Königreich Preußen.
Seine Maßestät der König haben Allergnädigst geruht: den Unterstaatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Wirklichen Geheimen Rat von Conrad zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Privatdozenten in der theologischen Fakultät
des Lyceum Hosianum zu Braunsberg Dr. Bernhard Posch⸗ mann zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät zu er⸗ nennen sowie dem Vorsitzenden des Grubenvorstandes der Gewerkschaft Güntershall, preußischen Staatsangehörigen Franz Ohrt⸗ mann in Sondershausen die Erlaubnis zur Annahme und Führung des ihm von Seiner Durchlaucht dem Fürsten zu Schwarzburg⸗Rudolstadt verliehenen Titels Kommerzienrat mit der Maßgabe zu gestatten, daß bei Führung des Titels die
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fremdherrliche Verleihung ersichtlich zu machen ist.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst zu ver leihen geruht: den Charakter als Geheimer Regierungsrat: dem etatsmäßigen Professor an der Tierärztlichen Hoch schule Dr. med. vet. Reinhold Schmaltz in Berlin; den Charakter als Landesökonomierat: ö. dem Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg, Rittergutsbesitzer, Oekonomierat Julius Karbe in Kurtschow, Kreis Krossen a. O.; den Charakter als Oekonomierat: dem preußischen Spezialkommissar, Oekonomiekommissar Dr. Hintze in Meiningen, ö. dem Mitglied der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westpreußen, Gutsbesitzer Frost in Paulshof, Kreis Pr. Stargard, . dem Mitglied des Vorstandes der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westpreußen, Gutspächter Robert Bamberg in Stradem, Kreis Rosenberg, . dem Abteilungsvorsteher in der Zentralstelle der Preußischen Landwirtschafts kammern Hieronimus Burckhardt in Friedenau Kreis Teltow; . dem 2 berperwalter bei der Ansiedlungskommission in Posen Julius Rosenbaum in Wiele, Kreis Wirsitz, dem Gutspächter August Rubehn in Selchow, Filehne, dem Rittergutsbesitzer Max Kohnert Hohensalza, dem Mitglied des Vorstandes der Landwirtschaftskammer . 2 Mynninz? S chlosio Ritts s . 5 ? für die Provinz Schlesien. Gutsbesitzer Hermann Roßdeutscher in Großwierau, Kreis Schweidnitz, ; dem Rittergutsbesitzer Friedrich Hünersdoarf in Wenigen⸗ sömmern, Kreis Weißensee in Thüringen, . . dem Hofbesitzer Julius Hüggelmeyer in Ohrbeck, Land— kreis Osnabrück, ö dem Gutsbesitzer Peter Röllgen in Brühl, Landkreis Cöln, — dem Winterschuldirektor Ernst Landkreis Aachen, dem Winterschuldirektor Kar!l Wirz in Wittlie is . W ; Wirz in Wittlich, Kreis Wittlich, und ö dem Winterschuldirektor Peter Kreis Saarlouis;
Kreis
in Czyste, Kreis
Meyer in Ecschweiler,
Murzel in Saarlouis,
den Charakter als Rechnungsrat: . dem Generalkommissionspräsidialsekretär und Bureauvor steher Karl Eichardt in Merseburg und dem Generalkommissionspräsidialsekretär und Bureauvor steher Franz Elberfeld in Münster.
Seine Majestät der König haben den Anschluß der deutschen evangelischen Gemeinde Corvo im Staate Nio Grande do Sul (Brasilien) an die evangelische Landes kirche der älteren Provinzen der preußischen Monarchie Aller⸗ gnädigst zu genehmigen geruht ö
Ut den Bericht vom 31. Januar d. J. will Ich der Stadtgemeinde Oranienburg im Regierungsbezirk Potsdam auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1873 (Gesetzsammi §. 221). das Recht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für den von ihr geplanten Ausbau der Havel zwischen dem Großschiffahrtweg Berlin — Stettin und der Friedenthaler Schleuse nebst oberhalb anschließendem Sachsen hausener Wehrarm in Anspruch zu nehmenden Grund⸗ eigentums hierdurch verleihen. Die eingereichte Karte ist wieder beigefügt. Berlin, den 5. Februar 1910. Wilhelm R.
von Breitenbach.
An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 8 13 der Vorschriften über die Prüfung der Tierärzte vom 13. Juli 1889 (G.-Bl. f. d. D. R. S 4213 bringe , Kenntnis, daß mit der Abhaltung der tierärztlichen Fachprüfung am Freitag, den 1. April I begonnen wird. ; ö , . — Die Meldungen zu dieser Prüfung sind bis spätestens den 20. Mãrz d. J. an den unterzeichneten Rektor einzureichen.
Berlin, den 12. Februar 1910.
Der Rektor der Königlichen Tierärztlichen Hochschule.
Dr. Eberlein.
Verzeichnis Vorlesungen und praktischen Uebungen an der
Königlichen Tierärztlichen Hochschule zu Berlin im Sommerhalbjahr 1910.
Beginn: 15. April 1910. Dr. Schütz, Allgemeine Pathologie, pathologisch⸗ anatomische
der
diplomatische
Eggeling, ambulatorischen Klinik, ambusatorische Klinik. . * Fröhner, ten,, k innere ,,. . , n, ,
Xr. S ü Histologie, histologi e Ue 8 Iloaie Geschtcht d n gl heil . histologische Uebungen, Embryologie
groß , , Abteilung für äußere Krankheiten. Regenbogen, Pharmakologie und Toxikologie 1,
Tierseuchen. Dr, Kärnbach, beschlagkunde. Dr. Abderhalden, Physiologie J. . Dre en. Organische Chemie, chemische Uebungen. zr. Wittmack, Botanik, botanische Erkursionen. Börnstein, Physik. Werner, Tierzucht. Dr. Vesse, Zoologie. ern , i. Arbelten im Laboratorium für Tropenhygiene. Abteilung für Nahrungsmittelku Hzygienischen Insti Rar , e gen ,, nde am hygienischen Institut, Kigh n, Pharmazeutische Uebungen. Berlin, den 4. Februar 1910. Der Rektor. Dr. Eberlein.
Aichtamtliches. Dentsches Reich.
Preusßecen. Berlin, 16. Februar.
„Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern nachmittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Frei i, von Lyncker, des Chefs des Admiralstabs der Marine, Admirals von Fischel und des Chefs des Marinekabinetts Vizeadmirals von Müller und heute mittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rate von Valentini entgegen. ö
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“
Mostor z J 1 a , .
vorgestern in Ponta Delgada auf San Miguel (Azoren) ein—
getroffen and geht heute von dort nach Vigo in See.
S. M. S. „Luchs“ ist vorgestern in Pulo⸗-Lant ein
getroffen. S. M. S. „Tsingtau“ ist gestern von Canton
. . nach Hongkong gegangen. ̃
Bayern. .
Die Kammer der Abgeordne e Die Abe teten hat heute nach einer Meldung des „W. T. B.“ mit 82 gegen 42 Stimmen das Malzaufschlaggesetz angenommen.
Schaumburg⸗Lippe. . Ihre Hochfürstliche Durchlaucht die Fürstin— 9 . ,. e ist, einer Depesche des „W. T. B.“ zu—⸗ olge, heute morgen um 9 Uhr im 83. Lebengsahr in Bücke burg gestorben. .
Oefterreich⸗ Ungarn.
Der mährische Landtag hat gestern eine Resolution angenommen, in der laut Meldung des „W. T. B.“ die Regierung aufgefordert wird, unter keiner Bedingung die Auf hebung der freien durch internationale Verträge garantierten Elbschiffahrt zuzulassen und unter keinem Vorwande der Er hebung von Abgaben auf der Elbe, deren Einführung! Deutschland zum Schaden der Industrie und des Handels von! Oesterreich beabsichtige, zuzustimmen. V
Großbritannien und Irland. * 1 5 J 3 966 — . 2 inz und die Prinzessin Heinrich von 9 un u sind. gestern abend in London eingetroffen und, Wa T B. zufolge, auf dem Bahnhofe von dem Fürsten und der Fürstin von Wales, dem Prinzen Alexander von Batten berg, dem deutschen Botschafter Grafen Wolff Metternich und dem Personal der Botschaft begrüßt worden. .
8 8 ö 1 98 1s o stor sw z *
. Das Par lament ist gestern förmlich eröffnet worden. Im Unterhause wurde Lowther einstimmig nz Sprecher w,, r ö. mmig zum Sprecher wiedergewählt. Alsdann vertagte sich das Haus auf heute
Italien.
. In der gestrigen Sitzung der Deputiert richtete der Abg. Galli eine Anfrage an die Regierung über die kretische Frage. Der Minister des Auswärtigen Gu ic ciar dini gab hierauf einen Rückblick über die letzt Phase dieser Frage und führte sodann, „W. T. B.“ zufolge d,. Die Lage habe nicht nur im Interesse des allgemeinen , sondern auch in dem besonderen Interesse Griechenlands be let . Erwãgung gezogen zu werden. Die vier Schutzmächte, die shre Lu gabe in einem raschen Austausch von Noten erfüllt hätten hätten sich leicht darin in Uebereinstimmung gefunden, daß sie die Rotwenbin leit eines gemeinsamen diplomgtischen Vorgehens bei der He chen Regierung erkannt hätten. Die Intervention der Schug n, sei nicht ohne Wirkung geblieben. Die griechische , , , habe den Schutzmächten und der ottomanischen . . kannt gegeben, daß die Einberufung der giationalherfad m fung . friedliche Zwecke und eine Versöhnung in der inneren und . ö. internationalen Politik verfolge. ‚Unsere Haltung“, fuhr der Mlniser fort, „‚bestand darin, in Uebereinstimmung mit Frankreich . britannien und Rußland vorzugehen. Man weiß, daß iter m h; Ungarn und Deutschland sich seit mehreren Jahren won den Be! handlungen. über die Kretafrage fernhalten, wenn sie auch von den 3 Gefühlen beseelt werden, wie die anderen. Mächte. Ünsere FHefühle und unsere Interessen rieten uns aber zu diesem einträchtigen 8 rgehen. Unsere Gefühle führen uns dazu, das neue liberale Regime in der Türkei und die schrittweise Besserung in Griechenland mit seiche Sympathie zu betrachten. Unsere Interessen rieten uns noch 2. . Hhybereinstimsung mit den anderen Mächten vorzugehen. Die Meinung ist hinfort in dem Gewissen - Italiens fest Fe- ende, daß dat höchste Ziel unserer Politik, nämlich die ö ahrung, des internationalen Friedens, im gegenwärtigen Augenhlick nur durch Erhaltung der gegenwärtigen Lage im europäischen Orient erreicht werden kann. Jedes Vorgehen das dahin zielt, diese Lage zu befestigen, muß unfere
Unterstützung finden, wie wir jedem Vorgehen
enkammer
Demonstrationen, pathologisch⸗histologische Uebungen.
entgegentreten werden, das die Lage ohne Zutun des Konzerts der
Seuchenlehre und Veterinärpolizei, Propädeutik der Gerichtliche Tiermedizin, Klinik für große Haus—
Dr. Eberlein, Allgemeine Chirurgie und Akiurgie, Klinik für kunde ine T Fin iklinik fü . ö gemeine Therapie, Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere.
r,. Frosch, Diatetik, tierische Parasiten, Bakteriokogie der
Poliklinik für große Haustiere, Huf- und Huf—
, gearbeitet haben.“ Darauf wurde die Sitzung geschlossen.
Türkei.
Wie das „W. T. . Pascha, der Schwager des Sultans, dem des Senats einen Bericht über eine Verfassungs pentsion unterbreitet, der sich gegen das Volkssouveränität wendet, Völkern mit per chieden en Tendenzen bestehe. wird die Beibehaltung der Verfassung von 1876 ohne das Ver bannungsrecht des Sultans empfohlen.
Amerika.
ö Ein handelspolitisches Abkommen zwischen Deutschen Reich und Canada ist, „W. T. B.“ zufolge gestern in Montreal unterzeichnet worden. ö
Managua (Nicaragua) Matagalpa wieder haben sich zurückgezogen.
Die Böotschaft des Präsidenten der Republik Urugua y, mit der gestern der Kongreß eröffnet wurde er. innert, obiger Quelle zufolge, zunächst an die revolutionären Mmtriebe und verheißt, jeden derartigen Verrat gegen das Vaterland streng zu unterdrücken. Uruguay werde sich, so heiß es weiter, an dem panamerikanischen Kongreß in' Buenos Aires und an den Ausstellungen in Brüssel, Turin und Rom beteiligen. Zum Schlusse zählt die Botschaft Reihe finanzieller Gesetzentwürfe auf. — J
haben die Regierungstruppen eingenommen. Die
eine
Asien. Mi 8 — J 2 Wie das „W. T B.“ meldet, haben die Unruhen in Canton, einem Telegramm des dortigen britischen General konsuls zufolge, nur lokalen Charakter; die Ausländer sind nicht gefährdet.
Afrika.
. Nach einer Meldung des „W. T. ist am 4 in Wadailand, drei Tagemärsche von Abecher 8 3 1 . 4 3 ö 8 . französischer Truppen von dem Sultan von Massalat in einen Hinterhalt gelockt worden und hat sehr beträchtliche Verluste erlitten. 3
M “ B. Januar
entfernt, eine
Parlamentarische Nachrichten.
Mor S9 ß Ra j hor z n —— z
Der Schlußbzricht über die gestrige Sitzung des Reichs tags und ein Nachtrag zum Bericht über die vorgestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage. In der heutigen (37.) welcher der Staatssekretär des beschloß das Haus,
Sitzung des Reichstags , , . J, ö in . Delbrück beiwohnte, entsprechend einem schleunigen Antrag — 1. , , l Antrag Ablaß die Einstellung des gegen den Abg. Spethmann fr. Volksp.) wegen Lotterievergehens in Kiel schwebenden Strafverfahrens für die Dauer der Session und trat darauf in die erste Lesung des Entwurfs eines Arbeits kammer“
gesetzes ein. Abg. Dr. Will die verbündeten Kommission zu
Straßburg Gentr.): Regierungen den sion derselben Vorlage sich anschließen würden, wo nicht ausgesprochen war. Das ist leider nischen Angestellten sollen von dem bleiben und auch die Schaffung ,, sie und für die kaufmännischen Angestellten, wie die emmission mit großer Stimmenmehrheit beschlossen hatte oll nicht erfolgen, die Sitzungen der Arbeitskammern und deren Ab teilungen sollen auch, im Gegensatz zur vorjährigen Vorlage, nicht öffentlich, sein; Hier hat die Regierung auffälligerweise den Bedenken ziner Minorität. gegen. die Oeffentlichkeit Rechnung getragen. Auch der Kommissionsbeschluß, daß die Errichtung der Arbeits kammer dem Bundesrat, nicht den Landeszentralbehörden zen 1e ist nicht berückfichtigt worden. Gerade in den
tr) Wir hatten gehofft, daß Beschlüssen der vorjährigei wenigstens in den Punkte ein energisches ‚Unannehmbar nicht geschehen. Die tech Geltungsbereich ausgeschlosse
einer besonderen Standes
solle, Staaten außer
zustehen — kleinen Arbeitskammern
Besonders
wird dadurch das Zustandekommen von
dent lich erschwert oder doch verzögert. auffallend ist daß das Wahlalter wieder auf 25 Jahre heraufgesetzt ist Die Kommission wollte das 21. Lebensjahr für die Wahlberechligung mit der Fixierung des 25. scheidet der größte Teil der Arbeiter sofort ginzlich aus. Für das passive Wahlrecht wird wiederum das 30 Jahr gefordert, obwohl sogar für die Wählbarkeit zum Reichztage ) dar hinfundzwanzigste genügt. Daß die Sekretäre der Arbeitgeber und Arbeitnehmerorganisationen nach wie vor von der Wählbarkeit ius. geschlossen sein sollen, ist außerordentlich zu beklagen. Wer stebi denn eigentlich bei dieser Stellungnahme der verbündelen Re nn en hinter ihnen? Die Arbeiter. sowohl die organisierten wie die n organisierten, wünschen die Wählbarkeit. Die Ärbeitgeber könn in ihre Betriebsleiter, und deren Vertreter hineinschicken; die Arbeiter haben dem nichts ähnliches an die Seite zu setzen. ‚Mannesmut muß ber Arbeiter haben dem Betriebsleiter gegenüber“, wird uns gesagt Ja, gn hat in Kattowitz gesehen, was dabei herauskommt, wenn diSfer Mannetmut, bewiesen wird. In einer Zeit, wo man eine solche Vor. lage wie die preußische Wahlrechtsvorlage an den Landtag ring ist allerdings diese Haltung der verbündeten RNeglerungen! nich perwunderlich. Aber nicht bloß die Arbeiter, sondern d cich 6. Innungs zerbände und ein großer Teil der Großindustriellen stehen auf dem Standpunkt, daß die Arbeitersekretäre in die Arbeits. kammern hinein müssen. Sind denn die Arbeitersekretäre so stren süchtig, wie die Regierung sie hinstellt? Wir glauben daz nicht 9 wir stshen doch im praktischen Lehen; wir wissen ganz genan, daß k k. die fähigsten, ruhigsten, aber auch ent , , , sind, sie sind eingeschult in die ganze soziale ö. ge ung, und sie allein können gegenüber den Vertretern der Großindustrie Rede und Antwort stehen. Es ist lediglich der Zentral verband. deutscher Industrieller, der sich mit aller Kraft gegen die Zulassung der Arbeitersekretäre wehrt. Wir halten paran sFest, „daß die Arbeitersekretäre und Handwerker wähl . sein sollen; das ist einfach eine Forderung der Hzerechtigkeit, die man uns trotptz allen Entgegenkommens nur deshalb nicht erfüllen will, weil jene einflußreiche Organisation der Industriellen. dagegen ist. Auch für die Staatz arbeiter wollten wir die Einrichtung der Arbeitskammern; leider ist das in . zwfiten Lesung der Kommissien wieder abgelehnt worden. Auch die Arbeiter in stagtlichen Betrieben müssen doch das Recht haben, ihre Vlagen und Beschwerden vor einer solchen Instanz vorzubrin en. Kommissionsheratung halten wir nicht für undedingt nötig ge n aber auch nicht dagegen stimmen, wenn sie von anderer Sen . antragt werden sollte. .
(Schluß des Blattes.)
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Cx 60,
B.“ meldet, hat der Senator Ferid Ausschusse
dem
5 om ov Ge — . 2 . Nach einer vom, W. T. B.“ übermittelten Meldung aus
Revolutionäre
Mächte ändern will. Ich bin Fe i s wi
6 ändern will Ich bin sest Tavon überzeugt, daß wir durch unser gemeinsames Vorgehen mit Frankreich, Großßbritannien und Rußland zu gleicher eit unseren Gefühlen und unseren Interessen gehorcht und an der Aufgabe des Friedens und der Zivilisation mit
Prinzip der . geg . zip der da die Türkei aus verschiedenen In dem Bericht
— In der heutigen (22.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Justizminister Dr. Veseler beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Etats der Justiz⸗ verwaltung bei dem,. Kapitel der dauernden Ausgaben Land- und A mtsgerichte“ fortgesetzt. . Abg. von Saldern⸗-Plattenburg (kons.) befürwortet die Be⸗ rücksichtigung einer Petition um Teilung des Amtsgerichtshezirke Wittenberge und Einrichtung eines neuen Amtsgerichts in der Stadt Wilsnack. Wilsnack sei der Mittelpunkt zahlreicher Drtschaften, von denen aus das Amtsgericht Wittenberge nur bei Verwendung eines ganzen Tages erreicht werden könne. Die Stadt Wittenberge sei außerdem auf beinahe 20 000. Einwohner gestiegen, so⸗ daß unter Berücksichtigung des neuen Zuständigkeits gesetze⸗ so wie so neue Einrichtungen getroffen werden müßten. Die Ginrichtung eines Amtsgerichts in Wilsnack würde keins größeren Mehrkosten ver⸗ urfachen, zumal da die Stadt selbst zu Opfern 1 Abg. Reinhard (Zentr.) weist auf einige zweifelhafte. Be⸗ stimmungen der vorjährigen Novelle zur Landgüterordnung in der Provinz Hannover hin und bittet die Regierung um authentische Aus 3 — . , Regierungskommissar erwidert, daß in den vor⸗ jährigen Verhandlungen Erklärungen darüber gegeben seien, die leine Zweifel lassen; es sei nun Sache des Gerichts, die zweifelhaften Fälle zu entscheiden. . , — ö Abg. Meyer-Diepholz (nl) bestätigt, daß es bei der Schaffung NRobelle zum hannoperschen Höfegesetz die Absicht gewesen sei, daß
der 9 1 * . Bestimmungen auch auf die Ehen mit allgemeiner Gütergemein⸗ schaft, die bei dem Inkrafttreten der Gesetzesnovelle am 1. Oktoher go bestanden, Anwendung finden sollten. Reichsgesetzliche Be⸗ stimmungen ständen dem nicht entgegen. ;
Abg. Faltin (Zentr.) weist auf die Bedeutung der Jugend⸗ gerichte hin. Das Amt des Jugendrichters müsse durch die Gewährung eines Titels und durch Verleihung von Orden begehrenswerter gemacht werden. Der Redner bringt ferner verschiedene Wünsche betreffs der Zuständigkeit der Jugendgerichte zum Ausdruck. . Abg. Pe ltafohn (fr. Vgg): Ich habe neulich auf eine Aeußerung des Rechtsanwalts Heinemann auf dem Anwaltstag in Rostock hingewiesen. Darauf. habe ich vom Vorstand des Deutschen Anwaltvereinß in Leipzig ein Schreiben erhalten, worin ich gebeten werde, mitzuteilen, daß die Angelegenheit ihre befriedigende Erledigung gefunden habe. Der Redner verliest eine längere Erklärung' des Rechtsanwalts Heinemann, wongch es diesem fern gelegen habe, dem deutschen Richterstand etwas Beleidigendes nachzusagen. Der Anwaltverein habe ferner dazu bemerkt, daß gar nicht mehr festzustellen sei, ob überhaupt die Aeußerung des Rechts⸗ amvalts Heinemann von vielen gehört und verstanden sei; es wäre sofort gegen die Aeußerung das Geeignete von der maßgebenden Stelle geschehen. Er bringe diese Mitteilungen des Anwaltvereins auf dessen Wunsch zur Kenntnis, um solchen Aeußerungen für die Zukunft vorzubeugen und das gegenseitige Vertrauen zwischen Richtern und Rechtsanwälten zu fördern. . ;.
Abg. Dr. Heisig (Zentr.) bringt den Fall des Redakteurs Nowak von der „Oberschlesischen Volksstimme“ zur Sprache, der sich seit Monaten in einer nur um das Weihnachtsfest für kurze Zeit unterbrochenen Zeugniszwangshaft befinde. Zahlreiche Gerichte hätten anerkannt, daß unter Umständen für einen Redakteur ein moralisches Recht bestehe, sein Zeugnis zu verweigern, und ein solcher Fall liege hier vor Die Vollstreckung der Zeugniszwangshaft stehe auch nicht im Einklang mit dem bekannten Trlasse des Justizministers an die Staate anwaltschaft, nach dem von dieser Zwangsmaßregel nur in den gravierendsten Fällen Gebrauch zu machen sei.
Hierauf Wort, dessen
Beseler das
nimmt der ͤ wiedergegeben
Justizminister Dr. Rede morgen
im Wortlaut
werden wird. (Schluß des Blattes.)
Bei der gestrigen Reichs tagsersatzwahl im Wahl se Cöln 6 (Mülheim⸗Gummersbach⸗Wipperfürth) haben, „W. T. B.“ zufolge, der Oberlandesgerichtsrat Marx (Zentr.) Y I67 Stimmen, der Schriftsteller Erdmann (Soz.) 10927, der Rechtsanwalt Falk (Natlib. 8461 und der Pfarrer Hoemann (Christl. soz) 1124 Stimmen erhalten. Zersplittert waren 32 Stimmen. Es ist Stichwahl zwischen Marx und Erdmann erforderlich.
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Statiftik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Verhandlungen zwischen der Direktion und den Arbeitern der Friedrich-Alfred⸗ Hütte in Rhein hausen⸗Friemers beim (vgl. Nr. 39 d. Bl.) haben wie die „Rh.⸗Westf. Itg.“ berichtet, zu keinem Ergebnis geführt. Die Ausständigen verlangen eine Schichtlohnerhöhung um 60 3. Ein Teil der Ausständigen, die schon feit längerer Zeit beschäftigt sind, hat die Arbeit wieder auf⸗ genommen. Im Walzwerk wurden einige Arbeiter entlassen, weil sie sich weigerten, im Hochofenbetrieb Dienst zu tun. Die Direktion der Friedrich⸗Alfred⸗Hütte hat übrigens, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, den Ausständigen bekanntgegeben, daß, wer heute die Arbeit nicht aufnimmt, als widerrechtlich aus dem Arbeitsverhältnis ausgeschieden betrachtet werden wird. 5
Dag Provinzblatt. „Indépendance. Bretonne“ veröffentlicht, W. T. B zufolge, ein Hm Zentralgusschuß der franzößi schen Reedervereine an den Unterstaatssekretä Chéron im Marineministerium gerichtetes Schreiben, in dem erklärt wird, daß die Reeder angesichts der Feindseligkeiten und Parteilichkeit, die Chöron ihnen gegenüber an, den Tag lege, jedes Zu sammenwirken mit den von ihm eingesetzten Kommissionen ablehnen. In dem Schreiben wird besonders hervorgehoben, daß Chéron durch, sein Vorgehen die Disziplinlosigkeit an Bord der Handelsschiffe veranlaßt habe. Der Präsident des Zentralausschusses erklärte seinerseits in einem Schreiben an den ünterstaatssekretär Chöron, daß er die Veröffentlichung des an ihn gerichteten Briefes, den er übrigens nur aus Irrtum unterzeichnet habe, aufs tiefste bedauere.
B.“ telegraphiert: Eine Ver sterreichischen Lloyds sowie d „ Dalmatia“ hat, wie die Sachen der abgelehnten Ge—
Aus Triest wird dem sammlung der Kapitäne des der Gesellschaften Ragusa“ Blätter melden, beschlossen, in der abgelehn haltsforderungen solidarisch gegen die drei Gesellschaften vor⸗ zugehen. Der Bund der Kapitäne und Offiziere der 5 sterreichischen Marine wurde beauftragt, einen letzten Schritt bel den Gesellschaften zu unternehmen und einen festen Zeitpunkt ür deren Antwort zu bestimmen. Nach Ablauf dieses Termins soll die Versammlung wieder einberufen werden, die, falls keine oder keine befrsedigende Antwort eingelaufen ist, ein Ultimatum, gegehenenfalls die Arbeitseinstellung der Kapitäne und Offiziere der drei Gesellschaften beschließen soll.
(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage)
Kunst und Wissenschaft.
Ueber Versuche zur Uebermittlung on Wetter⸗ beobachtungen vom Nordatlantischen Ozean durch Funkentelegraphie enthält die letzte Nummer des „Archivs für Post und Telegraphie“ folgende Angaben: .
Die barometrischen Tiefdruckgebiete, deren Auftreten gewöhnlich mit Wetterumschlägen verbunden ist, nehmen ihren Weg meist von
Westen nach Osten. Es ist für unseren Wetterdienst daher von der größten Wichtigkeit, daß die Deutsche Seewarte in Hamburg mög⸗ lichst schnell über die Wetterlage im Westen von Europa unterrichtet wird. Gegenwärtig erfahren wir das Herannahen eines barometrischen Tiefs aber erst, wenn es das Festland oder die wesllich von Europa liegenden Inseln erreicht hat. Da sich die Tiefdruckgebiete gewöhnlich? schneil fortbewegen, so treffen; die Nachrichten von dem Auftreten eines Tiefdrucks vielfach so spät ein, daß sie für eine rechtzeitige Wettervorhersage nicht mehr benutzt werden können. Um diefem Uebelstand abzuhelfen, hat man in letzter Zeit versucht, mit Hilfe der drahtlosen Telegraphie Nachrichten über die Wetterlage auf dem östlichen Teile des Atkantischen Ozeans zu erhalten. Der erste größere Verfuch wurde gemeinsam von der deutschen und der englischen Regierung während der Monate Februar bis April 1909 unternommen, Die Verfuche haben aber, da der Schiffsverkehr während jener Zeit nicht rege genug war, nur wenig befriedigt. Die Dampfer mußten oft ihre Wetterbeobachtungen tagelang ansammeln, bis sie sie an eine in ihre Reich⸗ weite tretende Funkentelegraphenstation absetzen konnten. Die Nach—⸗ richten trafen daher bei der Deutschen Seewarte in Hamburg fast
durchweg so spät ein, daß sie keinen Wert für die Wettervorhersage mehr hatten. Unter diesen Umständen machte sich der Wunsch nach einer Wiederholung des Versuchs unter günstigeren Bedingungen geltend. Als borteilhafteste Zeit für diesen Versuch, den Deutschland und England wiederum gemeinsam ausführten, wurden mit Rücksicht auf den lebhaften Schiffsverkehr die Monate August und September gewählt. Die Beobachtungen wurden von 23 Schiffen der Hamburg⸗ Ilmerika Linie und des Norddeutschen Lloyd und von 49 englischen Dampfern angestellt. Das Versuchsgebiet erstreckte sich von 100 bis 30 w. 2. und von 400 bis 605 n. Br. Die Beobachtungen wurden an die Deutsche Seewarte in Hamburg, die Wetterdienst— stelle in Aachen und an das Meteorological Offige in London übermittelt. Die von den deutschen Schiffen in Deutschland an⸗ kommenden Funkentelegramme waren nach dem Schema Bh Wa Wil pPj'bNN abgefaßt. Hierbei bedeutete: Blz den auf ganze Millimeter (mit Hinweglassung der Hunderte) abgerundeten und auf 00, Meeres⸗ niveau und Schwere in 450 Breite zurückgeführten Barometerstand; WiWi die Richtung und Stärke des Windes; ) die Einerziffer des Monatsdatums. Bei den am 31. August aufgelieferten Tele— grammen wurde zur Vermeidung von Zweifeln die fünfte Zahl der ersten Gruppe weggelassen; P- den Schiffsort ach Länge und Breite und die Zeit der Beobachtung (6 Uhr Abends oder 7 Uhr Morgens) und NN den Namen des Schiffes. Die von den englischen Schiffen herrührenden Tele gramme bestanden aus vier Zahlengruppen, von denen aber nur drei Gruppen nach Hamburg und Aachen weitergegeben wurden. Von diefen Gruppen bezog sich die erste auf eine Kontrollbeobachtung, die 3 Stunden vor der gewöhnlichen Beobachtung angestellt wurde. Die Zuverlässigkeit der Angaben in den Telegrammen hat bei dem Ver⸗ fuch im allgemeinen befriedigt; dagegen hat die Zeitdauer der Uebermittlung viel zu wünschen übrig gelassen. Sollen die Wetternachrichten noch für die tägliche Wettervorhersage Ver wendung finden, so müssen sie spätestens bis 109 Uhr Vor mittags bei den Wetterdienststellen vorliegen. Für die Morgen⸗ beobachtungen ergibt sich hieraus als höchste Beförderungsdauer bis Hamburg eine Zeit von 24 Stunden, für die Abendbeohachtungen von s5z Stunden. Der Versuch hat nun gezeigt, daß nur bei einem ganz geringen Teile der Morgenbeobachtungen, insbesondere der zwischen 136 und 36 w. T. ausgeführten (0 bis 9 v. H.), diese Beförderungs dauer innegehalten werden konnte, während bei den Abendbeobachtungen naturgemäß bedeutend günstigere Ergebnisse erreicht wurden. Wenn die Verfuche hiernach auch ein verhältnismäßig ungünstiges Ergebnis gehabt haben, so haben sie doch volle Klarheit über das zurzeit Er⸗
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die seitens der Kommunalverwaltungen eingerichteten Schlachthäuser, die doch lediglich aus sanitären und hygienischen Gründen gerechtfertigt waren, nicht als gutverzinsliche Kapitalanlage, sondern als Wohlfahrts⸗ einrichtung verwaltet werden; hierzu ist es erforderlich, daß durch die Gebühren nur die Unterhaltungskosten gedeckt werden, und daß eine Fleischeinfuhr von auswärts durch dieselben nicht erschwert wird; für Bayern scheidet diese Förderung aus; 2) Unterstützung der genossen⸗ schaftlichen Viehverwertung unter Anerkennung, daß es nur unter Ausschaltung des zuweitgehenden Zwischenhandels möglich ist, dem Produzenten die durch die Verhältnisse nötig gewordenen höheren Ein⸗ nahmen aus seinen Viehbeständen zu ermöglichen, ohne den Kon⸗ sumenten durch steigende Fleischpreise noch mehr zu belasten; 3) Regelung der Kreditverhältnisse an den Viehmärkten, Beihilfe zur Gründung leiflungsfähiger Viehmarktskassen, um den Metzgern Gelegenheit zu schaffen, sich bei event. Verschuldung dem Handel gegenüber frei zu machen; 4 für eine einwandfreie Notierung sowohl der Lebendvieh⸗ als auch der Schlachtgewichtspreise Sorge zu tragen und Mißbräuchen bei den Schlachtungen entgegenzutreten; 5) eine ständige Kontrolle der Ladenpreise des Schlächtergewerbes ein zurichten und auf öffentliche Bekanntgabe, dieser Preise hin zuwirken, wie das in Bayern der Fall ist; 6) Beihilfe zur Errichtung von Genossenschaftsmästereien, indem städtische land wirtschaftliche Betriebe gegen billiges Geld zur Verfügung gestellt werden, in welchen das den Märkten zugeführte, nicht ganz schlachtreife Vieh billiger verpflegt und der Ausmast zugeführt werden könnte; Abfallfstoffe der Städte durch Errichtung kommunaler Mästereien zu verwerten, um dadurch zu einer Ergänzung und stetigen Versorgung des Fleischmarktes beizutragen; 7) da in Bayern der Platzhandek unbestreitbar stark fleischverteuernd wirkt, so sollten die Stadtverwaltungen denselben verbieten, wozu sie auf dem Wege der Polizeiverordnung jederzeit befugt sein würden.“
Alsdann beschäftigte sich der Landwirtschaftsrat mit der Frage einer kartographischen Darstellung der Anbauverhält⸗ nisse des BSeutschen Reichs nach kleineren Bezirken und stimmte dem folgenden Antrag des Referenten Engelbrecht Oben deich zu:
„Der Deutsche Landwirtschaftsrat wolle beschließen: Da die Dar stellung der Anbauverhältnisse des Deutschen Reiches nach preußischen Kreifen und ähnlichen Verwaltungsbezirken anderer Bundesstagten den Anforderungen der landwirtschaftlichen Praxis und der Wissenschaft nicht mehr genügt, erscheint es dringend erwünscht, 1) daß die Er gebnisse der nächsten allgemeinen Ermittelung der landwirtschaftlichen Bodenbenutzung nach Gemeinden und Gutsbezirken, wie es für das Königreich Bayern bereits für die Erhebung des Jahres 1893 geschehen ist veröffentlicht wird, 2) daß die Anbau⸗ verhältnisse jeder Feldfrucht in Gemarkungskarten des Deutschen Reichs, ähnlich den für das Königreich Württemberg für die einzelnen Kulturarten herausgegebenen Gemarkungskarten, ein⸗ getragen werden, 3) daß von diesen agrarstatistischen Karten diejenigen vervielfältigt werden, welche Verbreitung und Anbauverhältnisse der wichtigeren oder für gewisse Klima⸗ und Bodenverhältnisse be sonders 'ccharakteristischen Feldfrüchte zur Darstellung bringen.“
Zum Schluß berichtete in der gestrigen Sitzung des Landwirt schaflsrats Domänenrat Rettich⸗Rostock über die Tätigkeit des Aus⸗ schusses für Handelsgebräuche und Professor Dr. Kellner Möckern über die vom Reichsamt des Innern unterstützten Fütterungsversuche
Verdingungen im Auslande.
die beim „Reichs- und Wochentagen in dessen 9 bis 3 Ühr eingesehen
(Die näheren Angaben über Verdingungen,
Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den
Erpedition während der Dienststunden von werden.)
reichbare gebracht und hiermit zugleich den Fortschritt angebahnt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
XXXVIII. Plenarversamm lung des Deutschen Landwirtschaftsrats. Im Plenarsitzungssaale des preußischen Herrenhauses trat gestern vormittag der Deutsche Landwirtschaftsrat unter Beteiligung vieler
Einzelstaaten zu seiner 38. Tagung zusammen. von Schwerin-Löwitz eröffnete die Plenarversammlung mit einem Hoch auf Seine Masestät den Kaiser, die hohen Bundes fürflen und die freien Städte und begrüßte Lie Vertreter der Regierungen. Der ersten Sitzung wohnte auch der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Delb rück bei, der im Auftrage des am Erscheinen verhinderten Reichskanzlers die Versammelten willkommen hieß, den Arbeiten des Landwirtschafts⸗ rats einen erfolgreichen Fortgang wünschte und bemerkte: „Wenn ich heute zum ersten Male an dieser Stelle zu Ihnen spreche, so erinnere ich mich dabei der guten Beziehungen die zwischen meinem Amtsvorgänger und dem Deutschen Land wirtschaftsrat jederzeit bestanden haben. Ich erinnere mich der erfolgreichen Mitarbeit, die diese guten Beziehungen gezeitigt haben, und ich begrüße Sie meinerseits heute von dieser Stelle aus, indem ich der Hoffnung Ausdruck gebe, daß die guten Beziehungen und das ufammenarbeiten, das bisher zwischen dem Reichsamt des Innern und Ihnen bestanden hat auch weiterhin bestehen möchte. Ich füge dieser Hoffnung die Versicherung hinzu, daß von meiner Seite alles geschehen wird, um diese Arbeit erfolgreich und nutzbringend zu gestalten, sowohl für die deutsche Landwirtschaft wie für das ge famte deutsche Vaterland!“
Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten erstattete Kammer herr Graf von Kanitz Podangen ein eingehendes Referat über den neuen Zolltarif der PVereinigten Staaten von Amerika. Es schloß sich daran eine Diskussion, an der sich Freiherr von Wangen heim Klein⸗Spiegel und Graf von Schwerin Löwitz beteiligten. Einem Antrage des Referenten gemäß faßte der Landwirtschaftsrat die folgende Resolution: ; sz
„Die auf Grund des Gesetzes vom 5. Februar 1910 mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika getroffene Ver einbarung, betreffend die Anwendung der in Abschnitt 1 des ameri kanischen Zolltarifgesetzes vom 5. August 1999 vorgesehenen Zollsätze auf die deutschen Einfuhrwaren, erscheint nicht ausreichend, um die Ge⸗ fahren und Belästigungen abzuwenden, mit welchen die deutsche Ex portindustrie infolge der vielfachen Zellerhöhungen des amerikanischen Tarifs und durch die Verschärfung der zugehörigen Verwaltungsvor schriften bedroht ist. Es wird eine der vornehmsten Aufgaben der Regierung sein, auf eine Revision des amerikanischen Zolltarifgesetzes behufs Herstellung angemessener Zollsätze und Milderung der Ver valtungevorschriften hinzuwirken.“
Den nächsten Punkt der Tagesordnung m der deutfchen Städteverwaltungen für die Fleisch⸗ versorgung der Bevölkerung. Ueber diese Frage referierten von Stockhausen⸗Abgunst und Direktor Süskind⸗München. Es wurde der nachstehende gemeinsame Antrag der Referenten zum Beschluß erhoben:
erschienenen
erfolgreiche 3
bildeten Maßnahmen
Fleischteuerung der Jahre 1905 07 nicht gerechtfertigt werden kann durch ein Versagen der heimischen Fleischproduktion, hat die Vieb zucht treibende Landwirtschaft ein erhebliches Interesse an der Frage, hb der Ladenpreis des Fleisches sich im richtigen Verhältnis hält zu den Schlachtviehpreisen, und welche Maßnahmen getroffen oder anzuempfehlen sind, um ein Mißverhältnis in der Preisgestaltung der einzelnen Viehgattungen einerseits und der markt— n h. Fleischwaren andererseits zu verhüten. In der Erwägung, daß ein einseitiges Vorgehen der Viehzüchter und mäster auf dem Wege der genossenschaftlichen Weiterverwertung der Schlachttiere, namentlich aus sozialen Gründen, ) Deutsche Landwirtschaftsrat für eine Pflicht der Kommunalverwal⸗ tungen oder anderer Vertretungskörperschaften der Konsumenten, die Beftrebungen der beimischen Landwirtschaft nach der Richtung zu unterstützen, daß die Fleischversorgung der Bevölkerung zu angemessenen
Preifen sichergestellt wird. Zu dem Zweck empfiehlt es sich: 1) daß
„Nachdem durch die Statistik der Nachweis geliefert ist, daß die
erwünscht erscheint, erachtet es der
Norwegen. 25. Febru 1910, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania: Lieferung von eisernem Einfriedigungsmaterial, bestehend 7drähtigem, galbanisiertem Einfriedigungsdraht Nr. 5 BWG, rabt Rr. 15, Drahtgewebe und Pfählen. Versiegelte Angebote Anbud paa gjaerdematerialer“ werden im Ex
seiner Mitglieder und zahlreicher Vertreter der Regierungen deutscher Der Präsident Graf
vor LI. 1
Theater und Musik.
Neues Schauspielhaus. ühr Nollendorsplatz wurde dreiaktiger Schwank von Franz Molnär: m Bearbeitung von Alfred He der Verfasser der im Lessingtheater mit aufgeführten Komödie „Der Teufel“ diesmal verwende sich nicht neu, es erwies sich aber in den geschickten Händen M als fruchtbar, und man ließ sich, ohne zu ermüden, bis durch die mit Eleganz und viel Humor entwickelten Ungehe der Handlung mitführen. Es handelt sich um den oft zum Mittel punkt eines Bühnenstücks gemachten genialen Verbrecher, den Philo mit dem d liebenswürdigen Rä jedem überlegen is
veiß, daß er seine
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Das Motiv,
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den Zuschauer anfechtbaren Grund gelten und sich die Umkehrung aller Tim Boots heißt in diesem Falle der „Held“
izten Möglichkeiten sich begebenden Vor
ry Walden dargestellt. Tim Boots, von
bietet einem Rechtsanwalt, den er so
zende Verteidigungsreden besonders geeignete
. Beredsamkeit des Verteidigers gelingt es
auch immer, die Freisprechung des Angeklagten zu erzielen. Zum Schluß wird X s noch von dem Präsidenten einer kleinen Republik ernannt. Herr Walden, der schon ein mal in Rolle gespielt hat, hatte wieder Ge legenheit seine ganze Gewandtheit und Liebens würdigkeit einen großen Erfolg. Für den Anwakt traf Herr Christians vortrefflich den bramarbasierenden Ton und einen Detektiv Kaiser-Titz mit scharfer, humorvoller Charakteristik. Die elegante Frau des Anwalts fand in Ida Wüst eine gute Vertreterin, eine sich für Räuberromantik begeisternde komische Haushälterin wurde von Grete Carlsen wirkungsvoll dar gestellk. In kleineren Rollen bewährten sich noch Hermann Romberg, FIda Frey, Victor Hartberg u. a. Alles in allem, war es ein ge sungener heiterer Abend, der manche Wiederholungen des Stückes
vorausabnen läßt.
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Im Königlichen Opernhause werden heute in Ab änderung des Spielplans „Cavalleria rusticanag“ und ‚Bajazzi“ gegeben. Die für die 45. Abonnementsvorstellung („Figaros Boch zeit‘) an der Theaterkasse gekauften Billette haben Gültigkeit für die neu angesetzte Vorstellung („Caxalleria rusticana- und „Bajazzi“),
aber auch an der Abendkasse im Königlichen Opern
gegen Erstattung auch des Aufgeldes zurückgegeben werden.
Beginn der Vorstellung findet jedoch eine Zurück—⸗
der Billette nicht mehr statt. Morgen geht im König
lichen Opernhause „Mignon“ in Szene. Fräulein Artot singt die
Tilelrolse Fräulein Hempel die Philine, Herr Kirchhoff den Wilhelm
Meister, Herr Bachmann den Lothario; Herr Dahn gibt den Laertes,
Herr Boettcher den Friedrich, Herr Mödlinger den Jarno. Dirigent sst der Kapellmeister Dr. Besl.
Im Königlichen Scha uspielhause wird morgen, Donners tag, Sermann Sudermanns Schauspiel „Strandkinder“ zum 25 Male wiederholt. In den Hauptrollen sind die Herren Staegemann, Patry, Kraußneck, Pohl, Zeisler, Geisendörfer, Vallentin, Boettcher sowie die Damen Poppe und Ressel beschäftigt.
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