darum ju kümmern und zu versuchen, ob nicht etwas geschehen kann. Mein Fraktionsfreund Gerhardus hat gesagt, daß meine . sich auf den Standpunkt gestellt hätte: principiis obsta! wih wir wollen erst wissen, was geschieht. Ich kann aber nicht der Änsicht des Abg. Crüger zustimmen, daß hier eine ungesunde Aktion vorliege. Aus der Rede des Ministers haben meine Freunde das große und starke Interesse herausgehört, welches er der ganzen Entschuldungs— frage entgegenbringt. Und wenn unsere Nachkommen vom Herrn Minister von Arnim einmal nichts anderes sagen können, als daß er die Entschuldungsfrage in Fluß gebracht hat, so hätte der Minister Hug getan. In meiner eigenen Landschaft habe ich immer für den Grundsatz agitiert: die Taxen sind so niedrig zu halten wie möglich, aber von den Taxen sind dann nicht zwei Drittel, sondern die volle Höhe zu beleihen. Notwendig wäre auch eine stärkere Zwangs⸗ amortisation als bisher. Wegen der sehr großen Bedeutung der Position lh. ich mich dem Antrag an, sie zur eingehenden Erörte⸗ rung an die Budgetkommission zurückzuverweisen.
Abg. Graf Mol t ke (freikons.) stellt sich unter Hinweis auf die Ver⸗ handlungen im Herrenhause über diesen Gegenstand auf den Stand⸗ punkt der Regierung und hält eine nochmalige Kommissionsberatung nicht für nötig. Landschaften und Genossenschaften hätten die Pflicht, an der Erhaltung eines wirtschaftlich gesunden landwirtschaftlichen Standes mitzuarbeiten, und ebenso sei es die Pflicht des Staats, an dieser Aufgabe helfend und fördernd mitzuwirken.
Abg., von Brandenstein (kons.): In der vorgerückten Stunde möchte ich nicht mehr die Gründe für oder gegen das Gesetz über die Einführung einer Verschuldungsgrenze erörtern. Das Ge— setz gibt die Möglichkeit der Festsetzung einer Verschuldungsgrenze. Die Kreditgenossenschaften haben jetzt mit einem Versuche zur Ent— schuldung begennen, und das kann ihnen nicht gewehrt werden. Die Mithilfe des Staats ist eigentlich sehr gering. Es handelt sich gar nicht um die Hergabe von Kapital, sondern nur um die Verzicht leistung auf Zinsen, da die Darlehen zinsfrei sind. Wir können die Frage hier nur theoretisch erörtern, aber eine solche Erörterung vom
rünen Tische aus — es gibt auch in diesem Hause einen grünen Tisch — hat in dieser Frage, die nur durch prattische Versuche der Lösung zugeführt werden kann, gar keinen Zweck. Ich halte des— halb eine nochmalige Kammissionsberatung nicht für angebracht.
Abg. Heine (nl. : Die Anschauungen gehen noch weit aus— einander. Eine Klärung kann nur dadurch erreicht werden, daß ein— mal ein Versuch gemacht wird. Meine Freunde würden bereit sein, die Mittel zu bewilligen, aber da von verschiedenen Seiten der Antrag auf Kommissionsberatung gestellt worden ist, so werden wir diesem Antrage auch zustimmen. .
. Beschluß
n Grnger (fr.
Genossenschaftstages in Frankfurt, der die Teilnahme der Genossenschaften an der Entschuldungsaktion für nicht zulässig hält. Der Präsident der Zentralgenossenschaftskasse Deiligenstat habe diesem Beschluß zugestimmt. Die ostpreußische Landschaft habe auch die Entschuldungsaktion ohne Zuhilfenahme der Genossenschaften in Angriff genommen. Warte man also ab, ob nicht auf diese Weise Erfolge zu erzielen sind. ;
Präsident der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse Dr. Heiligen⸗ stadt widerspricht dem, daß die Genossenschaften für die Entschuldungs⸗ aktion keine Sympathie hätten. Er habe daran erinnert, daß in den Genossenschaften des Abg. Crüger eine große Anzahl Verehrer einer derartigen Aktion seien.
Volksp.) verliest einen des
Minister für Landwirtschaft ꝛc. von Arnim:
Herr Dr. Crüger hat an meine Ausführungen eine längere Kritik geknüpft. Ich will auf alle einzelnen Punkte nicht eingehen — daiu ist es schon zu spät —, sondern nur auf ein paar Momente zurũckkommen.
Herr Abg. Dr. Crüger hat zunächst ins Feld geführt, daß, was ich heute für die Landwirtschaft fordere, ebenso gut für andere Stände gefordert werden könnte. Meine Herren, es handelt sich hier nicht um die Entschuldung von Personen, sondern um die Entschuldung des Grundbesitzes, um ihn zur Erfüllung der Aufgaben, die er dem Staat wie der Allgemeinheit gegenüber hat, fähig zu machen. Diese Aufgaben das habe ich in meiner Rede nachgewiesen leiden unter der hohen Verschuldung.
Herr Abg. Dr. Crüger hat ferner von einem verschleierten Geschenk gesprochen, er hat aber nicht erwähnt, daß ich gerade darauf aufmerksam diesem Geschenk eine Gegenleistung des
. größer ist als das
ier Beispieh vor ffen würde. Meine Herren, iger davon überzeugt, daß in
z stellen würde. Aber
1 138 NMeisynie gibt das Beispiel,
. 8435 lachte, daß über fleß 111U1LLnLEIIILL.-1I
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ge? Sie steht so: gibt es andwirtschaft? Daß sie as wird, glaube ich, zeigt einfach die Staatsinteresse, ein der⸗ 7? Ich glaube, auch meine Herren, die Pflicht hat, hier
önnen Sie ihm die Mittel dazu nicht
einen Vorschlag gemacht. Dieser Vor⸗
Anzahl von Mängeln, die sich im
Zeit herausstellen werden. Aber ich glaube, ich war be—
„ diesen Vorschlag zu machen, nachdem wir 20 Jahre diskutiert
haben und ein irgendwie praktischer durchführbarer Vorschlag nicht gemacht ist. Auch Dr. Crüger hat kritisiert, aber einen Vorschlag, wie es besser gemacht werden kann, hat er nicht gemacht. (Zuruf links: Ostpreußische Landschaft!) Ich habe nachgewiesen, warum der Ostpreußischen Landschaft etwas möglich ist, was in anderen Ver hältnissen unmöglich ist. Ich gebe zu, daß vielleicht vieles an meinen Vorschlägen zu kritisieren ist; aber andere Vorschläge sind bisher nicht und wenn immer eingewendet wird, es lägen große Schwierig— frage ich: wollen wir deshalb die Flinte ins Korn nichts tun? So liegt die Frage, zu der das Haus jmen hat. (Bravo! rechts.)
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Der Antrag auf Zurückverweisung an die Kommission wird 29 ie Stimmen des Zentrums und der gesamten Linken ihgelehnt, der Titel wird bewilligt.
Nest Exxtraordinariums
51 17)
des wird ohne Debatte zer Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung ln, Uhr; nächste Sitzung Dienstag 10 Uhr.
der Gestüt,, Forst⸗ und Domänenverwaltung.)
Nr. K der Veröffentlichungen des Kaiserlichen
Gesundheitsamtt“ vom 26. Januar 1910 hat folgenden Inhalt:
zeiten. — Zeitweilige Maßregeln . ansteckende Krankheiten. Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Desgl. . Pocken. — Geletzgebung usm. (Deutsches Reich) Vollzug des Weingesetzes. CGOesterreich, Viehseuchenübereinkommen. — (Oberösterreich,) e, e. — (Salzburg.) Desgl. Schlesien) Normal⸗ ettenbelag in Krankenanstalken ꝛc — Euxemburg.) Schaumwein stͤuer. — (Vereinigte Staaten von , , Nahrungsmittel. (Jamaika.) . — Australischer Bund.) Ansteckende Krankheiten. (Westaustralien.) Viehseuchen. — Tierseuchen im Deutschen Reich, 153. Januar. Desgl. im Auslande, — Maul- und Klauenseuche in der Schweiz. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Bayern, Baden, Elsaß⸗Lothringen — Ver⸗ mischtes,. Sterblichkeit ꝛc. in Kiel, Stuttgart, Wien, Moskau, 1968. — (Schweiz.) Förderung der Krankenpflege. (Großbritannien) Tätigkeit des Staatslaboratoriums, 190809. — (Aegypten.) Gesund⸗ heitsaufseher. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Kranken⸗ n. deutscher Großstädte. — Desgleichen in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung. — Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und München, . 1909. — Beilage: Berichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Anderes Heilpersonal 2c., Kurpfuscher).
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammeñgestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Vereinigte Staaten von Amerika. Zollerstattung für wiederausgeführte Waren. Abschnitt 2977 der United States Revised Statutes folgendermaßen: „Waren, wofür Zölle gezahlt worden sind, können auf Kosten und Gefahr ihrer Cigentümer im Zollgewahrsam verbleihen, und wenn sie unmittelbar aus diesem Gewahrsam innerhalb dreier Jahre nach einem fremden Lande ausgeführt werden, so sollen sie Anspruch auf Erstattung der Zölle haben; jedoch hat der Einbringer dem Zollkollektor gehörig nachzuweisen, daß die Ware im Ausland elandet ist, auch ist 1 v. H. der Zölle seitens der Regierung einzu⸗— kehr nen. . .
Dieser Abschnitt bezieht sich in klarer Weise nur auf die im Zollgewahrsam verbliebenen Waren und kann auf andere Waren keine Anwendung . wie auch aus Abschnitt z025 der Revised Statutes deutlich hervorgeht, der folgendes bestimmt:
Keine Erstattung der Zölle soll gewährt werden bei der Aus fuhr von Waren, nachdem sie aus dem Gewahrsam und der Kontrolle der Regierung genommen worden i außer in den in Abschnitt 3019, 3020, os und 3026 vorgesehenen Fallen.“ ö .
Die zuletztgenannten Abschnitte der „tatutes beziehen sich auf die Zollrückvergütung für eingeführte, zur Fabrikation von Waren in den Vereinigten Staaten verwendete Stoffe.
Der Anspruch auf Erstattung der Zölle für verzollte und nach dem Uebergang in den freien Verkehr wegen Unverkauflichkeit usw. wiederausgeführte Waren wird auf Grund vorstehender Bestimmungen seitens des Kollegiums der General-Appraiser nicht für berechtigt anerkannt, auch wenn die Ware in unverändertem Zustand wieder ausgegangen ist. (Treasury Decisions under the customs te. laws.)
Der
lautet
1
Gartenbauausstellung in Antibes.
In der Zeit vom 31. März bis 3. April 1919 findet in Antibes (Alpes Maritimes) eine Ausstellung von Erzeugnissen der Blumen zucht, des Garten- und Ackerbaues sowie von Geräten und In— strumenten für den Garten- und Ackerbau statt. Näheres ist bei der Ständigen Ausstellungskommission für die deutsche Industrie in Berlin NW. 40, Roonstraße 1, zu erfahren.
Industriebegünstigungen in Rumänien.
Der rumänische Ministerrat hat auf Grund des Industrie begünstigungsgesetzes nach dem Rumänischen Staatsanzeiger Nr. 219 vom 29. Dezember 190911. Januar 1910 die nachfolgenden Industrie⸗ begünstigungen gewährt: .
der Fabrik für Herstellung von verzuckerten Früchten, Marmelade, Kompott, Zuckerwaren, Likören, Konserven, Schokolade, Rahat und Bonbons M. Economu u. Co. in Bukarest die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinen teile und Zubehörstücke auf ein Jahr ab 10. 23. Dezember 1909;
der Mühle Panajoti F. Violatos in Braila,
der Mühle J. P. Medigreceanu in der Gemeinde Ivanesci, Bezirk Jalomita, die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteile und Zubehörstücke bis zur Abänderung des Industriebegünstigungsgesetzes;
der Schwefelsäurefabrik der Gesellschaft Steaua Romänä“ die zollfreie Einfuhr für 120 000 kg gewalztes Blei und Bleiröhren auf die Dauer eines Jahres. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Bukarest.)
Ausschreibungen. ,
Belgien. Neuverdingung der Lieferung von Eichen bauhol; am 14. Februar 1910, 12 Uhr, in Station Liège⸗Guillemins. Cahiers des charges Nr. 346 und 346 bis. Eingeschriebene An⸗— gebote zum 10. Februar. Die „Cahiers sind im „bureau des adjudications“ in Brüssel, Rue des Augustins 15, zu beziehen.
des charges“
Holzlieferung für die belgischen Staatsbahnen. 25 Lose. Rottanne. Amerikanische Rottanne, Eiche, Pappel. Cahier des charges spécial Nr. 391. Verhandlung: 16. Februar 1910, 12 Uhr, Börse in Brüssel. Eingeschriebene Angebote zum 12. Februar. Das „Cahier des charges“ ist im „bureau des adjudications“ in Brüssel, Rue des Augustins 15, zu beziehen.
Lieferung der Hartstahlbeschläge für Schienen ver schiedenen Durchmessers nach Belgien. Neuverdingung des Loses 15 des „avis spécial Nr. 3142. Verhandlung: 16. Februar 1910, 12 Uhr, Börse in Brüssel. Sicherheitsleistung 300 Fres. Das „Cahier des charges“ ist im „bureau des adjudications“ in Brüssel, Rue des Augustins 15, zu beziehen.
Lieferung von Kesselröhren nach der Türkei. Das Marineministerium in Konstantinopel vergibt die Lieferung von Kessel⸗ röhren in verschiedenen Größen, und zwar: 925 Stück aus Eisen Nr. 9, 1959 Stück desgleichen Nr. 10, 400 Stück aus Bronze Nr. 9 und 1700 Stück desgleichen (galvanisiert Nr. 18. Angebote an das genannte Ministerium, Sektion J. Sicherheitsleistung in Höhe von 100ᷣ— des Kauspreises.
Lieferung von Nägeln, Kapseln und Papier nach der Türkei. Das I. Kaiserliche Armeekorps in Konstantinopel vergibt die Lieferung von 2500 kg Ziernägeln, 3000 Paketen Holznägeln in verschiedenen Nummern, 15 KE Messingnägeln, J00 000 gelben Kapseln und 85 Buch Papier für die Werkstätten. Angebote an die Ankaufs— kommission des genannten Armeekorps. Sicherheitsleistung 100, des Kaufpreises.
Errichtung elektrischer Kraftanlagen in Smyrna. Der Provinzialrat in Smyrna (Gonseil d'administration du Vilaxyet, de Smyrnée) vergibt die Konzession zur Errichtung einer oder mehrerer elektrischer Kraftzentralen in Smyrna und Umgegend in Verbindung mit der Herstellung unter oder oberirdischer Leitungen, behufs Aus— führung öffentlicher und privater Beleuchtungsanlagen, Erzeugung
Bewerber haben ihre Angebote unter Dei gu der Bescheinigung eines bekannten Finanzinstituts über ihre Mittel bis zum 15. Mär; 1910 dem Provpinzialrat in versiegeltem Umschlag einzureichen. Ebenda können Interessenten jeden ö Mittwoch und Sonn⸗ abend von 9 bis 4 Uhr Einsicht in das Lastenheft und den Vertrags— entwurf nehmen.
nach
Lieferung von 2000 kg Zink in platten Rumänien. Vergebung durch die Generaldirektion des Telegraphen⸗ Post⸗ und Telephondienstes in Bukarest am 5. 18. Februar 1910, II Uhr. Die Lieferungsbedingungen sind bei der genannten General— direktion erhältlich. 8
Bau einer eisernen Brücke in Rumänien. Anschlag 2305 000 Fr. Verhandlung: 3. März beim Minister ium der öffentlichen Arbeiten in Bukarest. (Moniteur des Intérets Matriels.)
Lieferung von Stangeneisen, Stahlplatten, Winkel⸗ eisen und Rosteisen nach Norwegen. Verhandlung: 9. Februar 1910, 3 Uhr, Norwegische Staatsbahnen in Kristiania. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Anbud paa leveranse av stangsern, staalplater m. v.“ an die Maschinenabteilung des 1. Distrikts der Staatsbahnen werden im Bureau des Maschinen⸗ ingenieurs, Kristiania, Bispegade 12, entgegengenommen. Nähere Be⸗ stimmungen und Bedingungen ebendaselbst. Vertreter an Ort und Stelle notwendig.
Lieferung von Schrauben, Nägeln, Gisen-,Kapfer⸗ und Messingdraht, Blech-, Kupfer⸗ und Zinkplatten usw. nach Norwegen. Verhandlung: 19. Februar 1910, 1 Uhr, Marine⸗ intendantur in Horten. Versiegelte Angebote werden im Bureau der Marineintendantur in Horten entgegengenommen. Verzeichnisse und Bedingungen ebendaselbst. Vertreter an Ort und Stelle notwendig.
8
Wagengestellung für Kohle, Koks kund Briketts am 31. Januar 1910: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 22 454 8 105
Gestellt .. Nicht gestellt
Der Bruttoüberschuß der Bergwerksgesellschaft Hibernia im IV. Quartal 1909 beträgt, laut Meldung des „W. T. B.“ 2666 395 M gegen 2 660 672 ½½ im Vorquartal und gegen 2317 607 M im IV. Quartal des Vorjahres.
Der Aufsichtsrat der Bavrischen Hypotheken- und Wechselbank schlägt 130, Dividende, wie im Vorjahre, vor sowie die Erhöhung des Aktienkapitals um 5714 285,750 auf 60 Millionen Mark.
Tokio, 31. Januar. (W. T. B.) Die japanische Regierung beschloß die Emission einer vierprozentigen inneren Anleihe im Betrage, von hundert Millionen Jen zur Tilgung fünfprozentiger Obligationen in demselben Betrage. Der Emissionskurs ist 96 0/0. Die Regierung beabsichtigt auch die Konvertierung der übrigen inneren Anleihen, die samtlich auf den vierprozentigen Zinsfuß ge bracht werden sollen.
Berlin, 31. Januar. Marktpreise nach Ermittlung des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte) 22, 65 , 22 62 1Æ. — Weizen, Mittelsortef) 22,59 , 22,56 6. — Weizen, geringe Sorte f) 22,53 4, 22.50 66. — Roggen, gute Sorte) 16,60 „, 16,57 416. — Roggen, Mittelsorter) 16,54 M, 16,51 . — Roggen, geringe Sorte) 16,435 K, 16,5 M6. — Futtergerste, gute Sorte *) 1600 , 18240 A. — Futtergerste, Mittel erte) 15,30 S6, 14,809 „. Futtergerste, geringe Sorte *) 14570 MS, 14,20 MÆ. — Hafer, gute Sorte *) 18,20 , 17,60 A. — Hafer, Mittelsorte ) 17,50 S, 17.00 „. — . geringe Sorte“) 16,90 MS, 16,40 M6. — Mais (mixed) gute Sorte 16,30 ½, 15,90 A6. — Mais (mixed) geringe Sorte —— A,. — — 4. Mais (runder) gute Sorte 16,00 4, 15,60 . — Richtstroh — n,
— f. — Heu — — ꝗ, —— „M. — Erbsen, gelbe zum Kochen 50, 00 M, 30,00 ÆS6. — Speisebohnen, weiße 50, 00 S, 30,00 „SHPI. — Linsen 60,00 S, 25,00 MS. — Kartoffeln 8,00 4AÆ, 5,00 „. Rindfleisch von der Keule 1 g 220 M, 140 4A; dito Bauch⸗ fleisch 1 Kg 180 M, 1,20 1. — Schweinefleisch 1 kg 1,90 „, 1,40 4. — Kalbfleisch 1 kg 2,40 S, 1,20 6. — Hammelfleisch 1ẽ kg 2,10 AM, 1,20 1. — Butter 1 Eg 3, 00 AM, 2,40 . 23 Eier (Markthallenpreise) 60 Stück 7,50 4Æ , 3,00 4. Karpfen 1 kg 2,40 MS½ , 1,20 A. Aale 1 g 3,00 , 1,60 A. — Zander 1 kg 3, 0 4Æ, 1,40 46. — Hechte 1 Rg 2,60 A, 1,40 A. — Barsche 1 Rg 200 M, 165 M6. — Schleie 1 Kg 350 M, 1,60 46. — Bleie 1E 1,50 AM, O, 80 M6. — Krebse 60 Stück 24,00 M, 3,00 M.
t) Ab Bahn.
) Frei Wagen und ab Bahn.
Weitere Berliner Warenberichte besinden sich in der
Börsenbeilage.
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 71,75 Br., 71,25 Gd.
Wien, 1. Februar, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 40/9 Rente M. / N. pr. ult. 95,05, Einh. 4 ½ Rente Januar / Juli p. ult. 95,05, Oesterr. 40/0 Rente in Kr. W. pr. ult. g5, 190, Ungar. 4 0/99 Goldrente 114,20, Ungar. 40 Rente in Kr.⸗W. 92,50, Türkische Lose per medio 230,75, Orient⸗ bahnaktien per ult. — —, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) per ult. 756,0, Südbahngesellschaft (Lomb.) Akt. per ult. 125,25, Wiener Bankvereinaktien 550,50, Oesterr. Kreditanstalt Akt. per ult. 672,25, Ungar, allg. Kreditbankaktien 807, 90, Oesterr. Länderbankaktien oh, 00, an ben 599,50, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,57, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch. Akt. — —, Oesterr. Alpine Montan⸗ gesellschaftsaktien 733 75, Prager Eisenindustrieges Akt. 26065.
London, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 2/0 Eng⸗ lische Konsols Sög**Eilßer gz, Prwätdisksnk gz. .“ Fand. ausgang 337 000 Pfund Sterling. —
Paris, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.)
Wechsel auf Paris 107,05.
Rente 98,75.
Madrid, 31. Januar. (W. T. B.)
Lissabon, 31. Januar. (W. T. B.) Goldagio 11.
New Jork, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Das Geschäft zu Beginn der heutigen Fondsbörse vollzog sich nur unter den berufsmäßigen Kreisen. Die Haltung war anfangs unregelmäßig, doch schlugen die Kurse bald eine etwas weichende Richtung ein, als vereinzelte Realisationen vorgenommen wurden und die Baisse artei Angriffe unternahm, die sich besonders gegen Union Pacific ktien richteten. Die Stimmung wurde dann ruhig, aber st tig da die Tages⸗ spekulation die Entscheidung in Sachen des Ta aktrusts abwartete. Später machte sich unter Führung von Reading-Aktien ein Auf schwung bemerkbar, Es verlautete, daß unter Hawleys Leitung ein. Syndikat gebildet werde, zum Erwerbe der im ZHesitz der Union Pacific⸗Company befindlichen Southern Paeifie · Aktien, um einen Prozeß der Regierung wegen der Verschmelzung zu vereiteln. Die Tatsache, daß das Gericht gegen den Tabaktrusf nichts unter⸗ nommen, veranlaßte Deckungen, doch wurde das Geschäft am Nach— mittag leblos. In der letzten Stunde kam wieder eine schwache Haltung zum Durchbruch infolge von Realisationen und erneuten
39 Franz.
Personalnachrichten. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank⸗
von motorischer Kraft, und sonstiger Verwendung der Elektrizitaͤt.
. riffen, die keinen iderstand fanden. Der I. war bei i en. Geschäft schwankend. Aktienumsatz blo 000 Stück.
, .
K
3
Tendenz für Held; Leicht. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zins⸗ rate 24, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 24, Wechsel auf London 4,8335, Cable Transfers 4,86, 85, Silber Bullion 52. .
Rio de Janeiro, 31. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf London 1526.
Kursberichte von den auswärtigen Waren märkten.
Essener Börse vom 31. Januar 1910. Amtlicher Kursbericht Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch— Weftfãlischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk) J. Gas. und Flamm koh le: a. Gasförderkohle 12,00 14,00 M½, b. Gas— flammförderkohle 11 00— 1200 A, ce. Flammförderkohle 10,50 big 11600 A, d. Stüdtohle 13,50 -14ö50 MS, e. Halbgesiebte 13.06 bis 14.00 M, f. Nußkohle gew. Korn J und II 3, 50 = 14,0 66, do. do. I 12.75 — 13,25 , do. do. IV 11A 75 — 12, 2 υις, g. Nuß gruskohle 9 - 29 / o mm 750 — 8,50 (, 10590 6, h. Gruskohle 5, 5 — 850 ; II. tohle 16,6 = 1. H „S, b. Bestmelierte ; 2 8. Stückkohle 13,50 - 1400 6, d. Nußkohle, gew. Korn J 13,50 bis 14,50 AM, do. do. II 1350 —- 14,50 MS, do. do. III I3,575 - 5,75 A, do. do. IV 11375 — 12,59 AM, e. Kokskohle 10,25— 11,00 ; II. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,55 — 10,50 „S6, b. do? melierte 11,256 — 12,25 16, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück ehalt 12,25 - 14,00 „, d. Stückkohle 13,00 — 15, 00 „, e. Nuß⸗ ohle, gew. Korn L und II 14,50 = 17,50 S, do. do. IIi 16, 5 bis 19,90 16, do. do. IV 11,50 - 13,50 S, f. Anthrazit Nuß Korn 1 19, 50-2050 S, do. do. I 21,00 - 24,50 , g. Fördergrusg 8,75. big 9,0 S6, h. Gruskohle unter 19 mm h, 0G — 8 00 „S; Iv. Koks: a. ,,, 13,00 - 15,099 1M, b. Gießereikoks 17,00 - 19, 00 , 8. Brechloks J und II I5, 0 2, o6 SS; V. Briketts: Brikertz je nach Qualität 10,50 — 13,75 6. Marktlage unverändert. — Die nächste Börsenversammlung findet am Mittwoch, den 2. Februar 1910, Nachmittags von 3 bis 45 Uhr, im Stadtgartensaale (Eingang Am Stadtgarten) statt.
Fettkohle: a. Förder⸗ ohle 12,39 — 12.335 ,
Magdeburg, 1. Februar. (W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. — —. Nachprodukte 75 Grad o. S. 10,75 bis 1095. Stimmung: Stetig. Brotraffin. J o. F. 23265 — 23,50. Kristallzucker ! mit Sack —— Gem. Raffinade mit Sack 23,00 bis 23,25. Gem. Melis mit Sack 22.50 — 2,5. Stimmung: Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Februar 12,95 Gd., 13,023 Br., — bez. März 1305 Gd., 13, 10 Br., = bez, April 13,10 Gd., 13,15 Br.. — — bez., Mai 13520 Gd., 13422 Br., —— bez., August 13,40 Gd., 13,42 Br., —— bez. — Stimmung: Stetig. Die Vorräte betrugen zu Ende des Monats Januar 2 508 000 Zentner gegen 5 142000 Zentner zu Ende Januar 1909 und 6514 009 Zentner zu Ende Januar 1908.
Cöln, 31. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko 61,50,
Mai 60, 00.
Bremen, 31. Januar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loko, Tub und Firkin 633, Behauptet. — Offizielle Notierungen
Doppeleimer 645. — Kaffee. der Baumwollbörse. Baumwolle. Schwächer. Upland öko (W. T. B. )
middling 741. Ham burg, 31. Januar. Petroleum amerik. spez. Gewicht 6, 8000 loko lustlos, 6,30.
Hamburg, 1. Februar. (W. T. B.) Vormittagsbericht.) Kaffee. rig. Good average Santos Marz 366 Gd., Mai 363 Gd., September 366 Gd, Dezember 357 Gd. — Zucker— markt. (A Anfangsbericht.. Behauptet. Rübenrohzucker J. Produkt Basis 88 o. Rendement neue ÜUsance, frei an Bord Hamburg Februar 13.00, März 1307, Mai 13,174, August 13,373, Oktober 11,423, Dezember 11,223.
ane, w, Januar,. B. T August 13,80.
London, 31. Januar. (W. T. B.) Januar 12 sb. 114 d. Wert, stetig. 13 sh. 44 d. Wert, ruhig.
London, 31. Januar. (W. T. B.) Kupfer stetig, 60, 3 Monat 61.
Liverpool, 31. Januar. (W. T. B.) Baum wolle. Umsatz: 7009 Ballen, davon für Spekulation und Export — B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Februar 7,48, ,, 748, Maͤrz⸗A April 7,49, April⸗ Mai Töl, Mai⸗-Juni 7.52, Juni -Juli 7T5I, Juli⸗August d9, August⸗September 7,29, September⸗Oktober 6,77, 8 November 6,68.
Glasgow, 31. Januar. (W. T. (Schluß.) Roheisen stetig Middlesbrough warrants 519. Paxris, 31. Januar, (W. T. B.) Schluß) Rohzucker stetig, 88 o/o neue Kondition 323— 32. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg Januar 361, bruar 363, März⸗Juni 376, Mai ⸗August 373.
Am sterdam, 31. Januar. . ordinary 42. — Bankazinn 883.
Antwerpen, 31. Januar. (W. T. B.) Raffiniertes Type weiß loko 21 bez. Br., do.
März⸗April 211
do. Februar 214 Br., do. Schmalz Januar
New York, 31. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 14,560, do. für Februar 14,30, do. für April 14,35, do. in New Orleans loko middl. 143, Petroleum Refined (in Cases) 10530, do. Standard white in New Jork 7,90, do. do. in Philadelphia „oo, do. Credit Balances at Oll City 1-40, Schmalz Western steam 12,40, do. Rohe u. Brothers 12,809, Zucker f reef.
B) Rays far Rübenrohzucker 88 0 Javazucker 96 υ, prompt
(Schluß. Standard-
B)
3 F
B.) Java⸗Kaffee good Petroleum. Januar 21 Br., Br. Flau. —
sair Muscovados 3,58, Getreidefracht nach Liverpool 14, Kaffee Rio Nr. 7] loko 83, do. für Februar 6,85, do. für April 6.95, Kupfer, Standard loko 13,12 — 13,374, Zinn 32.25 — 3255. — Die Vifible⸗ Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 26 463 000 Bushels, an Mais 9764 000 Bushels, an Canadaweijen 12 537 000 Bushels.
Theater und Musik. Konzerte.
Eine neue erfreuliche Erscheinung im hiesigen Musikleben ist das Münchener Ton künstlerorchester (ehemaliges Kaim⸗Orchester), das am Donnerstag in der Philharmonie sein erstes Sym“ vhoniekonzert unter der Leitung seines Dirigenten Fwan Fröbe mit großem Erfolge gab. Es wurden die Symphonien in G-Dur mit dem Paukenschlag) von Haydn, in C-Dur mit Fuge (Jupster⸗ symphonie) von Mozart und in D-Dur (zweite) von Beethoden auf— geführt. Die vornehme, schwungvolle, technisch vollendete und sichere. Durchführung ist namentlich hervorzuheben, wobei noch besonders die volle Tonschönheit der Streichinstrumente zur Geltung kam. Die fein musikalische Leitung Herrn Fröbes, der das Orchester einheitlich zu führen wußte, kam noch hinzu, um den Abend zu einem außerordentlich genußreicher zu gestalten. Wiederum unter einem neuen Dirigenten, dem ersten Kapellmeister am Leipziger Stadttheater, Herrn Richard Hag el stand das Blüthnerorchester bei seinem 14. Symphontlekonzert am Donnerstag und bewährte sich wiederum als der bekannte treffliche Tonkörper, der sch mit Verständnis und Hingabe den Intentionen jedes Führers anzupassen vermag. Diese wurden aber auch mit einer der artig sachverständigen Sicherheit und Ueberlegenheit gegeben, daß es eine Freude war, diesem idealen Zusammenwirken zu lauschen. Unter den Darbietungen: C-Moll Symphonie (Brahms), Wanderer. Phantasie. (Schubert Liszt), Ouvertüre „Leonore Iii.“ (Beethoven) und symphonische Dichtung „Hero und Leander“ (P. Ertel) verdient die letztere hinsichtlich der eindrucksvollen Wiedergabe ihrer feinen Tonmalerei besonders hervorgehoben ju werden. Äls Solistin des Abends wirkte Fräulein Marga Bosümer (Klavier) in der zu jweit
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echnik mit.
Tonkünstlerorchesters in der Philharmonie brachte am Treitag vorzugsweise neue Tonschöpfungen. Karl Pottgießers Symphonie in G-Moll für großes Orchester eröffnet? den Reigen; mit seinen klangvollen Melodien und seinen anregenden rhythmischen Bewegungen vermochte das Werk wohl angenehm anzusprechen, wenn auch die Themen kaum eigene ober charaktervolle Züge trugen; dafür konnte man sich erfreuen an der gewandten tbematischen Entwicklung. an der geschickten Verwendung instrumentaler Klangfarben; so gehört das Werk zwar nicht zu den hervorragenden Neuschöpfungen, es darf jedoch auch nicht den alltäglichen Neuheiten angereiht werden. Der Beifall der Hörer war jedenfalls herzlich genug, um nicht nur den Dirigenten, sondern auch den Tondichter auf das Podium zu rufen. Geringere Anregungen boten die beiden folgenden Nummern, In Friedrich Klofes »Elfenreigen“ fiel zwar die eigenartige Instrumentation auf; im übrigen ließ aber die nüchterne Musik kaum einen poetischen Hauch oder einen sinnlichen Reiz verspüren. Das symphonische Bild „Der Wald rauscht von Georg Conüs brachte es über eine matte Wirkung nicht hinaus; die Instrumente suchten zwar die Laute des Waldes möglichst getreu nachzumalen; die trockne Form erfüllte . jedoch nicht mit frischem Leben. Der Orchesterleiter Jwan Fröbe und feine tüchtige Musiker⸗ schar leisteten das Mögliche, um diese Neuheiten lebendig zu gestalten, freilich ohne einen durchschlagenden Erfolg herauszuholen der wurde ihnen erst zuteil mit der Vorführung von Beethoven C⸗-Moll⸗Symphonie, die in künstlerischer Abrundung stilgerecht zu Gehör gebracht wurde. Im Bergrhovensaal konzertierte, gleichfalls am Freitag, der Hof—⸗ pianist Emil Frey mit dem Phil armonischen Orchefter unter Mitwirkung der Professoren Eh. M. Widor aris) und FTaver Scharwenkg. Das Programm zeigte zwei Neuheiten“ die Tonzerte in C-Moll Op. 77 von Widor und in G-⸗Moll von Emil Frey für Klavier und Orchester. Beide Arbeiten sind ohne Zweifel interessant, doch fehlt ihnen die harmonische Linie, durch die dem Hörer der echte Genuß bereitet wird. Widors Werk ist bestimmter und . durch eine gewisse Abgeklärtheit, die ihm hinsichtlich der Nüancen zugute kommt, während Freys Musik den tüchtigen Kontrapunktiker verrät, der jedo nicht immer glücklich arbeitet. In ihm wohnt eine Fülle von guten Ideen, ihm fehlt es nicht an Charakteristik, er weiß auch teilweise dramgtisch zu gestalten, da, mit einem Male verläßt er den beschrittenen Pfad, und trübe und langatmig, oft schwerfällig schleicht seine Musik dahin, Im Widorschen C Moll · Konzert fiel das etwas zu massive Allegro des Eingangssatzeg auf, während das Andante durch Geigensolo zu einem klang⸗ und reijvollen Zwiegespräch mit dem Klavier wurde. Der Schlußsatz, Lempo degiso, war charakteristisch, entbehrte jedoch am Schluß der Tiefe. Vielseitiger und mufikalisch bunter weiß der überaus begabte Pianist Frey zu gestalten. Seine Musik gleicht der Palette? des Malers, auf der vsele Farben vereint ihrer Bestimmung harren. Da ist manches Gute zusammengetragen, auch viel Hergebrachtes zu finden, doch fehlt an vielen Stellen diesen Tönen, wie bereits angedeutet, die stilistische Einheit, die harmonische Linie. Frey hat viel gelernt, kann nur öfter sein Draufgängertum nicht zähmen und ergeht sich dann in Triviali⸗ täten, die so recht in dem anfangs geschmackvollen Andante in den Vordergrund traten. Packend war 64 die klagende Introduktion dieses Satzes, in dem zwei Motive, fein kontrapunktiert, herschritten. Widor zeigte sich dabei als verhalf dem jungen Künstler und seinem Werk zu einer günstigen Aufnahme. Den Schluß des Abends machte Scharwenkas F⸗Moll⸗ Konzert, das, wie immer, durch seine vornehme Mufik, besonders durch das neckische Intermezzo, wahre Beifallsstürme erzeugte. Der Kom— ponist dirigierte hierbei selbst.
Wassili Sapellnikoff führte am Sonnabend bei seinem ersten Konzert mit dem Blüthnerorchester wie schon früher den Dirigentenstab mit Umsicht, Verständnis und Energie bei der Auf⸗ führung der Ouvertüre zu „Prinz Igor“ (Borodin) und „Euryanthe“ (Weber) sowie in der Tschaikowskyschen Symphonie Nr. 5, die samtlich von dem darin so trefflich geschulten Orchester mit bestem Erfolge wiedergegeben wurden. Außerdem betätigte er sich als Solist mit den Klavierkonzerten in Es-Dur und A⸗Dur von Liszt, bes denen Herr F. Neisser die Leitung übernommen hatte. Die große techmische Gewandtheit des bedeutenden Pianisten, sein leidenschaftliches Ungestüm, getragen von tiefer musikalischer Begabung, ver⸗ liehen auch diesmal den Darbietungen hohen künstlerischen Wert. In den Klaviervorträgen von Helene Morsztyn im Saat Bech stein (Sonnabend) trat als besonderes Merkzeichen die Kraftfülle hervor, mit der die junge Künstlerin an die Lösung ihrer Aufgaben hberantrat. Markig erklang der Ton in Friedrich Bach-Stradals Orgelkonzert, und ebenso imposant im Anschlag wurden Beethovens Variationen in C-Moll durchgeführt. Innigkeit des Gefühls und feinere Schattierungen der Gedanken gingen freilich in solchen Ton massen oft genug unter; das zielbewußte Wollen in diesen pignistischen Darbietungen forderte trotz alledem Achtung heraus. Mabel Cordelia Lee, hier bereits als ernst borwärtsstrebende Geigerin bekannt, zeigte, gleichfalls am Sonnabend, in der Sin g akademie wiederum eine erfreuliche Vervollkommnung, namentlich hinsichtlich der Technik. Ihr Ton ist freilich bei beschleunigten Zeitmaßen nicht immer ganz einwandfrei, während er im Adagio zarte Klangfarben aufweist. Am besten gelangen ihr das Rondo 'in Mozarts Es⸗Dur-⸗Konzert und das Air von Bach, während das gleichfalls vorgetragene Präludium“ des letzteren, sowie das H-Moll-Konzert von Saint-Saöns schwächere Leistungen waren und wohl noch zu große Anforderungen an die Violinkünstlerin stellten. Das Philharmonische Orchester Dr. Ernst Kun
miteinander gewandter Dirigent und
(Dirigent: Dr. wald) führte die Begleitung wie immer voll befriedigend durch. Das Künstlerebepaar Margarete und Eugen Brieger fand gleichzeitig im Beethovensaal mit seinem Lieder und Duettabend infolge der beiderseitigen trefflichen Gesangsgaben, des harmonischen Zusammenklingens der Stimmen (Mezzosopran und Bariton) sowie des belebten Vortrages den gewohnten Beifall. Im Zwiegesang wurden „Der Ring“ (Dvoksk, ‚Gondoliera“ (Henschel) und „ Das alte Bäuerlein!ꝰ (Altmann) zu Gehör gebracht. Von den anderen zahlreichen Liedern mußten „Du hast mich lange warten lassen“ (Posa) sowie ‚Waigenleedken“ (Arnold Mendelssohn) von Herrn bezw. Frau Brieger auf das stürmische Begehren des dvollbesetzten Saales bin wiederholt werden. Im übrigen war die lebendige Wiedergabe des Erlkönigs“ gleichfalls eine Glanzleistung des Konzertgebers. Ein geläuterter künstlerischer Sinn kennzeichnete das Klavierspiel von Walter Gilewiez an demselben Tage im Klindwortk- Schar wenkasaal; die Schlichtheit und Klarheit des Ausdrucks fielen dabei angenehm auf. Die Leistungen der mitwirkenden Sängerin Mar garete Kaminski hatten dagegen noch keine beachtenswerte Höbe erreicht.
Mitteilungen des Königlichen Aösronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 31. Januar 1910, 8ᷓ— 12 Uhr Vormittags:
. Station See hohe 122m 1600m 2000m 3000m 4750 m Temperatur (Go) Rel. Fchtgk. (0 /] 94 80 . Wind ⸗ Richtung. Sw Wsw WwswW zwischen WSsw und W Geschw. mps 6 11 12 —13 13 13 16 Dimmel anfangs größtenteils bewölkt, untere Wolkengrenze bei etwa 759 m Höhe, am Schluß beiter. Vom Erdboden an bis zu 200 m Temperaturzunahme bis 0,6, jwischen 1450 und 1550 m
4000 m
— 1465. — 69 — 16,,rty— 21,6 — 26,6 ꝛ ö
33 81 43
von — 10,6 bis — 9,76 *.
,. Kompofition anit ftarkem Ausdrucksvermögen und brillanter
Das Programm des zweiten Symphoniekonzerti des M ünchener
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Wetterbericht vom 1. Februar 1910, Vormittags gz Uhr.
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
Name der Beobachtungs⸗ station
Wetter
Barometerstand auf 0 Meeres⸗ niveau u. Schwere in 459 Breite Temperatur in Celsius S NMederschlag *
24d Stunden Sarnmeterstand
3
Borkum geltum Damburg I566 Swinemũnde Neufahrwasser J Memel IJI6 Aachen Vannover . ö Dresden
heiter Kom. Niederschl halb bed Nachts Niederschl. bedeckt 1Nachm Nie derschl. Nebel anhalt. Niederschl./ 176 bedeckt * meist bewölkt ; Nachts Niederschl. 647 S J heiter — vorwiegend heiter 765 Iö6. y SSO X halb bed. 6 meist bewölkt öb,sß W. J bedeckt Y meist bewölkt I66,.5 SSW Dunst 1 iemlich heiter (61 W 1 bedeckt Xvorwiegend heiter 766d NW J bedeck 1 meisf bewosft
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Bromberg ,,, Frankfurt, M. Karlsruhe. B. Nünchen Zugspitze ö
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7650 NS iemlich heiter O66 1640 NO wolken. 9 ziemlich heiter Or6h I66.0 NO. 4 Nebel IGborwiegend heiter O76?
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Valentia SW l bedeckt .
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(Grünberg Sch) - 6 ziemlich heiter n (Mülhaus, Kis) 4 iiemlich heiter O62 (Friedrichshaf) I s vorwiegend heiter 12760 64 (Bamberg I . 3 heiter —! ziemlich heiter 0764 O l bedeckt h KN Nebel 27 2 6
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57,0 SSW 3 Regen Grisnez Paris Vlissingen Helder 763,5 Bodoe 75,7 Christiansund 749.8 Skudesnes 756 Vardõð 712,6 Skagen 760.5 Vestervig Tö66G, Kopenhagen 764.60 Stockholm NIö63 j HSernösand NJ758 8 JVaparanda 754.2 Wisby 76. Karsstad 76 Archangel Petersburg Riga Wilna Pinsk Warschau Kiew 1 bedeckt Wien 5, 2 bedeckt Prag z7,1! Windst. Nebel Rom 5 wolkig Florenz 3Z heiter Cagliari 6 Regen Thorshavn 4 bedeckt Seydisfjord . st. bedeckt Cherbourg — — Clermont ; O 2 bedeckt Biarritz Nizza Krakau Lemberg Hermanstadt Triest Brindisi Livorno Belgra Helsingfors Kuopio Zürich
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