1910 / 33 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Feb 1910 18:00:01 GMT) scan diff

wahrscheinlich die einem vornehmen 6 angehörige Semiramis, . Tode wurden die Gefangenen freigegeben und. kehrten unter dem Jubel Babylons dorthin zurück. Eine Merkwürdigkeit enthält die Semiramis⸗Sage, die von der Geschichte nicht bestätigt wird, ja selbst von Ktesias schon richtig— . berühmten hängenden Gärten hatte bun ufer für seine. Gemahlin Amyita einrichten leslen die ch ihrer medischen Gebirgsheimat sehnte und einen Er auf Dächern und Terrassen angelegte Gärten finden follte! *— Der Vortragende schloß seinen mit großem . aufgenommenen Vor⸗ ; ieg im Ringen zwischen chichte und Sage eine wesentliche Stärkung der historischen Forschung bedeute und das Vertrauen zurückgewinnen helfe, daß in den Sagen wohl in jedem Fall ein historischer Kern vorhanden sei.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Der Deutsche Landwirtschaftsrat, der, wie bereits mit— geteilt, in den Tagen vom 16. bis 18. Februar im hause zu Berlin, Matthäikirchstraße 26721, seine 38. Plenarver⸗ samm lung abhalten wird (Beginn: Dienstag, den 15. Februar, Vormittags 10 Uhr), hat jetzt die vollständige Tagesordnung für diese veröffentlicht; ihr materieller Teil lautet, wie folgt: der deutschen Unteroffiziere und Soldaten nach den neue hebungen vom J. Dezember 1906. Referent: Professor Dr. Sering⸗ Berlin. 2) Geschichte und ,, der Elektrokultur unter be⸗

Versuche. Referent: Dr. Höster⸗ mann, Dozent an der Königlichen. Gärtnerlehranstalt in Dahlem. Referent: Freiherr 4) Die Bedeutung des Grund— t Referent: Geheimer . Berlin. 5) Aussichten und Aufgaben des Ackerbaues im Norden von Südwestafrika. Referent: Regierungs⸗ rat a4. D., Oberförster von Eschstruth Knesebeck. 6) Kartographische Darstellung der Anbauvperhältniffe des Deutschen Reichs nach kleineren Bezirken. Referent: Engelbrecht-⸗Obendeich. 7) Der neue Zolltarif der Vereinigten Staaten und die deutsche Landwirtschaft. Referent: Kammerherr Graf von Kanitz-⸗Podangen. 8) Gesetzentwurf über den Absatz von Kalisalzen. Referenten: Dr. Roesicke⸗Görsdorf, Oeko⸗ nomierat Dr. Rabe⸗Halle a. S. 9) Maßnahmen der deutschen der Bevölkerung, Fleischpreise. on k. Süskind⸗München, Geschäftsstelle des Bayerischen Landwirtschaftsrats für Schlacht— 10) Bedeutung und Aufgaben des Internationalen . Referent: Dr. Dade⸗Berlin. II) Arheiteransiedlung in England, Schweden,

die er zur Königin erhob. Nach feinem

estellt worden ist. Die sich nach i

8 durch die Bemerkung, daß dieser neue Ge

sonderer Berücksichtigung der neueren

3) Entwurf eines Stellenvermittlergesetzes. von Wangenheim⸗Kl.-Spiegel. wassers für die Land⸗ und Fin u tschsft.

Bergrat, Professor Dr. Keilha

Städteverwaltungen für die Fleischbersorgung Notierung der Schlachtvieh⸗ und von Stockhausen⸗Abgunst,

vieh verkauf. landwirtschaftlichen Instituts in Rom.

Dänemark, Holland und Belgien. Referenten:

e achverständigen im Auslande. Dr. Skalweit⸗London, Dr. Vo mann⸗Petersburg und Dr. Frost-Kopenhagen. der hit ngen een die Hämoglobinurie der Rinder (Blut— : V Referent: Dr. Schmidt -Stettin, Direktor des Gesundheitsamts der pommerschen Landwirtschafts⸗ imme Betriebslehre des bäuerlichen Besitzes in Deutschland. Referenten: Direktor, Professor ; . Professor Dr. Waterstradt⸗ 14) Bericht über die Tätigkeit des e ichn ff g, Handelsgebräuche. Refere ericht über die vom Reichsamt des Innern unterstützten Fütterungsberfuche. Referent:

harnen, Rotnässen, eiderot). kammer. 13) Gewinnung von Grundlagen für eine von Strebel- Hohenheim, Referent: Domänenrat Rettich⸗Rostock. 15) Professor Dr. Kellner⸗Möckern.

Literatur.

, n a en neu erschienener Schriften, deren Besprechun

Georg Eger und Dr. Kurt Gordan. Von Dr. Georg Eger. Gebdn. 5.20 H.

Spanische Grammatik mit Berücksichtigung des gesellschaft⸗ lichen und geschäftlichen Verkehrs. Von J. Schilling. 17. u.

18. Aufl. Gebdn. 4,50 .

Ueber 299 deutsche Handelsbriefe für junge Kauf— leute. Von Wilhelm Röhrich. 4. Aufl. Gebdn. l, 50 .

Le Frangais Courant. Lectures pratiques et gradu6es.

Von Gabriel Pu v-⸗Fourcat. Gebdn. 3.20 H.

Theater. Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern—

haus. 38. Abonnementsvorstellung. Madama Butterfly. Japanische Tragödie in 3 Akten. Nach J. S. Long und D. Belasco von L. Illica und G. Gigcosa, deutsch von A. Brüggemann. Musik von Giacomo Puccini. Musilalis e Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 40. Abonnementsvorstellung. Der deutsche 536 Schauspiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 39. Abonnementsvor⸗ stellung. (Gewöhnliche Preise Zar und Zimmer⸗ mann. FKomische Oper in 3 Akten von Albert Lortzing. (Herr Äschner als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 41. Abonnementsvorstellung. Der ,, Lustspiel in drei Akten von Gustap Kadelburg. Anfang 73 Uhr.

Neutsches Theater. Mittwoch, Abends 73 Uhr: Faust.

Donnerstag: Der Widerspenstigen Zähmung.

Freitag, Abends 7 Uhr: Zum ersten . Cristinas Heimreise.

Sonnabend: Die Räuber.

sRammerspiele.

; ,. Der gute König Dagobert. Anfang yr. Donnerstag bis Sonnabend: Der gute König Dagobert.

Kerliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hohe Politik. Donnerstag: Pension Schöller. n,, Hohe Politik. onnabend: Pension Schöller.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 3 Uhr: Das Konzert.

Donnerstag: Das Konzert.

Freitag: Tantris der Rarr.

Provinziallandes⸗

vorbehalten bleibt.

atz durch

singern von Nürnberg“,

g rsffal'; 1) Die 6 öelang.. und ten Er

im Warenhaus A. Wertheim,

Rostand wiederholt gerufen.

Referenten: der Aufführung bei.

Direktor der

Professor

die landwirt⸗ Berlin, 8.

12) Ergehnisse

zreslau.

2

lebens Anbruch

von 5h00 jährigem Efeu und der breite

besucher werden die umfassendsten

gewährleistet wird.

t⸗ Heidelberg.

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. Nachmittags 3 Uhr: Opern⸗ aufführung des Sternschen Konservatorinms. . Zum ersten Male: Der Herr Ver eidiger.

Komische (Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Fledermaus.

Donnerttag Tiefland.

Freitag, Abends 73 Uhr: Zum ersten Male: Zigeunerliebe.

Sonnabend: Tosca.

Schillertheater. O. (Wallnertheater ) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Pfarrer von St, Georgen. Schauspiel in fünf Aufzügen von Heinrich Welcker.

Donnerstag: Geschäft ist Geschäft.

Freitag: Der Pfarrer von St. Georgen.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Miß Hobbs. Lu . in 4 Aufzügen von a, K. Jerome. Deutsch von Wilhelin Wolters.

Donnerstag: Der Pfarrer von St. Georgen.

Freitag: Geschäft ist Geschäft.

d hrater des Mesteng. Station: Zoologischer arten. Kantstraße 12) Mittwoch, Abend Die geschiedene Frau. . n n, , und folgende Tage: Die geschiedene * rau.

Lustspielhans. (Friedrichstraße 236) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der dunkle Punkt.

Donnerstag und folgende Tage: . g ge: Der dunkle

Restdenztheater. (Direktion: Richard Alexander) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Im Taubenschlag. Schwank in 3 Akten von Hennequin und Veber. . und folgende Tage: Im Tauben⸗

ag.

Ml ha ltathzater. Direktion: Kren und Schbnfeld) ittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel des Operettentheatert: Die Dollarprinzeffin. 8

Taschenbuch der deutschen Handelskorrespondenz von Bittzerling, Clausen und Jan sen. Gebdn. 260 ,

Leitfaden zur leichten Erlernung der einfachen Buch— haltung. Von Aug. Schmidt.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht Puccinis, Madama Butterfly⸗, mit Fräulein Caston in der Titel rolle, Herrn Maclennan als Einkerton in Szene. Den Sharpleß singt Verr Hoffmann, den Goro Herr Lieban, die Suzuki Fräulein Rothauser. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Besl.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst von Wildenbruchs Schauspiel Der deutsche König“ big l

Im nächsten populären Konzert des Profesfors Becker in der alten Garnisonkirche am Sonntag, den 13. d. M., Abends 8 Uhr, werden unter Berücksichtigung des Todestages Richard Wagners folgende, in Kirchenkonzerten nur fehr selten gehörte ö Wagners aufgeführt: BVorspyl n III. Akt aus den „Meister⸗ Vorspie außerdem eig Streichquartettsatz von Violinkompositionen von H. van Eyken, ein Adagio aus der Violoncellosonate von R. Strauß, ä cäbbella Chöre und die Kantate: „Bleib bei unt“ 'für Soli, Fhor, Streichorchester und Orgel von Seb. Bach. sind; Marig Seret van Eyken (Alt), Alexander Kurth (Tenor), Felix . (Bariton), Bianka Becker⸗Samolewska (Violine), Karl knochenhauer (Violoncello), ein Streichorchester und der Heilands⸗ kirchenchor (Dirigent: Reinh. Kurth). 1 und O, b0 de sind in der Hofmusikalienhandlung von Bote n. Bock,

Plothow und bei dem Hofküster Engelbrecht zu haben.

. B.“ Bei der gestrigen Urauf— führung von Rostands „Chanteeler“ fanden die ersten beiden Aufzüge die gleiche günstige Aufnahme wie am Vorabend bei der Generalprobe. Der dritte Aufzug ermüͤdete durch seine Länge, im vierten rief die Krötenszene Widerspruch hervor. Zum Schluß wurde die Der Ministerpräsident Briand, der Kammerpräsident Brisson und die Mehrzahl der Minister wohnten

Aus Paris meldet W. T.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges. Februar 1910.

Nach längerer Vorbereitung tritt der Verein für Heimat⸗ kunde zu Eberswalde minmehr mit einem Heimat. Und vater⸗ ländischen Unternehmen an die Oeffentlichkeit. Er wird im Sommer dieses Jahres auf der Naturbüh uff f, ö . , Aufbau die Geschichte S Klosters darstellen. Die Quellen dazu wurden seit Jahren von de ö R ione K. = ö ede bre er r e er, , . ,, 31 hotographien und Reproduktionen der Kometen aus dem 19. Jahr⸗ Dramatisierung hat der Verein für Heimatkunde dem Bühnenschrift⸗ steller Arel Delmar, der auch das bekannte „Hohenzollernfestspiel“ ver⸗ faßt hat, übertragen. Der Inhalt wird sich in drei Abschnitte glie— dern: Gründung und Blütezeit des Klosters . ö . 6 e berregisseurs H. Frey aus Berlin werden etwa 20 Schauspiele von Beruf und annähernd 200 Dilettanten in e en g fre, wirken. Besonders sorfältig wird die Kostümausstattung sein, zu der stilgetreue Trachten aus einem der ersten Berliner Ateliers beschafft Cin sendun gen far n elan dich ed Frech Wr lheeho fuer 32 werden. Die Klosterkirche mit ihren gotischen Oeffnungen wird

zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt. die

Im Verlage von G. A. Gloeckner in Leipzig sind erschienen:

Post⸗, Telegraphen-⸗ und Telephonrecht. Gebdn. 5,20 A1. Eisenbahnrecht im Deutschen Reich und in Preußen.

; umsponnene . z . ö 6. t in ordnung mit mehr als 2000 Sitzplätzen den Zuschauerrdum = Von Dr. geben. Die Festspielaufführungen i Mitte * h ö , abwechselnd jeweils am Sonntag und Mittwoch jeder Woche, am Nachmittag, stattfinden. Vorgesehen sind etwa 15 —– 12 Aufführungen. Die Dauer einer Aufführung wird etwas über zwei Stunden betragen. Für die Verpflegung der in Chorin zusammenströmenden Festspiel⸗ . 4.

Vorbereitungen getroffen werden. sind mehrere tief gelegene Straßen überschwemmt. 33 6 . in jeder . deste enso wird eine besondere Organisatio des Sicherheitsdienstes, des Feuerwehr⸗ und Se i ee, niet n geführt werden, sodaß ein ruhiger und sicherer Verlauf der Festspiele

Für die Bequemlichkeit und Ünter Weise auf beste geforgt fein. Eb

. Bequemlichkeit der aus Berlin und Umgebung kommenden— Besucher sollen in der Reichshauptstadt mehrere Billettverkaufsstellen eingerichtet werden. Auch sind für die betreffenden Spieltage Sonderzüge nach, Chorin in Aussicht genommen. Wer u den Choriner Festspielen kommt, wird diese Fahrt sicher zu einer Tagetz= tour ausgestalten. Die landschaftliche Schönheit, die wundervolle Umgebung der „Perle der Mark! rechtfertigen dies ja auch in jeder Weise. be Verein für Heimatkunde wird deswegen in Ver— bindung mit dem Eberswalder Verkehrtausschuß zusammenwirken und besorgt sein, daß auch in dieser Beziehung für die Fremden alles getan wird, was ihnen den Aufenthalt in den herrlichen Walken angenehm machen kann. Die Choriner Festspielzeit soll der Heimat⸗ bewegung einen neuen Impulz geben; sie soll aber auch dartun, daß olt. Sie Mark Brandenburg sich ebenbürtig an die Seite stellen kann den Festspielbühnen im Harz und Riesengebirge, den Ebernburg⸗ und Rotenburgspielen, den Naturbühnen in Oberammergau und anderen, seit langer Zeit bestehenden gleichartigen Unternehmen des großen deutschen Vaterlandes.

3. Aufl. Gebdn. 2 S0.

morgen, Mittwoch,

Bei dem „Kinderball“ der „Bösen Buben“, der diesen Sonnabend in den Gesamträumen der Philharmonie stattfindet, wird die Ballmusik von vier Musikkapellen besorgt, und zwar von dem Einödshofer⸗DOrchester unter der persönlichen Leitung von Julius Einödshofer, der Kapelle des 2. Gardedragonerregiments Kaisersn von Rußland unter der Leitung des Königlichen e fern ge, Alwin Peschke, einer Zidilkapelle und dem Knabenorchester des Stadtmusikdirektors Libisch. Die „Böse Buben⸗-Zeitung erscheint 12 UÜhr Nachts; der bekannte Schriftsteller Karl Rößler hat wiederum, wie in den Vorjahren, die Redaktion übernommen. Die Inhaber von Anweisungen auf Künstler⸗ karten müssen ihre Billette bis spätestens morgen, Nachmittags 6 Uhr, einlösen. Der offizielle K für den Verkauf . zu 10 S erfolgt am Freitag. as Ballbureau befindet sich „Hotel Monopol“, Friedrichstraße 100, Zimmer 330, Nachmittags 42 6 Uhr.

Morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr, spricht auf der Treptower Sternwarte der Direktor Dr. Archenhold über die dort ver⸗ anstaltete Sonderausstellung von alten Eindruckblättern, Büchern und Medaillen über Kometen. Die Ausstellung enthält: Kometenblätter aus den Jahren 1460-1788 aus dem Besitz der Sternwarte und aus ver Bayerischen Hof⸗ und Staatsbibliothek in München, aus der König— lichen Landesbibliothek zu Stuttgart, den Stadtbibliotheken zu 36 und Hamburg, dem Königlichen Kupferstichkabinett zu Berlin usw.; Porträts der bedeutendsten Kometenforscher und ein Oelgemälde des Bauernastronomen Palitzsch, der den Halleyschen Kometen im Jahre 1769 entdeckt hat (Kopie nach dem Sriginak des Baron Capher in Prohlis, gemalt von Frau Dr. Winzer in Dresden); alte Kometenbücher, Prognostika usw. aus der Bibliothek der Trep⸗ tower Sternwarte, des Herzoglichen Hauses Gotha, Seiner König⸗ lichen Hoheit des Großherzogs von He en, den Landesbibliotheken zu Karlsruhe und Weimar, den Stadt Hzibliotheken zu Bamberg und Bremen, aus den Buchhandlungen von Josef Bär, Frankfurt 4. M. Kummer, Landshut, Leo S. Olschki, Florenz, usw.; Kometenmedasssen aus dein Museum der Treptower Sternwarte, vom Königlichen Münz— kabinett in Berlin und aus der Münzhandlung Cahn, Frankfurt a. H';

und Karfreitagszauber aus Beethoven,

diverse Mitwirkende

SGintrittskarten zu 1,50,

in der. Mustkalienhandlung von

ne zu Chorin ein Festspiel

undert, Vor dem Vortrag, von 54 Uhr an, wird bei klarem Wetter der Johannesburger bezw. der Halleysche Komet mit dem großen Fernrohr gezeigt.

Verfall des Kloster—

Unter der künstlerischen Leitung M etz, 8. Februar. (W. T. B.) Die Mosel ist seit gestern

abend um 56 em gestiegen, heute vormittag 8 Uhr war der Wasserstand 436 m; bei Trier ist die Mosel auf 450 m ge⸗ stiegen. Die Schiffahrt ißst eingeste llt. Auch Saar und Prüm führen Hochwasser, auf beiden Flüssen ist der Fährbetrieb

Naturbühne bilden ein gestellt. JJ

amphitheatralischer An⸗

7

Paris, 7. Februar. (W. T. B.) Infolge von Regengüssen sind Jonne, Loing und Grand Mortn! a ufs neue gestiegen, man erwartet daher auch für Paris neues Steigen der Seine Auch aus Nan y kommt die Meldung, daß dort Hochwa sser⸗ gefahr besteht. Die Meurthe ift innerhalb weniger Stunden um k-80 m gestiegen. In Montbéliard und Aude ourt am Dou be

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

in drei Akten von Leo Fall. (Mizzi Wirth a. G.;, Ferner: Herr gen s 1 ig Ds lar Braun a. G. Marie Forescu, Delene Ballot, dressuren. . 2 Ly, Joh. Jun er Schatz Emil Sondermann.) lown Frangçois als Kunstreiter. um z Uhr: rb fta und folgende Tage: Die Dollar Die russische Pantomime Marja.

Trignonthenter. Georgenstraße, nahe: i enn,

ö ze, nahe Bahnhof ö 7 z

inn Mittwoch, Abends 8 Uhr: Buridans Familiennachrichten.

ö u drei Akten von R. de Flers und Verlobt: Elly Baronesse Bagge of Boo mit Hrn. 9 ö. ai 6. Edgar Frhrn. Düsterlohe (Diensdorff bei Pree⸗ , ag: uridans Esel. . kuln i. Kurl. z. It. Groß ⸗Sussey. Salven in

Frei P: un rsten. Male: Theodore Cie. Kurl.. Adrienne Gans Edle Herrin zu Putlitz

. 6 icon ö Armont und mit Hrn. Leutnant Bernhard Friedrich von Bülow * ; Frich Motz. Stuttgart Ludwigsburg). Frl. Charlo Sonnabend und folgende Tage: Theodore Cie. Lgemmel mit Hrn. Ger chtzassessor chr. ,

U 8 (Neu Ruppin = Berlin). Sa.. 2 Verehelicht: Hr. Regie 8 We j

hebhelthenter. Königgrätzer Straße h7 / hs) ne c. (leg e r Beer 3

Mittwoch, Abendz 8 Uhr: Kavaliere. Geboren: Eine Tochter: Hrn. Major Albert Donnerstag und folgende Tage: Kavaliere. von Hahnke (Frankfurt a. O.).

Gestorben:; Hr. Generalleutnant z. D. Richard

von Gottberg (Cannes). Hr. Generalleutnant

Konzerte. 3. D. Hermann von Radecke (Potsdam). Hr.

. Hugo Frhr. und Edler Herr‘ von und zu Eltz⸗ Beethoven · Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Rübenach (Hedemünden 4. Werra) = ,

z. Liederabend von Julia Culp. Am Klavier; herr Hugo von Fischer⸗ Treuen feld (Wiesbadem. Grich J Wolff. * Hr. Major Lucas von Gundlach de, n,.

. Hr. Geheimer Rechnungsrat Zul ius Babe (Dahlem). Baal echstein. Mittwoch, Abende 76 uhr:

Fr. Sophie von Knobelsdorff, geb. Gräfin von ͤ der Pahlen (Charlottenburg. Gehei 2. Klavierabend von Else Gipser. Reer nne tf be s Behr ö Pius (Groß⸗Lichterfelde).

geb. Gro⸗ Krupka, geb. von Mellenthin Berlin).

Fr. Caecilie von

ö. Schumann. Mittwoch, Abends 76 Uhr:

Galavorstellung. Letzte Neuheit:. kli

fliegende Akrobaten. R,

4 i e e, Telter. . e, r . Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. reten =

missionsrats Gustav Stensblie ten n' . Verlag der Erpebition (Heidrich) in Bertin.

neuen hervorragenden Schulpferden sowie: die Druck der Norddeutsche

übrigen Kunstkräfte. lim h j ; pddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

n une e iG, Te . Anstalt Berlin 8M. 3. belmstraße Nr. 32. Neun Beilagen

Normandie. Große Feerle in 5 Arten aus der Hugen gttenn eit Herbezieben: Auf dem Schlosse (einschließlich Börsenbeilgge und Warenzeichen- . beilage Nr. 19,

des Ritters de la Champagne.

ö ; sowie die Inhaltsangab 5 e ,, ,, , navischer Sportakt. Me. Jacob Forferrier⸗ betre end 9 e r meg dressuren.· Herr James Leon Fillis. Schulreiter. und Akti inf rr gel lschel ten gu alien Eurtis Sisters, duft ferpentina ht Frl. Krembser. 21. , , . 63 .

Verantwortlicher Redakteur:

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königli

M 33.

Erste Beilage

Ber lin, Dienstag, den 8. Fehruar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

ch Preußischen Staatsanzeiger.

1910.

Qualitãt

gering

mittel gut Verkaufte

Marktorte

Geza hlter Preis für 1 Doppeljentner

Menge

niedrigster

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner Mi M6 M6 Mn

Außerdem wurden am Markttage Epalte 1) nach überschläglicher , verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ dem

Verkaufs

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,,, ö. j hl Strehlen i. . Löwenberg i. Schl. . .

Babenhausen Illertissen ß Geislingen. Meßkirch.

osen. Breslau.... Strehlen i. Schl. Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. 1 . Illertissen Aalen.

n ; reslau. Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. , Riedlingen.

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Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. 366 Illertissen

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1

Bemerkungen. Die verkauste Menge wird auf volle Doppelzentner und der

Weizen. 22,60 / 22,50 . a. 21,00 21,90 22,00 22,90 21,45 21,4 22,70 22,70

22,40 22, 60 22,60 22, 80 21,40 21,40 21,80 21,80 Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). f 22, 60 22,60 22,40 22,40 22,60 22,60 2230 23, 02 23,60 23, 50

21,40 21, 60 21,80 22,00 220 2,40 Roggen. 15,50 15,70 14,30 15,30 15,05 15,50 1529 ĩ 6 15,10 15,30 15,6090 16,90 k 16,00 15,40 5, 8 16,00

Ger ste. 13,80

13,40 13,80 14,00 14,50 14,50 U 15,00 14,00 14,50 ö . h ,, 165,60 a fe E. 15,60 ; 15,80 14,50 15,R10 15 oh 15,50 , i646 1489 : 1h06 14,40

f— , ; 1599 ib 66. 31 159 f 5 16,00 16,0900 1 18 Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

1

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33335

388

4.2. 4.2.

15560 15559

13,63

1450 34 1700 4513 15.736 466 15553 1350 15,00

1742 1440 1440 459 15506 , 16

77 15,30 15.5 1. .

288 16,00 15, 88

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein llegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Berlin, den 8. Februar 1910.

Kalserliches Statistisches Amt. van der Borght.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 17. Sitzung vom 7. Februar 1910, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sitzung, in der die zweite Beratung des Etats der Justizverwaltung bei dem Titel der dauernden Ausgaben „Gehalt des Ministers“ fort— gesetzt wird, ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. . ö.

Abg. Dr. Liebknecht (Sz) bemerkt fortfahrend; Immer und immer wieder gibt man sich die verzweifeltste Mühe, die Behauptung, daß bei uns Klassenjustiz herrscht, aus der Welt zu reden. Aber im Reichstage hat selbst ein Nationalliberaler, der Land⸗ gerichtsdirektor Heinze, zugegeben, daß es so etwas wie Nassenjustiz gibt. Sie ist schon daran erkennbar, daß der arme Mensch die Gexichte nicht anrufen, einen Rechtsanwalt nicht bezahlen kann. Er ist in dieser Beziehung schon von vornherein in einer schlechteren Lage als der Wohlhabende. Die Bureaukratie steht der Nichtbureaukratie ver⸗ ständnislos gegenüber, namentlich bei sozialen und politischen Konflikten mit der Staatsgewalt. Wir wollen einmal sehen, wie sich die Gerichte gegenüber den neuen Strg zendemonstrationen ver halten werden. Ueber die Fernhaltung mißliebiger Rechtanwälte vom Notariat ist auch von anderen Parteien geklagt worden. Wir ver⸗ langen Gleichheit und Gerechtigkeit in der Justizverwaltung, volle Unabhängigkeit der Richter, die von oben und von außen bedroht ist. Daß bei uns mit zweierlei Maß gemessen wird, zeigt die Behandlung der Bonner Studenten. Arbeitern gegenüber wäre es in einem solchen Fall sicherlich zu einem Aufruhrprozesse ,,,. . Dieselbe differentielle Behandlung sehen wir auch in Beleidigungsprozessen, namentlich wenn es sich um eine Beleidigung Arbeitswilliger durch streikende Arbeiter handelt. In der Frage des Streikposten⸗ stehens, der Verrufserklärung usw. stellen sich die Gerichte 4auf, die Seite der Unternehmer gegen die Arbeiter. Wenn die streikenden Arbeiter bis aufs äußerste gereizt, wenn Maschinengem hre gegen sie aufgefahren werden und sie ihrer Empörung darüber Aus— druck geben, dann werden sie noch mit rigorosen Strafen belegt. Die Staatsanwaltschaft ist nicht, wie ihr nachgerühmt wird, die objektivste Behörde, sondern höchst einseitig in der Erhebung von Anklagen gegen Arbeiter. In Hannover hatte im vorigen Jahre eine Wahlrechtsstraßendemonstration stattgefunden, in unerhörter Weise hatte die Polizei einen Zusammenstoß mit den Arbeitern herbei⸗

eführt, aber alle Beschwerden gegen die Polizeibeamten hatten keinen Erfolg, Anklage wurde nicht erhoben. Man kann in Die er Be⸗ iehung beinahe von einer stehenden Praxis sprechen. Der Redner, der ereits drei Stunden gesprochen hat, beschwert sich schließlich unter wachsender Unruhe des Hauses über eine Reihe von Gerichtsurteilen gegen sozialdemokratische Arbeiter und Vedakteure und verbreitet sich dann noch über den Strafvollzug, die Jugendgerichte und andere Fragen, wobei ihm wiederholt „Schluß!“ und „Unerhört!' zugerufen wird. Er schließt mit den Worten: Wir haben jetzt die Wahlrechtsvorlage be⸗ kommen. Die Justiz wird aus diesem Anlaß die Feuerprobe zu bestehen haben. Es werden Demonstrationen stattfinden, und wir werden sehen, ob die Justiz in den nächsten Monaten bei etwa en Kon⸗ ikten gegenüber dieser unerhörten Provokation seitens der Regierung . als Schützerin der bürgerlichen Freiheit oder als ein brutales Machtmittel zur Unterdrückung unbequemer sozialer Strömungen

erweist. Wir stehen der Zukunft gelassen gegenüber; sollte die Justiz eine Klassenjustiz bleiben, so werden wir den Kampf gegen sie weiterführen mit der absoluten Sicherheit, ihn siegreich zu Ende zu führen.

Zweiter Vizepräsident Dr. Krause: Sie (zu dem Abg. Dr. Lieb— knecht) haben eine Ausführung gemacht, die mir bei der Unruhe des Hauses entgangen war. Sie haben nach dem stenographischen Bericht gesagt, daß die Angeklagten, wenn sie in gewisse Kammern hinein⸗ kommen, das Gefühl haben, und zwar mit einem gewissen Recht, daß sie Wölfen vorgeworfen werden. Diese Bemerkung ist in hohem Grade geeignet, die Richter und den Richterstand zu verletzen und zu beleidigen; ich rufe Sie deshalb zur Ordnung.

Justizminister Dr. Beseler:

Meine Herren! Als der Herr Abg. Liebknecht seine Rede begann, schien es mir, als wolle er eine gewisse Objektivität bewahren, ich habe mir deshalb im Laufe seiner Rede allerhand Notizen von dem, was er sagte, gemacht, um, soweit sachliche Anfragen oder Beschwerden über einzelne bestehende Zustände in Betracht kämen, darauf eine Antwort zu erteilen. Die Ruhe, welche bei der Behandlung von Rechtsfragen ganz besonders notwendig ist, hat der Herr Abg. Lieb⸗ knecht nicht einhalten können; er ist immer heftiger und auch leiden⸗ schaftlich geworden; er hat auch das Gebiet der Rechtspflege vielfach ganz und gar verlassen und sich in allgemeinen politischen Be⸗ trachtungen ergangen. (Sehr richtig! rechts) Ich habe, je länger die Rede dauerte (Heiterkeit! rechts, immer mehr den Eindruck ge⸗ wonnen, daß es dem Herrn Abgeordneten gar nicht darauf ankam, hier speziell zum Justizetat zu sprechen (sehr richtig! rechts) und im allgemeinen die Einrichtungen der Rechtspflege unter eine Kritik zu nehmen, sondern es war eine Rede, lediglich bestimmt für die außerhalb dieses Hauses stehende Bevölkerung. (Sehr richtig! rechts. Es war eine Agitationsrede. Eine solche zu beantworten, ist nicht meines Amtes. (Bravo! rechts.) Ich lehne es ab, auf die Anfragen des Herrn Abgeordneten irgend etwas Tatsächliches zu antworten. (Erneutes Bravo rechts, Abg. Liebknecht: Hört, hört!)

Ich schließe deshalb auch mit ganz wenigen Worten. Auf die Einzelheiten, wie gesagt, gehe ich nicht ein. Ich kann das Material, welches mir vorgebracht ist, zum großen Teil gar nicht prüfen; es ist mir vieles davon gänzlich unbekannt. Es sind vielfach auch Be⸗ leidigungen ausgesprochen worden; eine der schwersten war die, welche der Herr Präsident bereits gerügt hat. Aber ich will auch hierauf nicht eingehen. Ich hebe nur hervor, daß ich aus den Darlegungen des Herrn Abgeordneten nichts entnehmen kann, was dem Ansehen der Justiz irgendwie Abtrag tun könnte, und wenn der Herr Ab⸗ geordnete schließlich hingewiesen hat auf zukünftige Möglichkeiten und Ereignisse er hat das sogar in eine fast drohende Form gekleidet —, so will ich darauf nur sagen: der weiteren Handhabung der Rechts⸗ pflege durch die Gerichte können wir mit der ganzen Bevölkerung vertrauensvoll entgegensehen. (Bravo! rechts.)

Abg. Strosser (kons): Nach diesen Ausführungen kann man wirklich sagen: Quousqus tandem abutere, Catilina, patientia nostra? Wir haben doch alle den Eindruck gehabt, daß der Abg. Liebknecht einen Rekord aufstellen wollte, und das ist ihm ja in bezug auf die Länge der Rede gelungen. Er hat die geschmackvolle Be merkung gemacht, ich hätte im vorigen Jahre gegen seinen Spezial⸗ kollegen eine hanebüchene Bemerkung gemacht. Ich überlasse es dem Urteil des ganzen Hauses mit Ausnahme der Sozial⸗ demokrgten, was hanebüchener gewesen ist, die Rede, die er selbst gehalten hat, oder die Behauptung, die ich aufgestellt habe. Dieser Rede haben sich kluger⸗- und vorsichtigerweise won Anfang bis zu Ende seine eigenen Fraktionsgenossen entzogen. Sie haben es uns über⸗ lassen, dieser 35 Stunden zuzuhören, von den Sozialdemokraten ̃ist kein einziger hier gewesen. Wenn der Abg. Liebknecht sagte, seit 1884 habe eine Abnahme der Kriminalität, besonders bei schweren Verbrechen, stattgefunden, und dann anführte, daß ein berühmter Strafrechtslehrer gesagt habe, das Steigen und Fallen der Getreide⸗ preise sei ein Maßstab für das Steigen oder Fallen der Kriminalität, so brauchte er uns doch nicht, wenn tatsächlich eine Abnahme der Kriminalität stattgefunden hat, drohend zuzurufen, wir möchten dafür eintreten, daß die Getreidepreise niedriger werden. Der Abg. Lieb⸗ knecht behauptet, die Anwälte wären bei den Gerichten unbeliebt. Das glaube ich nicht, aber es kann wohl im einzelnen Fall vor⸗ kommen. Ich erkläre mir das so, daß, wenn ein Anwalt noch weiter Beweisanträge stellt, obwohl der Angeklagte schon ein Ge⸗ ständnis abgelegt hat oder von vornherein hätte ablegen müssen, weil die Sache ganz klar war, ein Richter sich darüber wundern kann. Ein Richter kann sich auch wundern, wenn ein Anwalt so verteidigt, wie es hier und da, besonders bei manchen Freunden des Herrn Liebknecht, vorkommt. Auf die vielen anderen Einzelheiten in der Rede des Herrn Liebknecht will ich nicht eingehen. Ich bedaure, daß die Justizkanzleigehilfen nicht etatsmãäßig angestellt werden können, also auch keinen Wohnungsgeldzuschuß be⸗ kommen. In Sachsen und Braunschweig wird diese Kategorie etats— mäßig angestellt. Im vorigen Jahre 596 wir hier die Resolution beschlossen, wonach baldigst eine Neuregelung der Besoldungsverhält⸗ nisse der Justizkanzleigehilfen vorzunehmen sei, und deren Wünsche möglichst zu berücksichtigen seien. Die Regierun hat darauf jetzt mitgeteilt. daß die Erörterungen darüber . nicht abgeschlossen seien. Ich hoffe aher, daß es bald zu einem Ergebnis kommen wird. Herr Cassel bekannte sich namens seiner Freunde wieder als Gegner der Prügelstrafe. Wir. fordern die Prügelstrafe nur für die allerrohesten Verbrechen, die gemeinsten Roheiten, aber unter keinen Umständen bei anderen Verbrechen, sondern nur für diejenigen, die sich zum Beispiel nicht scheuen, unschuldige Kinder und Frauen in der allerscheußlichsten Weise zu überfallen. Wenn Herr Cassel fragte, ob wir die Prügelstrafe auch für Studenten wollen, die einen Eisenbahntransport gefährden, so paßt dieses Beispiel nicht hierher, denn, soweit es mir aus Zeitungs⸗ nachrichten bekannt ist, haben die betreffenden Studenten gar keinen Eisenbahntransport, gefährdet, sondern nur mit. Steinen dagegen geworfen. Aber ich will ausdrücklich sagen, wir wünschen unter keinen Umständen, daß bei der Rechtsprechung ein Unterschied zwischen den Gesellschaftsklassen, die vor Gericht stehen, rr wird. Die Aeußerung meines Fraktionsfreundes Boehmer, daß das Ansehen des Richterstandes gesunftn sei, ist nur so zu verstehen, daß bei dem fortwährenden Hetzen der Sozialdemokratie gegen die angebliche Klassenjustiz das Ansehen des Richterstandes auf die Dauer nicht gewahrt

werden kann. Der Justizminister hat uns zur Aufklärung über den

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