Bekan a hung Der Fernsprechwer tete rvischen Bersin Un Bozen, Gossensaß, Graz, Innsbr edäuhnliche CGiälbpeäehgebnßzrt je 4 M —, Beloeil, Blaton 6 — Grährmg om ie Vubon
— je 1 46 — ist eröffnet orden Berlin C2., den 30. Ane 91h Kaiserliche * ate ire Er:
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Königre d R eeunnge
Seine Majestät der Kö
den Konsistorialassesse Stettin zum Konsistorialra—
den bisherigen Beig eten Dr ri mann zu Recklinghausen;; ,
dem außerordentliche! e , l e He Fakultät der Universität ; —— . den Charakter als Geheim l
dem Hauptkassierer Rechnungsrat Rohwedde revisor bei der Oberrechm hein aus Anlaß ihres Charakter als Geheimer
dem Universitätskasse Universität Königsberg! und nme te Günther in Stendal, let . Aug che den n dem Staatsdienst, den Che Rechmin ge rat zu Verleihen
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Eisenbahndirektor Peter, Vorstand der Eisenbahn⸗ betriebsinspektion 2 in Stendal, bei dem Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Baurat und
den Eisenbahnobersekretären Höf el und Petatz in Berlin, Davenne in Cassel, Wiedey in Münster i. W., Kohtz, König und Iwert in Stettin und Ludwig in Erfurt, dem Eisenbahnoberkassenvorsteher Wartenberg in Berlin und dem Oberbahnmeister Bender in Frankfurt a. M. bei dem Ueber⸗ e. . den Ruhestand den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Finanzministerium.
Dem Regierungsrat Oppermann ist der Vorsitz der
Einkommensteuerveranlagungskommissionen und der Steuer⸗
ausschüsse der Gewerbesteuerklassen II und IV für die Kreise Recklinghausen Stadt und Land übertragen worden.
Der Katastersekretär, Steuerinspektor Müller in Potsdam ist zum Katasterinspektor bei der Königlichen Regierung in Stade ernannt worden.
Der Katasterkontrolleur, Steuerinspektor Goebel ist von Langensalza nach Schweidnitz versetzt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Die Oberförsterstellen Grünfließ im Regierungs⸗ bezirk Allenstein und Lonkorsz im Regierungsbezirk Marien⸗ werder sind zum 1. Juli 1910 zu besetzen. Bewerbungen müssen bis zum 10. Mai eingehen.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:
1) der Allerhöchste Erlaß vom 14. Februar 1910, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreiskommunalverband des Kreises Düren für die Anlage der Kleinbahnlinien von Zülpich nach Embken, von Lendersdorf (Ort) über Schneidhausen nach Winden und vom Kleinbahnhofe Distelrath über Birkesdorf und Mariaweiler nach Rölsdorf snördliche Umgehungsbahn) sowie die Außerkraftsetzung des durch den Allerhöchsten Erlaß vom 3. Februar 1908 verliehenen gleichen Rechtes, soweit es sich auf die aufgegebene südliche Um— gehungsbahn von Distelrath südlich um Düren nach Rölsdorf bezieht, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 16 S 63, ausgegeben am 10. März 1910;
2) das am 21. Februar 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungs- und Drainagegenossenschaft Kallwellen⸗Dirwonuppen in Kallwellen im Kreise Ragnit durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 14 S. 139, ausgegeben am 6. April 1916
3) der Allerhöchste Erlaß vom 258. Februar 1910, betreffend die Genehmigung der am 16. 17. Dezember 1909 beschlossenen Nachträge
1) zu den reglementarischen Bestimmungen des Kur- und Neu— märkischen Ritterschaftlichen Kreditinstituts,
2) zu dem Statute der Kur- und Neumärkischen Ritterschaft— lichen Darlehnskasse, ;
durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 12 S. 150 ausgegeben am 24. Mär; 1910,
der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 12 S. 149, ausgegeben am 25. März 1910,
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. S. Nr. 13 S. gl, ausgegeben am 31. März 1910,
der Königlichen Regierung zu Stettin Nr. 13 S. 132, aus— gegeben am 1. April 1910,
der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 12 S. 63, ausgegeben am 24. März 1910,
der Königlichen Regierung zu Liegnitz Nr. 13 S. 89, aus— gegeben am 26. März 1910, und
der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 11 S. 91, aus— gegeben am 19. März 1910
J 4) der Allerhöchste Erlaß vom 28. Februar 1910, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Erkrath im Land— lreise Düsseldorf für die Erweiterung des Begräbnisplatzes, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Rr. 14 S. 157, ausgegeben am g. April 1910;
5) das am 7. März 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für den Ent⸗ und Bewässerungeberband Brunau im Marienburger Deichver⸗ bande zu Brunau im Kreise Marienburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 15 S. 133, ausgegeben am 9. April 1910;
6) das am 7. Marz 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für den Ent und Bewässerungsverband Walldorf im Marienburger Deich⸗ verbande zu Walldorf im Landkreise Elbing durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig Nr. 15 S. 137, ausgegeben am d. April ig;
ö ) das am 7. März 1910 Allerhöchst vollzogene Statut für die Deichverbände des Ober⸗ und des Niever⸗Netzebruchs durch das Amts blatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. S. Rr. 15, Sonder⸗
vostäenene Statut für den n enburger Deich⸗ is Amtsblatt der
ausgegeben am
treffend die Ver⸗
für die Regu⸗ nd der Kettwiger rung zu Düssel⸗
„Iltis“ am n von Tschung⸗
KRKonstantinopel esatzungswechsel
der Kaiser schen Hoheit zem Gefolge, getroffen und „Schioß begeben,
Majestät der König gestern abend von Nizza in München eingetroffen, um si das „W. T. B.“ meldet, in die Behandlung des Pr Schweninger zu begeben.
Oldenburg.
Das Ministerium für Kirchen und Schulen hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ die Geistlichkeit des Landes vom 1. Mai ab von der Lokalschulinspektion entbunden.
von Schweden ist
Großbritannien und Irland.
Der Gesetzentwurf über das Vorrecht der Lords ist vorgestern veroffentlicht worden.
Grundl bilden, „W. T. 33
zufolge, die Vetoresolutionen, die bereits im Unterhause angenommen worden sind. ie Absicht, an Stelle des etzen, die auf vol
Die Einleitung etzigen Oberhauses Stümlicher, anstatt et werden soll. Da aber eine solche
sofort durchgeführt die bestehenden Rechte der Lords einzu— ntwurf sieht vor, daß eine vom Unter— wenn sie nicht spätestens einen de on den Lords angenommen sein sollte, dem Könige zur Ertcklung der Zustimmung überreicht und nach Erteilung der Königlichen Zustimmung Gesetz werden soll.
nimmt Bezug auf eine zweite Kammer zu auf erblicher Bas Veränderung ni ei es zweckmäß
hause angenszmmen r lage
9 Die Deputiertenkammer setzte in der vorgestrigen Sitzung die Beratung der Regierungserklärung fort.
Nach dem Bericht des W. T. B. verlangte der Abg. Calda (Soz. eine weitergehende Reform des Wahlrechts und vermißte kon⸗ krete Vorschläge auf kirchenpolitischem Gebiete. — Der Ab ᷣ begründete eine Tagesordnung, in der die Erklärungen der Regierung gebilligt werden, und der Abg. Ciccotti (Soz.) eine solche, in der das Programm der Regierung gemißbilligt wird. — Der Abg. Muratori gab im Namen der demokratischen Linken seinem i Ausdruck, daß die Regierung das demokratische Programm ver— dementsprechende r . des Ministerrats Luzzatti hierauf, die in der Debatte berührten Fragen seien die Schiffahrtsfrage, die der Wahlreform und di Was die erstere anlange, so werde die Regierung der Kammer bei ihrem Wiederzusammentritt definitive Vorschläge machen. Ueber die Notwendigkeit der Wahlreform seien sich alle Parteien einig. Die Regierung vemnpflichte sich, . mentarischen Arbeiten einen Plan der Wahlreform
g. Faleioni
und beantragte Der Präsident hauptsächlich drei: e religiöse Frage.
Wiederaufnahme vorzulegen.
Parlamente nur das Problem der Ehescheidung in Betracht, die moralischen s s werden müsse. Die Kirche solle volle Freiheit genießen, aber nur unter voller Aufrechterhaltung der Souveränität des Staates. Ministerpräsident erklärte schließlich, die Regierung könne die einfache Tagesordnung nicht annehmen, er bitte um ein klares Vertrauens—
Das Haus nahm darauf mit 393 gegen 17 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen die Ta besagt, daß die Kammer die Er und zur Tagesordnung übergeht. geschlossen.
gesordnung lärungen der Regierung billigt Die Sitzung wurde dann
Spanien. Das Wahlgesetz bestimmt, daß ein Kandidat für die der keinen Gegenkandidaten hat, nähl Demgemã „W. X. B.“ meldet, heute folgende Wahlresultate bekannt Republikaner,
Abgeordnetenkammer,
— 89 Konservative, 3 Carlisten und 4 Wilde.
Belgien.
In Tervueren wurde vorgestern nachmittag in Anwesenheit ; ͤ Kolonial museum geweiht und gleichzeitig die koloniale Weltausstellung eröffnet. Der Kolonialminister Ren kin würdigte, W. T. B.“ zufolge, die kolonialpolitischen Verdienste des Königs Leopold ü Belgien sei entschlossen, durch Förderung des Handels methodisch seine Kolonte fortzuentwickeln. ergriff der König Albert das Wort, indem er seinerseits die ienste die sein Vorgänger auf dem Thron durch Schaffung des Congostagts sich erworben habe, den Missionaren, Offizieren und Beamten für ihre Aufopferung dankte, und dann fortfuhr:
Die, Reformen würden fortgesetzt, Kolonie im Sinne der christlicken P müsse hinsichtlich der ökonomischen Kolonien eine hervorragende Stellun lusbau der Eisenbahnen und Verkehrswege notwendig. eine Verbindung von der Hauptstadt der Kolonie na
von Katanga geschaffen werden.
des Königs
und führte aus,
Verdienste feierte,
um eine Entwicklung der oral zu garantieren. Entwicklung der afrikanischen g einnehmen; deshalb sei ein So müsse dem Herzen
beilage S. 105, ausgegeben am 13. April 1916:
1. nan Das sei eine Aufgabe der belgischen Finanzinstitute
Entwicklung, und Deutschland, England, und Frankreich hätten i gleichem Sinne in ihren Kolonien gearbeitet. Der König schloß mi den Worten: „Fahren wir fort, auf die eigene Kraft zu bauen un
setzen wir mit voller Energie das Kolonisatlonswerk fort.“ Türkei.
Wegen der von der Deputiertenkammer beschlossenen Streichung der Pensionen einiger Schwiegeriöhne der Kaiser lichen Famil e hat, „W. T. B.“ zufolge, der w n,, . seine Demission eingereicht, auch der Minister deg Innern droht aus dem gleichen Grunde mit seiner 5
er albanien ist nach einer Meldung des „Wiener K. K. Tele— graphen⸗Korrespondenzbureaus“ ein plötzlicher Umschlag ein getreten. Die Arnauten haben beschlossen, der Regierung eine Schwierigkeiten mehr zu bereiten, und streben nur Erleichterungen bei gewissen Abgaben an. Die Bevölkerung von Djakowa und Ipek erkennt den Sultan Muhamed an und ist bereit, zusammen mit seinen Truppen gegen den Nest der Aufständischen zu kämpfen.
— In der Stimmung der Bevölkerung in O
Schefket Torgut Pascha hat, „W. T. B.“ zufolge, de Paß von Katschanik befreit und die Aufständischen zerstreu
Die Truppen des linken Flügels unter Osman Pascha streifen das Gebiet der oberen Morawa ab und brennen die Häuser der abwesenden Besitzer, über deren Verbleib kein Nachweis vorhanden ist, nieder. Blutvergießen wird möglichst vermieden. In Binca, Bilink und Strazza dauern die Zufammenstöße mit
den Rebellen fort.
— Wie das „W. T. B.“ aus Kaneg meldet, haben die muselmanischen Deputierten die Ansicht kundgegeben, der ersten Sitzung der Nationalversammlung fernzubleiben, weil diese im Namen des Königs von Griechenland eröffnet
werden soll. Amerika.
Eine Spegialbotschaft des Präsidenten Taft an den Kongreß befürwortet, „W. T. B.“ zufolge, die Vollendung der Befestigungen am Panamakanal bis zum Eröffnungstermin
für die Schiffahrt auf dem Kanal am 1. Januar 1915.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die vorgestrigen Sitzungen des ( Reichstags und des Hauses der Ab geordneten befinden (
sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
. Das Haus der Abgeordneten begann in der heutigen (63.) Sitzung, welcher der Finanzminister Freiherr von Rhein⸗ baben, der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten
von Arnim, der Minister des Innern von Moltke und der
Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen—
heiten von Trott zu Solz beiwohnten, die dritte Beratung des Entwurfs des Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1210 mit dem Etatsgesetz- und dem Anleihe— gesetzentwurf. ;
In der allgemeinen Besprechung erhält das Wort Abg. Ströbel (Soz.): Ich hatte erwartet, daß in der all—
gemeinen Besprechung des Etats die anderen Parteien zu der Wahl—
rechts vorlage, wie sie aus dem Herrenhaufe hervorgegangen ist,
Stellung nehmen würden. Nachdem die Wahlrechtsfrage ausgeschieden
ist, ist es gar nicht möglich, auf die Konstellation der einzelnen
ö, . zu einander einzugehen. Wir wissen nicht, ob wir auch ĩ
inftig mit dem blau-⸗schwarzen Block zu rechnen haben, ob das
außerordentlich diffizile Verhaltnis zwischen Zentrum und Konfer— pativen weiter bestehen wird, oder ob es durch die Wahlrechte⸗ frage eine Trübung erfahren hat; wir wissen nicht, ob sich die Nationalliberalen dem schwarz⸗blauen Block anschließen werden, ob Nationalliberale, Konservative, Freikonfervative das Zentrum aus- schließen werden. Das Zentrum hat nicht Gelegenheit gebabt, darüber eine Erklärung abzugeben, wie es sich denn in Zukunft zu dieser wichtigsten Frage der preußischen und der Reichspolitik stellen wird. Auch in der Zentrumspresse sind Schwankungen bemerkbar. Jedenfalls glaube ich kaum, daß wir Ueberraschungen vom Zentrum erleben werden. Wir halten es für unbedingt notwendig, daß, da für die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause das geheime Wahlrecht eingeführt werden soll, endlich die öffentliche Abstimmung, auch bei, den Kommunalwahlen beseitigt wirt. Bei der zweiten Lesung ist auch von der Lage der Arbeiter gesprochen worden. Wir verlangten eine Aufbesserung der Löhne der Eisenbahn— arbeiter. Der Eisenbahnminister hielt dem Abg. Leinert, der behauptet hatte, daß die Kommunen ihre Arbeiter viel n
spielsweise der Eisenbahnbetrieb, entgegen, daß in der letzten Zeit die Steigerung der Löhne höher gewesen sei, als die Steigerung in den Kommunalbetrieben. Aus den von dem Minister vorgebrachten Zahlen ergab sich aber, 9 die Steigerung der Löhne der Eisenbahnarbeiter nur ganz minimal h
der Steigerung der Einlagen bei den Sparkassen nicht den Schluß ziehen dürfe, daß dies alles Einlagen der Arbeiter seien, wie der Tinanzminister im vorigen Jahre wiederholt behauptet hatte. In der Tat steht zahlenmäßig fest, daß der größte Teil der Sparkasseneinlagen nicht von Arbeitern, nicht von Prolekariern stammt, sondern von den besitzenden Klassen oder Lem Mittelstande. Ich hatte auf die Statistik des preußischen Statistischen Landesamts hingewiesen, die darüber keinen Zweifel läßt. Trotzdem kam der Finanzminister kurz darauf wieder auf seine Behauptung zurück. Daß die Lage der Eisenbahnarbeiter in der Tat schlecht ist, ergibt sich daraus, daß die Cisenbahnarbeiter höchstens 3 bis 4 60 an Löhnen beziehen. Diese Löhne müssen entschieden erböht werden. Allerdings befürchtet die Verwaltung, damit der Privatindustrie Konkurrenz ju machen; sie hat ja immer ein warmes Herz für die Kapitalisten. Demgegenüber müssen die Eisenbahnarbeiter und angestei ten unbedingt das Recht haben, sich wie alle anderen Arbeiter zu Berufsorganisationen zusammenzuschließen, um auf diesem 0. . , , ihrer Lage herbeizuführen. Da hat sich nun die Regierung auf den gesetzwidrigen S = eilt. dan diere ern n fer n e r nf httg Die Beschrinkung des Koalitionsrechts der Eifenbahnarbeiter ist ge— setzwidrig. Man beruft sich immer auf den 182 der alten preußischen Gewerbeordnung von 1845. Seitdem sind aber der § 152 der Reichs— gewerbeordnung von 1868 und das Reichsvereinsgesetz von 1908 in Kraft gesetzt worden. Von einem Ausnahmerecht der Eisenbahnarbeiter als Staatearbeiter kann keine Rede sein, denn fur diefe sind die früheren nd cgescg ichn Bestimmungen nicht aufrecht erhalten worden. 2 den E
nimmt, zandelt ungesetzlich, tritt das Gesetz mit Füßen. Man braucht keine Angst ann zu haben, daß 3 von der Waffe des Streiks Gebrauch machen werden. Das könnte nur im außersten Notfalle geschehen, und wir wissen ebenso, wie die Eisen⸗ bahnarbeiter, ganz genau, daß Vorkehrungen getroffen sind, um einen Streik bei der Eisenbahn unwirksam zu machen. Wir wissen ganz genau daß bestimmte Truppenteile angewiesen sind, in solchen Fällen Ersatzmannschaften zu stellen. Wenn es aber zu einem General⸗ streik kommen würde, so würden die Eisenbahnarbeiter mithinein⸗ grissen weren, ganz gleich, oh sie organisiert sind oder nicht. Auf dem Gebiete des Volksschulwesens müssen wir fortgesetzt Ver⸗ besserungen verlangen, namentlich muß die Ueberfüllung' der Klassen heseitigt und überhaupt muß Lie Volkeschule besser ausgestaltet werden. Für die Aufbesserung der Gehälter der Geistlichen bat der Staat
esser bezahlten als bei⸗
öher war. Ich hatte nachgewiesen, daß man aus
ahner kein freles Koalitionsrecht hätten.
isenbahnarbeitern also das volle Koalitionsrecht
Amerika verdanke der Verkehrspolitik seine beispiellose
sofort 133 Millionen übrig gehabt, und alle bürgerlichen Parteien
kommt aber das Intere
, , nr ,
Kö
ie s ür die Erhöhung dieser Gehälter gestimmt. 36 . r , ist nicht genug Geld da; die Konser⸗
bativen wollen Überhaupt keinen Auebau der Volksschule, sie
halten es fuͤr genügend, wenn die Kinder lesen und schreiben
lernen. Den Volksschullehrern verweigert man die Möglichkeit
zu weiterer Ausbildung, man verhindert es geradezu, daß unser
6j in wirkliches Kultürvolk wird. Ein Volk,. das nicht . eisir e. Volkebildung tut, ist keine Kulturnation.
Per Kultusminister hat mir neulich vorgeworfen, ich übersähe bei den
Aufwendungen des
iversitäten, da . . 1 rer . heranzubilden. Der Minister weiß nicht, was
kicr lor einem Jahre gefagt worden ist. Unsere Minister sind eben vorübergehende Grscheinungen, und wir würden übrigens auch dem neuen Kultusminister keine Träne nachweinen, wenn er wieder
Staates für die höheren Lehranstalten und diefe Anstalten den Zweck hätten, dem Staate
verschwände. Er weiß nicht, daß gerade ich im vorigen Jahre
viel ausführlicher als er dargelegt habe, daß die höheren Lehranstalten
nur diesen Zweck ee . ja Utopisten, weil . heutige
Wordnung nicht anzuerkennen vermögen, weil wir meinen, ö n haf des Volkes der höheren Bildung teilhaftig werden kann, wenn fie von Arbeit etwas entlastet wird und diejenigen, welche es für schimpflich halten, schwielige Hände zu haben, an⸗
ö 666 werden, auch ihrerseits förderliche Arbeit zu leisten. 8
ekanntlich lernen selbst die Hohenzollernschen Prinzen ein Handwerk; das ist ganz schön, aber damit ist nichts gewonnen, wenn man die Arbeit als Spielerei betrachtet. Wird so verfahren, wie wir es wollen, fo wird die Arbeitszeit für alle so reduziert werden können, daß fie auch alle zur Anteilnahme an, den Schätzen der ere Bildung, der Kunst und Wissenschaft in ganz anderem Maße als bisher befähigt, werden. Wer daran glaubt, daß schon jetzt jedes befähigte Volfsschulkind in die Sphäre der höheren Schulbildung aufsteigen kann, der ist, was man uns nachsagt nämlich wirklich ein Utopist. Auch die Lage der Bergarbeiter ist nicht so gesichert, wie sie mit Recht beanspruchen können; das ist auch die Äuffassung der christlichen Bergarbeiterorganisationen. Von reichsgesetzlicher Regelung dieser Frage will man nichts wissen; ge des Besitzks in Betracht, dann geht es plötzlich ganz leicht auch mit einem Reichsgesetz, siehe die Kalivorlage. In dem preußischen Staate, dem Staate der Reaktion, befinden wir uns im Eldorado der Arbeiterfeindlichkeit. Die Maiumzüge der Arbeiter sind gestern generell verboten worden, während sie nach dem Reichsvereinsgesetz hätten gestattet werden müssen, soweit nicht Gefahr für die öffentliche Sicherheit vorhanden war. Die Sicherheit ist ni gends bedroht worden. In. Universitätsstädten finden täglich Festumzüge statt, die in Wirklichkeit eine Störung der Ruhe für viele Bürger bedeuten, ohne daß die Polizeibehörde daran etwas auszufetzen hat; wie kann man, was man Studenten, Schützen, Turnern, Katholikentagen usw. ohne weiteres gestattet, den Arbeitern verweigern! Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Das Haus geht
zur Spezialdiskussion über. 3.
Die Rente des Kronfideikommißfonds, der Zuschuß zur Rente des Kronfideikommißfonds, die Ausgabe für Zwecke der Landesvermessung, die Etats für das Buregu des Staats⸗ ministeriums, für die Generalordenskommission, für das Geheime Zivilkabinett, für die Oberrechnungskammer, für den , hof, für den Gerichtshof zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte, für das Gesetzlammlungsamt, für den „Deutschen Reichs und Preußischen Staatsanzeiger“, für das Ministerium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, für das Kriegsministerium (Zeug— haus) und für das Herrenhaus werden ohne Debatte bewilligt.
Zum Etat der Staatsarchive erklärt auf eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Rewoldt ffreikons.)
ein Kommissar des Staatsministerums, daß bei der Neu⸗ regelung der Gehaltsordnung und Wohnungsgeldzuschüsse die Beamten
der Staatsarchive übersehen worden seien; das Kuratorium habe die
Angelegenheit bereits in Erwägung gezogen und werde bemüht sein, einen Ausgleich und eine befriedigende Lösung herbeizuführen.
Der Etat wird bewilligt. (Schluß des Blattes.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Verein Frankfurter Metallindustrieller hat, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, beschlossen, am 6. Mai mit 14 tägiger Kündigung 66 F der Arbeiter auszusperren, wenn in den Felten u. G ö meverwerken in Frankfurt a. M. bis dahin keine grundsätzliche Verständigung über die Arbeitsverkürzung und den Mindestlohn erfolgt (9ogl. Nr. 101 d. Bl.. . .
Auf der Arbeitsbörse in Paris fand gestern vormittag eine
aadblreich besuchte Versammlung der Union des Syndikats statt, bei der, wie W. T. B.“ berichtet, die Entscheidung der Re⸗
gierung, keinen Umzug dulden zu wollen, sowie die Zahl der auf⸗ gebotenen Polizeimannschaften und der Truppen bekannt gegeben und daraufhin beschlossen wurde, die geplante Kundgebung im Bois de Boulogne aufzugeben und nur die Syndikatsmitglieder aufzufordern, auf den Boulevards spazieren zu gehen. — Der erste Mai ist im all⸗ gemeinen ruhig verlaufen. Im Bois de Boulogne zerstreute die Polize kleinere Gruppen von Mitgliedern der Syndikate, die den Verkehr hemmten. Hierbei wurde ein Polizeibeamter verletzt. ) Zum Ausstand der eingeschriebenen Seeleute in Mar⸗ seille wird dem W. T. B.“ gemeldet: Der Sekretär der Ver⸗ einigung der eingeschriebenen Seeleute, Rivelli, der seit 1905 nicht
gefahren war, ijt am 30. v. M. aus den Listen der eingeschriebenen Seeleute gestrichen worden.
Kunst und Wissenschaft.
Die diesjährige große Berliner Kunstausstellung am Lehrter Bahnhef wurde am Sonnabendnachmittag mit einem Festakt im blauen Saale der Haupthalle eröffnet. Nach einem von der Sing:
akademie unter Leitung des Professors Schumann vorgetragenen Chor
hielt der Präsident der Augsstellung Professor Kallmorgen die Eröffnungsrede, worauf im Auftrage des durch Amtsgeschäfte am
Erscheinen verhinderten Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten
der Unterstaatssekretãr, Wirkliche Geheime Rat Dr. Wever mit einer Abnsprache, die in ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König ausklang, die Ausstellung für eröffnet erklärte.
In Weimar findet am 17. und 18. Juni der diesjährige Goethe⸗Tag und zugleich eine Feier aus Anlaß des 25 jährigen
Bestehens der Goekhe Gesellschaft statt. Am 17. Nachmittags
soll auf dem Weimarer Friedhof ein Grabdenkmal für Alma von
Goethe enthüllt werden und Abends im Armbrustersaal ein Festessen stattfinden. Auf den Sonnabendvormittag ist die Generalversammlun Ter Goethe, Gesellschaft angesetzt, in der die Professoren Dr. Eri
Schmidt für die Goethegesellschaft, Dr. Bernhard Suphan für das Goethe und Schillerarchiv, Dr. Oettinger für das Goethe⸗National—⸗
museum Gedenkreden halten werden. Am Nachmittag soll im Tiefurter Schloßpark ein Kostümfest stattfinden, Abends eine Auf— führung der Fischerin' auf dem natürlichen Schauplatz an der Ilm mit der Musik von Corona Schröter. Den Mitgliedern der Gefsell—
schaft und den Festteilnehmern werden zu bestimmten Stunden das
Goethe⸗Natignalmuseum, das Goethe⸗ und Schillerarchiv, die Dichter⸗ zimmer im Schloß und die Fürstengruft geöffnet sein. Anmeldungen
zur Teilnahme sind an den Vorsitzenden des geschäftsführenden Aus⸗
schusses, Geheimen Staatsrat Dr. Rahlmann in Weimar zu richten.
2
Nachdem nunmehr die ersten beiden Bauperioden der Wieder⸗ herstellung des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz beendigt sind, kann morgen das Römisch⸗Germanische Zentralmuseum von neuem seine Pforten dem Besuche des weiteren Publikums öffnen. In den drei Jahren, die seit der endgültigen Schließung des Museums ver⸗
angen sind, hat eine völlige Neuaufstellung stattgefunden. Im e . mit seinen einfachen Räumen und wuchtigen Gewölben sind die vorgeschichtlichen Altertümer in. 5 Sälen untergebracht, im 1. Odbergeschoß die der römischen, im II. der nachrömischen Perioden. Diese oberen Stockwerke haben noch eine besondere An⸗ ziehungskraft durch die Schönheit der Räume mit ihren wundervollen Stuckdecken aus dem XVIII. Jahrhundert und den prächtigen Decken⸗ emälden. Das Museum hat die Aufgabe, in Originalen und Nach⸗ ildungen die Gesamtentwicklung der deutschen Kultur bis zu Karls des Großen Zeit vor Augen zu führen; sein Zweck ist also ein pädagogischer im höchsten und weitesten Sinne, des Wortes. Zur Erreichung dieses 6 dient zunächst eine streng spste⸗ matische, übersichtliche ,, . der Altertümer, verbunden mit sorgfältiger, ausführlicher und allgemeinverständlicher ,,, sodann die Ausgabe wissenschaftlicher Kataloge der einzelnen Ab⸗ teilungen und volkstümlicher Führer durch das gesamte Museum, ferner Führungen seitens der wissenschaftlichen Beamten, die in erster Linie für Altertumsvereine und Schulen, in Zukunft jedoch auch regel⸗ mäßig an bestimmten Tagen für weitere Kreise beabsichtigt sind.
In Florenz hat in diesen Tagen im Kunsthistorischen Institut die jährliche Ausschußsitzung des Vereins zur Erhaltung des genannten Instituts stattgefunden unter dem Vorsitz des Bot— schafters z. D. Freiherrn von Stumm und unter Teilnahme der Herren Prinz Franz von und zu Liechtenstein (Wien), Generaldirektor Dr. Bode (Berlin), Geheimrat von Tschudi (München), Geheimrat von Seidlitz (Dresden), F. von Marcuard (Florenz), Professor Max Georg Zimmermann (Berlin) und des Direktors Professor Brockhaus. Die VUufmerksamkeit wandte sich vor allem den Veröffentlichungen des Instituts zu. Es wurde bestimmt, daß auf den Band über den Schmuck des Florentiner Doms noch in diesem Jahre eine auf Urkunden⸗ und Denkmälerstudium beruhende Geschichte der umbrischen Malerei des 15. Jahrhunderts folgen soll.
In dem letzten Heft des Kosmos“, Handweiser für Naturfreunde, sind Angaben uber die Zahl der auf der Erde lebenden Tier arten enthalten. Vor etwa einem Jahrzehnt hatte Günther eine auf genauesten Studien aufgebaute Liste der Tierarten aufgestellt, die man um 1830, und eine von denen, die man 50 Jahre später kannte. 1830 waren der zoologischen Wissenschaft 1200 verschiedene Säuge⸗ tiere bekannt; 1881 war die Zahl der bekannten Spezies auf 2300 angewachsen. Die Vogelarten wurden 1830 auf 36009 beziffert; 1851 kannte die Forschung deren 11900. Bei den R eptilien schritt die Forschung von der Kenntnis von 543 zu z400 (im Jahre 1881) vor; je kleiner die Tiere sind, desto größer ist die Zahl der Arten, die inzwischen bekannt wurden. Von 1836 bis 1881 stiegen die Fischarten von Zh00 auf 11000, die Mollusken von 11 000 auf 33 000, die Moos- tierchen von 40 auf 120, die Schaltiere von 1290 840) auf 7900, die Spinnenartigen von 1048 auf 8070, die Tausendfüßer von 450 auf 1300, die Insekten von 49100 auf 220 150, die Stachelhäuter von 230 (1338) auf 18 043. die Würmer von 372 (1838) auf 6070, die Coelenteraten von 500 (1834) auf 2200, die poriferae von 50 (1835) auf 4090 und die Urtiere von 305 (1838 - 1844) auf 3500. Um 1840 also kannte man insgesamt rund 73 588 Tierarten; um 1881 war die Zahl der erforschten Tierarten bereits auf 311653 angewachsen. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß seit 1881 alljährlich durchschnittlich 12 000 * neue Tierarten entdeckt wurden, sodaß man heute wohl gegün 600 900 Spezies kennt. Das ist eine gewaltige Summe, jedoch nur wenig im Verhältnis zu den existierenden und noch nicht bekannten Arten. Um 1895 berechnete der Zoologe Sharpe die Zahl der bekannten Insektenarten auf eine Viertelmillion, aber zugleich sprach er die Ueberzeugung aus, daß diese 250 000 verschiedenen Insektenspezies nur ein Zehntel der Arten darstellen, die auf der Erde existieren und erst noch der Entdeckung durch die Wissenschaft harren. Gerade im Reich der kleinen Tiere steht der Forschung noch ein unbegrenztes und unüubersehbares Arbeits— feld offen, während man bei den größeren Tieren, insbesondere bei den Säugetieren, wohl heute annehmen darf, daß die meisten Arten der Forschung bekannt sind.
Literatur.
— Ein Führer der deutschen Naturschutzbewegung, Professor W. Bock in Hannover, hat in der bei Strecker u. Schröder in Stutt⸗ art erscheinenden Sammlung „Naturwissenschaftliche Wegweiser“ ein Büchlein Die Naturdenkmalpflege, die Bestrebungen zur Erhaltung der Naturdenkmäler und ihre Durchführung“ erscheinen lassen (1 4A, geb. 140 S6). Der Verfasser erläutert zunächst den Begriff des Naturdenkmals, gibt dann zahlreiche Beispiele von Natur⸗ denkmälern und schildert schließlich in vier übersichtlichen Kapiteln die Aufgabe der Naturdenkmalpflege. Er zeigt, wie Naturdenkmäler zu ermitteln sind, wie sie inventarisiert, kartiert, gesichert und geschützt werden müssen, wendet sich dann ausführlich der Naturdenkmalpflege in der Schule zu, für die er sehr beherzigenswerte Winke und Vor— schläge macht. Sodann erörtert er die freiwillige Naturdenkmalpflege, indem er darlegt, was durch die verschiedensten Vereine und einzelne Personen schon geleistet wurde und welche Aufgaben noch der Erfüllung harren. Schließlich kommen die amtlichen Maßnahmen zur Sprache, sowohl soweit sie die kommunalen Verwaltungen als auch die staatlichen Behörden angehen. Das auch mit einem xeichen Abbildungsmaterial versehene Werkchen sei jedem Naturfreund bestens zur Anschaffung empfohlen, es versagt in keiner der zahlreichen Fragen, die sich bei dem vielseitigen Thema aufwerfen lassen.
— Von der von E. A. Seemann in München herausgegebenen Sammlung „Berühmte Kunststätten“ ist ein neues (469) Bändchen erschienen, in dem Bruno Schrader Die römische Cam⸗ pagna“ schildert. Auf alle Romfahrer übt die stille, vom Albaner— gebirge umsäumte Campagna, dieser große Kirchhof der Welt⸗ geschichte“' mit ihren zerfallenen Brücken, Kastellen, Türmen und Gräbern einen tiefen Eindruck aus; scheint hier doch jeder Stein von einer tausendjährigen Geschichte zu erzählen. Die vorliegende Be⸗ schreibung von Schrader, die durch zahlreiche Abbildungen noch ergänzt und belebt wird, wird Romreisenden ein anregender und zuverlässiger Begleiter sein. Alles wesentliche ist in ihr berücksichtigt und in einer Art, die wohl geeignet ist, das versunkene Leben jener alten Kultur— stätten vor dem Leser wieder erstehen zu lassen. ö
— Ueber die Entwicklung der amerikanischen Malerei während der letzten Jahrzehnte unterrichtet ein Artikel von Morton H. Bernath in der Publikation Die Galerien Europas“, die wieder in einen neuen Jahrgang eingetreten sind (Verlag von E. A. Seemann, Leipzig; monatlich ein Heft mit fünf farbigen Bildern zum Abonne— mentspreise von 2 6) und von der die drei ersten Lieferungen des fünften Bandes vorliegen. Farbige Wiedergaben der klassischen Ge⸗ mälde zu billigem Preise sind ja von jeher ein Wunsch der Kunst⸗ freunde gewesen. Von diesen Schätzen bietet die Seemannsche Publikation das Beste. Im vorigen Jahrgang schon hatte die Ver⸗ öffentlichung der bedeutendsten Gemälde aus der berühmten . galerie zu Florenz begonnen, und sie wird in dem jetzigen Bande fort. gesetzt und zu Ende geführt. Zwischendurch bringen ie Hefte auch Bilder aus anderen Museen, so die prächtigen Ehrenfräulein von Velazque; aus dem Prado zu Madrid und das bekannte Bild Fragonards Die Schaukel‘ aus der Londoner Wallace Sammlung. Die technische Wiedergabe in Vielfarbendruck verdient alle Anerkennung.
— Harry Mayne, der Germanist der Berner Universität, dem die Herausgabe des neuentdeckten Goethewerkes anvertraut ist, äußert sich im Maiheft der „Deutschen Rundschau“ über diese Dichtung und
teilt auch die in der Billeterschen Broschäre über den Fund vermißten
Versmonologe mit, die den nicht erhaltenen Jugenddramen Goethes Belsgzar! und Die königliche Einsiedlerin! entstammen und von dem Dichter in ‚Wilhelm Meisters theatralische Sendung. eingelegt sind. Von den anderen Aufsätzen des Heftes sei besonders hingewiesen auf die Ausführungen des nach Berlin berufenen dänischen Theologen Edvard Lehmann über die Religion Carlyles, auf die Charakter stik Rudolfs von Bennigsen und die Fortsetzung der Memoiren Julius von Eckardts, die uns Hamburg im Kriegsjahre 1870 schildern. Liz. Glaue berichtet über eine von ihm entdeckte, aus Aegypten stammende gotische Handschrift. Die Novelle Ernst Heilborns „Die steile Stufe“ wird zu Ende geführt, ihr steht die in Südamerika spielende Er⸗ zählung Norbert Jacques („Schäferstündchen“) wirkungsvoll gegenüber. Karl Frenzel erstattet Bericht über die Berliner Theater im letzten Winter, Herman v. Petersdorff bespricht v. 8d. Goltz“ „Deutsche Kriegsgeschichte !“ und Bruno Hake neue Erscheinungen aus dem Gebiete der Belletristik. .
— Das Maiheft der von Richard Fleischer herausgegebenen „Deutschen Revue“ (Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart und Leipzig, vierteljährlich 6 6) hat folgenden Inhalt: Aufzeichnungen des Prinzen Friedrich Karl von Preußen aus dem Feldzuge 1870771, Karl von Stengel: Die Idee der Volkssouveränität, Wilhelm His (Berlin): Der Arzt als Erzieher, Konteradmiral a. D. Weber (Groß⸗ Lichterfelde): Der Deutsche Flottenverein, enn. Dr. Paul Kuckuck (Helgoland): Ist Helgoland in Gefahr?, Professor Dr. Karl Budde (Marburg): Ein Hohenzoller als Liederdichker, M. von Brandt: Die Stellung Rußlands, Japans und der Vereinigten Staaten in Ost⸗ asien. Eine Gefahr für den Weltfrieden, Ernst von Leyden: Lebens⸗ erinnerungen, Oliveira Lima, Mitglied der Brasilianischen Akademie: Südamerika gegen Nordamerika, Alexander Freiherr von Siebold: Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Ito Hirobumi, Dr. R. Koch, Wirklicher Geheimer Rat, Reichsbankpräsident 4. D. (Charlotten—⸗ burg): Meine Richterzeit, Dr. Max B. Weinstein Energetischer Materialismus J. Literarische Berichte, Eingesandte Neuigkeiten des
Büchermarkts.
— „Der Baumeister“. Monatshefte für Architektur und Baupraxis. Herausgeber H. Jan sen und W. Müller, Berlin. Verlag von Georg D. W. Callwey, München. Preis vierteljährlich 6 16. Einzelheft 3 MÆ. — Im vierten Heft des laufenden Jahr⸗ gangs der bekannten Zeitschrift führt Professor Stiehl eine Anzahl neuerer Backsteinbauten im Bilde vor. Sie beweisen, daß die Ab⸗ neigung, die seit langem gegen den Ziegelrohbau besteht, im Schwinden begriffen ist. Es ist dies umso erfreulicher, als sich mit dem überaus praktischen Material, allerdings nur dann, wenn es künstlerisch völlig einwandfrei ist, reizvolle und vor allem auch freundliche Architekturen schaffen lassen. Warf man früher dem Backsteinbau zu große Nüchternheit und Gleichförmigkeit in der äußeren Gestaltung der Häuser vor, so beweisen die Abbildungen, wie der Ziegel bei jeglicher Art von Gebäuden Verwendung finden kann, ohne daß sich die stilistische Gleichförmigkeit, die bei älteren Schulen, Kasernen usw. ja vorhanden ist, einstellt. Wir sehen die Volksbadeanstalt in der Gerichtsstraße, die Hoffmann im Anschluß an alte Kunstüberlieferung geschaffen hat, mit der sehr schönen großen Schwimmhalle, Landhaͤuser, Wohnhäuser des Beamtenwohnungsvereins, vor allem ein wirklich sehr gutes Mietshaus in Pankow von Walter Köppen. Bei Carl Roths Rathaus in Cassel, Heft 5, ist eine große Wirkung erreicht durch Schaffung des Ehrenhofes, dem bedeutende Treppenanlagen und Terrassen vorgelegt sind. Sie wird etwas beeinträchtigt durch die sehr kräftige Gliederung der Flächen und Massen. Die Bauten Professor Siebens in Aachen sind klar und ansprechend. Die Aufnahmen alter nordfriesischer Häuser lassen erkennen, wie sich Anlage und Form des Hauses den besonderen Be⸗ dingungen des Landes angepaßt 6 Heft 6 ist den neueren Bauten Emanuel von Seidls gewidmet. Die Durchbildung der Säle im Gesellschaftshaus Colleg Nürnberg ist ebenso eigenartig wie schön.
Kurze Anzeigen
neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelmstraße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Staats- und Bürgerkunde von A. Bodesohn. Geben. 4 . Wittenberg, R. Herroses Verlag (H. Herrosé).
Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der Abteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XVI. Jahrgang. 1910. Heft 16— 19. Jährlich 28 Hefte à 0,40 6. Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. ;
Das amen ß aug Die Geschichte eines stillen Menschen von Ferdinand Stieber. Cöln a. Rh., Albert Ahn.
Bauwesen.
Gestern mittag wurde die Berliner Städtebauausstellung im Gebäude der Akademischen Hochschule für bildende Künste in der Dardenbergstraße in Charlottenburg unter sehr reger Teilnahme in Gegenwart von Vertretern der staatlichen und der städtischen Behörden eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt der Geheime Baurat March, dessen Anregung das Zustandekommen der Ausstellung zu danken ist. Der Oberbürgermeister Kirschner sprach hierauf den Dank des Ausstellungsausschusses aus, betonte die Beteiligung des In- und Auslandes und wies auf die Bedeutung der Ausstellung hin. Der Oberbürgermeister schloß seine Rede mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König und erklärte sodann die Ausstellung für eröffnet. Sie wird bis Mitte Juni dem Publikum zugänglich sein.
Die sehr sehenswerte Ausstellung zerfällt in drei Abteilungen. In der ersten werden die Verkehrstechnik, die Hygiene und städtebauliche Aesthetik veranschaulicht; die zweite umfaßt Waldgürtel, Parkanlagen und wege, Spiel⸗ und Sportplätze und Friedhöfe; die dritte ist dem Einzelhaus gewidmet. In der Verkehrsabteilung haben inerster Linie die preußische Staate bahnverwaltung ferner private Verkehrsgesellschaften und das Statistische Amt der Stadt Berlin ausgestellt. Neben Plänen, die den Verkehr in Groß-Berlin veranschaulichen, finden sich Pläne und Modelle über den Verkehr in anderen Großstädten, wie New York, Chicago, London und Paris. In der zweiten Ab teilung fesseln die Darstellungen der Wald- und Wiesengürtel in Wien und Boston, die großartigen Chicagoer Spielplatzanlagen und die Darstellungen der ausgedehnten Gartengnlagen in einer Reihe anderer amerikanischer Großstädte. Weiteres Material veranschaulicht die Umwandlung ehemaligen Festungsgeländes in Park⸗ anlagen. Sehr reichhaltig ist die Ausstellung einzelner Straßenzüge und Platzanlagen. ö. die 8, SEinzelhäuser wird Len Architekten viek Anregung bieten. Im Mittelpunkt des Interesses für den Berliner Besucher dürften naturgemäß die Entwürfe des Preisausschreibens Groß-Berlin stehen, die sämtlich in der Ausstellung vereinigt sind.
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs und Staatsanzeiger ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Türkei.
Marineministerium in Konstantinopel: Vergebung der Liefe⸗ rung von doppelter Leinwand für Segel, das Stück zu 40 Jards, 60 em, und zwar: 400 Stücke Nr. 06, das Stück im Gewicht von 49 Pfund; 500 St. Nr. J, d. St. zu 46 Pfd.; 590 St. Nr. 2, d. St. zu 43 Pfd.; 500 St. Nr. 3. d. St. zu 40 Pfd.; 500 St. Nr. 4, d. St. zu 37 Pfd.; 300 St. Nr. 5. d. St. zu 34 Pfd.; 200 St. Nr. 6, d. St. zu 31 Pfd.; 100 St. Nr. 7, d. St. zu 28 Pfd.; 100 St. Nr. 8, d. St. zu 25 Pfd. Angebote bis zum 7. Mai 1910 an die erste Sektion des genannten Ministeriums. Sicherheitsleistung in Höhe von 1000.
Marineminsterium in Konstantinopel: Vergebung der Lie⸗
ferung von: 10 000 kg schwarze Seife, 2900 Eg geseiftes Leder,