Lit. B zu 15 k
6364 . .
Wiederholung.
S ö Stück — ö. AM . 2525 ö 99 . 33
1069 Stück — Nö] Ms.
III. Nach weisung
der im nn, ,. 1909 für die Landesverwaltung nach der Einlösung von der Landes
6 en un schuldenverwaltung i
n Verwahrung .
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und
mittels Durchlochung entwerteten S
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S8 / 137 138/157
110 11713 1428
29
30 31/33 34543 44/83 S4 103
104 143
144
145
*
a. Rest aus 19608.
100 000 166 006
70 Stück
b. 1909.
100 000 00 000 100 000
1000000 100 000 100 000 100 000 100 000
Se. b Dazu Se. a
Im ganzen
II. Nach weisung
der im Rechnungsjahre 1909 für die Stgatsdepositen— verwaltung gusgegebenen und nach der Einlösfung von der Landesschuldenverwaltun menen und mittels Durchlo
anweisungen.
in Verwahrung genom— ung entwerteten Schatz
Schatzanweisun im einzelnen M6
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2
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1060 000 106 000
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106 000
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500 000 500 000 100 009 150 000 1190000 150 000 400 009 200 0090 1000009 2000000 400 000 100 000 700 000 1900000 100 000 1000000
S00 000 100000 500 000 2000000 1000000 1500000
Se.
17 600 000.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im
und
angelegenheiten Wilhelm Nentwig zum Geheimen Sber—
Ministerium der geist
lichen, Unterrichts⸗
regierungsrat zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst gerubt: die Wahl des Architekten, Geheimen Baurats, Professors Karl von Großheim zum Präsidenten der Akademie der Künste für das Jahr vom 1. Oktober 1910 bis dahin 1911 zu
bestätigen.
Der Königliche H die Prinzessin Feod
of legt heute für
Berlin, den 22. Juni 1910. Der Oberzeremonienmeister.
Graf
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und
A. Eulenburg.
Medizinalangelegenheiten.
Die Wahl des Vorstehers eines Akademischen Meister⸗ ateliers für hildende Künste, Professors Kampf zum Stell— vertreter des Präsidenten der Akademie der Künste für das Jahr vom 1. Oktober 1910 bis dahin 1911 ist bestätigt worden.
Ihre Durchlaucht ora zu Schleswig⸗-Holstein die Trau er auf vierzehn Tage — bis einschließlich den 5. Juli — an.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin tragen über diesen Termin hinaus bis auf weiteres Familientrauer.
Medizinal⸗
V
Die vo heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 18 der , , Gesetzsamm lung enthält unter re 11947 das Gesetz über Abänderung des Gesetzes vom; 1. Juni 1882, betreffend die Einsetzung von Bezirkseifenbahn— räten und eines Landeseisenbahnrats für die Staatseifenbahn— verwaltung (Gesetzsamml. S. I13 ff.), und des Gesetzes vom 15. Juni 1906, betreffend Ergänzung des vorstehenden Gesetzes (Gesetzsamml. S. 321), vom 15. Juni 1910.
Berlin W., den 21. Juni 1910.
Königliches Gesetzsammlungsamt. Krü er.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König statteten, „W. T. B.“ zufolge, ., nachmittag dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg einen Besuch ab.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen, die vereinigten Nug— schüsse für ö. und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichseisenbahnamt auf— gestellte tabellarische Uebersicht der Betriebsergebnifsse deutscher Eisenbahnen (aüsschließlich Bayerns) für den Monat Mai 1910 veröffentlicht, auf die am Montag an dieser Stelle auszüglich hingewiefen worden ist.
In der Ersten Heilage zur heutigen Nummer des „Reichs— und Staatsanzeigers““ werden 36 im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Saaten— stand im Deutschen Reich um die Mitte des Monats Juni 1910 veroffentlicht.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Panther“ gestern von Kapstadt nach Lüderitzbucht in See gegangen.
Neuwied, 22. Juni. Ihre Königliche Hoheit die verwitwete 36 Marie zu Wied, geborene Prinzessin der Niederlande, ist, „W. T. B.“ zufolge, heute früh im 69. Lebensjahr gestorben.
z Baden.
Anläßlich des Ablebens Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Feodora zu Schleswig-Holstein sind, „W. T. B.“ zufolge, heute Ihre Maßsestät die Kaiserin und Königin mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen und Ihre Hoheiten der Herzog Ernst. Günther zu en mn ⸗Holstein und Gemahlin in Obersasbach ein— getroffen.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause fragte gestern der Kapitän Faber (Unionist) den Ersten Lord der Admiralität MeKenna, ob der englische Militärattachs in Wien die dortige Marinesektion des Reichskriegsministeriums um die Mitteilung von Einzel⸗ heiten über den Bau neuer Dreadnoughts für die österreichisch⸗ungarische Regierung ersucht und welche Antwort er erhalten habe. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erwiderte McKenna:
Wir können die Mitteilungen, die wir von fremden Regierungen über ihre Schiff sbauten erhalten, nicht veröffentlichen, mit Äusnahme von denjenigen, die sie uns zum Zwecke der Veröffentlichung über⸗ geben. Im vorliegenden Falle, in dem die Angelegenheit kürzlich im Parlament des betreffenden Landes zur Diskussion gelangt ist, kann ich den Kapitän Faber nur auf die veröffentlichten Erklaͤrungen der österreichisch ungarischen Regierung verweisen.
Das Haus nahm darauf die Regentschaftsbill in zweiter Lesung an.
— Der Premierminister Asquith empfing gestern zwei Abordnungen von Frauen, deren eine dem Verbande der Vereine für das Frauenstimmrecht angehört, während die andere aus Vertreterinnen der Frauenliga gegen das Frauen⸗ stimmrecht bestand. Wie das „W. T. B.“ melbet, sagte der Minister zu der Abordnung von Anhängerinnen des Frauen⸗ stimmrechts:
Da bei den maßgebenden Persönlichkeiten beider Parteien die Meinungen über das Frauenstimmrecht weit auteinandergingen, er⸗ scheine es nicht als wahrscheinlich, daß irgend eine Regierung dem Parlament einen Gesetzentwurf über das Frauenstimmrecht vorlegen könnte. Die Aussichten für die Annahme eines solchen Gesetzentwurftz würden ,, , schwach sein. Er sei indessen der Ansicht, daß dem Unterhause Gelegenheit geboten werden müßte, feine Meinung darüber zu äußern. Er werde dem Kabinett die Wünsche der De— putation unterbreiten und im Unterhause eine Erklärung darüber
abgeben. Frankreich.
Die ,, setzte gestern die Beratung der Interpe lationen über die allgemeine Politik fort.
Nach dem Bericht des . W. T. B. sprach der Abg. Turmal (Soz. Rad) den Wunsch aus, be die Arbeiterfürsorgegesetze auf die ländlichen Arbeiter ausgedehnt würden. — Der Abg. Augagneur (unabhängiger Sozialist) erklärte, er stelle fest, daß trotz des wirtschaftlichen Gedeihens des Landes die Finanz⸗ lage Frankreichs nicht befriedigend sei. — Der Abg. Deschanel (Linksrepublikaner) trat für das Proportionalwahlsystem ein, bekämpfte aber die Erneuerung eines Teils der Mandate und' die Verlängerung der Legislaturperiode. Der Redner forderte die Regierung auf, Re—⸗ formen im Verwaltungs. und Gerichtswesen einzuführen und für Achtung vor der persönlichen Frelhest für die Freiheit der Arbeit und für Gleichheit vor dem Gesetze zu sorgen.
Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung des Reichs
rates stand der Gesetzentwurf über Finnkand. Na d Berichterstatter Deitrich, der die Annahme des Enn fee der Fassung der Reichsdumg empfahl, ergriff der Minister⸗ präsident Stolypin das Wort und führte, W. T. B. ufolg, . . . er Gesetzentwurf für Finnland sei bereits von allen Se
beleuchtet worden. Gegenwärtig halte er es für notwendig, . merksamkeit auf die prinzipielle Seite der Frage zu richten, wess russische Oyponenten, wie auch auslaͤndische, den Regierung entwur als grobe Rechtsverletzung betrachteten und die rufsischen gesetzgebenden Institutionen zu überzeugen suchten, daß sie beinahe eine verbrecherische Tat begingen. Die Regierung müsse vor allem das Interesse Ruß. lands im Auge haben und nur die Hintanfetzung des russischen Inter. esses für schmählich halten. Die Reglerung halte es für notwendig sich in betreff der Finnland Frage zu einem höheren als dem engen lokalen Standpunkte aufzuschwingen und fich, wenn man mit letztem in Widerspruch komme, von dem Gedanken durchdringen zu lassen daß man nicht in eine juridische Falle geraten und nicht verlieren dürfe, was in der Vergangenheit durch die Willensanstrengung und den Aufschwung des Genius des russischen Volkeg erworben worden sei. Ein Beweisgrund der Gegner beftehe außer den Hinweisen au die unerschütterlichen schwedischen Gesetze und auf die Unmõg⸗ lichkeit, die finnische Konstitution zu 866 ohne Zustimmung der Finnländer, noch darin, daß Artikel 2 den russischen Grundgesetze auf besondere Bestimmungen Finnlands verweise. Diese Bestimmungen könnten ohne den finnischen Landtag nicht aufgehoben oder abgeändert werden. Eine zur Opposition gehörende Perfönlichkeit habe darauf hingewiesen, daß die allgemeinen eichsinteressen ges ützt würden, erstens durch das dem Monarchen zustehende Recht admini⸗ strativer Erlasse und zweitens durch eine parallele Gesetzgebung. Andere, das Prinzip der Notwendigkeit einer allgemeinen Reichsgesetzgebung anerkennend, meinten, es sei erforderlich, einen diesbezüglichen Gesetzentwurf im Vandtag einzubringen und nur im Falle seiner Ablehnung die Frage ohne den Landtag kraft der Staatsnotwendigkeit zu entscheiden „Ich kann“, so erklärte Stolypin, „nicht zugeben, daß eine allgemein staatliche Frage die Sache einer autonomen Provinz sei. Den Vorschlag, solche Fragen zuerst durch den Lan tag und sodann durch unfere ge etzgebenden In- stitutionen zur Entscheidung zu bringen, würde ich 6 fruchtlos halten, erstens, weil es selten gelingt, auf solche Weise eine Ent⸗ scheidung herbeizuführen, und weil zweitens nach Ansicht der Finn— länder auch dieser Weg kaum weniger gegen die Konstitution verstößt als der von der Regierung vorgeschlagene. Dadurch, e dem Landtage, das Recht der allgemeinstaatlichen Gesetz⸗ gebung gewährt wird, werden die Interessen dez russischen Reiches geopfert. Was den Antrag anlangt, dem Landtage die Ent— scheidung über allgemeine Reichsfragen zu überlassen und im Falle des Mißerfolgs die Entscheidung ohne den Landtag zu treffen, so kann ich nicht begreifen und kann mir nicht vorstellen, daß Rußland seine Hoheitsrechte fallen lassen und warten kann, daß sie der Gegner auf⸗ ebt. Die Philosophie dieses Vorschlages besteht in Folgendem: Entscheidet die Frage frei und ganz selbstandig. Wenn Ihr sie aber nicht nach unserem Geschmack löst, so hütet Euch! Der juridische Standpunkt in der finnischen Frage ist äußerst vage, und sich darauf zu stützen ohne Rücksicht ö die politischen, ökonomischen und historischen Elemente würde fehr gewagt fein. Im Wege paralleler Gesetzgebung würde es unmöglich fein, die russischen Reichs; interessen zu wahren. Eine solche Gesetzgebung konnte nür damals erfolgreich sein, als einerseits die Landtage nicht einberufen wurden und wir keine repräsentativen gesetzgebenden Institutionen besaßen. Damals wirkte die alleinige Gewalt und der Wille des , Die das Reich mit Einschluß Finnlands betreffenden Ma regeln wurden damals in Finnland fast gar nicht erörtert, sondern meistens in Finnland als administrative Gesetzgebung nach finn⸗ ländischem Modus veröffentlicht. Mit Beginn der Berufung der Landtage jedoch konnte eine parallele Gesetzgebung fast gar nicht mehr stattfinden. Die administrative Gesetzgebung konnte die russischen Interessen nur zu der patriarchalischen Zeit wahren, als sie den ge⸗ setzlichen Rahmen verletzte. Diese administrative Gesetzgebung begann mit der Abschaffung ganzer Artikel aus dem finnländischen Kodex von 1734. Als die Landtage begannen, wurde die administrative Gesetz= gebung bis zur Unkenntlichkeit eingeengt. Wenn der provinzielle Rechtsstandpunkt den russischen Reichsinteressen durch diese Gesetzgebung zu entsprechen sucht, so verfällt er in un— bewußte, juridische Heuchelei. Es ist unmöglich, mit der Opposition anzuerkennen, daß die sich wie ein roter Faden durch ein ganzes Jahrhundert ziehende Verwirklichung einer allgemeinen Veichsgesetzgebung auf diesem oder jenem Wege nur ein wiederholter Fehler ist und daß die großmütigen Versprechungen unserer Monarchen in betreff der Wahrung der lokalen Gesetzgebung einer Geringschätzung russischer Interessen und ihrer Unterordnung unter die finnländischen Interessen gleichkämen. Als die patriarchalischen Zustaͤnde vorüber waren und als man begann, die Landtage zu berufen, als diese an— fingen, sich mit Fragen zu beschäftigen, die die russischen Interessen empfindlich berührten. begann sich sofort die gebieterische Notwendigkeit einer allgemeinen Reichegesetzgebung fühlbar zu machen. Selbst in den Jahren 1995 und 1905, als alles zu schwanken schien, wurde die Frage einer allgemeinen Reichsgesetzgebung nicht ausschließlich in finnischer Beleuchtung verstanden. Die Landtagsordnung, die 1906 ausgearbeitet wurde hatte mit der allgemeinen Reichsgesetzgebung unbedingt nichts gemein. Der damalige Generalgouverneur Finnlands Gerard schrieb an den Stgatesekretär für Finnland unter? anderem folgendes: „Der finnische Senat, dem die innere Verwaltung Finn⸗ lands anvertraut ist, hat eine Gesetzesborlage über die gesetz= gebende Tätigkeit der Volksvertretung verfaßt, deren Kompetenz sich auf. Finnland beschränkt, ohne die Fragen zu berühren, die sowohl das Reich als das Großfürstentum betreffen, und ohne die Trage der Ausarbeitung von Gesetzen dieser Art vorauszubestimmen. Die Landtagsordnung stimmt völlig mit dem Manifest vom 5. März 1906 übercin, das festsetzt, daß Eher den Modus der Beratung von Gesetzen, die das Reich einschließlich Finnlands betreffen, seinerzeit die nötigen Anweisungen gegeben werden würden“.
Ich muß noch auf den Entschluß des Kaisers hinweisen, zur Begutachtung im Wege allgemeiner , diejenigen Fragen zu überweisen, die bisher im Wege finnländischer administrativer. Gesetzgebung erledigt worden sind. Der Kaßfer hat das Mitwirken der Reichsduma und des Reichsrats der Persönlichen Erledigung nach finnländischem Modus vorgezogen. Es stehen Ihnen nur zwei Wege offen: Sie können entweder Finn⸗ land einen freien Fortschritt in der Selbstbestimmung seiner Lage im Reiche darbieten, damit es selbständig das Reich und Finnland be— treffende Fragen entscheide Auf diesem Wege finden wir solche Zufalligkeiten, wie die Ausgabe des Kriminalkodex von 1889 und die Ausarbeitung einer neuen Regierungsform durch den finnischen Senat im Jahie 1906, wovon der Ministerpräsident nur zu— fällig aus den Zeitungen erfuhr. Ein anderer Weg wäre der entschiedene Schutz russischer Reichsinteressen bei voller Achtung der Autonomie Finnlands. Die gesetzgebenden Institutionen des Reichs können den propinziellen Instituttonen nicht gleichgestellt werden, sondern müssen eine Kompetenz über jede andere Kompetenz besitzen. Rußland ist kein Vernichter der Kultur, Rußland schreitet selber auf dem Wege seiner Vervollkommnung kühn vorwärts. Rußland ist nicht bestimmt, nur der Nährboden für fremde Kultur und fremde Fort⸗ schritte zu werden. Jetzt müssen die Gesetzgeber entscheiden, ob die allgemeine Reichsgesetzgebung zugunften des sinnländischen Provinzial⸗ landtages aufzugeben ö Oder Sie müssen beweisen, daß die bom Kaiser geschenkten gesetzgebenden Institutionen es für ihre Pflicht halten, das zu bewahren, was dem ganzen Staate gehört.“
Spanien. Der Ministerpräsident Canalejas erklärte gestern beim
Empfang einer Abordnung der repuablikanischen Mitglieder des
Parlaments, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, daß alle Vertriebenen, insbesondere auch die nach den Juliereignissen in Barcelona Vertriebenen, von der schon bekanntgegebenen teil⸗ weisen Amnestie Vorteil hätten und frei nach Spanien
u * 6 die Regierung den Cortes einen neuen Amnestieentwurf unterbreite.
6 Pascha ein Memorandum über die Lage der
Kriegsgerichte sowie Ungesetzlichkeiten der Verwaltungsorgane.
rückkehren könnten. Trotzdem bestand die Abordnung darauf,
Türkei. . Von den bulgarischen Deputierten ist dem Großwesir
ulgaren in Mazedonien überreicht worden. In dem Memorandum heißt es, „W. T. B.“ zufolge, daß eine Besse⸗ rung der Verhältnisse, wie sie von den Bulgaren beim Beginn des neuen Regimes erhofft worden, nicht eingetreten sei. Sodann werden die einzelnen Beschwerden hesprochen. Unter diesen stehen in erster Linie die Zuweisung von Ländereien an mohammedanische Einwanderer zum Nachteil der bulgarischen Landbevölkerung, die Ausweisung von Bulgaren, die unter dem alten Regime geflüchtet, später aber zurückgekehrt sind, Mißhandlungen bei Anwendung des Bandengesetzes, gesetzwidrige Beschlüsse der
Amerika.
Eine vom „W. T. B.“ verbreitete Depesche aus Cananca in Mexiko meldet eine revolutionäre Bewegung und die Verkündung des Kriegsgesetzes in Cananca und anderen Grenzstädten. Die Bewegung ist im nördlichen Teile von Mexiko unter jungen Leuten entstanden, die politische i igen verlangt hatten. Der Ausbruch war für den Wahltag am 26. d. M. beahsichtigt. In der Provinz Sonora sind Hunderte k vorgenommen und die Anführer deportiert worden. K
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der am 17. Juni stattgehahten engeren Reichstags⸗ ersatzwahl im 2. Stettiner Wahlkreise (Ueckermünde⸗ Usedom-Wollin) haben nach amtlichen Ermittlungen von 19615 gültigen Stimmen erhalten der Stadtverordnete Kuntze⸗Stettin (Soz) 10158, der Landtagsabgeordnete von Böhlendorff⸗Regezaow (kons) 457 Stimmen; un— gültig waren 213 Stimmen. Kuntze ist somit gewählt.
Inhaber oder
Statiftik und Volkswirtschaft.
Anbau von Zuckerrüben für die Zuckerfabriken des Deutschen Reichs.
Die Angaben für die nachstehende Zusammenstellung sind zufolge Bundesratsbeschlusses vom 14. Juni 1896 durch die
zetriebsleiter der Zucerfabriken geliefert worden. beziehe ͤ Fabriken, die im Betriebsjahr 1910/1911 Rüben zu verarbeiten beabsichtigen, für 1909 auf diejenigen, welche während des Be⸗
friebsjahres 1909/1910 im Betriebe waren.
Für 1910 beziehen sich die Angaben auf die
Für diese Fabriken sind angebaut worden:
Zahl der Zuckerfabriken mit Rübenverarbeitung
Ste uer⸗ direktivbezirke sind 1910
19109 1909
mit Rüben, die von den Fabriken selbst auf eigenen oder gepachteten Feldern angebaut
(Eigenrüben) 1909
mit Rüben, die von den Aktionären und Fabrikgesell⸗
schaftern vertrags⸗
mäßig zu liefern
in (Aktien⸗ und Pflichtrüben) 1910 1909 1910 1909
mit anderen Rüben (Kauf⸗ und Ueberrüben)
mit Rüben
überhaupt
1910 1909
Anbaufläche in ha.
Ost⸗ und Westpreußen . ... 18 9 Brandenburg 10 794 Pommern 11 380 20 52 49 6715 102 12 605 Schleswig⸗Holstein u. Hannover 41 1138 It ö k 8 Dessen⸗Nassau ? —
Rheinland 10 88
950 344 7117 13 5h55 1165
— 1532
25 586 17289 24 836 52 057 66 057 114007 39 0926 4510 2114 18714
29 326 18 823 25 984 56 154 68 983 114 049 40 448 4554 21096 18452
8 11382 9569 17935 16009 3369 2909 14 660 13 430 13 962 13 443 11642 11049 9 27867 22 878 28 235 29170 21 348 19065 40 920 38 880 hh 842 46 896 44613 13 17213 23 171 20 651 10 ? 3395 1037 1105 582
861 16830
23 186 1861
21 789
Württemberg
Baden und Elsaß ⸗Lothringen . Hessen
Mecklenburg
Thüringen
Braunschweig
Anhalt
23 170
363 196 5300 4800 3413 2785 5948 18100
7259 23 976 20460
378 870
6161 5180 3427 2950 6079 18 862 6971 24713 20790
16497 201 854 192319 5208
6098 1917
2187
2448 2442
2100 2015
4376 4245 4730
4520 3918
3769 7735 6227 2783
147 707
2881
1703 13 364 2811 17668 5888
Deutsches Reich. .. 29 338
Berlin, den 21. Juni 1910.
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
Zur Arbeiterbewegung.
Der außerordentliche Verbandstag der Maurer und Bauhilfsarbeiter, der am Montag und Dienstag im Char⸗ lottenburger Volkshaus tagte, hat, wie die „Voss. Ztg. mit⸗ teilt, beschlossen, den Bauarbeitern und Maurern im Reiche die Zu— stimmung zu dem Dresdner Schiedsspruch und die Wiederaufnahme der Arbeit zu empfehlen. Damit ist der Kampf im deutschen Bau— gewerbe im allgemeinen als beendet anzusehen. Eine Aus⸗ nahme macht Hannover, wo die außerordentliche General— versammlung des dortigen Zweigvereins des Zentral— verbandes der Maurer Deutschlands gestern, W. T. B.. zufolge, einstimmig beschloß, den Dresdner 2 abzulehnen. Auch in Leipzig besteht der Kampf no fort. Der Bauarbeitgeberverband für Leipzig und Um⸗ gegend hielt am Montag eine Hauptversammlung ab. Die Anwesenden waren einig, in der Verurteilung des Verhaltens der dortigen Bauarbeiter, die ohne Rücksicht auf die beide Parteien bindende Entscheidung des Dresdner Schiedegerichts und auf die An⸗ weisung der Vertreter ihrer Zentralorganisationen die Arbeit nach en, erklärter Aufhebung der Aussperrung nicht wieder aufgenommen haben. Die Baugrbeiter verharren auf ihren ursprünglichen Forde⸗ rungen. Die Zimmerer haben dem, Arbeitgeberberbande mit— 6 daß der Dresdner Schiedsspruch ihren Beifall nicht gefunden
at. Sie fordern eine sofortige Erböhung des Mindeststundenlohns auf 70 3 und eine weitere Erhöhung am 1. April 191 auf 3 3 und am 1. April 1912 auf 75 * sowie die neunstündige Arbeitszeit. Sie erwarten Antwort auf dlese Forderungen bis zum Donnerstag, den 23. Juni, und wollen, falls bis dahin keine oder ab⸗ lehnende Antwort eintreffen sollte, am Freitag in aller Form in den Streik treten. Die Maurer machten ihre 3 Entschließung von der in Charlottenburg stattfindenden Tagung ihres Zentralver⸗ bandes abhängig. Die Bauhilfsarbꝛ eiter wollten über die weiteren rr men beraten.
Die ausgesperrten und streikenden Arbeiter der Bergmann⸗ Elektrizitätsgesellschaft in Berlin beschlossen, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, gestern in einer zahlreich besuchten Versamm⸗ lung, heute, Mittwoch, früh die Arbeit wiederaufzunehmen. Die e gen einer Kommission der Streikenden und der Direktion ge— führten Verhandlungen haben zu einer Verständigung dahin geführt, . Löhne neu geregelt und die entlassenen Arbeiter wieder eingestellt werden.
Die Schuhfabriken Offenbachs und Umgegend nahmen, wie dasselbe Blatt erfährt, die ausgesprochene Kündigung der gesamten Arbeiter gestern zurück, da der Zwist in der Schuhfabrik Heroux⸗ Offenbach beigelegt worden ist.
Kunst und Wissenschaft.
Die für unsere Kenntnis über das Alter und die biologische Ein⸗ ordnung des Diluvialmenschen hochbedeutsamen , der Aus⸗ grabungen Hausers im Aurignacgebiet, vor allem das Skeletzt. des Homo Aurignacensis Kausseri, sind, Berliner Blättern zufolge, dank einer außerordentlichen Bewilligung Seiner Majestät des Kaisers, für das Berliner Museum für Völkerkunde erworben worden.
—
30 381 199 866
2712 192 022 244799 232 8534 N74 03 455 237.
In der gestrigen Sitzung der Pariser Akademie der Wissen⸗ schaften teilte der Professor Vincent, einer Meldung des. W. T. 3. zufolge, mit, daß es ihm gelungen sei, durch Auslaugung von Typhus— bazillen einen Impfstoff gegen Typhus n den er zu⸗ nächst an Tieren, sodann an Menschen mit unleugbarem Erfolge ver⸗— sucht habe.
Der Geschichtsforscher, Professor /. ulius Jung ist,, W. T. B.“ zufolge, gestern in Miehle bei Prag im 59. Lebensjahre gestorben.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Errichtung von Landwirtschaftskammern in den deutschen Ein zelstaaten.
Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirtschafts⸗ rats faßte hierzu in seiner am 29. d. M. in Schwarzburg i. Thür. abgehaltenen Sützung einstimmig folgenden Beschluß: „Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirtschaftsrats nimmt mit Befriedigung Kenntnis von der Errichtung von Landwirtschafts kammern in weiteren deutschen Bundesstaaten; er hält nach wie vor eine einheit⸗ liche Organisation der landwirtschaftlichen Berufs, und, Stande, vertretungen in allen deutschen Bundesstaaten für erforderlich, um die ihm für die Zukunft zustehenden Aufgaben erfolgreicher vertreten zu können. Er beschließt daher, sich erneut an die landwirtschaftlichen Vertretungen derjenigen Bundesstaaten zu wenden, in denen Land⸗— wirtschaftskammern noch nicht bestehen, unter Hinweis auf die Not⸗— wendigkeit der Schaffung einer auf gesetzlicher Grundlage beruhenden Vertretung der gesamten rd rf, gegenüber der bestehenden gesetzlichen Vertretung von Handel, Gewerbe und Handwerk.“
Getreidemarkt in Italien während des Monats Mailglo. Weichweizen: Während der Berichtsperiode machte sich ein
Ware möglichst bald aufzuräumen. Die ermäßigten Preise zogen im sind die Preise aber seit einigen Tagen bereits wieder etwas ge— stiegen. Die italienischen Inlandweizen sind ee , Ware. sind bereits Geschäfte . worden. sind. gleichen Maße zurückgegangen, wie für alte Ware einem Monat für die neue Ware 1 bis ö.
Ware gefordert wurde, ist jetzt eher ein k
Für Herbstverschiffungen
falls im
weizen. Mais:
gedeckt.
und 746,
scharfer Rückgang der Preise bemerkbar, der hauptsächlich durch die starke Verkaufslust Rußlands hervorgerufen wurde, wo die Hoffnung auf eine gute Ernte sich in dem Bestreben äußerte, mit der alten
Gegensatz zum Vormonat die Käufer an; infolge der guten Nachfrage
ebenfalls zurück⸗ egangen, wenn auch nicht im gleichen Verhältnis, wie die . viele Jedoch sind auch hier die Preise nicht im Während vor Fr. weniger als für alte einer Unterschied im Preise zu Gunsten der neuen Ware zu verzeichnen. Hartweizen sind eben— eise zurückgegangen, wenn auch nicht so stark wie Weich Das Geschäft war schwächer als im Vormonat. Hafer: Die Preise würden ein starkes Zugreifen der Käufer recht fertigen, jedoch sind die Bedürfnisse in alter Ware nahezu völlig
Die Preise stellten sich am 2. Juni 1910 für 100 kg eif
18 Fr., Plataweizen 77 — 78 kg 1783-175 Fr., Donauweizen 80 bis si g 176-15 Er,
qualität 26,25 — 16,50 Lire franko Mailand, Mehl 19 weiß 34 bis 34,50 Lire franko Genua, Taganrog Hartweizen 18 Fr., gelber Plata⸗ mais 123 124 Fr., roter Platamais 133 — 135 Fr., bardische Mittelqualität 16,55 — 17,50 Lire franko Mailand, russischer 86 44145 kg 118 Fr., ,,,. 45 — 46 kg 118 Fr., italienischer
italienischer Landweizen, lombardische Mittel⸗
r., Mais, lom⸗
afer, Mittelqualität 18,75 — 19,50 Wire franko Mailand. Die Getreidevorräte in Genua betrugen am 30. 4. 190 31. 5. 190 d 2 43 89 500 22 500 8000 7000 , 40 000 23 000 . . 11 800 9000 . oggen 2000 100. Savona wurden im Mai eingeführt: 1820,56 Weichweizen t Hafer, wobon nichts auf Lager blieb.
Die Getreideein fuhr nach Italien stellte sich während der
Weichweizen . artweizen
Na
ersten vier Monate des Kalenderjahres 1910, wie folgt:
1909 1910
t b 219 248 210918 275 901 171 147 — 104754
24193 73 723 49530 12217 5231 — 89486 36 176 33 131 — 30465.
Unterschied d Hartweizen. 4 82330 Weichweizen ais Roggen... Hafer
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Ge nua vom 13. Juni 1910)
Gesundheitswesen, Tierkranukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Rußland.
Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Stadt Rostow am Don für choleraverseucht erklärt.
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staatsanzeiger! ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der J von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.)
Oesterreich⸗Ungarn.
1. Juli 1910, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Wien: Hochbauherstellungen in der Station Hernals der Linie Penzig— ,,. und Bau eines neuen Frachtenmagazins in der Station Michelbeuern der Wiener⸗Stadtbahn. Näheres bei der vorgenannten Direktion. (Abteilung für Bahnerhaltung und Bau, 15. Bezirk, Marighilferstraße 1323, 3. Stoch und beim „Reichsanzeiger“. Spätestens 4. Juli 1910, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion Wien:; Unterbauarbeiten und Einfriedungen aus Anlaß des Umbaues der Station Krakau. Näheres bei der Fachabteilung für Bahn erhaltung und Bau im Gebäude der vorgenannten Direktion, II, Nordbahnstraße Nr. 50, 2. Stock sowie bei der Bahnerhaltungssektion in Krakau und beim ‚Reichsanzeiger“.
Türkei.
Marineministerium in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung von Kabeldraht: 4090 m zu 120 Ampere, Stärke S0, 58 qmm; 1060 m zu 30 Ampere,. Stärke 21,93 qmm; 2600 m zu 5 Ampere, Stärke 5,59 4mm; 2500 m ju 1,8 Ampere, Stärke 1,1568 4mm; 180 m zu 10 Ampere, Stärke 5,16 qmm; 100 m. Stärke 1168 4mm; ferner von 16 verschiedenen Sorten elektrischer Artikel. Angebote an die 1. Sektion des obengenannten Ministeriums. Sicherheitsleistung in Höhe von 100.
Ebenda: Vergebung der Lieferung von 11 000 m Flanell, Breite 130 —= 135 em; Gewicht des Qugdratmeters 370-380 g; Langen= und Breitenwiderstand 16—19. Angebote an die 1. Sektion des 26 genannten Ministeriums. Sicherheitsleistung in Höhe von
o.
Theater und Musik.
Gura⸗Oper.
Die Gura⸗Oper hat sich in diesem Jahre die gewaltige Aufgabe estellt, Wagners Bühnenfestspiel, Der Ring des Ribelungen? in n. Gesamtheit wiederzugeben. Mit der gestrigen Aufführung von „Rheingold“ wurde der verheißungsvolle Anfang gemacht. Zwar bedingten die maschinellen Unzulänglichkeiten der Krollbühne einige Ab⸗ weichungen von den Vorschriften des Bayreuther Meisters, so mußte anstatt der versinkenden und aufsteigenden Wandeldekoration der Zwischenvorhang fallen, aber das vermochte nicht die Freude an dem bis auf Kleinig⸗ keiten schönen Gelingen der Aufführung unter Hermann Guras verständnisvoller Regie und ofen Stranskys musikalisch feinfühliger Leitung zu trüben. An Gestalt und Stimme über— ragte alle Herrn ban Rooys kraftvoll-männlicher Wotan, dessen erzgepanzerter Bariton allen Stürmen des Orchesters standhielt. Seine Leistung war hoheitsvoller und reifer als in früheren Jahren, als er im Königlichen Opernhause den Wotan in der, Walküre“ sang. Von den Vertretern der Götter fiel noch der Loge des Herrn Costa⸗ Frankfurt durch scharf pointierten Vortrag und musikalischen Gesang auf. Für den kürzlich verstorbenen Dr. Briesemeister, der die . hier singen sollte, war er freilich kein ganz vollgültiger örsatz. Scharf und klar umrissen, sowohl gesanglich wie darstellerisch, war Herrn Wiedemanns Alberich und auch Herrn Alberts Mime war, nach dem klassischen Vorbild Liebans, gut gestaltet. Ein ganz hervorragender Fasolt war Herr Lattermann, dem sich der hier woblbekannte Herr Wittekopf als Fafner würdig anschloß. Als nicht ganz geeignete Vertreter Frohs und Donners erwiesen sich die Herren Hochheim und Strickrodt. Auch die Stimmen des Rheintöchterterzetts (die Damen Petzl, Jülich, Metzger) wollten nicht recht zusammengehen; besonders vermißte man die jihrer be Sopranstimme. Die Göttinnen Fricka und Freia wurden von den Damen Costa⸗Fellwock und Gura⸗Hummel angemessen verkörpert. Erstere bot besonders gesanglich eine be—⸗ merkenswerte Leistung, während Frau Gura durch ihre poetische Gestaltung der lieblichen Göttin auffiel. Eine wohlbekannte, schon früher gewürdigte Erscheinung war Frau Metzgers Erda. Die . führung, die außerordentlich gut besucht war, fand lebhaften Beifa
Mannigfaltiges. Berlin, 22. Juni 1910.
Die meteorologischen Ursachen des Hochwassers im Ahrgebiet.
Mitgeteilt vom Königlich preußischen Meteorologischen Institut.
Die großen Wetterschäden, welche das Hochwasser der Ahr am 13. Juni d. J. anrichtete, sind hinsichtlich ihrer Ursache Gegenstand einer Umfrage an die Beobachter der im betroffenen Gebiet belegenen Regenmeßstationen des Instituts gewesen, deren Ergebnis im Folgenden kurz mitgeteilt werden soll. .
Seit dem Morgen des 9. Juni lagen sowohl über Nordrußland wie über den Azoren bis nach Spanien hin Gebiete hohen Luftdrucks, zwischen denen sich von Island bis Italien eine Furche e,, . Luftdrucks erstreckte. Diese Furche wurde wie üblich von einer Relhe kleinerer Depressionen durchzogen. Bei solcher Wetterlage kommt es im Sommer sehr häufig zu heftigen, niederschlags reichen Gewittern. Kalte Luftströmungen am Erdboden drängen anders gerichtete wärmere, feuchte Winde in. die Höhe und verursachen durch Kondensation des
Genua, wie folgt: Ghirca Ulka Nicolaiew 17 Fr., Ulka Taganrog
in letzteren reichlich vorhandenen Wasserdampfes ergiebige Regengüsse;