1910 / 46 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Feb 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Alle in Preußen öffentlich angestellten Landmesser müssen die . nach den ergangenen Bestimmungen abgelegt haben. An der Akademie hesteht eine Prüfun oskommission für Landmesser. Mit der Landmesserprüfung kann eine um⸗ fassendere Prüfung in Landeskulturtechnik verbunden werden. Diese Prüfung müssen alle Landmesser mindestens befriedigend abgelegt haben, die bei Behörden, die dem preußischen Landwirtschafts⸗ ministerium unterstehen, dauernd beschäftigt werden wollen. (

Die an der Akademie aufgenommenen Studierenden werden bei

der Universität Bonn immatrikuliert und genießen alle Rechte von

Universitätsstudenten. . ; 3 . Studierende haben bei der Meldung zur Auf—

nahme außer den Nachweisen über Schul⸗ a n, n, ein Sittenzeugnis der Polizeibehörde ihres letzten Jufenthaltz rts . bringen, Minderjährige außerdem eine Einwilligungserklärung . Vaters oder des Vormundes. Kommen die Studierenden unmittel ar von einer anderen Hochschule, so ist das Abgangszeugnis von dieser vorzulegen und ein hesonderes Sittenzeugnis nicht erforderlich 4

Ein Internat ist mit der. Akademie nicht verbunden. Die ; a⸗ demiker wohnen in Privathäusern. Wohnungen, mit und ohne Ber köstigung, den verschiedensten Wünschen und Anforderungen ent— sprechend, sind in ausreichender Zahl borhanden. 3

Die Miete für ein Zimmer beträgt mongtlich, etwa 20 30 66, mit Beköstigung 70 σ und darüber. Mittagstisch im Gasthaus kostet 80 3 und mehr. Die Kosten für den gesamten Unterhalt eines Studierenden stellen sich bei einfachen, Ansprüchen etwa auf 190 bis 120 9696 monatlich, also im ö (für 8 Studienmonate) auf rund 800 bis 10090 M (ohne Studienhonorar). ö ö. 2 Studienhonorar beträgt 120 96, für Reichsausländer 180 für jedes Halbjahr und muß im Anfange des Semesters entrichtet werden. Bei nachgewiesener Bedürftigkelt und Würdigkeit kann das Honorar innerhalb der zulässigen Zahl von Freistellen ganz oder teilweise zurückerstattet werden. Auch werden an einzelne durch Fleiß und Wohlverhalten sich auszeichnende, bedürftige Studierende seitens des Ministeriums (in der Regel mit Honorarfreiheit verbundene) Stipendien gewährt. . n wegen Eintritts in die Akademie ist der Unter⸗ zeichnete gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu erteilen. Druckfachen über Lie Einrichtungen der Akademie sowie Lehr— pläne versendet das Sekretariat der Akademie auf Ansuchen kostenfrei.

Bonn, im Februar 1910.

Der Direktor der Königlichen Landwirtschaftlichen Akademie.

Kreusler, Geheimer Regierungsrat.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2B. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vor⸗ träge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker und des Chefs des Admiralstabs der Marine, Admirals von Fischel entgegen. Heute vormittag hörten Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini, des Kriegsministers, Generals der Infanterie von Heeringen, des Chefs des General⸗ stabs der Armee, Generals der Infanterie von Moltke, des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker und des Chefs des Ingenieur“ und Pionierkorps, Generals der Infanterie von Beseler.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundes rats für Rech⸗ nungswesen, für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr

Schaumburg⸗Lippe.

Durchlaucht

Beisetzung Ihrer urch mine im

Fürstin⸗Mutter Her des fürstlichen Hauses statt. ; zufolge, eingefunden in Vertretung Seiner und Königs Seine Königliche Hoheit der Pr burg und von 6 von Sachsen⸗Alten Durchlauchten der Fürst und die und die .. zu Waldeck-Pyrmont und

tragende sowie Abgesandte auswärtiger Höfe

Elsasz⸗Lothringen.

Bei Beginn der gestrigen

gus Anlaß des Hinscheidens des Grafe Wernigerode dem Reichstage Landesausschusses zum Ausdruck gebracht der Verhandlung wurde die Regierung „W. T.. B.“ angegriffen, weil fie eine 200 ½ für zwei Kanzleisekretäre beantragt Landesausschuß bezw. die Spezialkommission Aufbesserungen erklärt hatten.

Vom Abg. Preiß (Zentr) wurden der Manöver vorgeworfen. ug. de von Bulach, Preiß rede nur um der Tribüne Tönen, rief, der Abg. Preiß „Unverschämtheit“,

sekretär erwiderte, der Abg. Preis

Oesterreich⸗zingarn. Der Kaiser Franz Joseph hat

Tätigkeit ange nom m en. Der deutsche Volksrat

Bohemia“ eine Kundgebung, in der aus A

. ö 2 Schreiners Deutscher nach Schreiner das Landsmam nehmen dürfe.

Im Unterhause wurde gestern die A gesetzt.

Nach dem Bericht des Arbeiterpartei B arn es, daß ) des Oberhauses wünsche, aber bereit sei,

dann vor, nach der Annahme des alten Budgets, partei wünsche, gegen das Vetorecht des Oberhau die Voranschläge für das nächste Finanzjahr und gelegt würden. Zum Schluß drängte Barnes die liche Zusicherungen zu geben. Brien, unabh Redmond heftig az. wegen sein

Budgets, das für Irland verderbenbringend sei, Der Handelsminister Churchill bekämpfte die man die Aufschiebung des Verfa ssungsänderung benutzen. den Versuch zu machen, auf durch einen Druck auszuüben, das Budget überhaupt nicht betrachte die Annahme des Budgets Sieges bei den Wahlen.

in ihne

Lords man

die daß

als

hielten heute Sitzungen.

Der

QD

von Aehrenthal

österreichischungarische Minister des Aeußern Graf empfing, „W. T. B.“ zufolge, heute vor mittag in seinem Hotel den Besuch des Reichskanzlers D

Dr. von Bethmann Hollweg.

D

Der Regierungsassessor Dr. Kiel horn aus Heinrichs walde ist der Königlichen Regierung in Wiesbaden, der Regierungs assessor von Ellerts aus Hagen der Königlichen Regierung in Erfurt, der Regierungsassessor Gorius aus Schmalkalden der Königlichen Regierung in Arnsberg, der Regierungsassessor Dr. Göhmann aus Labiau der Königlichen Negierung in Trier und der Regierungsrat Salsmon aus Osnabrück der Königlichen Regierung in Breslau zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Brunsich Edler von Brun aus Stettin dem Landrat des Kreises Labiau zur

Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

M

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. 8 perber⸗ am 18. Februar in Groß⸗Fr drichsburg an der Goldküste und am 19. Februar in Lome (Togo) eingetroffen und von hier an demselben Tage wieder in See gegangen. .

M. S. „Victoria Louise“ ist vorgestern in Ferrol 3. März die Reise nach Falmouth fort.

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eingetroffen und setzt am?

Bahern.

Zu Beginn der Sitzung der Kammer der Abge ordneten teilte der Präsident von Orterer mit, daß er an den Reichstag aus Anlaß des Ablebens des Präsidenten Grafen zu Stolberg ein Beileidstelegramm gesandt habe, und widmete, „W. T. B.“ zufolge, darauf dem Verstorbenen einen warm empfundenen Nachruf unter Hinweis auf die ritterlichen und edlen Eigenschaften des Grafen.

Baden. In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kam mer recht⸗ fertigte, „W. T. B.“ zufolge, der Minister des Innern Frei⸗ herr von Bodman die von sozialdem olratischer Set an⸗ gefochtenen Auslassungen der „Karlsruher Zeitung“ zur Wahl rechtsrede des Neichs ka nzlers im preußischen Abge⸗ ordnetenhause, für die er die volle Verantwortung übernehme. In der Frage der Schiffahr tsabgaben erhoffte der Ministe auch für das Land Baden eine befriedigende Eösung. Die Negierung werde sich die Rheinregulierung von Straßburg bis

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bezüglich der das Vetorecht Die durch dieses Vorgehen

Budget erfolge. h di V s die finanzielle Lage

sei, soweit es sich um

Churchill erklärte zum S

zustellen, bevor nicht der Premierminister sag eine große Majorität verfüge, welche betreffenden Vorschläge unterftütze. Existenz dafür einsetzen, um diese machen. Im weiteren Verlauf mehrere radikale Mitglieder die Politik d ihr Bedauern darüber aus, halten habe. Wedgwood schlug vor, daß dat solle; Balfour würde es ablehnen, die Regierun Asquith könnte sich dann weigern, sie ohne weiterzuführen. Eine Versammlung der irisch abgeordneten hat gestern, „W. T. B.“ nachstehende Resolution angenommen: In Anbetracht der außerordentlichen Wichti,

Vorschl der

2

sofort daran zu gehen,

Amendements zur Adresse oder Anträge wäl verwickelter zu gestalten. Frankreich.

Im gestrigen Ministerrat teilte der Pichon, „W. T daf des Tages noch eine offizielle Bestätigun halten werde, Abkommen ratifiziert habe. Ratifizierung gelange in dem Augenblick die vom Gesandten Regnault abgeschickt

Die

Wege nach Fes seien. Di übergeben hätten, s Abkommen, sondern auch ihre praktische stellen. Sie habe die Begleichung der S

einer Kontrolle und die Regulierung der Militärmission zum Gegenstande. Ueberzeugung aus, es sei unter diesen M

struktionen zu geben über Mitteilungen, machen wären. ö Türkei. Der Senat hat in seiner gestrigen

zufolge, beschlossen, den Antrag Ferid Pas stärkung der

Konstanz sichern.

der Verfassung vom Jahre 1876,

Gestern fand im Mausoleum zu , zen, Harze, Kl

er Beisein sämtlichenereme und Len Außerdem hatten sich, Majestät echnische

erner Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzöge . l ö. fh Weimar, Ihre Hoheiten Kwo— Verzog urg und der Landgraf von Hessen, Ihre Fürstin zur Lippe,) der

. Sitzung ausschusses teilte der Präsident von Jaune

das herzliche Beileid Ses

könne ihn hier nicht mehr beleidigh,, r; s⸗ 3 s jo Borzo 2 zor fi im übrigen stehe er außer dem Hause jederzeit zur Verfü

hie d, meldet, die Demissign des Ministers Schreiner unter dem Ausdruck des wärmsten Dankes für dessen hingebungsvolle

für Böhmen

gegen den Führer der Christlich⸗Sozialen Geßmann heftige Vorwürfe erhoben werden und erklärt wird,

Großbritannien und Irland.

W. T. B. M erklärte der Führer der seine Partei die vollständige Abschaffung Schritt für Schritt vorzu— gehen, so lange man nur auf das Ziel lossteuere.

ingiger Nationalist, griff erm Stellungnahme gegenüber dem Budget und erllärte, Er für sein ngerson würde

Budgets als Hebel zur Herbeiführung einer Es sei ein törichtes Auskunftsmittel,

mehr erhalte

—ͤ 16 8 iotwendigen Beweis Das Haus habe indessen ein Recht darauf es Oberhauses betreffenden Resolution informiert zu werden, bevor die endgültige Abstimmung über

chluß, auf die Frage der Garantien ein gehend, es sei nutzlos und töricht, einen bestimmten Aktionsplan auf—

8

Wir werden

er Regierung und sprachen daß die Regierung keine Garantien er

Kampfes zwischen beiden Häusern des Parlament 1d in der Ueher zeugung, daß es die erste Aufgabe dieses Parlaments ist, in Gemäßheit des durch die allgemeinen Wahlen erteilten Mandats zu handeln ; das jetzt vom Hause der Lords über alle pro gressive Gesetzgebung ausgeübte Veto zu beschränken, beschließt rische Partei, diese große Frage nicht durch ; ei jrend der jetzigen Session

. B.“ zufolge, mit, daß er

daß Mulay Hafid die in Paris getroffenen

Sultan eine Bedenkzeit von 15. Stunden setzen soll 2. ie Mitteilung, die sie dem Sultan zu olle außerdem nicht bloß die Ratifizierung der

die Vollmachten zur Zeichnung der Anleihe, die ; ich Lage der französischen Der Ministerrat sprach die

vorhanden, den Vertretern Frankreichs in Marokko neue

Rechte der Krone sowie Wie

ve wwederputz und

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nämlich Pa Sts

döl, Masckich,

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andere hohe

des Ländes⸗ z mit, daß er n zu Stolbnrg⸗

habe. Im C * laut Bericht . Aufbesserung hatte, obwohl sich gegen wei Zohn, Regierung unlau

Auf die Erklärung des Staagtssekretärs Zltzmitte!

willen in so standukte worauf der Stachaze

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erläßt in der

nlaß der Demission daß kein iministerium über

dreßdebatte fort—

Barnes schlug fo die auch die Arbeiter— ses vorzugehen, bevor das neue Budget vor⸗ Regierung, diesbezüg⸗

der Annahme des nicht zustimmen. Auffassung, als dürfe

der Vetofrage da⸗ drohe, sie sollten

Die Regierung ihres

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das bedingte Verzögerung handle, unbedeutend.

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en könne, daß er über das Oberhaus unsere ganze Gesetz zu kritisierten

die

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z Kabinett zurücktreten g zu übernehmen, und genügende Garantien

en Parlaments zufolge, einstimmig

des gegenwärtigen der Ueber

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Beantragung eines

Minister des Aeußern jedenfalls im Laufe ig der Nachricht er

Nachricht von der nach Frankreich, wo en Boten, die dem ten, auf dem

Durchführung sicher chulden des Machsen, Einrichtung

nständen kein Grund In⸗

die dem Sultan zu

Sitzung, „W. T. B.“ chas, betreffend Ver— derherstellung

fe.

zu überweisen, und ferner einen Beschlußantrag der R angenommen, im Programm für die Marinebauten Bau von Unterseebooten vorzusehen.

Unter den in die neugegründete Volkspartei getretenen Abgeordneten befinden sich der Vizepräsident fünf Mitglieder der Komiteepartei, die gestern aus dieser ausgetreten sind. Das Programm der Volkspartei auf dem Prinzip der Stärkung der Volkssouveränität und tritt somit den von Ferid Pascha verfolgten konservativen Tendenzen

entgegen. . Griechenland. B

Nach Meldungen des „W. T. B. ist Nikolaus gestern in Athen eingetroffen. zrin Andreas ist nach Italien abgereist, um dort voraussichtli mit dem Kronprinzen, dessen Rückkehr nach Athen aufgeschoben ist, zusammenzutreffen. Dem Blatt „Athenae“ zufolge sind Verhandlungen ein geleitet, damit ein Antrag zur Einber ufung der National vemrsammlung vor dem nächsten Montag in der Kammer ein⸗ gebracht werde.

Asien.

Nach einer Blättermeldung aus Kalkutta ma mit mehreren tibetanischen Notabeln aus Lhasa geflohen hat die indische Grenze überschritten. Der Grund zur Vucht (soll in dem Vorgehen chinesischer nichtbuddhistischer Gruppen (liegen, die die tibetanischen Klöster geplündert hätten.

Afrika. An Stelle des ermordeten Butros⸗Pascha B, d, , melhet, der Mohammed Said Bey worden.

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ein⸗ Und Partei basiert

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Der Prin!

ist der Dalai—

ascha ist, wie das bisherige Minister des Innern zum Ministerpräsidenten ernannt

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (42. Sitzung des R eichstages, welcher der Staatssekretär des Innern Delbrück und der Staatz— sekretäv des Reichsschatzamts Wermuth beiwohnten, teilte der Vizepräsident Dr. Spahn vor Eintritt in die Tages ordnung mit, daß von Seiner Majestät dem Kaifer folgendes Kondolenzschreiben eingegangen sei:

Hinscheiden des hochverdienten

Grafen Udo zu Stolberg Wernigerode hat Mi nahme erfüllt, und spreche Ich dem Präsidiun Verlust Mein Beileid aus.

Weiter sind folgende Beileidskundgebungen eingegangen: Von Seiner Majestät dem König von Sach sen, der dem Präsidium des Reichstags seine Allerhöchste Teilnahme aus Anlaß des Trauerfalls ausspricht, dann von Seiner Hoheit dem Herzog von Sachsen Altenburg, von Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Schaum“ burg⸗Lippe, von der Königlich sächsischen Regierung, der Großherzoglich mecklenburg-schwerinschen und der mecklen⸗ burg⸗strelitzschen Regierung, der Großherzoglich sachsen⸗weimari schen Regierung, der Staatsregierung von Waldeck, der schaum⸗ burg⸗lippischen und der lippischen Regierung, der braunschweigischen Staatsregierung, der Landesregierung von Reuß älterer und Reuß jüngerer Linie, von dem Senat der Freien Hansestadt Hamburg, vom preußischen Herrenhause, von der Kammer der Abgeordneten in München, dem Landesausschuß von Elsaß⸗Lothringen, vom schweizerischen Nationalrat und von dem Oberbürgermeister von Königsberg.

Der Vizepräsident Dr. Spahn erbat uud erhielt die Ermächtigung, auf diese eingegangenen Kondolenzschreiben in kurzer Form namens des Reichstages zu danken.

Auf der Tagesordnung stand zunächst die erste Berat des Entwurfs eines Reichskontr ollgesetzes.

Als erster Redner ergriff der Siaatsfekretär des Reichs⸗ schazamts Wermuth das Wort, dessen Ausführungen morgen im Wortlaut werden mitgeteilt werden.

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Reichstagspräsidenten mit herzlicher Teil zu diesem schweren

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In der heutigen (26.) Sitzung des Hauses der Ab geordneten, welcher der Minister des Innern von Moltke und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von Schoen beiwohnten, gelangte zunächst der Gesetzentwurf, betreffend Erweiterung des Stadtkreises Ma gdeburg (Eingemeindung der Landgemeinden Krakau und Prester vom Landkreise Jerichow 1 und der Landgemeinden Fermersleben, Salbke, Westerhüsen und Lemsdorf vom Landkreise Wanzleben) zur ersten Lesung.

Die Abgg. Gru son (nl., Dr. H eisig (Zentr.) und von Brandenstein (kons.) beantragen die Ueberweisung der Vorlage an die verstärkte Gemeindekommission.

Darauf folgt die erste Beratung des Gese tzent wurfs, betreffend Erweiterung des Stadtkreises Sp andau (Eingemeindung der Gutsbezirke Haselhorst, Sternfeld und Spandau⸗Land vom Landkreise Osthavelland).

Abg. Lüdicke (frkons.) begrüßt die Vorlage mit großer Diese Gutsbezirke seien von Spandau durch die Havel getrennt; jeder stehe für sich allein da, hänge aber wirtschaftlich mit Spandau zu sammen. Der Redner beantragt, auch diese Vorlage der verftärklen Gemeindekommission zu überweisen. 5 ;

Abg. Borgmann (Soz.) macht darauf aufmerksam, Begründung der Vorlage angegeben sei, der Kreis Osthar für seine Zustimmung zu dieser Vorlage von der Stadt 2 650 000 M Abfindung erhalten. Wenn dies kein fehler sei, so müsse es als ein Raubzug des die Stadt bezeichnet werden. Es sei anzuerkennen, Stadt in der Zwangslage sei, diese Abfindung

sei Leichtfertigkeit, die sich

aber es doch eine . sehr gefährlich erweisen könnte. Wie seinerzeit orsig aus Berlin

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wegziehen, und dann wäre Spandau um den Vorteil dieser Ein gemeindung betrogen. Jedenfalls habe der Kreis bisher für Bezirke nichts geleistet. Es würden . . . Stadt Spandau, sondern nur diejenigen einer Klique sn Krélse Of havelland wahrgenommen. 4 Abg. von Brandenstein (kons.) schließt

sachliche Erörterung in diesem Stadium nicht für angebracht. . Abg. dicke (frkons.) bemerkt, der Abg. Borgmann übersch daß die Abfindung von 2 650 000 Mt, die alle dings hoch sei, nicht allein . die einzugemeindenden Gutsbezirke, auch für Freigabe von Flächen v n Uebrigens hätten die sozialdemokratischen Stad für die Vorlage gestimmt. ö Abg. Dr. Dumrath (nl) stimmit Kommissionsberatung zu. ö Die Vorlage wird der verstärkten Gemeindekommission

6 /

sondern

nicht der Kommission

überwiesen.

Das Haus beschließt die Ueberweisung an diese Kommission.

oßen geben,

später az

fortgezogen sei, so könne auch Siemens u. Halske vom Nonnendamm hier nicht die Interessen er

sich dem Antrage auf Ueberweisung an die verstärkte Gemeindekommission an und hält eine

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on Tiefwerder und Pichele dorf gezahlt ,, tverordneten in Spandar

gleichfalls dem Antrage auf

Darauf setzt das Haus die zweite Beratung des Staats- haushaltsetats für 1910 bei dem Etat des Ministeriums der aus wärtigen Angelegenheiten fort.

Abg. DP. Hacken berg nl) fragt nach dem Stande der neuer— lichen Verhandlungen mit Belgien wegen des Gebets von Neutral⸗

Moregnet. .

Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von Schoen: Die Verhandlungen sind seit längerer Zeit im Gange, konnten aber bis heute nicht zum Abschluß geführt werden. Ob sie in Kürze zu einem befriedigenden Ende gelangen, kann ich heute noch nicht sagen; aber das Auswärtige Amt wendet der Sache besondere Aufmerksam⸗ keit zu und wird ferner darauf bedacht sein, den Verhandlungen den möglichsten Nachdruck zu geben.

Abg. Dr. Kaufmann Zentr.) weist unerträglichen Schulzustände in Moresnet hin.

Der Etat wird genehmigt.

Zum Etat der Oberrechnungskammer Antrag der Konservativen vor, den fonds zur Besoldung des Chefpräsidente mäßigen.

Referent Abg. Graf von der Groeben (kons.) : Im vorigen Jahre hat bei der Neuregelung der Besoldungen im Reiche der Chef⸗ präsident in seiner Eigenschaft als Chefpräsident des Rechnungshofs des Deutschen Reichs eine pensionsfähige Zulage von 16600 „S ẽer⸗ halten, die nach den voraufgegangenen Verhandlungen zwischen Preußen und dem Reich von Preußen zur Hälfte übernommen werden sollte. Ein entsprechender Antrag ist von der Kommission allerdings abge lehnt worden.

Abg. Peltasohn (fr. Vgg.): Die Ablehnung des Antrags ist von der Kommissionsmehrheit mit Recht erfolgt, weil es sich dabei um eine indirekte preußische Zulage von? 2000 für diesen Beamten gehandelt häkte. Einem solchen Vorgehen mußte schon mit Rücksicht auf die präjudizielle Wirkung energisch entgegengetreten werden. Wir haben hier im vorigen Jahre die Besoldungsordnung geschaffen, und damit soll es für eine längere Reihe von Jahren sein Bewenden haben. Würde schon jetzt einer der höchsten Beamten des Landes eine solche Zulage bekommen, so könnten sich viele Tausende von Beamten, die im vorigen Jahre zu kurz gekommen zu sein glauben, sofort darauf berufen. Künftig Zu lagen im Wege des Etats zu gewähren, soll ausdrücklich nur als Ausnghme zulässig sein. Andererseits ist es doch nicht angängig, auf dem Umwege über das Reich die gesetzgebenden preußischen Faktoren einfach auszuschalten.

(Schluß des Blatt

insbesondere auf die

liegt der Beitrag aus Reichs n um 2000 S6 zu er—

es.)

Nr. 6 des „Eisenba hn vero rdnungsblatts“, heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. Februar, * fol aon CO 5 Tt Merken chung don SHeiKak 219 s 1 hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. Fe bruar 1919, betr. die dem Interngtionalen Uebereinkommen über ben Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. Bekanntmachung des Reichs

Februar 1910, betr. Ergänzung und Aenderung

eisenbahnamts vom 7. der Anlage CO zur Eisenbahnverkehrsordnung. Nachrichten.

Statistik und Volksmirtschaft.

utschlands ausw rtiger Handel im Januar 1910.

Nach dem Januarheft der hom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel Deutschlands“ betrug die Einfuhr im Januar d. J. 4274313 Tonnen, ferner 115 580 Stück, worunter 1043390 Uhren, gegen 3646 469 Tonnen und 875 595 Stück, worunter 74 855 Uhren, im Januar v. J., die Ausfu hr 3730 385 Tonnen, ferner 45 183 Stück, worunter 44 489 Uhren, gegen 3352 688 Tonnen und 37 393 Stück, vorunter 35 718 Uhren, im Januar v. J. der Wert der Einfuhr sß8l1,9 Millionen Mark gegen 616, Millionen Mark im Vorjahre, ferner 13,9 Millionen Mart Wert der Edelmetasse gegen 14,3 Mil⸗ lionen Mark, der Wert der Ausfuhr 542,8 Millionen Mark gegen 66,9 Millionen, außerdem 66 Millionen Mark Wert der Edel⸗ metalle gegen 22.5 Millionen Mark im Januar v. J.

Alle 19 Tarifabschnitte zeigen eine Zunahme der Einfuhr, 17 auch eine Zunahme der Ausfuhr. Am erheblichsten haben in der Einfuhr mineralische und fossile Rohstoffe, landwirtschaftliche und chemische Erzeugnisse, in der Ausfuhr ebenfalls mineralische und fossile Roh⸗— stoffe, landwirtschaftliche, chemische Erzeugnisse, ferner imedle Metalle und Waren daraus, befonders Eisen, zugenommen.

Die Wertzunahme des reinen Warenverkehrs macht gegen das Vorjahr in der Einfuhr 65,7 Millionen, in der Ausfuhr [6,8 Millionen Mark aus. Von jetzt ab enthalten di Monatlichen Nachweise“ all monatlich auch Angaben über den Wert der eingeführten und der aus⸗ eführten Waren.

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Der Rückgang des Bie brauchs in D

Es ist eine Tatsache von groß letzten Jahren der Verbrauch von gegangen ist, und zwar, wie die Ste der anderen alkoholischen Getränke. jetzt die abschließenden Zahlen neun Monaten aus der noördde Sie geben einen Maßstab für die Bierproduktion. Der Malzverbrauch für diesen Zweck betrug in der genannten Zeit 4933 444 Doppel zentner gegen H 651 121 im Vorjahre, was einen R ückgang von mehr als 12 079 bedeutet. Sehr bemerkenswert ist dabei, daß dieser Rück gang nicht etwa vorwiegend auf die Monate August und September fällt, die bereits unter der neuen Brausteuererhöhung standen, sondern un stärksten schon in den Monaten Mai, Juni und Juli hervortrat, in denen doch eigentlich wegen des noch geringer ber steuerten Malzes eine stärkere Biererzeugung zu erwarten war. Noch mehr, als die deutsche Bierproduktion, ist die Einfuhr aus ländischer Biere zurückgegangen; der deutsche Ausfall ift also nicht auf einen vermehrten Verbrauch dieser zurückzuführen. Die Einfuhr fremder Biere betrug 1909 353 684 hl Faßbier gegen 425 198 im Vorjahr und 583 4 Flaschenbier gegen 7357 im Vorjahr; das ist ein Rückgang von fast 17 G für Faßbier und von etwa 20 0 für Flaschen⸗ bier. Auch diefer Rückgang ist nicht auf den der Brausteuer ent prechenden erhöhten Jollzuschlag zurückzuführen; denn er war am stärksten in den Monaten des Jahres, in denen dieser Zollzuschlag noch nicht zur Geltung kam in, denen man schon Aus diesem Grunde eine erhöhte Einfuhr statt einer verminderten hätte erwarten müssen.

Der Rückgang des Bierverbrauchs ist augenscheinlich nicht eine zufäll sondern eine ständige Erscheinung, die in sozialen Ver hältnissen ihren Grund findet und im wesentlichen auf die zunehmende Einsicht in die Gefahren des übermäßigen Alkoholgenusses, auf die steigende Enthaltsamkeit zurückzuführen ist; eine höchst erfreuliche Er scheinung, die einen Beweis dafür liefert, daß dauernde und opfer⸗ willige Aufklärungsarbeit ihren Eindruck auf die breite Masse nicht verfehlt. Dies soll zu neuer Arbent anspornen; denn wo es sich darum handelt, das deutsche Volk dem Alkoholmißbrauch zu entwöhnen, kann noch auf lange Zeit nie genug getan werden.

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: liegen in den ersten Brausteuergemeinschaft vor.

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Zur Arbeiterbewegung.

Eine Vertrauens männerversammlung, sämtlicher Berliner Bezirke und Zweige des Deu tschen Holzarbeiterver bandes nahm, der Voss. Ztg.“ zufolge, am Montagabend zu den Vertragsverhandlungen, die zwi Zentralvorständen zur Festlegung eines

schen den beiderseitigen . Arbeitsvertrags für das Berliner Lohngebiet gepflogen sind, Stellung.

4

r von der erörtert waren, nahmen die Zugeständnisse

Nachdem in mehrstündigen Beratungen alle Punkte der Arbeitgeberkommifsion gemachten Zugeständnisse Versammelten einen Antrag an, nach welchem ür, unzureichend erklärt werden, namentlich in bezug auf Lohn— erhöhung diese müsse sofort in Kraft treten und nicht erst im Dezember d. Lohnsicherung bei Akkordarbeiten, Arbeitszeit⸗ verkürzung und in der Arbeitsnachweisfrage. Die Kommission wurde ef ftradl⸗ weiter zu verhandeln, um günstigere Bedingungen zu erlangen.

In der Maschinenfabrik Fr. Dehne in Halberstadt traten, wie , meldet, 150 Arbeiter wegen Lohnforde⸗

and.

rungen in den Aus

Aus Philadelphia meldet W. T. B.“: Der Präsident der Fentral Labour Unlon hat den allgemeinen Ausstand pro— klamiert als Sympathiebeweis für die ausständigen Straßenbahn- ange st el Iten. (Vgl. Rr. 44 8d. Bl.) Die Streikaufforderung er⸗ st reckt sich nur auf die in der Ssadt selbst lebenden Arbelter Der Aufruhr der Straßenhahnangestellten hat sich Montag— abend wieder erneuert; ein Aus ständiger wurde getötet, der Führer der Ausstandsbewegung verhaftet. Die Erregung hat ginen solchen Umfang angenommen, daß man noch vor Ende dieser Woche einen allgemeinen Ausstand aller Arbeiterberbände, welche hunderttausend Personen umfassen, erwartet. Auch im Laufe des gestrigen Tages kam es zu großen Menschenansammlungen. Dabei wurde ein älterer Mann, der mit den Streikenden in gar keiner Be⸗ . stand, auf den Straßendamm gedrängt und durch Ueberfahren getötel.

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(Weitere Statistische Nachrichten s. i. d. Ersten Beilage.) Kunst und Wissenschaft.

ö Die letzten beiden Fachsitzungen der Gesellschaft für E rdkunde waren durch besonders interessante Vort täge ausgezeichnet. In der ersten berichtete der Privatdozent A. de Su erpa'rn aus Zürich über die von ihm und Dr. Stolberg im vorigen Sommer ausgeführte Grönlanderpedition, in der Sitzung vom letzten Montag sprach der Professor Dr. Passa rge aus Hamburg über geomorph ologische Probleme aus Kamerun. Jene Grönlanderpedition galt neben dem beabsichtigten und in der Zeit vom 5. Juli bis 2. August ausgeführten Vorstoß in das Innere „von Karajak⸗Fjord unter 50 6 n. Br. an der Westküste aus nach Osten der Untersuchung wichtiger Fragen. Es liegt so nahe und ist durch den bekannten Plan einer im Sommer 191 von Spitz⸗ bergen aus ins Werk zu setzenden Erkundung des Nordmeeres mit Hilfe eines Zeppelin-Luftschiffes noch näher gerückt, auch Luftfahrzeuge zur Erforschung Innergrönlands zu benutzen. Der Ausführung voran zugehen hat aber eine längere Beobachtung der meteorologischen Vorgänge, bor allem der Winde, mit denen im grönländischen Sommer zu rechnen ist. Die Möglichkeit von Aufstiegen bis zu mittlerer Höhe ist ja sicher vorhanden, es fragt sich nur zugleich, ob der Erfolg Mühe, Gefahren und Kosten lohnt, wenn lange Zeit anhaltendes unsichtiges Wetter und starke Nebel mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Auf alle diese Fragen sollte der Querpain⸗ Sto bergsche Versuch einen Durchquerung Grönlands nach Möglichkeit Antwort geben. Er ist keineswegs ergebnislos gewesen; aber die Verhältnisse des Inlandeises stellten sich überaus schwierig, die Fuß. und Schlitten⸗ reise auf ihm als so furchtbar anstrengend heraus, daß etwa 100 km von der Küste ostwärts entfernt der Versuch aufgegeben werden mußte., Es waren nicht so sehr extreme Temperaturen, die hierzu nötigten (die Temperaturen der Nächte unterschieden sich von denen der Tage um 12 Ho, die Tagestemperaturen schwankten um 5—6 09), als der ungusgesetzt scharf bon G6. oder sW. wehende Wind von 5 —= 12 Sekundemneter Geschwindigkeit und vor allem die furchtbare Zerklüftung und Unebenheit des Eises. Da Sommer war, und die Reiseroute sich unter der in 12— 1300 m Mecreshöhe liegenden Schneegrenze hielt, waren alle Schwierigkeiten des Weges dem Eise allein zuzuschreiben. eine hohe Eisstufe, päter noch drei solcher zu überwinden s

Zunächst war dann begegnete man so vielen, Auf weiten Umwegen zu umwandernden, tiefen und bis 20 m breiten Spalten im Eise, daß es Tage gab, an denen man nur 80 m weiterkam troß , stündiger täglicher An strengung. Manche dieser Spalten waren mit Schnee gefüllt; aber es war kein Verlaß darauf, daß der Schnee die Schlitten tragen werde, wie die Reisenden zu ihrem Schaden mehrfach erfuhren. Hinzu kam die noch viel ausgedehntere Erschwernis, welche das Kreuzen mächtiger Gletschermoränen verursachte. Man begegnete überraschenderweise auch größeren Seen im Eise. In den späten Nachmittagsstunden mußte immer an die Aufrichtung des in den Morgenstunden abge⸗ brochenen Zeltes gedacht werden, um die Nacht erträglich zu ver bringen. Während dieser den Begleitmannschaften zufallenden Arbeit wurden die verschiedensten Messungen ausgeführt, u. a. solche am Eise vorgenommen, das häufig aus deutlich abgegrenzten Eisstufen besteht, aber schwer erkennen läßt, ob es Gletscherels oder Scholleneis ist. An manchen Eisblöcken konnten Schichtenfolgen und unter An nahme, daß jede Schicht einem Jahr entspricht, Alter von 50 190 Jahren festgestellt werden. Auf dem Rückwege schlugen Reisenden einen etwas abweichenden Weg ein, i weichung von dem geschilderten, unsäglich öden Charakter des ohne jede Unterbrechung d Innere des Landes bedeckenden Eises zu begegnen. Es gewährte den Forschern ie angenehme Abwechslung für das Auge, als sie, erst hart am Fjord wieder auf dunkle, eisfreie Felsen blicken konnten. Trotz der ü 16 schwierigen Verhältnisse, die auf der gewählten Route angetroffen wurden, glaubt Dr. Quervain, daß diese Verhältnisse nicht überall im Lande die gleichen sind. Vermutlich wird das Eis tiefer im Innern besser zugänglich und gleichmäßiger, und sicher ist, daß mehr füdsich die besonders lästig empfundenen Spalten aufhören. Ein Vorstoß in das Inlandgebietes ist jedenfalls erwünscht. Soll es in der sinterstützung von Luftfahrzeugen versucht werden, so is nötig, ein anzulegendes Depot zum Ausgangspunkt zu

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In seinem Vortrage über geomorphologische Problemen Kamerun sprach Professor Passarge unter voller Anerkennung meist von deutschen Offizieren geleisteten genauen und umfaffe Terrainaufnahmen der Kolonie Kamerun das Bedauern aus, daß gleichzeitig d Geologie Kundige zur Stelle gewesen wären, in diesem Falle der aus den Aufnahmen zu erhoffende Gewinn die Kenntnis des Landes ungleich größer gewesen wäre. tragende durch eine Anzahl vom Bildwerfer vorgeführter Karten bewies, ist Kamerun geologisch ein höchst inter ssantes Stück Afrikas. Man kann seine Terraingestaltung der Uebersichtlichkeit halber in 4 große Gebiete sondern. Im Gebirge walten die archäischen Gesteine vor; doch treten an vielen Stellen auch Sedimentgestein, an der Küste vornehmlich ein Kranz von Erhebungen auf, die dem EGocän angehören, und das aus Sand und Lehm bestehende Küsten land umsäumen. s wird der Charakter des Gebirges durch

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Beherrscht wir die vulkanischen Bildungen, die ihre bedeutendste Entfaltung in dem den höchsten Gipfel des Landes und zugleich den südlichen Vorposten des Gebirges darftellenden Kamerungebirge finden. Der Vulkanismus hat hier jedoch nur seine beträchtlichste Leistung entwickelt; er ist sonst auch fast überall in den Gebirgen vertreten, und es sind ihm zu einem großen Teil die mannigfachen Rätsel zuzuschreiben, die dem Geologen bei der geomorphologischen Deutung des Landes entgegentreten. Die Abdachungsverhältnisse des Landes sind merkwürdig. Abdachung sindet eigentlich nach allen 4 Seiten statt, von Wasserscheiden ist keine Rede, so naheliegend die Vermutung einer Sonderung der Flußläufe nach den 4 Abflußgebieten: Ozean, Benue, Tschadsee und Congo wäre. Die überaus reichen Niederschläge, verbunden mit dem sehr aufnahmefähigen Boden, bringen et zuwege, daß sich ausgedehnte Sümpfe bilden, die ihren Ueberfluß leicht nach gallen Seiten abgeben. je nachdem dem Wasserdruck ein Ausweg sich öffnet. Der Vortragende zeigte zur Erläuterung 6 in verschiedenen Richtungen aufgenommene Profile vor, die über“ wiegend geringe, häufig äußerst geringe Höhenunterschiede ergeben.

Mit Ausnahme des das Kamerungebirge einschließenden Profils, das stellenweise natürlich sehr abwechselnd perläu t, aber mit Ausnahme des Kamerunberges doch auch zumeist sich fla zeigt, bietet nur das von 8 nach N durchgelegte Profil ziemlich starkè und sich schnell folgende Höhenunterschiede von 100, 600, 800, 1000, 1300, 1600, 2990, 3060, 4000 und 5060 m Seehöhe. Mit diesen Unter⸗ schieden in Uebereinstimmung ist es, daß dies Profil das Waldgebiet im Süden, dann das ausgedehnte Grasland, das Gebiet des Laubbuschwaldes und des Dornbusches kreuzt. Der Vortragende sprach hierauf über das Aestuar des gm etunffa ff und die es beeinflussenden Meeresströmungen. Die Küstenumbiegung an, dieser Stelle gegenüber der Insel Fernando Po übt auf die Dünung die Wirkung, daß sie scharf auf den Strand von Kamerun stößt. Dieser Umstand hat wohl die trichterförmige Senkung geschaffen, als welche sich die Mündung des Kamerunflusses darftellt und sie zu einem guten und geschützten Hafen macht. Da hinter dem Kamerunberge das kristallinische Gestein anfängt, das an zwei Stufen sehr stark gegen Süden abfällt, so entfteht die Frage. wie sich die Flußtaler gebildet haben mögen. Die Frage ist z. 3. und solange nicht spruchreif, als wir Über die Grundfrage des Aufbaues des Gebirges nicht genügend orientiert sind. Hat Erosion stattgefunden, haben Verwerfungen mitgewirkt? Wie sind die starken

Wie erklärt sich ein auch durch

Ablagerungen von Kaolin zu deuten? die Profile zur Anschauung kommender Parallelismus der Gebirgs⸗ gliederung? Wie die mauer⸗ oder wallartige Erscheinung vieler Ge⸗ birgswände, die aufs steilste ins Tal abfallen, während dieses sich flach wie ein Tisch bis hart an den Fuß des Gebirges erstreckt? Die Er⸗ scheinung hat so große Aehnlichkeik mit dem innerafrikanischen Graben, daß man versucht ist, dieselbe Entstehungsursache anzunehmen, 3 Doch stehen dieser Erklärung andere

einen gewaltigen Einsturz. Gründe entgegen, die der Vortragende lichtvoll entwickelte, immer be—⸗ ersuchungen abz i

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tonend, daß weitere Unt zuwarten seien. Sehr interessant ar, was er im weitern über seltfame vulkanische Bildungen mit⸗ teilte; weite Kessel mit ganz flachem Boden, umrahmt von kristallinischem Gestein, während erst in einiger Entfernung Basalte die Mitwirkung des Vulkanismus vermuten lassen. Von hoher Wologischer Wichtigkeit find die Fragen die sich an das Schollengebiet von Adamaug knüpfen. der gute Boden, der es auszeichnet, den bulkanischen Gesteinen danken, die die allerhöchsten Stellen seiner Gebirge einnehmen, so muß die Verwitterung ungeheure Zeit erfordert haben. Die Gebirge diefes Gebietes sind aber noch in vielen anderen Punkten von Interesse; denn an sie knüpfen sich vor allem die geomorphologischen Rätsel des Landes. Man findet hier in bunter Abwechslung braunen und roten Sandstein sowie Porphyr durchbrochen von Trachyt und in der Tiefe ein Urgestein, das die letzten Reste eines silurischen Gebirges zu sein scheint, oder auch die Reste eines alten Faltengebirges, deffen Tiefe durch Sandstein ausgefüllt wurde, was auf einstige Ueberflutung schließen ließe. Zum Schluß erläuterte der Vortragende noch an dem Flußnetz des Nordens der Kolonie Kamerun, an dem Schari⸗Strom und seinem großen linken Nebenfluß Logor die Eigen⸗ tümlichkeit dieser aus den Tuburi⸗Sümpfen ihre Dauptspeifung empfangenden Flußläufe, welche sie in den Stand setzt, ihre Wasser nach verschiedenen Seiten zu senden, gegebenenfalls nach dem Tschadsee oder dem Benue. Hiermit im Zusammenhang steht die Eigenart der Flüsse, scharfe Krümmungen so' hohen Grades zu machen, daß der

oberen parallel ist. Auch diese Er⸗

untere Lauf streckenweise dem scheinung bedarf indessen noch der weiteren Aufklärung durch Nivellierung. Bestätigt diese, daß ein bedeutendes Gefälle an dieser Stelle besteht und der NO. des Gebiets 120 m höher liegt als der 8 W., so wiirde sich die Negung der Nebenflüsse des Schari, ihre Wässer zuweilen an tiefer gelegene Wasserläufe abzugeben, erklären. In der Diskussion, die sich an den mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte, wurde vor⸗ nehmlich die vom Vortragenden angeschnittene Frage behandelt, ob die Behauptung des Vorhandenseins von Dünen am Tschadsee richtig sein könne. Der Vortragende bezweifelte es und erklärte dünenartige Bildungen als aus mitgeführtem Sand durch den Fluß getürmte Dämme des Niger und anderer Ströme. Es wurde aber nachgewiesen, daß Dünen entfernt vom See und allen Flußläufen vorhanden seien. Der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann, dankte dem Redner für ine höchst wertvollen geomorphologischen Dar- legungen und eichnete auch vom Standpunkt des Meteorologen l

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65 die vom Professor Passarge wiederholt einpfohlene genaue Nivellierung bon Kamerun als sehr wünschenswert. Denn man verdächtige z. 3. den Tschadsee den Mittelpunkt einer beständigen barometrischen Depression. Das scheine den Meteorologen zweifelhaft, könne aber nur durch d Tschadsees aufgeklärt

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wenn man nicht früher die Bedeutung dieser erkannt hat. neue Fund hakt nich quarischen und Liebhaberwert, sonder mit theatralischer S wird jedem L teraturfreunde, ganz neues köstliches Geschenk von unschãtzbarem Werte gemacht. zesitzen jetzt nämlich den größten Roman der deutschen Literatur in der Form, in der ihn der junge Goethe, der Goethe vor der italienischen Reise, entworfen hat. Der Dichter dieser Fassung ist hier fast zwanzig jünger und viel sub jektiver als der Herausgeber“ der stark überarbeiteten „Lehrjahre“ Seine Darstellungskunst ist in der Urferm von einer so blutvollen Frische und Unmittelbarkeit, von einer so jugendlichen Kraft, Treff lichkeit und künstlerischen Prägnanz, wie sonst nur noch in den besten Partien des Werther‘ und des n „Faust“, und nirgends sonst kritt die starke humoristische Ader, über die der junge Goethe verfügt, während sie bei dem alternden immer mehr versiegt glücklich zutage. Ferner kommt hier das Autobiographische des Romans noch wiel stärker und unmittelbarer zur Geltung. In ganz neuer, höchst reiz voller Beleuchtung erscheinen uns jetzt Goethes Frankfurter Knaben und Entwicklungsjahre. Auch in Einzelheiten bringt der Ur⸗„Meister“ manche wertvolle Bereich unseres Wissens. So erhalten wir hier z. B. Proben aus Goethes vernichteten Schäfer Drama „Belsazar“, von dem wir

dramen. Und aus dem biblischen

bisher gerade nur den Titel kannten, ist ein langer Monolog eingelegt. . Einen eingehenden Bericht über alle diese Vinge und größere Probeabschnitte wird eine in den nächsten Tagen erscheinende Broschure Billeters bringen; die abe wird von Professor Mayne bereits vorbereitet s in einem Züricher

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