1910 / 87 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Apr 1910 18:00:01 GMT) scan diff

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Deutscher Reichstag. 62. Sitzung vom 13. April 1910, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung stehen Berichte der Kommission

für die Petitionen. Ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer

d. Bl. berichtet worden. Scheide mann (Soj.): Die Petitionskommission hat be⸗ der Berliner Fleischerinnung zur obwohl diese wahrlich recht be⸗ bei der agrarischen Zu⸗ Wunder. Eine ähnliche

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Abg. Sch ef beck (JZentr.) : Der ursprungliche Zweck der Gründung von Konsumvereinen war, zu verhindern, daß die Kaufleute und Ge. werbetreibenden zu große Gewinne erzielten.

gebildet, die den kleinen Kaufleuten eine unerträgliche Konkurrenz

Gründung ven Konsumpereinen oder durch Beitritt zu dense schwere Konkurrenz. Bitten und Ermahnm

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dieses Teiles des Mittelstandes als die Konsumvereine, und sie sind die letzten, die solche Anspruche erheben dürfen. Mit dem Uebergang zur Tagesordnung muß man ihnen dies drastisch zu Ge- müte führen. en Beamten soll die Bildung und die Teilnahme an den Genossenschaften verboten werden, während für die landwirt- schaftlichen Genossenschaften ununterbrochen die Staatshilfe reklamiert wird! Diese letzteren Genossenschaften verlangen ja nicht bloß Staatshilfe in bar, sondern e. es für ganz selbstverständlich, daß Geistliche und Staatsbeamte in leitenden Stellen bei ihnen tätig sind. Die Ronsumpereine, die der Zentrumsredner als solche Schäd⸗ linge anspricht, sind nicht nur für die Arbeiterschaft, sondern auch für den Staat als Preisregulatoren von größter Bedeutung und hohem Werte. Von diesen allgemeinen Gesichkẽpunkten aus können die vor= liegenden Petitionen gar nicht ernst genommen werden; der Reichstag muß die Zumutung, sie zu berücksichtigen, zurückweisen, weil sie offen⸗ bare Ungerechtigkeiken verlangen. .

Abg. Schäpflin (Sor) tritt den Ausführungen des Abg. Weber, soweit sie won der Voraussetzung ausgingen, daß die Konsumvereine 1

teuerlich milder als andere Steuerp flichtigen behandelt würden, en gegen. Diese Annahme sei irrig. In Bayern hätten 11,8 0 des Rein⸗

üͤberschusses an Steuern erlegt werden müssen. . Abg. Gie sberts (Zentr.) : Es handelt sich bier nicht bloß um eine Petition gegen die Konsumwereine, sondern auch um eine Gegeneingabe des Verbandes westdentscher Koenfumpereine, der J0 Vereine umfaßt. Die Regierung soll das Material beider Parteien gewissenhaft prüfen. Was den Gewerbetreibenden recht ist, muß den Arbeitern billig sein; es muß volle Gleichberechtigung zwischen den verschiedenen Arten von Genossenschaften bestehen. Die Steuern, die das Gewerbe zu ragen hat, muß auch der Konsumverein tragen; aber ein Unrecht wãre es, speʒiell Steuern zu erfinden und durchzusetzen, welche die Konsumvereine erdrosseln. Ein Gegensatz von Mittelstand und Ge⸗ nossenschaftswesen besteht eigentlich nicht; doch kann man jenen

1

Gewerbetreibenden, die von der Konkurrenz der Kensumpereine direkt betroffen werden, ihren Unmut darüber sehr wohl nachfühlen. Den Böäckermeistern ist durch die Konsumpereinsbrotfabriken eine

immer schwierigere Konkurrenz entstanden. Trotzdem darf hier der Grundsatz gleiches Recht für alle auch steuerlich nicht verletzt werden.

Abg. Rieseberg (wirtsch. Vvegg.): Die Sozialdemokratie nimmt in allen diesen Mittelstandsfragen einen direkt mittelstands feindlicher Standpunkt ein. Der Zusammenschluß der Bäckermeister hat geradeso wie die Konsumgenossenschafts bewegung die Preisregulierung zum

k. Die sozialdemokratischen Konsumvereine sind keine gemein- n Unternehmungen, sondern Kampforganisationen (Lachen bei

**

den Sozialdemokraten) Kampforganisationen gegen den Mittelstand. Der Abg. Schöpflin könnte doch wissen, daß auch der Mittelstand zu den böberen Beamtengehältern mit beitragen muß. Aafs ent- schiedenste wir, wenn wir z. B. in der Stadt

1

schiedenste verurteilen ö in

Helmstedt sehen müssen, daß zur Errichtung eines Beamten⸗ 9 * 228 2 2 nn ö 24 * 87 konfumvereins fiekalischer Grund und Boden hergegeben wird.

Der Abg. Weber meinte, die großen Warenhäuser könnten durch eine höhere Besteuerung doch nicht getroffen oder in ihrer Entwickelung gehindert werden; für mich ergibt fich daraus nur, daß diese Krebs. s für den Mittelstand lange nicht stark genug mit

Gerade der Mittelstand bildet die Grundfeste

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Der Antrag Bebel auf Uebergang zur Tagesordnung wi abgelehnt, der Kommissionsantrag angenommen.

Zur zweiten Lesung des Etats des Reichsschatzamts war die Resolution Ablaß und Gen. ffortschrittl. Volkps.) eingebracht worden: „Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß die vom Bundesrat vorgeschriebene Kennzeichnung der zum niedrigen Zollsatz eingeführten Gerste durch Eosinfärbung wegen der damit verbundenen Unzuträglichkeiten aufgehoben wird.“ In derselben Richtung bewegen sich die Petitionen des Vereins schleswig⸗holsteinischer Getreidehändler zu Hamburg und des niederelbischen Zweigverbands vom Ver⸗ bande deutscher Müller zu Neubrandenburg, der Müllerzwangs⸗ innung für den Kreis Norden, des Müllervereins von Meldorf in Holstein und der Handelskammer in Magdeburg. Der Kommissions⸗ antrag hinsichtlich der verlangten Aenderung der Gerstenzoll⸗ ordnung geht auf Ueberweisung an den Reichskanzler als Material, nachdem ein Antrag auf Ueberweisung zur Erwägung mit 14 gegen 11 Stimmen gefallen war. Die Beratung des Gegen⸗ standes war am 16. März aus der Etatsdebatte ausgeschieden worden, um alsbald nach Ostern gesondert zur Beratung gestellt zu werden; sie steht auf der heutigen Tagesordnung, und auf dem Tische des Hauses ist ein Sortiment gefärbter nnd ungefärbter Gerste ausgestellt.

Abg. Carstens ffortschr. Volksp.) führt zur Begründung der Re⸗ solution aus: Wir baben von vornherein gegen die Absicht, die Kenn⸗ zeichnung durch Färbung mit Eosin vorzunehmen, Front gemacht, und alle von uns geltend gemachten Bedenken sind in vollem Maße ein⸗ getroffen. Wenn pro und contra sorgfältig abgewogen wird, was bisher darüber an Erfahrung gesammelt ist, wird sich die Mehrheit des Hauses, davon sind wir Überzeugt, auf unsere Seite stellen, wenn auch noch hier und da mancher von einem gewissen Vorurteil behaftet sein mag. Die Regierungsvertreter haben die geäußerten Bedenken für übertrieben erklärt und darauf hingewiesen, daß die Klagen neuerdings abgenommen hätten. Letzteres ist richtig, der Mensch gewöhnt sic nämlich schließlich an vieles. Eine Klärung der Sache ist notwendig.

higkeitsfrage. Auch landwirtschaftliche Kreise steben der Färbung mit Mißtrauen gegenüber. Als die Landwirte. Viehhändler und . beschwerten, kamen auch die Agrarier in Verlegenheit. n erwartet, daß die Regierung in materieller Beziehung etwas getan und unbedingt zugegeben bätt 5 di

2 11 ð⸗ Färbung im Interesse der Müller usw. schädlich ist. Sie hat sich darauf beschränkt, zu versichern, daß die Färbung gesundheitlich unbedenklich ist. Ich hätte gern gehört, was die Regierung zu sagen hat über die Ginwirkung der Cosingerste auf Geflügel, Pferde und den Menschen. Na . Benutzung gefãrbter Serste sind Klagen laut geworden über verminderte Freßlust der Schweine usw. Es tretẽn auch andere Krankheitserscheinungen hervor. Tierärzte und Beschauer haben amtlich bescheinigt, daß die Ein⸗ geweide ven Schweinen infolge des Genusses gefärbter Gerste rot

e Levin von der hiesigen Universität hat sein n, daß Eosin ein Gift ist. Ueber solche Gutachten kommt man nicht hinweg. unge ko t darauf hingewiesen, daß das Reichsgesundheitsamt festgestellt habe, daß veder im Magen noch im Darm noch im Fleisch von Schweinen Eosin gefunden worden sei. Landwirtschaftliche Behörden haben das Gegenteil festgestellt. Wer bürgt dafür, daß im Laufe der Zeit bei den Tieren nicht Entzündungszustände eintreten? Wer von uns würde willens sein, eine Nahrung ju sich zu nebmen, die die Eingeweide färbt? Wenn die Eosinfärbung so unbedenklich ist, warum hat denn die Re⸗ ie Menge des zulässigen Farbstoffes auf die Hälfte berab⸗ Es muß dahin kommen,

Die Müller beklagen sich, CEosinschrot zu nehmen.

e färbt die Mahlgänge und die reine Gerste, die

nachher in die Mahlgänge kommt. Es sind Eosinvergiftungen konstatiert worden, auch Augenkrankheiten bei Leuten, die mit Gosin⸗ gerste zu tun batten. Die Säcke waren durch die Eofingerste ver⸗= schmiert. Die Farbe setzt sich in den Schiffsräumen fest und ist nicht zu beseitigen. Der preußische Staat läßt sich das nicht gefallen, die kleinen Schiffer müssen eg sich gefallen lassen. Es sind Prozesse entstanden, weil die Besteller von Braugerste sich ge⸗

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ie muß doch selbst unsicher sein. daß das Eosinschwein unverkãuflich wird. daß ihre Kundschaft sich weigert,

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weigert haben, diese Ware abzunehmen, weil sie in Schiffen, die früher Eosingerste fuhren, rot gefärbt worden war. Das Reich hat

Färbung erhebliche Kosten. Die Einfuhr der Futtergerste zestiegen, die Einfuhr von Malzgerste gefallen. Damit

eingetreten ist. Sie können also ruhig den Versuch machen, ohne die Fãrbung auszukommen. w

Staatssekretãr des Reichsschatzacnts Wermuth:

Meine Herren! Ich will gleich das letzte Argument des Herrn Vorredners vorwegnehmen, das dahin geht, die Unterscheidung zwischen Maljgerste und anderer Gerste habe keinen Zweck, die Unterscheidungs⸗ versuche hätten keine Wickung, das habe das gegenwärtige Jahr er⸗ wiesen, in welchem viel weniger Malzgerste und viel mehr Futter⸗ gerste eingegangen sel. Diese Deduktion ist nicht zutreffend. Die Mindereinfuhr von Malzgerste liegt daran, daß die Preise der deutschen Malzgerste infolge der überaus reichen deutschen Ernte niedrig ge⸗ wesen sind. (Sehr richtig! in der Mitte und rechts) Wir haben diesmal an Sommergerste geerntet 3 495 000 t gegen 3 059 000 t im Jahre 1908. Dagegen waren die Preise der Braugerste in Dester⸗

reich ungewöhnlich hoch gewesen, sodaß die Ausfuhr nach Deutscht⸗

land nicht so lohnend erschienen ist wie in dem Jahre vorher. Andererseits bat bekanntlich Rußland im Vorjahre eine ganz unge⸗ wöbnlich große Ernte in Futtergerste gehabt, woraus sich zweifellos die große Ausfuhr nach Deutschland erklärt.

Also ich kann nicht zugeben, daß die ganze Unterscheidung keine praktische Bedeutung hätte. Meine Herren, das liegt ja auch auf der Hand. Wir sind durch die Handelsvertrãge in die Lage versetzt, zwischen Malzgerste mit 4 4 und Futtergerste mit 130 zu unter⸗ scheiden, und es ergibt sich von selbst, daß die Zolltechnik verpflichtet ist, diese bedeutende Unterscheidung bestmöglichst durchzuführen. Wir haben uns dieser Verpflichtung von vornherein nicht entziehen können und werden sie weiterhin wahrnehmen. (Bravo! rechts.)

Wir haben der Verpflichtung nachgelebt, indem wir alle Mittel, die eine Unterscheidung ermöglichen könnten, von vornberein geprüft haben. Wir haben die verschiedensten Versuche gemacht, und zwar auch in der Praxis. Aber das von uns zuerst eingeführte Verfahren des Anschrotens oder Brechens hat sehr große Nachteile mit sich gebracht, weil es einerseits für die Interessenten zu zeit⸗ raubend, andererseits für die Reichskasse auch wesentlich kostspieliger ist, und weil es den Handel dadurch erschwert, daß die Qualität und s Hektolitergewicht später nicht mehr genau festzustellen sind. Wir

wegen auch übergegangen zu dem Versuche, die Keimfähigkeit der Gerste durch Erhitzung zu tõten. Auch diese Versuche haben nicht zum Ziele geführt, und es ist schon sehr früh der Wunsch aufgetaucht, zum Färben der Gerste überzugeben. ist durchaus nicht afrarischen Kreisen entsprungen, sondern den Kreisen der Müller und den Kreisen des Handels. (Hört! hört! rechts und Zuruf links: Beweise ) Ich führe dafür an, daß schon am 30. Juli 1903 die Versuchs⸗ anstalt des Verbandes deutscher Müller die Färbung mit Fluoreszin oder Pheneuphthalein empfohlen hat, und daß die Handelskammer in Berlin sich für ein geeignetes Färben eines bestimmten Prozentsatzes der Körner in einem Gutachten aussprach.

Meine Herren, wir haben nun alle Mittel geprüft, die zur Färbung etwa geeignet wären, und um Ihnen eine kleine Probe da⸗ von zu geben, wie gründlich die Angelegenheit in der Reichsfinanz⸗ verwaltung von jeher behandelt worden ist, will ich Ihnen doch einige wenige der Mittel vorlesen, die bei uns untersucht worden sind. Es sind das das Rhodamin, der Hollunder⸗ oder Heidelbeersaft, die Krappwurzel, das Sandelholz, das Blauholz, das Brasilin, das Hämatotorylin, die Cochenille, das Gentianaviolett, das Methylen⸗ blau, das Nigrosin, der Ruß allein oder mit Stäckestrup vermischt, der Zusatz von stark geröteter Gerste und das Eisenorvd.

Ich habe nur diejenigen Mittel herausgegriffen, die in besonderem Maße geprüft worden sind. Sie alle sind, teils weil sie nicht genũgend Unterscheidung herbeifübrten, teils weil sie tatsächlich Nachteile zur Folge hatten, von vornherein als nicht brauchbar erkannt worden.

Dagegen hat der Färbstoff Eosin von vornherein lebhafte Be⸗ fürworter gehabt, und hat in der Vorprüfung allen Untersuchungen standgehalten, sowohl den sorgfältigen Fütterungsversuchen bei Schweinen auf dem Versuchsgute Mocheln wie den Schälversuchen aärbter Gerste, den Versuchen auf Schimmelbildung, den Mäljungs⸗ und Brauversuchen und den Lagerfäbigkeits versuchen. Meine Herren, mit diesen Voruntersuchungen traten wir im es war am 22. April 1909 in der Vorlage über ie zollwidrige Verwendung von Gerste vor Sie hin und unterstellten Diese Prüfung hat in der

sogar das Plenum in zweiter Lesung zu dem Beschluß, eine Kenn⸗ zeichnung der Gerste obligatorisch vorzuschreiben, was nach dem damaligen Standpunkt der Versuche unzweifelhaft die Einführung der Cosinfärbung zur Folge gehabt haben würde; denn es gab eben kein anderes geeignetes Verfahren. Von diesem Beschluß ist zwar in dritter Lesung wieder abgegangen worden, aber es ergibt sich wohl von selbst, daß nach den damaligen Verhandlungen die Reicht⸗ verwaltung unzweifelhaft berechtigt, ja daß sie auch verpflichtet war, nun in dem Sinne vorzugehen, wie Sie es durch Ihre endgültigen Beschlũsse angedeutet hatten. Und das ist dann auch gescheben, wir sind unmittelbar damit vorgegangen und haben das Eosinverfahren eingeführt, und zwar zu allseitiger Zufriedenheit der Handelskreise.

Ich bestreite dem Herrn Abg. Carstens, daß vor den Nachrichten, die in Ihnen nicht ganz unbekannter Weise über die Gesundheite⸗ schädlichkeit des Eosins plötzlich auftauchten, irgend eine Beunruhigung des Handels stattgefunden hat. Ich erlaube mir, beispielsweise den Wirtschaftsbericht der Handelskammer zu Frankfurt a. M. vorzulesen, der das ganze Jahr 1909 umfaßt und folgende Stelle enthält:

Zu Anfang Oktober wurde neben dem Verfahren des Schneidens das Färbeverfahren mit Eosin eingeführt, welches den Händlern nach der hier geübten Weise nicht unsympathisch war. Die Gerste war leicht verkãuflich, da man die Färbung kaum wahrnahm. Auch wurden Klagen bei Verfütterung an Großvieh und Schweine hier nicht bekannt.

Daran schließt sich die Bemerkung darüber, wie es geworden ist, als nun plötzlich die Nachrichten verbreitet wurden. Darauf komme ich gleich zurück.

Aus Danzig haben wir eine Eingabe von Händlerkreisen und, wie mir scheint, von Kreisen ziemlich ausgedehnter Art, ain der es am 23. Dezember 1909 heißt:

Bisher haben unsere Abnehmer in der Provinz, die sich in der Hauptsache aus Händlern und Schweinemästern zusammensetzen, über die Verwendung derartig gefärbter Gerste keine Klage gefübrt.

Also es war alles ganz schön in Ordnung, da plötzlich, meine

7 21 I. . ift widerlegt, daß eine mißbräuchliche Verwendung der Futtergerste

Herren, tauchte die Nachricht auf, daß Schweine ermittelt und auch

Teile von solchen herumgezeigt wären, deren Magen stark gefärbt und auch entzündet waren, und diese Nachrichten gaben sich selbstverständ⸗ lich auch in der Einkleidung, deß eine schwere Gesundheits⸗ schädigung der Schweine und demnächst auch der Menschen herbei= geführt werden könnte. Solche Nachrichten liefen nun wie der Blitz durch das ganze Reich. Es entstand eine ungeheure Aufregung, von allen Seiten strömten jetzt gleichartige Mitteilungen herbei, der Reichsboden war, wenn ich mich so ausdrücken darf, mit sterbenden und verendeten Schweinen übersät. (Heiterkeit) In den Witz⸗ blättern wimmelte das rosenrot bis dunkelrot gefärbte Ferkel, und unsere Akten füllten sich mit Telegrammen teils klagenden teils sehr energischen Inhalts. Meine Herren, die Sache hat aber auch eine sehr ernste Seite, denn dadurch und an dieser Behauptung halte ich fest ist nicht Rare rie- chnæezæ Beunruhigung in unseren Handel gekommen, sondern eine zeitweis ganz erhebliche Entwertung der einmal eingeführten Gerste. ((Sehr richtig! rechts) Ich berufe mich da auf Urteile der Händlerkreise, die ich vorhin anführte. Die Mine von mir angegebene Mitteilung fährt folgendermaßen fort:

In den letzten Wochen sind nun Aufsehen erregende Mittei⸗ lungen verbreitet, in denen die Färbung der Gerste mit Eosin auf das schärfste verurteilt und behauptet wird, daß die Fütterung der⸗ artiger Gerste nicht nur gesundheitsschädlich für das Vieh sei, sondern, daß dadurch auch das Fleisch und das Fett der Schweine eine vollstãndig rote und unappetitliche Färbung annehme.

Die Folge davon ist, daß die Konsumenten sich fürchten, ge—⸗

schlüsse derartige Gerste abzunehmen.

Das Vorgehen einer hiesigen großen Firma, die in allen Provinzzeitungen große Inserate erlãäßt, wonach Futtergerste mit Eosin gefärbt, minderwertiges rotes Fleisch gibt‘, und die ihre un⸗

gefärbte, noch vor dem Inkrafttreten des jetzigen Verfahrens eingeführte Gerste anbietet, ist naturgemäß nur geeignet,

die augenblickliche Situation der Danziger Gerstenhändler zu ver⸗ schlimmern, denn wir alle haben große Läger in gefärbter Gerste, da die großen Gerstenzujuhren der letzten Monate ausschließlich gefärbt wurden.

Die Unterzeichneten weisen daher das Vorsteheramt der Kauf⸗ mannschaft auf die unabsehbaren Folgen der jetzigen Zustände hin; etwa 10 000 t gefärbter Gerste lagern allein in Danzig und werden eventuell dadurch fast wertlos.

Die Eingabe schließt mit dem Notschrei: die Reichsregierung möge sich angelegen sein lassen, so schleunig und so nachdrücklich wie irgend möglich zu erklären, daß die Eosingerste nicht gesundheits⸗ schãdlich sei.

Wir sind dieser Angelegenheit schon vorher mit Eifer nachgegangen und haben sãmtliche Fragen aufgeklärt, die durch die neuere Bewegung angeregt waren. Wir haben das Kaiserliche Gesundheitsamt beauf- tragt mit Fütterungs⸗ und Vergiftungsversuchen. Wir haben die Fortsetzung der Fütterungsversuche veranlaßt, die auf dem Versuchs⸗ gute Mocheln schon vor dem Gesetz eingeleitet und drei Monate lang sorgfältig durchgeführt waren. Wir haben sämtliche einzelnen Fälle untersuchen lassen und haben Vertreter der Wissenschaft in langen Sitzungen gehört und Gutachten von ihnen gefordert. Da muß ich denn sagen, daß ich nicht erklären kann, daß irgend eine der Be⸗ bauptungen, die der Herr Abg. Carstens aufgestellt hat, durch die Untersuchung bestätigt worden ist. (Hört! hört! rechts und in der Mitte.)

Ich frage den Herrn Abg. Carstens besonders: will er eigentlich seine Behauptung, daß das Eosin gesundheitsschädlich ist, aufrecht erhalten oder meint er nur, es würde in weiten Kreisen angenommen, daß es gesundbeitsschädlich sei? Er hat sich auf eine Autorität be⸗ rufen, ich kann mich auf eine große Anzahl anderer Autoritäten be⸗ rufen und gehe weit über die theoretische Erörterung hinaus, indem ich erkläre, daß die praktischen Versuche im Reichsgesundheitsamt keinerlei Gesundheitsschãdlichkeit nachgewiesen haben. (Hört! hört! rechts und in der Mitte.) Wir haben das äußerste getan, was wir tun konnten: wir haben das Gesundheitsamt beauftragt, den Tieren so starke Dosen beizubringen, daß, wenn die Giftigkeit vorhanden wäre, die Tiere unfehlbar verenden mußten. Das Kaiserliche Gesund⸗ heitsamt hat sich dieser Aufgabe mit Begeisterung unterzogen (Heiter⸗ keit) und hat u. a. als Maximalleistung dem einen Schweine von 60 kg Lebendgewicht in 2 Tagen 240 g Eosin beigebracht, einem anderen Tier von gleichem Gewicht in 6 Stunden 300 g Gosin. Dieses Quantum ist das 6000 fache von dem, was ein Tier bei normaler Fütterung an gefärbter Gerste zu sich nimmt, und es ist, nachdem wir jetzt die Stärke der Lösung auf die Hälfte herabgesetzt haben, das 12 000 fache von dem Quantum. Gleichwohl hat das Tier es nicht fertig gebracht, auch nur irgend eine Gesundheitsschädigung zu zeigen oder irgend einen Widerwillen gegen die Aufnahme des Eosins. Wenn diese beiden Tiere in der Lage gewesen wären, gleiche Mengen von an sich ganz ungefährlichen Stoffen zu sich zu nehmen, wie z. B. Kochsalz, so würden sie nach den uns zugegangenen Gut⸗ achten unfehlbar verendet sein. Wir haben die Vergiftungsversuche durchgeführt, und wir haben die Fütterungsversuche eben falls fortgeführt. Letztere dauern jetzt schon drei Monate. Soeben geht mir ein Bericht des Gesundheitsamts zu, nach welchem sich in dem ganzen Zeitraum bis in die letzten Tage keinerlei Schädigung bei den Versuchsschweinen gezeigt hat. Die mit ganz gefãrbter Gerste, also mit übernormal gefärbter Gerste, meine Herren, gefütterten Schweine haben während einer dreimonatlichen Fütterung mehr an Körpergewicht zugenommen, als sie bei Fütterung mit ungefärbter Gerste zugenommen bätten. (Heiterkeit) Ich muß mich etwas korrigieren, ich habe gesagt, es wären an den Tieren keinerlei Krankheitserscheinungen zu beobachten. Doch, an einzelnen der Tiere, die uns als verdächtig angezeigt waren, und die wir darauf⸗ hin entweder hier oder an Ort und Stelle haben untersuchen lassen, sind nach erfolgter Schlachtung Krankheitserscheinungen beobachtet, aber allerdings nicht Eosinvergiftungen, sondern Rotlauf, chronische Schweineseuche und Backsteinblattern, die man in der Aufregung irrtümlich für Gosindergiftungen gehalten hat. Das ist überhaupt kennzeichnend an dieser ganzen Bewegung, es ist naturgemäß und geht wahrscheinlich jedem Viehzüchter und Viehmäster so, wenn er der artige Nachrichten bekommt: der Viebbesitzer wird unruhig, und führt nunmehr jeden zweifelhaften Fall, der ihm vorkommt, auf Eosin vergiftung zurück. Wir haben sehr charakteristische Fälle während der ganzen Untersuchung gehabt, unter anderem wurde uns telegraphiert: ein Tier verendet, offenbar an Cosin⸗

vergiftung, wir telegraphierten sofort wieder zurück: schickt das Schwein, darauf telegraphierten sie wieder: es ist gar kein Schwein, sondern eine Taube (Heiterkeit) und die Taube ist bereits vergraben. Darauf wurde derjenige Sachverständige, der das ermittelt hatte, aufgefordert, seine Erfahrungen mitzuteilen, er teilte mit, daß er aus dem einzelnen Falle keine Schlũsse ziehen konnte, weil ihm jetzt Unterlagen fehlten, er hätte aber inzwischen Tauben sehr eifrig gefüttert und keinerlei An- zeichen einer Vergiftung gefunden, das vergrabene Tier müßte also wobl eine Idiosynkrasie gegen das Eosin gehabt haben. (Heiterkeit Meine Herren, wenn ich Herrn Carstens recht verstanden habe, soll es nicht ausgeschlossen sein, daß auch eine Färbung des Fetts statt ˖ findet. Nach den Ermittlungeu, die wir veranstaltet haben, und nach den Berichten nicht nur des Gesundheitsamts, sondern auch zahlreicher im Schlachtgewerbe stehender Sachverständiger ist eine solche Fãrbung nicht eingeterten, und nach dem einfhwigen Gutachten der ge hörten wissenschaftlichen Sachverstãndigen ist sie ausgeschlossen. Leichte und vorübergehende Färbung der Därme sind vereinzelt be⸗ obachtet worden, aber nur bei Fütterung mit äbernormal gefãrbter Gerste. Auch eine verminderte Freßlust ist weder bei den im Ge— sundheitsamt gefütterten Versuchsschweinen noch bei den sonstigen Nachforschungen irgendwie festgestellt worden. Was die M blgãnge anbetrifft, so hat Herr Carstens meine Erwiderung schon antizipiert. Ich kann nichts weiter hervorheben, als was der Sachverstãndige, der Herr Vorstand der Kaiserlichen Technischen Prüfungsstelle bereits auf Grund seiner eingehenden Untersuchungen in der Budgetkommission erklärt hat, nãmlich, daß eine Verschmutzung der Mablgänge nicht stattfindet, vielmehr lediglich kleine Teile von Eosingerste auf den Mühlsteinen liegen geblieben sind; davor könnten sich die Mäller schützen, indem sie die Mühlsteine auf mechanischem Wege reinigen oder zur Säuberung der Mahlgänge einige Säcke ungefärbten Ge— treides durch die Mahlgänge laufen lassen. Nach den Ausführungen des Herrn Carstens gibt es doch recht reichlich ungefärbte Gerste, das war die Einleitung seiner Rede überhaupt, weshalb das nicht möglich sein sollte, ist mir nicht ganz klar. Wir haben den sämtlichen Müller—

verbänden Mitteilung gemacht, und diese haben die Mitteilung an ihre Interessenten weiter verbreitet, obne irgendwie Widerspruch zu erheben oder zu erfahren. Was schließlich di Verschmutzung der

Schiff srãume anbelangt, so sind sie tatsãchlich gelegentlich vorgekommen

in der Zeit, wo überhaupt noch mancherlei Unzuträglichkeiten vor— gekommen sind, namentlich bei Beginn des ganzen Verfahrens. Damals ist, wie ich bereitwillig zugebe, auch das Färbeverfahren noch ungleichmãßig gehandhabt worden, und es mag daduich, daß sich vielfach große Quantitãten Farbmaterials auf einen Klumpen zu⸗ sammenballten, gelegentlich eine Unzutrãglichkeit herbeigeführt worden sein. Wir hoffen sehr, daß hierin durch Herabsetzung der Flüssigkeits- menge, wie auch der Stärke der Lösung ein Wandel eingetreten sein wird. Wir haben außerdem festgestellt, daß die entstehenden Flecke sich ohne größere Schwierigkeiten entfernen, oder, wo dies nicht möglich ist, durch Behandlung mit einer Lösung von Aluminium sulfat gegen Abfärben sichern lassen.

Meine Herren, allerdings haben wir, wie der Herr Abg. Carstens sich ausdrũckte, hierauf den offiziösen Dementierapparat lebhaft in Bewegung gesetzt. Denn es war doch unsere außerordentlich starke und wohlbegründete Verpflichtung, nunmehr den Interessenten Auf⸗ klärung zu verschaffen und die bei ihnen eingetretene Beunruhigung zu beseitigen. Das haben wir getan, indem wir viele Tausende von Exemplaren eines Sonderabdrucks aus dem Reichsanzeiger“ in alle Interessentenkreise hineingebracht haben. Ich glaube nicht, daß wir uns dieser Handlungsweise zu schämen baben. Wir haben auch den Erfolg erzielt, daß tatsächlich eine Beruhigung eingetreten ist. Leb⸗ baft würde ich es bedauern, wenn durch die heutigen Verhandlungen wiederum eine Beunruhigung herbeigeführt werden sollte. Ich wieder⸗ hole nochmals: das Gefährlichste an der ganzen Angelegenheit ist die Behauptung, das Eosin sei gesundheitsschãdlich. Ich bitte sehr dringend darum, daß diese Behauptung nur dann aufrecht erhalten werde, wenn gegenüber dem von mir angeführten, doch wohl recht kräftigen Material unjweifelhafte, zwingende Beweise vorgebracht werden können; sonst ist es nicht richtig, wiederum Unsicherheit in die Interessentenkreise zu tragen.

Wie ich eingangs bemerkte, sind wir verpflichtet, für die Unter— scheidung zu sorgen. Wir haben das nach bestem Wissen und Ge— wissen getan. Wir sind weiter bestrebt, den Unzuträglichkeiten, die sich im einzelnen unzweifehaft ergeben haben, nachzugehen und nach Tunlichkeit abzuhelfen. Aber wir sind entschlossen und müssen ent⸗ schlossen sein, das Verfahren nicht eher aufzugeben, als bis uns ganz un⸗ zweifelhaft bessere Verfabren nachgewiesen werden oder schwere Nachteile, nach denen das Verfahren nicht haltbar erscheint. Wollten wir es früher aufgeben, wollten wir überhaupt erklären, daß wir es aufgeben wollten, ohne einen zwingenden Grund zu haben, so würden wir nicht nur die innere Produktion, sondern namentlich auch den Handel außer⸗ ordentlich schädigen. In diesem Sinne glaube ich sagen zu dürfen würde es nicht förderlich sein, wenn Sie die hier beantragte Resolution annehmen wollten. (Bravo! rechts und in der Mitte.)

Abg. Maver Pfarrkirchen (3entr.): Es hat infolge der Eosin⸗ färbung eine häßliche Agitation eingesetzt. Ich bin beauftragt, zu erklären, daß meine Fraktion der Resolution Ablaß nicht zustimmen wird. Es muß zugegeben werden, daß die Eosinfärbung in der ersten Zeit er— hebliche Mängel gehabt hat, die ursprunglichen Bedenken wegen Färbung der Säcke uw. sind aber jetzt behoben. Das Färbeverfabren ist, erkeblich billiger als das Schneideverfahren, es ist auch erstrebte Ziel zu erreichen. Ursprünglich

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rationeller, um das

wurde die Erfahrung gemacht, daß durch die Eosingerste die Schiff boden sich färbten. Auch hier ist durch praktischeres Verfahren eine Remedur geschaffen worden. Aerzte und Sach—⸗

verständige erklären übereinstimmend, daß eine Einwirkung der Eosin. gerste auf die Eingeweide der Tiere ausgeschlossen ist. Eine Schäͤdi⸗ gung der Gesundheit der Tiere ist nicht nachgewiefen worden. Es wäre zu wünschen, daß das Eosinverfahren allgemein durchgeführt würde. Diese Maßnahme ist notwendig im Intereffe auch der kleinen Mäster, des soliden Maljgerstehandels und zur sinngemäßen Durch⸗ führung des Zolltarifs. z

Abg. Dr. Roesicke (dkons.): Diese Frage hat uns ja schon wieder⸗ holt beschãftigt. Leider war es nicht möglich, die Sache schon vor Oftern zu behandeln, der Staatssekretär hätte uns dann schon damals die wertvollen Aufschlüsse geben können, die er uns hegte gegeben hat. Die Linke sollte doch selbst froh sein, daß jetzt die Mͤglichk it ge⸗ geben ist, eine sichere Unterscheidung zwischen Futtergerste und Malzgerste zu machen. Tatsächlich konnte ein anderes besseres Mittel nicht gefunden werden, um diese von uns verlangte Unterfcheidung, die Zuch Lon der Linken durchaus gebilligt werden muß, zu ermöglichen. Die Färbung ist gerade aus Handelz kreisen angeregt worden. Nachdem

man einmal die Bestimmung eingeführt hat, muß sie auch aufrecht erhalten werden, wenn nicht bewiesen werden kann, daß diese Art

gesprochen:

Farbe besteht hier, fast ich sagen leider, nicht. 2 5

Die Rötun bes Magens 9 des leisches j 5

Die Rötung des Magens oder des Fleisches der mit Eosin gefütterten Schweine nach der Schlachtung ist entweder gar nicht berhanden oder nur vorübergehend. Die Rotfärbung des Specks Rärfte, wie Sachwverständige meinen, ganz anderen Ursachen als der Gosinfãrbung zuzuschreiben sein. Seitdem man gelernt bat, die Färbung rationell vorzunehmen, sind auch die ursprünglich a

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getreten? iutr5s alichfeiter j 583 ö . Atretenen. Unzutrãglichkeiten ieder geschwunden. Nach der neueste 1st 8 5 6 7. 38 . . 3 Statistit ist die Ei Malzgerste zurückgegangen in ; ten (rr t

de trerarer ite —2— ö 211 on * . ö der Juttergerste as liegt zum Teil an der guten ö 2 4 ] . z * . 1ͤIIrInaor or Mero or 2 zum Teil n gewisser X Cwegungen. die in der letzten Abstinen bewegung Fs jst af 3 * 12 tmnenjbewegung. C885 ist allo ganz selb . õhmische * B. 2 3 111 1 ö 2 lll udien, 82 3 ten Un . J e ! Süden T2 entsick lands wor kartder * . . . . 1. ** h WQ * C„CCcllllechlahndts DDrba d 111 1b nt: 6 ö. ö CGosinfãarbung inung g Einst⸗ der der Denaturierung festaebasten . ; 1 9 . ne r nn g ö . 9 r* * rr Y err r = 2 werden, eine Aenderung ware nur ein Nachteil für de 2 35* * 1 . Ur den einheimischen Gerstenbau. 90 7 6 Mak 2 ö Abg. Dr. Weber (nl): Wi un

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sage dankbar sein.

Staatssekretär des Reichsschatzamts Wermuth:

Meine Herren! Meine ganze Deduktion bezüglich der Haltung der Handelskammern ging dahin, daß eine Besorgnis hinsichtlich der Gesundheitsschadlichkeit von Eosin nicht geherrscht habe, bevor die Nachrichten sich verbreiteten, von denen ich zu sprechen mir erlaubte. Und diese Behauptung glaube ich aufrecht erhalten zu müssen. Ich lege auf diesen Punkt den allergrößten Wert, weil die heutige Ver⸗ bandlung den Erfolg haben muß, festzustellen, daß Nachweise über die Gesundheitsschädlichkeit des Eosins gegenüber den von mir angeführten starken Gegenbeweisen nicht erbracht worden sind. Dagegen bin ich durchaus der Meinung des Herrn Vorredners und des Herrn Abg. Dr. Roesicke, daß sich im ganzen Verfahren noch mancherlei bessern äßt, und die Herren werden mir auch zugeben müssen, daß dies vo ite schon angebahnt und auch gescheben ist. Wir verschiedener Beziehung Modifikationen eintreten

erden uns unaugsgesetzt er Prüfung dieser Frage widmen und alle Erleichterungen zu schaffen suchen, die sich mit dem Zweck, nämlich der zolltechnischen Unterscheidung, irgendwie vereinbaren lassen. k

Hierher gehört insbesondere das Verhältnis der Kleinmüllerei. Es ist ganz richtig, daß hinsichtlich der Ablassung von Gerste auf Erlaubnisscheine die großen Mühlen einen wesentl l

tlichen Vorteil haben ssehr richtig! rechts und in der Mitte), der den kleinen Müllern nur wenig zugute kommt. (Erneute Zustimmung rechts und in der Mitte.)

Wir sind in Erwägungen darüber begriffen und die Herren werden mir bestätigen, daß diese Erwägungen auch schon öffentlich angekündigt worden sind in welcher Weise wir diesem Mißstande abzuhelfen haben. (Bravo! recht́) Das kann geschehen entweder durch Verkürzung der Vorzüge der großen Mühlen oder durch Aus— dehnung der Vergũnstigungen nach der Seite der kleinen Mühlen hin. Ich kann mit aller Bestimmtheit versprechen, daß wir nach dieser Richtung mit Nachdruck vorgehen und Wandel schaffen werden. (Bravo! rechts und in der Mitte)

Abg. Stolle (Soz.). Bei Beratun des Gesetzes wegen zoll⸗ widriger Behandlung von Gerste haben die Agrarier ausdrücklich erklärt, sie begrüßten die Vorlage als ein Mittel, die Fehler des Zolltarifs wieder gutzumachen und auch der Reichskasse zu den Einnahmen zu verhelfen, die ihr sonst entgingen. Was den letzteren Punkt be—⸗ trifft, so hat man über größere Zolleinnahmen seit dem Erlaß des Gesetzes nichts gehört; damit würde die Behauptung, daß früber eine Schädigung der Reichskasse stattgefunden babe, schon widerlegt sein. Es bleibt also nur der rein agrarische Charakter des Gesetzes übrig. Ich werde zu beweisen ver⸗ suchen, daß der Nachteil der Eosinfärbung nicht nur den Handel und Verkehr, sondern auch die Landwirtschaft selbst benachteiligt. Die Handelskammern haben sich überwiegend gegen die Färbung aug⸗ R tatsãchlich haben Handel und Verkehr darunter zu leiden. Die Versuche mit Eosin im Reichsgesundheitsamt beweisen nicht viel, weil sie unter Bedingungen stattfinden, die im kleinen Verkehr nicht zutreffen; es ist damit nicht bewiesen, daß die kleinen Landwirte nicht Schaden leiden. Die Einfuhr von Futter⸗ gerste ist, eine Notwendigkeit für die deutsche Landwirkschaft. Diese Einfuhr hat sich von Jahr zu Jahr vermehrt. Ich wundere

age, Futtergerste bauen. Die deutsche Landwirtschaft t auch nicht im stande, den Bedarf an Getreide selber zu pro⸗

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