Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 6 der Preußischen Gesetzsämmlung enthält unter Nr. 11018 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Spandau, vom 21. März 1910, unter Nr. 11019 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Ratibor, vom 21. März 1910, unter Nr. 11 020 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Magdeburg, vom 21. März 1910, unter Nr. 11 021 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Kiel, vom 21. März 1910, unter Nr. 11 622 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Flensburg, vom 21. März 1910, unter Nr, 11 023 das Gesetz, betreffend Erweiterung des Stadt⸗ kreises Harburg, vom 21. März 1910, unter Nr. 11 024 das Gesetz, betreffend Auflösung des Land⸗ kreises Frankfurt a. M. und Erweiterung des Stadtkreises ö a. M., vom 21. März 1910, unter Nr. 11 025 das Gesetz, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Cöln, vom 21. März 1910, und unter Nr. 11 026 das Gesetz, betreffend die Erweiterung - des Stadtkreises Essen, vom 21. März 1910. Berlin W., den 26. März 1910.
Königliches Gesetzlammlungsamt. Krüer.
Personalveränderungen.
Kaiserliche Marine.
Offiziere usn. 19. März. Kommandierung Königl. sächs. Offiziere zur Dienstleistung bei der Marine: Jahn, Major vom Generalstabe des XII (1. K. S.) Armeekorps, zur diesjährigen Früh⸗ jahrsreise der Hochseeflotte an Bord eines Schiffes nach Anordnung des Chefs der Hochseeflotte, v. Linsingen, Hauptm. und Battr. Chef vom Königl. Sächs. Fußart. Regt. Nr. 12, und Mueller, ,. und Battr. Chef vom Königl. Sächs. 6. Feldart. Regt. Nr. 68, — zur diesjährigen Sommerreise der Hochseeflotte an Bord eines Schiffes nach Anordnung des Chefs der Hochseeflotte, v. Lo eben, Oberlt. vom Königl. 5 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. 100, und Graf Vitzthum v. Eckstädt, Oberlt. vom Königlichen Sächs. 2. Jägerbat. Nr. 13, — für die Zeit vom Schluß der Uebungs⸗ reise der Königl. preuß. Kriegsakademie bis zum Beginn der Herbst⸗ manöver der Hochseeflotte zur 1. Matrosenart. Abteil, für die Zeit der Herbstmanöver an Bord eines Schiffes der Hochseeflotte nach Anordnung des Chefs dieser Flotte, Diemer, Oberlt. vom Königl. Sächs. Schützen⸗(Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 1098, für die Zeit vom Schluß der Uebungsreise der Königl. preuß. Kriegsakademie bis zum 30. September 1910 zur 1V. Matrosenart. Abteil. Die Mitteilung an die Offfziere über Beginn und Dauer der Reisen, Ort und Zeit der Einschiffung hat das Kommando der Hochseeflotte zu veranlassen.
Kommandierung Königl. bayer. Offiziere zur Dienstleistung bei der Marine: v. Lossow, Major von der Zentralstelle des Koͤnigl. bayer. Generalstabes, kommandiert zum Königl. preuß. Großen Generalstabe, und Epp, Major und Adjutant der Königl. bayer. 3. Div., — zur diesjährigen Frühjahrsreise der Hochseeflotte an Bord eines Schiffes nach Anordnung des Chefs der Hochseeflotte, Wagner, n, . und Adjutant beim Generalkommando des Königlich ayerischen III. Armeekorps, Schmitt, Hauptm. im Generalstabe des Königlich II. bayerischen Armeekorps, und Hemmer, Haupt⸗ mann und Lehrer an der Königlich bayerischen Artillerie und In⸗ enieurschule, — zu den Herbstmannövern der Hochseeflotte an
ord eines Schiffes nach Anordnung des Chefs dieser Flotte. Die Mitteilung an die Offiziere über Bern mn und Dauer der Reise bezw. der Manöver sowie Über Ol und Zeit der Einschiffung hat das Kommando der Hochfeeflotte zu dbetanlassen.
Graf v. Luckner, Lt. zur See der im Landw. Bezirk Hamburg, behufs späteren Uebertritts zum aktiven Seeoffizierkorps, mit dem J. April d. J. zur Dienstleistung bei der Marinestation der Ostsee kommandiert.
22. Märj. v. . (Oskar), Kapitänlt. von der II. Marineinsp,, unter Stellung zur Verfügung des Chefs der ö der Nordsee, der Ch ralter als Korv. Kapitän ver⸗ ehen. Befördert: zu Kapitäns zur See die Freg. Kapitäns: Ahlert, Hollweg vom Reichsmarineamt, v. Reu ter, beauftragt mit Wahr nehmung der Geschäfte eines Abteil. Chefs im Reichsmarineamt unter Ernennung zum Abteil. Chef im Reichsmarineamt, Seiferling, Kommandant S. M. Linienschiffes „Preußen“, unter Ernennung zum Vorstande des Zentralressorts und zum Assist. des Oberwerftdirektors zu Ti i Wedding, Kommandant S. M. Schulschiffes „König Wilhelm“; zu Freg. Kapitäns die Korv. Kapitäns: v. Obernitz, Kommandant S. M. kleinen Kreuzers „Stuttgart“, Menger, zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Nordsee, Küsel, Lehrer an der Marineakademie, Schlemmer, Art. Offizier vom Platz zu Wilhelmshaven, v. Bülow, diensttuender Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Rösing vom Admiralstabe der Marine, Türk, Präses der Minenversuchs⸗ kommission, v. Egidy, Erster Offizier S. M. Linienschiffes Elsaß“, Brüninghaus, beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteil. Chefs im Reichsmarineamt; zu Korv. Kapitäns die Kapitänlts,. Volhard, Lehrer an der Schiffsart. Schule, Feld—⸗ mann vom Reichsmarineamt, Karl Prinz zu Isen— burg u. Büdingen, Kommandant S. M. Spezialschiffes Loreley“, Lutter, Navigationsoffizier S. M. Linienschiffes „Wettin“, v. Use dom, persönlicher Adjutant Seiner Si n en Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen, Schubart, v. Schlick von der J. Marineinsp., Seidensticker, Referent beim Art. Versuchskom— mando, zugl. vom Stabe S. M. gr. Kreuzers „Prinz Adalbert“, Tietze, Art. Offizier S. M. Linienschiffes „Elsaß', Madlung, Navigationsoffizier S. M. Linienschiffes „Preußen“, v. Bülow (Otto) von der II. Marineinsp. unter Ernennung zum Direktions— offizier bei der Ingen. und Deckoffizierschule, Wallis, Komp. Führer bei der II. Torpedodiv, v. Grumbkow, Erster Offizier S. M. kleinen Kreuzers „Stuttgart“ Brehmer, Erster Offizier S. M. großen Kreuzers „Hansa“, Becks, Erster Offizier S. M. kleinen Kreuzers, Berlin“, Heuberer, Navigationsoffizier S. M. Linienschiffes „Mecklenburg“, Leonhardi, Navigationsoffizier S. M. Linienschiffes „Schleswig⸗Holstein“; zu Kapitänlts. die Oberlts. zur See: Kraus⸗ haar vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Jorck', Groos vom Stabe S. M. Linienschiffes „Zähringen', Rabe v. Pappenheim vom Stabe S. M. Jacht „Hohenzollern Sommerfeldt vom Stabe S. M. Linienschiffes „Mecklenburg“, Hermann (Willy) vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Leipzig“, Rietzsch, Pasquay vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Stettin“, Schaefer vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Gneisenau“', Spieß von der J. Torpedodiv,6, Klein (Friedrich) von der II. Torpedodiv., Raaz vom Stabe S. M. Schulschiffes „König Wilhelm“, Gadow vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Berlin“, Tholens, Referent bei der Minenversuchskommission, Gercke (Hermann) von der II. Torpedodiv, Stübel vom Stabe S. M. Linienschiffes „Schwaben“, Viertel vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers München“, Firle, Lehrer an Bord S. M. Linien⸗ schiffes „Württemberg, v. Wachter vom Stabe S. M. Linien⸗ ie „Preußen“, Astheimer von der II. Torpedodiv.ͥ, Schaper (Joachim) von der J. Torpedodiv., Frhr. v. Bodenhausen , vom Stabe S. M. Jacht „Hohenzollern“, Rettberg vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Victoria Louise“, Kautter, Kommandant S. M. Flußkanonenbootes „Vaterland“, v. Rosenberg-Gruszezynski vom Stabe S. M. Linienschiffes „Hessen“, Frhr. v. Forstner zur Verfügung der Inspektion des Torpedowesens, 1Stapen⸗
Marineoberingenieure:
es. des Seeoffizierkorps
horst, Adjutant beim Kommando der Marinestation der Ostsee,
8e (Otto) von der J. Marineinsp, Beckert (Erich), Lehrer
ro S. M. Linienschiffes Württemberg“, Aye (Karl), Kind von der J. Marineinsp.,, Lom berg vom Stabe S. M Linienschiffes „Braunschweig“. Bieber vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Dresden“, ö r. Röder v. Diersburg, Erster Offizier der X; Res. Halbflöttille, Eng elking (Oskgr) von der IX. Matrosen⸗ art. Abteil, Clarenbach von der II. Marineinsp., Diestel von der II. Torpedodiv, Mechlenburg vom Stabe S. M. Linien⸗ schiffes „Zähringen“, Walter 6*6 ch) vom Stabe für . kleiner Kreuzer, v. Jastrzembski vom Stabe S. Spezial⸗ schiffes „Pelikan. Wilcke vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Panther“, Ritz sche vom Stabe S. M. Linienschiffes Braunschweig“, Mathy (Heinrich), Wiebalck von der II. Torpedodib.; zu Oberlts. zur See die Lts. zur See: Wolff (Guido) von der II. Torpedodiv., Schmidt g fe von der 1. Res. Halbflottille, Albert vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Dresden“, Frhr. v. Wolff von der IJ. Marineinsp. Braubach vom Stabe S. M. Linienschiffes, Westfalen“, v. Unruh Born von der II. Marineinsp., Frhr. v. Seckendorff vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Blücher“, v. Mellenthin (Kurt) vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Panther“, Ney von der 11. Torpedodiv,6, Schroeder-Richter vom Stabe S. M. Linienschiffes „Hessen“, v. Glasenapp (Kurd) zur Verfügung der Insp. des Torpedowesens, Bernis vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Condor“, Rümann von der II. Torpedodiv.; zum Marineoberstabsingen. der Marinestabsingen,. Bergmann zur Verfügung des Reichsmagrineamts; zu Marinestabsingenieuren: die Epping (Walter) vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers Berlin“, Manke, Heinke, Bauer vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, Dien st von der II. Torp. Div, Müller (Rudolph) von der Marineschule, Gies vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Roon“, Klaunig von der J. Torpedodiv, Olderog vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Danzig“, Elster von der Werft zu Kiel; zu Marineober⸗ ingenieuren: die Marineingenieure: Friedrich (Bruno) von der J. Werftdiv., Kurzawa vom Stabe S. M. Linienschiffes „Schlesien“, Günther vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Jaguar“, Brinker vom Stabe S. M. Kanonenbootes Luchs“, Viereck von der III. Res. Halbflottille, Busch von der V. Res. Halbflottille, Wrede vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Hansa“, Hamacher vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Victoria Louise“, Vollbrecht von der II. Minensuchres. Div., Kgynig vom Stabe S. M. Linien— schiffes „Kaiser Barbarossan, Hilbig vom Stabe S. M. Kanonen⸗— bootes „Iltis“, Pe etz vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Freyä“, Köppen vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Blücher“, Rubach von der II. Res. Halbflottille, Kleedehn von der 1. Werft⸗ division, Büttner von der IV. Res. Halbflottille, Haserick von der VII. Res. Halbflottille, Menne von der II. Werftdivision, Scharnweber vom Stabe S. M. Linienschiffes „Deutschland“; zum Marinegen. Oberarzt: der Marineoberstabsarzt: Dr. Gudden vom Reichsmarineamt; zu Marineoberstabsärzten: die Marinestabs—⸗ ärzte: Dr. Tacke vom Stabe S. M. Linienschiffes Schleswig⸗ Holstein“. Dr. Seiffe vom Stabe S. M. Linienschiffes „Braun⸗ schweig“. Dr. Heinemann von der Marinestation der Ostsee, Dr. Medig er vom Stabe S. M. großen Kreuzers „Blücher, Professor Dr. Mühlens vom Sanitätsamt der Marinestation der Nordsee; zu 2 die Marineoberassist. Aerzte: Willutzki vom Stabe S. M. Flußkanonenbootes „Vorwärts“, Dr. Schmidt (Franz) vom Gouvernement Kiautschou, Dr. Ping gra vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers Sperber“, Gelhaar vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Panther“, Dr. Schütze vom Stabe S. M. Spezialschiffes „Planet“, Dr. Brahms vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Nürnberg“ und Dr. Jahrmaerker vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers München“; zu Marineoberassist. Aerzten: die Marineassist. Aerzte: Dr. Thelen vom Stabe S. M. Linienschiffes ‚Westfalen“, Dr. Engeland vom Stabe S. M. Linienschiffes Zähringen', Dr. Börnstein vom Stabe S. M. Schulschiffes „König Wilhelm“.
Kaiserliche Sd itztruppen. .
Berlin, 22. März. v. Tschirnhaus, Baron v. Thiesen⸗ . . Lts. in der Schutztruppe für Südwestafrika, zu Oberlts. befördert. Freyer, Oberarzt bei der Schutztruppe für Kamerun, zum Stabsarzt befördert. =
Abgereist: Seine Exzellenz der Staatssekretär des Reichskolonialamts, Wirkliche Geheime Rat Dernburg, mit Erholungsurlaub bis zum 12. April d. J.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. März.
In der Zeit vom 1. April bis zum Schlusse des Monats Februar 1910 sind nach dem „Zentralblatt für das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen des Deutschen Reichs an dan, Steuern und Gebühren, abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw., sowie Einnahmen der Reichs-Post⸗ und Telegraphenverwaltung und der Reichseisenbahn verwaltung zur Anschreibung gelangt:
Zölle 656 305 173 6 (gegen das Vorjahr 4 118929 77246), Tabaksteuer 11 265 846 S (4 1149131 S6), Zigaretten⸗ steuer 20 103 809 M6 (4 4630 548 S6), Zuckersteuer 145 104 384 S6 (4 4 824 623 M6), Salzsteuer 54 480 259 MS6 ( 986 944 6), Branntweinsteuer: a. Verbrauchsabgabe 3 241 654. S6 (4 53241 654 16), b. Betriebsauflage 12947784 6 (4 12947 784 S), C. Maischbottichsteuer — 11 145 133 46 = 24 643 700 S), d. Verbrauchsabgabe und Zuschlag aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1909 114913079 M6 ( 4258 207 M ), 6. Brennsteuer — 1 909 958 6 (— 3057 446 M), Essigsäure⸗ verbrauchsabgabe 338 9380 6 (4 338 980 „S), Schaumwein⸗ steuer 11 704 418 S (4 6335966 S6), Leuchtmittelsteuer 9 469 337 S6 (4 9469 337 60), Zündwarensteuer 7 680408 S (4 7680 408 6), Brausteuer und Ueber⸗ gangsabgabe von Bier 72 251 352 S6 (4 25 431 778 6), Spielkartenstempel 1 783 846 S6 (4 51 141 66), Wechsel⸗ stempelsteuer 17 6158 S6 (4 2018576 S6), Reichs⸗ . A. von Wertpapieren 34 016516 M (4 9530 725 6), B. von Gewinnanteilschein⸗ und Zinsbogen 2606592 M66 (4 2606592 6), C. von Kauf⸗ und sonstigen Anschaffungsgeschäften 20 251 578 66 ( 9189 363 S), D. von Lotterielosen,: a. für Staatslotterien 24 883 515 M6 — 643 843 16), p. für Privatlotterien 11 736 452 S 150 207 6), E. von Frachturkunden 14118 649 M6 4 969716 6), F. von Personenfahrkarten 18 026100 6 4 1144594 MS), G. von Erlaubniskarten für Kraftfahrzeuge 2190614 S6 (4 392 874 M), H. von Vergütungen an Mit⸗ glieder von Aufsichtsräten 3779 496 6 (4 1392566 M6), J. von Schecks 2777 941 S (4 2777 941 S6), K. von Grund— stücksübertragungen 21 128 122 6 (4 21 128 12246), Erbschafts⸗
steuer 34 053 159 6 (4 8515 800 M6), Statistische Gebühr
1476409 SJ (* 132 367 6), Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen—⸗ verwaltung 602 977 662 S (r 38 154 035 S6), Reichseisen⸗ bahnverwaltung 113 670 000 MSc (4 6657 000 ).
Die zur ? . gelangte Isteinnahme abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 613 650 701 S0 * 113 894 847416), Tabaksteuer 10 842 639 S6 (4 881 813 M6), igarettensteuer 17 554 955 6 (4 3188 076 M6), Zucker⸗ teuer 137 642 161 S6 (4 5682 223 S6), Salzsteuer 51 911 128 6 (— 412 059 ½Æ ), Branntweinsteuer: a. Ver⸗ brauchsabgabe 2150 983 S6 ( 2150 983 S), b. Betriebs⸗ auflage 12 947 784 M6 (4 12947 784 M6), c. Maischbottich⸗ steuer — 8 674 599 MS (— 18275722 6), d. Verbrauchs⸗ abgabe und Zuschlag aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1909 132 428 28460 (4 33 283 241 16), e, Brennsteuer — 909 958 — 3057 446 66), Essigsäureverbrauchsabgabe 138 331 . 138 331 16), Schaumweinsteuer 8 584 g0ol M6 (43462512416), Leuchtmittelsteuer 5 483 234 M (4 5483 234 6), Zündwaren⸗ steuer 3 838 886 6 (4 3 838 886 S6), Brausteuer und Ueber— gangsabgabe von Bier 55 290 614 M6 (4 10965 179 M), Spielkartenstempel 1 695 587 6 (4 97 504 6), Wechselstempel⸗ steuer 17076158 6 (42018576 ), Reichsstempelabgaben: A. von Wertpapieren 33 36 187 S6 (4 9 337 825 6), B. von Gewinnanteilschein⸗ u. Zinsbogen 2 433 422 (4 2433 422 6), C. von Kauf⸗ und sonstigen Anschaffungsgeschäften 19 842 031 6 ( 9004066 6), D. von Lotterielosen: a. für Staatslotterien 24 883 515 S6 ( 643 843 s6), b. für Privatlotterien 11578109 6 (4 1491153 S), K. von Frachturkunden 13 836 276 M6 (4 950 322 S), F. von n 17 665 578 S6 (4 1121 703 6), G. von Erlaubniskarten für Kraftfahrzeuge 2146 802 S (4 385 017 MS), H. von Ver⸗ gütungen an Mitglieder von Aussichtsräten 3 703 818 MS ( 1364714 6, J. von Schecks 2722 383 S6 (4 2722 383 6), K. von Grundstücksübertragungen 20704918 (420704918 . Erbschaftssteuer 34 053 1359 S (4 8515 800 ), Statistische Gebühr 1 457 005 S (4 130 048 M).
Die amtliche Ausgabe der, Jahresberichte der König— lich preußischen Regierungs- und Gewerberäte und Bergbehörden für 1909“ ist in R. von Deckers Verlag, G. Schenck, Königlicher Hofbuchhändler, Berlin 8W. 15, Jerusalemer Straße 56, erschienen. Die Berichte enthalten Mit teilungen über die praktische Handhabung der Arbeiterschutzgesetz⸗ gebung, beachtenswerte, durch Beschreibungen und Abbildungen näher erläuterte Vorschläge für Unfallverhütung und Bekämpfung gewerblicher Krankheiten und für weitere Kreise interessante Nachrichten auf dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen. Der Ladenpreis des 55 Druckbogen umfassenden Werks beträgt für den gehefteten Abdruck 5,25 S6 und für in Ganzleinen gebundenen Abdruck 5,75 (6.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine Uebersicht über die Ge⸗ winnung der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reich und in Luxemburg während des Jahres 1909, vorläufiges Ergebnis, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt, veroffentlicht.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Nürn⸗ berg“ auf der Ausreise nach Ostasien am 23. März in Colombo auf Ceylon eingetroffen.
S. M. S. „Bremen“ ist am 23. März in Coronel (Chile) eingetroffen und geht am 30. März von dort nach Puerto⸗Montt (Chile) in See.
S. M. S. „Sperber“ ist am 15. März in Boma im Congostaat eingetroffen und am 22. März von dort nach Benguella in See gegangen.
Frankreich.
Der Senat hat vorgestern bei der fortgesetzten Beratung des Zolltarifgesetzes, „W. T. B.“ zufolge, auf Antrag des Senators Maxime Lecomte die Zölle für Maschinen zur Bearbeitung von Textilstoffen trotz Einspruchs der Regierung von 12 auf 15 und 18 Franes erhöht. In der gestrigen Sitzung wurde die Streichung des von der Kammer an— genommenen Artikels 9, wonach die Gewerbetreibenden, die mehr als fünf außerhalb der Landesgrenze wohnende Arbeiter beschäftigen, eine besondere Steuer zahlen sollen, mit 267 gegen 12 Stimmen beschlossen und sodann das ganze Zollgesetz mit 281 gegen 5 Stimmen angenommen.
Die Deputiertenkammer hat vorgestern, obiger Quelle zufolge, die Gesetzentwürfe angenommen, in denen die Haager Uebereinkom men vom 18. Oktober 1907 über die friedliche Regelung internationaler Streikfälle und einige andere Materien gebilligt werden, und ferner die Vorlage, nach der, entsprechend den Aenderungen in der Bevölkerungsziffer, einige Wahlkreise abgeändert und sechs neue Deputiertensitze geschaffen werden. Daxauf begann die Kammer die Beratung über den Gesetzentwurf, betreffend die Ausschließung straf⸗ rechtlich Verurteilter aus der Armee des Mutter landes und ihre Einreihung in afrikanische oder Spezial— bataillone.
Der Berichterstatter Raiberti wies auf die Notwendigkeit der Vorlage hin und sührte aus, daß die Ursache für die Zunahme der militärischen Kriminalität und der Desertation zum Teil in der Straf— freiheit der —
solchen Militärpflichtigen, die zu weniger als drei Monaten Gefängnis verurteilt worden sind.
Die Kammer nahm nach kurzer weiterer Debatte den Gesetzentwurf an und setzte die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Uenza-Eisenbahn, fort. Um die Vor⸗ lage zu bekämpfen, meldete sich ein Sozialist nach dem andern zum Wort. Mehrere Abgeordnete protestierten gegen diese Obstruktion der Sozialisten. Auf Antrag der Sozialisten wurde über einen Antrag auf Schluß der Debatte namentlich abgestimmt. Da die beschlußfähige Zahl von Mitgliedern nicht vorhanden war, wurde die Sitzung auf⸗— gehoben. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde der Antrag 96 Schluß der Generaldiskussion über den Gesetzentwurf mit
166 gegen 139 Stimmen angenommen. Darauf beriet die
Frankreichs
gammer den Gesetzentwurf, betreffend die Nachtragskredite
für bie Operationen in Marokko.
In Erwiderung auf Ausführungen des Sozialisten Constans, der den Feldzug verurteilte, erklärte der Minister des Aeußern schon, daß der Feldzug während, der Parlamentsferien begonnen worden sei, um die Ehre des Landes zu wahren, und daß die ent— landenen ö von Marokko zurückerstattet werden würden. ach langer Mühe sei es Frankreich gelungen, mit Marokko ein sicbereinkommen, zu treffen, daß alle Schmierigkeiten . Die zegierung sei überzeugt, daß Mulay Hafid genaue Befehle geben werbe, um die. Bestimmungen diesez Uebereinkommens zur Aus⸗ führung zu bringen. Frankreich habe erreicht, daß seine Rechte n Marokko geachtet und die im Jahre 1907 getöteten Franzofen gerẽcht würden, daß alle Mächte der Politik Frankreichs zuftimmten
und Deutschland der vollständigen politischen Freiheit bei dem Vor⸗
chen Frankreichs in Marokko keinen Widerstand entgegenbrächte. Es i ferner gelungen, Algerjens Sicherheit zu wahren. Der Minister kankte zum Schluß der Mehrheit des Hauses, die es der Regierung ermöglicht habe, so günstige Resultate zu erzielen. — Der Abg. zaurès ersuchte die Regierung, ein Gelbbuch über Marokko vorzit, fen. — Der Minister Pichon erwiderte, ein solches sei bereits sertiggestellt. — Jaur ds äußerte dann weiter seine Bedenken üher Vorgehen in Marokko, worauf der Berichterstatter Dou mer erwiderte, man habe Zivilisation bei den halbbarharischen Pölkerschaften Marokkos nicht anders als durch Gewalt einführen nnen. Die Ordnung sei jetzt wiederhergestellt. Frankreich habe die Anerkennung seiner Rechte erreicht, und man könne wegen der zukunft Marokkos beruhigt sein. Die Kammer nahm schließlich die Nachtragskredite für Marokko mit 452 gegen 74 Stimmen an.
Rußland.
Der König von Serbien besuchte vorgestern, W. T. B.“
zufolge, den Ministerpräsidenten und die Minister des Aeußern,
her Finanzen und des Krieges und empfing später eine
Deputation der städtischen Behörden und Vertreter des diplo⸗
natischen Korps. Gestern stattete der Kaiser Nicolaus dem Könige einen Besuch ab.
Die gestrige Sitzung der Reichs duma wurde von
dem neuen Präsidenten Gutschkow mit einer Ansprache er—
jfnnet, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ ausführte:
Er sei ein überzeugter, konstitutioneller Monarchist und sei der
Ulnsicht, Rußland könne nur bei einer konstitutionellen, monarchischen
Staatzordnung mit einer mit weitgehenden legislatorischen Rechten megestatteten Volksvertretung und einer starken, nur dem Monarchen, nicht aber den politischen Parteien verantwortlichen Regierung ge⸗ dehen. Ohne die konstitutlonelle Monarchie und unter der Herr— scaft des Parlamentarismus könne er sich eine friedliche Fntwicklung des heutigen Rußlands mit seinen Besonder⸗ heiten, die, ein Erbteil der russischen. Geschichte, in dem nufiischen Wesen wurzelten, nicht denken. Die Zahl der der Erledi⸗ zung harrenden Fragen, unter denen die der Landesverteidigung und hie der Elementarschulen obenan ständen, sei sehr groß; aber, wie ihm sheine, könnten bei allen diesen die politischen Gesichtspunkte in den hintergrund treten, und auch die schärfste politische Meinungs⸗ berschiedenheit dürfe eine einmütige Arbeit nicht verhindern. Die dem täsidenten gegebene Gewalt werde er mit der Geschäftsordnung be— sntzen zum Schutze der Würde der Duma sowie zur Einbürgerung Rllamentarischer Sitte und Wahrung der Ordnung, ohne die eine ernste gesetzgeberische Arbeit undenkbar sei.
Die Worte des Präsidenten wurden vom Zentrum, den Nationalisten und einem Teil der Opposition mit lebhaftem Beifall begrüßt.
Die Finanzkommission des Reichsrats hat die im Budget geforderten Kredite von 14674 0900 Rubel für ben Bau neuer Kriegsschiffe, die die Budgetkommission der Duma um 11 Millionen reduziert hatte, wiederhergestellt.
Italien.
Der König Victor Emanuel hat vorgestern, wie das W. T. B.“ meldet, den Präsidenten der Deputiertenkammer arcora empfangen, um ihm die Bildung des neuen Rabinetts zu übertragen. Marcora glaubte jedoch aus per sönlichen wie politischen Gründen, die der König anerkannte, zen Auftrag nicht annehmen zu können.
Niederlande.
Die Königin Wilhelmina hat, „W. T. B.“ zufolge, me Staatskommission zur Beratung von Aenderungen der Verfassung eingesetzt. Der Präsident der Kommission st der Minister des Innern Dr. He emskerk, der Vizepräsident bas Mitglied des Senats Roell. Der Kommission gehören ferner an Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer ver⸗ schiedener Parteirichtung und drei höhere Staatsbeamte.
Türkei.
Vorgestern haben zwischen dem bulgarischen Minister des uswärtigen Paprikow und dem bulggrischen Handelsminister iaptschew einerseits, dem Großwesir Hakki Pascha und dem Minister des Auswärtigen Rifaat Pascha andererseits die ersten politischen Besprechungen über die zwischen der ürkei und Bulgarien offenen Fragen stattgefunden. Wie das W. T. B.“ meldet, zeigen nach den Erklärungen einer maß⸗ gebenden bulgarischen Persönlichkeit die türkischen Minister ein ntgegenkommendes Verhalten. ö .
An der montenegrinischen Grenze ist es obiger Duelle zufolge in den letzten Tagen zwischen Arnauten, türkischen Frenzsoldaten und Montenegrinern zu mehreren blutigen Zu⸗ sammenstößen gekommen. Bei Erzanitze und Pepitsch auern die Scharmützel an. Die montenegrinische Regierung hat Einspruch erhoben und droht, zur Selbsthilfe zu greifen, alls die türkische Regierung nicht sofort die Ruhe wieder⸗ herstellen läßt.
Griechenland.
Der Ministerpräsident Dragumis brachte gestern in der eputiertenkammer das Budget ein. .
Laut Bericht des W. T. B.‘ zeigt das Budget bei den Eltz o Drachmen betragenden Einnahmen eine Perminderung fen das Vorjahr im Betrage von 6395 009 Drachmen. Diese Mindereinnahme beruht auf dem Rückgang, mehrerer Steuern und uf vorsichtigerer Aufstellung des Etats. Die Ausgaben werden auf E 031 060 Drachmen geschätzt. Die hierbei vorgesehene Erhöhung ker Ausgaben um 74184 060 Drachmen ist nötig zur Deckung bez Defizite von 1907108 im Betrage von 4368 000 Drachmen, die utsprünglich im Etat für 1909 erfolgen sollte, von Dragumis aber uf das Ctatsjahr 1910 verschoben wurde, während der Rest von 2 900 Drachmen für Mehrausgaben für die Arbeiterversicherung nnd für die Rationalverfammlung vorgesehen ist. Die Regierung ‚ grit zunächst nur die für den Etat 1910 benötigten Mittel much Anleihe zu decken. ö.
Die Kammer beschloß, heute über das Budget abzustimmen, womit ihre Arbeiten beendet sind.
Amerika. Der Präsident der Vereinigten aft hat dem Kongreß in einer
Staaten von Amerika Sonderbotschaft die
Vorschläge der amerikanischen Kommission zugehen lassen, die jüngst Liberia besucht hat. Wie das a T. B.“ meldet, solllen danach die Vereinigten Staaten zu einer schnellen Beilegung der Grenzstreitigkeiten beitragen und Liberia in den Stand setzen, mit Hilfe einer Anleihe bei den Vereinigten Stgaten seine Gläubiger zu befriedigen. Als Garantie . sollten die Vereinigten Staaten die Kontrolle über die liberischen Zölle, Mitwirkung bei der Regelung der n er n f. und bei der Einrichtung einer ausreichenden Polizei und endlich die Wiederaufnahme von Verhandlungen wegen Anlage Kohlenstation in Liberia verlangen.
Afrika.
Der Kaiser Menelik von Abessinien liegt nach einer Meldung des ‚„W. T. T.“ in den letzten Zügen. Die Kaiserin Taitu ist abgesetzt und gezwungen worden, das Kaiserliche Palais zu verlassen. Alle Häuptlinge haben dem neuen Negus den Eid der Treue geleistet.
Wie ein weiteres Telegramm gus Addis Abeba meldet, haben sich die Häuptlinge der Schoastämme, die mit der Re— gierung unzufrieden sind, zusammengetan und beschlossen, die Kaiserin Taitu von jeder Einmischung in die Staatsgeschäfte auszuschließen. Sie ließen den Ras Tassama, den Kriegsminister Fitaurari AUpte Giorgis und andere Mitglieder der Regierung in die Hände des Bischofs Mattheos schwören, in Uebereinstimmung mit dem letzten Willen des Negus zu handeln und den Rat und die Einmischung der Kaiserin vom gesamten Regierungs— geschäft unbedingt fernzuhalten. Sie beschlossen ferner, daß alle Veränderungen in den Kommandostellen, die in dieser Zeit auf Verfügung der Kaiserin in den Provinzen stattfanden, für ungültig erklärt und die früheren Inhaber in ihre recht— mäßigen Kommandostellen wieder eingesetzt werden sollen. Diese Beschlüsse sollen der Kaiserin offiziell mitgeteilt werden, die sich auch mit dem Verzicht auf jede Einmischung in die Staats— geschäfte abfinden zu wollen scheint. Man hofft, die Krisis ohne Konflikte beizulegen. Die auswärtigen Regierungsvertreter halten sich vollkommen neutral. Die Stadt ist ruhig, die k der Europäer für den Augenblick nicht in Frage gestellt.
einer
Nr. 13 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 24. März, hat folgenden Inhalt: 1) Finanzwesen: Reichsstempelabgabe für Zinsbogen mit Zinsscheinen für einen kürzeren als zehnjährigen Zeitraum und für vor dem 1. August 1909 ausgegebene Gewinnanteilschein⸗ und Zinsbogen; Nachweifung der zur Anschreibung gelangten Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren sowie der Einnahmen der Reichspost⸗ und Telegraphenverwaltuug und der Reichseisenbahnver⸗ waltung für die Zeit vom 1. April 1909 bis zum Schlusse des Monats Februar 1910; Versteuerung inländischer Wertpapiere. — 2) Militärwesen: Aenderung in dem Verzeichnis der den Militär⸗ anwärtern usw. im Reichsdienst vorbehaltenen Stellen. — 3) Zoll⸗ und Steuerwesen: Aenderung in der Zollgebührenordnung: Personal⸗ veränderung bei den Stationskontrolleuren. — 4) Polizeiwesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Rheinhausen wird der „Köln. Itg.“ gemeldet, daß auf der Kruppschen Friedrich-Alfred-Hütte am Donnerstag eine größere Anzahl Maschinisten wegen der Ablehnung einer geforderten Lohnerhöhung die Arbeit niedergelegt hat. Der Betrieb wird, wenn auch mit kleinen Beschränkungen, aufrecht erhalten.
Der Ausstand der 250 Hochofenarbeiter in Differdingen (vgl. Nr. 71 d. Bl.) ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, durch die Ver⸗ mittlung des ,,,, und des Bürgermeisters beigelegt worden. Nach einer Lohnaufbesserung um 40 4 für den Tag und die Gewährung zweier Ruhetage im Monat nahmen die Ausständigen die Arbeit wieder auf.
Die Vertreter der Bergleute von Südwales und der Grubenbesitzer hatten, wie dem „W. T. B.“ aus London be⸗ richtet wird, am 24. d. M. gesonderte Unterredungen privater Natur mit dem Präsidenten des Handelsamts, mit deren Ergebnis sich beide Parteien einverstanden erklärten. Das Einigungsamt wird nun in Cardiff eine Sitzung anberaumen, in der von neuem der Versuch gemacht werden soll, eine re n, herbeizuführen. (Vgl. Nr. 71 d. Bl.)
Aus Chicago wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Zwischen den Direktoren der westlichen Bahnen und den Lokomotiv⸗ führern und Heizern ist heute früh eine Einigung erzielt worden, die sich auf alle Streitpunkte mit Ausnahme der Lohnfrage erstreckt. Diese Frage soll nach gemeinsamer Uebereinkunft später durch einen Sonderausschuß geregelt werden. (Vgl. Nr. 69 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
Die Ausstellung orientalischer Buchkunst im Lichthof des Kunstgewerbemuseums hat durch ihren Reichtum an Miniaturen, Schriften, Büchern und Einbänden bei Kunstfreunden, Künstlern und Gelehrten so viel Interesse gefunden, daß sie bis zum 20. April ver⸗ längert worden ist. Das Museum ist am Ostermontag und Sonntags von 12 bis 5 Uhr, an den Wochentagen außer Montag im März von 10 bis 3 Uhr, im April bis 4 Uhr geöffnet.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßre geln.
Belgien.
Durch eine in Nr. 75 des „Moniteur Belge“ vom 16. d. M. veröffentlichte Verfügung des belgischen Ministers ges Innern und der Landwirtschaft vom 12. d. M. sind zur Verhütung der Ein⸗ schleppung der Pest in Belgien die Bestimmungen der Art. 1 bis 6 der Königlich belgischen Verordnung vom 26. September 1907 (vgl. R. ⸗Anz.“ vom 28. Oktober 1907, Nr. 257) für Herkünfte aus Kobe und Osaka (Japan) sowie aus Guayaquil (Ecuador) in Wirksamkeit gesetzt worden.
Solche Herkünfte von See sollen an den Quarantänestgtionen der Schelde und in den Häfen von Ostende, Nieuport und Zeebrügge, sowie in Selzente nach Maßgabe des Titels 1, Kapitel II, Sektion II der Pariser Sanitätskonvention vom 3. Dezember 1903 behandelt werden.
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Niederländische Besitzungen.
Durch Verfügung des Gouverneurs von Surinam vom 28. Fe⸗ bruar d. J. sind die fin Herkünfte von Trinidad angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben worden. (Vgl. R.⸗Anz.“ vom 21. d. M., Nr. 68.)
Aegypten.
Der Internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, gegen Herkünfte aus Mangalore (Britisch⸗Indien) das Pest⸗ reglement anzuwenden.
Verkehrsanstalten.
Der Name der Postanstalt Ebolwoa“ in Kamerun ist in Ebolowa“ geändert worden.
Theater und Musik.
Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus.
Schuldig“, das Drama, mit dem Richard Voß dereinst seinen Ruf als Dichter begründete, wurde am Mittwoch im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause durch eine gute Aufführung wieder in Erinnerung gebracht. Die traurigen Lebensschicksale des Mannes, der für einen anderen unschuldig eine Zuchthausstrafe verbüßt und erst, da er die Freiheit wiedererlangt hat, durch einen im Affekt begangenen Totschlag wirklich Hudiß wird, hielten auch ö. wieder die Zuschauer in ihrem Bann. Ganz besonders tat sich der Darsteller dieser Rolle, Rudolf Lettinger, hervor, ein Schauspieler, der jeder Berliner Bühne zur Zierde gereichen würde. Neben ihm behaupteten sich Marianne Knorr und Margarete Wolff, die Herren Rameau, Leudesdorf, Sarnow, Machold u. a. mit Ehren. Das Publikum zeichnete alle Beteiligten durch lebhaften Beifall aus.
Morgen abend findet im Königlichen Opernhause eine Aufführung von Meyerbeers „Prophet“ statt, in der in den Haupt⸗ rollen die Damen Goetze und Kurt sowie die Herren Berger, Bischoff, Sommer, Knüpfer und Bachmann beschäftigt sind. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. — Am Montag findet eine Auf⸗ führung der „Lustigen Weiber von Windsor“ statt, in der die Damen Hempel, Rothauser und Dietrich sowie die Herren Knüpfer, Hoffmann, Sommer, Mödlinger, Lieban und Krasa beschäftigt sind. Dirigent ist der Generalmustkdirektor Dr. Strauß. — Am Dienstag wird „Tristan und Isolde“ in folgender Besetzung gegeben: Tristan: Herr Grüning; König Marke: Herr Griswold; Isolde: Frau Plaichinger; Kurwenal: Herr Bischoff; Melot: Herr Kirchhoff; Brangäne: Frau Goetze; Hirt: Herr Schöffel; Steuer⸗ mann: Herr Krasa; Seemann: Herr Sommer. Dirigent ist der Kapellmeister Blech.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Schillers „Maria Stuart“, mit Frau Willig in der Titelrolle, in Szene; die Königin Elisabeth spielt Fräulein Lindner. Außerdem sind die Herren Sommerstorff, Nesper, Kraußneck, Mannstaedt und Geisendörfer in den anderen Hauptrollen beschäftigt. — Am Montag wird H. Sudermanns Schauspiel „Strandkinder“ in der bekannten Besetzung wiederholt. —Am Dienstag, findet das erste Gastspiel des Herrn Josfeph Kainz vom K. u. K. Hofburgtheater in Wien statt, und zwar in der Titelrolle von Shakespeares Trauerspiel „König Richard der Zweite. Außer dem Gaste wirken die Herren: Pohl, Nesper, Kraußneck, Boettcher, Gode, Werrack, Mannstaedt, Geisendörfer, Oberländer, Zeisler, Eggeling sowie Fräulein Ressel mit.
Im Neuen Königlichen Operntheater findet morgen, Nachmittags 243 Uhr, eine Aufführung von „Hänsel und Gretel“, mit den Damen Rothauser, Dietrich, Bber, von Scheele⸗Müller sowie Herrn Bachmann als Vertreter der Hauptrollen, statt. Hierauf folgt das Ballett „Die Puppenfee“. Dirigent: Kapellmeister Dr. Besl. — Abends wird K. Niemanns Lustspiel „Wie die Alten sungen“ aufgeführt. Herr Molengr und Frau Schramm sind die Träger der beiden Hauptrollen. — Am 2. Ostertage findet eine Aufführung von „Cavalleria rusticana“, mit den Damen Pacholski, von S e Hg und Parbs sowie den Herren Maelennan, Bischoff in den Hauptrollen, statt. Hierauf folgt „Bajazzi“, mit Frau Monrad und den Herren Kirch⸗ hoff, Bischoff, Bronsgeest und Philipp als Vertreter der Hauptrollen. Dirigent: Kapellmeister Dr. Besl. — Am nächsten Sonntag, den 3. April, geht „Der Eingebildete Kranke“ von Moliere in Szene. Der Billettvorverkauf zu dieser Vorstellung findet von morgen, Sonntag, ab täglich an der Tageskasse des Königlichen Schauspiel⸗ hauses statt.
Im Deutschen Theater geht morgen „Judith“, am Oster⸗ montag „Don Carlos‘ in Szene, am Dienstag Der Widerspenstigen Zähmung“, mit Albert Bassermann als Petrucchio, und Lucie . als Katharina. Am Mittwoch, Freitag, Sonnabend und nächsten Sonntagabend wird „Judith“ wiederholt. Am Donnerstag findet eine Aufführung von „Hamlet“ statt, und am Montag wird „Faust“ gegeben. — In den Kamm erspielen wird an den beiden Isterfeiertagen und am Dienstag „Der gute König Dagobert“ gegeben. Am Mittwoch geht zum ersten Male „Gawan“, ein Mysterium in fünf Akten von Eduard Stucken, in Szene. Die Erst aufführung beginnt um 75 Uhr. Das Stück wird am Freitag und nächsten Sonntag wiederholt. An allen übrigen Tagen steht „Der gute König Dagobert“ auf dem Spielplan.
Im Berliner Theater geht in nächster Woche allabendlich Lengyels Schauspiel „Taifun“ in Szene. An beiden Osterfeiertagen wird als Nachmittagsvorstellung „Herodes und Mariamne“, am Sonntag, den 3. April, „Pension Schöller“ gegeben.
Das Lessingtheater hat für nächste Woche , Spiel⸗ plan aufgestellt: Morgen nachmittag: „Nora“. Abends: „Das Konzert“; Montagnachmittag: ‚Rosenmontag“ Abends. „Tantris der Narr“; Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonnabend, nächstfolgenden Sonntagabend und n,, „Das Konzert“.
Im Neuen Schauspielhause bringt das Gastspiel von Agnes Sorma an den beiden Osterfeiertagen sowie am Mittwoch, Sonnabend und nächsten Sonntagabend Wiederholungen des Schau⸗ spiels „Die Rampe“, Freitag: „Die Frau im Fenster und „Mirandolina“. Dienstag und Donnerstag (75 Uhr) geht „Alt⸗ Heidelberg“ in Szene. —
In der Komischen Oper bringt der morgige erste Osterfeiertag eine Wiederholung von Künnekes „Robins Ende!. Das Werk geht auch am Mittwoch, Sonnabend und Montag, den 4. April, in Szene. Am Montag, Dienstag und nächsten Sonntagabend wird Lehars „Zigeunerliebe“ gegeben. Donnerstag wird, neueinstudiert, Lortzings -Wildschütz, in den Spielplan gufgenommen. Für Freitag ist „Die Fledermaus“ angesetzt. Als Nachmittagsvorstellung sst für morgen die Oper „Hoffmanns Erzählungen“, für den 2. Feiertag „Tiefland“ und für Dienstag „Die Fledermaus“ angesetzt.
Im Schillertheater 0. (Wallnertheater) werden morgen nach⸗ mittag „Wallensteins Lager und „Die Piccolomini“, Abends „Wallen⸗ steins Tod“, am Ostermontagnachmittag „Kabale und Liebe“, Abends „Goldfische“ gegeben. Am Dienstag werden „Goldfische'. Mittwoch Der Pfarrer von St. Georgen“, Donnerstag und Sonngbend (Hans Lange“, Freitag „Wallensteins Tod“ wiederholt. Für nächsten Sonntag ist Nachmittags „Viel Lärm um Nichts“, Abends „Egmont“ angesetzt.
ö 53 Schillertheater Charlottenburg bringt morgen nachmittag Kabale und Liebe“, Abends Viel Lärm um Nichts“, Montag, Nachmittags, „Hans Lange“, Abends „Der Pfarrer von St. Georgen‘. Dienstag. Nachmittags, „Wilhelm Tell., Abends „Egmont“. Mittwoch geht „Viel Lärm um Nichts‘, Donnerstag „Neue Jugend‘, Freltag und Sonnabend Goldfische! in Siene. Für nächsten Sonntag ist Nachmittags „Der Meineidbauer“, Abends das Lustspiel „Goldfische“ angesetzt.
Im Friedrich Wilhelmstädtischen Schauspielhause geht morgen abend, am Dienstag und Donnerstag das Schauspiel , Schuldig. von Voß in Szene. Am Montag wird „Flachsmann als Erzieher gegeben. Am Mittwoch wird, Der Strom von Max Halbe aufgeführt. Vom Freitag, 1. April, ab findet ein Gastspiel des Neuen Schau⸗ spielhauses (mit Harry Walden) in „Alt-Heidelberg' statt. Als Rachmittagsvorstellung wird morgen sowie am, Montag und nächsten Sonntag „Die Dan . von Orleans“ aufgeführt.
Im Thaliatheater geht an den Feiertagen die Operette „Die Dorfkomtesse“ in Szene. Morgen nachmittag wird Wharleys Tanten, am zweiten Feiertag, Nachmittags, „Ihr Sechs Uhr Onkel aufgeführt.