Buderath in Bottrop, Dr. Franz Beckmann und Dr. Eduard Tenbaum in Münster i. W, Friedrich Günne⸗ mann in Lengerich, Dr. Albert Koch in Ascheberg, Dr. Josef Lünenborg in Borken, Dr. Georg Diedrich in Gladbeck, Dr. Christian Faßbender in Ibbenbüren, Dr. Franz Lücker in Werther, Dr. Ludwig Schröder in Dörter, Dr. Kaspar Schonlau in Steinheim, Dr. August Spengler in Mennighüffen, Dr. Kaspar Haarmann in Hordel, Dr. Ewald Klingenheben in Lüdenscheid, Dr. Johann es Nolte und Dr. Ludwig Schulte am Esch in Herne, Dr. Theodor Mölle in Böle, Dr. Heinrich Hüls hoff in Marten, Dr. Ernst Böttrich in Hagen, Dr. Wilhelm Kittsteiner in Hanau, Dr. Johann Klockner in Winkel, Dr. Julius Friedländer Dr. Josef Rosen⸗ gart und Dr. Emil Hübner in Frankfurt a. M. Dr. Richard Friedländer und Dr. Benno Laquer in Wies⸗ baden, Richard Kober in Nied, Dr. Hubert Voßschulte in Linz a. Rhn., Dr. Adolf Dittmer in Hamm a. Sieg, Dr. Wilhelm Stood in Barmen, Dr. Josef Meller und Sr Richard Perlia in Crefeld, Dr. Ewald Schulte⸗ Tigges in Homberg, Tr. Josef Meyer in Wald, Dr. Everhard Heyne in Opladen, Dr. Samuel Mayer in Düsseldorf. Dr. Ludwig Körfgen in Euskirchen, Dr. Julius Wehn und Dr. Heinrich Kurzak in Cöln, Dr. Max Fors bach in Siegburg, Dr. Franz Geerkens in Kalk, Dr. Fritz Specht in Dud⸗ weiler, Dr. Hermann Rödiger in Saarbrücken, Dr. Peter Bockelmann in Tholey, Dr. Peter Schmithuisen in Aachen, Dr Heinrich Dohmen in Simmerath den Charakter als Sanitätsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König. haben Allergnädigst geruht, dem Trivatdozenten in der medizinischen Fakultät der Universität D
in Berlin, Professor Dr. Paul Heymann den Charakter als Geheimer Sanitätsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnãdigst geruht: dem Arzt Dr. Wilhelm Kammler, Leiter des Oberlin⸗ Kreiskrankenhauses in Nowawes, den Charakter als Sanitãtsrat zu verleihen.
Oberrechnungskammer. Der bisherige Zollinspektor Libb ert aus Rirdorf ist zum Geheimen Rechnungsrevisor bei der Königlichen Oberrechnungs⸗ kammer ernannt worden.
Personalveränderungen.
göniglich Preußische Armee.
re, Fähnriche usw. nurville, 29. April. r, Oberst beim Stabe des Inf. Regts. Graf Bose m Kommandeur dieses Regts. ernannt. unter Enthebung von der B des Regts. übergetreten. Major „ jum Bats. Kom⸗ v. r des es gefetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Kommandeur zw. Bezirks Schwerin, — er nannnt. Kalan v. LJ f . und Kommandeur des Kadettenhauses in s in Eigenschaft zum Kadettenhause Bats. Kommandeur (3. Bad.) Nr. 111,
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im Inf. Regt. Markgraf zum Kommandeur des Kadettenbauses statt, dt, Major beim Stabe des Inf. Regts. z Tudwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, Bats. Kommandeur, — ernannt.
Am 30. April scheiden aus dem Heere aus und werden mit dem in der Marine angestellt: Werner, Hauptm. u. Komp. berrbein. Inf. Regt. Nr. 89, im J. See
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Dien Mrowka Nachweifsur ĩ inger Generalstabs⸗ ner Assistenzarztstellen beauftragt: am 4. März. einjãhrig freiwilliger Arz f unter Ernennung zum Unterarz zum Inf. Regt. von G
160, Friedensstandes und Versetzung (2. Rhein.) Nr. 28, am 14. Mã ; Graf Gneisenau (2. m.) Nr. 9. am 1. April. R Unte Regt. Nr. 19, Hoff ; Anton von Hohenz n ollern. Nr. 40, Hacctus, Unterarzt beim Inf. Regt. graf Ludr Wilhelm 13. Bad.) Nr. 111, Dandlofer, ünterarzt beim Bad. Fußart, Regt. Nr. 14, Riebel, Ünterarzt beim 4. Magdeb: f Nr. 67, Lü n ing, Unterarzt beim 2. ov. Inf.? am 12.
Schlicht, Unterarzt beim Colberg. Gren. Re
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mh olz, Unterarzt, vom g (63. Brandenburg. ) Nr. 20 g Nr. 3, Unterarjt, vom Feldart. Regt. Regt. Nr. 76.
, gi Hus. Regt. am 20.
ãrjustizverwaltung. Dou rch Allerhöchste stallung. 14. April. Reus Kriegsgerichtsrat bei der 5. Dip, zum Oberkriegsgerichts rat, Pr
cher, euß, Gerichtsassessor, zum riegsgerichtsrat, — ernannt.
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Durch Verfügung des Krie sministe riums. 19. April. Reusfche r, Obeckriegsgerichtsrat, dem eneralkommando des V. Armee⸗ korps zugeordnet.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchsten Abschied. 14. April. Bode, Baurat, Militãrbauinsp. in Braunschweig, der Charakter als Ge⸗ Reimer Baurat, Ehr ke, Oberintend. Sekretär von der Intend. des II. Armeekorps, Hoffmann, Oberzahlmstr.! vom 4. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 51, Koch, Zahlmstr. vom Feldart. Regt. von Scharn⸗ Forst (J. Hannov.) Nr. 10. — Der Charakter als Rechnungsrat, — bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension verliehen.
Durch Verfügung de? Rriegsminister iu ms. 7. April. Piening in Münster i. We Hansmann in Minden, Garn. Verwalt. Infpektoren, gegenseitig versetzt.
XI. (Röniglich Wůrttembergisches) Armeekorps.
Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde⸗ rungen, Ver setzungen usw. Stu tt gart. 25. April v. Schaefer, Gen. Tt. und Kommandeur der De. Inf. Brig. CG. R. W.), behufs Verwendung als Kommandeur der 31. Div. nach Preußen kommandiert. S errere Oberst und Kommandeur des 19. Inf. Negts. Nr. 180, mit der Führung der 52. Inf. Brig. 2. K. W.), beauftragt. Nie⸗ mann, Königl. preuß. Oberst beim Stabe des Gren. Regts. König Karl Rr. 125, zum Kommandeur des 10. Inf. Regts. Nr. 180 ernannt. Roschmann, Oberstlt. und Bats. Kommandeur im Füf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Desterreich, König von Ungarn Rr 172, zum Stabe des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Renner, Major im Großen Generalftabe, unter Enthebung von dem Kom mando nach Preußen als Bats. Kommandeur in das Füs. Regt. Kaiser Franz Jofepyh von Desterreich, König von Ungarn Nr. 12, — versetzt.
Abgereist:
Seine ö der geistliche Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrats, Oberhofprediger D. Sryander , in dienstlichen Angelegenheiten;
der Ministerialdirektor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten, Wirkliche Geheime Sberregierungsrat Dr. För ster, auf Urlaub.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 3. Mai.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Königlichen Schlosse in Wiesbaden die Vorträge des Kriegsministers, Generals der Infanterie von Seeringen und des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker entgegen.
* *
Die verlinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzung.
Auf Grund der Schlußbestimmung in der Anlage C zur Eifenbahnverkehrsordnung hat das Reichseisenbahn⸗ amt unterm B. v. M. einige Ergänzungen und Aenderungen der Nummern La und VI verfügt:
Ja. In den Eingangsbestimmungen A. 2. Gruppe h) sind die Vorschriften über die Zusammensetzung der Perchlorat⸗ sprengmittel Alkasit J, Wettervermonit und Permonit II geändert und die Stoffe HYonckit J und Yonckit II neu auf⸗ genommen.
VI. Abschnitt A. Verpackung. Abs. 2b) ist dahin ge⸗ ändert, daß mit Streu durchsetzter Stalldünger auch ohne Deckenverschluß befördert werden darf, wenn die Wagen nur bis zur Bordhöhe beladen und die Sendungen mit einer dünnen Schicht von Erde oder Sand vollständig bedeckt werden.
Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. X des Reichsgesetzblatts vom 2. v. M. hervor.
Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ vorgestern in Galatz eingetroffen und kehrt nach dem Besatzungs⸗ wechsel morgen nach Konstantinopel zurück.
S. M. Kbt. „Eber“ ist vorgestern in Funchal (Madeira) eingetroffen und geht morgen von dort nach Cap Palmas Canarische Inseln).
S. R. S. „Cormoran“ ist am 30. April in Hongkong eingetroffen.
Spanien.
„W. T. B.“ meldet, sind im ganzen 114 De⸗ putie rte, also mehr als ein Viertet der Mitglieder der FRammer, auf Grund des Artikels 2) des Wahlgesetzes, das heißt, weil sie keinen Gegenkandidaten hatten, als gewählt proklamiert worden. Sie verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien: 69 Liberale, 34 Konservative, 3 Re⸗ publikaner, 3 Karlisten, 2 Unabhängige, 1 nationalistischer Re publikaner, 1 nationalistischer Liberaler, 1 Integrist.
Wie das
Türkei.
Nach Meldungen des, W. T. B.“ hat Schefket Torgut⸗ Pascha seinen Vormarsch zu beiden Seiten des Passes von Katschanik fortgesetzt, wobei es zu mehreren Kämpfen mit den Rebellen gekommen ist. Diese weichen immer weiter in die Wälder und Gebirge zurück. Der Engpaß von Ernoljeva auf der Straße nach Prizrend wird noch von 3600 Arnauten besetzt gehalten, gegen die die Truppen nun vorrücken. Die bei Preschewo und Kumanova kämpfenden Arnauten sind von Ulemas, Notabeln und Beamten aufgefordert worden, die Waffen niederzulegen. Sie befolgten den Rat und kehrten in ihre Dörfer zurück. Militär stellt die beschädigten telegraphischen Leitungen wieder her. Die Verfolgung der fliehenden Albanesen wird fort⸗ gesetzt. Maschinengewehr⸗ und Gebirgsgeschützabteilungen zwingen die Arnauten überall, ihre Stellungen mit schweren Verlusten zu rãumen.
Die jungtůrkische Kammerpartei hat ihren am Mittwoch voriger Woche gefaßten Beschluß, die Pensionen der Schwieger⸗ söhne des Sultans zu streichen, rückgängig gemacht. Damit ist, obiger Quelle zufolge, die Gefahr einer Ministerkrisis beseitigt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags
und der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses
. Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten eilage.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (64) Sitzung, welcher der Minister des Innern von Moltke beiwohnte, die dritie Beratung des Staatshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1910, und zwar zunächst die Be⸗ sprechung des Spezialetats des Ministeriums des Innern, fort.
Abg. Hir sch Berlin (Soz ): Es ist eigentümlich, daß der Vertreter der Staatsregierung auf die Frage meines Freundes Strobel über das Verbot der Umzüge am 1. Mai bisher nicht geant⸗ wortet bat. Das ist eine Mißachtung des Parlaments. Daß die Regierung über den Parteien stebt, hat sich auch hier wieder als ein Märchen erwiesen; sie hat gezeigt, daß das Parlament für fie Luft ist. Wir haben uns nie daräber Illusionen gemacht, daß auch unter dem neuen, liberalen Vereinsgesetz eine Vereins⸗ und Versammlungsfreiheit nicht vorhanden sein werde. Deshalb haben wir uns über das Verbot nicht gewundert. Die Polizei hat so ge⸗
als ware das neue Vereinsgesetz überhaupt nicht vorhanden.
on dem Abg. Fischbeck ausge sprochene Vermutung, daß
des Innern ein generelles Umzugsverbot erlassen hat,
der heutige Vorwärts veröffentlicht diesen Erlaß. Es
Umzüge auf öffentlichen Straßen oder Plätzen sind in
der Regel zu versagen. Dies verftoößt direkt gegen den Wortlaut des S7 des Reichsvereinsgesetzes und gegen die gestern von dem Abg. Fischbeck zitierte Entscheidung berverwaltungsger ichts. Niemand kann behaupten, daß durch die Straßenumzüge der Sozialdemokraten die öffentliche Sicherbeit gestört werden könne; das allein stand in Frage, und darüker können die Behörden nicht entscheiden. Die Regierung tut lediglich, was ihr von den reaktionãren Parteien be⸗ fohken wird. Der Erlaß engt die Polizei nicht nur ein, er gibt ihr auch direkte Vorschriften und bringt sie dadurch in die unangenehme Lage, daß sie eventuell eine Erlaubnis, die sie gegeben hat, 24 Stunden später wieder zurücknehmen muß. Fe größer die Abhängigkeit der Regierung von der reaktionãren Partei Fr kefto besser für uns. Durch salche Maßnabmen wird aber nur die Staatsautoritãt untergraben. Das böchste Gericht wird sich ja mit Tem Erlaß des Ministers beschäftigen, und es ist gar keine Frage, daß feine Entscheidung eben o ausfallen wird, wie seine frühere. Daß auch fonst Gesetze von Behörden mit Füßen getreten werden, beweist ihr Verhalten bezüglich der Auslegung der Wähler⸗ isten. Die Gemeindevorsteher in den Vororten don Berlin gestatten nach wie vor nicht die Abschrift von den Wählerlisten, entgegen einer ausdrücklichen Willens meinung des Ministers. Der Minister bat erklärt, daß die Gemeinden nicht dazu verpflichtet seien, daß aber ein gesetz liches Verbot nickt bestehbe. Der Redner bringt dann noch Beschwerden über 2 usweisung von Ausländern vor. Unter anderen sei in Schöneberg ein Ausländer ausgewiesen worden, der 20 Jahre lang dort gewohnt und sich dort verheiratet habe, Noch kraffer fei ein Fall, der wobl beweise, daß die Berliner Polizei in Ab⸗ bãngigkeit von dem ruffischen Zarismus sei. Es handle sich um inen Russen, der entgegen den klaren Bestimmungen des Gesetzes und der Praxis, obwohl geisteskrank, auf Veranlassung des Berliner Polizeiprüsidiums nach Rußland ausgeliefert worden sei. Sogar der Berliner Staatsanwalt habe versucht, diesen Russen vor den zu retten; er babe sich also bemüht,
zu verhindern. Das Berliner Polizeiprãsidium
vereitelt. Es habe in der Ange egenheit eine
orrespondenz zwischen dem ruffischen Ministerium und dem erliner Polizeipräsidium stattgefunden. Entgegen den Reglementẽ⸗ füimmungen sei auf Veranlassung des Berliner Polizeiprisidiums r dem Geisteskranken bestellte Pfleger von der Entlassung z Kranken aus der Anstalt Buch nicht benachrichtigt worden. Im Auslande babe dieser Fall das größte und peinlichste Aufsehen r Es fei unglaublich und ein ulturwidriger Zustand, daß ein Geistes kranker hingerichtet werde. Der Fall lehre, daß wir zu russi⸗ schen . nicht erst zu gelangen brauchten, sondern uns schon
2m. efãnden.
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g. von Brandenstein (kons. Der Abg. Fischbeck hat der einen Zickzackkurs in bezug auf ihr Verbalten gegen Deinonstranten nachgesagt. Ich muß dem Abg. Fischbeck vollstãndig beitreten; man gewinnk den Eindruck, als ob hier der Wille ver⸗ schiedener Personlichkeiten maßgebend gewesen wäre. Daß die Ver⸗ anstaltungen sich wesentlich unterschieden bätten, kann ich nicht zu⸗ geben; ob Versammlungen unter freiem Himmel mit Aufzügen oder mit Zu⸗ und Abmarsch stattfinden, ist doch einerlei; ein Zu⸗ und Al⸗ marsch ist jedenfalls ein Aufzug, auf die Zahl der Teilnehmer kommt es nicht an. Die Absicht, Aufsehen zu erregen, bat doch auch vor⸗ gelegen, das kann kein Rensch bestreiten; die Sozialdemokratie wollte eben eine große Heerschau abhalten. Es ist auch ein zu mecha⸗ nifcher Maßstab bei der Genebmigung der Versammlungen angewendet worden;: man hat die Plätze permesffen und die voraussichtliche Zahl der Beteiligung ermitteln wollen, Darauf kommt es aber doch nicht an, sondern auf die Persönlichkeiten, die an solchen Versamm⸗ lungen teilnehmen. Bier waren es geschworene Feinde der best' henden Staats ordnung, welche die Massen aufpeitschten, um da⸗ gegen Sturm zu laufen. Solche Versammlungen von 5009 oder 190 600 Menschen sind unter allen Umständen eine Gefahr für die fentliche Sicherheit. In einem Fall ist ausdrücklich von der Polizei⸗ behörde in einem Vororte ausgesprochen worden, die Sozialdemokratie babe die Garantie fũr die öffentliche Sicherheit zu übernehmen. In solchem Paktieren mit der Sozialdemokratie liegt ein Kapitulieren vor der Sosaldemokratie; das ist eine Bankerotterklãrung der Staatsregierung. ie Führer der Sozialdemokratie haben denn auch einen großen Triumph gefeiert, und sie konnten auch stol; darauf sein, wie blind die von ihnen verführten Massen ibnen gehorchen. Was die Sozial⸗ demokraten jetzt veranstalten, sind nichts als Vereinbarungen für die allgemeine Anwendung rober Gewalt. Die Regierung hat inzwischen för Handeln als einen Fehler — wensigstens bedingt — anerkannt; wir offen, daß es in Zukunft besser wird.
Hierauf nimmt der Minister des Innern von Moltke das Wort, dessen Rede morgen im Wortlant wiedergegeben werden wird.
(Schluß des Blattes.)
. Regierung Megierung
Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel zur Verbesserung der Wohnungs⸗ verhältnisse von Arbeitern, die in staatlichen Be⸗ trieben beschäftigt sind, und von gering befoldeten Stagatsbeamten, zugegangen. Nach diesem Gesetzentwurf foyll der Staatsregierung ein weiterer Betrag von 12 Millionen Mark für den genannten * zur Verfügung gestellt und diefe Summe durch eine Anleihe beschafft werden. In der dem Jesetz entwurf beigegebenen kurzen Begründung wird ausgeführt:
Durch die Gesetze vom 13. August 1895, 2. Juli 1898, 23. August 98. Juli 1500. I5. April 190. 4. Mai 1503, 15. Juni 1804
dnl 1dos, 16. Juli 1896 12 Äugust 1907 und 3. August 1909 l. dem im Tntwurf. bezeichneten Zwecke Beträge von inz= 1236 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden. Diese
⸗ ö sind im wesentlichen festgelegt, und über den noch vor⸗ Fandenen Restbestand ist zum größten Teil au schon verfügt orden. Das Bedürfnis nach . des mit dem Gesetze vom Jiugust 1895 begonnenen segens reichen Werkes bestebt in dein selben
enfange weiter. Nachdem das Ziel der früheren Gesetze und die bei krer Surchführung beobachteten Grundsäte die Billigung des Land⸗ es gefunden haben, wird daher die Bereitstellung eines weiteren Hetrages von zwölf Millionen Mark, der zur Befriedigung des für en gleichen Zweck neu angemeldeten Bedarfes far 1916 erforderlich
ein wird, in Vorschlag gebracht.
Statistik und Volkswirts chaft.
In der Dritten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs und ztacksanzeigers' ist eine Tabelle über die landwirtschaftlichen triebe mit Beräcksichtigung der Benutzung von land— irtschaftlichen Maschinen nach der Zählung von 1807 He röffentlicht.
Zur Arbeiterbewegung.
Nach den dem Deutschen Arbeitgeberbund für das Baugewerbe zugegangenen Meldungen bat sich die Zabl der ent⸗ lassenen organisierten Bauarbeiter in den letzten Tagen der ver⸗ aangenen Woche noch um 1000 Mann vermehrt, beträgt also nun 187000.
Der Ausstand bei der Gerüstfirma Arndt u. Ce. in Char⸗ Lot tenburg ist, der.. Vosf. Ztg.“ zufolge, zu Ende. Zwischen den
treikenden und der Firma ist Line Verständigung zustande gekommen, End alle Arbeiter sind wieder eingestellt worden.
Nach einer von W. T 8. wiedergegebenen Mitteilung der Direltion der Felten u. Ghilleaume-Tahmeyverwerke in Erankfurt a. M. (vgl. Nr. 1022. Bl. erzielten sie mit der Arbeiter⸗ ommifsion eine Verständigung bis auf die Frage der Mindestlöhne. Das Ergebnissoll der Verfammlung der Ausständigen morgen, Mitt⸗ woch, zur Beschlußfassung vorgelegt werden.
In Kiel sind, wie die Köln. Itg. erfährt, sämtliche Heizungs: onteure und Heizer gestern wegen Lobnstreitigkeiten ausgesperrt vorden. In Coburg sind, wie Ztg. telegraphiert wird, etwa 200 an der Zabl, in stlegung des Lohnsagtzes auf
1
n Ausstand getreten. ö38 für die Stunde ohne Alters der Arbeiter. Einigungsverhandlungen sind bis jetzt noch nicht erfolg.
En Dünkirchen haben, wie W. T. B. meldet. die Hafen⸗ ter und die Metallarbeiter die Arbeit niedergelegt und it den streikenden Bauarbeitern zu Kundgebungen vereinigt.
ßen mit der Gendarmerie, wobei Auch eine Abteilung de von den Streikenden ungeg — n flei Die Rubestõrer
urden schließlich zurũ
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J. ohrere * nebrert ig
tand aller Korpor
uern fort. Die Demonstranten hi
n und beschädigten sie. Vierhunder kegiments sind gestern abend von Bethune abgegangen. Trarvren werden erwartet. — Auch an anderen Orten kam es im Faufe des Abends zu wiederholten Zusammenstõößen zwischen den Truppen und den Ausständigen, die eine Sägemühle in Brand zu
etzen versuchten. Der Bergarbeiterausstand des Kohlenbeckens von s gewinnt, der Voss. Ztg.“ zufolge, immer mehr an Aus⸗ ehn Statt 5660 Änsftändiger am letzten Freitag ist durch die Arbeitseinstellungen von Sonnabend und gestern morgen die Zahl der usständigen auf über 13 000 angewachsen, wovon 6509 auf die der Umgebung von Frameries und 7000 auf die Zechen von Je mappes und Cuesmes entfallen. Vgl. Nr. I0O0 d. Bl.)
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Kunst und Wissenschaft.
In dem mit Abbildungen reich versehenen Maiheft der Amt⸗ ichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen‘ wird ein aus wrichem Marmor gefertigter Herakleskopf aus Pergamon be— chrieden, der, in drei Stäcke zerschlagen, in der byzantinischen Mauer m Sädabhange des Stadtberges verbaut aufgefunden wurde, und t Genehmigung der ottomanischen Regierung in die Berliner turensammlung gelangt ist. Abgeseben don der Zertrümmerung der Kopf an der Oberfläche gut erhalten, nur die Nasenspitze ist twas abgestoßen. Der Kopf bat zu einer Statue gehört, deren Aus⸗ ehen nach seinem Charakter zu erschließen ist. Der Halbgott zar in ihr nicht nur als Muster körperlicher Kraft dargestellt, sondern er Künstler hatte auch den Charakter des Helden zu erfassen und eine Gemütsbewegung wiederzugeben versucht. Herakles erscheint ier kurzbaarig, bärtig, mit einem Antlitz von gewaltig bewegten Formen; die Stirn ist stark modelliert, die Nafe springt weit zwischen en tiefen Augenhöhlen vor, der Mund mit den vollen Lippen ist ein enig geöffnet; der schwärmerische Blick ist aufwärts gerichtet. Er Feint auf neue Heldentaten zu sinnen. In Pergamon sind auffallend Das erklärt sich aus seinem
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8* ngraviert wurden, solcher, von Fürsten her⸗ r fruheren Gelegenbeit bier In alterer wur eigentlichen die Siegelung, hergestellt, Zy⸗ s, vor allem in Assyrien, ravierung auf seiner Grundfläche trägt, it rechtlaäufig eingearbeiteten Zeichen und onbalts wobl meist nur noch als Talisman dienten. etzte sich bei den alten Persern fort, die Siegel und Siegel wlinder on den ÄAssprern übernahmen. Zugleich aber bildeten sie das leberkemmene charakteristisch fort: entweder führten sie die arstellungen. auf ibren Siegeln in strenger Geschlossenheit, n Wappenstil durch, oder sie wäblten eine ganz freie, lebendige zenerie, Jagd und Kampfbilder, wie man sie sonst nur auf den aßen asshrifchen Wandreliefs sndet. Aĺs Beispiele dieser persischen teinschneidekunst, die auch technisch durch große Sauberkeit hervor- agt, sind einige Neuerwerbungen der Berliner Sammlung charakte⸗ stisch. Es sind, mit einer Ausnahme, Siegelzylinder. Eines zeigt en Perserkönig im Kampf mit einem Löwen, den er an einem Hinter⸗ tin in die Höhe hebt und nit, dem Dolch zu töten sucht, Ein deres Siegel zeigt den König im Kampf mit zwei Un⸗ Ebeuern, die in gleicher Weise von beiden Seiten gegen n anspringen. Darüber schwebt, di eichnung abrundend, e geflügelte und geschwanzte Sonnens eibe. Links davon, e Symmetrie freilich störend, ist ein Palmbaum und unter ihm, der uf persischen Stempeln sehr häufige Hahn zu sehen. Auf einem . Siegel ist der Wappenstil nech are durchs be, Hier alt der König jwei Löwen an den Hinterbeinen h
och und diese
Gruppe steht auf zwei genau symmetrisch angeordnete Sphinxen. Endlich sei noch ein sehr sauber geschnittener Chalzedonzylinder erwähnt, auf dem der Wappenstil besonders klar ausgeprägt ist. Gr zeigt zwei bärtige Krieger in der Kleidung der Königlichen Leibwache, einander zugewandt, die langen, unten mit einer Kugel. versehenen Lanzen vor sich hingestreckt. Während über den Kriegern die geflũgelte Sonnenscheibe schwebt, ist zwischen ihnen, medaillonartig der Sberkorber eines bärtigen, mit Zackenkron bedeckten Mannes dar⸗ gestellt, der mit vier Flügeln
und einem Vogelschwanz verseben ist. Bieses Medaillonbildnis ist wohl als Darstellung des Königs zu deuten. — Aus den Sammlungen der ostasiatischen Abteilung werden im Maiheft einige ja panische Lackarbeiten der ältesten Zeit beschrieben. Lacke aus der Zeit vor der Ashikaga⸗Drnastie (1335 bis 1573) sind auch in Japan überaus selten. Von Lackarbeiten aus der Zeit von 192 - 1333 sind nur 1 Werke genau datiert und urkundlich be⸗ Jlaubigt, und nur sehr wenige Lacke ftehen ihnen künstlerisch und technisch so nahe, daß man sie mit Sicherheit derselben Zeit zuweisen kann. Zu ihnen gehört eine von dem Professor Grosse in Japan für die Berliner Soimmfung erworbene Dose für Räucherwerk (9 em lang und 3,5 em hoch!. Sie zeigt einen wundervollen Goldlackgrund, auf dessen prächtiger Wölbung einzelne Funken gröberen Goldes schimmern. In den Grund sind breitflãchige Perlmutterfiguren eingelegt, über die sich der Goldlackgrund und die Goldlackinnen zeichnung in leichtem Relief erheben. Ueber die Innenseite des Deckels und des unterer Teils, deren Ränder mit Blei einge att sind, breitet sich das malerische Bild einer kieferbestandenen, Von Wildgänsen belebten Insel in zwei⸗ farbigem Goldtogidashi auf Schwarzlackgrund, in den gröbere körnige Goldschüppchen gebettet sind. Von der offenbar außerordentlichen Gold- lackkunft der üpbigen Fujivarazeit 794 - 1192) find wir beinabe noch fparlicher unterrichtet. Erst für die letzten Jahrzehnte der Periode geben uns einige Stücke Anhaltspunkte und festẽ Daten. Zu diesen Stügen steht eine zweite Erwerbung des Prosessors Grosse in naher Be— ziebung: ein schwarzlackiertes liegendes Saiteninstrument mit Ranken und Vögeln in Gold⸗ und Silberlackmalerei. Ein drittes sebr wert- volles Stuck, ein Kästchen für Räucherwerk, ist der zweiten Hälfte des I2. Jahrhunderts zuzuweisen; es kam als Geschenk des Konsuls Jacoby in die Berliner Sammlung. Es zeigt einen bewegten Fluß mit in den Wellen treibenden Blättern des herbstlichen Ahorns; an den Ufern sieht man Schilf und Uferschutzkörbe.
Das Mufeum für Völkerkunde hat eine nene Hainan⸗Samm⸗ lung erworben und damit eine vorhandene Lücke in den Stäcken aus dem Bereiche der Ureinwohner Chings ausgefüllt und die schon vor⸗ handene Sammlung hainanesischer Ethnographika sebr glücklich er⸗ gänzt. Einige der neuerworbenen Gegenstände zeiger unzweideutig hinesischen Charakter, so vor allem Vorhänge, in die auf Qunklem Grund Drachen, Phönire, Kirins und Blumen mit grellfarbigen Wollfäden eingestickt sind; einbeimische Arbeiten sind auch aus braunem, tintenblauem und weißem ungebleichten Baumwoll⸗ tuche hergestellt, zweiteilige Schurzlappen, die um die Hüften ge⸗ bunden getragen werden. Aus demselben Stoff, zum Teil mit der gleichen Musterung, zum Teil mit bunten eingewebten Orna⸗ menten, sind die engen malaiischen Sarongs, die von der Hüfte bis
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zum Knie reichen. Die an den Sarong sich anschließenden Frauen⸗ jacken dürften denjenigen der chineischen Bauernfrauen nachgebildet fein. Bon Schmucksachen finden sich in der Sammlung große Hals⸗ ringe aus weißen und blauen,. auf Draht gezogenen Glas— perten, silberne Ohrringe in Birnenform, einige Kämme von hoher, schmaler, keilartiger Form mit feiner Rethflechterei in Rhbhombenmustern auf den Rücken sowie knöcherne, spitz zulaufende Haagrpfeile aus Affenbein. Von häuslichen Geräten sind ein einfacher Webstuhl, an Rethfafern hängende Wasserbehälter, Näpfe und eine Schöpfkelle aus Bambus, pferdeschweifartige DHandfeger, ine Lampe, Pfeifen und eine mit Brandmalerei gezierte Flöte zu nennen; serner Bogen, Köcher und vergiftete Pfeile, mit denen auch Fische geschossen werden, und endlich zablreiche Töpfe und Schalen aus Holz und Ton. — Das Mufeum hat ferner eine neue Samm⸗ lung von Gegenständen der Prärieindianer erworben. Sie stammt von den Crowindianern, einem Glied der großen Siourfamilie; sie zweigten sich verhältnismäßig spät von den Hidatsa ab, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts am oberen Missouri in festen Dörfern wohnten. Die Crow gingen nach dieser Abzweigung zum einen Nomadenleben in der Prärie über, haben aber in ihrem sozialen und religiösen Leben enge Beziehungen zu den Dorfstãmmen am RMiffouri bewahrt. Da sie in dem abgelegenen Winkel zwischen dem oberen Vellowstone und den Rock Mountains viel weniger der Beeinflussung durch die Euroxäer ausgesetzt waren als die Flußstämme, fo gibt uns ihr Kulturbesitz ein zwar abgeblaßtes, aber immer noch verhältnismäßig vollständiges Bild hon der' Kultur der ursprünglichen Dorfstãmme. Die Sammlung enthält für alle Seiten des fentlichen und häuslichen Lebens dieser echten Prãrieindianer gute Belegftäcke. Besonders herporzuheben sind ven der Tracht Büffelfelle, innenseitig bemalt oder mit gefärbten Stachel schweinborften bestickt, kurge Leggins und eine große Anzabl ver⸗ schieden gemusterter Mokassins. Das Handwerk ist durch eigenar ig geschäftete und mitsamt dem Stiel in Leder eingenähte Steinhämmer, durch Stampfer und Fellschaber vertreten; der Schmuck durch Brust⸗ zierate aus Hirschknochen, eine der kostbaren Federhauben, durch Ketten, Binder und Gärtel; die Pferdeausrüstung durch alle erforderlichen Stücke. Fetische und Medizinbeutel, Rasseln und Tamburins der Schamanen und Tanzgesellschaften, bemalte Lederschilde, Pfeile und allerlei Spiele beleuchten die religiöse und soziale Seite im Leben der Erow. Die bunt bemalten oder bestickten Taschen, Beutel oder Pfeifensãcke zeigen eine durchgebildete Ornamentik, die denen der übrigen Prärieindianer gleicht; es sind rein geometrische Motive, die aer in allen Teilen symbolisch zu deuten sind. Interessant sind einige in der Sammlung des Museunms bisher noch nicht vertreten ge⸗ wesene Formen des Haarschmuckes. Die Crow tragen als besonderes Stammesabzeichen ihr Haupthaar steil ee barse. An jeder Gesichtsseite läßt man eine dünne Haarflechte herabbängen, ie durch einen eigenartigen Schläfenzierat ge⸗ zogen wird; er besteht aus einem Lederstück, das sich nach der Mitte zu verschmalert und bier von einer Snlse aus Messingblech umschlossen ft. Auf dem Leder sind als Schmuck Muscheln und farbige Glas perlen aufgenãht. Dieser Schmuck hat sich seit alter Zeit underändert erhalten; schon die ältesten Reisenden haben ihn abgebildet. Auch ein anderes in der neuen Sammlung enthaltenes seltenes Schmuckstück scheint den Stämmen am oberen Missiouri und Jellowstone gemeinsam zu fein: ein Rückengebänge aus ein zeinen Büsselhaarsträngen, die in gleichen Abstãnden durch braunrote Tonklümpchen zusammengebhalten werden. Wir wissen von verschiedenen Reisenden, daß das natürliche Haupthaar bei den Dorsstämmen und bei den Crow mit Vorliebe durch angeklebtes Büffel haar verlängert wurde, oder man band sich, wie in dem vorliegenden Falle, einen ganzen künstlichen Haarschopf an das Sinterbaupthaar. Denn langes Vaar gilt bei diesen Stãmmen als der floljefie Schmuck des Mannes, und gerade von den Crow wissen wir, daß sie es bis zu den Füßen herabwallen ließen. Allge⸗ melnere Verbreitung noch scheint ein anderer Hinterhauptschmuck zu besitzen; ein mit Siigerei in Stachelschweinborsten, mit Federbüscheln und gefärbten Pferdehaaren geschmackvoll verzierter Lederstreifen.
Die Inter nationale Vereinigung für Rechts- und Wirtfchaftsphilosophie samt den esetzgebungsf ragen hält am 18., 19. und 20. Mai im preußischen Herrenhause zu Berlin jbren diessährigen Kongreß ab. In Aussicht genommen sind folgende Referate:; a. Die Aufgaben und Ziele der Rechts⸗ phitofopbie (Referenten: Geheimer Justizrat Dr. Josef Kohler, ord. Professor der Rechte an der Universität Berlin, und Dr. Felix Som 5, Professor der Rechte an der Universitãt Koloze var (Klausen⸗ burg) über Maßstäbe zur Bewertun des Rechts J; b. Billig⸗ keit und Recht mit besonderer erũcksichtigung der Freirechts. bewegung (Referent: Geheimer Justizrat Dr. . ord. Professor der Rechte an der Universitãt Breslau); c. Strafrechts⸗ reform, ausgewählte Partien nämlich ; I) sichernde Maß⸗ nabmen nach den neuen Strafgesetzentwürfen (dem deutschen, dem
Geheimer Justizrat
osterreichischen und dem schw . an der Univeritat
Dr. Franz von Liszt, ord.
Berlin, 7 Strafbemessung nach serenten: Hofrat Dr. Karl von Lilienthal, Rechte an der Universitãt Heidelberg, und Dr. Ju ius ord. Professor an der Universitãt Lemberg); 4. Jugend (de lege ferenda) Referent: Amtsgerichtsrat Lennep Rheinland; «. Die durch den We moderne Verkehrstechnik uf des Rechtsgebiets und ibre 3
Studium (Referent: Dr. Fritz Mei
an der Universitãt Zürich). An jedes Besprechung an.
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Der internationale Gesundheits rfünfte von dem Küstenstrich Fonfoudah, diese beide Häfen aus uch bst Desinfektion und die
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i erfolgen. (Vergl. R.⸗Anz Ferner hat der Gesundbeitsrat die eten Quarantänemaßregeln wie v. M. Nr. 89.)
Verdingungen im Auslande. — * . . 8 J 2 — 2 ** 2 (Die näheren Angaben igen, die beim Reichs⸗
Staatzanzeiger. ausliegen, können in Expedition während der Dienststunden von? bis
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der Lieferung von
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3. Mai 1910. Näheres
Direktion des Militärkommisariats des 9. Armeekorps in Ro g. Mai 1910, 10 Uhr Vorm. V i ĩ großen Anzahl von Besatzstũcken für Franfen, Achfelstäcken usw.). Zeug ĩ n italienischer Sprache beim Reichsanz Zentralmilitarapotheke in Turin: 10 Uhr Vorm. rgebung der Lieferung von großen Mengen weißem Pergament— ier, Brennbolz, Koks, verschiedenen Etiketten, Korkstopfen, Glas⸗ Glasgefaäßen mit und ohne Stopfen, Weidenkörben, Etuis und teln Tus Karton, Kordeln und Packleinwand, großen und kleine zum Verpacken, Pad und Filtrierpapier. Näheres in ite Sprache beim Reichsanzeiger refsion des Militärkemmissariats des 1. Mai 1916, 10 Uhr Vorm. Vergebung Paar Kasernenschuhen in 45 Losen zu je 16 O Paar. istung für jedes Los 350 Lire. Zeugnisse bis 6. in italienischer Sprache beim „‚Reichsanzeiger Türkei. Tärkische Staatsschuldenperwaltung in der Lieferung von 1500 Ries Pavpie egend; 2000 Ries Papi S00 Ries zu 500 300 Ries Imperial, das 46 kg wiegend; kg nur auf plãttetes Packpapier; ö isterleinwand; weißer Karton, da 100 Pakete Nr. 2 Lager der Zentralver 1g und zwar in zwei von denen das eine in ; es Juli und das zweite ir der zweiten Hälfte O Muster der Papier⸗ sorten, des Kartons omat) der faufiger Zuschlagstermin am 4. Höhe von 1000.
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Theater und Mufik.
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. en Rajna und Erich Motz, Musi Theater des Westens die Ges aus Wien iognomie al — a V De i viel zu sagen, sie veranschaulicht in die Umwälzungen, Verlegung nts i stadt hervorruft. k ist es besser bestellt allzu harmlosen Ve ein paar wirksame Nummern“, Duette, Terzette, Quartette und Ensembles, denen Gefälligkeit und Grazie nicht abzusprechen ist, wenn sie auch stark an manches Vorhergegangene erinnern. Aber die vorzügliche Aufführung hilft leicht darüber hinweg. Den bewährten Soubretten des Monkischen Ensembles, den Damen Conti und Freihardt hat sich Fräulein Else Bötticher vom Trianontheater gesellt, die einen für das Militär schwärmenden Sekundaner allerliebst darstellt. In der Hauptrolle des Husarenobersten hat Herr Albert Kutzner Gelegenheit, seinen schönen Tenor erstrahlen zu sassen, und bei den Herren Matz ner Offiziersbursche), Baver, Deutsch und Brückner sind die anderen Rollen bestens aufgehoben. Die flotte, reich ausgestattete Aufführung, iß viel
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die gewiß viele Besucher in das Theater des Westens locken wird, steb er der temperamentvollen Teitung des Kapellmeisters Stefanides. Konzerte.
Volkskindergärten fand am Dienstag im In Konzert statt, an dem ausschließlich Kräfte mitwirkten. Dem musikalischen Teil voran ging eine Anfvrache, welche die Aufmerksamkeit der Hörer auf die Zwecke und Ziele der Volkskindergärten lenken sollte, um sich damit die Teil⸗ nabme für diese wohltätigen Bestrebungen zu sichern; mit lebhaftem Dank wurde denn auch diese Anregung allseitig aufgenommen. Das Konzert selbst wurde eingeleitet mit A. Vivaldis Violinsonate, die von der ausgezeichneten Geigerin Armida Senatra⸗Napolitano mit . Klangschönheit und mit beweglichem Geiste. zu Gehör ge⸗ bracht wurde; das ganze Wesen der Künstlerin
einem starken musikalischen Gefühl, das für jegliche Stimmung snstinktiv einen charakteristischen, formvollendeten Ausdruck findet. Mit einem Violinvortrage — mit der Wiedergabe von P. de Sgrasates Zigeunerweisen? durch die junge Geigerin — schloß auch das Konzert ab; am Klavier betätlgte dabei Otto Bake feine feinsinnige Kunst. Zwischen den Geigennummern ließ Frieda Hempel von der Königlichen Hofoper ihren tau⸗ frischen, beweglichen Sopran erklingen; der großen Arie aus Verdis ‚Ernani“ und einigen Liedern ließ die Sängerin als Zugabe eine Mozartarie folgen; begreiflicherweise wurde dadurch das Verlangen der Hörer nach weiteren Zugaben eher esteigert als besänftigt. Gleiche Beifallsstürme durchbrausten den Saal nach den Gesangs⸗ vorträgen Franceseg d Andrades; seine Gesangskunst steht immer noch auf unvergleichlicher Höbe, und sein flammendes Temperament ver⸗ leiht feinem warmen, schönen Bariton unentwegt eine zwingende Kraft. — Ueber die Musik der Polareskimos sprach an demselben Tage
Zugunsten der Beetkhovensaal
5 * 8 ersten Ranges
erschien erfüllt von