1910 / 95 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Apr 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Marktorte

Qualitãt

gering

mittel

gut

16

niedrigster höchster niedrigster höchster . =

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

16 6

niedrigster höchster

1

Am vorigen

Verkaufte Markttage

Menge

Verkaufs⸗

wert Doppelzentner dem

Außerdem wurden am Markttag Spalte. 1j nach überschlãglicher Schätzung verkauft Doppel zentner (Preis unbekannt)

22. Allenstein ;

. Thorn J ö .

d d J e 8 e

J Schneidemũühl.... . 8 J s ,, ö I

k

ö .

9 Hildesheim..

( ; ? . : ö J J

z w

engen

ö , 22. . . Thorn w ö 11 ‚— Posen J . ö. , , ö ,, . J ö Breslau J ö ,,,, . z e 4 ! 1 * Liegnitz d . 3 ,,, e. 1 2 ,, . . J / . 1 . k ö J i z ö !. 1 ö 1 O 4 3 J i . R 22. R , 1 ö k 8 1 ö e ', J x 1 ö Kw . i ö J z JJ ö ö,, *. * . ö. J o , , * Crefeld J . . ö. 82 9. = . 3 JJ ö Bopfingen J ö 11 ii) n d 22 k h. w / z 1

z

* Posen Lissa i.

2

ö J

. 1

. 2

1 1

ö 1

ö 11

x k .

ö . .

! ; ;

3 .

g w ;

. ;

J w

. ; w

f . Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird Ein liegender Strich (—) in den Spalten für

in, den 23. April 1910.

Braugerste

J 21,00

ö 21.30 19 66

ö 1536

BDoy 21,33 1 *

13,00

ö 14,80

. 13.00 12,20 14,00 ; 13.00

. 14,00 12,00

. 1308 . 1486

15,50 ö 15,00

14,00 16,89

15 * J Manwm 8 * 53 5 auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

.

14,00

16,89

2

Q—

——

20,00 20, 30 21,10 21,20 21,80 21,90 20,50

21,50 21.20 22,57 22360 22,50 21,00 21,60 22,50

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 2220 1

—— , *

21,80

22,90 21,80

14,25 15,10 14,40 14,60 14,50 14350 14,60 13,50 1420 14,20 14,80 14,00 14,80

16,00 15,20 14,64 195,20 164650 1600 15,20

17471 16,20

137 1 320 ö

1456 13 416 1

12,50 1

14,50 ö 1420 I

13,40 13

1400 1 14,50 1 12,50 1 1340 I 14,00 1

12,70 1 13, 85 1 15,20 1 15,40 1 1600 1 1600 1 16,62 ö

15,75 J 15,50 1 14,50 1 15,60 1 14,60 1 14360 ö 15,00 1 14,10 1 14,40 1 1440 1 15.10 1 14,80 1 15,60 1

15,40 1 14570 1 16,00 1

17,70 1

15,59 1 1400 1 14340 ö

1440 1

14 40 1640 1 1822 1 16,20 1

8 18 8

22728 3,06 21,40 21,60 21,50 2200 2400 2220 21,80 2,30 2000 21,00 21,20

2 . O

———

—— 20,00 21,50 22,50 21,20 22,20 23, 23,33

———

22,40

15,00

15,00 15,00 14,50

14560 15,00 15,00

15,66 16,50 16,20

1556 15536 1640 15H50 1660 . .

15,60 ; 16,40 1 ö

e 14,00

3ů7 14,850 1400

15,00 14,80 1380 14,50

15,00 2,50 13.00 15,00 15,00 14,00

14.52 16,00

2, 00 4235 5,50 6,00 500 6.00

1640 16,50

6,52 33 Safer. 5,88 ] 16,00

570 450 5,50 4,70 5,00 5,00 4.60 440 4,80 5,20 4,80 6.00

15,80 1480 16,00 14490 15,20 15,50 1470

6

82

5,40 4,70 6.20

J O S

6 40 8.22

7,0

* 2 ——

———

22,40

14,00 14.00 15,00 14,00

15,00 14,80 14,00 15,00 15,00 13,00 15,90 15,90 14,00

15,38 16,60

1640 16,50

16,00 1600 15,00 1600 15 00 15,20 15.50 15,20 14,80 15,20 15.30 15,30

15,00 16,40 15,70 16,50 18,30 17,20 15,80 15,00

15,00 1700 18,57

21155 198. 2230 1 3326 1 35 55 1

do R S 83 Si.

156 215 1436 ig,. 16 15. 16 353 14.55 ig 65 5

13 3774 iz. 1 1553 15.4 153 5555 14355 14,473 156.4

1 721 147 n 1259 .

42

4

570 12 369 21 70 2170 21. 4. 5

145 3361 22 56 33 58 156. 4.

146 5 355 23535 35 15. . 15 339 23 66 23 00 14.4. ; 26 15 21 55 4160 15.4. 53 1134 2160 . z

3

R

O

8 .

2

33 979 16556 1534 15. 4. ; 437 6751 15770 1570. 21.4. 5 n 5657 14,67 14,94 15. 4. . 215 3735 15 37 6 1 .

2 33 15 50 . l

h 31 16,37 1600 15.4 ;

23 352 1530 15565 15.4. !

30 4069 13.82 1352 19.4. ;

I 1011 1348 13 75 20.4. z

15 135 1246 12456 15. 10 26 356 1156 1156 15.4. ; 59 1365 1456 1456 19.42. . 250 3 625 1450 1450 18.4

17 233 1400 1400 15. 4 h 6 835 13 838 1621 18. 4. . 118 1327 15.418 15 52 15.4. 94 1451 1535 15 55 15.4.

10 160 15565 15 53 15.4

5 83 1652 ; ;

35 . 19.4 ,

136 1872 1440 1440 18.4. ; 60 608 1520 15 47 19 4 ; 8 1020 1500 15 00 15.4. . 50 760 1520 15 20 21.4. ;

100 1800 18 00 1782 15. 4.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis ni J ommen ist, eir 1 s S ö ende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Kaiserliches Statistisches Amt.

van der Borght.

zum Deutschen

3195.

62

Deutscher Reichstag. 70. Sitzung vom 22. April 1910, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht zunächst die Interpellation ber Abgeordneten Bassermann und Genossen, betreffend das Eisen⸗ ahnung lück bei Mülheim am Rhein.

ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer B. Bl. berichtet worden.

Erfolge, besonders mit der automatischen Bremse? es, was auf der Militärbahn nach Jüterbog ziehung geschah? Der Minister legt den Hauptwert auf die Er⸗ ar Les Lofomotivperfonals und dessen moralische

223 F 1 sehung des Lo ĩ . 23 Menschenkraft kann

sst alles andere als beruhigend; jeder

n. FIst denn die Sache wirklich damit erledigt, daß da ielẽ Menschen ihr Leben haben lassen müssen, e Teid tragen? Ist denn kein Wort zu sagen gegen

ĩ Schade, daß der Minister nicht hier ist um ihm sagen zu * PFua res agitur! Von dem besonderen Aufsichtsführer, den man verlangt hat, halte ich auch nichts. Mit dem Worte: moralische Eunlität“ eines Lokomotivführers ist gar nichts anzufangen, darauf Enn man sich nicht mit Erfolg bezieben. Was soll bezüglich der Gntlastung der Lokomotivführer getan werden 27 Gibt es denn keine

gedacht, auf solchen Strecken

Eäcnische Hilfe? Hat man nicht daran ö die durchlaufenden Züge eine Gefahr sind, radikal vorzugehen, be⸗ e Gleise für diese Züge einzulegen? Ist das technisch, ist das el möglich? Und wenn nicht, wurde da nicht eine automatische Bremse

oder all . l del J

könnte ja auch zunächst warnen durch ein akustisches ,. um follte man nicht die automatische Bremse daneben einführen daß der Lokomotivführer einen Schlaganfall er

fi Fall, le nd das akustische Signal nicht hört? Daß die auto Mrorm so Kw s 17 8fa Rr R * r * Bremse technisch nicht ausführbar ist, kann man nich fall.

n dabei an den schlimmsten Notfal Gebiete nicht sachverständig, aber die. Technik ha e Fortschritte seit 1904 gemacht, daß i

d Problem jetzt energisch zu Leibe gehen, Preußen hat, wie es heißt, Versuche technisch und mit eine mnlichen Sachkunde geprüft und darüber an den ; r telegraphiert. Ich frage, waren die Räte des Ministers vo eder nach dem Prinzen da? NMement hier eine große Rolle spielt.

ich denke

habe. Da bestanden aber ganz eigenartige

Pflicht des Reichstages ist es, die Verwaltung zu drãngen, für weitere Sicherh zu sorgen. Mit Verordnungen allein ist es

Sicherheitsmaßregeln icht getan,

en die Sache fördern. ssion noch eingehender zu befassen haben. Teile der Interpellation. Wir wünschen, lich möglich ist, den Verletzten entgegenkommt, wir wünsche hlwollende Behandlung der Entschäͤd

*

Ich komme zur daß

1

räsident des Reic deten i nahme Ausdruck zu geben für die

* LL

bei dem schweren Eisenbahr

Verletzungen zum Gesundheit und

Soldaten

ie erlittenen i ihrer

L J 58 161 8 * h * erwundeten

ihrer vollen haben sich, wie ausgesprochen wurd Anerkenner

* 1 8

pilfe geleistet worden ist. Was

so gebört der Unfall zu den schwersten, die sich ereignet haben i 2 4 3 . 56 ö ; der Jahre. Infolgedessen ist es nur natürlich, daß er wei

er beunruhigt und wieder di

e Erörterung der Frage . 1 . ö) Mone und gestellt hat, ob nicht Mittel und Wege

zu finden se

derwaltung den Tatbestand festzustellen.

teil einmal darüber,

zu bilden,

Sicherungseinrichtungen zweckentsprechend und ausreichend waren, wer etwa. der Ergänzung und. Verbesserung bedürftig er, bienen, sodann, ob es unabhängig vom Mülheimer Fall icht, möglich sein würde, neben den vorhandenen Einrichtungen neue

Betriebssicherheit zu treffen.

Erhöhung der

orf . »ottehrungen

Borkehrungen zur 4 Die Feststellungen des Kommissars des Reichseisenbahnamtes stimmen Ldetein mit den Feststellungen der preußischen Eisenbabnverwaltung, nie sie der Minister im If erster een. in den Sitzungen vom 7. und 153. April dargelegt hat! Hiernach stellt der in der neuesten Zeit 1 Anwendung von ganz bedeutenden Kosten vollständig neu ge—

. den früberen dortigen Bahnhofsanlagen dar, sondern kann auch, insbesondere bei? Berücksichtigung, der zu über

nden Bahnhef vier Züge zugleich einzuführen, als eine durchaus be⸗ e gende Lösung der gestellten schwierigen Aufgabe angeseb erden. Hiernach trifft die wiederholt namentlich in der Pre

aufaost- 3 23 . ge gte Behauptung, als ob für die

Babnhofzsanlage Sparsamkeitserwägungen autschläaggebend

wären, in keiner Weise zu. Die für dig Beurteilung maß⸗ Föenden preußischen Behörden steben auch heute nach dem

ö hnfalle nech auf dem Standpunkt, ö.. F mn weitesten Sinne des Wortes vollkommene Anlage ist. teil stimmt der Kommissar des Reichseisenbahnamtes auf Gru ner, Feststellungen an Ort und Stelle zu. d igt, daß die Sicherungsanlagen auf dem Bahnbof. Mülbe

be

8

ach neuestem Spstem in bester Weise aufg

ö. Mangel irgendwelcher Art sich nicht gefunden hat. Den Hergang äslnfalls darf ich als betannt voraussetzen. Der Zwischenraum srichen dem Militärurlauberzug und dem folgenden Aoydzug , nach den mir soeben zugegangenen Mitteilungen zehn linuten. Angestellte Erhebungen haben ergeben, daß der

Abg. Dr. Sem lex (nl.) fortfahrend: Welche Versuche man im großen Stile gemacht, wann und wo und mit War

in dieser

Qualitãten.

klick versagen. Mindestens müssen gleichzeitig Vorschläge ö werden, wie denn diese Menschenkraft erhöht werden Nicht ein Wort hat der Minister darüber verloren, wie denn nun vernünftigerweise ein Lokomotivführer im Dienste s Die Strecke von Mülheim nach Cöln ist in Wahrheit

tziger Bahnhof mit Signalen, Vorsignalen, Nachsignalen usw. i o und und so viele An⸗ ö das Kilo⸗ Mderfystem, welches die Führer antreibt, möglichst lange Strecken

ttomatische Sicherung irgend welcher Art eine Bedeutung haben?

Prinz Heinrich Eisenbahn⸗ * ——— 2 = .

Ich fürchte sehr, daß das finanzielle Der Minister berief sich

FRarauf, daß im Hudsontunnel in New Jork die automatische Bremse Verhãltnisse.

das Reichseisenbahnamt muß eventuell durch Gesetzes⸗ Wir werden uns damit in der Budget— man, soweit igungsansprüche der Ver⸗

zseisenbahnamts Wackerzapp: Namens der ich zunächst dem Gefühl wärmster

Angehörigen

im Teil Erwerbs⸗ das

84 y .

erke; von der Militärbebhörde, von der Stadt und der Bevölkerung ren Mülheim und nicht zuletzt auch von den aus Mülheim und 6 herbeigeeilten Aerzten in dankenswerter Weise wirksame

die Zahl der Verunglückten anlangt,

in den

n um * der Wiederkehr solcher Katastropben mit größerem Er— lge als bisher entgegenzuarbeiten. Das Reichseisenbahnamt hat nn n Kommissar an Ort und Stelle entsandt mit dem Auftrage, un⸗ a z pon den Unterfuchungen der preußischen Staatseisenbahn—

Dem Reichseisenbabnamt

ee, ,,. . . 36 . ö lam es hierbei vornehmlich darauf an, sich ein tunlichst zuverlässiges ob die Bahnhofsanlagen und

windenden örtlichen Schwierigkeiten und angesichts der Notwendigkeit,

Gestaltung der Mülbeimer gewesen

der Bahnhof Mülheim eine Diesem Er hat des weiteren

estellt sind, daß irgend

1

t

T

r

n

n

1⸗

1.

2 314

nd

m

te

in

en se

nd

im

Zweite Beilage

Berlin, Sonnabend, den 23. April

Ohne vorgreifen zu wollen, muß ich doch bemerken, daß die Aus— sagen des Lokomotivführers nicht bloß in Widerspruch stehen mit den Ausfagen der anderweit vernommenen Personen, insbesondere auch solcher, die von dem Unfall mitbetroffen sind, sondern daß auch die behauptete Stellung des Signals nach dem vorhandenen Mechanis⸗ mus der Sicherungseinrichtungen, und da es nach dem Unfall in Ordnung befunden wurde, überhaupt nicht möglich ist. Der Be⸗ hauptung, daß die Gleise des Bahnhofes in einer Krümmung gehen, kann keinerlei Bedeutung binsichtlich des Ueberfahrens des Halt— fignals beigelegt werden. Vor dem Signal befindet sich eine mehr als 1 km la Auch die Anführung ist un— zutreffend, daß das Signal an einer ungünstigen Stelle aufgeftellt sei.

Es ist

169 18*

pon weither deutlich sichtbar. Auch die Frage, ob nicht die Strecke betrieblich überlastet sei, muß verneint werden. Die Strecke Düsseldorf Mülheim ist allerdings stark belastet. Es verkehren bier in jeder Richtung täglich 63 Züge, aber andere Strecken sind noch stärker belastet, ohne daß die Betriebssicherheit gefährdet wäre. Beispielsweise verkehren auf der Strecke Cöln— Koblenz in jeder Richkung 82 Züge. Für die hier in Frage kommende Strecke tritt

günstiger Umstand hinzu, daß die dort verkehrenden dem Personenverkehr dienen, von den 62 sind es 45,

bei den Personenzügen bestehenden größeren ũb auch

Strecken an das Personal hohe Anforderungen

aber als besonders Züge überwi und daß

J Gleichmäßigkeit die Führung dieser Züge erleichtert ist. Wenn

auf stark belasteten

gestellt werden, so eist doch die Erfahrung in allen Eisen⸗

bahnverwaltungen die Auswahl geeigneten Personals vorausgesetzt diese Anforderungen mit der Betriebssicherhei sehr wohl vereinbar sind. Ebensowenig kann der Unfall mit einer Ueberbürdung des beteiligten Lokomotivführers in Ver bindung gebracht werden. Dieser befand sich, als der Unfall eintrat, erst 106 * 40 M

Min. im Dienst, davon nur 35 Stunden auf der Maschine. Es war eine dreizehnstündige Ruhezeit vorausgegangen. Hiernach ist der Unfall ̃ auf ein bedauerliches Versehen des beteiligten Lokomoti if Es wird aber doch der Frage näh

zutreten sein,

u nãher⸗ neue Einrichtungen eingeführt werden n

11

ob nicht

die die Aufmerksamkeit des Lokomotivfüͤhrers, an der wir in erster

Linie festzuhalten haben, unterstützen. Nach dieser Richtung hin haben

die Eifenbabnverwaltungen Deutschlands bereits seit einem Jahrzehnt

Versuche gemach indes zu einem befriedigenden Ergebnis zu

kommen. Be Jahre 1901 wurde diese Frage auf An⸗ regung des Re ibahnamts von 26 Vertretern der deutschen Eisenbabnverwe eingehend beraten. Es

* 2 8 2 2 wurde damals aus 18 1

d zischen, baverischen, sächsischen und badischen

t nverwaltung eine Kommission gebildet, die unter dem Vorsitz des Reichseisenbahnamts alle Vorschläge und Erfindungen auf ihre praktische Brauchbarkeit prüfte. Im wesentlichen handelte es sich hierbei darum, neben dem sichtbaren Signal noch automatische anzubringen, die den Lokomotivführer bei der Beobachtung der Streckensignale unterstützen. Es wurden zunächst Versuche mit hör⸗

baren Signalen angestellt. Die Kommission kam aber zu der Ansicht, daß ein günstiges Ergebnis schon wegen des großen Geräusches und Lärms der Züge nicht erwartet werden könne. Es wurden ferner noch zwei Apparate geprüft, ein mechanischer und ein elektrisch wirkender, die dem Lokomotivführer entweder die Stellung des Streckensignals oder die Annäherung an ein solches anzeigen sollten. Reber die mechanische Vorrichtung lautete das Schlußurteil dahin, daß mit Rücksicht auf die nicht seltenen Versager eine Gewähr für ñ en sei, und daß sie daher eher wäre. Die elektrische Vorrichtung hat während zweier Ver jahre befriedigende Ergebnisse gezeitigt. Da trat im

1411

stärkerer Schneefall ein, und die Finrichtung versagte vol Auch andere Versuche haben keine besseren Ergebnisse Die Schwierigkeit liegt darin, daß alle Vorschläge zur H

925 282 einer Verbindung wenn

zwischen Bahnkörper und Lokomotive gerade dann ihre Hilfe am gs ist, wie gerade bei Selbstverständlich hat trotz der wenig günstigen Reichseisenbahnamt die nicht fallen sen. Nach Bewilligung einer bedeutenden im preußischen Eisenbahnetat ist eine . Kommission ge die noch⸗ lle bisher bekannten Vorschläge zur Erhöhung der Ueber diese Versuche der preußischen Kommis Ergebnisse zusammenfassende vorläufige Das Reichseifenbahnamt hat die Absicht,

Angelegenhei Summe 1

eing sicherheit prüfen soll. sind n

die

diefe Mitteilungen sämtlichen Eisenbahnen Deutschlands zur Kenntnis zu bringen und sie zu neuen Verhandlungen einzuladen. Ich betone, daß, mögen die Versuche ausfallen, wie sie vollen, für

der Verwaltungen Sparsamkeitserwägungen nicht

die Entscheidung 1. aka * 24 Lor Die Betriebssicherheit kann nicht allein

ausschlaggebend sein werden.

durch mechanische und elektrische Vorrichtungen gewãhrleistet werden, denn auch sie müssen in erster Linie durch Menschenhand bedient werden. Die einzige Garantie ist die Zuverlässigkeit des

Perfonals und eine völlige Vertrautheit mit dem Dienst und den Tienstlichen Einrichtungen. Nach meinen langjährigen Erfahrungen kann ich sagen, daß die Eisenbahnverwaltungen ernstlich bemüht sind, das Perfonal immer weiter auszubilden und insbesondere die Dienst⸗ und Ruhejeiten fo zu regeln, daß eine Ueberbürdung nicht eintreten kann. Gerade dieser unablässigen Sorge aller Eisenbahnverwaltungen schreibe ich es zu, daß die Sicherhett auf den deutschen Bahnen nicht bloß im Laufe der Jahre immerfort größer geworden ist, sondern auch den Vergleich mit allen ausländischen Bahnen sehr wohl aus⸗ halten kann. Der Redner trägt die Statistik vor.) Der Reichskanzler wird auch künftig allen auf die Vermehrung der Betriebssicherheit gerichteten Erfindungen und Vorschlägen seine Aufmerksamkeit zu⸗ wenden und, sofern fich eine brauchbare und zuverlässige Lösung findet, den beteiligten Eisenbahnen die Einführung erleichtern. Die Ent⸗ schädigungs pflicht liegt in dem Mülheimer Falle der preußischen Effenkabnperwaltung als der Betriebsunternehmerin ob. Der Minister hat die Eifenbahndirektion Cöln angewiesen, die Entschädigunge— anfprüche mit tunlichstem Entgegenkommen zu erledigen, damit die Folgen des bedauerlichen Unfalles, soweit es überhaupt menschen⸗ möglich ist, gemildert werden.

Abg. Bassermann (nul) beantragt die Besprechung der Inter⸗ pellation. Der Antrag auf Besprechung wird von den National⸗ liberalen, Freisinnigen und Sozialdemokraten unterstützt, die Unter⸗ stätzung reicht aus; das Haus tritt in die Besprechung ein.

Abg. Dr. Becker ⸗Cöln (Zentr. ): Nach der eingehenden Besprechung der Angelegenheit im Abgeordnetenhause erübrigt es sich, die Sache ler nöch ausführlich zu behandeln, zumal das gerichtliche Urteil

noch aussteht. Der preußische Eisenbahnminister hat in seiner ersten Rede darauf hingewiesen, daß bei der Anlage alle technischen Fortschritte der Neuzeit verwertet worden sind. Ich

babe zur befferen Uebersicht eine amtliche Situationskarte der Babnanlage des Bahnhofs Mülheim niedergelegt, Die Anlage ist noch nicht ein Fahr in Betrieb. Da muß man sich doch fragen, wie ein Zufammenstoß am hellen, lichten Tage stattfinden konnte. Man fragt sich, wie wird es werden bei gesteigertem Verkehr und im Falle

Lokomotivführer des Lloyderpreßzuges ein zu tief gestelltes Halt⸗ folge signal überfahren hat und dann den durch das Hnaltsignal J

gedeckten Militärurlauberzug anfuhr. Diese Feststellungen Si werden von dem Lokomotivführer bestritten. Er, behauptet, bei daß das kritische Signal für ihn freie Bahn bezeichnet, hätte. 8

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1E db.

rch

8 E —— 8 38

F d 1. r

9 6

9 8

c 9 ——

Es ist grauenerregend und nervenerregend,

b ignale angewiesen. Diese genügen aber bei Nebel und Schneegestöber, der Hast, mit der die Schnellzüge die Bahnhöfe durchjagen, nicht.

) bei Nebel solche Strecken Gottlob hat sich ja die Zahl der Eisenbahnunfälle Bahnen bieten eine solche Sicher⸗

1— 111

fahren.

hbahnverwaltung den Vorwurf, daß sie sich zu ablehnend gegen

ie Einführung neuer Sicherheitsmaßregeln verhält. Ich gebe zu,

die Verwaltung mit solchen Erfindungen überschüttet wird

Mir, als Vertreter von Mülheim, ist auch ein ganzes Paket solcher

Vorschläge überreicht worden, ich habe sie der Eisenbahnverwaltung inte [

übergebe ein gute

Sollte

kommen

des R

gerichtl doch

Wie is

hat ur

Leiden

2425 ergab. M Ver

Kurz

sich

rascht Reich

einer Mobilmachung, wo Jug nach Zug in kurzen Intervallen einander

daß

keit, wenn man hier zögern darüber beklagt, daß im preu 8 2

1 7 1 technischen Sicherheitsapparate zu wenie graphische Protokoll sollte ihn eines eigentlich erstaunt, daß

Abg. Frhr. von Richthofen (dkons.):

Es hat einen

1. 9 1 geordnetenhause wiederholt hat. Haltsignal übersehen hat, nicht

gehen können? Im a

ührer klagen be

8 8 N; * ö ö Abg. Hengsbach (Soz.): Wie ein Blitz

Mülheim Bahnhof

eine Interpellation über das Unglück einbrachte; pellation im Interesse der preußischen Eisenbahnverwaltung, aus einer Erklärung des

sich beeilt, zu erk

gesprochen, ebenso über Staatsbahnen; ertõnte aus Der Minister quittierte denn auch dankend Das war am 11. April.

vendi hätten Sie aber gesagt, wenn wir eine gebracht hätten? Stets

chen und sie zu benutz

übel angebracht

n, wenn

n mit der Bitte, sie z parsam⸗

r Kern darin steckt.

5 ĩ * osl die Interpellat dozit

o s 83 3sMIati 2 diese Interpellation dazu

aber

c 1 . Ser sd Wir hoffen, daß die Geschädigt

werden

Auch ich habe m

twendig **

ob die Einbringung der Interpellation überhaupt no preußische Eisenbabnminister hat aus eigener In esagt und getan, was er konnte. Im! er das Reich das ihm zustehende Aufsichtsr R

Kommissar an Ort un

5EBesitst* 2 richt; r Resultat der gerichtlicher w 1

* n 9 * * * 7 38 6 * wir, bevor wir ein Urteil abgeben, ebenso der Sachderstãr 666 *

er Derstand 1 1b! die Sach 16 2

ö. r

IR Ubrigen, daß nach

ö. Mm okiwol 1 L 1

6 Sache wRBeorRaumt ar di ie Sache überhaupt vor di

8 3* Leh

A hoff (fortschr. Volksp.): Ar 1”6 mit de pellanten und den Vorredn R und i urchtbaren Folger Was die 31 erwarten auch wir, daß Entgegenkommen in höchstem Maße geübt wird, und freuen uns der entsprechenden Erklär Prasidenten des Reichseisenbahnamts. Das Urteil des Laien über die Ursache des Unglücks muß ja hinter dem Urteil der Fachleute zurücstehen, ich be⸗ dauere aber doch, daß der preußische Eisenbahnminister nicht selbst hergekommen ist und seine Erklärungen aus dem preußischen Ab⸗

Auch nach der Ansicht des Präsidenten

33 Kao; s * 2 3 4 803 wd n 3 Ca * eichseisenbahnamts trägt der Fübrer des Llovdzuges, der das sso z r* Mr vr , 39 allein Id. Wir werden ja die

die Schu

iche Entscheidung abzuwarten haben r 1.

aber damit ist die Sache

l 1g abzur 2 erledigt. Der Führer ha bisber tadellos geführt. er einen so verhängnisvollen Fehler hat be⸗

3 sich t es möglich, daß ll

soꝛ * * sei, daß die z5 8 = *

* 2. 85 P * sy⸗* 255989 Vors An . wi auf der Höhe und kann sich mit jedem Personal der W technis * . 85 III He 9; . nd auch nach der Seite der moralischen O messen. T. z II 45 vor storir 55 11 J F F i alle geisterung für ih ch sehr 21 . nv s

anstreng

aschine nicht j

er Lokomotivführe

rich

Mr in An

81 85 R *I TI den Loko

ich ir 0710 Droi 1 r toCeerkor In ð Cent Tn En ö te Kreise n ebl entgegentommend 82 ng. In England Und Skandinavien scheinen mir die Eisenbahnsicherungsvorrichtungen viel vollkommener als bei uns; den anderen Ländern freilich stehen 5 k sn Ks 8 19 . ö wir in der Bekriebssicherheit allerdings voran.

aus heiterem Himmel

86 alle am 30. März das schwere, verhängnisvolle Unglück von

uberrascht. In Mülheim ist erst vor kurzem ein neuer

dem Verkehr übergeben 22 Tote waren zu beklagen

33 Soldaten sind schwer verletzt, ein Teil wird auch von seinen bald erlöst sein, ein anderer lebenslänglich verkrüppelt bleiben.

Es war ja wohl begreiflich, daß das Zentrum im Abgeordnetenhause

es war eine Inter⸗ wie sich s Abg. Marx in der Kölnischen Volkszeitung Der Minister hat ja denn auch bei der ersten Gelegenheit lären, die Eisenbahnverwaltung treffe keine Schuld.

112

Abg. Becker meinte acht Tage später mit Bedauern, der Minister habe der Interpellation damit die Sritze abgebrochen. porber hatte der nationalliberale Abg. Schmieding⸗Dortmund

auch sehr anerkennend über jene Rede des Ministers aus⸗

die Betriebssicherheit auf den preußischen

als er die Interpellation für überflüssig erklärte, den Reihen der Nationalliberalen ein „Sehr xichtig“. für diese Anerkennung. Wir mußten also wohl nicht wenig über⸗ 13. April die Interpellation Bassermann im Wir wollen nicht etwa ihre Berechtigung, Not anzweifeln; im Gegenteil, was solche Interpellation ein⸗ wir brachten

sein, als am stage einging. woller igkeit oder Zweckmäßigkeit

haben Sie uns vorgehalten,

Interpellationen nur ein, um parteipolitisches Kapital daraus zu schlagen. Nachdem das Zentrum in dem Wettlaufe um die Volksgunst Ihnen den Rang auch, drüben abgelaufen hatte und der offizielle Redner der Nationalliberalen, der Abg. Dr. Friedberg, dort erklärt hatte, er spräche für das national⸗ fiberale Unternehmertum des Westens, erschien es den National⸗ liberalen das ist nach unserer Meinung ein Grund für die Einbringung Ihrer Interpellation dringend notwendig, wieder einen Schritt zur Wiedererlangung der Volksgunst

zu tun, zumal bei den nächsten Wahlen es sich darum drehen wird, wie Sie sich zu den Forderungen des Volkes in der Blockära und bei der Reichsfinanzreform verhalten haben. gezogen,

refo en hab Der Minister bat vor⸗ nicht zu erscheinen, wabrscheinlich weil er annehmen mußte,

ier im Reichstage ein anderer Ton als drüben angeschlagen