische Oper. Das Tal der Liebe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Abends 8 Uhr:

* 2 Ichillertheater. sßslor nf 71 Uh Abends 8 Uhr: zler. Anfang 73 Uhr. Messina oder: Die fein mit Friedrich Schiller. Nachmittags Ministerialdirektor.

Montag: Der Meineidbauer. . nn.

S nnab 110.

17 Wr Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: 8 t uhr. Das Käthchen von Heilbronn. Großes historisches ritterschauspiel in 5 Akten von Heinrich von Kleist. Abends 8 Uhr: spiel in fünf Aufzügen Sonntag, Nachmittags 3 Abends: Der Schwur der Treue. Montag: Viel Lärm um Nichts.

Thenter des Mestens. (Station: Zoologischer Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags Uhr: Der Struwwelpeter. Die geschiedene Frau. 1 Nachmittags Der fidele Bauer. Abends 8 Uhr:

Lustspielhau s. (Friedrichstr. B36) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sonntag, ,,, 3 . Man soll keine Briefe schreiben. Abends. Der dunkle Punkt.

Sonnabend, Abends 8 uhr: f

gelegentlich seines ersten dieswinter⸗ lichen Auftretens im Saal Bechstein erneut gerühmt wurde, hatte am Mittwoch ebendafelbst eine zahlreiche Zuhörerschaft ver⸗ sammelt, die wiederum mit hohem Genuß dem mustergültigen gin sammenspiel der temperamentbollen Künstler lauschte. Die Gaben des Abends bestanden in Streichquartetten (F⸗ und D⸗Dur) von Bendl und Haydn sowie in dem Klavierquintett von Franck, bei dem noch außerdem Herr Paul Goldschmidt mitwirkte und sich dem Ensemble trefflich einfügte. Franz Schubert war das erste Konzert gewidmet, das Artur und Therese Schnabel am Mittwoch im Beethovensaal veranstalteten. Das einheitliche und doch ab— wechslungsreiche Programm bot außer der Klaviersonate in A⸗Moll Op. 42) noch drei Impromptus (Op. 90) und die Valses nobles (Op. 77). Zwischen dle Instrumentalnummern war eine schöne Auswahl von sechzehn Gesängen aus der „Winterreise“ eingeschoben, die künstlerisch den Höhepunkk des Abends bildeten. Die Tiefe und Innerlichkeit der musikalischen Eigenart Therese Schnabels fand in diesen tiefernsten Liedern ein resches Feld, um sich voll auszugeben. Ihren Vortrag einzelner Gesänge, wie z. B. „Gute Nacht“, „Der Lindenbaum“, „Wasserflut“, Letzte Hoffnung“ und „Das Wirtshaus“ kann man uneingeschränkt als vollendet schön bezeichnen. Daß man bei anderen Liedern, die von der Sängerin ein starkes Herausgehen erlangen, wie „Erstarrung! und „Der stürmische Morgen“, einen kraftvoller ausgiebigen Ton vermißte, will gegen den Gesamt— eindruck hoher künstlerischer Reife und Abrundung, den Frau Schnabels Leistung hinterließ, wenig sagen. Artur Schnabel spielte die A⸗Moll⸗Sonate mit der ihm eigenen Ueberlegenheik und Beherrschung der technischen und musikalischen Ausdrucksmittel; er schuf aus den oft gehörten Impromptus fein abgetönte, virtuos— glänzende Charakterstücke sein Bestes bot er aber beinahe in der Begleitung der Liednummern, die mehr einer musikalischen Charakte— risierung der Gedichte am Klavier glich und viel zu der künstlerischen Wirkung der Gesänge beitrug.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, die erste Wiederholung von Donizettis neueinstudierter Sper Die Regimentstochter“, mit Fräulein Hempel in der Titelrolle, statt. Im übrigen lautet die Besetzung: Herr Knüpfer: Sulpiz; Herr Philipp: Tonio; Frau von Scheele⸗Püller: Marchesa; Herr Vallentin.? Haus⸗ hofmeister. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. Den Beschluß des Abends bildet „Versiegelt“ in der bekannten Besetzung der Hauptrollen (Hempel, Easton, von Scheele⸗Müller, Hoffmann, Bischoff, Knüpfer) und unter persönlicher Leitung des Komponisten.

Im Königlichen Schaufpielhaufe wird morgen, als dem einjährigen Todestage Ernst von Wildenbruchs, dessen Schauspiel Der Deutsche König“ aufgeführt. Die Titelrolle spielt Herr Staegemann, außer ihm sind in den Hauptrollen die Herren Sommer— storff, Geisendörfer, Werrack, Boettcher, Nesper, Pohl, Zeisler, Patry sowie die Damen Poppe, Lindner, Ressel und von Arnauld beschaͤftigt.

Mannigfaltiges. Berlin, 14. Januar 1910.

gestrigen Sitzung der Stadtverordneten riefen die Vorschläge des Ausschusses zur Vorberatung der Vorlage, betreffend die Berechtigung der Mitglieder der 125. Armen“ kommission zur Niederlegung' ihrer Aemter und die Aende⸗ rung des Verfahrens bei der Wahl von unbesoldeten Ge— meindebegm ten eine längere und ziemlich erregte Debatte hervor. Die Vorschläge des Ausschusses gingen im allgemeinen dahin, zu dem alten Brauche zurückzukehren, wonach der Aus— schuß für Unbesoldete berechtigt sein solt, Vorschläge von Kandidaten aus den einzelnen Kommissionen entgegenzunehmen und sie nach vorheriger Prüfung der S adtverordnetenpersammlung zur endgültigen Wahl zu unterbreiten. Nach den jetzigen Gepflogen⸗

In der

Abends: Sonnabend. Abends 8 Uhr:

S Sonntag, Nachmittags

Abends wagenkontrolleur.

. Anfang 8 Uhr. . Abends 8 Ühr Die Sonnabend, Abends 8 Uhr: 68 Mosso *1 ( as . osse mit Gesang ; Poss e Die Fledermaus. ang Das Tal der Liebe. von Max Schmidt. . ; prinzessin.

O. (Wallnertheater.)

Die Braut von dlichen Brüder. Ein n

Chören in vier Aufzügen von

Esel. Lustspiel in drei Akten G. A. de Caillavet.

Der Herr Der Meineid⸗ Hehbhelthenter. Der Wirrwarr. Der Wirrwarr.

L

Sonntag:

Restdenztheater. Direktion: Richard Alexander) r: Im Taubenschlag. chwank in 3 Akten von Hennequin und Veber.

3 Uhr: Abends: Im Taubenschlag.

Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Dollarprinzessin. * Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die ewige Lampe. und Tanz in J. Kren. Gesangstexte von Alfr. Schönfeld. . Abends:

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr Sonnabend, Abends Uhr: von R. de Flers und

Sonntag und folgende Tage: Buridans Esel. Eöniggrätzer Straße 57/58.)

Anfang 8 Anfang 81

heiten stand dieses Recht dem recherchierenden Stadtverordneten Der Vorschlag des Ausschusses wurde von den soʒialdemokratisc.· Stadtvv. Borgmann, Singer und Ewald energisch bekämpft. Y Redner erblickten in dem Vorschlage den Versuch einer Vergemast gung ihrer Partei. Durch ihn solle die Möglichkeit der Wahl pr Soʒialdemokraten ungemein erschwert, wenn nicht gänzlich beseitigt werde Demgegenüber legten die Stadtyv. Gericke, Rosenow und Cassel da daß der Vorschlag des Ausschusses aus keinerlei partei olitisch. Interessen hervorgegangen fei. Für die Mehrheit der ö komme lediglich die Fähigkeit und Würdigkeit der vorgejchlagene Kandidaten für die ihnen zugedachten Posten in Frage. I. Stimmen der Sozialdemokraten

ld wurde schließlich Vo. schlag des Ausf chusses angenommen mit einem antrage des Stadtv.

g Rosenow dahingehend: Daß an. schlagsrecht bleibt dem recherchierenden Stadtverordneten de betreffenden Bezirks. Der . für Unbesoldete hat das Recht diese Vorschläge zu prüfen und

einerseits Vorschläge an die Stadt verordnetenbersammlung gelangen zu lassen. Die letztere soll dann ganz unabhängig und nach Maßgabe der Städteordnung die Wahl bornehmen.“ Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung, zumess kleinere Vorlagen und Petitionen, wurden ohne nennenswerte Di

kussion erledigt.

Die „Deutsche erpedition“ veranstaltet

Inner Afrikanische Forschungz— in der Aula der Königlichen Technische⸗ Hochschule in Charlottenburg am 24., 25. und 28. Kon 10 bis 2 Ur am 26. d. M. von 10 bis 1 Uhr eine Ausstel lung aus den während der zweiten Forschungsperiode gewonnenen arstellungt material an photographischen Aufnahmen, Zeichnungen, Konstruktionen, Delskizzen usw. Der Eintritt ist frei. Dle Leitun der Veranstaltun liegt in den Händen des Chefs der Expedition, des ef nn, Leo Frobenius, der kurz nach Schluß der Ausstellung wieder nach Nordafrika abreisen will, um einen Einblick in die Verhältnisse der Nordsahara zu gewinnen.

Der Verein »Säuglingskrankenhaus Berlin E. V. veranstaltet am Sonnabend, den 19. Februar, in den Festräumen dez Landwehroffizierkasinos ein Konzert mit anschließendem Ball. 63 wird auf diesem Fest von Büfetts, Tombola und ähnlichen Ver. anstaltungen abgesehen werden und nur ein auserlesener Kreis hervor, ragender Künstler zum Worte kommen.

Bremen, 14. Januar. (W. T. B.) Die auswärts verbreitete Meldung von einem dem Da mpfer „Areturus zugestoßenen Unfall wird von der Reederei als unrichtig bezeichnet. Der Dampfer ist am 8. Januar in Lisfabon einget to fen und löscht dort zur Zeit seine Ladung.

London, 14. Januar. (W. T. B.) Die Gebäude der Tuch—Q händlerfirma Evans in Der Vorstadt Kilburn sind durch ein Feuer, das infolge Explofion einer Lampe unter den Waren eines Schaufensters ausbrach, vollständig zerstört worden. Der Schaden wird auf 100 00 Pfund Sterling geschätzt. Da die Ge bäude wegen des freien halben Tages leer waren, ist niemand bei dem Brande verletzt worden.

Antwerpen, 14. Januar. (W. T. B.) Die Hamburg Amerikalinie errichtet hier eine Zweigniederlassung und hat zu diesem Zweck in den Scaldis Buildings am Qual Ortelius Bureauräume gemietet.

Marshfield (Oregon), 14. Januar (W. T. B.). Der der Southern Pacifie Railway gehörende Dampfer „Ezarina“n tt gestern abend bei schwerem Seegang in der Coosbay auf einen Hafendamm aufgelaufen. Dreißig Mann der Besatzung sind ertrunken, nur einer ist gerettet. Gestern abend wurden? von sechs Schiffbrüchigen, die sich im Takelwerk festgeklammert hatten, drei von schweren Sturzwellen fortgerissen, die anderen drei zogen ihre Kleider aus und sprangen ins Meer, kamen aber nicht wieder zum Vorschein.

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

komische Reiter der Welt. Der Frosch⸗

mensch de Marlow. Sergeant Brennan,

der beste Diabolospieler. = üäm h Uhr: Die drei Rildasenn her 'r mn sielllse Schloß in der Normandie.

Senntag, Nachmittags 33 Uhr und Abends 716 Uhr: 2 Vorstellungen. Nachmittags ein Rind frei, weitere Kinder unter 10 Jahren halbe Preise.

Sneemittchen. Nachmittags und

Der Schlaf⸗

Abends: Ungekürzt: Die drei Rivalen.

Dirkus Kusch. Sonnabend, Abends 70 uhr Musik Galaabend. James Fillis mit seinen drei Kindern. Mons. Eolon mit seinen dressierten Affen. Der Amerikaner Kers— lake mit seinen dressierten Schweinen. Fräulein Martha Mohnke, Schulreiterin. Herr Ernst Schumann, Originaldressuren. Fräulein Wardia Beketow, Schulteiterin. = Reiter familie Proserpi. 4 Gebr. Karolis, ungar. Reitkünstler. Die neue russische Pantomime Marja.

Familiennachrichten.

drei Akten von

Die Dollar⸗

Buridans

Viel Lärm um Nichts. Luft von William Shakespeare. Uhr: Maebeth. ö

Konzerte. Fingahndemie.

Mitwirkung des mann.

Abends 8 Uhr: Emmy von

Konzert von Maas

. und Gerald 31 Uhr (halbe Preise):

Operette von Leo Fall. Kunwald.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: 2. Konzert von Bronislaw Huberman Klaviervirtuosen Leopold Spiel

Beethonen-⸗Saul. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Linsingen (Gesang) Violoncello) Philharmonischen Orchester. Dirigent: Dr. Ernst

2

1 Frhr. von Matteneloit mit, rl; Erna Foelckel (Nieder-Tofchanowit,

53. Zt. Wien). .

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Amtshauptmann, Jammerherrn von Nostitz⸗Wallwitz (Leipzig). rn. Hauptmann von Vangerow (Saarburg *..

5r j PVless P 3

e g Dru. V. von Plessen (Damshagen).

Gestarben: Hr. Professor Franz Stolze (Berlin).

. unter

Frl. Agathe von Boehmer (Groß Lichterfelde)

mit dem Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Die geschiedene Frau.

. Galaabend. Der dunkle Punkt. ; Schulyferden

ragenden „Black Duke“.

Drugi“ und * D . de Benville aus Paris pferden.

Auftreten des Kommissionsrats Gustav Stensbeck mit seinen neuen hervor „Eisenherz““,

̃ ü . Zirkus Schumann. Sonnabend, Abends 7 Uhr: /

; mit ihren Freiheits—⸗ Original⸗Bagonghi,

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlagt⸗ Anstalt Berlin SM., Wil hei mstraße Nr. 32. Zehn Beilagen

. 1 C ö . z lseinschließlich Börsenbeilage und Wacenz ichen beilage Nr. 4A und 45).

„Ten Mme. Susanne

der kleinste

zum Deutschen Reichs anzeiger

11.

Er ste Beilage

Berlin, Freitag,

den 14. Januar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Marktorte

niedrigster M6

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und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

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semer kungen. Die berkaufte Menge wird 9. llegender Strich () in den ** :

Berlin, den 14. Januar 1910.

dolle Doppelzentner und der Verkaufs f ĩ mf r en, mn, i. ertausgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

20, 00 21,00 22,40 21,30

20, 30 21,70 21,50 21. 00 22,00 23.90 21,50

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. 16,00 15,00

16, 10 8 15,60 ] 2500 U 300

daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.

Kalserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Nin den letzten sechs Spalten, daß entsprechender

322 4115

44 251

1600 3925

805 23 000 4530

16,45

1600 15,56

16, 43 1533 15. 16

1290 1290

301 62 4600 3100

185 2860

792

9088

12410 1506 1365

2651 129 40 000 4800

15,35 16, 10 16,00 16, 00

6 000

Zahlen berechnet. Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag. 14. Sitzung vom 12. Januar 1910.

. or , Stellvertreters des eichskanzlers Staats⸗ . eichsamts des Innern Delbrück, die gestern „bersbäteten Eingangs des stenographischen Berichts nicht niht werden konnte, hat folgenden Wortlaut: eine derren! Der Standpunkt des Herrn Reichskanzlers, wie . die Ehre gehabt habe, ist von den verschiedensten e alt den verschiedensten Gründen angegriffen worden. Wenn ü das Wort zur Abwehr dieser Angriffe nehme, so habe ich Zunächst: ist es richtig, daß die Be— w. auf die Ausübung ihrer staatsbürgerlichen Rechte 1 des Staats vollstandig entrückt sind? und weiter, , ge zu, verneinen ist, falls dem Staate das Recht zusteht, ge des Dienstes Einfluß auf die staats bürgerliche Betätigung . nten auszuüben: sind die tatsächlichen Voraussetzungen un—⸗ bewesen, auf denen die Versetzungen von Reichsbeamten im 6 Falle beruhen? ̃ ae rt Gran betrifft, so ist doch das, was wir gemeinhin kant ö nennen ein Komplex von Rechten, die ver⸗ . . einzelnen Staatsbürger zustehen. Nun, meine in de . unbeschranktes Recht. Jedes Recht hat seine gegenstehenden Rechten Dritter, mögen sie begründet

wei Fragen vorzulegen. in bezug Einfl

sein, wie sie wollen, und die freie Betätigung des Beamten auf politischem Gebiete wird unter Umständen eingeschränkt durch die Rechte, die dem Staate zustehen auf Grund des öffentlich rechtlichen Dienstverhältnisses, in das der Beamte zum Staate tritt. (Sehr richtig! rechts) Meine Herren, es ist unbestritten Rechtens, daß das Dienstverhältnis des Staats gegenüber den Beamten weitergreift als lediglich die Pflicht des Beamten, gewisse Arbeiten innerhalb be⸗ stimmter Fristen zu erledigen, sondern daß es sich auf die gesamte außerdienstliche und dienstliche Tätigkeit des Beamten erstreckt, soweit sie in Beziehung zu dem Staate und seinen Aufgaben tritt. (Sehr richtig! rechts.)

Diese Beschränkungen, die sich aus dem Dienstverhältnis des Beamten ergeben, werden ihm nicht etwa einseitig durch den Staat auferlegt. Der Beamte wird auch nicht in das Dienstverhältnis zum Staat hineingeboren, wie ein Staatsbürger in seine staats bürgerlichen Rechte hineingeboren wird, sondern er tritt freiwillig in dieses Dienst. verhältnis hinein. (Lebhafte Unruhe bei den Sozialdemokraten und den Polen. Sehr richtig! rechts Er unterwirft sich damit selbst— derständlich denjenigen ihm bekannten Beschränkungen, die dieses Dienstverhãltnis mit sich bringt. Er wird außerdem auf diese Be— schränkungen ausdrücklich hingewiesen durch die Form des Beamten. eides. Der Beamte übernimmt aber diese Beschränkungen seiner persõnlichen Freiheit auch nicht ohne Aequivalente; denn das Beamten: verhältnis bringt für ihn auf der anderen Seite eine Reihe von

materiellen und ideellen Vorteilen: äußere Ehre (Lachen bei den Sozialdemokraten), vorteilhafte Stellung im öffentlichen Leben und eine gesicherte materielle Lage für ihn selbst und seine Hinterbliebenen. Abgeordneter Dr. Südekum: Und das Allgemeine Ehrenzeichen! Veiterkeit,. Gewiß, Herr Südekum, es gibt viele Leute, die darauf Wert legen. Also: der Beamte unterwirft sich, wenn er ein Amt übernimmt, den allgemeinen Regeln, die sich aus dem öffentlich⸗ rechtlichen Beamtenkontrakt ergeben, und daraus folgt, daß er in ge⸗ wissen Grenzen in der Ausübung seiner staatsbürgerlichen Rechte be⸗ schränkt ist. ö

Das gilt grundsätzlich für unmittelbare und gilt grundsätzlich für mittelbare Staatsbeamte. Wie weit man im einzelnen Falle, wie weit man bei der einen und der anderen Kategorie in der Art der Beschrankung geht, hängt von den besonderen Verhältnissen ab; es ist lediglich zu prüfen, ob die Handlungsweise des Beamten im einzelnen Falle vereinbar ist mit den Interessen und Aufgaben des Staatz oder nicht. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Wer bestimmt das?) Ist diese Frage mit Ja zu beantworten, ist die Be⸗ tätigung des Beamten unvereinbar mit den Interessen und Auf⸗ gaben des Staats, so hat der Staat daraus Konsequenz zu ziehen. (Erneuter Zuruf von den Sozialdemokraten: Wer ist der Staat?? Meine Herren, ich glaube, ich brauche dem Herrn Abgeordneten Südekum keinen Vortrag über das Wesen des Staats zu halten. (Abgeordneter Dr. Südekum: Wäre mir aber sehr inter⸗

die